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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188510176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-10
- Tag1885-10-17
- Monat1885-10
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1885
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^?29V. Erste Leilage zum Leipziger Tageblatt «ad Anzeiger. Sonnabend den 17. Oktober 1885. 79. Jahrgang. Hraf NodUaut und die italienische Presse. Fürsten «l«x°nd«, v°» «ui- ' Seit Gras Robilant nach längere» Verhandlungen ln I E« war im vorigen Jahre. »ngesähr am diese gelt. Mein für de» obersten Regierungskrisen Italien» zum Minister der I eine Tonr durch die Balkaaläuder entworfene« Programm hatte vliwärtigen Angelegenheiten ernannt worden ist. kommen I mich nach Sofia geführt. Daß ich da» Weichbikd der bulgarische» »s Rom die wunderlichsten Nachrichten. Da wird beispiel«. I Hauptstadt mit sehr, sehr kleinen Erwartungen betrat, wird mir vrise auch deutschen Blättern von dort gemeldet. Gras Ro- l «"mand verargen. Dem Fürste» Alexander dürfte e« nicht bester dilant. der in den nächsten Tagen in Rom erwartet wird.! denn wem e- ,e ^ ^en wohl gmordea. dem wird »« Vertreter Italien« ,m Ausland, ein Rund,chre,ben zu «IS jch die gastliche Schwell- des ..Brand Hotel de Bulgari." über? ruhten. Der betreffende Correspondent ist sogar schon m der Lage. - da Inhalt diese« wichtigen diplomatischen ActenstlickeS zu wiffen, «icwohl dasselbe, da Graf Robilant die Leitung de« Aus wärtigen Amte« erst antreten wird, noch gar nicht geschrieben schritt. «nd nicht ohne Humor, wenn er sich »ater Freunden weiß, stet« bemüht, seinen Büste» eia angenehmer Hausherr zu sein, höflich und wohlwollend auch gegen den letzten seiner Diener, macht Alexander von Bulgarien den Eindruck einer gesunden, wahrhaft vornehmen Natur. Und da er nun einmal Fürst vo» Bulgarien geworden, ist es ein wahre« Blück für ihn, daß ihn eine gütige Vorsehung auch so grob, so schön und so liebenswürdig hat werdea lasten, denn ei» Herrscher in der Bestatt de« schattenhaften Nein«» Carol von Numüaien oder de« dicken Milan von Serbien Hütte den vulgare» nie zu Besicht ge standen. Lin Fürst, der diesen Naturkiadern impouiren will, muß einen Ochsen mit der Faust Niederschlage» können, uud wo er sich ! solchen Veispielea vor Sugeu kernt man seine Pflicht thua, weil« der Dienst so sordrrt uud man'« nicht lassen kann. Aber um de« Himmel« Wille» reden Sie mir nicht von Dankbarkeit l" Sollte da- eine Ahnung gewesen sein oder ist der Fürst von Bulgarien am Ende doch leberleidend? Eia palastähuliche« Gebäude, Deutsch sprechende Dieuer- l i-igt. alle Frauenherzrn im Sturm erobern. Ja dieser Hinsicht «ft schast, Teppiche aus den Stiegen und Bängen. comsortable saubere I also Fürst Alexander der rechte Man» am rechten Platze. Er ist e« "immer, große Waschbecken, gute Betten und von den glänzenden s aber auch in anderen Richtungen: denn^ein so Narschender, ehrlicher , ^ Fenstern eine von europäischer Lultur zeugende Aussicht. Ja. ' - "" ' ^ — —«—> sein j'ann. Solche' Bedenken und' Thatsachen Aachen "aber I w-'-ben Eindruck da« Alles au, mich machen mußte kann nur Der >m Vorliegenden Falle dte Nachncht allen I Landschaft als Augenweide und die Perspectiv«, bi« aus« Hemd au«. Lrnste- b,»nehmen miisten da« angekündigte Rundschreiben ^p.untert zu werde», al« Zerstreuung; bei Nacht dt. Schrecke» Robilant s werde Vor Allem «n dem engeren Anschlüsse I einer Unterkunft in den unglaublichen Spelunken, welch« hierzulande Italien« an da- deutsch-österreichische Bündniß gipfeln und I Hotel« benamst werdea. Wahrhastig, man thül« nicht gerne zum auch sonst die Grundzugc der auswärtigen Politik Italien« I zweiten Male. im Sinne der Wahrung de« europäischen Frieden« enthalten. ! Daß ich unter solchen Lerhültnissen geneigt war, Bulgarien« Wer aber solche Nachrichten ohne jeden Vorbehalt in die H°upisiadt s-br wohlwollend zu beunhe.len, ist menschlich Wollte Welt sendet kennt entweder die politischen «erbältnilft Idie Wahrheit aus den Kops stellen, mußte ich wohl zugebeo, ^ i.n, nd.. ^ N ^ daß ein. reizloser. Umgebung kaum denkbar und der frühere orie«. Italiens nicht oder will sie absichtlich nicht kennen. Da« I Charafter der inneren eigentlichen Stadt einem unbeschreib., - - ^ - - -- o - .