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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188510180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-10
- Tag1885-10-18
- Monat1885-10
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1885
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Sechste Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Sonntag den 18 Oktober 1885. 78. Jahrgang. Hilfscaffe sur deutsche Nechtsanwaltr. * Lkinua. 1? October. Dir Hilsscaffe sür drntsch« «echt«, onwälre hat am 13. September 1885 ihr« erste ordentlich» General- versamiiiluiig abaehalteu. In bekleiden wurden dir bisherigen Vor» ttandsniiigliedcr Dorn, Anschütz. Mecke. Oehme, vr. Seelig, Sioßbach, Steinbach, Fenner und Stegemanu wieder ge. wählt. Neu hinzngewählt wurden: Geheimer Iiiftizrath Bnchner zu Darmft adt, Rechtsanwalt von Auer »N München und Recht«, anwalt Löwcnstein l. zu Stuttgart. Dem vo» der Versammlung genehmigten Geschäsllbericht ent» nehmen wir Folgende«: Die Hilsscaffe ist am 25. März 1885 rechtlich in« Leben getreten. Beim Schlüsse de« Geschäftsjahres, SO. Jnni 1885, betrug die Mit- gliederzahl 2121 mit 21.210 ^l Jahresbeiträgen. An Geschenken waren gezahlt SS.05S >l Der für die künstige Ruhegehalt«., Lsittwe». und Watiencaffe angelegte Lapitalgrundstock betrug 50,113.85 ^l; sür Unterstützungen waren versügbar 10.180.60 /l A» Unterstütz»ng«geiuchen waren «ingegange» bi« 30. Juni 1685 sieben, davon waren berücksichtig« zwei, über süus noch nicht entschieden. Der Geschäftsbericht sagt: „Die nunmehr in voller Wirksamkeit dastehend« Hilsscaffe ge. währt ei» erfreuliche« Bild de« Zusammenwirken« der deutschen Anwälte zu einem edlen Zweck. Au» allen lheilen de« Vaterlande« sind der Lasse reiche Spende, zugeflossen. L« ist da« um so rühmen«wcrther, al« di« meisten der hochherzigen Geber da« rnd- lichc Ziel, welche« sich die Lasse geletzt, nicht erreicht sehen werden. Daß aber da- Ideal verwirklicht wird, dafür bürgt da« von ihnen gegebene gute Beispiel." In der That hat diese« Beispiel inzwischen Nachfolge gesunden. Für da» »weite Geschäftsjahr ist ein Anwachsen de« Lapitolgrnnd. stock« aus 80,000 >l mit Bestimmtheit zu erwarten. Die Mitglieder» zahl ist beinahe ans 2400 ^stiegen und wird »och weiter steigen L« ist ferner zu erhoffen, daß nach da« Beispiel der Anwalt«, kammer» zu Marienwerder und Naumbnrg die meisten Anwalt«, kaninier» au» dem »eriügbarrn Theile de« Kammervermügeu« erheb, liche Beihilfen gewähren werden. Anderer!«»« hat sich auch die Zahl der Unterstützung-qesuche auf 20 erhöht und sind bereit« über rund 5500 >1 zumeist zu Gunsten von nolhleidende» Wittwen und Kindern von Rechi-anwältea, aber auch znm Vortheile von mehreren »och >m Dienst befindlichen hochbejahrten Rechtsanwälten verfüg«. Vo» de» Unierstntzungsgeiuchen entfalle» ans bi« Oder1ande«ger,cht«. bezirke Bamder« 1. Berlin 2. «retlau 2. Kassel 3. Lelle 1, Dresden 1. Jena 1, KSu>g<b«rg 1, München 2, Naumburg 1, Basen 2. Stettin 2. Stuttgart 1. Da« Wirken der Laste erweist sich schon jetzt al« ei, höchst segen-reiches und «S wird hoffentlich bald für jeden deutschen Siecht«, anwalt Ehrensache werde», der Laste als Mitglied anzugehtzren. vie Arbeitsstätten der