Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188504042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-04
- Monat1885-04
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1885
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
1874 Holzer Tag sür BiSmarck, wohl der stolzeste feine« -eben«. Wenn die Menschen weise sein wollten, dürften, könnten, sa wäre er jetzt gegangen, in Barzin oder Friedrichsruhe seinen rkohl zu pflanzen, seine Fische zu zückten, sei» Wild zu jagen uud bei seiner Pseise zu philosophiren: »Rauch ist alle irdische Wesen!" Denn er stand an diesem lk. Junitag auf der Zeaithöhe seine« Gedanken« und seiner That, seine« Ruhme« und seiner Macht, seine« Glücke« und seiner Volks- tlmmlickkeit. Aus einer solchen Höh« lange sich zu halten, ist aber keinem Sterblichen gegeben, und der Niedergang vollzieht uch viel raicker al«.der Ausstieg." Die deutsche Nation kann sich beglückwünschen, daß der Historiker diesmal nicht der Rathgeber res Staatsmannes war. und daß letzterer die falsche Prophezeiung al« solche kennzeichnete. Fürst Bismarck bat sich aus der Höhe jener großen Zeit erhallen, und wir banken ihm, baß ihm da« Geschick de« neugecinten Staate« inebr galt als Ruhe, Philosophie und Pseise. Die vierzehn Jahre, welche er über jenen denkwürdigen Tag hinau- die Negierung führte, sind zum Segen de« deutschen Volke« au»- geschlagen, der lk. Juni 187t ward von dem 1. April t885 iioerstrahlt, uud an ihm hat unsere Nation der eine Wunsch beseelt, daß unser Kanzler »och lange Jahre hindurch mit erprobter Sicherheit da- deutsche StaatSschiff lenke. Sachsen. ^Leipzig, 3. April. Am heutigen Morgen traf der Exlrazug aut dem Eireu« Eorty.Althofs (welcher während nahezu dreier Monate mit bedeutendem Erfolge in Hannover Vorstellungen gegeben) nebst dem gesammten Personal und Material hier ein. DaS Ausladen und lieber- führen der Pjerde, ohne Ausnahme prachtvolle Thiere, hatte viel Zuschauer herbeigelockl. Der größte Tdeil der Tbiere, über hundert an der Zahl, entstammt den edelsten Gestüten, und Sachverständige sind der Ansicht, daß ein so stattliche Marsta ll kaum je zuvor hier anwesend war. Wo« da« Kunst- lerpersoual anlaugt, so verfügen die Herren Eorty-Althofs überKünstler. die bisher inLeipzig noch nicht hier anwesend gewesen. Die Eröffnungs-Vorstellung findet, wie auch au« dein AnzeigenlheU bereit« bekannt geworden ist. am ersten Oster feier tag statt und die Herren Corly-Althoff werben gleich hierbei mit einer Ueberraschung vor da« Publicum treten, indem zwanzig Damen in Galaanzug neben sechzehn Herren den Stallmeisterdienst versehen werden. Der Circu« sebst vermag etwa 3500 Personen zu fassen, und aus eine elegante Au»jiattung desselben ist große Sorgfalt verwendet worden. — Unter Bezugnahme aus den Anzrigentheil machen wir noch an dieser Stelle daraus aufmerksam, daß am morgenden ersten Feiertage im großen Saale der Eentralhalle ciu Ertra-Concert der combinirtm Capellen de« 106. und t34. Infanterie-Regiment« unter Peilung der Herren Musik direktoren Herrmann und Jahrow stattsindet und zwar aus Grund eine- besonder- gewählten Programm«. Gleich zeitig dürfte das Publicum die Mittheilung interesfireu, daß Herr Cariu« für die Künstler-Vorstellungen während der bevorstehenden Ostermesse wieder vorzügliche Kräfte cngagirt hat. Uber deren Leistungen in den Weltstädten über einstimmend anerkennende Berichte vorliegen. ) Leipzig, 3. März. Gestern Abend in der V. Stunde stürzte beim Fensterputzen ein 30 Jahre alte« Dienst mädchen in der Eutritzscher Straße au- der ersten Etage in den Hof herab und überdies noch in de» offenen Krller- eingang, so daß die Unglückliche, welche einen doppelten Schädelbruch erlitten hatte, bald daraus verstarb. —Heute früh ist in der Pleiße im Rosenthale ein weiblicher Leichnam anfgesunden und polizeilich aufgehoben und in der Entseelten eine 37 Jahre alte ledige Näherin von hier ermittelt worden, welche man seit dem 2V. Februar vermißt. Ursache de« Selbstmorde« ist Geiste-störung. — Dieser Tage stattete ein hier wohnhafter