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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188505054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-05
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1885
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sung solle am Ende de« vierten Semester« abgehalten werden und sich auf da« römische, canonische und deutsch« Recht erstrecken. * Im BundeSratb« wird demnächst ein kurzer Nachtrag zum ReichShauShalt-etat für da» laufende Rechnungsjahr sestqestellt und dem Reichstage zur Erledigung noch in dieser Session überwiesen werden. ES hantelt sich dabei um Bauten im Dienstgebäude de« Auswärtigen Amtes u. dergl. Die Summen, welche dabei in Betracht kommen, sind so unerheblich, daß dadurch eine Verzögerung in den ReichStagSarbciten kaum entstehen dürfte. * AuS Schlesien, l. Mai, wird der „Bossischen Zeitung" geschrieben: „Di« Entfernung der katholischen Eadetten aus Wahlstatk, resp. ihre Uebersiedelnng in eine andere Anstalt ist, wie verlautet, bereits seit dem Geburts tage deS Kaisers inS Auge gefaßt. Der Umstand, daß der katholische Geistliche in Wahlstatt, welcher den Religionsunterricht in der Eadettenanstalt ertbeilt, an dem Geburtstage deS Kaiser- trotz der Anwesenheit sämmtlichcr katholischer Eadetten in seiner Predigt keinerlei Beziehung aus den nationalen Festtag genommen hat, ist Veranlassung geworden, daß die katholischen Eadetten aus der dortigen Anstalt sämmllich nach Anstalten übergeführt werden, welche katholische Militairpsarrer haben. In Wahlstatt werden vorläufig nur evangelische Eadetten ausgenommen." * Im Lause deS Monats April hat sich in dem Reichs lande Elsaß-Lothringen ein nicht unwichtiges Ereigniß insofern vollzogen, als die ersten zum deutschen Heeresdienste auSgebobenen und am l. Januar 1873 eingestellten Mann schaften (2300 Mann der Jahrgänge 1871 und 1872) aus dem Landwehrverbande ausgeschieden und zu dem Landstürme übergesübrt worden sind. Von den elaß-lotbringischen Solda ten, die bekanntlich bei Truppentbeilen deS 15. (elsaß-lothringi schen), deS 14. (badischen), deS 11. (bessen-nassauischen), deS 8. (rheinlänvischen), deS 7. (westfälisch niedcrrheinischen), deS 10. (hannoverschen), deS 4. (provinzial-sächsischen) Armeecorps, sowie auch deS Gardecorps ihre Ausbildung empfangen haben und noch empfangen, bilden nunmehr die Jahrgänge 1873 bis 1877 (zusammen 22—23,000 Mann) die Landwehr und die Jahrgänge 1878—1881 (zusammen etwa 22,000 Mann) die Reserve, während die Jahrgänge 1882 bis 1884 (Uber 17,000 Mann) noch dem stehenden Heere angehören. Im Ganze» stellt also Elsaß-Lothringen zum deutschen Heere ungefähr 62.000 Mann dienender und schon ausgebildetcr Truppen; außerdem haben aber noch in Len Jahren 1881—1884 über 4000 Mann der Ersatzreserve Elsaß-Lothringen- thcils zehn, lheils vierzehn, theilS sechszehn Wochen geübt. Bon diesen 62,000 Mann Elsaß-Lothringern, die im deutschen Heere dienen oder schon gedient haben, könnten, wenn man die militairiscben Verhältnisse Badens in- Auge faßt, das ebenso viele Bewohner wie daS ReickS- land hat, 6 bis 7 Infanterie-Regimenter. 3—4 Cavallerie- Regimeuter, 2 Regimenter oder 16 Batterie» Fcldarlillerie, 1 Bataillon Fußartillerie, 1 Pionnierbataillon, 1 Trainbataillon. mit den entsprechenden Ersatztruppcnthcilen, sowie endlich auch die entsprechenden Truppcntheile der Landwehr gebildet werden. Selbstverständlich wird die Formation eines nur auS elsaß-lothringischen Trnppentheilen beliebenden ArmcecorpS sich mindestens noch so lange verziehen, di« sich der größte Theil der Bewohner der RcicbSlande voll und ganz mit den neuen Verhältnissen auSgesöhnt hat. Jedenfalls werden dann di« im Jahre 1881 neu formirteu Regimenter 07, 98, 99 und 128—131, Von denen die entsprechenden Lanowehrbezirke in dem Reichslande liegen, den größten Theil der elsaß lothringischen Krieger ausnehmen. Zwei dieser neuen Re gimenter sind breitS nach Metz verlegt worden, ohne jedoch Ersatz auS dem Reichslande zu erhalten. * * » * In TemeSvar ist am 3. Mai früh Fürst Alexander Karagjorgjewitsch (Czerny) gestorben. Seine Beisetzung soll io Wien erfolgen. Wenn sich auch Fürst Alexander in deu letzten Jahren an dem öffentlichen