- - —- ----- - - deutsch-osterreichische Bündniß, da« in zener Meldung au« > z,chen Gemisch von Zigeuner-Elend und mißlungener Tivilisation ge-1 wurde dadurch oft geradezu unerträglich. Man Hütte doch die un- Rom betont wird, hatte in Italien niemals besonder« zahl«! wichen; ober die liebliche Oase mit dem Stadlpark, dem fürstlichen ! »hörten Schwierigkeiten, mit welchen ich zu känipsen hatte. b«> reiche Freunde, wie die« seit je auS den Aeußerungen eine« I Schlosse, dem Kriegsministerium, der Bank und dem „Grand Hotel! rücksichligen sollen. Der Berliner Vertrag, die Rüsten, die Türken große., Theile« der italienischen Presse zu enti.ebmen war. de Bulgarie", ja. vor Allem dem „Grand Hotel de Bulgarin - der 'nnere Parteihader das war Alles noch nicht genug; man hatte Sogar in den Regierungskrisen, welche sich seiner >^eit dem ! war doch schließlich eine nicht ivegzuleugnende Ihatsache Und mehr Ists'w auch mit einer Versastung beglückt, die möglicher Weisem Bündnisse scheinbar angcschlvssen halten, gab dasselbe späterhin I verlangte ich für den Augenblick nicht. » r. . ^ e- fehlte zu ^mem gewlsien Zeil^uncte selbst nicht an I tzgA Interessanteste, was die Hauvkstavt m ihren Mauern birgt, Stimmen, welche die Stellung Italien« zur Politik der euro- I nämlich den Fürsten Alexander, auszusucheu. päischen Mittelmächte für erschüttert hielten I Zutritt beim Fürsten von Bulgarien zu erlangen, ist eine sehr Au- diesen und noch manchen anderen Thatsachen geht I einsache Sache. Ein einigermaßen anständiger Rock ist Alles, was also jedenfalls hervor, daß da« deutsch-österreichische Bündniß I man dazu braucht. Im schlimmsten Falle kann aber au» der ent- »nd seine Wirkung auf Italien de» heikelsten Punct in seinen! behrt werden. Dieses gemüthliche Verhältniß bat seine natürlich« aurwärtiqen Beziehungen bilde». Deshalb ist eS auch ganz I Erklärung ,n den Umstande, daß. wenn auch »eine Brüderlich,eift so NKÄL N 7- Geschäfte nicht« Eiligeres zu thun haben werde, alö m einem ! Mittelstand. Auch von „dem adelnden Einflüsse Wissenschaft- Rundschreiben an die Bertrelcr Italien« im AuSlande da« I stch„ Bildung" wurden nur Wenige berührt. Es war und ist eben, deuftch-österreichiscke Bündniß als den leitenden Gedanken I wie gesagt, eine absolute Gleichdeil im guten wie im bösen Sinne seiner auswärtigen Politik z» bezeichnen. Er würde dadurch nur I des Wortes. Einem solchen Volke von Eliquelle zu reden, wäre mit den politischen Stimmführern Italien« sofort in Conflict I natürlich verlorene Müh'. Daß der Fürst in mancher Hinsicht «tu aerathen und sich seine Stellung von vornherein erschweren.! privilegirtes Wesen sei, geht dem Bulgaren noch zur Nolh ein, damit soll indeß nicht gleich gesagt sein, daß Gras Robilant b^d"« wen» er vor seinem Alexander steh, und emdeckt. daß -- - - gr «dieser den längsten Burichen »n Dorse um wenigsten« einen Kops überragt; aber daß ein Mensch, der jährlich die in den Augen des sparsamen bulgarischen Volkes unerhörte Summe von 600,000 Francs für die leichte Arbeit des Regierens bezieht, das Recht habe» könnte, einen der Zahlenden hinausznwerftn, wird die jetzige Generation nie und nimmer begreifen. Mau kann eS deshalb nur billigen, daß der Fürst theils au- anerzogener Neigung, tdeils aus kluger Berechnung seinem Hofstaat einen soldatisch einsache« Anstrich gegeben. Drei bi« vier Diener — ein Kleeblatt aus dem friedlichen Hessenlande — ein »lanialisch dreinblickender Thürsteher in goldglänzendem Ralionalcoslüm, ein Secretair, einige Adjutanten, ein Stallmeister und ein Hosmarschaü, das wäre der ganze Hos, soll- mau nicht die netieu deutschen Stubenmädchen im PalaiS noch dazu rechnen will. Wenn man nun weiter bedenkt, daß der Secre tair ein Jugendfreund de« Fürsten «nd der Hosmarschall sein früherer Kamerad bei den preußischen Ouräoa-üu-carpa, s, wird mau keine spanisch« Etiquette bei dem kleinen bulgarische» Hose kein Freund de« genannten Bündnisses sei. Al« Diplomat! wird er aber vorerst eine beobachtende und zurückhaltende Stellung einnehmen und sich vor jeder Ueberstürzung hüten muffen. Es wäre daher völlig verfehlt und müßig, schon gegenwärtig einen Schluß aus den Gang und die Ent wickelung der auswärtigen Politik deS Grafen Robilant ziehen 1 zu wollen. DaS