Musiker seiner früheren Wirthiu im Lhoma-gäßchen einen Besuch ab und entwendete derselbe^ t»nbei ein Portemonnaie mit 53 ^: der Dieb wurde gestern, vom der Polizei verhaftet und der königl. Staatsanwaltschaft überliefert. — Ja vergangener Nacht ist wieder einmal «in Briefkasten in der Teichstraße muthwilliger Weis« be schäl di gt worden, ohne daß e« gelungen wäre, den Thäter bi< jntzt zu ermitteln. — In der HoSpitalstraße wurde gestern Nachmittag ein HandelSmann au-Reudnitz von seinem eigenen Hunde so erheblich in den linken Unterschenkel ge« brssen, daß er in der nahen Krankenhausfiliale verbunden werden mußte. — Gestern gerieth ein am Ranstädter Stein wege wohnhafte« Ehepaar heftig in Streit. Dabei warf der Ma in seiner Frau einen Quirl derart au den Kopf, daß derselbe» in Folge der erhaltenen Verletzung in der nächsten Polizeiwache ein Verband angelegt werden mußte. * Eutritzsch. 3. April. E» ist eine Thatsache, daß da« hiesige Elablissement »Zum Helm" stet«, vornehmlich aber zu Festzeilun, von Einheimischen wie Fremden stark srequentirt zu werden pflegt. Durch die unablässigen Anstrengungen de« jovialen Inhaber«, Herrn Stierba, ist nun aber die Ver anlassung einer sortwährenven Steigerung de« Verkehr« haupt sächlich darin zu suchen, daß die vollständig umgewanvelten und mit all cm Comfort der Neuzeit ausgestatteten Lokalitäten eme bedeutende Menge aufzunebmen vermögen und daß deren Verpflegung NiLtS zu wünschen übrig läßt. Da- Etablisse ment darf sich mit Fug und Recht jetzt al« da« größte der artige in der Umgegend von Leipzig nennen. NenerdmgS ist nun auch der Ballsaal elegant auSgestattet und neu gemalt worden, und am ersten Osterfeiertage soll in demselben die Einweihung-feierlichkeit durch ein großes Extra-Co li iert de- Sckirmer'schen Knaben-MusikinstitutS — eine Art PrüsunaSconcert der 50 Köpfe starken Capelle — vor sich gehen. Die vorzüglichen Leistungen diese« Institut« sind ja allgemein bekannt. Bei der AuMihrung wirken aber noch ein Trommlercorps und andere Kräfte mit. Q Zwenkau, 2. April. Vorgestern Abend wurde der Privatmann G in Nüssen in der in seinem Garten be findlichen Düngergrube erstickt aufgefunden. Zweifellos hat G. den Tod selbst gesucht. k Colditz, 2. April. Gestern Nachmittag haben drei Handwerk-burschen. deren Ermittelung leider noch nicht qelungen ist, den 18 Jahre alten Dienstknecht H. in der Nähe der hiesigen Stadl betrunken gemacht und dann dem selben sein Notizbuch mit Photographie und die Baarfckaft au S 30 »s und 7 österreichischen Gulden abgenommen. * Döbeln, 2. April. Zu Ehren de« gestrigen 70. Ge burtstage« de« Fürsten Reichskanzler« hatten viele Häuser Flazgenschmuck angelegt. Abend» 8 Uhr begann im festlich decorrrten Scnnensaale da« patriotische Festconcert, in welchem da« Stadtmusikcorp« durch Bortrag mehrerer, die Bedeutung der Tage« entsprechender Concertstücke eine weidevolle Stimmung hervorrief. Herr BezirkSschulinspector Herrn«dorf schilderte in begeisterter Rede. einl-itungSweise markige Züge au« dem Jugendleben de« Gestierten hervor bebend, die großen Verdienste unsere« Reichskanzler« um die Wederansricklung deS deutschen Reiche«, um dessen Macht entfaltung und Herrlichkeit und schloß mit dem Wunsche, Gott möge den hochverdienten Staatsmann der deutschen Nation noch recht lange erhalten, woraus sämmtliche Anwesende in da« vom Redner aus Fürst BiSmarck auSgebrachte Hoch mit stürmischem Jubel einstimniten. Hieraus wurde der Vorschlag de« Herrn AmtShauprmann Wittgenstein, an den Jubilar ein BegrüßungStetegramm abzusenden, freudig begrüßt und besten Aussükrung beschtosten. Gemeinsame Gesänge: „Deutschland, Deutschland über Alle«" und „Die Wacht am Rhein" er höhten die frohe Stimmung de« Feste«, Vesten Gelingen unserer Stadt zur Ehre gereicht. * Nossen, 2. April. Anläßlich der Feier de« Ge burtstage« de« Fürsten BiSmarck pflanzteein hiesiger Bürger aus dem sogenannten uahen Kirschbera« 300 Stück Akazienbäume. Desgleichen wurden auch auf dem Berg- ichlößchcn mehrere Linden al« Erinnerung-zeichea an den 70. Geburtstag