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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188506127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-06
- Tag1885-06-12
- Monat1885-06
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1885
- Autor
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Vierte Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ItzZ. Srettag dcn 12. Juni 188S. 78. Jahrgang. Senossenschaftsversammlung -er flchstschen TerNl-Lerussgenoffenschast. * Leipzig, N. Juni. Die letzte der hier im Saale des Eldorado" adzuhaitenden Genoffenschastsversammlungea betras die- >e»ige der sächsischen Texlil-Berussgenoffenschast. die heute Bormittag ui» 10 Uhr gleichfalls durch den Herrn Geheimen Regierungsrath Böttcher eröffnet wurde Zum Borsitzenden der Versammlung wurde Herr Lousul L Osserma nn (Leipzig), zum Schristsiihrer Herr Handelslainnierpräsident A. Grorgi (Mhlaul, zu Beisitzern dir Herren E. Künitzer (Zittau), Reinhold Hofs man» (Neugers- dors), R B »chwal d (Großenhain), E. O. Elauß (Ehemnitzi, Franz Dietel (Loßniannsdors), Lommerzienrath H irschbrrg (Eibenstocki, Lommerzienrolh Diirseld (Chemnitz), Eugen Esche (Lhemnitzi, L. Uebel (Plaue» i. B.) und Franz Theilig (Lrim>nilsch»u) erwählt. Die hier genannten Herren bilden zugleich den provilorischen Borstaud bi» zur nächsten GeiiossenschaslSversammlung. Es wurde sodann in die Lerathung de« Statuleuentwurss eiugetreleu. wir solcher von der am 30. März erwählten Lommissio» entworje» worden war. Bon den angenommene» Bestimmungen, bez. von der Dlseujjion theilea wir hier da« Hauptsächlichste mit. Dir von dem Bundescath laut Bekanntmachung vom 22. Mai dieses Jahre» genehmigte BerusSgenossenschast der Textilindustrie i« SSnigreich Sachsen führt den Name» „Sächsische Textil- Berujsgenossenschast^ und hat ihre» Sitz in Leipzig. Der Bezirk der Genossenschaft erstreckt sich lediglich über das König, reich Sachsen uad umfaßt di« sämmtlichen Zweige der Textilindustrie, mit Ausnahme der beide», und Halbse>den-Induftrie. (Durch letztere LhÄ n. hi». lenosjenichast (Genossenichastsversammluua und Genossenschaft», »orftaiid. Wahl und Obliegenheiten der Vertrauensmänner und Bestimm»»- werde« nur wenige Betriebe mit ca. 600 Arbeit«» «p. getrennt; auch über die »n Statut vorgesehene ZugedSri^eft der Handschuh-Wirkerei zur Textil-Judustrie herrscht noch kri»e Klarl denn der Bundesrath rechnet nur die Strumps-Wirkerei hierzu, gegen die Handschuh-Wirkerei trotz verschicdenilicher Einsprüche z»r Bekleibungs-Induftrie.) Eine Theilung in Sectio»«» st»det Nicht statt; als örtliche «e»osse»lchaftsorga»e sind Bntrauensmänner »nd Stellvertreter derselben zu bestellen. Die B nmimuag über die Zahl derselben, die Abgrenzung und die Brränderuiig ihrer Bezirke wird dem Genossenschasltvorstande übeitragen. Die tztz. 4—25 behandeln die Organilatio» der Berus«. g Vorstand Wihl zu den Schiedsgerichten). Wesentlich Abänderungen gegenüber dem Siatutenentwurs wurden nicht geirossc»; ein Antrag, tut d u Wahlen zum Gcnossenschastevoisiaud die eventuell zngelaffene Accla- malion.ivahl zu streichen, wurde «ft großer Majorität abgeleiint. Auch andere Abändernngsanträge. die von einigen kleine» Betrieben ausgingc», versieleu dem gleichen Schicksal und ebenso wurde «ach längerer D> balle ei» Antrag des Herrn Feustel, «onach zu jeder Genossenichaslsvcrsauimlung (dieselbe besteht aus sämmtlichen Mitglieder») die Einladungen schriftlich erfolgen sollten, adgeleh»«, so dnst es bei der Einladung durch zweimalige Insertion i» der- schieden«» Zeitungen verbleibt. Bei der Beratdung über di« Verwaltung der Berufs- ge»ossr»schast M 28—SS) veraalastte besonders der ß. 26, welcher von der Beschoss»»« der Betriebsmittel handelt, eine lebhaftere Diskussion. Nach besagtem Paragraphen sollte für da- erste Geschäftsjahr bedus» Beschaffung brr zur Bestreitung der Berwaltungskosten erforderlichen Mittel von de» Genossen- schast-mitglicderu ein Beitrag von 25 ^ für jede versicherte Person im Voraus erhob«» »erden. Herr Geheimer Regierungs rath Böttcher machte hierbei daraus aufmerksam, daß, trotzdem die Sächsische Textil-Beiusogenoffenschast 1875 Betrieb« mit 104,760 Arbeitern nmiahl