ist schon auS dem Grunde eine Unmöglich keit, weil die auswärtige Politik eines Staates und ihr Erfolg ! weniger von der Per!"" bes Ministers, wohl aber von seiner klugen Erwägung und Benutzung der sich oftmals geradezu ^ kreuzenden Begebenheiten und Ereignisse abzuhänaen pflegen. Was nun den Eindruck der Ernennung deS Grasen Ro- bilanl in Italien betrifft, so erklären sich damit nur die I officiösen Blätter völlig einverstanden. In den verschiedenen I Parteiorganen wirst diese Ernennung bereit- ihre Schatten.! und thatkrästiger Mann wie er wird sich nie zum willenlosen Werk- zeug Anderer hergebea. ES ist die« keine bloße Vermutbung von mir, sondern ich bin während meine« Auscathalte« in Sofia wiederdolt in die Gelegenheit gekommen, gerade diese Eigenschaften beim Fürsten zn beobachten. Alexander macht sich durchaus keine Illusionen bezüglich der von seinem Wirken zu erwartenden Resultate. Daß er nicht mehr er- reichen konnte, schieb» er jedoch bauplsächlich den Großmächten und der 1873 in Tirnowa prorlamirten Versastung in die Schuhe. „Die Großmächte", äußerte er sich mir gegenüber, „haben mich und mein Volk von Anfang an schändlich behandelt. Was uns hier nolh that, war ihnen stets vollkommen gleichgiltig, und daß ich nicht Statt halter der Mächte, sondern Fürst von Bulgarien war, konnte ich den Herren am grünen Tische nie begreiflich machen. Meine Lage Belgien oder Skandinavien recht brauchbar wäre, aber hier in Bu! garicn, wo die wichtigsten Voraussetzungen für daS Gedeihen des Parlamentarismus fehlen, störend, statt befruchtend aus die Ent w'ckelniig deS Landes einwirken mußte. Der Bulgare hat vortreff, liche Eigenschaften. Er ist fleißig, sparsam, ehrlich und von sried. liebender 'Uesiiinung. Auch fehlt ihm, wie allen Orientalen, nicht eine gewisse politische Begabung. Aber bevor diese Naturanlagcn nicht durch Bildung und Erfahrung zur Reise gebracht sind, hat der erste beste politische Glücksritter Dank der von der Versastung gcwädrten unbeschränkten Freiheit wett mehr Einfluß aus daS Volk als ich." Aus meine Frage, welchen Antsteil die in Bulgarien ansässigen Türken an den inneren Streitigkeiten geiionimen, antworlele der Fürst: „Die Türken sind meine loyalste» und friedlichsten Unter thanen. Sie bezahlen pnncilich ihre Steuern, küiniiier» sich nicht im Geringsten um da« Geschwätz der politischen Abenteurer und stehen stets treu zu mir, ihrem Fürsten. Mir kan» cs deshalb nur leid thun, daß ihre Zeit aus der Balkanhalbiniel zu Ende gegangen. Aber sie müssen fort von hier. Es ist dies eine geschichtliche Nolh wendigkeil, die adzuwenden nicht in meiner Macht steht." Daß der Fürst Alexander besonder- entzückt über die ihm gegen, über beobachtete Haltung der deuischen »nd österreichische» Presse sein sollte, wäre wohl zu viel verlangt; aber daß er speciell der „Neuen Freien Presse" Gerechtigkeit widerfahren läßt, beweist salzende Aeiißerliug: „Diese Zeitung", meinte er, „bat mir stets Prügel »a den Weg geworfen. Nichtsdestoweniger halte und lese ich sie mit dem größten Vergnüge», den» für jeden Freund des denlsche» Wesens und des deuischen Wortes ist gerade die „Neue Freie Pieffc" eine Quelle nachhaltiger geistiger Anregung," Als gewesener preußischer Osficier hat der Fürst von Bulgarien nalürlich ein lebhaftes Interesse an militairischen Dingen. Es sreute ihn sichtlich, daß ich seinen Truppen ausrickiiiges Lob spenden konnte. Aber auch wenn von der Armee die Rede war, ging aus allen Aeußerungen de« Fürsten hervor, daß die russische Vormundschaft schwer aus ihm lastet. Und wie könnte eS auch ihm oder irgend So erklärt die in 'Rom, sowie in allen Provinzen verbreitete I erwarten. „ . ... . . . . > --- -- - ^ - - - -- - > Die erste, geradezu puritanische Emsachbeit hat doch nunmehr j einer „standesgemäßen" Eleganz weichen müssen. So zum Bei spiel wohnt der Fürst nicht mehr in der ärmlichen Behausung,! die man ihm bei seiner Ankunft zugcwiesen, sondern in Presse der „historischen Linken", der neue Minister de« AuS wärtigen Amtes müsse vor Allem für eine starke Machtent sallung Italien« und seine Achtung in, Rathe Europas Sorge „ .. kagen. Jlalien, heißt r« weiter, sei die Wiege der Civil,, j dem komfortablen, modernen Schloß, welches die National Versammlung murrend und witschend und mit