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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188505017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-01
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1885
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Fünfte Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. A« 121. Freitag dm 1. Mai t88S. 78. Jahrgang. Königliches Schwurgericht. m. r,tzung. * Leipzig, 30. April. Der Schwuracrichlshos bestand ans den 5-eiren Piäsident Landgerichi? Direktor pusch, Landgerichis-Räihen Be'itz und I)r. Franze; die ?liiklagc führte Herr Staatsanwalt Häiidickel, die V?rli,e>dia»ng Herr Recht-anwalt Frcylag II. Die Oikschworeneiibaiit ivaide aus iolgende» Herren gebildet: Schönert- Wurzcn, Lochuianii-Oichatz. Iässiiig-Wnrzen, von Reiswiy-Lollme», Stickel liier, Handiverk-Borna, schlicke hier, Gräse-Groitzsch, Solbrig- Kölier,tzsch. von Leiivolkt vier. Flinsch hier und Heil-Borna Ui.ler d>.c Aallage des versuchten Mordes betrat heute der ein 10. Februar >852 geborene, wegen Sachbeschädigung, Beltelns und Hauosriedensbruchs bereits bestrafte Strnmpsivirker Ernst Louis Lichter auS Eibenbcrg die Anklagebank. Derselbe unterhielt seit zwei bis drei Jahren mit der Wäscherin Monden in Oichatz, Ivo- ttlbst Eichler in Arbeit stand, ein Lielnsverhältniß und Beide hatten einander die Ehe vcrivrochen. Jni Herbste v. I. und zwar um Milte Lcioderwar es bereits zu einer ernsten Auseinanderlepung und Lockerung des Verhältnisses gekommen, weil Eichler an der Monden thätlich sich vergriffen und sic überhaupt in brutaler Weise mißhandelt hatte. Obwohl die Monden Lichter das Verhältnis förmlich kündigte, war es doch später wieder zu einer gegenseitigen Aussöhnung gekommen, da Eichlcr Abbitte geleistet hatte; allein aus die Dauer hatte das Ver hältniß keinen rechte» Bestand, es kam zu neue» Differenzen und Streitigkeiten, ganz besonders als die Monden ohne Eichlcr an einem Manrerball lheilgenommen hatte; trotzdem ließ sich die Mon den ans Bitte» Eichler's zu einer sernerweiten Aussöhnung herbei. Eichler hatte damals die Aeusteruna gethan: „Weißt du, einen Ander» darsst du nicht kriegen, denn sonst, erst du, dann ich!" Am Abend des Ui. Februar d. I. gegen 8 Uhr kehrte die Monden von der Arbeit in ihre Behausung zurück und wurde von Eichler, Telegramme. * Berit», 30. April. In der heutigen constityirenden General versammlung der deutschen Lolonialgesellschast für West afrika wurde di? Zahl der BerwaltungSrakhsmitqlieder aus 17 fest- gestellt und erfolgte demnächst die Wahl. Ais Präsidium des Verwal- tungsratl>S wurde» gewädli die Herren Herzog v. Ujest, vr. Hammachcr und (Zeh. Couimerzienralh Schwabach, während vorläufig in den Vorstand die Herren Oberbürgermeister a. D. Weber und Rentier Cornelius dclrgirl wurdcu; die Wahl des Dritten blieb Vorbehalten. Bei der Generalversammlung, sowie im Berwaltungsrath war als Vertreter der königl. StaatSregierung der Geh. Oberregierungsrath Rommel anwesend. * Kanftnntninprl, 90. April. Die Einnahmen der türkischen Tabakreqie-Gcsellschast betrugen in der ersten Hälfte des Monats April o. 6,100,000 Piaster. vom Tage. L Der Augenblick nähert sich immer mehr, wo die Ouvertüre endet und der Vorhang sich hebt. Mag immerhin wahr sein, was die „Times" meldet, daß England angeboren gehabt habe, die Grenze nach rnisischer Intention zu ziehen, wenn Rußland eine Bürgscliast für die Licherhei: Herais stelle; es bliebe nur eine Selbsterniedrigung una eine Eriniilbigung Rußlands aus dem bisherigen Wege sorr- zuschretten. Selbst die Zeitungen, welche sich als von der Erhaltung des Friedens ain überzeugtesten geberdeten, werde» irre oder kehre» ihre Meinung um. Die „N. Fr. Presse", welche in einer unglaublichen Verblendung gegen Glaostone als Urheber der Friedensstörung gewifthet hatte, wettert jetzt gegen Rußland. Es hilft nicht- mehr mit Protesten und Unterhandlungen; die Dinge sind so weit gediehen, daß alle ' -elt röche Bliithen iin Mai erwartet. Die Böriencourse sinken alle Tage mehr und mehr. London war am Mittwoch matt. Paris ftarl tveichend, namentlich aus Angebot in Italienern, wegen Exeku tionen »uv sebl-uder