und der bei etaem Beitrag von 25 sich ergebende Ertrag aus 26.000 .xl belausen würde, letzterer bei den grosren lln. kosten de- ersten Rechnungsjahres, das zudem jedenfalls 15 Monate umsaffe» tstrsie, zur Bestreitung oller Berwoltungskosten voraus- sichtlich doch nicht zureichen wird. Der Herr Vertreter des Reichs- versichei uiigsamtes empfahl deshalb die Verdoppelung des Beitrage«, welcheni .'lntroge die Versammlung auch zustiminte, so daß der Bei- trag also aus 50 »L normirt ist. Hinsichtlich der Uaterluch»ng der Unfälle (ß. 34) wurde beschlossen, daß der Geuaffenschajtsvorstand an deu Untersuchung»- Verhandlungen durch et»et »der mehrere Mitglieder theilnrhmen. oder sich auch diuch andere Mftalieder der Geaojseaschost vertrete» lasten kann. Zur Theilnahme ist der Vorstand verpflichtet in den Fälle», wo uicht der Vertrauensmann »ach 8 28, III hierzu beauftragt ist. Der Vertreter wird durch eine schriftliche Bollniachl legitimirt und der mit der Vertretung der Genoffenschast Beauftiagie hat dem Vorstand» über das Ergebnis der Untersuchung binnen drei Tagen Bericht zu erstatte». Kar die Reisekosten uad Tagegelder betrifft, so wird den Mitgliedern des Geuoffenschastsvorstandes, den Bertrauen-inännern, sowie deu der Genossenschaft angchörige» Mitgliedern der Schieds gerichte ein Ersatz ihrer daarea Anslagea für Reisekosten, und eine Entschädigung von 12 ^ pro Tag bei Tliäligkeit außerhalb de« Wohnortes gewährt. Die Vertreter der ver sicherten Arbeiter erhalten bei Reisen, welche aus Eisenbahnen oder Dampsschiffcn gemacht werden können, für jedes ttilomclcr der Hin- und Rückreise 5 -H, dagegen bei Reisen, welche nicht mit den >ge- nannte» Besörderungsniitleln gemacht werden könne», 20 aj für jedes Kilometer, und als Entschädigung sür entgangenen Arbcits- verdienst den doppelten Betrag ihres durchschnittlichen TageSarbeits- Verdienstes, mindestens jedoch 6 .St vergütet. Die Bestimmungen über Ausdehnung der BersicherungS- Pflicht, sowie die Schlußbestinimungen (Abänderung des Statuts re.) wurden iu der Fassung des Statutencntwurss unverändert bobchalten. Gemäß der gesetzlichen Vorschrift wird dem Statut ein Abdruck des Gesetzes als Anhang folgen. Damit war die Berathung der Statuten erledigt. Bon sonstigen Mittheilungen ist nur noch besten Erwähnung getvan. daß die Er- richiung von vier Schiedsgerichten in Aussicht genommen ist und zwar zwei sür die Kreishauptmannschaft Zwickau (mit circa 70,000 zu versichernden Personen), einem sür die Kreishaupliliann- schuft Bautzen (mit circa 20,000 zu versichernden Personen) und dem vierten sür die Kreisbauptmannschasten Leipzig und Dresden (mit circa 10,(XX) bez. 5000 zu versichernden Personen). Nach einer weiteren Mittheilung des Herrn Konsul Ossermann ist die nächste GenossenschastSversammlung sür dcn 2. Juli in Chem nitz geplant, damit am 1. Oktober die Sächsische Textil-BcrusS- genossenjchast ihre Thütigkeit eröffnen kann. Die sehr gut besuchte Versammlung, der in ihrer letzte» Hälfte auch Herr Oberbürgermeister l>r. Georgi beigewohnt Hane, wurde «cr-nwwrtiicher Redacleur Heinrich Uhle in Leipzig, gilr de» »utUaUxdca 4Y«U Praleffär 1>r. Oscar Paul m reipzlg. Telegramme. * Verliu, 11. Juni. Das Börs«»str»rrg«srtz wnrd« heute amtlich publicirt. Der Buudesrath beschloß, den Anträge» ans Ein- führang derDoppelmünzwLhrung kei«eFolge zu geben. IV. W«rscha«, 11. Juni. Hiesigen Blättern wird aus kt. Petersburg gemeldet, daß da» Projekt, betreffend die Um- gestaltnng der Polnischen Bank und deren Filialen in eine Reichshank.Hanptftell e mit resp. Nebenstelle», vom Reichs- rath nach dem bekannten Plaue angenommen wurde. vom Tage. 5 Jeder Tag für sich ist an der Börse eine Welt voll Kämpfen und Enttäuschungen. Im MammouStempel leidet oft alle gewöhnliche Logik Schiffbruch, wird da- Unwahrscheinlichste zur Thatsach«, die verkehrte Welt zur Regel. Dieselben Motive deroulnen bei einer gegebenen Gelegenheit die Börse, während sie zu anderer Zeit ganz wirkungslos bleiben, ja vielleicht gar noch als Hausscmotor dienen. Die Spekulation modelt sich die Auffassung der Dinge, je nachdem sie sie braucht, je nach der Lage der Engagements; der Uneingeweihte welcher blos nach deu äußeren