kluger Verwendung des alten türkischen Konak- ihrem Auserwählien ausgebaul hat. Ein Prachtbau ist dieses Palais zwar auch nicht; aber ließe man mir die Wahl zwischen den königlichen Palästen in Bukarest und Belgrad und dem Heim de- Fürsten Alexander — ich wählte un bedingt das letztere. Die Könige aus der Balkan-Halbinsel wohne» wie Emporkömmlinge. Alexander wohnt wie ein Privatmann auS altem, reichem Geschlechte. Darin liegt- eben. Stände nicht der Doppelposten beim Gutertbore vor der Einfahrt und wäre nicht da- hübsche. Nein. 6orp,-cke-Oaräs, da- nur durch einer, wohl- gepflegten Rasenteppich vom Schlöffe getrennt, demselben seine kokette Fatzade zuteUri, man würde es nicht ahnen, daß dieses einsache Gebäude ein Fürstensitz sei. Aber da eS trotzdem einen vornehmen Eindruck macht und mit seiner freien, erhabenen Lage inmitten eines hübschen Gartens eine wahre Zierde für das an schmucke» Bauten nicht eben überreiche Sofia bildet, so verstehe ich ganz Herbstrenuen des Dresdner Keitoereins. f Dresden, 1k. Oktober. Der anderwärt« so bevorzugte edle Reinispori scheint sich endlich auch in Dresden eialeben zu wollen. Da« ließ sich mit Sicherheit erkennen au« der außerordentlich rege» Theilnahme aller Gesellschaftskreise unserer Stadt, deren sich da von« Dresdner Reilverein heute Nachmittag im großen Oftragehrgr veranstaltete Herbstrenuen zu erfreuen hatte. Eia vieltausendköpfige« Publicum säum!« wie eine lebendige Mauer da« zum Rennplatz wie geschaffene, von herrlichen Lindenalleen eingeschloffene große Gehege, et» Rcnulerraia. wie eS in ganz Deutschland wohl kein zweite« und bessere« geben dürfte. Inmitten des riesigen Wiesenplanr« hatten in ge ordneter Reihe zahlreich« Equipagen Ausstellung genommen, vo» denen an« die seine Well Dresdens dem seltenen Schauspiele zusah. Für Spori-men, die auf den großen Rennplätzen Deutschland« zu Hause sind, mochte der Anblick dieser Wagenburg inmitten deS Rena- lerrains allerdings eine etwas auffällige Erscheinung sein, indessen diene zur Erklärung, daß jdcr Dresdner Reilverein einen eigene» Rennplatz zur Zeit noch nicht besitzt und daß es ihm nicht gestaltet wurde, aus dem sür die Zwecke des Rennens vorübergehend über lassenen Wiesenplanr Tribünen sür Zuschauer zu errichte». Die sonstige Einrilvlung deS Rennplatzes richtete sich genau nach dem aus anderen Rennplätzen üblichen Brauche. Während der Rennen concertirie ununterbrochen die Capelle de» Gardereiter- Regiiiient- unter Leitung des Stabstrompeters Franz, die zwischen Ziel und Satielplatz Posto gefaßt hatte. Für Aufrechterhaltuug der Ordnung sorgten Reiierpoften vom Gardereiter-Regimeut. Als Schiedsrichter sungirten Se. Exc. der General der Lavallerte Senfft von Villach und Exc. Generallieutenant von Funcke; al« Llorter Major Kirchner, an der Waage Rittmeister von Reitzeastetu. Für das Rennen war folgendes Programm ausgestellt worbe»: I. Leichte Steeple-chaje. (Für Pferde im Besitze vo» Bereinsnitlgliedern und von solchen zu reiten.) Normalgewicht: 72'/, Kilogr. Für Pserde, die au? öffentliche» Bahnen gestartet, 2'/, Kilogr., sür solche, die aus öffentliche» Bahne» gesiegt haben, 5 Kilogr, extra. Bahnlänge etwa 3S00 Meter. Einsatz: 10^, ganz Reugeld. Wer am Psosieu nennt, zahlt doppelten Einsatz. Dem 1. und 2. Pserde Ehrenpreise, sowie nach Abzug de« Einsätze« sür da« 3 Pferd '/, der Einsätze und Reugelder dem 1., '/« dem 2. Pserde. Unter drei Concurreiiicn kein Rennen. II. Friedrichstädter Jagdrennen. (Für Pserde im Besitze von BercinSniilgliedern und von solchen zu reiten. Pferd», die aas öffentlichen Bahnen gestartet, sind au-geschloffea.) Rormalgewicht: ?ö Kilogran»». Reiter oder Pserde, welche in Hinderntßrenae» gesiegt haben, 5 Kilogramm extra. Reitern, die noch kein Hiaderntß» renne» geritten haben, ü Kilogramm erlaubt. Bahnlänge etwa 2000 Meter. Einsatz: 10^1, ganz Reugeld. Wer am Psostea nennt, zahl! doppelten Einsatz. Dem 1. und 2. Pserde Ehrenpreise, sowie nach Abzug de- Einsätze« für da» 3. Pserd '/, der Einsätze and Reugelder dem 1., '/, dem 2. Pserde. Unter drei Loacurrratea kt» Rennen. III. Schwere Steeple-chase. (Für Pserde im Besitz« vo» Bereinsmilgliedern und von solchen zu reitend Normalaewtcht: 86 Kilogr. Für Pterde, die aus öffenllichen Bahnen gestartet, 2'/, Kilogr., für solche, die