Leben nicht mehr be iheiligt hat. so weckt doch sein Tod wieder alte Erinnerungen aus und lenkt für den Augenblick die Aufmerksamkeit auf daS junge Königreich an der Save aus Serbien. Alerander war geboren am 11. Oktober 1806. Er folgte l8l3, als sein Vater, der einer niederen Ackerbürgersamilie entsprungen, zwei mal der Retter Serbiens geworden war, demsclbcu »> die Ver bannung nach Oesterreich und trat später in russische Dienste. Als im Jahre 1842 die Obrenowitsch vom Thrvne abgesctzt worden war«», wurde er zuni Fürsten gewählt und führte auf die Initiative tüchtiger Ralhgebcr manche Verbesserungen in Serbien ein, er machte, oder besser, er ließ aus Serbien eine» modernen Rechtsstaat machen. Daß er dies geschebcn ließ, ist immerhin auch ein Verdienst. Trotzdem würde seine Stellung von Rußland und den vertriebenen Obrenowitsch unterwühlt, und schließlich mußte er. der Situation nickt mehr gewachsen, 1858 abdankeu und dem früheren Fürsten, dem 81jährigen Milosch Obrenowitsch, das Feld räumen. Zwei Jahre später bestieg Mickael Obrenowitsch den Thron, und Alexander Karagjorgjewitsch begann nun, ähnlich wie früber die Obrenowitsch, seine Thätigkeit aus den Sturz der Obreno- witsck zu concentrircn. Die Frucht dieser revolutionairen Arbeit war die Ermordung Michael's, nickt aber der Sturz des Geschlechts der Obrenowitsch. Dem Michael folgte der vierzehnjährige Milan, welcher am 6. März 1882 zum König erhöht wurde. Alexander Karagjorgjewitsch kam Wege» des Mordes in Oesterreich in Untersuchung, wurde 1870 vom Stadtgericht zu Pest mangelnder Beweise wegen sreigesprochen, indessen in zweiter Instanz zu acht Jahre schwerem Kerker verurtheilt. Seit dieser Zeit lebte er zurückgezogen von der Politik in TemeSvar. Die revolu- tionairc Tradition seines Geschlechts fand ihren Vertreter in seinem Sohne Peter Karagjorgjewitsch. welcher von Rußland für irgendwelche Fälle in Bereitschaft gehalten wird. Derselbe heirathete die älteste Tochter deS Fürsten von Montcnegro, die Prinzessin Zorka, welch letzterer Rußland 200,000 FrcS. JahreSzehalt auSseyte. DaS junge Paar lebt ui Paris und wird hoffentlich aus seiner Beschaulichkeit nie mals in die politische Oessentlichkeit trete». * Wie der „Neuen freien Presse" auS Pest gemeldet wird, erbielt der preußische Staatsminister vr. Lucius die In signien des GroßkreuzeS eine« östcrreickischen Orden- in Be gleitung eines scbr buldvollen kaiserlichen Handschreibens. — Während der Eröffnungsfeier der Pestcr Ausstellung war der preußische Minister der Gegenstand allgemeiner Aufmerk- i inikeit. Die Minister Kalnoky, TiSza. Szapary und Graf lndrassv suchten wiederholt seinen Verkehr. Am Freitag be suchte Minister vr. LuciuS die Steinbruckcr Maststallungen »nd überzeugte sich von der Durchführung der strengen Veterinär-Maßregeln. Am Abend war der Minister Gast des Grafen Andrassy. * In dem neu ausgebauten Szeged in ist ein Häuser krach auSgebrochen: Die große» Zinshäuser stehen zum Theil leer, sind entwerthet und legen den Eigenthümern starke Lasten auf. Vor der Ueberschwemmung wohnte der gewöhn liche Szegediner in einem kleine», oft nur mit Stroh gedeckten Häuschen, daS aber ihm gekörte und nickt mit Schulden be lastet war. Bei der „Reconstruction" ließ er sich verleiten, an Stelle seiner Hütte ein großes stockbobeS Gebäude — unter Zuhilfenahme der sehr gedankenlos und leichtfertig er- theilten Hisse der Regierung — aufzusühren, denn der Wieder erbauer Szsaedint, der in den Grascnstand erhobene königliche Commissar Ludwig Tisza, wollte Szegedin um jeden Preis schöner machen. Die Szegediner Hauseigenthümer können jetzt zum großen Theile ibren ZahlunaSvervsticklungen nickt mehr Nachkommen. Die Execuloren haben sich inassenhast cingesunden. Da über 600 Wohnungen leer stehen, so ist der MiethpreiS außerordentlich gesunken, so daß die Zinsen de- ausgenommenen Capital- bei weitem nickt gedeckt werden können. Wie ungarische Blätter melden, werden die meisten Häuser bei den nothweudigen Versteigerungen nur zu beispiel los niedrigen Preisen, die zu dem wahre» Werthe in gar keinem Verhältnisse stehen, an den Mann gebracht. So wurde vor Kurzem ein auf 8000 fl. geschätzte« und mit 4000 fl. be lastete« Hau» bei einer