Begebnissen uriheilt, muß daher oft in die Irre gehen und falsche Schlußfolgerungen ziehen. Die Börse hält ihren Blick aufmerksam aus die Londoner Lourse gerichtet. Der Preis der LonsolS ist ihr alleiniger Leilsadea in dem Labyrinth von Conjecturen, das sich anfthut. Daß Worte, die in der Leffentlichkeit von politischen Männeru vorgrkrogen werden, als Maßstav auch für Handlungeu derselben, wen» sie zur Macht ge- langen, zu gelten hätten, glaubt Niemand, und darum dir große Spannung aus die Gestaltung der Verhältnisse i» der englischen Politik. Die Londoner Lourse hielten sich am Mittwoch fest. In Pari« waren Renten steigend. Tendenz fest. Die Wiener Borbörse verharrte iu andouerader Reserve. Die Lourse bröckelten zum Lheil ab, um sich jedoch schließlich wieder theilweije zu erholen. Die Mittagsbörse eröffnete mit behaupteten Loursen, und fanden im Verlause keine erhebliche» Veränderungen statt. Schluß fest. Credit 288.40. Da- „N. Wiener Tagblolt" macht vergeblich« Anftrcnguugen, um die Aktien der Wiener Mittelbankcn wieder iu die Guust des Publikums zu bringen. Dieselben haben sich so unglücklich geleitet gezeigt, die Besitzer dieser Papiere haben so schlimme Cour-verluste zu «ragen gehabt, daß die Abneigung, sein Geld darin zu riSkiren, als eine ganz natürliche gekennzeichnet werden muß. Was will eS auch heißen, wenn Bankea wie die Uuioubauk uad die Anglobauk nach Jahrzehnten des Besiehe»- so verhältoißmäßig geringe Reserve- sonds angesammelt haben? Die Berliner Börse eröffnete mit einer sehr scharf ausgeprägten Geschästsstille, welche durchaus nicht im Einklänge stand mit den Ansichten, welche über die Ministerkrisis in England laut wurden. Die Spekulation glaubt derselben einen Einfluß auf die Loursentwickeluug nicht mehr zugestehen zu müssen. Die Haltung war nichts desto weniger abwarieud und entwickelte sich weder ein überwiegende« Angebot, noch trat die Rachsrage ia den Lordergrunb. Nur in Disconto-Lommanditautheilen kam Anfang- gute Kauflust aus. welche auch zu größeren Umsätzen führte. Der Anfang» er- niedrigle Cours erreichte bald das gestrige Niveau. In den Loursen sprach sich im Allgemeinen eine etwas festere Haltung ouS. Die neuesten Cholera-Nachrichten aus Spanien machten keinen erkenn baren Eindruck. Credit gaben »ach. Inländische Bahnen waren wenig verSndert, nur Ostvreußea und Marienburger gaben nach. Bon den österreichischen Bahnen waren Galizier fteigead, Fran zosen und Elbeihol matter. Fremde Fonds wenig verändert, ruisische Anleihen theilweise niedriger, Noten von dem Tag- vorher Lourse steigend. Dir Haltung befestigte sich später besonders aus dem Bankactienmarkt. Später gaben die Lourse aller Eise», bahnoctiea nach. Für Mainzer machte sich stärkere» Angebot bemerkbar. Renten und ruisische Werthe konnten sich ziemlich gut behaupten. Bankea bliebro seft nud zeigten Lommaudit und Lredit höhere Notirungen. Hinsichtlich der Berlin-Dresduer Eisenbahn, diese« Stiefkindes unter den Trausport-Actien, bemerkt der „Berliner Actiouair": Es ward bisher angenommen, daß die Gewinne der Bahn pro 1884,85 etwa zur erstmaligen vollen Amortisation der Anleihen und zur Verzinsung des Staat-Vorschusses ausreicheu würden. Iu Wahrheit haben die Gewinne noch darüber hinan» den Beginn der Tilgung aller rückständigen Zinsen de» Staatsvorschuffe» ermöglicht. Es baden eben di« Einnahmen eine recht bedeutende Berichtigung bei ihrer endlichen Feststellung erfahren; de«gletch«n ist e» gelungen, die Ausgabea zu vermindern. Ls haben betragen: I««» i«sp« Mark Mart Geiammt-Einnahme 8,741,268 3,358,690 Gesammt-Au-gabe 2069911 2,152,589 mithin Ueberschuß 1,671,357 1,201,101 Rücklage iu den Ernenrruugssonds . . . 273.604 267,913 Prioritäts-Zinsc» 934,987 934.84« 1,206^91 1,202.759 Somit verbleibender Netio-Ueberschuß . . 462,766 3,343 icrvon zum Amoriisationssonds der Obligat. 