aas öffentlichen Bahnen gesiegt habe», b Kilogr. extra. Bahnlänge etwa 3ü00 Meter. Einsatz^ 10 ganz Reugeld. Wer om Pfosten nennt, zahli dovvelle» Einsatz De« 1. und T Pierde Ehrenpreise, sowie nach Abzug de« Einsätze« für Reugelder dem 1., den« 2. Pferde. Unter drei Concurrenten kein Rennen. Tie Rennen begannen pünctlich um 8 Uhr mit „Leicht« Steeple-chase". Hierz« onaemeldel waren 12 Pserde; et startete» aber nur 7 und zwar Rittmeister von Milkau'« (l. Ulanen-Regtment) schwarzer Wallach „Arabi", Rittmeister von Schwer inner'« (1. Hu- einem patriotisch suhlende» Bulgaren gleichgiltig sein, daß do« »ater ländische Heer nicht nur russische Uniform trägt, sondern auch (vom Haupimanne auswärts) von russischen Osfic.eren befehligt wird? ES I saren-Regiment) schwär,braune S.uie „Vokobama". Snondelienten'ont --Meine I Schornke'« (1. Ulanen-Regiment) Fuchsstute „Erin war daher sicher keine Phrase, als der s sation und der allgemeinen Weltbildung und habe sich nickt von der barbarischen Fremdherrschaft befreit, um sich in einer anderen unwürdigen Form von der „nordischen Reaktion" in« Schlepptau nehmen zu lassen. — Noch drastischer brücken sich die radikalen Blätter Mittel- und Süditalieu« au«, welche von dem Grasen Robilant schon deshalb nichts wiffen wollen weil er ein Piemontese ist. Die feindselige Stimmung gegen daS piemvntesische Element, welche« allerdings fast ausschließlich in den italienischen Negierungskreisen vertreten ist, hat be sonder- seit dem Bestände deS Ministeriums DcpretiS im Neapolitnuischen und aus Sicilien große Fortschritte gemacht, ja die dortigen radicalen Organe droben schon lange ganz offen, eS werde woht der Zeitpunkt kommen, in dem daS „wahre Italien" sich der piemoniesischen Vergewaltigung entledigen werde armen bulgarischen Subalternosficiere fühlen sich fremd in ihrer eigene» Armee." Man kann hieraus ermessen, welchen Jubel es in den bulgarischen Landen dervocarriisen haben muß, daß nun zum ersten Male ein Bulgare an der Spitze des Heeres steht. Die sogenannte EScorte des Fürste», eine prächtig berittene und sehr geschmackvoll »nisormirie Husaren-Escadron, genoß jedoch stets den Vorzug, keine Russen in ihren Reihen zu zählen. Betrübend ist nur, daß eine solche Escorle überhaupt nolhwendig. Aus mich machte es wenigstens immer einen beklemmenden Eindruck, wen« ich den Fürsten, sobald er sich, sei's zu Roß, sei'» zu Wagen, aus die Straße hinaus begab, von einem halben Dutzend Reitern mit hochgehalteoen, sicher nicht blind geladenen Carabinern umgeben sah oder wenn nach dem Diner im Rahmen der geöffneten Glasihür des ebenerdigen SpeijesaalcS plötzlich dle dunkle Gestalt einer der Tag uud Nacht um das Schloß hcrumpatrouillirenden Schildwacheu sichtbar wurde. Bet diesen Diners bestand die Tischgesellschaft während meines Aufenthaltes nur aus dem Fürsten, dem Secretair Herr» MengenS. dem diensthabenden Adjutant und meiner Wenigkeit. Man befand Auch sonst ist Gras Robilant um s'» e» I daß dem bulgarischen Bauer sein fürstliches Schloß als der I sich also ganz „en tamills". Wenn dann der Fürst mit der ihr» I „„„ 7, tzusaren-Reaimenis Fuchsstuie ' Ori die politische Erbschaft, Inbegriff irdischer Pracht -rschei.it. eig.n.hün.l'chen Anspruchslosigkeit interessant. Episoden aus seiner S,"°ndel.eüi ^ Nicht r,l beneiden 5tn I R-i nieln-m l!s„,«ritte in die ebenerbine nernnmln- sinNe be»I»„. ,-n «.ei... I s , t. PUiaren .neqimeni- ,rnmsil»ik „Ski die ihm Herr Mancini zurückgelaffcn, nicht zu beneiden. In > Bei meinem Einlritte in die ebenerdige geräumige Halle de» I kurzen, aber vielbewegten RegicrungSzelt zum Besten gab, hätte man den colomalpolil,scheu Angelegenheiten herrscht geradezu d»S I Schlosses wurde ich von einigen der obenerwähnten Diener „au-I leicht vergessen können, daß man sozusagen aus dem berüchtigten Ebao«. Mit Recht bemerkt in dieser Beziehung der römische I dem Reiche" empsangem Es ging so still, so ^ivilisiri^ in dem > Eorrespondent der „MünchnerAllgemeinen Zeitung", die bei/ ^ ^ den jüngsten Wahlen kundgegebene Abneigung gegen die über seeische» KriegSabentener habe wie durch einen Zauberschlag auch in Rom der unklaren Begeisterung für das asrikanische Unternehmen ein Ende gemacht und den Mnth der Oppo sition erhöht, die sich keck den Anschein giebl, als