Versteigerung um 160 fl. verkauft. * Zur Lage in Griechenland meldet die „Politische Correspondenz" au« Athen, 26. April: Der Telegravh wird Sie schon von den Lonsequeuzea der vor acht Tagen vollzogenen Neuwahlen in Kenntniß gesetzt haben. DaS Ergebniß derselben ist vom Ca bin et TrikupiS nicht voraus- gesehen worden, traf dasselbe vielmehr gänzlich ««vorbereitet. Herr TrikupiS sendete bereit« Montag den 20. d. Abend«, al« da« un- günstige Wahlresultat coustatirt war, dem erst an diesem Tage in Corfu eingetroffcnen König telegraphisch seine Demission und bat ihn, Angesicht« der dringenden Lage, sofort wieder nach Athen zurückzukehrea. Derselbe traf auch wirklich schon Donnerstag den 22. d. hier ein und berief sosort Herrn Driknpi«, dessen durch den Verlust seiner bisherigen Majorität in der Kammer motivirte De- Mission er nun auch mündlich entgegenuahrn. Mittlerweile hatten die Blätter der bi-herigen Oppositionspartei die Demission TrikupiS' als eine Desertion bezeichnet: sie behaupteten, da- Labinet müsse bi- zur Lonstituirung der Kammer im Amte bleiben; DelyanniS dürfe derzeit ein Mandat zur CabiuetSbildung nicht annehmen, und der König müsse entweder TrikupiS zum Verbleiben veranlassen oder ein logenannte« farblose« Ministerium bilde», welche- die Wahl- Verifikationen vorzunehmen hätte. Man bczeichnete den Rücktritt TrikupiS' al« eine seinem Nachfolger gestellte Falle, der zur eiligen Bildung eines LabinetS gedrängt würde, wa« bei seinen noch in den Provinzen weilenden Freunden gewiß Verstimmungen Hervorrusen müsse. Diese Voraussetzung ist auch keine ganz unbegründete, da unter den tzevorragendea Mitgliedern der Opposition unter DelyanniS' Führung sich selbst Parteiführer von Bedeutung, wie Papamicha- lopuloS, SoliropuloS, Ath. PetmezaS und ganz besonders Deli- giorgis, befinden, die von einem einseitigen Vorgehen DelyanniS' ge wiß nicht besriedigt sein dürsten. DelyanniS machte bei seiner Freitag den 24. d. stattgefundenen Besprechung mit dem Könige alle diele Einwendungen geltend, schließlich willigte er aber doch in die Forderung des König- ein, schon jetzt ein neue- Cabinet zu bilden, jedoch mit dem billigen Vorbehalte, daß der König ihm einige Tage Zeit lasse, sich mit seinen Freunden zu verständigen. Bei der Unterredung »lit dem Könige ist selbstverständlich auch über die einzuhaltende Politik nach innen und außen und hauptsächlich über die Finanzsrage, die vorzunehmendeo ErsparungSmaßregcln und die Sistirung oder doch Modificalion der neuen Steuergesetze ver handelt worden, und eS scheint, daß der König sich mit den Au», einandersetzungen DelyanniS' einverstanden erklärt hat. Wie sehr sich übrigen» Herr DelyanniS gegen die sofortige Annahme des Mandats gesträubt hat und daraus bestand, erst nach der Con- stituirung der Kammer, d. h. nach einer parlamentarischen Nieder- jage TrikupiS', die Regierung zu übernehmen, geht schon daraus hervor, daß er sich bereit erklärte, mit seinem ganze» Einflüsse ein provisorisches und allem Anscheine nach wegen der großen Aus fälle der Staatseinnahmen dringend noldwendigeS Anlehcn zu unter stützen, damit Trikupis bis zu jener Frist weilerregiercn könne. Da aber schließlich die Krone in die Nothwendigkcit versetzt worden wäre, den DeligiorgiS an die Spitze der Geschäfte zu berusen, willigte DelyanniS, aus die Gefahr hin, eS mit seinen Freunden zu verderben, ein. Gleich nach seiner Rückkehr vom Schlosse telegraphine er dringend an 150 seiner in den Provinze» weilenden Freunde, sosort hierher zu eilen, und bis heute erhielt er von allen eine be jahende Antwort. Mit den sich schon jetzt hier auidaltenden An hängern zählt also die Opposition unter DelyanniS' Führung beute 162 Stimmen, so daß kür den Anhang Trikupis' und einige Wilde nicht mehr als 80—82 Stimmen zu rechnen sind. Man nennt heute schon viele Namen von künftigen Mitgliedern deS neue» Cabincis, so z. B. A. MauromichaliS als Kriegsmiuister, PapamichalopuluS als Minister des Innern; vorläufig aber sind alle Combinaiionen verfrüht. So viel ist einstweilen gewiß, daß Herr Delyanni- Alles ausbielen wird, ein kräftiges und befähigtes Cabinet zu bilden und dabei den Ansprüchen seiner Freunde gerecht zu werden. Bon den bisherigen Ministern