des Kanzler« gepflanzt. Ja der Stadt selber fanden keine Festlichkeiten statt, da bereit« an Kaiser« Ge burtstag der de« Fürste» Bi-marck mitgesriert wurde. Doch hatten die öffentlichen, wie auch viele Peivat-Gebäude Flaggen- schmuck angelegt. — Der Schullehrer Vogel i» Saultitz, welcher sich schon seit Jahren einen Namen durch Er findungen aus elektrischem Gebiete gemacht hat. wird in nächster Zeit seiue Stellung ausgeben und mit Hilfe ausländischen Capital« hier «ine Fabrik für Maschinen uud Lampen zu elektrischen Beleuchtungen gründen. Bor Jahres frist schon bat Vogel die hiesige Papierfabrik mit elektrischer Beleuchtungsanlage nach seinem patentirteu verfahre« der- sehen, die sich sehr gut bewährt hat. ? Mittweida, 2. April. Gestern Abend wurde auf den Fluren von Kockisch der Leichnam de« Tuchmacher« und Handarbeiter« B von hier ausgefunden. B- hatte am Tage vorher seine Wohnung verlassen und ist unterweg« vom Schlage getroffen worden. * Freiberg. 2. April. Die gestrige Bi-marck-Jubel- seier der hiesigen Bürgerschaft nahm einen glänzenden Ver laus. Ucber 600 Personen. Damen und Herren, füllten den reichgeschmückten KaushauSsaal. in welchem die Colostalbüste de« Kanzler« zwischen zwei Lorbeerbäumen stand. Punct 8 Uhr wurde die Feier durch die von dem Stadtmusikcorp« gespielte Jubelouverture von Weber eröffnet, dann trugen drei kiesige Männergcsangvereine unter Leitung de« Domcantor« Eckhardt »Da« treue deutsche Herz" von Otto und »Wu rms eint al» deutsche Brüder" von Mendelssohn vor. Daraus bielk der NeichStagSabgeordnete Herr Oderbergrath Merbach die Festrede, welche den Kanzler und seine Wirksamkeit in da« dellste Lickt setzte, gleichzeitig ein vollständige» politisches GlaubenSbekennlniß de« sreiconservativen Redner» einschloß und schließlich die Versammlung aufforderte, »au« dankbare» Herzen dem Reichskanzler ein donnernde« Glück aus! zu bringen". Nachdem dieser bergmännische Jubelruf drei Mal den Saal durchbraust hatte, wurde von allen Anwesenden ein von Alpbonse Levy nach der Melodie »Die Wacht am Rhein" gedichtete« BiSmarcklied gesungen. Die drei Gesang vereine trugen noch Kreutzer'« »Blitzende Sperre" unv »Dir niöcht' ich diese Lieder weihen" und dann beendete der von der Stavtcapelle gespielte „Siegesmarsch" von Abt diesen ersten Theil der BiSmarck-Feier. De« zweiten Tbeil bildete ein solenner Commer« i» DebuS'schen Saale, besten Präsidium Herr Gymna- sialprosessor vi. Rachel führte. Anknüpfend an den Text be eisten Liede« »Deutschland über Alle«" brachte Herr Oberst- lieutenaut Haberland aus Se. Maj. den Kaiser und aus Se. Maj. de» König Albert ein Hoch au«. Sodann prie« Herr Prof. Rachel du Verdienste de« Reichskanzler«, em em jubelnde« Hoch gebracht wurde, woraus man ein von Herrn Schuldirector Georg Richter gedichtete« Lied „Alldeutfchlanv« Mahdi" anstimmte. Herr ÄmkShauptmann vr. Fischer ließzu Ehren de» heutigen Festredner«, >« Abg. Oberbergrath Merbach «inen Salamander reiben; Herr Ober lehrer Knauth prie« die Tbaten de« deutschen Heere«. Ein Toast de« Herrn Oberbergrath Merbach galt dem deutschen Vaterland«. Auf die nationale Gesinnung der deutschen Jugend toastete Herr Direktor dc« Realgymnasium» Pros. Pachaly. Zum Dank ließ Herr Bergakademiker Bordenbauer seine Eommilitonen einen Salamander zu Ehren der Frei berger Bürgerschaft reibe». Herr Fabrikant Streubel dankte den Pionnieren deutsche« Geiste« in fernen Welttheileu; Her, Morgenstern den Schulmännern, welche die Vaterlandsliebe in- Kindesherz pflanzen. Zuletzt prie« der Vorsitzende die Fürstin BiSmarck und die deutschen Frauen und ordnete al« würbigen Schluß de« Feste« die Absmgung de« »Heil Dir im Sieaerkranz!" au, woraus sich die Versammlung bald nach Mitternacht in gehobener Stimmung trennte. U Markneukirchen, 2. April. Der BiSmarcktag ist hier in feierlichster Weise begangen worden. Am Vor abende wurde von der Turngemeinde unter entsprechender Feier eine BiSmarckeiche gepflanzt. Am Festtage selbst pranEen die öffentlichen und zahlreiche private Gebäude nn Flagmcu- schmuck. Die