Conirepariie. In Wien begann die Vorbörse mit gebesserten Toursen, verstaute aber >n Folge der Nachiichl vo,' dem Vorrücken der Rasse». Die Mittag-büri« b»tv still und geschäsislv?; cs schlte die Direclive von Borlln, daher das Geschäft beschränkt blieb. Schluß flau. Credit 281.10, Abends 276.40. Donnerstag: Schreckliches Gesicht. Holzabfuhrwege 8. Berlin, 23. April. Der Herstellung guter Holzabfuhrwege ist nach wie vor von den Negierungen der deutschen Eiiizelftaaten die gebührende Aufmerksamkeit zugewendet worden. I» den Forste» der Ebene bl-ikon i» dieser Bezieh»»«,, z. B. im preußischen Regie rungsbezirk Br»nlü»rp. noch erhebliche Anigaben zu lösen. Mil dein Ausbau eine« „«schinde« Wegenetzes ist in dem zwischen Bromberg und Thorn bestnvkcl rn Waldkomplex« der Anfang gemacht worden Auch in den Obertörstereien mir schwerem Lehmboden in Ostpreußen, auS welchen un Denier bei weichem Wetter zeitweise die Holzaksul r früher gänzlich e>og?strü» werden mußte, schreitet der Wegebau rstst'g vor, wobei der Mangel von Steine« und Kies allerhl»gs oft sehr cnipnndlich wird. Insbesondere Hai aber tu b-n G.'i.Ieg«',O»ec- sörstereien die Hitwersung uud der Ausbau systematischer, auf Vnv.ilc- »lent gegründeter Wegenetz« gute» Fortgang genommen. Im RrP«. rungsbezirk Arntberg ist der Versuch geinacht worden, di« Anfuhr !eS Holze« aus den Schlägen nach den benachbarten Chausseen durch Anwendung vou troiisporiablen Schienengleisen zu erleichtern. Ob wohl die Änsichr unter »ligüustigen Verhältnissen und meisten.heils bergaufivärr« erfolgen inußle, haben ivenige Jahre genügt, das in den Schienen w. angelegte Capital völlig zu amortisiren und noch einen kleine« Uesterichuß zu ergeben. Diese Versuche, welche noch fortjpsctzen sei, «uokdui, »«diene» um so mehr die lebhafteste Aus- nierktamt«». als sic gmchhoet sind, eine wesentliche Umgestaltung de« WaldtvegeLaues im Gebirge herbeizuführen. I« allee»eu«st,r Zeit stad trenspertable Schienen auch in d.r Ebene zur Anwendung gebracht worden. Lie je 2 Meter laugen und 60 Least»,, von einander entfernte», durch L mit Carbolrneum in,praa«-.-re Hstzjchweile» verbunhenen Schienen gehören den System der Apalvi-e^chen Fetdeisenbohn an. Jedes SGtencujoch hat ein Gewicht von 32.5 Kilogr. und kann mit Leichtigkeit von einem Arbeiter gektonbhäsit werden. Die zu- gehörigen Ä»Gen sind ans Kiefernholz gefertigt, habe» jweiflanschige Räder imd lasten sich ohne Schwierigkeit von zwei Arbeitern aus den Schienen hcrausiiebc.n Hie angelegte Rechnung stellt auch hierbei eiu pecuuiär günstiges Ergebnis, i» Aussicht. Wenn auch nicht überall mit gleichem Er folge anwendkar. scheint die Benutzung von tragbaren Schienen sich doch für saidsie Obersörstereien durchaus zu empfehlen, welche jährlich erhebliche Masse,, vo» Holl zum Versand über bestimmte Eisenbahn stationen oder zum Verichfffeu und Verstößen liefern. Die Anwen dung dieser Bahnen dürfte eine groß; Zukunft haben und auch sür die Anlage der Waldwege van grichcr Bedeut.mg werden. E - ist i» Ausficht genommen, die Benutzung derselben in größerem Um fange in »en nacktsten Jahren emzuftihreii. Die Ersparniß an Fuhr- lohn genügt nach den bisherigen Erfahrungen, um das Aulagecapual in weni«»,, Ähren zu «.nwrtisireii. Der Verkauf des an Eisenbahn- oder Wasser-Verladiingsnek!«» lransportirt«, Holzes hat eine leb haftere Eoncurrenz und erhöhte Preise zur Folge. In Preußen existirl ei.: staatlicher Chausteabau-Prämiensonds. Au« diesem Fonds sind solche Bauten von Wege» und Brücken unterstützt worden, zu de,«' AuSsnhrunq der Forstverwaltung durch den Lulkur- und den Coniniunicationswegebau - Fonds die Mittel nicht zur Verfügung stehen, deren Herstellung aber im Interesse de« Holzabsatzes erwünscht erscheint und ohne Hinzutreten des Forst- siscu« nicht zu Staude kommen würde. Neu ist eS, daß das Budget seit einten Jdbrci, gestaltet, auch die Einrichtung von Haltestellen an den Eisenbahnen für Güterverkadung aus dem Ednusse-dcu- Prämienionds zu unterstützen. Durch die fortschreitende Ausdehnung der Eisenbahnen untergeordneter Bedeutung ist die Herstellung einer größeren Zahl solcher Haltestelle» sür die Forstverwaltung zum