1 14,749 8,342 isponidler Ueberschuß 348,017 — Mit diesen 348,017 » sind gezahlt einmal ca. 108,000 ^l aa 5 Pcoc. Zinst» der Staals Borschüffe von 2,160,145 uad weiter wurden 240,000 Gl ous die alten rückständigen Zinsen de< Staats- vors I uffe« verwendet, den denen nunmehr noch etwa 91,000 ^l verbleiben. Hoffentlich gebt es in Zuknnst mit der Abstoßung der alten Schulden noch schneller; denn die jährliche Rückzahlung von 240.000 würde ja noch 9 Jahre nöthig scheinen lasse», um 2 160.000 ^l z» tilgen. Die allmälige Tilgung der Schuld, welche die Zinsen derselben mindert, und die mögliche Eriparniß cn de» Zinien der 4'i,procent>geii Anleihe im Fall« einer Zi»s1»eral>jctzunq, endlich auch die allmälige Steigerung der Einnahmen öffnet für die schnellere Abstoßung immerhin einige Thancen. (1892 bereits kann der Staat dir Uebertragung des Bohnuulernehmens ia sein Eigen- Ihum derlangen I l l) Lredit 475 (473). Franzosen 489 (487), Lombarden 230'/. (229',H. Deutsche Bank 146'/. (146). Diskonto 193 (192'i,). Mainzer lOb'/, (l06), Marienbnrqer 80',, (81' »). Ostpreußen 108'/, (109',,), Mecklenbnrger 198'/, (194). Galizier 102.50 (do). Norvwcst 273.50, Llbetdal 285.50 (286). Duxer 142.25 (141.87), «otidard 110'/. «UO'/Zz 1860er Russe, 80»/.(80»/H, Russische Roten 206.25 (205.75). Volkswirthschaftlichks. ft» tziele» Thev bestimmte» Sendungen sind zu richte» a, de» verantwortliche» Redactrnr desselben E. G. La»« t» Leipzig. Ungarische Solbrrnte 80R, (8050), Italiener 95.62 (95L0), Laura 91'/, (91V,). Dortmunder 53' . (54). Die Mittheilungen der Verhandlungen mit der preußischen Staatsbohn über Mainz-Ludwigshajen zeige», welche ungeheure Herrschaft Preußen über den ganzen Eisenbahnverkehr erlangt Hot. wie es in seinem Belieben steht, ei« Eisenbahiiunternehmen derart in seinem Verkehr zu schädigen, daß e» von langjähriger Rentabilität bis aus einen Punet zurückgedräagt wird, wo es nicht mehr im Stande ist, seinen Actionairen die landläufige Lapitalverzinsung zu gewähren. All diese- war allerdings von Anfang an vorausgesagt worden. Achtzehn Procrnt Gewinn für die Acttouaire und kein Procrnt für die Arbeiter. Mau schreibt dem „Volkswohl": „Die Gewinnbethetlignug der Arbeiter läßt sich am beste» dnrch praktische Beispiele au» dem Er- werbslebeu als gerecht und zweckmäßig Nachweisen. Di« sichsüch- böhmische DampsschiffiahrtS-Gesellschoft gewährt nach dem neneftrn Geschäftsberichte des Benvaltuugsraths für das Geschäftsjahr 1884/85 den Aetiouairea «tue Dividend« von 18 Prore»t (im vorige» Jahre ebenfalls), dagegen ist kein Proceut an da« zahlreiche SchiffS- perioaal, an Lapitaine, Cassirrr re., zur Lertheilung gekommen. Nach dem neuesten Geschäftsbericht« sind von dem erheblichen Rein- gewinn u. A. bestritte» worden: Abschreibungen aus die Vamps- schiffe. Grundstücke K. in der Höhe von 91,333.80 ^l, ferner Remu. nerationen an deu Aufsichtsrath: 600 ^ Lontiäme» für den Ver- waltnngSrath 4 Pro«.: 8690.14 ^l, für den vollziehenden Direktor 4 Proc.: 8690.14 ^l, für die Pensionscaffe 6517.61 18 Proc. Dividend«: 177.174 ^l und GratificattouS^looto (für die 50jährtge Jubelfeier zurückgestcllt) 12,000 Dt« Gedalte sür die Beamten und das Schiff-personal betrugen im letzten Geschäftsjahr 194.989.62 >l, die Löhne an nicht ständig angestelltes Personal 5532.58 ^l Wenn man rund 200,000 » aus Gehalt und Löhne rechnet, Io würde eiu Betrag von 30,000 aus dem Reingewinn von 309,335.25 die im Jahre ausgezahlteu Löhne sür jeden Angestellten um 1b Procent erhöht habe»; deu Actionairen würden dann immer noch 15 Procent Gewinn sür ihr Lapital verblieben sein. Es wird nun wohl die Frage gestattet sein: Wäre es nicht ge recht und billig gewesen, die Angestellten und Arbeiter der sächsisch- böhmischen Dampft'chiffsahrt-gestllich»st. welche einen so schwere» Dienst vom srühen Morgen bis in die späte Nacht baden und deren Gehalte, wie man hört, sehr mäßig sein sollen, auch an dem Ertrage eine« so guten, aber auch so arbeit-vollen Geschäftsganges mit zu betheiligen? Mau wendet zwar gewöhnlich ein. Laß mau dann die Arbeiter auch am Verluste bethnligea müsse; aber man vergißt, daß ia der Regel bei schlechtem Geschäftsgänge auch di« Löhne zu sinken vslege». Im vorliegenden Falle haben die Beamten der sächsisch - böhmischen Dampsschiffiahrts-Gelellschaft nur die ungünstigen Chancen des Beirtrbe» milzutragen, ohne au den günstigea Lhancen theilzn- nehmen. Der neueste Geschäftsbericht bemerkt unter dem Titel „Gehaltskonto" Folgendes: „Für Gehalte waren 2893.02 ^l weniger zu verausgabe» au» dem Grund«, weil