Hauptseier aber fand am Abende im großen Saal« de« Schützenbause- statt. Nack einer Ouvertüre, gespielt vom städtischen Musikcorp«, hielt Herr I)r. Paul WiSlicenu« au« Wiesbaden de» Festvortrag über den Werth der deutschen Colonien, wobei die unsterblichen Verdienste de» Fürsten Reichskanzler« in klarer und über zeugender Weise gewürdigt wurden. Der vortreffliche Bortrag wurde von der sehr zahlreichen Fcstversammlung mit ak6 fettigem Beifall belohnt. Im Weitern folgte dann Fest- commer«, zu welchem der diesige Männergesangverein und da« städtische Musikcorp» ihre Mitwirkung in bereitwilliger Weise zugesagt batten, so baß den verschiedenen Toasten Gesänge de« Männergesangverein«, allgemeine Festzesängr und Musikvorträge in schöner Abwechslung folgten Die überaus gelungene patriotische Feier verlies zu allgemeiner Befriedigung, und der herrliche BiSmarcktag wird den Fest- thettnehmern lange in freudiger Erinnerung bleiben. Plauen, 2. April. Gestern wurde von der hiesigen Schutz- mannschast ein in der Bnickenvorstadt wobnhaster Schlaffer wegen dringenden Verdacht« de« an seiner Ehefrau verübten Mordversuch« verhaftet. Derselbe hatte mit einem ledigen Frauenzimmer ein Verbilltniß unterhalten, wa« zu einem Zer- würfniß zwischen ihm und seiner Ebesrau führte. Seine Frau erstattete gegen ihn, weil sie Grünspan im Kaffee gesunden, Anzeige, woraus sein« Verhaftung erfolgte. Ja ver Wohnung de- Berbasteten ist auch ein Fläschchen mit irgend einer Säure, welches behufs Prüfung an die hiesige chemische Untersuchung«- stelle abgegeben wurde, aufoesunden worden. * Zittau, 2. April. Di« vom nationalliberalen Verein veranstaltete BiSmarck-Feier ist in der würdigsten und glänzendsten Weise verlausen! Schon von 7 Uhr an strömten die Tdeilnehmer in die festlich geschmückte Turnballe, wo für 800 Personen Sitzplätze hergerichtet waren. Nur zu schnell waren diese Plätze besetzt und so konnte Herr Paul Waentig punct 7V« Udr den Commer« eröffnen. An der Ehrentafel saßen der Bürgermeister vr. Haberkorn, der Oberst de« hiesigen Regiments v. Neyher. AmtShauptmaan v. Sckliebrn, Pastor krimurjus Scbmeißer und andere Ehrengäste. Zunächst wurden alle Anwesenden von dem Präsiden de- CoinmerseS begrüßt und daun wurde de» Kaiser» und de« König« gedacht. An diesen Toast schloß sich die Jubel-Ouverture von Weber und nun folgte die Festrede de« Rector vr. Müller. In geistvoller und lebendiger Rede wurde vor den Zuhörern ein warm empfundene« Charakterbild de« großen StaalSmanne« und Patrioten entworfen, und trotzdem der Redner beinahe N/, Stunde sprach, so wurde dennoch seinen Worten mit der größten Aufmerksamkeit gefolgt. Mit einem jubelnden» nicht enden wollenden Hoch aus den Reichs kanzler schloß der Redner und zur einstimmigen An nahme gelangte ein vom Vorsitzenden vorgeschlagrne« Telegramm an den Fürsten BiSmarck. Nun wurde der erste gemeinschaftliche Gesang, ein Festlird aus den Kanzler, ge dichtet vom Oberlehrer Wolfs, angestimmt, und in ab wechselnder Reihe folgten Toaste, Lieder und Musikstücke. Bon den erster«! sind zu erwähnen: aus da« deutsche Vater land von dem Schuldirector Fink, aus da« Heer und den Grafen Moltke von A. E. Wolff, aus die deutsch« Jugend von dem k. k. Schweißer, aus BiSmarck'» Familie von vr. Eckstein, aus die Deutschen im Ausland von Oberlehrer Wolff und zum Schluß von dem Präsiden aus den Fest- revner Rector Müller. Dann sangen die anwesenden Sänger noch da« Lied vom treu.