Bedürsniß geworden, um diese Bahnen für den Holztransport gehörig viitzlnr zu machen. der den Schlüssel zur Wohnung verlegt und in dieselbe nicht hinein gekonnt hatte, mit Vorwürfen empfangen. Als ihm endlich die Monden die Thürk wie«, wnrde Eicdler derartig ausgebracht, daß er sich a» der Monden vergriff und sie „och weiter mißbandelt haben wurde, weu» nicht aiidere Bewohner des Hanse« zu Hilfe gekommen und durch palizeilick.es Einschreiten Eichler aus dem Hause entfern! Worten wäre. Als am ander» Morgen, 17. Februar, die Monde» wieder aui Arbertgehen wollte, bat sie in der Befürchtung, daß ihr Eichler auslauern lind sie mißhandeln würde» den in demselben Hause wohnenden Bild hauer H., der um dieselbe Zeit aus Arbeit ging, um seine Be gleitung. Unterwegs trat in Wirklichkeit auch Eichler an die Monden heran, allein H. schützte dieselbe vor Weiteren. Kaum war jedoch die Monden in da« Fischer'jche Haus, woselbst sie arbeitete, eingetreten, so folgte ihr au» Eichler aus dem Fuße, erfaßte sie, versetzte ihr mehrere Messerstiche in den Hals, das Genick und in die Brust und ergriff darnach die Flucht; er wurde jedoch »och am selbigen Morgen sestgenominen und zur Haft gebracht. Ter Angeklagte benahm sich in der heultgen Hauptverhandkung elgentbüiiilich; man wußte nicht, ob nian sein Verhalten dreist »der resignirt nennen sollte; denn er verweigerte Anfang« trotzig jede Nnsknnst und bezog sich daraus, daß alles Das, was er auszusagen bade, ja schon in den Acten stünde; nur io viel gab er an, daß er die Monden nicht habe tödten, sondern ihr nur „Eins answischen" wollen, lieber die Beweggründe zur That schwieg sich der Angeklagte aus; er ließ nur Bruchstücke fallen, aus denen zu entnehmen war, daß er durch das Verhalten der Monden, die lhm nicht Rede gestanden, gereizt worden sei. Aus Einhalt des Präsidenten, daß e« in seinem, de« Angeklagten eigensten Jiiteresie liege, doch Antwort zu geben und zu sagen, was er zu seiner Entschuldigung anzusührcn habe, erklärte Eichler: „ich will gar keine Entschuldigung!" Später gab er jedoch noch ver einzelte Antworten, au« denen zu entnehmen war, daß er da« Messer (ein der Monden gehörige« Tischmrffer) zwei Tage vor dem Vorsall zu sich gesteckt und geschliffen habe. Auf der Flucht und beim Uebersleigen einer Mauer sei da« Messer zerbrochen (da« corxus steliati lag aus der GerichtStafel au«). Die Verletzte Monden, welche drei verschiedene Stiche erhalten hatte, und zwar einen in den Hol«, den andern in die Brust und de» dritten in« Genick, so daß sie drei Wochen lang arbeitsunfähig ge wesen war, erzählte den Vorgang ln der Hauptsache so, wie wir ihn oben geschildert haben; sie fügte nur noch hinzu, daß in der Nacht nach dem Vorgang vom 16. Februar einige zu ihrer Wohnung gehörige Feiisterscheiben zertrümmert und die von ihr zur Sicherung eines befürchtete» Eindringens seiten« Eichler'« in da« betreffende Fenster gestellten Sachen beseitigt worden seien; ob die« von Eichler geschehen sei, Wiste sie nicht; sie vermag sich auch nicht zu erinnern, ob und was Eichlcr bei der Tliat am Morgen des 17. Februar zu ihr gesagt, da der Schrecken sie vollständig übermannt und sie im ersten Augenblicke selbst nicht ein- mal die Stiche gesühlt habe; sie vermag sich auch nicht recht zu erklären, was Eichler zu jenem Attentat bewogen habe; allerdings sei derselbe eifersüchtig gewesen; eine besondere Erregung aber am Morgen der Tbat, als sie mit dem Zeugen H. gegangen, habe sie an Eichler nicht bemerkt. Auf Befragen erklärte die Monden, ihr sei bekannt gewrseu. daß ein Bruder Eichler's seine Geliebte erstochen und sich darnach in einem Teiche ertränkt habe. Eichler bemerkte zu diesen Aussagen und auf weitere« Befragen, daß er sich die fragliche Nacht nicht in seinem Bett befunden, son dern in der Werkstelle geschlafen habe; früh '/,5 Uhr, als die Trom peter der Garnison Lschatz zum Wecken geblasen, sei er ausgestanden, habe zum Fenster hinausgesellen und gewartet, bi« die Monden aus Arbeit geh.,, würde; er sei dann aus die Straße gegangen und an die Monden hcrangetretsn; da sie aber ihm nicht geantwortet, sei er ihr gesolgi und habe sie gestochen. Die Fenster der