im Jahre 1884 85 die Schifffahrt während des Winters fast 2 Monate gegen nur einige Tage im Borjahre ruhte und demgemäß ein Theil der Mannschaft längere Zeit zu halbem Gehalte beurlaubt werden konnte." Die Tdalsache, daß nicht nur dir sächsisch-böhmische Dampfschiff- sahrtSgesellschast, sondern viele Lctienunternehmnnqeu, z. B. Jute spinnereien und andere Fabriken, nicht nur 18 Proc., sonder» noch viel höhere Dividenden an die Actionaire vertheilen, «legt alle» Freunden de- BolkSwohl« die Frage nahe, ob denn die Gesetzgebung, welche die Lapitalaffociatio» erleichtert und die Unternehmer durch Zölle und andere Maßregel» im Erwerbe fördert, nicht auch de- recdtigt und verpflichtet erichetat, im Interesse der Arbeiter anzn- ordnen, daß Acticngesellschaftra, welche mehr als 10 Pror. Rer», gewinn erzielt haben, bei der Bertheilung des Ueberschuffes über 10 Pro«, neben dem Lapital auch die Arbeiter in eiaer der Notnr des Betriebes entsprechenden, für jede Unternehmung ftattltarisch zu regelnde» Weise z» berücksichtigen haben. Die hohe« Uatrrnehmergewinne sind die Achillesferse der heutigen Erwerbsordnnng. Wer dem Umsturz und der Verstimmung der Arbeiter entgegenwtrkrn will, helse aus sriedliche und gesetzliche Weise die Gewiuabetheillguug mit verwirkliche»!" Jahresberichte der königliche«» sächsische»» Gewerbe» «ad Berg- Inspektoren für L88L. L. > » InsperlisnsbeFrr Leipzig Bei Erkundigung noch WvhlsohrtSeiurichtungen »ur Für- sorge sür die Arbeiter, beziehentlich bei Anregung zur Bochassung solcher, bört man jetzt oft die leider mehrfach begründete Aeußernng leiten« der Fabrikanten, daß das gegenwärtige Verhalten der Arbeiter in Verbindung mit dem Gang« der Geschäfte nicht geeignet sei. zur Begründung folcher Einrichtungen zu ermutbigeo. Es girbt iadeß trobdem immer «och eine Anzahl Fabrikanten oud Personen der verschiedenste« Lebensstellungen, die sich durch die gegenwärtig viel- sach hervortretende Spannung zwischen Arbeitgebern »nd Arbeit nehmern nicht abhalten lasten, mit warmem Herzen sür da« Wohl der Arbeiter bedacht zu sein und weit über daS Maß ihrer Ver pflichtung hinaus für letztere zu sorgen. Bei Gelegenheit des fünfzigjährigen Geschäftsjnbiläuins der Firma Julius Kl iukhardt hier ha» die Verkündigung einer bedeutenden Schenkung der Inhaber der Firma zu Gunsten ihres Personales bei demselben große Freude erregt. Die Schenkung bestand in der Zuweisung eines LapitalcS von 50.000 dem seitens der Gcschösis- besitzer jedes Jahr am Stistunqslage weitere 1000 ^l hinzugesügt werden. Tie Zinsen diele« sich demnach stetig vergrößernde» (kapi tales sollen zur Unterstützung deS hilssbedürftigen Personals in dem genannten Etablissement, namentlich aber sür Pensionszwecke Ver- Wendung finden. Die Firma Otto Sv am er hier bot an dem Jahrestage des bOjäKr gen Bestehens glcichsalls in anerkennrnswertder Weise des in dem Etablissement bc'chajligtci, Personals gedacht. Der Ehes machte bei der Feier diese« Jubiläum« seinen Leuten die erfreuliche Mit theilung, daß er beschlossen bade, ein Lapital voa >0,000 ^l zu stiften, dessen Zinsco dazu bestimmt seien, dem Personale tu außer- ordentlichen Fallen, in denen eine Unterstützung geboten ist, Beihilfe zu gewähret,. Ferner will derselbe eine Sparcaffc für seine Mit- arbeiter ins Leben rufen, indem er für jeden derselben eine JahreS- einlage von 100 macht. Bei Gelegenheit der von der Firma F. E. Steinbach hier begangenen Feier des sünsundzwanzigjährigeu Bestehen- hat der BesiUer de- Geschäfts eine Fabrikarbeiter-PensionScasse gestiftet und dieselbe mit dem Betrag« von 30,000 dotirt. Mit Hilfe dieser Lasse soll jeder Arbeiter der Fabrik nach einer gewissen Zeit und im Falle de- Eintritte- der Arbeftsunsähigkeit Pension»- berechtigt werden. Eine Firma, die nicht genannt sein will, «ud dl« eine verbältniß- mäßig kleine Anzahl von Arbeitern beschäftigt, hat eine Pension«- casse eingerichtet, deren Capital durch regelmäßige Beiträge der Firma, durch Schenlunaea und eine Zuwendung bei Gelegenheit d«S 25jährigen Jubiläum» >etzt bis auf 22,000 angewachsea ist. Zur Zeit beziehen ous dieser PensionScaffe 7 Wittwe» zusammen 702 ^l und 4 Arbeiter zusammen 752 ^l Die Fabrik zahlt ferner