« deutschen Herz uud um l2 Uhr wurde der osficielle Theil de« Feste« geschloffen. Herr Paul Waentig übergab nun da« Präsidium der Ertneipe dem vr. Eckstein, der unter dem Jubel der immer noch zahlreich anwesenden Festgenoffen dm Dichter der Festlieder» denn auch «in zweite«, heitere« war »och gesungen worden, den Oberlehrer Wolff, mit der Führung der Fidelita« betraute. Waun diese envete, wer »och geredet, wa« noch gesungen, da» entzieh» sich einer genaueren Berichterstattung. Kein Miß ten störte di« Feier, von alle» Setten wnrd« dem national liberalen Verein für feine vorzüglichen Anordnungen de- Feste« der herzlichste Dank dargebracht; war e« ihm doch gelungen, Männer au« allen Ständen und au» allen Parteien zu dieser patriotischen Kundgebung zu vereinige»! — In einem Nachbarort» Warn-dorf« macht« man kürzlich die wunderliche Entveckung, daß au« dem zur Taufe gebrachten Mädchen — rin Knabe geworden war. In WarnSdors nämlich fanden an einem Tage mehrere Kinvtausen statt. Unter dm Gevattergesellschaste» waren auch nicht wenige auSwärtiae, welche nach veeiideler Cercmonie in einer nah« gelegmm Restauration erst eine Stärkung zu sich »ahm», die etwa« länger ausgedehnt wurde, so daß man die Heimfahrt erst bei hereinbrechendcr Dunkelheit antrot. Al« die eme Gesellschaft glücklich im Heimalhsorte anlangte, bemerkte dir junge Mama, daß au« ihrem Töcbtercheu inzwischen eia Bub« geworden war. Die Gevattern hatten unterweg« dm Täufling vertauscht. Zum Glück hatte inan sich erkundigt, woher die übrigen TaufgcseUschasten waren und so gelang e« noch iu der Nacht, den Austausch der Kiover zu vermttteln. Entscheidungen des Reichsgerichts. Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Der Begriff de« rechtswidrigen B-rmogenSvoriheil« beim Vergehen der Erpressung wird vom R.-Ä. IV. Strass, im Urtheile vom 17. Oktober v. I. in der Strafsache wider den Nast- wirth B. zu S. erörtert. Als Sachverhalt ist Folgende» erwiesen: Der Kaufmann K. zu M. hatte im Jahre t88t die Besitzung des Angeklagten im Wege der Subtzaftation erstanden und den etzteren, ohne da« jedoch rin Miethsvertrag abgeschlossen worden wäre, in dem zu der versteigerten Besitzung gehörigen Hause wohnen lasse». Der Angeklagte behauptet, der ic. Ü. bade ihm durch Handschlag versprochen, er könne io lange in dem Hause wohnen, als seine — de« Angeklagten — Frau lebe» würde. Demgegenüber »mimt aber da» Landgericht an. das, diese Behauptung de« Angeklagten nicht bewiese», vielmehr durch di« eidliche Aussage der Zeugen K. widerlegt sei. Im Januar 1884 forderte K den Angeklagten schriftlich ans, i« Februar da« Hau» zu verlasse», und nun- mehr lieh der Lugektagte durch seinen Schwiegersohn am lä. Februar 1684 «»neu Brief an den K. schreiben, in welchem er denselben aussordert, sich mit ihm binnen drei lagen zu einige», widrigeusall» er am vierten Lage den Adressaten wegen Verleitung zur Brandstiftung bei der Staatsanwalt schaft zar Anzeige driugra wrrde. Auf eine Anfrage be st. erklärte der Lageklagte iu dem Briefe vom 20. Februar 1884 »och ausdrücklich, daß jener Brief iu seinem Aufträge geschrieben sei und wiederholte die Androhung, dah er. wenn K. sich nicht in kurzer Zeit eiafiod«, die Sach« der Staatsanwaltschaft übergeben werde. Aus BruLt» dieser Lhatfochea hat da« Laadgericht sur jrstgestellt erachtet, dah der Lugektagte im Februar 1884 zu Mülheim, um sich einen rechtswidrige» Vortheil zu verschaffen, den Einschluß, den Kaufmann K. durch Drohung zu einer Handlung zu nöihigen, rurch Handlangen, welch« «inen Anfang der Ausführung enthalten, dethätigt habe, und den LngeÜaaien deshalb auf Grund der 88 Lö3 uul 43 Str.-E^L. - - einer OcMguihstrase vo» acht Lagen ver- urtdeilt. Di« Revision de« Angeklagten, welche die Feststellung vermißt, daß er durch die Briese riue» Lermögensvortheil, zumal «inen rechtswidrige» erstrebt Hab«, hat da« R-S. verworfen und ans- geführt: 2er 8 253 Ktr.-G.-B. erfordert nicht allein, daß der Lhäter tu der Lbsicht gehandelt hat, sich einen Vermögeas- vorthrik zu verschaffen and daß derselbe ein Recht aus den an- gestrebten Lermögensvortheil nicht gehabt, dieser sonach ein recht«, widriger gewesen sei, sondern auch, daß dem Thäter die Recht«. Widrigkeit de» erstrebte» Vermögeiisvortheils bewußt gewesen sei. Der Angeklagte hatte uuu geltend gemacht, daß er aus Grund des ihm von L. ertheilteu Versprechen« ein Recht ans da- Verbleiben im Haus« gehabt habe. Stellte dem entgegen da» Landgericht seft, dah daS behauptete Versprechen uicht gegeben, uud demnach jede objektive «rundlage für de» von dem «»geklagten er- babrue» 2» sprach fehle, so war daran« auch ohne Rechtsirrthum »ach der