Monden'scheu VolkswirWastliches. Ml» stk dies«» rßetk btsttmmte» Sendungen find »a richte» a» de» verantwortliche» Redakteur desselben C. G. v«t» k» Leipzig. Die GelreideröUe in ihrer Vkdentung für de» kleinen und «ittkere« Grundbesitz. (Schluß.) A Ja unserer Nr. 118 wiesen wir nach, wie Herr Direktor l)r. Kühn, indem er an einzelnen Beispielen beweisen will, daß schon Besitzer von 2 — 5 Hektar nach Befriedigung de- eigenen Be darfes bedeutende Procenilätze von Getreide z»m Verkaufe übrig behalten, sich in einem vollständigen Jrrthuiii befindet. Bei den von ihm gegebene» drei Beispiele» fand der behauptete Ueberschuß nicht statt, indem Lie Besitzer weder da- benölhigte Futter, noch da« Holz gewannen, sondern e« gegen Getreide einlauschienz im letzten Bei- spiele Richen wurde Gcireideverkous nur möglich, so lauge die Fa milie mit Lodngespann den Acker bestellte und von ihren Arbeits gebern beköstigt ward. lieber das vierte Beispiel schreibt Kühn: „Ein Banergütchen in Sulzfeld mit 3.77 Hektar Areal, ohne Hantelsgewächsbau und ohne Zukaus von Getreide, Brod oder Mehl, verkaust nach Deckung de« Wirlhschaft-bedars« (1.39 Pfund pro Tag und Kops sür die Hau«. Haltung) b4 Procent der Ernte." Tie amtlichen badischen Erhebungen berichten hierüber, daß der Besitzer 35.9 Ctr. Getreide sür 277 .«l verlaust, dajür aber kaust: 1) Holz und Kohlen für 55 2) 60 Pfund Fleisch « 36 . 3) 10 - Kleejamen für K « 4) 5 Lentiicr Kleie 4 5^! 2b - 5) zahlt er Pacht 105 . L27 >l' Von den 30 Kühn'schen Beispiele» Ist dies das einzige, bei welchem nach Deckung des vollen eigenen Bedarfes nachweislich Ge treide im Wcrthe von 50 znii, Berkaufe übrig bleibt. Die übrigen Beispiele, soweit sie nicht den badischen Erhebungen ent nommen, sind nicht zu controlinn und muß deren Richtigkeit nach den Ergebnissen unserer bisherigen Prüfung entschieden be stritten werden. Möge Herr K. also zunächst die Llichtigkelt seiner Beispiele Nach weisen und deren Prüfung ermögliche». Immerhin steht ftst, daß in dem durch sein warmes Klima, uralte Cultur, guten Boden und dicute Bevölkerung am meisten be- vorzuglen Thcile Deutschlands, „umlich in Baden, einzelne Klein besitzer von 2—5 Hektar Areal thatsächlich Getreide verkaufen, nämlich in: 1. Hiiltenheim von 2.6 Hektar Areal 4.7 Ctr. Gerste 2. Sandhaufen - 2.96 » - 7 . . und 3 Etr. Spelz. 3. Richen « 2 97 » » 31.79 » Diverse«. 4. Tulzleld » 3.77 » - 35.9 » » Es ist höchst interessant, auch die Erklärung, wie dieser Immerhin überraschende Verkauf möglich gemacht wird, au? den badischen Er hebungen kennen z» lernen. Die Kleinbesitzer verkaufen nämlich nur dasjenige Getreide, welches sie s.ch buch- stäblich am Munde abgedarbt, geradezu abgehungert aben. Die Erhebungen geben nämlich eine genaue Tabelle ber den Verbrauch an Nahrungsmitteln, aus der wir nur kurz Folgendes mitthcilen. Es verbraucht pro Tag und Kops BroNrucht Pfund §le.sih Gramm Verpflegung-aufwand Pseoniae l. in KSnig»bach. Großbauer 1.94 2.24 112 0 > Mittelbauer 1.46 2.74 35 i4 Tagelöhner 1.64 L.74 13 <0 n. Richen. Großbauer 2.23 2.^5 i:? co Kleinbauer 1.54 2 74 19« 60 Tagelöhner 1.23 L.L3 68 . berechnet, m. Sulzfeld. Großbauer 2 209 88 l-u. c. r-' Kleinbauer 13S 244 83 Tagelöhner 1.35 2.50 12 44 Lurch,chmtt dieser 3 Orte. Großbauer 2.06 2.12 116 76 Kl-,n Kauer 1.4« 2.64 7S 5« Tagelöhner 1.4l 2.59 31 43 Die Kategorie ver Tagelöhner, zu welcher jene vorgenannten Kleinbesitzer gebören, muß sich in einer geradezu erschreckenden Weise cinsckiränken und verzehrt, obwohl sie am schm.rle» arbeitet, an Fleisch nur etwa ein Viertel de« in der Familie des Großbauern lieblichen, an Getreide circa 065 Pfund täglich weniger. AuS der schlechten Nahrung entstehen Krankheiten aller Art, ungenügende Eativickciung der geistige» und körperlichen Kräfte und früher Tod. Wir sagten, die kleinen Besitzer hungern sich das biSchcn Ge treide, welckies sie zu Marlte Hungen, ab; man rechne selbst nach. Der Richener Tagelöhner verkauft sür 244 -st GeirsG.', lebt aber um 35 pro Tag und Kovs schlechter als der dortige Groß bauer. Seine Familie besteht aus Mann, Frau und 4 Kindern, welche jedoch nur als zwei Erwachsene gerechnet werden. Diese vier