Gewerbtreibende». L. IV. Seitdem di« Behörden mit naerbittlicher Strenge auf nur aut angelegte, trockene und eine gehärige Ventilation zulastend« Fabriklocalitäten Halle», drängen sich ausfallend viel« Ardaiter dazu, dort zu arbeiten. Und die« hat seinen ganz gerechtfertigten Grund. Wenn mau bei gelegentlichen Besuchen in de» Werkstätten kleiner Meister, Buchbinder, Schneider, Schuhmacher, Tiicyier »c. den ent- setzlichen Schmutz bemerk«, der sich nicht selten in den Arbe,t«locali. täte» vorsindet u»d die ungesunde, übelriechend« und erstickende Lust der sehr oft nur zu engen Räume zu athmen bekommt, io erklär« sich wohl leicht, weghalb viele Gesellen und Lehrlinge sich jetzt zur Fadrikarbeil drängen und den kleinen Gcwerblrribeadea überlasten, allein in seiner dumpfe, Ardei««stätke zu hantiren. E« mlge von vornherein demerki werden, daß sehr viele Gewerk». meister auch in dieser Hinsicht für da« Wohl ihrer Arbeiter Sorg« tragen und diese in u»r Hellen und sonnige» Räume» arbeiten lassen, iniinerdiu aber giedt e« noch sehr viele Arbeitgeber, die hier- gegen recht sündigen. Fernerhin kann auch ern Arbe>t«local keine Putzitude sein, aber dir Ordnung und Sauberkeit, welche in den Fabriken möglich ist, ist auch in der Werkstatt de« Kleingewerd- treibenden nicht »„«geschlossen. Auch hier wird sich der Arbeitgeber al«dalb für die Aufwendungen bezahlt sehen, die ihm au« Erfüllung weniger gesundheitlich erforderlicher Bedingungen erwachsen. Sicher ist, daß Gesellen und Lehrlinge viel freudiger arbeiten, wenn zn Zeiten ein Heller Sonnenstrahl durch» Fenster aus die Arbeit falle» kann. Finstere Arbcit«stäiten sollten durchau« verpönt sein, denn da« Licht ist der dauptiächlichfte Erreger de« Leben«. Pflanzen, denen da« Licht entzogen wird, verkümmern, und Menschen, die Jahr au- Jahr ei» in lichllosen Räumen arbeiten, werben krank an Leib und ireeele, und nach und nach hört die Lebcnlthätigkeit ganz ans. Wo die Sonne nicht hinein geht, gehr der Arzt hinein, sagt ein alte«, treffuche« italienische« Sprichwort. Vor Allem soll eine Werkstatt geräumig sein, und da eine er. wachjene Person bei zehnstündiger Arbeitszeit eines Lufträume» vv» etwa 1000 Luviktuß zur gehörigen Athmung bedarf, so müßte man eigentlich bei einer Hödr der Zimmer von 10 Fuß für je einen Arveirer eine Bodenfläche von 10 Quadralsuß rechne». Die« läßt sich »ur, zumal in großen Städte«, nicht immer und dann nur mit großen Kosten »»«führe» »nd jo ist bei kleineren Arbeit-stätien aus eine gute und genügende Benrilaiion zu achte». Eine solche erreicht man im Winter zum Theil durch Ostenhallen der Feuerung«anlagen oder durch Anbringung von Bcntiiaiwn-schichte» in den obere» Fenstericheiben. Von ungeheuerer Wichtigkeit ist da« Oeffnen der Fenster vor und »ach der Arbeitszeit, iowie da« mindestens dreimalige AuSkehren der Arbeiisränme in der Woche. Dadurch wird zu gutem Dheile der »st schädlich« «nd unangenehme Geruch der Rohmaterialien, z. B. de« Leder«, de« Leime« und Kleister« rc, entfernt. Leider glauben immer »och viele Meister, baß sie der kindringenden Kälte balder nicht öffne» dürfen und bedenken dabei nicht, daß die in den Arbeitsstätten angehäuste. mit Kohlensäure und allen möglichen Aus. dünstniigen geschwängerte, oerdorbene