couerete» Sachlage zu folgern, daß der Angeklagte sich der Rechttwidrigkeit de« von ihm er strebten Bortheil« bewußt gewesen sei, zumal die Anrlaffuugeu de« Angeklagten irgend welch« AuhaltSvunct« sür die Annahme eine« bet demielbc» vorhanden gewesenen Jrrthum« nicht boten. Der Angeklagte destrritet ferner, daß die Einigung, welche durch den Brief erlangt werden sollte, mit einem Lermögensvortheil für ihn — den Angeklagten — verknüpft gewesen sie,. AuS dem Er- kenntniß sei nicht zu ersehen, unter welchen Umständen und Bor. bedinguageu die Einigung zu Stande kommen und dem Angeklagten eine B. reicher nag zo Theil werden sollte. Auch dieser Angriff ist verfehl! Nach dem festgestellten Sachverhalt hat der Angeklagte, indem :r äea K. aufforderte, sich mit ihm zu einigen, beab. sichtigt, jene« an da« angeblich« Versprechen bezüglich der weiteren Benutzung der Wohnung zu erinnern und denscloen zu veranlassen, sich hierüber mit ihm zu einigen. Ohne RechiSirrtbum war hierauf nach Lage der Sache die Annahme zu stützen, daß der Angeklagte den Brief an k geschrieben habe, um sich einen BermögenSvor- theil zn verschaffen. Denn da das Landgericht al« bewiesen annimmt, daß von de» Beiden eia Miethsvertrag nicht geschloffen war, und daß K. sich auch nicht verpflichtet hatte, dem Angeklagten die Wohnnug ohne feste« Entgelt zu belassen, so würde der Auge- Nagte in der Lhat einen Lermögensvortheil erlangt haben, wenn er durch sei»«» Brief den «. veranlaßt hätte» ihm die Wohnung, aus deren Benutzung er ein Recht nicht hatte, zu belassen oder sich wenigsten« über den in dieser Richtung erhobenen Anspruch mit ihm „za einigen". Denn die Einigung über eine« Anspruch setzt voran«, daß Derjenige, gegen den derselbe er- hoben wird» den Anspruch nicht al» völlig unbegründet zurückweist, sonder» al- ganz oder weuigsten« theilweise begründet anerkennt, »ad demgemäß sich zu irgend einer Leistung bkhvs« Befriedig«»« der Anderen versteht. Vermischtes. — Berlin. 2. April. Die kaiserliche Familie war am heutigen Bormittag zur Abcndmablsfeier vereint. Die selbe fand diese« Mal wieder im Balconsaal de» kaiserlichen Palais statt. Der Ober-Hospred>ger v. Kögel kielt den Gottesdienst und die Abendmahlsseier ab. wädrend Mttglicver de» Domchor- die liturgischen Gesänge auSsührten. Mit den Majestäten nahmen die kroiiprinzlichen Herrschaften, sowie Prinzessin Friedrich Carl, Prinz nnd Prinzessin Wilhelm, Prinzessin Victoria, die Prinzen Alexander und Friedrich Leopold, der Erbgroßberzog und Prinz Ludwig Wilhelm von Bade», ferner die Palasioamen Gräfin Hacke unv Gräfin Oriolla und Gräfin Brühl Tbeil. Am Nachmittag unter nahmen die Majestäten eine Spazierfahrt. — Gestern Nach mittag hatte der Kaiser die Minister Grasen v. Fabrice, Finger, vr. v. Lutz. v. Mittnacht. Turban re. empfange». Morgen findet im Palais wieder Gottesdienst statt. — Berlin, 2. April. Ueber die Ueberreichuag de« türkischen Jmtiaz-Orden« an den Kronprinzen wird noch Folgende« mitgetheilt: Am Dien«tag Nachmittag 5 Nhr fuhren der Botschafter Said Pascha und Ver außer ordentliche Gesandte de» Sultan». Generallieutenant Riza Pascha, io einer königlichen Galaequipage» vom gesammten Personal der Botschaft nnd oem Gefolge de« General« be gleitet, bei dem cronprinzlichen Palai« vor, wo sie vom Hofmarschall Grasen RadolinSky und den Adjutanten de« Kronprinzen empfangen wurden. Der Botschafter uud Veli Riza Pascha, denen der BotfchaftSrath Oban Baadadlian Effendi solgte, welch' letzterer aus einem reich niit Gold ge stickten. rothen Sammetkiffeu die Insignien de- Jmtiaz- Orden« in Brillanten und die dazu gehörigen Orden«- Medaillen trug, wurden sodann in da« Audienzzimmer geleitet, wo der Botschafter au» den Händen des General« Riza Pascha die Deccrationrn nahm und sie mit einer Ansprache dem Kronprinzen überreichte, welcher dieselben mit sehr schmeichelhaften Dankesworten entaegennahm. Nach Be endigung der Audienz geteitete der Kammerherr Gras Secken dorfs die türkischen Herren in di« Gemächer der Frau Krön- Prinzessin, welch« den Botschafter und den Abgesandten de« Sultan«, von ihrem ganzen Hofstaat umgeben, empfing. — Wie die römische» Blätter melden, hat sich im Vatikan ein Comit« von Geistlichen gebildet, welche« im kommenden Mai da« achte Eentennarium de« Tode« Gregor« VI!. (Hildebrand), de« wirklichen Begründer« der Macht der Papst«, feiern will, und soll mit dieser Feier zu gleich auch eia« kirchliche Kunst- und Jndustrie-Au«st»ll»»g i» Vatikan verbunden sein. — Au« Nassau. 