Erwachsenen darben sich durch schlechtes Leben täglich 1.40 -st ab, also im Jahre 511 und sind dadurch im Stande, sür 244 >! Getreide zu verkaufen. In Sulzfeld sind ebenfalls 2 Erwachsene und 4 Kinder vor handen, aber d»S Areal um 08 Hektar größer, so daß sür 277 ^l Getreide verkauft, resp. abzebarbt wird. Daher sagen die Erhebungen sehr richtig von Snlzbach: „In Folge der gedrückten Getreidepreise dauptsächlich »ährend der letzten Jahre brach sich bei verschiedenen Landwirtden die Meinung Bah», daß durch Einführung eines erhöhten Getreidezolles der Eoncurrenz des Auslandes ein Damm geletzt und die Produkte des Inlandes besser an den Mann gebrockt werden könnten. Die Mehrzahl der Bevölkerung — wohl an 300 von 430 landioirthschastlichen Haus haltungen — theill indessen diese Ansicht nicht, indem sie von der rickitigen Voraussetzung nusgeht, daß eine Erhöhung des Geirelse- olleS nicht den kleineren Wi.thschaslcrn zugute käme, die genötbigt ind, noch Brnd oder Getreide zuzukaiisei, sondern lediglich den größeren Grundbesitzern, deren Zahl ,n Sulzfeld eine verschwindende ist. Letztere könnten sich ans der Fatalität leicht dadurch delfen, daß sie, statt aus einen übertriebenen Getreidebau sich »u verlegen, den sie allerdings, weil gcwohnt. bequem siuden, ihre Anftnerksamkeit mehr einer rationellen Viehzucht, rerluinten mit Milchwirthschaft und einem winn auch nur niäßi '.en Anbau von Hund? sf-wächft'.i, zuweiidelen." — In gleicher Weise hat sich die größte Mehrheit der badischen Landwikthe gegen die Getreidezoll-Erhöhung ausgesprochen und sie als eine liiiberecknigte Bevorzugung der wenigen größeren, Schädigung der vielen kleineren Landbesitzer und oller Städter be zeichnet. Auch Tagelöhner ohne Landbesitz verkaufen zuweilen Kleinigkeiten von Getreide, nämlich einen Thsil ihre« Dcescherlohne«, und man hat aus dieser seltenen Ausnahme beweisen wollen, daß alle Tagelöhner vom Getreidezolle Nutzen haben; thatsächlich ist auch hier der Ueberschuß nur ein abgchungerter. der ebenso schädlich wie der Zoll selbst wirkt. Herr vr. Kühn weiß nicht, wie schlecht und knapp die Nahrung des kleinen LandwirtbeS und des städtischen kleinen Mannes ist — schon daraus, daß er diesen so wichtigen Punet nicht einmal berührt hat, läßt sich aus oberflächliche« Durchblättern der badischen Erhebung«» schließen —, wußte er e«, so könnte er «nnibgliä, sür Getreidrzvlle, sür Bertheuerung der »othwcndigsten Lebensmittel sein. Kühu'S Beispiele sür den Kkelnbesitz find meisten« a»< Baden und Sachie» genommen mit Ernten, die nahezu da« Doppelte de« Durch- schnttlcs sür ganz Deutschland betragen ; ergiebt nun unsere Prüfung, daß selbst in jener bevorzugten Gegend die Besitzer bi« zu 5 Hektar kein GclreiLe übrig haben, jo gilt die« folgerichtig für den ganzen Staat diirchschiiitllich schon bei einem Besitze bis zu 10 Hektar. Deren giebt cs in Deutschland 4.6 Millionen, sie alle haben vom Gctreidezolle Nachiheil. Weitere 0.4 Millionen Besitzungen von 10 bis 12 Hektar haben je nach Bodenbeschaffendeit, Verhältniß von Acker zu Wiese» und Wald mäßigen Nutzen; Kühn führt selbst rin Beispiel in Baden an. wo der Großbauer mit 56.45 Hektar kein Getreide verkauft. Alle übrigen, genau 306,501 Wirthschastcn haben vom Getreidezolle Vortheil und zwar tm Verhältniß ihrer Acker flächen. Bei den 515 Großgrundbesitzern, welche je über 1000 Hektar besitzen, kann man diesen jährlichen Gewinn auf mehrere Taufend Mark pro Person veranschtagen. Diese großen Herren, zuni Theilc Majoraisbesitzer, Millioiiaire »«. ziehen den erheblichsten Vortheil aus Getreide- und Viehzöllen lind bedürfen ihn am allerwenigsten. Diejenigen Landwirthe, welche wirklich eine Sleuererleichterung noth« wendig luben, die kleine» Leute, gewinnen nicht- dabei. Unter den Großgrundbesitzern wüßten wir jedoch eine», dem der Gewinn aus den Zöllen allnilig gegönnt wird, den Fürsten Bismarck, welcher jetzt ca. 80,000 Morgen besitzt, die bisher etwa 300,000 ./4 jährlich eiiigebrachl habe» solle», künftig etwa 30—40,000 V7 mehr abwersen werden. Des Fürsten uneigennütziger Sinn ist zu bekannt, als daß ihm Jemand seinen Vorlheil nicht gönnen länulc Folgen der