Lust den Arbeitern viel mehr schadet al« ein frischer Lusizug. Dam» soll aber eine aiigeniessene Erwär- mung der Räume nicht ausgeschlossen sein, nur sei vor allzu großer Hitze, die man aichi selten antriffi, gewarnt und die doch ciilschiede» schädlich ist, den Kops eiainmml und Mattigkeit und Arbeilsunlusr veranlaßt. Endlich Ist für die Wintermonate aus eine gute Beleuchtung der Werkstätten zu achten. Die Wasscrkuqelu der Schuhmacher, die noch unveraiilworttich ost Vorkommen, sind ein trauriger Behelf sür unzureichende Beleuchtung. Dadurch wird das Auge des Arbefterö mit der Zeit vollständig nttnirt, und ohne gute Augen ist doch rin Handwerker schlechterdings nicht denkbar. UebrigrnS giedt c« wohl wenig Gewerbe, die bei schlechtem Lichte ausgeübt werden können, und namenilich bedürfen die Werkstätten der Buchdrucker, Litho graphen, Kupferstecher, Zeichner. Maler, Uhrmacher rc. eines lieber- stlisse« von Licht. E« kann nicht ost genug gesagt werden, daß schlechte Beleuchinng da« Sehorgan verdirbt »nd jahrelange Arde>: m schlecht beleuchleten Räume» die LcistuagSsähigkeit und den Ver dienst de« Arbeiter« herunierdrückea. Unter den Folgen der erwähnten Unznträglichkeiten in den Werk stätten aber leiden beide Dheile, Arbeitgeber wie Arbeitnehmer. Tie letzteren an Körper und Geist, und die Elfteren geschäsiiich, weil sie Personal haben, da« zu freudigem Thun und Schassen nicht mehr fähig ist. verentieertlicher Retacinir HetnrKbNHIe in Lei»,!». Für den mulilaluq.u ideil Prolchoe ttr. Oscar Paul Ui reiprla. Volksivirthschastlilhes. für tztrlr» Theil bestimmte» Seuduugcn sind zu richte» an de» vrroatwortltchea «cdactrur desselben T. G. L»» st> Leipzig. Telegramme. T «»siel, 17. October. (Privat-Telegramm.) In der General, veriammlung der Actionaire der ehemaligen Hessischen Rordbähn wurde die demnächsttg« Wahl eine« Liquidator« »<i koc beschlossen. VV-v Prag, 17. October. (Privat-Telegramm.) Der Braun» kohlenverkeyr ist sehr stark belebt: die Kodlenbahnen vermögen kaum den Berkehr«ansprüche» zu genüge». — Da« Wochenpln» der Dnx-Bodenbacher Bahn beträgt 4573 fl. * Wie», 17. October. Wie di« „Presse" meldet, tzertef da« Ministerium de« Aeußern di« österreich.ungarische Zoll- eonserenz zum 22. October ein, um die Instructionen für die Handel«verirag«verhandlnngen mit der Türkei sestzustellen. * Picran. 17. October. Meran ist von dem nicht betrossen worden, d.-r Wagenverkehr von Lande«/ und Brsren ist ungestört ossen, die Unterbrechung der „Südbahn" bei Waid» druck und Brixen dürft« voraussichtlich bald behoben sein. * Port«, 16. October. Zu der henttgeu Generalversammlung der Banqne Russe waren 40,379 Aktien angemeldet, in der Ber- saminlnng vertreten waren 38,478 Aktien durch 61 Actionaire. Der Liguidationt-Antrag wurde von 48 Acttonairen mit 503 Stimmen verworfen; sür denselben stimmten 11 Actionaire mit 185Sttmmcn. vom Tage. ? Deckungen der'Tontremine sind die einzige» Lichtblicke in den Eoursgeflaltungen der Gegenwart. E« wäre aber ein Wagniß, aus dicscn vorübergehenden Erscheinungen schlicßen zu wollen, daß sich nun etwa« enllcbiedcn zur Besserung gewandt habe, daß die pessimistische» Ansichten befehrt seien. Die Lourse rücke» heraus und herunter, je nachdem die