ist blos KonstosiavloS durchgesallen, Vulpiotti dagegen, von dem Anfangs daS Gegeutheil hierher tclegraphirt worden war, gewählt worden. * Wie aus Konstantinopel von türkischer Seite ge meldet wird, sind die neuerding» in einigen Journalen auf getauchte» beunruhigenden Gerückte über die Lage inAlbanien unbegründet. Insbesondere entbehrt die Meldung, daß Ibrahim Pascha in Prisrend eingeschlossen sei und auS Furcht, von den aufständischen Albanesen ermordet zu werben. eS nicht wage, die Stadt zu verlassen, jeder thatsächlichcn Begründung. Es könne im Gegenlheile versichert werden, daß die anläßlich der Vornahme der Volks- und Viehzählung in einigen Districtcn Albaniens entstandene Bewegung vollständig erloschen ist und daß im ganzen Lande überall Ruhe und Ordnung herrsche». * AuS Koustantinopel, 28. April, wird gemeldet: .Die bulgarische Agitation in Macedonien scheint nunmehr in der Abnahme begriffen zu sein. Sei eS, daß die seitens der ottomanischen Regierung getroffenen Vorsichtsmaß regel» die bulgarische» Agitatoren stutzig gemacht haben, sei es, daß eö der conscrvativen Partei in Bulgarien gelungen ist, mäßigend einzuwirken, jedenfalls scheinen die radikalen Führer die Ausführung ihrer Absichten, das Land zu revollire», auf- geschoben zu haben. Man stimmt allgemein darin überein, daß die in Bulgarien zu Gunsten der macevoniscken Bulgaren abgeballenen Meetings den wahren nationalen Interessen der Bulgaren nur Schaden bringen konnten, und scheint überzeugt zu sein, daß es für Macedonien nur vorthcilhafk wäre, wen» eS ein- für allemal von jenen Emissären gesäubert würde, welche unter den verschiedenen VolkSrassen. die Macedonien bewodiien, den Samen der Zwietracht auszustreuen suche». Die Aufmerksamkeit der türkischen Negierung ist jedoch keines wegs bloö auf die bulgarische Bewegung beschränkt, sie be hält auch die serbische, welche Makedonien zui» Gegenstände hat, im Auge, nur daß sie, der Sachlage entsprechend, die letztere sür viel weniger gefährlich ansieht und ihr keine solche unmittelbare Bedeutung beilegt, wie der bulgarischen. Daß im klebrigen ihr Standpunct auch dieser Bewegung gegenüber derselbe ist. muß wohl nicht erst gesagt werden. — Der neue armenische Patriarch, Msgr. Harutiun Vehabedian, ist gestern mit dem Lloyd-Dampser „Ceres" in Konstantinopel eingetroffen. Die armenischen Notabeln waren dem Patriarchen auf einem Dampfer entgegen gefahren, und in Konstantinopel wurde ihm seitens der armenischen Bevölkerung ein würdiger Empfang bereitet. Msgr. Harutiun begab sich sofort nach seiner Ankunft in daS Patriarchatsgebäude, wo er Mitglieder des armenischen Klerus und armenische Notablen empfing. S«. Heiligkeit wirb ehesten- vom Sultan in Audienz empfangen werden. — Zu Ehren deS Herrn Wyndham, der sich heute aus den Belgrader Gesandtschaft-Posten begeben bat, fand gestern im Konstantinopeler Club ein glänzendes Diner statt, dem die gesammte englische Colonie beiwohnte und in dem General- cousul Fawcett den Vorsitz führte. Nack dem Diner wurde von englischer Seite ein Toast aus den Sultan au-gebracht, auf welchen WvodS Pascha erwiderte. Sodann hielten Sir W. A. Wbite und Mr. Wvnvham Ansprachen, welche die englische Colonie zum Gegenstände hatten. Nack den Toasten und Ansprachen spielte eine Musikcapelle den englischen Marsch „The British Grenadiers" und die türkische Volkshymne." * Wie man auS Paris meldet, glaubt man daselbst au» verschiedenen Anzeichen schließen zu sollen, daß da» italienische Cabinet nicht beabsichtige, die englische» Truppen im Sudan und in Egypten nach ihrem eventuelle» Abzüge zu ersetze». Du der Mabvi mit verschiedenen Rivalen seiner Macht Känipfe zu besleben hat, gilt die von dieser Seite her drohende Gefahr sür Egypten al- sehr revucirt. Man erachtet in französischen Kreisen den Augenblick sür gekommen, wo Europa daran denken sollte, die Sache der Ordnung in Egypten durch Er richtung einer soliden Gendarmerie daselbst in die Hände zu nehmen. * Der mit den vatikanische« Kreisen in Fühlung stehende Correspondent der „Politischen Correspondenz" schreibt au- Rom, 30. April: Die „Schlesische Zeitung" hat kürzlich auS St. Petersburg in Betreff de» Bisthum« von Wilna und de- nach Sibirien verbannten