nordamerikanischen Schutzzölle. Dem „Export" wird aus New-OrleanS vom 5. April ge schrieben: Allzuviel ist ungesund I möchte man den amerikanischen Schwärmern sür die Protection der einheimischen Industrie znruscn. Das protectionistiicbe Wirthschastsiystem, dem die maßgebenden amerikanischen Politiker in dem letzten Jahrzehnt gehuldigt haben, hat ja ohne Zweifel sein Gutes sür die Nation gehabt; cs hat die- selbe zu mancherlei Leistungen erzogen, deren sie anders schwerlich fähig geworden wäre, und wir sind deshalb sern davon, das System im Priucip zu verdammen. Aber neben seinen guten Wirkungen hat es >i,«bedingt auch mancherlei schlimme geltend gemacht, die unserer Meinung nach desto gefährlicher und verderblicher sür den gelammten Wirthschastsorganismus werden, je lituger man damit zögert, ihre Ursache« zu beseitigen. Es i>. ja mit Schutzzöllen immer eiu bedenkliche« Ding. Es komi.it sür die meisten von ihnen ein Augenblick, wo sie ihren Zweck erfüllt haben und wo cs deshalb weise ist, sie zu beseitigen; viele von ihnen haben auch von Anfang an neben ihren guten Wirkungen allerlei böic Nebenwirkungen, die unter Umständen gefährlich genug werden können, um es angezeiqt erscheinen z» lassen, lieber aus dle beabsi.gt!gte und berechnete Hauptwirkung zn verzichten, als die unbeabsichtigten und uuberechncteu Nebenwirkungen noch länger zu ertrugen. Die hervorstechendste Wirkung de« amerikanischen Protektion«, systenis, sobald man dasselbe als Ganze- betrachtet, sind offenbar die hohen Löhne, die der Arbeiter erhält. Die amerikanischen Pro- tectionistcn führten dieselben deshalb bei der letzten Präsidentenwahl auch als ein Hauptargument ins Feld, um die Wahl ihres Candi- daten, James G. Blaine, von dem sie die vollste Auirccht- erhaltung und die Ihunlichste Verschärfung ihre« System« erwarteten, durchzusetzen. Man naiinte die deutsche, französische und englische Arbeit verächllich „Pauver-Nrbeit" uud behauptste. die theuere amerikanische Arbeit müsse vor der Loucurrenz mit derselben bewahrt werden. Sird nun die hohen Löhne wirklich ein so groß« uud reiner Vortde l kür Amerika, wie sich die amerikanischeu Protectionisten einbilbsn? Daß die hohen Löhne der amerikanischen Urbeiler die Bildung eine« Proletariates in den amerikanischen Großstädten ebenso wie auf d.m Vlatten Lande nicht verhindert haben, und daß dasselbe sich ganz in der altwelllickiei- Weife weiter zu Kilben im Begriffe ist, weiß Jeoer, der ein N w-Aorker oder Bostoner rsosmeut-house oder ein kleineres nordcarolinisches oder alabannsche« Farmhau« be treten hat. An Schmutz, Elend und Verwahrlosung fehlt e« in diesen wah.lich nicht. Ist doch auch der iocialdemokratische „Vor bote" in seinen Mordbrennerartikeln und MorSbrennervoemen über die socialen Zustände des großen amerikanischen Freistaates ganz ebenso ergrimmt wie über diejenige» Englands, Deutschlands und Rußland«, und diesen Anzeichen nach wird cs ja doch vielleicht gar nicht z»I lange dauern, bis auch diesseits des Atlantischen Lceans dynamitgesüklte Bomben der Anarchisten erdröbnen. Ist es aber gut anders denkbar, als daß Lähne und Preise mit einander in einer gewissen Wechselwirkung stehen? Muß der amerikaniicke Arbeiter seinen höheren Einnahmen entsprechend nicht auch bsinade alle seine Bedürfnisse viel höher bezahlen als der europäische? Dazu kommt noch, daß durch die beständige Zu wanderung allmalig auch die Eoncurrenz innerbalb des großen Landes lebhaft genug geworden ist, um es dem dortigen Fabrikanten »nd Arbeitgeber zu ermö lichen, bei schlechtem Geschäftsgänge die Lödne in der ernrü dl-chsten Weise hcrobzusetzen. Arbeiterstreiks gab eS in den letzt-» Jahren in der Neuen Wett gerade genug, und dieselben mackit koch auch hier der Arbeiter durchon« nicht aus reinem Uebermulh. Haben sie aber irgend etwas genützt? Ganz mir Recht wurden die Blaine-Männer »b de« gedachten Argumentes, das sie iür ihren Cundid geltend machten, gründlich verlach:. Wohnung habe er nicht elngrworsen. Da? Messer habe er erst gezogen, als ihm die Monden auch nninfttelbar vor der Tbat noch keine Anlwort gegeben dabe; er habe auch nicht gewußt, daß er das Messer ergriffen, da in derselben