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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188506272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-06
- Tag1885-06-27
- Monat1885-06
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1885
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SÜ84 mck»»»g ei» «»d referirt Herr vr. v»»e»d Name»« de« Bau-, Ockenomie- und Finanzausschusses über die RathSvorlage, betreffend die Erweiterung der Wasserkunst. Der Rath beantragt, den seiten« der gemischten Deputation empfohlenen, von ihm gebilligten Beschlüssen: 1) da« von Herr» Ingenieur Thiem aus Grund de« Vertrag« v«m 6. November 1882 eingereichte Project der Wasser versorgung der Stadt Leipzig au« dem Naunhoser Staat«, forste »ach Maßgabe der eingereichten Pläne de« Erläuterungs- berichte« und der Kostenanschläge und unter Billigung der zu den einzelnen Bautheilen gemachten Bemcrlungen zu genehmigen; 2) den von der königl. Staatsregierung vorgelegten Vertragsent wurf wegen Entnahme de« Wasser« au- dem Naunhoser StaatSsorst zu genehmigen; 3) da« Trommer'jche Gut in Naunhof unter den näher be- zeichneten Bedingungen zn übernehmen (s. Bericht »udll^2); 4) di« Ertheilung de« ExproprlarionsrechtS für die Leitung von Naunhof bis Hochreservoir uachzusuchen, auch event. da« Enteiguung-oersahren eiazuleiten; b) hierzu allenthalben den Kostenbetrag von 2,228,000^1 » conto der »»leihe de« Jahre« 1884 zu verwilligen; 6) Den Vertrag Mit Herrn Ingenieur Thiem wegen Uebertraguvg der Ausführung der Wassersassung an denselben sür seine, beS Unternehmers, Rechnung für den veranschlagten Kostenbetrag, vorbchältlich einer etwaigen Minderung bezüglich de« DichtuugS- materials, abzuschließen, zuzustimmea, und beantragen die vereinigten Ausschüsse hierzu» diese Beschlüsse zu genehmigen. Da sich der äußerst lichtvolle und erschöpsende Bericht de« Herrn Oberbürgermeister« nebst den Erläuterungen deck Herrn Ingenieur Thiem gedruckt in den Händen der Mitglieder des Collegiums befinden, so glaubt der Referent den Inhalt derselben als bekannt voraussetzen und sich daraus beschränken zu dürfen, kurz die Gründe au«einanderzusetze», welche die AuSschuffe bestimmt haben, dem Collegium einstimmig Zustimmung zur Rathvorlagc zu empfehlen. Die Ausschüsse haben von vornherein anerkennen müssen, daß da« vorliegende Project so einheitlich, ein in der Gesammtheit und den Einzelheiten so durchdachtes und durchgearbeitetes Werk ist, daß eine etwaige Amendiruug dessen einer völligen Ablehnung gleichkommen würde. Sie konnten demselben aber um so leichter vollkommen belstimmeu, al« einige von fachmännischer Seite vorgebrachte Bedenken durch den der Sitzung beiwohnenden Herrn Oberbürgermeister und Herrn Ingenieur Thiem beruhigendste Erledigung fanden. Die Genehmigung des Beschlüsse« »ud I iuvolvirt eigentlich die aller übrigen, da diese völlig abhängig davon sind; sie bedeutet die Genehmigung de« ganzen vorliegenden ProjecteS. Es kommt bei diesem zuerst der Ort der Wassersassung in Betracht. Für diese ist der dem Staat gehörige Naunhoser Forst bestimmt. Wenn e« auch vielleicht nach mancher Richtung bedauerlich ist, daß das Wasser i» so weiter Ferne gesucht werden muß, wo ganz in der Nähe, bei Abtnaundorf, dieselben hydrologischen Verhältnisse vorliege», nämlich daß das altdiluviale Flußbett der Mulde und somit nicht ein viel- leicht über kurz oder lang zu erschöpfende« stehende« unterirdische« Wajjerbcckeii. sondern ein fließender Grundwasjerstrom das Wasser liesert, so wird dies doch zum Theil dadurch ausgeglichen, daß Naun hof so viel höher liegt (jeder Hebungsmeter kostet an Anlage und Betrieb ein Capital von ca. 45,000 >4) und daß in Naunhof weder Hindernisse seiten« der Grundbesitzer, wie in Abtnaundorf, Vorlagen, noch etwaiges Verderben de« Wasser« durch Anlagen zu befürchte» ist. Nach allen angestellteu Versuchen und nach den Gutachten her vorragender Sachverständiger, wir Oberbergrath Professor vr.Credner, Oberbergrath Bornemann in Freiberg und Professor Ilr. Hofniann, ist Wasser in völlig ausreichender Quantität und vorzüglicher Qualität zu erwarte». Al« Ort des Hochreservoir« ist der Platz unmittelbar neben den bkRkerigen in Aussicht genommen und e« mußten die Aus schüsse die hi«Wür beigegebrachten Gründe al« durchaus richtig an erkennen; ebenso war gegen die Art der Wassersassung Nichts ein- zuwenden. Dieselbe ist in einer von der sonst gebräuchlichen, durch Schacht- vrunnen und Sammelcanäle etwa« abweichenden Weise gedacht, näm lich durch Rohrbrunnen und Heberleitung. Es sind Anlagen dieser Art in Berlin, Straßburg, Lrefeld in völlig befriedigendem Betrieb, auch da« Obergutachten des Herrn Oberbergrath Bornemann spricht sich sehr günstig darüber au« und so haben sich die Ausschüsse auch hier angeschloffen. Die BetriebSaulaae entspricht ebenfalls nach dem Ur- theile Sachverständiger allen Anforderungen der Technik. T»e Lei tung zum Hochreservoir soll in der Weise angelegt werden, daß das Wasser nicht direct dorthin gedrückt, sondern daß es zunächst aus die höher gelegenen FuchShainer Höhen gepumpt wird, von wo eS in einem weiten (geschlossenen) jchleußenartigen Canale mit freiem Spiegel nach dem Reservoir fließt. DaS Thal des sogenannten Schaukelgrabea« muß hierbei durch Eisenrohr unterführt werden Au diesem Puncte möchten die Ausschüsse doch den, Rathe zur noch malige» Erwägung anheimgeben, ob diese Unterführung un Interesse einer zukünftigen Vergrößerung bei dem geringen Mehraufwand von nur 17,000 nicht mittelst eines 900 Millimeter weiten Rohres geschehen solle. Die Kosten einer reinen Druckleitung und der hier so bezeichneten Lanallcituug sind ungefähr gleich; aber selbst wenn letztere theurer wäre, müßte sie wegen der großen technischen und Betriebsvortheile gewühlt werden. Namentlich rcpräientirt der Canal eine Wasserreserve von 4500 Kubikmeter und eS müßte sich, falls doch noch geringe Spuren Eisen im Wasser sein solllen, dies bei der lauge» Berührung mit der Lust absetzea. — Die Kostenanschläge sind ein gehend geprüft »ud müssen al« allenthalben richtig anerkannt werden. Da« ganze Project stellt sich nach der Ansicht der Ausschüsse so dar, daß mit einem Minimum von Aufwand ein Maximum der Leistung erzielt wird. Puuct II der RathSvorlage, der Vertrag mit dem StaatSfiscuS, hat zu keinerlei Bedenken Anlaß gegeben. Puncr m, der Ankauf des Trommer'schea Gutes, ist von sehr äoelentlichem Bortheil sür die ganze Anlage; aus diesem hierfür ganz besonder» geeigneten Areal soll die Betrieb-statio» und eine Kohlen- bahn Platz finden. Referent ist beauftragt, dem Herrn Oberbürgermeister für sein entschlossenes und thatkrästige« Eintreten bei diesem Ankäufe »och besonders zu danken; ein spätere« Kaufen dieser geradezu uothwendigcn Plätze würde der Stadt bedeutend höhere Kosten »er ursacht haben. Zu Punct IV ist e« selbstverständlich, daß die Stadt für diejenige Strecke, wo die Rohrleitung nicht auf öffentlichen Wegen geführt werden kann, das ExpropriationSrecht erwerben muß. Wieviel s. Z. erworben werden muß, ist vorher nicht genau zu bestimmen, weil von den Grundwasierverhältnisicn während der Legung abhängig. Punct V. Die Kosten sind veranschlagt aus inSgcsammt 2,228,000 und sollen auS der Anleihe von 1884 entnommen wer den. Nach dem bisher Gesagten haben die Ausschüsse Einwendungen hiergegen nicht zu erheben. Bezüglich VI müßten die Ausschüsse ebenfalls zugeben, daß es am besten sei, wenn der Urheber de« Projecte« den wichtigsten Theil desselben, die Wassersassung, al« Unternehmer aus eigene Berant Wortung und unter Garantie von der Bausumme auSsührc. Auch die Leitung de« ganzen Baue« würde wohl am zweckmäßigste» ihm zu übertragen sein. Es wird daher Genehmigung des mit .Herrn Ingenieur Thiem abzuschließenden Vertrages vorgeschlagen Referent schließt mit dem Ausdruck der Ueberzeugnng, daß nach Wissenschaft und Technik ein Gelingen de« Werkes Gewähr leistet, ein Mißlingen so gut wie ausgeschlossen erscheine, daß Leipzig nach AuSsührung desselben mit einer sür lange Zukunst ausreichenden Menge vorzüglichen Wassers versehen sein würde. Möge das Werk unserer Stadt znm Segen gereichen. Herr Oberoergrath Pros. vr. Trcduer erkennt auch seinerseits das Project als «tn vorzügliche« au, geht sodann auf eine nähere Darlegung der geologischen und hydrologischen Verhältnisse der Um gegend von Leipzig über und schildert die Waffersülle de- in der Richtung der Elster und Pleiße sich hinzieheuden Grundwasserstromes und die Unabhängigkeit desselben von den beiden erwähnten Flüssen. Tie analogen Verhältnisse der Naunhoser Gegend in Bezug aus die Grundwasier mit den betreffenden hiesigen Verhältnissen verbürgen die Ausgiebigkeit d«S Naunhoser Grundivafferftrome-, oder setzen dieselbe wenigsten- aus Grund der durch die lange Versuchsreihe gebotenen und alle sonstigen hydrologischen Erfahrungen in hohe Wahrscheinlichkeit und eS sei auch bestimmt zu hoffen, daß da- ge lieferte Wasser nahezu ganz eisenfrei sein werde. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi dankt Herrn Oberbergrath Lreoner sür seine Ausführungen und seine bisherige Unterstütz»«! bei der Sache, fügt hinzu, daß die Stadtgemeinde auch. Herrn Pro! Hofmonn sür seine langjährig« Beihilfe in der hier fraglichen An gelegenheit großen Dank schulde, hebt die vorzügliche technische und wissenschastltche Befähigung und die umsichtige und gewissenhafte Wirksamkeit de- Herrn Ingenieur Thiem hervor und dankt schließlich auch den Ausschüssen und den früheren Herren Vorstehern Götz und vr. Fiebiger für Alle«, wa« dieselbe» für da« Zustandekommen be graben ProjecteS gethan haben. Der Ausschußantrag wird hieraus einstimmig angenommen. Sodann berichtet Herr Beckerlein für den Bauausschuß über di» anderweite Vorlage de« Rathe«, betreffend Ekablirung der HI. Polizeibezirk-wach« im Fleischhallengebäud« a» Johaani-platz mit eure« Aufwand pp, 6400 ^4, » «nur» Betrieb. Der Aalschuß beantragt Genehmigung der Vorlage, dieselbe den Intentionen de« Tokleglnm« durchau« entspreche. 5. Plenarverhaadlungeu der Stadtverordneten vom 18. Februar 1885. Der Ausschußantrag wird einstimmig angenominea. Herr Schneider berichtet sür den Oekonomieausichuß über die Anschaffung eine« Dretdner und eine- Eckard'jchen Spreng wagens mit (2000 ^4, 1200 ^4. s. Conto 10 Pos. 57) 800>l Mehraufwand. Der Ausschuß beantragt die RathSvorlage zu genehmigen und tritt das Collegium diesem Anträge einstimmig bei. Derselbe Herr Referent berichtet über die Herstellung zweier Haupijchleußenstränge am neuen Börsen- gebäude init 3950 a eouko Betrieb und beantragt Namen« des OekonomieauSschuffe«: Zustimmung zur Rathsvorlage, welcher Antrag einstimmig» Annahme findet. Für denseben Ausschuß berichtet Herr Schneider sodann noch Über die Vorlage wegen Verwendung eine- Mehrbeträge- von 1740 ^l 48 ^ für den Umbau der Plagwitzer Brücke. Die Vorlage wird vom Ausschuß zur Annahme empfohlen und diesem Anträge gemäß einstimmig angenommen. Hieraus berichtet Herr Oehler sür den Ga«», Oekouomte- und Bauausjchuß über Umwechselung und Legung von GaSröhren in der Peter-straße und bez. dem PeterSkirchhos mit zusammen 25,725 27 ^ zu Lasten der Anlagen in der Siadt. Die vereinigen Ausschüsse beaniragen: die Vorlage zur Beschlußfassung auszusetzen und den Rath »u ersuchen, über die gevlanic Neuherstellung der Peter-straße dem Collegium zunächst Bericht zugehen zu lasse». Herr Referent giebt einen Rückblick aus die frühere Verhandlung der Sache, bemerkt, daß die Vorlage in der Plenarsitzung vom 6. Mai 1885 an den GaS- und OekonomieauSschuß zurückverwieseu worden sei, daß diese Ausschüsse aber, nachdem inzwischen dem Bauausschuß eine Vorlage zugegangen sei, welche sich mit der Ein legung von Wasserrohren in der Peter-straße beschäftigt, auch den Bauausjchuß jugezogeu haben, weil sie — allerdings irrthümlich — glaubten, daß sür beide Vorlagen dieselben Gesichtspuncte gelten müßten. Ferner berichtet der Herr Referent, daß die Ansichten über die hier fragliche Vorlage in den Ausschüssen getheilt gewesen seien. Die Minorität ging von der Ansicht aus, daß Hoinstraße, Grimmaische Straße und Peter-straße noch im Lause des Sommer« fertig gestellt werden müßten und deshalb die Arbeit dringlich sei. Die Ma;orität glaubte aber, daß die Fertigstellung nur eine« Theist« der Arbeiten eher eine Verzögerung herbeisühren könnte, als wenn man die Arbeiten gleich so au-sühre, wie sie im Ganzen ausgesührt werden sollen, wünschte auch die mit einer theilweisen AuSsührung ver bundene doppelte Belästigung der Geschäftsinhaber zu vermeiden. Gegen die Unterführung der Rohre selbst habe weder di« Majorität noch die Minorität an^stch ein Bedenken gehabt. Herr Vorsteher vfOSchzll glaubt, daß eS doch sehr zu erwäge» sei, ob mau nicht jegkRieber zustimmen solle, ungeachtet der von der Majorität der Ausschüsse geltend gemachten Bedenken und fragt zunächst noch beim Herrn Referenten an, ob, wenn die Majorität der Ausschüße vorerst ein« Vorlage über die ganze Herstellung der Straße abwarteu wolle, nicht zu befürchten sei, daß dann da« ganze Jahr vergehe, ehe die Unterführung vorgenommen werden könne; dann würden allerdings im nächsten Jahre vielleicht wieder so ungünstige Zeilen sür die Herstellung der Arbeiten gewählt werden müssen, wie dies nach der Schilderung der Geschäftsinhaber in diesem Jahre in der Grimmaische» Straße geschehen sei. Herr Referent erwidert, daß die Majorität allerdings die ganze Straßeaherstellung als ein Ganze- betrachte und daß, wenn zunächst die Vorlage hierüber abgewartet werden solle, zu befürchten sei, daß die Untcrsuhrung der Rohre in diesem Jahre nicht mehr vorgenommen werden könne. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi bemerkt, der Wunsch wegen Asphallirung der Petersstraße sei seiner Zeit vom Collegium selbst geäußert worden und der Rath beabsichtige, nachdem er bezügliche Er örterungen angestellt Habe, allerdings die Straße «m nächsten Jahre zu asphaltire». Bes Anuahme des AuSschußantrageS sei zu be fürchte», daß die jetzt in Rede stehende Arbert in diesem Jahre gar nicht mehr ausgesührt werden könne. Herr Schneider führt an, den OekonomieauSschuß habe bei seinem Votum die Erwägung geleitet, daß e« richtiger sei, bei einer größeren Straßenherstellung der Ucbersicht halber alle Vorlagen über die einzelnen dazu gehörigen Arbeiten zusammen an das Collegium zu bringen. Das Äegeutheil sei bei der Grimmaischen Straße sehr zu beklage» gewesen. Die Fußwege könnten eventuell zunächst definitiv hergestellt werden, und bann erst die Fahrbahn. Um darüber Be schluß zu saßen, wäre eS aber vor Allem nöthig, die ganze Vorlage zu haben. Herrn Oberbürgermeister erwidert Herr Redner. daß der Oekonomie auSjchuß kemeu Wunsch wegen Asphalt,rung der Petersstraße geäußert habe; vielmehr habe der Ausschuß die vom Rathe beabsichtigte Asphallirung der Peter-straße zuerst durch das Tageblatt ersahren. Herr Referent verweist persönlich nochmals aus die Verzögerung der Arbeiten, und hält eS sür richtiger, sich jetzt sür die Her stellung eines provisorischen Zustandes, al« sür ein weitere« Warten zu entscheiden. Herr Ehmig bezweifelt, daß durch den Ausschußantrag eine große Verzögerung herbeigesührt würde. Die Trottoirplatteu würden ohne hl» ui der jetzigen Weise nicht wieder zu verwenden sein; eine wenig stcnS theilweise Erneuerung des Trottoirs würde daher auch im Falle der Ablehnung des AuSschußantrageS doch immer nöthig werden. Herr Oberbürgermeister erwidert Herrn Schneider, daß e« aller dings an sich zu wünschen wäre, wenn ein solche« Zusammengreiseu der einzelnen Arbeiten sich erzielen ließe, daß aber die Mitwirkung dreier verschiedener Deputationen und Verwaltungsstellen hier in Betracht komme. Da übrigens gegen die Unterführung der Röhren und auch gegen die ASphalliruug der Peter-straße keine principiellen Bedeuken erhoben wordeu seien, so bitte er die RathSvorlage zu ge nehmigen, aber noch zu beschließen, daß der Rath baldigst eine Vor lage wegen definitiver Herstellung der Straße bringen möge. Herr Schneider entgegnet, daß man gegen die Unterführung der Gasrohre allerdings keine Bedenken habe, und daß man auch die Trottoirumlegung genehmigen würde, wenn dieselbe definitiv geschehen würde. Die doppelte Trotioirlegung könne man aber im Interesse der Geschäftsinhaber nicht billigen. Herr Pfeiffer spricht sür Ablehnung de« AuSschnßantrageS und sür die Rathsvorlage, indem er glaubt, daß die Geschäftsinhaber gerade im Falle der Annahme der Vorlage weniger belästigt würden. Herr vr. Bereut» beantragt: sür den Fall der Annahme der RathSvorlage die Bedingung hinzuzusügeu, daß der Rath baldigst eine Vorlage wegen definitiver Herstellung de« Trottoir« an da« Collegium bringe. Der Antrag wird unterstützt. Herr Ehmig meint, daß Herr Pseiffcr, wenn er aus die mög lichst geringe Belästigung der Geschäftsinhaber Werth lege, gerade für den Ausschußantrag stimmen müsse, wogegen Herr Pfeiffer be merkt, daß, wenn die Rathsvorlage angenommen werde, doch wenigstens da- nochmalige Auswersen von Gruben vermieden würde, während die Belästigung der Geschäftsinhaber durch die nochmalige Trottoirumlegung keineswegs so groß sein werde, al« die Majorität der Ausschüsse befürchte. Herr Landgerichttdirector Schmidt glaubt, daß die Annahme des Berend'schen Antrages der Sache nach, da die gewünschte Vor lage des Rathe» in diesem Jahre kaum mehr gebracht werden könne, der Ablehnung der RathSvorlage gleichkomme. Er, Herr Redner, könne sich auch für den Ausschußantrag nicht verwenden, sondern bitte um Annahme der RathSvorlage. Der Ausschußantrag wird mit großer Majorität abgelehnt, die RathSvorlage vorbehältlich der Beichlußsaffung über Hinzusügung der Bedingung einstimmig angenommen und die Hinzusügung der Bedingung nach dem Berend'schen Anträge mit 29 gegen 16 Summen beschlossen. Herr Wilhelmh referirt hierauf noch für den BauanSschuß über: Veränderung und Erneuerung der WasserleitungSaulagen in der Peter-straße mit 8222 .8! Aufwand und zwar 3450 -^l 37 ^ a conto Slammvermögen und 4771 >ll 63 » conto Betrieb. Der Ausschuß beantragt: die RathSvorlage zn genehmigen, und findet dieser Antrag einstimmige Annahme, worauf nach Ab fetzung de« übrigen Theil« der heutige,, Tagesordnung die Sitzung geschloffen wird, um in «ine nichtöffentliche Sitzung eiuzutretea. verband deutscher Handlungsgehülsen. * Wir haben schon zu wiederholten Malen auf den vor stehend geiiaiinlen, rüstig vormärlSstrebenden Beten, auf merksam «femachl, der, weil davon entfernt, mit den hiesigen kaiismännischcn Bereinigungen in Concurrenz zu treten, cs als sein Ziel betrachtet, die von ihm ins Leben gerufenen und noch zu rufenden Institutionen über daS ganze deutsche Reich auSzudehnen und somit deren Segnungen jedem Kaufmann lheilhastig zu machen. Bei der Fluclualion der jungen Kans- leute ist dies jedenfalls von hoher Bedeutung, insofern sie, mögen sie an einem Platze Deutschlands sein, welcher cs sei, ihre Rechte an den (Lassen deS Verbände« nicht verliere». Man sollte nun meinen, daß daS Bestreben, den jungen Kausleuten Krankenversicherung. Sleltenvermittc- tung und Unterstützung bei Stellenlosigkeit zu bieten, ein so empsehlenSwcrthes sei. daß vor Allem auch die selbstständigen Kausleute, die Principale, dem Verbände ein besonders herzliches Entgegenkommen beweisen. Mit rühm lichen Ausnahmen ist die« jedoch bisher nur selten der Fall gewesen, und gerade in Leipzig, wo sich der Sitz deS Verban des befindet, rst eine allgemeine Unterstützung der Principale noch nicht eingetreten. ES würde dies vielleicht Wunder nehmen, da sich bekanntlich der Leipziger KaufmaiinSstand tets durch seine Förderung gemeinnütziger Zwecke auS- iczeichnst hat, wenn nicht gerade i» jenen Kreisen die Be- trebungen des Verbände- nock unbekannt oder unverstanden wären, und wir möchten daher Gelegenheit nehmen, aus dic- elben hier nachdrücklichst aufmerksam zu machen. Jede Auskunft wird, wie wir bemerken wollen, im GeschästSlocale deS Verbandes Peter-straße l . rtheilt, wo auch alle Druck achen zu haben sind. Wir wollen unS hier nur daraus be- chränken, über den Aufschwung de« genannten Vereines einige Dhtcn zu geben. Derselbe zählt gegenwärtig etwa 5500 Mitglieder (etwa 350 in Leipzig) und hat gegen 70 Ver waltungsstellen in Deutschland. Seine Krankencasse zählt gegen 1400 Mitglieder und hat einen erheblichen Reservefonds. Nachdem sich die bisherigen Einrichtungen bewährt haben, wird nun die Gründung einer Wittwen» und Waisen- casse beabsichtigt. Wenn aber eine solche (Lasse gedeihen und nicht unerschwingliche Beiträge von ihren Mitgliedern heischen soll, fp muß die werkthälige Unterstützung der Principal»*Äntrelen, deren Mitgliedschaft als außer ordentlicher Mitglieder denn auch in den vom Vorstände aus- learbciteten Satzungen sür die Wittwen- und Waisencasse wrücksichtigt ist. Da in letzter Zeit der Beitritt der Prin cipale in vielen deutschen Städten ein stärkerer geworden ist, o ist zu hoffen, daß die (Lasse bald ins Leben treten kann. Ueber die Art und Weise der Casie entnehmen wir dem Ent wurf der Satzungen und seiner Begründung das Folgende: „ES ist allgemein bekannt, daß die dem Verband deuischer Hand lungsgehilfen in diesem Jahre gemachte Zuwendung von 15,000.^ ausdrücklich für die Wittwen- und Waisencasse bestimmt war, und da, wie bekannt, die Einrichtung einer solchen in den Statuten vor- gesehen ist, auch die Meinung vieler Mitglieder nach den gemachten Erfahrungen dahin geht, daß eine solche Lasse nöthig ist, erschien eS angebracht, schon der diesjährigen Generalversammlung eine ent sprechende Vorlage zu machen. Der Tendenz deS Verbandes gemäß ist dabei berücksichtigt wordeu, daß die Beiträge der außerordentlichen Mitglieder (Prin cipale) ganz oder zum Theil sür die Zwecke der Wittwen- und Waisencasse zu verwenden sind, weil mit der Einrichtung dieser Taffe thatsächlich eine Sicherung der Zukunft der Handlungsgehilfen nach einer Seite hin begründet wird. Diese Festigung der materiellen Stellung der Handlungsgehilfen ist das Moment, welches die Principalität zu einer dauernden und ausgiebigen Unterstützung des Verbandes in ihrem eigenen Interesse anregt. Ein besonderes Statut der Lasse ist nicht in Aussicht genommen, ein Reglement, wie es schon ver schiedene Vereine haben, erleichtert die Geschäftsführung io hervor ragendem Grade. Der jährliche Beitrag zur Wittwen- und Waisencaffe beträgt 30 Um den Wittwen und Waisen eine Unterstützung zu sichern, ist fünfjährige Mitgliedschaft der Lasse nöthig. Als Gcgenwerth dieser sünsjährigen Wartezeit ist weder der Beitritt zur Lasse an ein bestimmtes Alter, noch an eine ärztliche Untersuchung gebunden. Die Pension, welche die Wittwe erhält, ist keine feste, sondern richtet sich nach der in jedem Jahre verfügbaren Summe; die Pension kann nicht höher al- 450 jährlich sein. Damit jedoch der Betrag der Pension in den Jahren nicht zu sehr differirt, ist eine stetige Ver mehrung des Stammvermögens und dadurch ein dauernd sich ver- mehrender Zinsertrag vorgesehen. Die Höhe der Pension jeder einzelnen Wntwe richtet sich nach der Anzahl der Jahre der Mit- gliedschaft ihres Mannes; denn in jedem Jahre werden dem Mitgliede für seine Wittwe die Zahl seiner gezahlten Jahres beiträge gutgeschrieben. Im Falle ein Mitglied mehr gezahlt hat, als eS schuldig war zu zahlen, empfängt die Wittwe den überschießenden Theil ohne Zinsen zurück. In diesem Falle erscheint der üverjchießeade Theil als ein Sparpsennig. Nur siir die bis zum 31. Deccmber 1886 beitretenden Mitglieder soll die Vergünstigung statthaben, größere jährliche Einzahlungen zu mache», um ihren Wittwen eine höhere Pension zu sichern. Diese Vergünstigung rechtfertigt sich als ein Bencficium der gründenden Mitglieder. Ei». trittSgeld existirt nicht. Um nun den Anspruch der bis zum 31. Deccmber 1886 und der später beitreteuden Mitglieder in schlanker Weise regeln zu können, wird das verfügbare Capital in Einheiten (jede Einheit 1 ul) zerlegt und ebenso mit dem Ansprüche der Wittwe versahren. ES beginnt der Anspruch der Wittwe, wenn ihr Mann der Lasse 5 Jahre angehörte und 150 Einheiten (---150 >i) gezahlt hat. Es beginnt der Anspruch der Waisen, wenn der Vater sü»s Jahre der Casse angehörte und 25 Einheiten (--- 25 ^l) gezahlt hat. Im Ganzen dürfen jedoch nur 900 Einheiten (---- 900 --- 30 Jahres beiträge) sür die Wittwenpension erworben werden. Eine besondere Wohithat wird darin gesunden werden, daß, nachdem daS Mitglied der Lasse süns Jahre angehört hat, sein Recht aus Wittwenpension bei Nichtsortsctzung der Beiträge nicht erlischt, sonder» der PensionSanspruch sür seine Beiträge (-- 150 ^!) ibm, bez. seiner Wittwe erhalten bleibt. Es ist hiermit Fürsorge sür Die- jcnigen, welche sich in momentan ungünstigen Verhältnissen befinde», getroffen. Eine RüHahlung der Jahresbeiträge kann keinesfalls siatisinden; denn die Lasse muß, wie jede Lebensvcrsichcrungsgcsell- schaft, mit den constanten Beiträgen rechnen. Ei» Aequivalent sür die Nichtzurückzahlung ist die oben gekennzeichnete Wohlthat des Fort- bestaudes der Mitgliedschaft." Soviel von dem Entwürfe deS Reglements. Hoffen wir, daß der Verein überall die notbwendige Sympathie findet. Seine Ziele sind gute, und die Stärkung seiner Bestrebungen dürfte sür unsere Stadt, als den Sitz deS Verbände-, nur ehrenvoll sein. Generalversammlung des Kaufmännischen Vereins. * Leipzig, 26. Juni. Am gestrigen Tage fand die 28. ordentliche Generalversammlung des Kauf männischen Vereins im großen Saale deS VereinsbauseS, Schulstraße 3, hier statt. Der erste Vorsteher deS Vereins, Herr Richard Lindner, eröffnete gegen '/,9 Uhr die Ver sammlung und erstattete als ersten Punct der Tagesordnung Bericht über die Thätigkcit deS Vereins während deS verflossenen Geschäftsjahre- 1884/85. AuS den mit großem Bcisalle seitens der Mitglieder entgcgengenommciien Mit- theilungrn ging hervor, daß dieser in unserer Stadt zu so besonderem Ansehen gelangte Verein nock immer in erfreu lichster Weise an Ausdehnung gewinnt. Die Mitgliede er zähl Kat sich auch in diesem Jahre um 63 vermehrt und beträgt nun 179l. Gleich Günstiges war von dem Vcrmögcnsstande zu berichten. Die Verein Sthätigkeit batte sich im abge- lausenen Jahre hauptsächlich betreffs der Abhaltung von wissenschaftlichen Vorträgen aus gleicher Höhe mit den Vor jahren gehalten nnd wurde bei dieser Gelegenheit der wohl wollenden Gesinnung hiesiger wie auswärtiger Gelehrten ge dacht. Die andern beiden Puncte der Tagesordnung waren rein geschäftlicher Natur und betrasen Nr. 2 die Feststellung de- Eintrittsgeldes und der Beiträge, welche wie früher 3 be,. 20 betragen, und Nr. 3 die Neuwahl der BereinSorgane, welche folgendes Resultat ergaben: In den Vorstand wurden gewählt: Herr Richard tzittd» »er al« erster Vorsteher, Herr Otto Döhle al- zwmer Vorsteher. Herr Paul May als dritter Vorsteher, Herr Max Scharrubeck als RechnungSsührer. Herr Georg Eißner als erster Schriftführer, Herr Luvwig Marold al- zweiter Schriftführer, Herr Paul Heinze als dritter Schriftführer, Herr Earl Lowe, Herr C. Herm. Kalch, Bibliothekare, Herr Gustav Grade, Verwalter der Mustersammlung, und in den Ausschuß die Herren: Max Aumann, Fraiiz Beyer, Ludwig Fähnbrich. F. W. Gröppler. Adolph Händler, Arthur HermSdors, Paul Köhler, Firma Köhler L Kracht, Bruno Oehler, Guido Neusche, Eugen Schön, Ferd. Bruno Selle, Kramermeister F. W. Sturm. Aus den Jahresbericht selbst kommen wir nach Erscheine» ausführlicher zurück. HI. (königlich sächsisches) Armeecorps. * Seine Majestät der König hat nachstehende Personal- Veränderungen in der Arme« Allergnäbigst zu genehmigen geruht: -1. Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen Die Ernennung der überzähligen Majore von der Decken im 7. Jnsanterie-Regimente „Prinz Georg" Nr. IW, diesen unter Ver setzung zum 5. Infanterie - Regimenle „Prinz Friedrich August" Nr. 104, und Schass im 10. Jnsanterie-Regimente Nr. 134, diesen unter Versetzung zum 4. Jnsanterie-Regimente Nr. 103, zu BataillonS- Conimandeurcn; die Beförderung deS Hauvtmann» und Lompagnie- ChesS im 9. Jnsanterte-Regimentc Nr. 133 Perl, unter Versetzung zum 7. Jnsanterie-Regimente „Prinz Georg" Nr. IW, zum überzähligen Ma>or; die Entbindung deS HauptmannS im 10. Jnsanterie-Regimente Nr. 134 Scheibe von der Stellung als Loinpagnic-Lhef und Belastung als 13. Hauptmann in diesem Regimente; die Ernennung der charok- terisirten Hauptleute Rasch im 5. Infanterie - Regimente „Prinz Friedrich August" Nr. 104, diesen unter Versetzung zum 10. In- santerie-Regimciite Nr. 134, uud Busse im 9. Jnsanterie-Regimente Nr. 133 zu etatsmäßigen Hauptleutea und Compagnie «Lhess mit Patenten vom Tage der Charakterisiruvg; die Beförderung de« Premierlieutenants im 10. Jnsanterie-Regimente Nr. 134 Bauer zum Hauptmann und Lompagnie-Chef; die SecondelieutenantS von Schweinitz I im 8. Jnsanterie-Regimente „Prinz Johann Georg" Nr. 107, diesen unter Versetzung zum 9. Jnsanterie- Regimente Nr. 133, Frentzel im 10. Jnsanterie-Regimente Nr. 134, Friedrich im 5. Jnsanterie-Regimente „Prinz Friedrich August" Nr. 104 und Jensen im 3. Jnsanterie-Regimente Nr. 102, letzteren unter Versetzung zum 9. Jnsanterie-Regimente Nr. 133 und vorläufig ohne Patent, zu Premierlieutenants; die Verleihung von Patenten ihrer Charge au die PremierlicutenantS Noack im 9. Jnsanterie-Regimente Nr. 133, von Marschalck im 1. (Leib-) Grenadier-Regimente Nr. IW und Freiherr von Hausen im 5. Jnsanterie-Regimente „Prinz Friedrich August" Nr. 104; die Ver leihung deS Tharakters als Premierlieutenant an die Seconde- licutenants Straube im 8. Jnsanterie-Regimente „Prinz Johann Georg" Nr. 107 und Zimmermann im 3. Jnsanterie-Regimente Nr. 102; die Versetzung deS Rittmeisters und Escadron-Chess im 2. Husaren-Regimente „Kronprinz Friedrich Wilkeli» deS Deutschen Reiches und von Preußen" Nr. 19 Kinder in gleicher Stellung zum 2. Ulanen-Rcgimente Nr. 18; die Besörderung deS PremierlieutenantS im 2. Husarenregimente Kronprinz Friedrich Wilhelm des Deutschen Reiche« und von Preußen" Nr. 19 Sens st von Pilsach »um Rittmeister und Escadron-Chef. vorläufig ohne Patent: die Versetzung des Major- und Bataillons-Cammandeurs im Fuß-Artillerie-Regimente Nr. 12 von Rabenhorst als AbtheilungS - Lommandeur zum 1. Feld- Artillerie-Regimente Nr. 12; die Ernennung des Major« im Fuß- Artillerie-Regimente Nr. 12 Osterloh zum Bataillons-Lommandeur; die Beförderung deS HauptmannS und Compagnie-Lhcfs im letzt genannten Regimente von Grünen wald zum Major; die Ver- jetzuiig deS HauptmannS im 1. Feld - Artillerie - Regimente Nr. 12 Löblich al« Cvmpagnie-Chcs zum Fuß-Artillerie-Regimente Nr. 12; die Versetzung des PremierlieutenantS t l» suitv deS 1. Feld- Artillerie - Regiments Nr. 12 von Zezschwitz, unter Ent- bebung von dcx Stellung als Adjutant der Artillerie-Brigade Nr. 12. aus den Etat des Regiments; die Ernennung de« PremierlieutenantS im 1. Feld-Artillerie-Regimente Nr. 12 Richter, unter Stellung ä- la suite des Regiments, zum Adjutanten der Artillcrie-Brigade Nr. 12; die Beförderung der PremierlieutenantS der Reserve Gras von Hohenthal und Bergen, von der Erone des Garde-Reiter-RegimentS Freiherr von Zcdtwitz deS Carabinier-RegimentS und Schnitze des 2. Husaren-Regiments „Kronprinz Friedrich Wilhelm des Deutschen Reiche- und von Preußen" Nr. 19 »u Rittmeistern der Reserve, die der Seconde- lieutenantS der Reserve Schmidt I des 5. Jnsanterie-RegimentS „Prinz Friedrich August" Nr. 104, vr. Hendreich, Schwabach, Predöhl, Riemann, Schramm, Mackenthun, Roll uud Wolf I de« 8. Jnfanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107, von Schön derg I uud Ebert des 2. Ulanen-Regiments Nr. 18 zn PremierlieutenantS der Reserve, die deS PremierlieutenantS der Land- wehr-Jnsanterie des 1. Bataillons (Bautzen) 4. Landwehr-RegimentS Nr. 103 Beuchelt zum Hauptmann der Landwehr-Jnsanlerie; die Wiederanstellung des SecondelieuIenanlS a. D. Z o ch e r al« Secondelieuteuy^ der Landwehr-Infanterie deS 2. Bataillon« (Zittau) 3. Luwwehr-RegimentS Nr. 102; die Besörderung der Aisistenz-Aerzte 2. Llaffe der Reserve vr. Lramer des I. Bataillon« (Plauen) 5. Lanhwehr-RegimentS Nr. 104, vr. S chm idt I dc- 1. Bataillon» (Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. IW, vr. Behren des Reserve-Landwehr-Bataillons «Dresden) Nr. IW und vr. Wetzel der 1. Bataillons (Freiberg) 1. Landwehr-RegimentS Nr. IW zu Assistenz-Aerzteu 1. Llasse der Reserve. L. AbschtedSbewilltsungen. Die Stellung zur Disposition deS Majors und Bataillont- CommandeurS im 4. Jnsanterie - Regimente Nr. 103 Schlaberg und deS OberstlieutenantS und AbtheilungS - Lommandeur- im 1. Feld-Artillerie-Regimente Nr. 12 Krutzsch, in Senedmiguug ihrer Abschiedsgesuche, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Foettragen der resp. Regiments-Uniformen mit den vorgeschriebeaen Abzeichen, unter gleichzeitiger Anstellung de» Majors Schlaberg als Bezirks - Coniiilandciir de» 1. Bataillons (Pirna) 3. Landwehr- Regiment- Nr. 102 und unter Verleihung des Cbarakter« als Oberst an den Oberstlieutenant Krutzsch: die erbetene Verabschiedung nach stehend ausgeführter Osficiere aus Allerhöchsten Kriegsdiensten, alS: der SecondelieutenantS Bech des 3. Jnsanterie-RegimentS Nr. 102, Zumpe »nd Nusch de« 4. Jnsanterie-RegimentS Nr. 103, letzteren mit der ge setzlichen Pension, des Majors undBataillonS-Commanl>eurS im5. Ja- santerie-Regimente „Prinz Friedrich August" Nr. 104 Rose und des Rittmeisters L la suite des I. Husaren-Regiment» Nr. 18 von Schwerdtner 1, beide mit der gesetzlichen Pension und de« Erlaubnis! zum Forttragea der rcsv. ReqimentS-Unisormea mit den vorgejchriebenen Abzeichen, des charakterisirten Obersten z. DiSP. Zillich, diesen unter Entbindung von der Stellung als Bezirks- Lommandeur de- I. BatataillonS (Pirna) 3. Landwehr-Regiment« Nr. 102 iund unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der Unisorm deS 4. Jnsanterie- RegimentS Nr. 103 mit den vorgeschriebeaen Abzeichen, sowie unter Verleihung deS Lomthurkreuzes 2. Llaffe de« AlbrechtS- orden-, de« charakterisirten Rittmeister- z. DiSP. von Arnim, diesen unter Entbindung von der Stellung al- Bezirks-Adjutant de« 1. Bataillons (Plauen) 5. Landwehr-RegimentS Nr. 104 nnd unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension sowie mit der Erlaubniß zum Forltragen der Unisorm de« 2. Husaren-Regiment» „Kronprtn» Friedrich Wilhelm deS Deutschen Reiches nnd von Preußen" Nr. 19 mit den vorgcschriebenen Abzeichen, der SecondelieutenantS der Reserve Peter sen de« 8. Jnsanterie-RegimentS „Prinz Johann Georg" Nr. 107 und Lehmann de- 2. Feld-Artilleric-Regiment« Nr. 28, des Hauptmanns der Landwehr-Jäger des 1. Balaillon« (Leipzig) 7. Landwehr-RegimentS Nr. IW Kormann, diesen mit der Erlaubniß znm Tragen der Landwehr-Armee-Unisorm, det Preinlerlientcnants der Landwehr-Infanterie des 1. Bataillon« (Leipzig) 7. Landwehr-RegimentS Nr. IW Schilling und de« SecondelieutenantS der Landwebr-Jnsanterie des 1. Bataillon- (Frei- berg) 1. Landwehr-Regiments Nr. 100 vr. Schulze. Königliches Landgericht. III Strafkammer. I. Die Fabrikarbeiterin Marie Minna Herzog aaS Pößneck, welche bereit- Vorbestrasungen wegen Diebstahls erlitten hat, stand unter dee Anklage, während sie bei einem hiesigen Tigarrenarbeiter P. gewohnt, heimlich zwei Frauenkleider an sich und mit nach Zwickau, wohin sie sich begeben, genommen zu haben. Tie Angeklagte behauptete nun zwar, daß sie die Kleider bereit« käuflich in ihren Besitz gebracht habe; allein sie hatte weder einen Pfennig darauf bezahlt, »och war sie in der Loge gewesen, dieselben bezahlen zu können, da sie dem P. sogar noch einige Mark Miethe schuldig gedltiHen war; zudem versicherte P , daß er die Herzog nur beauftragt Hobe, die Kleider, wenn sich ein Käufer dafür finde, gegen Zahlung hinzugeben. Die Angeklagte wurde daber für schuldig erachtet und z» 4 Monaten Gesängniß verurthcilt.
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