habe sie immer und überall die afrikanische Expedition bekämpft. Bezeichnender ist eS, daß auch ministerielle Blätter, wie die „Opinione" uud der „Povvlo Romano", wenngleich nicht ohne einen gegen die Unklarheit und Unbeständigkeit der öffentlichen Meinung gerichteten Tadel, wie aus Verabredung die Gefähr lichkeit der colonialen Abenteuer betonen und daS Thema variiren: I Bleibe im Lande und nähre dich redlich. Der „Popolo Bulqarcnschlvsse zu, daß ich mich aus Besuch bei einem reichen mecklenburgischen Gutsbesitzer hätte wähnen können, wenn nicht der wilde Thürfteher dort oben aus der obersten Stuft der zu den Empfangszimmern führenden Treppe ein wenig orientalische Farben pracht zu diesem norddeutschen Still-Lebea geliefert hätte. Er war übrigens gar nicht so wild, wie er ausi'ah, der Herr Tbürsfther. Als ich die Treppe hinaus kam, stellte er sich in miliiairische Positur, strich seinen ellenlangen Schnurrbart in di« Höhe, legte die Hand an seine kleine goldgestickte Kappe und öffnete mir ohne Weiteres die Thür. In dem äußern Empsangszimmer, daS ich nun betrat, machte ein blutjunger Adjutant, der einigermaßen französisch sprach, die Honneurs. Zum Glück brauchte ich sein Sprachtalent nicht lange in Anspruch zu nehmen, den» kaum hatte ich mich, der sreundlichen Ein ladung folgend, in einem Lehnsessel niedergelassen, als sich die Tliür Romano" lobt die italienische Regierung, weil sie „unter I einem alten Herrn öffnete, der mir als ein Mitglied des allerersten Widerstand gegen alle Strömungen und Aufforderungen zu I sürstlichen CabinetS und gewesener Unterrichlsminister, Or. Alhana einer ausgedehnteren, umfassenderen, gewagteren Colonial politik verstanden hat, in den Grenzen eine« bescheidenen, gefahrlosen, jeder Eroberungsidee fernen und den finanziellen Mitteln angemessenen Programms zu bleiben". „Mehr als einmal", sagt daS Blatt an ciuer anderen Stelle, „haben wir Gelegenbeit gehabt, den gewöhnlichen Erfindern von Militairerpedilionen zn wiederholen, daß die italienische Regierung nickt daran denkt, fick zn neuen Unternehmungen sowitsch, vorgestellt wurde. Was der Mann als Unterrichsniinister geleistet, ist mir nicht bekannt, aber daß er mich über Vieles unter richtete, wa- mir ohne sein wohlwollendes Entgegenkommen sicherlich in Bulgarien ganz entgangen wäre, muß ich dankbar anerkennen. Nach einer angenehm verplauderte» halben Stunde wurde ich »um Fürste» gerufen. Im Salon — nebenbei gesagt, ein selten hübsches Zimmer — kreuzte ich mich mit dem KrieasiNlnister, dem russischen General Fürsten Eantacuzene, welcher, sein Portefeuille sortreißen'zu taffen, da ihr schon Maffauah zu viel ist. Soviel äl« I unter dem Arm, gerade vom Fürsten kam. Man soll die Mensche» möglich die Forschungsreisen und die Privat-Handclsunter- nicht nach ihrem «cußere» bcurtheile-, ober da, Gesicht wäre Thür de- fürstlich.» Arbeitszimmers angelang., verließ zeigt, daß bei einer ausgedehnteren Aclion dl« Opftr nicht I ^ii Pftgiveiftr, der fieundliche Adjutant, mit einem bedeutung«. ausgewogen werden und andererseits ist namentlich be, den ..eftst lü". Im nächsten Augenblicke saß ich mit einer lateinischen Böllern die öffentliche Meinung so unbeständig, I Cigarette im Munde neben Alexander vor dem Marmorkamin seine« daß sie jetzt die kühnsten Unternehmungen betreibt und be-1 äußerst gemüthliche» Studios. klatscht und einen Augenblick später, außer sich über ein paar! „Welch ein schöner Manul" ist wohl der Gedanke, der sich Falle von Typhu« und über da« Summen der MoSquito«. I Jedem beim ersten Anblicke de« Fürsten von Bulgarien ousdrängt. sich wendet und aus die Regierung loSschlägt, die von ihr zu Mehr als sechs Fuß hoch, bre,«schultert, und mit Zügen. deren jenen Sckritten gedrängt worden ist .... Die Dinge sind ruhiger «de, an die «nicke itt,n°er.. wäre der Fürst ..» wahre, ki.» an.» I Prachtmodell sür ,ede» Bildhauer oder Maler, wenn der mächtige I Körper nur nicht gar io massiv zu werdea drohte. „Das kommt europäischen Pulversaffe saß, wäre nur nicht die verdammte Schild wache alle süns Minuten gleich Banquo'S Schatten schweigend uud drohend in der Tdürössnung erschienen. Immer geht eS aber nicht so still bei dem bulgarischen Hose zu. Rech» ost werden auch größere DinerS gegeben, und im Winter öffnen sich die