politischen Nachrichten eintreffen. und daß d ele vsl gcnug unwahr sind, versteh! sich vo» selbst; c« kommen gar zu viele Interesse» dabei in Betracht. Am Freitag nahm die Speculalion an, baß da« Memorandum der Mächte betreff« Bulgariens weitere Eonslicte feriihallen würde,sund schritt daher zu Deckungen. London sandte höhere Notirungea. In Pari« zeigte sich aus allen Gebieten Festigkeit. Erste Häuser vollzogen Rentenkäuse. Abend« aber war Alle« wieder herunter ans die unbegründete Nachricht, die Serben seien in Bulgarien eingerückt. Die Mindereinnahmen der sranzösischen Eisenbahnen solle» gegen vorige« Jahr während der ersten drei Quartale 26 Millionen Francs betragen. Die Frage, woher die Psorte da« Geld zu ihren Rüstungen mim»«, wird im Publicum vielfach ausgeworsen. Wir haben schon Einige« zu diesem Lapitel gebracht. Nach etner Rcuter-Meldung nehmen die Verhandlungen zwischen der Psorte und der Banqne Ottomane behus« Ausnahme einer Anleihe von 1 Million LstrI. idrcn Fortgang. Dir Regierung bietet al« Sicherheit sür Dreiviertel dieser Summe die vollständige Abtretung der Sniürna-Lassaba. Eisenbahn bei Erlöschen der noch bi« 1891 lausenden Loncelsion. Für de» Rest von 250,000 Lstrl. osferirl die Psorte al« Garantie den Oliven-Zehent und die Hammelstener. Die Bank jedoch betrachtet die angebotene Sicherheit nicht al« au«reichead, weil die Eisenbahn- Gesellschaft noch Forderungen an die Psorte habe. Dagegen verlautet Folgende«: Zwischen dem Finanzminister und der Sioai-schuldenverwaltuna schwebte schon seit langer Zeit die Frage, ob dir Paß- und Teskere-Gebühren mit zu denjenigen Ei», nahmen gehören, die der BerwallungSrath der Bondholder« al« Sieinpcltaxe» einzuziehrn berechtigt ist. Die türkische Regierung wünschte ,e»e Einnahmequelle für sich zn sichern, während die StaotSschuldenverwaltung den Besitz derselben nicht aulgeben wollte. In Aubeiracht der gegenwärtigen Verhältnisse aber und um der Regierung ihr Entgegenkommen zn beweise», hat die gedachte Ber- Wallung insofern nachgegebe», al« sie aus die Paß- und Tester«. Gebühren verzichtet, soll« ihr dafür in einem aus jene Pässe zu setzenden Stempel etn billige- Aeqnivalent geschaffen werden würde. In Folge dieser Vereinbarung hat die Staat-schnldenvenvaltung denn auch dem Staaitschatz bereit« 50.000 Lire al« Bbschlagrzah- luiig sür den bisher au Gebühren der fraglichen Ar» eingenommenen Betrag on-zahleu lassen. Die Nachricht von etnem seiten« der Sraal-schuldenverwaltung der türkischen Regierung gemachten Vor schüsse Hai hierauf Bezug. Die Wiener Borbörse war am Freitag durch dse Besorgniß a ficirt, daß Serbien in den nächsten Stunden sei» Lruppenaufgebot i» Bewegung setzen werde. Die Lourse erfuhren daher eine Herab- setziing, da« Geschäft verlies aber lustlos, da es an jeder Betheiligung schlte, und die Eour-bewegunge» waren daher sehr geringfügige. Renten mit Rücksicht aus da« ungarische Budget matter. Die Ber- svrqung vollzog sich bei knappem Geldstande leicht. Die Tendenz blieb auch am Beginn der Mittag-börse matt, die Lonrse waren rückgängig, namenilich Lisenbahnwertd«. Später befestigten sich di« andern Papiere wieder, als Berlin höhere Courle meldete. Schluß sest. Lredit 297.40. Die Abendbörse begann sehr