Bischof» Hrpniewiecki Nachrichlen gebracht, welche jeder Be gründung entbebren. In vaticoniichen Kreisen ist über die Absichten der russischen Regierung in Betreff de« genannten Bi-thum-, ob dasselbe ansgehoben werden solle »der nicht, nicht da« Mindeste be kannt. Mau beklagt tm Baticau auf da« Lebhafteste da« Vorgehen der russische» Regierung gegen vtschos Hryniewieeki und man be sorgt. daß der bedauernswerlhe Kirchensürst, ein Märtyrer treuer Pflichterfüllung» dem sibirischen Klima erliegen weide. Auch von einer angeblichen Mission des Msgr. Straniero, von welcher in dem Bericht« de- aenonnten Blatte- die Rede ist, ist hier nicht- bekannt. Wa- sollte sich übrigen- bei einer Regierung, welche der katho lischen Kirche gegenüber nach Laune und Willkür vorgeht, aus dem Wege von Unterhandlungen erzielen lassen? Wenn die Curie sich auch noch so sehr vom Leiste der Versöhnlichkeit leiten läßt, wa« soll sie einer Regierung gegenüber beginnen, die sich die Vernichtung der katholischen Kirche in Rußland zum Zwecke gemacht zu haben scheint? Man muß sich daher iin Baticau aus den Wunsch beschränke», daß in deu leitenden russischen Kreise» ein Um schwung der Gesinnungen eiutreten und ein« Actio» der Verfolgung eingestellt werden möge, welch« der russischen Regierung wahrlich nicht znm Ruhme gereicht. Hat doch die russische Regierung keinen Anlaß, sich über die Loyalität der katholischen Bevölkerung zu be klagen und noch viel weniger über die Haltung der katholischen Bischöfe, welche absolut loyale Gesinnungen sür den Zar hegen und dem Volke vorbehaltlos Treue und Unterwerfung gegenüber dem Herrscher predigen. Der Geist der Feindseligkeit, mit welchem die russische Regierung Jene verfolgt, deren ganze Schuld darin besteht, daß sie Katholiken sind und sich nicht dem Schisma auschließen wollen, läßt sich daher in keiner Weise rechtfertigen. Bemerkens, werth ist dabei, daß die liberale Presse Europa-, die unaufhörlich gegen die angebliche Intoleranz deS KaiholiciSmus eifert, für die äußerste Intoleranz, welche daS schiSmatisch« Rußland an den Lag legt, kein Wort deS Tadel- hat. Die Niederlegung des ReichstagSmandateS seiten« de« Freiherrn von Schorlemer-Alst halte in deu vaticanischen Kreisen Heber- raschung hervorgerusen, da man. so wenig Wahrscheinlichkeit diese Annabme auch für sich hatte, daran- aus eine Spaltung in der bewundernSwerihen Organisation deS katholischen ReichSlagsceniruniS schließen zu müssen glaubte. Nachdem aber die durchaus gerecht- fertigten Beweggründe, welche den Deputirten zur Mandaisnieder- legung veranlaßien, hier bekannt geworden waren, Hai sich jene Bcrmuihung vollständig zerstreut, mau hegt in den vaticanischen Kreisen nur den Wunlch, daß Herr v. Schorlemer-Alst bald wieder in die Lage komme, sein bisherige- Doppelmandat zu übernehmen. Die Frage, betreffend die Besetzung des ErzbisihumS Posen- Gnesen, sieht noch immer aus dem allen Punkte, da die preußische Regierung bisher keine ibr vollständig geeignete Persönlichkeit zu finden vermochte. ES muß jedenfalls befremden, daß in den Reihen des polnischen KleruS kein Priester sich findet, dem die preußische Regierung volles Vertrauen entgcgenbrächte. Trotzdem hegt man die Hoffnung, daß es in naher Zeit gelingen wird, diese höchst peinliche und dornige Streitfrage, durch welche die kirchenpoliiische Fragt in Deutschland in ihrer Gesammtheit in Schwebe gehalten wird, ihrer Löjung zuzusühren. Was die Blätter in letzter Zeit über den Stand dieser Angelegenheit brachten, basirt aus bloßen Gerüchten und ver dient keine Beachtung. * Man schreibt unS aus Brüssel, 3. Mai: „In Lüttich bat es von Sonntag bis Dicnölag schwere militairischc Unruhen gegeben. Am Sonnabend Abend wurden drei Soldat« > vo» Zuhältern aus einem Local der Rue Pierreuse gcwalisain entfernt und dabei leicht verletzt, woraus am Mon tag Ale.id ein starker Trupp Infanteristen langer als eine Stunt« die Bordelle und Kneipen der genannlen Straße plünderte, Thürcn und Fcuster einschlug und ibnc» gerade in den Weg lausende Passanlcn mißhandelte. Ein am Arme einer Dame ciuhcrgehcnder junger Mann mußte halb lovt vom Platze getragen werden. Mit großer Mühe konnten Polizei, Gendarmerie und Militair die Rübe wieder Herstellen. Die Excessc erneuerten sich am folgenden Tage; ein Polizei- Cominissar, der Ruhe gebieten wollte, wurde von den Wülhen- den seiner Waffe beraubt und schwer verletzt. Vom Donners tag ab hat sich hieraus endlich die Militairbebörde veranlaßt gesehen, von Abends 7 Uhr ab ein stehendes Militair-Piquet von 20 Mann mit 3 Unterosficieren in der bedrohten Straße auszustellen." * Mit Bezug auf die Nachricht, daß eine englische militairische Mission nach Teheran gehen würbe, ist eS von Interesse, daß der dortige englische Gesandte bald nach der allgemeinen Vorbewegung der Russen im Februar zu einem Berichte über die militairische Leistungssäbigkeit PersienS ausgesordert sein und in der Hauptsache Folgendes gemeldet haben soll. Die Stärke der persischen Insaulerie betrage angeblich ca. 80,000 Mann. Einzelne Regimenter seien von den österreichische» Jnstructoren nach neuere» Grund sätzen reorganisirt, alles Uebrigc befinde sich aus dem von den Engländer» vor 50 Jahren eingcricktelen Fuße. Die Bewaffnung sei sehr ungleich; sie bestehe auS Werndl-, Berdan- und Win» chester-Gcwehren. Die Artillerie solle 8—9000 Maun stark sein, aber »eben einige» Batterien mit Uchatius-Kanonen nur ver altete Geschütze baden. Die reguläre Cavallerie sei nur 3500 Pferde stark, dagegen könnten die persischen Kurden und die verschiedenen Nvmadenstämme, namentlich der Provinz Cho- rassan, nöthiaeusallS 100,000 Reiter ausbringen, die den Kosacken und Turkmenen der Russen gewachsen sein würden. I»> Ganzen werbe Persien also gegen 200,000 Mann inS Feld stellen können — wenn nämlich England das nöthige Geld, Osficiere und Untcrosficiere hergede. — ES braucht nicht erst bemerkt zu werben, daß dies Personal in aus reichender Zahl gar nicht zu beschaffen ist, und daß Persien überhaupt schwerlich geneigt sein wird, sich mit Rußland zu Überwerfen. Es würde dann sicher ganz vorzugsweise die Unkosten des russisch-englischen ConflicleS zu tragen haben, waS ohnehin nicht unmöglich ist. * Eine der „Politischen Correspondenz" auS London zu gehende Meldung versickert, im Gegensätze zu der Behauptung der „Daily NewS", es sei feststehend, daß die Engländer Port Hamilton besetzt haben. * Der Wiener Correspondent der „TimeS" übermittelt seinem Blatte die Ansichten eines sehr „hochstehenden russische» Staatsmannes" über den gegenwärtigen Conslict zwischen England und Rußland. Derselbe soll sich wie folgt geäußert haben: „Rußland wünschte niemals den Krieg, aber Mr. Gladstone that dies und einige seiner Parteigenossen noch mehr. Die Schnitzer deS liberalen Cabinels in dessen auswärtiger Politik und die Schande, General Gordon in Khartum im Stiche aelasseu zu haben, machten es fast zur Gewißheit, daß das Cabmet bei der allgemeinen Neuwahl gestürzt werden würde. Um sich vom Falle zu retten, ver suchte Mr. Gladstone zuerst, Popularität durch Bramar- basiren gegenüber Rußland zu gewinnen. Als dies miß lang. ihm einen diplomatischen Triumpk cinzubringe», wurde er verwegen. Die Frage der Grenzdestimmuilg war _ thatsächlicb geregelt und harrte nur der sorniellen Ratlficirullg, als die Regierung ihr Angriffsseld aus die Afsaire vom 25. März verlegte. Der Zar hat sein Aeußerstes gelhan. um diesen Zwischeusall bedeutungslos zu machen, indem er durch Herrn von Gier- sein Bedauern über den Vorfall auSdrücken ließ. Kein Souverain hätte mehr thun können. Aber Mr. Gladstone besteht jetzt daraus, daß das Wort deS CapitainS Aale mehr Gewicht haben soll, als die Versickerungen nicht »ur General Komarvfs'S, sondern auch niedrerer anderer hochstehender und ehrenhafter russischer Osficiere, Sir Peter LumSoen war kein Augenzeuge der Vorgänge am Kuschk; ein großer Theil seiner Information muß daher aus afghanische» Quellen herstammen, und warum sollte dies da- Zeugmß russischer Osficiere überwiege»? Mög- lickerweise ist es Lord Dufferin, der solch einen schlimmen Einfluß aus Mr. Gladstone'» Vernunftschlüffe auSgeübl bat. Seinem eigenen Gewissen und Urtheil überlassen, sollte sicher lich der Premierminister von England einsehen, daß, als eine Sache der Gerechtigkeit. General Komarofs nicht zurückderusen werden sollte, ohne daß Sir LumSden gleichfalls abberusen wird, und daß, da widersprechende Beweise vorliegen, der einfachste Weg auS der Schwierigkeit der sein würde, die ärgerliche Frage bei Seite zu schieben und de» Zaren gnä dige» Ausdruck deS Bedauerns al» durchaus hinreichend zur Befriedigung englischer Ehre hinzunehmen. Wenn der größte Krieg deS Jahrhunderts ausbrechen soll, weil Capitain ?)«>« mit einem im Range böher siebenden russischen Ossicicr dissc- rirt, dann wird die Welt sicher bebaupten, oaß Mr. Glav- stone entschlossen war, aus alle Kosten eine quvrelle ä'^IIv- nirmä (Streit um de- Kaiser» Bart) mit Rußland vom Zaun« zu brechen." * Die au» Alexandrien berichtet wird, «acht sich in den Kreisen der Entschädigung-berechtigten eine ge wisse Ungeduld wegen der Verzögerung de- Perfectwerden» de« Finanz-ArrangementS bemerkbar. WaS die Petition der entschädigungSdereckkigten Alexandriner um Auszahlung der Jndemnitälen in Alexandrien betrifft, so ist dieselbe in günstiger Weise erledigt worden. Herrn Manusardi kam nämlich daS folgende Schreibe» Nubar Pascha- zu: „In Er widerung Ihres Schreibens habe ich die Ehre, Sie zu be nachrichtigen, daß ich die eingesendete Petition Sr. Hoheit dem Khedive unterbreitet habe. Ich bin glücklich, Ihnen an- zeigen zu könne», daß Se. Hoheit dieselbe aus da« Wohl wollendste ausgenommen und mir seine diesbezüglichen Befehle ertheilt hat. Glauben Sie sicher, daß die Regierung AlleS ausbieten werde, um dem legitimen Verlangen der Herren Indemnitäre zu entsprechen." * In San Francisco fanden anläßlich der siebzig jährigen Geburtstagsfeier deS Fürsten BiSmarck zwei verschiedene große Festlichkeiten statt, über deren Verlauf wir den Specialberichten dcS dort erscheinenden „Hebrew" Nachstehendes entnehmen. Zunächst ein Banket im „Maison dor6e" amjAbend deS 1. April, nachdem vorher das betraute FestcomitS, die Herren H. Bendel, F. Habenicbt und L. S. Rose, in der Nackt vom Dienstag zu Mittwoch dem Herrn Reichskanzler auf telegraphischem Wege den Glückwunsch der Belheiligten übermittelt hatte. Der Festlichkeit wohnten der Consul des deutschen Reichs, Herr Adolf Rvsenthal, der Viceconsul Herr Bodo Lekmann, der Consul des österreichi schen Kaiserstaates, Herr Hochkofler, bei. Zum Schluß ward der Vorschlag der Begründung eines „Teutschnationalen Verein-" allseitig acceptirt und der Fürft-Reichökanzler zu gleich durch Acclamation zum Ehrenmitglied deS neuen Vereins erwählt. DaS zweite Fest am Sonnabend war ein Costüm- sest, welches, in Kamerun spielend, den Act des Aushissens der deutschen Flagge darstellte, wobei zum Schluß die Ger mania die im Hintergründe der Scene verborgen gestandene Bismarck-Büste enthüllte und ihr den Lorbeer aufs Haupt setzte. Dem Festspiel folgten Festrede, Souper und Tanz. Sachsen. * Leipzig. 4. Mai. Am heutigen Vormittag fand in der Aula der 1. Bürgerschule hier auS Anlaß de« 50jährigen AmtSjubiläums dcS an dieser Schule an- aestelllen LchrerS Herrn Robert Schaab eine erhebende Feierlichkeit statt. Es hatten sich daselhst die Mitglieder de- LehrercollegiumS, an ihrer Spitze Herr Tircctor Richter, Vertreter anderer Schulen, die Angehörigen mehrerer Mädchen- classcn, mit denen der Jubilar in amtlicher Berührung ge standen, und vor Allem seine jetzige Classe, sowie viele Familienangehörige der Kinder versammelt, um durch einen sinnigen FestactuS der Bedeutung deS Tages würdigen Aus druck zu verleihen. Nachdem der Herr Jubilar, der durch sein rüstiges Aeußcre kaum crralhen läßt, daß er eine fünfzig jährige Lehrerthäligkeit in Ehren erfüllt hat, in den Saal eingesührt worden war. ertönte das von dem Gefeierten selbst componirte Lied „Herr, vor dem die Lehrer leuchten werden", woraus sich Herr Stadtrath Dr. Panitz er hob, um im Namen der Schulinspection. an Stelle deS durch Krankheit behinderten Herrn Schulrath vr. Hempel» welcher brieflich seine persönlichen Glückwünsche unter der Kundgebung lebhaften Bedauerns, daß er nicht selbst erscheinen könne, übersendete, dem Jubilar herzlichen Dank und Anerkennung sür die in seinem Lehramte geleisteten treuen Dienste auszudrücken und die besten Segenswünsche sür seinen ferneren Lebensabend hiuzuzusügen. Der Herr Vertreter der Schulbehörde rühmte an hem Jubilar namentlich den schlichten, zufriedenen und heiteren, ja bisweilen auch humorvollen Sinn, der ibn in seinem ganzen Lebenslauf aus gezeichnet, die treue Liebe und Hingebung. welche er allezeit den ihm zur Unterweisung anvcrtrauten Kindern, denen er namentlich auch einen tiefen und ivarmen religiösen Sinn einzuflößen gewußt, bewiesen, und die väterliche Freundschaft, welche er immer als älterer Bcrnssgcnosse den College» be wahrt habe. Im Name» de« Lehrer-Collegiums der 1. Bürgerschule begrüßte und beglückwünschte dessen Director, Herr Albert Richter, mit einer ergreifenden, die vor treffliche» Leistungen und Eigenschaften deS Juhilars her vorhebenden Ansprache denselben, aus deren Jnbalt man so recht deutlich entnehmen konnte, welch herzliche- colleqiales Freundschastsverhältniß den Jubilar mit seinen Amlsgenossen um'chlwgl. Ties bewegt und mit Tbränen erfülltem Auge sprach der Gefeierte seinen Dank sür die ihm entgegen gebrachte Anerkennung und Verehrung auS, insbesondere auch seinen Schülerinnen, in deren Namen ein dazu erwähltes Mädchen ein sinniges BegrüßungSgebicht mit vielem Geschick vortrug. Mit dem Gesang des Liedes „Herr, Dir sei Dank und Preis gebracht" und dem sehr schönen und wirkungsvollen Vortrag einer Composition deS Jubilars, dessen Ruf alö Musiksachverständiger bekanntlich ein wohlbesestigter ist, durch Herrn Lehrer Lange schloß die Feier in der Aula, an die sich eine Nachfeier im Classcnzimmer deS Jubilars anschloß, welche weiteres Zeugniß ablegte, welche Empfindungen der Liebe und Verehrung derselbe in den ihm nahestehenden Kreisen zu erwecken verstanden hat. Das Katheder war von grünen Topfgewächsen bedeckt und dazwischen erhob sich die JublläumSgabe der College», ein prächtiger silberner Tafelaufsatz. An der Wand aber hinter dem Katheder prangte ein von ehemaligen und jetzigen Schülerinnen ge spendeter schöner Teppich. Im Namen der BerufScollcgen und Colleginnen überreichte Herr Oberlehrer Sachse die Geschenke mit einer herzlichen Ansprache, aus welche der Jubilar mit seiner gemüthvollen Weise antwortete. Hiermit hatte die Feierlichkeit ihr Ende erreicht, welche aus alle Anwesende ge wiß den besten Eindruck hervorgebracht hat. * Leipzig, 4. Mai. Seit vergangenem Sonnabend findet im Gewölbe, Nicolaisiraße 1. eine Ausstellung der Gewinne statt, welche die Deutsche ReichSsechtsckule — Selbstständiger Verband Leipzig — am 10 d. M. im Krystall- palast zum Besten de« deutschen ReichSwaisenhauseS in Lahr öffentlich zur Verloosung bringen wird. Die Ausstellung ist sehr reichhaltig an nützlichen Gegenständen sür den Hausball. Die Hauptgewinne sind: eine elegante Plüschgarnitur, 6 seine Stühle mit Tisch und Teppich, ein Bcrlikow, einige Regulatoren, Wand« und Taschenuhren. Salon-Toiletten- und Rauchtische. Koffer, Vase», reizende Nippsachcn rc. Für den geringen Ein satz von 25 ist hier Gelegenheit geboten, einen guten Zweck zu unterstützen und zugleich die Möglichkeit gegeben, einen reckt ansehulichc» Gewinn zu erhalten. ---- Die Generalquittuug über die den Abgebrannten der Stadt Saalburg zugeflossenen Liebesgaben ist vor Kurzem in den reußischen Zeitungen veröffentlicht worden. Danach sind im Ganzen 38,693 ^ an Geld und sehr zahlreiche Spenden an Naturalien und Effecten eingegangea, darunter aus Leipzig 2679 .4? baar und viele Aisten Kleider u. s. «. Die Berlheilung der Liebesgaben in Saalburg hat viel Arbeit verursacht, ist aber schließlich zur Zufriedenheit der Empfänger auSgejührt worden. Für dcn RathhauSban sind ferner bi- jetzt über 3000 -6 gesammelt; selbst auS Oesterreich, so von den Städten Graz. Salzburg u. a„ sind letzthin Spenden mit recht thcilnehmcnden Begleitschreiben eingelausen. — Wie unS mitgethcilt wird, soll für D.enSta' den 12. Mai AbendS in die Ccntralhalle eine Ve» .mm- lung hiesiger Kausleute und Gewerkt- ibende einbcrusen werden, deren Zweck sein wird, Beratbunq zu pflegen, ob es zweckmäßig und an der Zeit sei. die hiesigen Haupt,» essen zu verkürzen und welche Schritte zur Ver kürzung derselben gctban werden sollen. — Heute. Dienstag, findet bekanntlich eine Zusammenkunft der Fieranten iin Eldorado stall. —o. Wie wir au» sicherer Quelle vernehmen, haben 46 Militairverein« de» Bezirk- der LmtShauptmanuschast
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