Tasche gleichzeilig auch der HanSschlüffel gesteckt habe. lieber den weiteren Verlaus des ZeugenverbörS können wir uns sedr kurz fasten; u. A. bekundete der Zeuge H., daß, als er die Monden am Morgen des 17. Februar begleitet uns er Eichlcr zurückgewiesen, dieser, zur Monden gewendel, gesagt habe, „sie solle schon sehen, was passire". Herr Or. i»e>i. Frömmelt aus Oscbatz, welcher die Verletzte ärztlich behandelt hatte, bezeichnet« als die gefährlichste der Verletzungen den Stich in die Wirbelsäule, der, wen» er «wo- tiefer gesüliit worden, das Rückgrat verletzt haben und einen tüdtlichcn Ausgang herbeizusühren geeignet gewesen sein würde. De» Geichwolencii wurden drei Fragen vorgelegt, die erste auf versuchten Mord, die andere aus versucht?» Todlschlag und die drille aus gefährliche Körperverletzung. Die lönigl che Lnatsai ivaltlchaf: iührte i» ihrem Schiiißvorirage auS, daß uali der ganzen Sachlage mindesten? der versuchte Todtfchlag in aller Wege erwiese» fei und daß von einer bloß,» Körververlrtzuug nicht die Rede sein könne, wäbrend die Bcriycidigung sür die Bejahung lediglich dieser Frage plaidirte. Die Geschworenen gaben ihr Verbiet im Sinne de? Antrag- der Beriheidtgiing ab und demgemäß wurde Eichler wegen schwerer Körperverletzung zu 3 Jahren 6 Monaten Gefängnis; verurtheilt. verantirortli-er Aetactenr Heinrich Uhse in ?etP>l«. Kür den musitalifchen Ltcü iprobssor Or. Oscar Paul >a iietpzta, Vielfach ist das LooS de« amerikanischen Arbeiter» dnrchauS «ich: beneidenSwertber al« da« des eurovaischen, und vielfach ist di amerikanische Arbeit genau in derselben Weise „Pauper-Arbeit" wie die deutsche und englische. Was nützt cs mir, wenn ich hier so viele Dollars sür meine Arbeit erhalte wie dabeim Mark, wenn der Dollar im Lande nicht we'entlich mehr Werth ist als die Mark da heim? Nur in gewisse» Branchen, wo die Eoncurrenz in Folge des großen «Ibvnc-rovm und in Folge der Jugend der amerikanischen Eultur noch nicht so stark ist — besonders in vielen Handwerker branchen — ist der Arbeiter in Amerika ein wohlbabeiider Mann, der nicht aus der Hand in den Mund lebt, wie mau zu sagen vslegi. In vielen Beziehungen haben wir aber die berühmten hohen Löhne Amerika« als einen Vorlheil nnzusehen, der gänzlich oder wenigstens zu einem Theilc illusorisch ist. Noch schlimmer ist es aber, daß die durch die schroffe Schutzpolitik begünstigten hohen Löhne auch ihre großen Schattenseiten für die amerikanisch« Nation haben. Der europäischen Eoncurrenz sind durch die Schutzzölle die Thor« des großen nordamerikanischen Freistaates allerdings io gewissen Beziehungen vollkommen verschlossen, und die amerikanische 'Arbeit hat in Folge dessen daheim in den meisten Stücke» gänzlich freies Spiel. DaS amerikanische Wirthschastsgcbiet ist ein geschlossenes Wirthschastsgebiet so gut wie das russische oder chinesische. Die im hohen Grade lcistungssähig und selbstbewußt gewordene amerikanische Industrie findet aber leider dieses geschlossene Wirth- schaftsgebiet allmälig sür ihre ProducticnSkraft nicht mehr genügend groß genug. Amerika leidet so gnt wie die alte» europäischen Industrieländer allmälig an einer gewissen Ueberproduction, und das um so mehr, als daselbst noch beständig neue Puncte empor- lauchen, an denen man irgendivelchc Güter bequemer erzeugen kann — wir erinnern beispiclweise nur an das Eisen von 'Alabama, da; heute dem von Pennsylvanien und New-Jcrsey so starke Cancurrenz macht. I» Folge dessen sehnt sich aber der amerikanisch, Industrielle kaum weniger als der deutsche und englische nach neuen Märkten. Gehen doch gegenwärtig nur 2 Proc. dcr amerikanischen Fabrikate ins Ausland. Colonien zu erwerben ist nnn für Amerika aus den verschie densten Gründen unihunlich, ganz besonders, da eS in vielen seiner Theilc zunächst selbst nichts anderes ist als eine Colonie. Und der Traum von einem mexikanisch-nordamerikanischen oder gar von einem panamerikanischen Zollbunde scheint zunächst auch noch zu fern vo i seiner Erfüllung zu sein, als daß sich mit ihm bei dem augenblick- lichen Bedürsniß irgendwie rechnen ließe. Ans bleibt den Ameri kauern da anders übrig, als mit ihren Maaren in allen jenen