an ehr- bare Wöchnerinnen, welch« miadrstenS 1 Jahr lang in derselben beschäftigt gewesen sind, 6 Wochen lang eine Unterstützung. Ter Besitzer der Meh L Ed l ich'scheu Etablissements zu Plag. Witz, Herr E Meh, hat den männlichen Arbeitern und Angestellten am vergangenen Weihnachtsfefte eia oachahmougswertheS Geschenk mit der Beihilfe zur Erlangung voa Altersrenten gemacht, damit diese Leute von ihrem 60. oder 65. Jahre aa eine sie vor Noih und Sorge schützende Altersrente beziehen können. Unter der Bedingung, daß jeder derselbe» jährlich eine ihn, von Herrn Meh bczeichnete geringe Summ« sür seine Altersversorgung selbst spart und aus sein 'Ilter-reuleabnch eiuzahlt, sagt der Genannte eine» jährlichen Zuschuß zu diesen Ersparnissen zu. Herr I. Scherrer, Besitzer einer Strohstoff, und Pappensabrik in Göritzhaia, gewährt seinen Leute« sogenannte Dienstprämtea. Ein Arbeiter erhält »ach bjährtger, treuer und ununterbrochener Arbeit 50 nach 10 Jahren 100 .4l, nach 15 Jahre» 200 »l, und wer vor dem 30. Lebensjahr in das Geschäft eingetreten ist, empfängt nach 20 Jahren 4lx> Unter Hinzurechnung der für die ersten und die vorhergehende» Jahre empfangenen Dienstprämieu bekommt sonach «iu Arbeiter, der 20 Jahre im Geschäfte thätig gewesen ist, im Ganzen au Dienstprämieu 750 ^tk Dieselben tverdeu den Leuten in Form von Spareinlagen übermittelt, die uur bei außergewöhnlichen Familieuvorkommaiffea der Arbeiter und uicht ohne Genehmigung de« Fabrikbesitzers erhoben werden dürfen. Herr Echterer bat ferner eine Fabrtksparcasse gegründet, bei welcher jeder Arbeiter am Lohntage Einlage» vou 10 »» machen kann. Es wird das Geld durch da- Geschäft vom Tage der Einlage an mit 4 Proc. verzinst. Zu diesen Ecsparniffen der Leute giebt die Firma noch eine ÜOprocentige Sparprämie, und es wird das gesan'mte Geld, Sparlumme mit Eporprämie, jedem Arbeiter am Juhiioschlusse entweder baar ausgszahl» oder zur Halste in der Lunzeoaucr Sparcafse weiter ziustrageud augelegt, wobei eventuell gesperrte Sparbücher Verwendung finden. Die Gesommtsparsumme mit 4procentiger Berzimung und 20procentiger Eporprämie erreicht bei circa 30 Arbeitern im Durchschnitt jährlich den Betrag von 850 » Außer deu im Vorstehende» erwähnten Znsühruugcn gewährt rr Scheerer seinen Arbeitern noch sogenanute Fabrikations- rämien, die 1884 eine Besammtsumm« voa 1013.29 ergaben. Zu deu Anstalten, welche zur Beschaffung eine» billigen und kräftige» Mittagessens benutzt werden sollen, und die namentlich denjenigen Arbeitcriamilicn nützlich sind, in welchen die Hausfrau oftmals verhindert ist, das Mitiaqemahl sür die Familie zu bereiten, ist eine solche in der „Volksküche" zu Volkmarsdocs hinzu- gekommen. Die Anstalt ist derartig eingerichtet, daß die Svciien daselbst geholt oder dort verzehrt werden können. Die gelieferten Speisen sind gut und billig; es ist zu wünschen, daß da» gemein- nützige, von hochherzigen Frauen gegründete, beziehentlich unterstützte Unternehmen für die Dauer sie big benutzt wird. Betreffs der so segen-reich wirkenden und io den früheren Be- richten mehrfach erwähnten Sleinkinderbewahranstalten ist onzusühren, daß die zu Eutritzsch in letzter Zeit ein neues eigncs Hau» bezogen hat. das mit leinen hübschen lustigen Räumen in Ver bindung mit dem großen Spielvlatze deu Kindern einen angenehmen Ausenthalt gewährt. Weiter ist zu bemerle», daß für die Kiadrr- bewahranstalt z» Mitlweida die Eröffnung einer zweiten Station ongeftrebt wird. Um dieselbe zu ermöglichen, Hot der Freimaurer- bund zu Mittweida dem Direktorium der Anstalt ein Lapital über wiesen, welch«- als „Freimaurerstiftung" unter dem Protectorat des Stodtrathes stehend, einen Fond zur Gründung einer »wette» Anstalt oder einer »weiten Station bildet. Die Zinsen dieser Stiftung finde» in der Weise Verwendung, daß die Hälfte derselbe» sür die Zwecke der jetzt schon bestehenden Anstalt verwendet, die andere Hälfte da egen dem Stammkapital, zugesügt wird, welchem überdies in neuerer ü 150 ^l zugefloffa» sind. Der von »er Kammgarnspinnerei in Klelnrschocher für die Arbeiter des Etablissements eingerichtete groß» Speilesaal gestatte« infolge seiner räumlich«» Verhältnisse, daß 400 Leute ihr« Mahlzeit