Prunkgemächer de- Schlosses der tanzlustigen Jugend »u Sofia. Herr Mengens versicherte mir, daß der Hofmarichall Baron Riedesel als Arrangeur solcher Hosseftlichkeiten unerreicht dastünde. Ich habe keine Ursache, das zu bezweiseln, aber daß der Fürst sogar in seinem eigenen Hause Nicht vor den Liebenswürdig- ketten der russiiche» Wohllhäter geschützt ist, beweist die Thalsache, daß einige russische Generale, welche sich herauSgenommen halten, während eines Hosballe» zu rauchen, die höfliche, aber entschiedene Aussorderung des Hosmarschalls, ihre Cigaretten wegzuwersen, mit nicht sehr höflichen Worten gegen den sürstlichen Gastgeber bc- anlworteien. Unter uns gesagt, Halle ich e« auch für sehr wahrscheinlich, daß eS Fürst Alexander nie leichter ums Herz Ist, alS wenn er seiner lieben Hauptstadt den Rücke» kehren kann. Größere Reisen kann er uaiürlicheiweise nicht oft vornehmen, denn ersten- ist der Fürst, wie er l» seiner gutmüihigen Weise wiederholt betonte, „ein armer Mann", und zweitens gilt es auch für Bulgarien, daß die Mäuse Uasug treiben, wenn die Katze da- Haus verläßt. Aber dann uud wann, wenn die Luft io Sofia ihm zu ichwül wird, »in strengsten Incognito und ohne daß die bösen Zeitungen etwas davon erfahren, eine» kleinen Abstecher nach Bukarest oder Sinai» zu machen, um mit seinem guten Freunde Carol von Rumänien bei einem Glase Bier von allen Zeilen zu plaudern, ist ein Vergnügen, das sich der Fürst, ohne seine Finanzen zu schädigen, gestatten kann. Es ist auch deshalb sicher keine Fabel, daß solche Spritzfahrten zu den beliebtesten Zerstreuungen des Fürsten zählen. Mit Belgrad sind die Beziehungen wett kühler. Nicht daß Alexander gering von seinem Nebenbuhler Milan dächte, im Gegcntheile, er hält ihn sür einen der intelligentesten Monarchen Europas. Aber Freund Carol ist ihm doch sympathischer. „Der ist ei» Goldmensch", hieß eS immer, wenn die Red« aus de» König von Rumänien kam. Will ich nun meine Eindrücke von dem Besuch« beim Fürsten Alexander von Bulgarien in einige wenige Schlußworte zusammen- fasten, so kann ich nicht umhin, die Ueberzeugung ouszusprechrn, daß die Beschichte dem junge» dentschen Fürsten, der, beinahe noch ein Knabe, ohne Rathgeber aus einen der schwierigsten Posten in „Erins-bope", Seconde- lieuienanl von Salza's (l. Ulanen-Regiment) Fuwsstute „Mayday", Secondelteutemiut Sufferl 1. (1. Ulanen-Regiment) Fuchsstute „Freiin von Hymenäus", Secondelieutenanl von Metzsch's (Barderriter-Regi- ment) brauner Wallach „Mvllke" und Secondelieutenanl von Eynard'S ll. Ulanen-Regiment) Fuchsstute „Wenona". Mil einigen Pferde längen Borsprung ging zurrst durchs Ziel von Milkau's „Arabi", zweites Pferd war Schariikr's „ErinS-hope" und drittes Pserd von Schiverdtner's „Yokohama". Der Sieg des „Arabi" ward bestritten, da besten Reiter. Rittmeister von Milkau, eine Flagge umritten. Infolge besten trug Scharnkc'S , Erins-bope" den ersten Preis davon, während von Schiverdtner's „Nokohama" de» zweiten Prei« errang und al- drittes Pferd von Salza's „Mayday" elntrat. Da« zweite Rennen, das „Friedrichstädter Jagdrennen", nahm einen höchst interessanten Verlaus. Das Programm nanntr 12 Pserde. Am Start erschienen jedoch abermals nur 7. Es star teten Rittmeister von Milkau's (1. Ulanen-Regimeot) Fuch-wallach „Sturmvogel", Prrmlerlieutcnant vo» Walt-r-Ieschki's (1. Huiaren- Regiment) „Rothschild", Premierlieutenant von Campe'- (1. Ulanen- Regiment) Fuchsstute „Siveniheart", Secondelienlcnant Freiherr» one", , - Secondelieulenanl Sufferl ll. (1. Ulanen-Regiment) brauner Wallach Dagobert" und Seron delieutenant von Eynard'S (1. Ulanen-Regiment) braune Stute „Psalzgräsin". von Milkau's „Sturmvogel" über nahm sofort die Führung und behauptete dieselbe, obwohl „Dagobert", welcher ihm knapp folgte, noch kurz vor dem Ziele alle Austrenguag machte, zuvorzukommcn. „Sturmvogel" siegte jedoch mit einer Länge und „Dagobert" mußte zweites Pserd bleiben, während von Eynar'd« „Psalzgräsin" als dritte» Pserd rechtzeitig durchs Ziel ging. Das folgende dritte und letzte Rennen „Schwere Steeple Chase" war nicht minder interessant. Genannt waren zu demselben 14 Pserde, von diese» starteten aber nur 3, wävrend noch am Psosten drei Nennungen binzukamen, so daß im Ganzen 6 Pserde um die Palme des Sieges