Gebieten zu erscheinen, wo es noch eine gewisse freie Eoncurrenz giebt? Bisher sandte Amerika nach Europa säst lediglich Roh produkte und Nahrungsmittel. Neuerdings wird es. wenn es ander« dem angegebenen Bedürfnisse genügen will, auch mit seine» Jndustrieartikeln daselbst austreten müssen, mit seinen Cotton- gcweben, sür deren Erzeugung es ja einen unschätzbaren Voriheil darin besitzt, daß die Coltonindustrie in seinem Gebiete bodeu- ständig ist; mit seinen Holzwaaren und Möbeln, sür die cs in dem unverwüstlichen Reichthum seiner Wälder an prächtigen Nutzhölzern ebenfalls viel bester vo» der Natur begünstigt ist als England. Frankreich oder Deutschland; ferner mit seinen Eisenwaare», Teppichen, Nähmaschinen, PianofortcS u. s. w. So scharf und schroff, wie eS Amerika selbst thut, wehren ja die meiste» euro- päischen Staaten die Artikel dcS ausländischen Gewerbflcißes nich: von sich ab; England huldigt bezüglich derselben sogar zunächst noch d.m absoluten Freihandel. Warum erringt sich Amerika also sür dtr ausgesührten Erzeugnisse seiner Industrie nicht den europäischen und insbesondere den englischen Markt? Außerdem giebt es in der Welt auch noch ein China, ein Austra- li , eiu Indien und ein freies, bezüglich zahlreicher Industrieartike! sehr bedüifnißreich-s Südamerika. Hat die Union bezüglich d letztere» nicht mindestens die größere Raumnähe und du bequemere Beroindung vor den europäifchen Staate» voraus, wen» dasselbe vorläufig auch nicht durch einen und denselben Zollbiind uno kuri» .iue und dieselbe Münzconveiition zu ihm in ein cngerc, wirtt ichaü- liches Basallenverhälttiiß getreten ist, »nd wenn vor au:ig ancti no N nicht die Pulman-cars von New-?)ork und Bo wn vß- Mexäo und Panama ununterbrochen, und ohne die Schlafe, oder Esier ui dcnsclbc» zu stören, bis nach Buenos Ayrcs und Val: via denihsci.! Hat nicht ferner die Union von San Francisco au? zugicicl, auch einen unendlich viel geraderen und rascheren M g in ch Ehi».,. Australien und Indien, als Britannien, dessen Evi. iirreuz cs vo. allen Dingen oaselbst zu beflchen gilt ? Was sür wirr!« chasilichc Bor- theile verlangt man in Nordamerika mehr, um di- Gegner aus dem Felde zu schlagen? Nievrigere Löhne, billigere Arbeit, billigere Herstellung der Artik.!, Wenn dieselben concurrcnzsähig werden solle»! Da? ist die erste »nv wichtigste Antwort, die unfercs Erachtens aui diese Frage gigeb.'u werden muß. Die „Panpcr Acbeit" der Europäer läßt sich i» Eliin.i und Australien und cbenio sogar auch i» Mexiko nicht gut ander? alsdurch„Pauper>Arbcit" der Auierikaner besiegln, wenigstens so lang? nicht, wie die gegenwärtigen socialen Verhältnisse bcslehcn und de. Pauperismus nicht gänzlich aus dcr Welt gclchafft worden ist. M: ruderen Worten: wenn die Nordamerika,«er b-zuglicb de'- Absätze? ihrer Industrieartikel aus den freien oder halb:.eien Märkten d r Erde eine Ausgleichung mit den Engländern, Deulicbc» uud Franzos? , wünschen, so müsse» sie sich auch eine Ausgleichung uud Gleich stellung der Preise und dcr Löhne mit denielben aisallen lasse,>. Laß nebenbei auch eine Eoncurrenz in dcr Qualität der Wanna bestände,' werden muß. versieht sich von selbst. DaS kommt aber bei unserer Frage kaum in Briracht. Den Amerikanern wird die Eoncurrenz mit d-n Enroväern aus dem Weltmärkte ohnedies schwer genug. Denn besitzt ibr Land auch unerschöpflich reiche Hilisqucllen und ist ?? auch bezüglich der 0 zeugungskrast von Rohprodukte» vielleicht das gesegnetste unter alicu Ländern der Erde, so besitzt e« doch in anderer Beziehung au.', wieder ganz unverkennbare große Schwächen. In jedem Falle babc» sich die Europäer nach jenen Märkten bin bereits feste Beziebungeu geschaffen — man denke nur an England und sein Eolomalreich — und das ist immerhin auch rin Vorlheil. Le»ti pv-iListoote» l heißt e« ja im Wirthschast-leden häufig genug. Hütten wir die Zeit und die Muße, noch weiter in die Elnzc? heften de« amerikanischen Protectionosvstcms einzuachen. so könnten wir vielleicht ans noch manche andere nachtkeiliac Wirkungen der- ft" en -wwe - . Daß die aiu.-.ikaii.. be ":id-'. sir:i. fast
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