1. April. Die vereinigten Klein» gut«besitzer und Schaumweinfabrikuntea des weingesrgneten Rheiugaue« haben au« Anlaß der BiSmarck-Feier dem Fürsten Reichskanzler eine staatlich« Collection der feinsten Rbeingauer Weine mit einem «hrer- dutigeii Schreiben übersandt, in welchem sie ihren Wünschen Ausdruck geben, sowie die Bitte au-sprecben, die Spende „als ein Zeichen hoher Dankbarkeit. Verehrung uud Bewunderung bultreich cntgegennehmen zu wollen." Hierauf erging fetten de« Reichskanzlers folgendes Danklckreiben zu Hän den des Herr» Eduard v. Lade iu Geisenheim: „Berlin, 25. März l885. Ew. Hockwohlgeboren und allen Herren au« dem Rheingau, welche mich mit ihren guten Wünschen zu meinem bevorstehenden Geburtstage sehr erfreut haben, sage ich im Voraus meinen ganz beson deren Dank sür die reich« Sendung ekler deutscher Weine, mit denen Sie meinen Gedurl-tagStisch schmückrn. Ich bedauere, daß e« mir nicht vegönnt ist. jedem der «iu- zeinen Herren in seinem eigenen Gewächse Bescheid zu 1ht»a; aber ich bitte Sie. versichert zu sein» daß ich auch in der Ferne der liebenswürdigen Geber nicht mrnder herzlich ge denken werde. Gez. v. BiSmarck." — DaS Gut Schön Haufen ist rund 3000 Morgen groß und vergrößert den Grundbesitz de« Kanzler« um etwa acht Procent seine« bisherigen Umfange«. Di« nun vereinigten beiden Rittergüter Schvnhanse» bilden mit den vor einigen Jahren vom Kanzler zugekanften Bauernhöfen nur etwa 8500 Morgen, während die Bauer» von Schönhausen etwa 9500 Morgen besitzt"- Dabei wurde bei der Grundsteuerveranlagung in der Mitte der sechziger Jahre der bäuerliche Grundbesitz von Schönhausen aus einen durchschnittlichen Grundsteuerrcinertraavoo 45 Groschen ab geschätzt, während auf da» bisher Gärtner'sche Gut nur 25 Groschen und aus da« BiSmarck'sche Gut 26 Groschen durchschnittlich fielen. Der Besitz de« Reichskanzler« in Pcmmern mag über 32,000, der iu Schle«wig-Holsteiu- Lciuenburg Über 33,000 Morgen betragen. Da der Fürst auch die Herrschaften Larzin und Schwarzendeck durch An käufe von Bauerngütern vergrößerte, mag von jetzt ab fei» gesammter Grundbesitz 3'/, Ouadratmeile» betragen; davon mögen 2'/, Quadratmeilen Wald sei». — Gras Wilhelm BiSmarck ist durch eine Ordens verleihung ausgezeichnet worden. Er hat de» Rothen Adler orden 3. Claffe mit der Schleife erhalte». — Werner'« Gemälde „Die Kaiferproelawa- tion in Versailles" welche« der Kaiser und dessen Famlie dem Fürsten BiSmarck al« Geschenk überreichen ließen, war vo» dem Maler nach dem Vorbild seine« bekannten größeren Bilde« eigen» für diesen Zweck gemalt worden. Dem „Berliner Fremdenblatt" geht über dasselbe nachstehende kurze Beschreibung zu. Da« Gemälde selbst ist groß 2 Mtr. tO zu 1 Mtr. 78 und zunächst umgrenzt von einer dom» förmigen vergoldeten Füllung, deren Ecken durch Lorbeer zweige verziert sind uud den Tag der Prrclamation, den l8. Januar 1871. in vertiefter Schrift zeige». An diele Füllung schließt sich in reicher Vergoldung der prachtvolle Barockrabnien. dessen Entwurf s. Z. dem Kaiser Vorgelege» batte und von demselben eigenhändig arnehmigt worden war. Die Spitze de« Ganzen bildend, ist auf dem obereu Theil de« Rahmens die Kaiseukrone angebracht. Darunter gruppiren sich in vollem Blattoroament die farbigen Wappenschilder de« Kaiser« und der Kaiserin und zu beiden Seiten derselben de» Kronprinzen und der Kronprinzessin. Bon diesem Mittelschmuck ziehen sich link« und recht« breite Gnir» landen nach den Eckstücken und bilden so den Abschluß der oberen Partie. Durch die 12 ebensall- farbigen Wappen schilder der betheiligte» königliche» Prinzen und