rangen. Es ritten Rittmeister von Car- lowitz' (l. Husaren Regiment) brauner Wallach „Archduke", Sc> condelieutenaiit van Salza's (1. Ulanen-Regiment) brauner Wallach „Fatherboard", Secondelieutenanl Süsser! >l. (1. Ulanen-Regiment) braune Stute „Dorothea", Secontelieulenant von Friesen'» (Gardc- reiler-Regiment) junger Wallach „Charly", Premierlftulenant von Welck's (l. Ulanen-Regiment) Fuchsstuie „Raiasarn" und — zum zweiten Male — Rittmeister von Milkau's schwarzer Wallach „Arabi". Mit Leichtigkeit gewann „Dorothea" zuerst da» Ziel. Al« zweites Pserd solgte unmittelbar „Arabi", wahrend al- dritte« Pserd „Archduke" durchs Ziel ging. Die Rennbahn halte al- Hindernisse 3 Hürden, 1 Koppelrück, 1 Steinmauer, 1 Breterzaun, 1 Graben mit Hürde und 1 breiten, flachen Graben auszuiveisen. Sämmlliche Hmdernisft wurde» brillant qenommen. Beim drillen Rennen kam „Archduke" mit seinem Reiter, Rittmeister von Carlowitz, am Grabe» »»m Sturz. Reiter und Pserd waren jedoch sofort wieder aus den Beinen. Sonst war kein einzigrr Unsall zu verzeichnen. Die Preise bestanden in wcrthvollen silbernen Pokalen, Kaffee- platten, Theeserviceu, Armleuchtern u. dergl. Nach dem Rennen fand in „Stadt Berlin" am Neumarkt ei» großes Diner der am Rennen betheiligien Sport-nie» statt. Sachsen. »Leipzisi. lk. October. Die hohen BuSreicbnungen. welche — wie wir seiner Zeit meldeten — dem Deutschen Kriegerverein Leipzig von Sr. Majestät dem deutschen Kaiser, Sr Majestät dem König Albert und Sr. königliche» I.-N.«vi. nichÄ» „>„«,» B-,»i,- »n» -,i> I ML, IL",»." N-mi" L LW"^lN " l ?--> M,->,»»«,» i. «°» dem Wenigen und verlieren wir nicht dw Zeit damit. daß > war an ein «risches, anstrengende« Lebe» in der freien Lust > stet« treu und ehrlich bemüh^war. seine Pflicht zu thun. Jeden-1 Fahnennageln und gabnenschleften zu Tbett geworden sind. wir an neue Unternehmungen denken." So weit die Aus lassungen der ministeriellen Organe. Man sieht also, Gras Robilant übernimmt in einem Augenblick die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten, in dein gerade in diesem Ressort die Schwierigkeiten größer al« je sind. vom Fürsten von Bulgarien. * In der „Neuen Freien Presse" findet sich die folgende interessante Aufzeichnung, welche ein GrafGustav Wrangel gewöhnt. Jetzt ist'« vorbei damit, wie mit so vielem Ander». Manchen Tag komme ich gar nicht in« Freie. Meisten« sind'« wohl die Schreibereien, die mich hier sesthalteu. aber auch wenn e« meine Zelt erlaubte, locki's mich nur wenig hiaau«. E« ist. offen gestanden, ein sehr mäßiger Genuß, mit einer EScorte hinter sich in der hiesigen Umgebung herumzureilen. Und dann vertrage ich nicht diese« süd sall- ist die Frage erlaubt: „Wer hätte e» bester gemacht?" ! Alexander selbst erwartet keine ander« Anerkennung. Als ich eine« Abend«, nachdem der Fürst beredter denn je die Schwierig- > ketten seiner Stellung geschildert, etwa« von der zu erwartenden Dankbarkett de« bulgarischen Volkes in den Bart murmelte — weiß Gott, mir fiel in dem Augenblicke nichts Gescheiteres eia — ries liche Klima. Die Hitze und der Aergrr haben mir meine Leber I Alexander heftig auS: „Dankbarkeit? Wer sah je eia dankbares trank gemacht." I Volk? Denken Sie an König Otto von Griecheulan-! Ganze dreißig Ich will hoffen, daß sich der Fürst da« Lrberleide» vor ein« I Jahre hindurch war er seinem Volk eia leuchtendes Vorbild treuer bildet. Biel ist wenigste»« bi« jetzt vo, demselben nicht aa ihm zu > Pflichterfüllung. Zum Dank dafür jagte man ihn, als die dreißig bemerken. Verbindlich, ohne zur Familiarität zu ermuntern, gesprächig I Jahre nm waren, mit Schande und S»»e> über die Grenze, Mtt bat dem Vorstande de« Verein« Veranlassung gegeben, die Schmückung der Fabne mit diesen Ehrengeschenke» in ganz besonders feierlicher Weise zu begehen und hierzu sämnilliche Mililairvcreine von Leipzig und Umgegend cuigelaven, die auch zum größten Tbeil ihre Beihciltgung zugesichert haben. Ebenso werken verschiedene preußische Mftilairvereitie zur Feier erscheine». Die Feier selbst wild mit einen« am Sonn abend. den 24, Oktober, im Kry'tallpalaste stattfi»be»den Eommerse eingcleitet, Sonntag, reu 25. October, werdea sämmtliche theiluchnicude Vereine sich im geschloffenen Zr.gr
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