gleich- »etlig eiuuehmen könne». Der Saal ist hell, ventilirt, mit 36 großen Tafeln »ud 80 Bänken ausgestattei. und mit Damvsbeiznn« und elektrischer Beleuchtung versehen. Bor dem Sprisesoale befindet sich ein« geräumige Küche, in welcher 3 Kartoffelkocher, l araßer Wärm- osen, 2 Kaffeekocher and ein Warmbierkocher ausgestellt sind. Zwei voa dieser Fabrik bezahlte Frauen besorgen das Wärmen und Kochen der Speisen und dos Reinigen der Gesäße »nd Gerätbr. lieber- dies liefert di« Fabrik de» Kaffee gratis, wöchentlich durschuittlich 15 Kilogramm. Von einigen Dame» der ersten Gesellschaftskreise Leipzigs wurde eine Abendschule sür Arbeiterinnen eingerichtet, die Unter richt in weiblichen Handarbeiten bieten und insbesondere den Per sonen Gelegenheit zur Theilnahme geben soll, die durch ihre Erwerbs- Beschäftigung abgehalten sind, in solche» Arbeit, n die erforderliche Uebung zu erlangen. Die Beluchcriuneu der Anstalt erhalle» bei wöckikntl ch ein- bis zweimaliaem, in der Abendzeit von 'c,S dis V,lO Uhr ertbeillem Unterrichte Anweisung im Stricke» von Strümpscn, wollenen Unterkleidern, Aermeln und Einüricken von Stücken rc., im Flicken und Stopfen aller Waich- »nd B.lieidiings- aegenständ«, im Wäichezeichnen. Zuichneide» und Aiiscrtigen von Hemden. Jacke«, Röcken re. Das Schulgeld ist sür den Monat aus 40 ^ sestgestellt. Das Material und die auszudeffernden Gegen stände hoben die Theilnehmerinnen selbst mitzubringen. Vermischtes Leipzig, 11. Juui. *— LebeuSversicheruugS-Gesellschaft zu Leipzig, ans Gegenseitigkeit gegründet 1830. Die wescdästc nehmen bei dieser, unserer größten und ältesten einheimischen Gesellschaft auch in dem lausenden Jahre einen sehr erfreulichen Fortgang, wozu wohl der Umstand, daß nach dem letzten Rechnungsabschluß die Dividende an die Versicherten aus 43 Procent gestiegen ist, das Ihrige beitragen mag. In den ersten 5 Monate» des Jahre- 1885 sind 2013 An träge über 13,266,100 BersicNerungSsumme cingercicht worden, was gegen das Jahr 1884 ein Mehr von 1,375,300 >l und gegen da» Jahr 1883 ein solches von 3,566,700 ergiebt. Die Fonds der Gesellschaft, welche zum größten Tbeil io mündelmäßigen Hypo theken angelegt sind, belaufen sich zur Zeit aus 50 Millionen Mark, darunter befinden sich 9 Millionen Mark, welche zur Bertheilung auter die Versicherten in deu nächsten 5 Jahren bestimmt sind. An Bersicherungssumme sind in Folge von Todesfällen vom 1. Januar bis Ende Mai 1,177,900 fällig geworden und im Ganzen hat die Gesellschaft bis letzt 41 Millionen Mark au die Hinterbliebenen versichert gewesener Mitglieder gezahlt. Es wird dadurch am Besten die segensreiche Wirksamkeit unseres vaterländischen Instituts gekenn- zeichnet. S Zwick««, 10. Juni. Heber de« am gestrigen Tage hier im Hotel „zum deutschen Kaiser" slatlgefuodeaeu Berbandstag der sächsischen Lredit-GenosseulLasten ist kurz Folgendes zu berichten. Abends zuvor savd ein« Versammlung statt, welche von circa 30 Persoae«, darunter 21 Vertreter von Berbandsvereinev, und dem Vertreter der Verbands-Anwaltschaft, Herrn Parisius, de- sucht war. Diese Borversammlung beschäftigt« sich mit der Wavl des Präsidiums sür die Hauptversammlung uud derjenigen einer solchen zur Prüfung der Berbandsrechnung, sowie der Feststellung der Tagesordnung. Als Vorsitzender wurde Schulze »Frankeiiberg gewLhlt. Ja dem geschmackvoll decorirten großen Saal erwähnten Hotels begannen gestern Vormittag '/,9 Uhr die Verhandlungen in Gegenwart von 32 Verbandsgeuossen, dabei u. A. auch Crcditbank Leipzig, Lredit- und Sparbankverein Leipzig und Vorschuß- verein Lindenau-Plagwitz vertreten. Nach dem vorgeiragenen Bericht, erstattet vom Verbandsdirector Bauer, beträgt die Zahl der Berbandsvercine jetzt 26, von denen im vorigen Jahre 7 revidirt wurden. Ueber die vom VerbanLsrevisor eiugelieserteu 6 Revisions- berichte (über die Vereine Köuigftein, Hainichen, Reudnitz, Chemnitz, Wermsdori uud Freiberg), entspann sich nach deren Bor trag eine mitunter lebhafte Diseusfion Es wurde u. A. dabei als wüaschenSwerth und nothwendig bezeichnet, daß zwar AussichtSialh und Direclorium über etwa zu endeilendeu Lredit gemeinschaftlich de rat Heu, aber nicht gemeinschaftlich darüber abstimmen, da der Lufsichtsrath nur zu controliren, nicht aber über die Credit- bewilligung zu entscheiden habe, wenn auch eine vorherige Befragung desselben immerhin zu cinpsehlen sei. — Eine zu große Hvpolheken-Be leihungsei nicht rathsain. ebensowenig LreditgewShruug a» Vorstandsinit- glieder und eine Beleihung von Gasthösen, Mühlen, Fabriken -c. sowie großer Bauer- uad Rittergüter. Die Nothweudigkeit der Revisionen wurde allerseits als unbedingt nöthig anerkannt, hierfür sprach auch Herr Zelle-Leipzig. Ueber die Frage wegen Errichtung emrr Pen- sioascaffe sür GenoffenschaftSbeamte reserirt« Herr ParisiuS, und cs fand der Antrag desselben, „zunächst den Vereinen zu empfehlen, soweit e» noch nicht geschehen »st, einen Unterstützungs- oder Pen- sionssondS sür di« Vorstandsmitglieder, die Beamten der Genossen schaften und deren Hinterbliebene allmälig anzusammel» »nd wo möglich sestzulepen, daß alljährlich vom Reingewinn ein gewisser von der Generalversammlung sestzuietzcnder Betrag hinzukommc", An nahme. Bezüglich der Mittheilungen über den Geschäftsgang im letzten Jahre ward berichlet, daß bet deu meisten Vereine» die Ge schäfte gute waren; hervorgehoben ward, daß fast überall großer cUeldzusluß vorhanden und deshalb der Zinssuß zu reducireu gewesen sei. Mit Bedauern ward zur Kenntniß genommen, daß der Verein zu Reudnitz seinen Austritt erklärt habe Die Berbandsrectmung mit Einnahme von rund 2850 >l. Ausgabe 1747 .Xl und 1182 .« Lasseubestand wird justificirt. — Als Verbands-Director wurde, da Herr Bouer-Lhemnitz eine Wiederwahl ablehntc, Herr Zelle-Leip.ig gewählt, der die Wahl annahm; als nächstjähriger Bersammlungsorl wird Freiberg bestimmt. * Drespe», 10 Juni. Viehverkchr und Milchempsang aus dem hiesigen Leipziger Bahnhose im Mai e. I. Vieh. ». Empfang: 2353 Rinder, 3193 Kälber, 5162 Schweine, 3742 Sctiase, 546 Pferde und 4 Siück sonstiges Bied, k. Versandt: 553 Rinder, 47 Kälber, 596 Schweine, 424 Schaje und 455 Pferde. <-. Der Empfang übrrtras den Versandt um I8lX) Rinder, 314»; Kälber, 4566 Schweine, 3318 Schafe und 91 Pseide. — II. Milch. 2l» Milchseudungea gingen eia von Niederau 18,830 »ilogr.. voa Riesa 4050Kilogr., von Ostrau I0F50 Kilogr., von Oichatz 2390 Kilogr.. voa Königstein 4660 Kilogr., von Berggießhübel 10,100 kilogr.. vr» Loswiq 24.380 Kilogr., von Meißen 4030 «ilogr., von Dem»!, n bora 8700 Kilogr., von Miltitz 12,720 Kilogr., von Nossen 32 910 Kilogramm, von Ziegenhain über Nossen 9340 Kilogr. und über Riesa 7550 Kilogr.. zusammen 150,010 Kilogramm. ss Dresden, 10. Juni. Dem heute erschienenen Jahresbericht des Vorstandes der Dresdner Kaufmannschaft entnehmen wir in gedrängtrr Kürze folgende, auch weitere /kreise intercssirende Be- merkungrn: Im Herbst 1884 gelangte an die Dresdner Kaninia»»- ichaft die Anregung, zu der Frage wegen Einführung von Unter- scheidungszöllen (einer »urtnin ,1'kiitrpput) Stellung zu »chmen. Man verkannte durchaus nickt die Wichtigkeit de- angeregten Gegen standes, die sich aus einer Statistik zur Trennung der dirccten von der indirekten Einmhr recht schlagend ergiebt, wenn man z. B. de- rücksichtigt, daß bei einer solchen sür wichtige Artikel aus das Jahr 1878 vorgenommenen Trennung die direct« Einfuhr nur 23'/, Mill. Lentner im Werthe von 622 Millionen Mark, die indirecte aber 19'/,, Mill. Llr. im Werthe von 979 M llioneil Mark betrug. Die Dresdner Kinrsmamii'cbaft fand sich jcdech nicht veranlaßt, diese n imentlich sür « iscre Seeplätze wichtige Frage jetzt in nähere Erwägung zu ziehen und zur Beichlnßsassung zu bringen, weil die selbe weder Reichs!egicrunq noch Reichstag beschäftigte nnd voraus- sichtlich auch in nächster Zeit nicht beschäftigen wird. — Ein wichtiger Zweig des Dresdner Großhandels war längere Jahre der Absatz von Kaffee, Gewürzen und Thee nach Oesterreich-Ungarn. Dcrsclbe hat seit der Einführung des ö st erreichisch-unq, rischen Zolltarifs vom Jahre 1882 um mehr als die Hälfte sich vermindert, weil dieser Iuris UaterschkidungSzülle zu Gunsten der Einfuhr zur Sec (über Triest und Fmme) z. B. bei Kaisee eine Ermäßigung des Zolles von 40 fl. Gold aus 37 fl. Gold sestsetzt. Scho» früher
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