Prinzessinnen werden die beide» Seiteutlieile de« prächtigen Rahmen« ge schmückt uud zwar recht» in folgender Reihenfolge diejenigen der Prinzen Wilhelm, Friedrich Karl, Albrecbt, Heinrich, Friedrich Heinrich und Geoim. link« die der Prinzessinnen Wilhelm, Friedrich Karl, Älbrecht, der Prinzen Friedrich Leopold und Alexander und der Prinzessin Luise. — Unter jedem Wappen befindet sich der Name de» betreffenden Mit gliedes der Kaisersamilie. — Der reich verzierte untere Tbeil de- Rahmen» enthält in der Mitte da« WidmunaS- schild mit der Inschrift: „Kaiser Wilhelm. Kaiserin Augusts und die Mitglieder der Königlichen Familie dem Reichs kanzler Fürsten BiSmarck zum 1. April 1885." DaS Ganze ist 3'/, Meter doch und 3 Meter breit und iu seiner ge schmackvollen, überau« prächtigen Ausführung ein wahrhaft fürstliche» Geschenk. — Berlin. 2. April. Da« Trompeter-Corv» de» Magdeburgischea Kürassier-Regiment- Nr. 7, welche« sich zur Geburtstagsfeier de« Reichskanzler« Fürste» BiSmarck m Berlin eingesunden batte, begegnete, bei der Ueberfülluna aller vorhandenen geeigneten Localitäten, einer besonderen Schwierigkeit in Bezug aus seine Unterbringung. Dieser Verlegenheit wurde durch da« bereitwillige Entgegen kommen de« Oberbürgermeister« vr. von Forckeubeck in zweck mäßigster Weise abgeholsen, indem er da« Ordonnanzhau« zur Verfügung stellte. Mit Beziehung hieraus hat wr Fürst Reichskanzler dem Oberbürgermeister sofort unterm 31. März iu einem Schreibe» für die dem gedachten Trompeter-Corp» gewährte srenndlich« Ausnahme seinen verbindlichsten Dank »»«gesprochen. — LandeShut, 31. März. Nach einer Mittheilung de« ,,Krri«blatte« für Landerhut" ist die Untersuchung gegen Commerziearath Epner in Berlin von der Staats» anwaltschast eingestellt worden. Nack der Erklärung de« früheren Direktor« Gibon« hat sich eine Schuld an der Lohn- Verkürzung der Arbeiter durch die Verlängerung der Ketten nicht erweisen lassen. Der Chef der Admiralität hat sich an den Hamburger Senat gewendet, daß im Laufe diese« und der nächsten Jahre eine durchgreifende Vermessung der Unter-Elbe und die Kartirung der einzelnen Strecken er folgen möge, um danach die Karten de- hydrographischen Amte« zu corrigirea. Der Senat hat zu diesem Zweck« zu nächst 5000 ^ angewiesen und gleichzeitig die Strom- und Hafenbauveputation beauftragt — abgesehen von den zum Zweck der Baggern vorzunehmenden Peilungen in der Elbe — noch besonder« umfangreiche Peilungen zur Correctur der Tiefenlagen in de» publicirten Karten vornehmen zu lassen. -- Heidelberg, 2. April. Die Kaiserin von Oester reich ist zu mehrwöchigem Aufenthalte heute einzetroffen. — Der französische Botschafter am Berliner Lose, Baron de Eourrel, ist, wie ein Telegramm au« Pari« meldet, zum Troßosficier der Ehrenlegion befördert worden. — Die Beisetzung der Leiche ve-FürstenOrlow. de« russischen Botschafter« in Berlin, ist am Dienstag Nach mittag. nach Abhaltung eine« Trauergottesdienste« auf dem Schlosse Bellefontaine bei Fontaine Klean, auf dem Fried bose de« in der Nähe von Fontaineblea» gelegenen Dorfe« Samoi« erfolgt, wo bereit« die Mutter und die Gattin de» Fürsten begraben liegen. Der deutsche Botschafter Fürst Hohenlohe wohnte den BrisrtzungSseierlichkeiten bei, bei denen em Bataillon Infanterie, eme Adtbeilung Jäger uud eine halb« Batterie Artillerie die milttairischen Ehren erwiese«. ---- Genua, 2. April. Der deutsch« Generalconsul Bamberg erwicderte gestern Abend die ihm seiten« der Colonie am 28. März zu Theil gewordene Einladung al« Ebrenpräsident der Bi«marck-Feier durch rin glänzende« Fest im Generalkonsulate, da« in üb«ran« patriotisch«« nnd angeregter Stimmung vertief. — Pe«er«bnrg, 2. April. Da« gestern Abend p, Ehr«« de« Gebnrt«tage« be« Fürste» vi«»»,ck von de» deutschen ReichSangehörigeu im Palmeusaole veranstaltet« Festessen, an welchem gegen 300 Personen theilnab««», verlies in der gehobensten Stimmung. Den ersten Toast bracht« der Cousul vr. Schw'dt ans den Kaiser Alexander an«, worans
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview