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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.11.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-11-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19301112018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930111201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930111201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-11
- Tag1930-11-12
- Monat1930-11
- Jahr1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.11.1930
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7L Mchr»mv. «,.«» «Mwo». ir Rovinck«! i»zo Lrahtanlchoy: NachNLIen Lresdn, Seknivrccher-Lammklnummn: »»»«I Nur >ür Nachl>ie>prich, Nr. »VON »chrUUeilung u. Ha»vtgelch»>>«ll«ll»! Lretden - A. t, ««tnistraßr »/I» BqugtgrdLhr t«t ttgltch «wcimaUgir AufteUu»« «onaNich 1.00 IN. «etaichvktltch N> V1». A» IrLgerlotn), durch Pojlbezu, I.to Mk. etnlchliehltch »« PI«. Postgebühr „hne vos«»uftcUunoN>ebüh« det 7m»> «bchenllichem Pryand. Mnzelnumnirr >0 Wz., austerhold Lretdeu« l» Piz. «ntetzea- »reil«: Lle rlnlpalllze »u mm breite Zeile OL VIz., tür -ubwbrt« «0 Piz. ffam»ienan»etzen und Ltettenzeiuch« ohne >»batl l» Psg., austerhald »» PI«.. die »0 mm breite «eklamezeile »ov PI«„ »usterhalb »b0 PI«. Lilerieuzebühr »o Piz. ««zwbritze «ulirige zenen Porau«be»°hlun« »ruck ». Perlaz: viepich » Neichardt, Peeddeu. PoMcheck-pto. tu«« Lresde, KachvruL nur mii deutl.Quellenanzab, iLretdn. Rachr.l zuligi«. 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Lustsahrt» und Lolonialministcrium noch ganz erhebliche Beträge in Betracht kämen, die entweder verdeckt unter anderen Haushaltposten oder in Form von Tonderkrediten geführt würden. To seien beispielsweise dem Kriegsministerium noch Ü1K9 Millionen Kranken zuznziihlcn, wodurch sich der Haushalt von 4777 Millionen Kranken aus »94« Millionen Kranke« erhöhe. Auch der PcnsionShanShalt mit Sliiü Millionen Kranken gehöre zweifellos zu den militärischen Ausgaben. Wettere 1198 Millionen Kranken unter anderen Haushaltposten gehörten nach Meinung des „Populaire" ebenfalls zum Rüstungs haushalt. An dieser Stelle wurde bereits wiederholt dargelegt, daß die französischen Rüstungsausgaöcn insofern verschleiert seien, als gewisse ElatSpvsten unzweifelhaft trotz ihres anscheinend fried lichen Charakters für die Stärkung der Militärausgabcn Ver wendung fänden. Diese Annahmen werden nun von fran zösischer Seite bestätigt, und zwar in einem Umfang, wie man ihn wohl kaum für möglich gehalten hätte. Rücktritt -er belgischen Minister Brüssel, 11. Nov. Nach einer Sitzung, in der sie die Krage der Kumulierung der Professuren an der Genter Staats- untversität und an dem Genter Institut für höhere Studien erörtert haben, haben die liberalen Mitglieder des Kabinetts ihren Rücktritt erklärt. Es handelt sich um Iustizministcr ansvn, Außenminister HymanS, Vcrkehrsministrr ippens, Postmtnister Forthomme und Kultusminister V a u t h i e r. Rationalisten Kein Zweifel! Ter Nationalismus, als schärfste AuS- Prägung des Glaubens an die eigene Nation, erlebt zur Zeit in Deutschland einen Aufschwung, wie ihn seine eigenen An- Hänger bis vor kurzem nicht erwartet hätten. Wir meinen hierbei nicht nur den Nationalsozialismus unter Hitlers Führung, sondern die gesamte vielgestaltige nationale Be wegung, wie sie sich im Stahlhelm, in der Deutschnattonalen Volkspartei und in den vaterländischen Verbänden dem Beobachter darstcllt. In dieser Hinsicht sind Sie olden- burgischen Stadtverordneten mahlen ein be- merkenswertes Symptom. Während alle Parteien einschließ- lich der Sozialdemokraten und der radikalen Kommunisten seit dem 14. Sepie,über einen neuen Stimmenrttckgang er litten haben, haben allein die Deutschnattonalen und die Nationalsozialisten als die parlamentarischen Exponenten des „neuen Nationalismus", wenn man ihn so nennen darf, be achtenswerte Fortschritte erzielt. Es hiebe aber den Nativ- nalismus verkennen, wenn man ihn nur als eine politische Bewegung, als einen Protest gegen den g. November 1S18 und z:in zwölfjähriges ErfüllungSsystcm auffassen wollte. Er geht viel tiefer. Nicht nur aus die politische und wirtschaft liche Herrschaft erhebt er Anspruch, sondern er sucht gleicher- masten im künstlerischen Raum Einfluß und eine beherrschende Stellung. Auf literarischem Gebiet müssen hier vor allem die Namen Ernst Jünger, Franz Schauwccker, Ernst v. Solo mon, F. W. Heinz und F. Htclscher genannt werden, die sich durch ein sehr bemerkenswertes Form- und Sprachtalent auszeichnen, das man bisher nur den französischen natio nalistischen Literaten nm Lson Daudet und die „Action fran(.aisc" nachrühmte. Hinzu kommt aber — und auch in bürgerlichen Linkskreiscn wird das anerkannt —, daß die junge deutsche nationalistische Literatur ihrem Inhalt nach, wie cs nun einmal deutschem Wesen entspricht, viel gehalt voller und tiefer ist, als die gleichartige französische. In den Bereich des nationalistischen Vormarsches auch aus dem Gebiete der Literatur fällt ein bemerkenswertes Buch*!, das unter dem Pseudonym Junius Alter erschienen ist und es sich zur Ausgabe gestellt hat, „einen skizzenhaften Abriß der nationalen Front und der sic beschäftigenden Ideen zu geben", indem es uns an Hand einer Anzahl von Charak terstudien führender Persönlichkeiten eine ausgezeichnete, nie langweilende Einführung in die vielgestaltige nationalistische Bewegung gibt. DaS Werk beginnt mit einer Schilderung der alldeutschen Persönlichkeiten Heinrich Claß und Wolfgang Kapp. Claß, der Organisator des Alldeutschen Verbandes, ist eine der eigenartigsten Persönlichkeiten der nationalen Bewegung. Jurist und Geschichtsforscher, ist er weiten Kreisen bekannt geworden durch seine unter dem Pseudonym „Einhart" er schienene „Dcntsche Geschichte". Aber niemals ist der reich- begabte. die Politik mit Leidenschaft und Ernst betreibende Mann in das Rampenlicht der Ocsscntlichkcit getreten. Er hat sich damit begnügt, in dem Alldeutschen Verband schon vor dem Kriege einen Mittelpunkt der politischen Intelligenz des nationalen Deutschlands zu bilden und mit ihrer Hilfe Einfluß in den führenden Kreisen der Politik und der Wirt schaft zu gewinnen. Denn Claß, eine sensible Natur und durchaus ästhetisch veranlagt, ist ganz und gar undemago- gisch. Seine ausgeprägt politisch-diplomatische Begabung eignete sich weniger für lärmende Massenversammlungen, als siir das parkettierte Konferenzzimmer. Von hier aus ver suchte Claß in der Vorkriegszeit das drohende Unheil zu be kämpfen. Kein Wunder, daß Bethmann - Hollweg in ihm seinen Todfeind sah und alles tat, um Claß zu isolieren. *i Juntu» Alter: „Rationalisten", Deutschland» nationale» Fsthrertum der Nachkriegszeit. Berlag F. K. Köhler, Leipzig. ilersrlbcke vmscksu 5eite 4 Bkkgebliibk MM» ia Sms Mchninkung des ArleiSmatertalS au-sWSlvS - Nalten unlerMI den deulschen Standpunkt Gens, II. Nov. Der vorbereitende Abrüstungsausschuß hat heute vormittag gegen den Einspruch Frankreichs, Japans, der Türkei und dreier kleinerer Staaten beschlossen, die Frage der Beschränkung des H e e r c s m a t e r i u l s siir die Landrüstungen, die in dem Konventionscntwurs bis her völlig ausgelassen ist, erneut zu diskutieren und dabet auch die Methode der direkten Matertalbcgrenzung in die Diskussion cinzuschließcn. Gras Bernstorss erinnerte vor der Abstimmung über diesen Vorschlag daran, daß die deutsche Delegation im »origen Mai sich beim Programm des vorbereitenden Ab rüstungsausschusses hauptsächlich deshalb distanziert habe, weil die Frage des Materials überhaupt nicht in den Kon- ventionoeritivurf aufgciioinmc» worden sei. Wen» man setzt die Wiederaufnahme der Diskussion beschließe, so sei er damit einverstanden, und er werde sich auch daran beteiligen. Es sei im übrigen unverständlich, wenn für die Seeabrüstungcn die Begrenzung des Materials zngclasscn werde, wenn man sie aber für das Landhcer nicht gelten lasten wolle. In der Debatte zeigte sich, daß die Neigung für eine direkte Matcrialbcgrcnzung im Ausschuß nur sehr gering ist. Vorbehaltlos sprach sich im Prinzip dafür nur der Vertreter der Bereinigten Staaten, Gibson, ans, der das Prinzip der indirekten Materialhcrabsetzung aus dem Wege des Budgets kategorisch ablehntc. Lord Cecil sprach sich dagegen für die indirekte Methode aus. Der Vertreter Italiens, General de M a r i n i s. unterstrich gleichfalls dle Bedeutung d>'r direkten Methode. Zinn Schluß sprach noch einmal kurz Gras Bernstorfs, um daraus HInzuwciscn, daß die Metlodc der direkten Materialbegrcnznng Dentsch- land im Versailler Vertrag auserlegt worden sei und Line neue EMrnns Thüringens Mirths Zuträger - Reichsbannerleute Weimar, 1l. Nov. In der Streitsache des Landes- Thürtngc n gegen das. Reich wegen der Sperrung der Polizeizuschüstc erklärt jetzt die Thüringer Negierung, daß nach dem bisherigen UntersuchungSergebnis die Haltlosigkeit der Anklagen des ReichsinnenminiftrrS offensichtlich sei. Der RcichStnnenministcr sei einem in der Thüringer Polizei bestehenden Spitzel- und Denunziantentum trübster Art zum Opser gefallen. Zum Beweis kür diese Auf fassung veröffentlicht dte Thüringer Negierung den Inhalt «tnes Brieses des NetchsbannergaugcschäftSführerS Dr. Dtezcl <Wctmar>. Der Brief stelle in Zusammenhang mit eincin 17 Punkte umfassenden Fragebogen den Versuch dar, durch einen 4m Thüringer Staatsdienst stehenden Oberstaats sekretär die Verhältnisse tn der Thüringer Poltzeischule Sondershansen zn erkunden, nm Material gegen angebliche nationalsozialistische Umtriebe tn dieser Schule zu erhalten. Die Negierung stellt weiter fest, daß eine befahenbc Beant wortung dieser Fragen tn verschiedenen Punkten schon jetzt als daß es nur logisch sei, nunmehr diese Methode auch für die allgemeine Abrüstung anzuwendcu. Der deutsche Delegierte betonte nochmals, daß eine Kon vention ohne direkte Materialbegrcnznng wertlos und sür Deutschland unannehmbar sei. Die Frage, ob die deutsche Delegation Anträge zur Frage des Materials stellen werde, beantwortete Gras Bernstorss mit dem Hinweis, daß man zuerst wissen müsse, ob der Ausschuß das Prinzip der direkten Herabsetzung des Materials annehme. Die Debatte wird mor' » sortaeicht. Die entschlossene Haltung, die der italienische Vertreter im Abrüstungsausschuß im Sinne einer allgemeinen und gleichmäßigen Herabsetzung des Kriegs materials einnahm, hat tn Kreisen des Abrttstungs ausschusseS stärksten Eindruck hervvrgerusen und wird als grundlegender Wandel in der bisherigen italienischen Abrüstungspolitik aufgcfaßt. Die italienische Regierung hat sich damit der bis her allein vvn Deutschland und Sowjctrußland immer wieder vertretenen Forderung angcichlosten, daß das Abrüstungöabkvmmc» zu einer praktischen und wesentlichen Herabsetzung des gesamten aktiven und lagernden Kriegs materials führen müsse, da nach dem Stand der modernen Kricgstcchnik das Kriegsmaterial von entscheidender Be deutung für scde KrtegSführung ist. Der italienische Vertreter hat sich den Appell deS Grasen Bernstorss an den Ausschuß zu eigen gemacht, nicht mehr weiter die Hand für ein AbrüstnngSabkommen zu geben, bas lediglich eine Scheinlösung darstclle. Den weiteren Ver handlungen im Abrüstungsausschuß wird angesichts dieser veränderten Lage mit großer Spannung entgegcngesehen. Fälschung deS tatsächlichen Sachverhaltes nachzuwetscn sei. Der als Zuträger verwendete Obersekretär sei sofort seines Amtes enthoben worden. Am Dienstag nachmittag habe der mit der Vorunter suchung tm Dienststrafverfahren gegen den Obersekretär beauftragte Richter tn den Räumen des Reichsbanners Weimar eine Haussuchung gehalten, über deren Er gebnis noch Stillschweigen bewahrt wird. Dte Verlautbarung schließt mit den Worten: „ES liegt auf der Hand, daß der Hcrr Rcichstnnenmintster lein zum allergrößten Teil durchaus falsches Material oo« Reichsbanner durch Vermittlung von ihm nahestehenden Beamten erhalten hat. Ob er den Auftrag zur Beschassung solchen Materials erteilt hat, wird sich freilich nie feststellen lasten. Es wäre allerdings erwünscht, daß der Herr RetchStnnenmtnlster selbst darüber alsbald Auskunft gibt. Das thüringische Staat«. Ministerin,n gibt der Veffentlichkett Kenntnis davon und er- hebt gleichzeitig seterltchen Protest gegen solche Methoden, dte sich allein schon durch ihre Unmoral richten."
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