flau aus den angeblichen Bormarsch der Serben, beruhigte sich aber später wieder. Eredü 277. lO. Bert,» documentirte festere Haltung. Die Tontremlnr vollzog leckungSkäuse. Darin lag wohl der Hauptgrund der besseren Tendenz, welche sich aber auch heute mehr in kleinen Lourserhöhungr» alt t» Umsätzen aurspeacki. Nur tu russischen Anleihen sanden größere Abschlüsse statt und hatten auch diese Papiere die verhältaißmäßi» größte Lour-befseruiig sstr sich. Ungarn, Serben, Türken und Italiener höher. Credit. Diskont» - Lommandit steigend. In- ländliche Dahnen waren Aasang« still und wenig verändert; Ost. vreußen und Mecklenburger wurden bester bezahlt, Lübecker und Mainzer waren niedriger. Bald machte sich indessen vornehmlich sür Mecklenburger und Mainzer starke Lerkaussluft bemerkbar, welche die Eourse nicht unwesentlich drückte. Schweizer Bahnen waren fest, Gotthard bester. Bon den österreichischen Bohnen gewänne« Iran, joien und Elbeihal, Duxer blieben behauptet, Galizier gewannen 0 40 Procent. Montonwerthe sehr still; Laura bester. Im weiteren Verlaus« wurde dir Haltung ans Pelerlburger politische Meldungen recht fest. Nur Bahnen blieben b« stillem Geschält matt, bis sich «ege, Schluß eine wescntllche Besserung sür inländische Transpvrb Werth« zeigte. Nachbörse Schluß sest. Die „Bosstsche Zeitung" schreibt: E» gewinnt den Ansehei», als ob die Specnlation für unsere einheimischen Tronsportwerth« de« allmäligen Eintritt ebenso ungünstiger Verhältnisse wie bei den öfter« reichüchen i, Aussicht nimmt und daraus hin groß« Beträgt von Meckledburger», Lübeck-Büchenern. Mainzern >r. tu Blanko verkanst. Gleichzeitig beginnt bas Privatpudlicnm anläßlich der »»unter, brache»«» Irnrshrrabsetzungen Laffawaare tnländischer Eisenbahn actie» an den Markt zu bringen. welche bet der geringen Kauslust, die augenblicklich herrscht, einen Loursdruck auSübt Angeblich sollen zwischen den preußischen Staatsbabnen und der Mecklenburgischen Bal.» Verhandlungen über den Verkehr Hambui g- Stettin, welcher bisher über Berlin abgeienkt worden war, getroffen worden sein. Nach den neuesten Nachrichten sind durch Ucberschwemmunoen wieder bedeutende Streik«» dir österreichischen Südbahn außer Ber- kehr gesetzt. Lredit 451',, (447'/,). Franzosen 444'/, (444), Lombarden 208',. §09). Dormstödter 1»4 (13»'/,). Deutsche Bank 144',. (143'/,). Disconto 18?'/, (186'/,), Mainzer 99'/. (99'/^, Marienburger 62'/. (61'/,). Ostpreußen 97 (do.). Mecklenburger 188 (187), Werra 88.50 (do.). Galizier 88.75 (88.62), Elbeihal 226 §29). k»4'/./b4',^. Serben 75V. (74',,). Svnuasbevd: Wegen größerer politischer Beruhigung höher« Notirnngeu. DermischtO». * Leitzrtg, 17. Oktober. An» der gestrigen Sitzung der hiesigen Handelskammer ist noch nackzutrogen. baß die Kammer aus weitere zwei Jahre einen Beitrag von 500 » jährlich zu den Unter- haltungskoften der hiesigen Au«kunstsstelle der preußischen Staatsbahnen bewilligte. Herr Lorenz wünschte zwar, unter voller Anerkennung der Dienste, welche die AuSkunstsstelle dem Publicum leistet, man möge vorher Erkundigung in andere» Städten, wo auch solche Einrichtungen bestehen, einziehen, ob auch dort die preußische Siootseisenbahn - Verwaltung eine Sub. ventionirung von Seiten de-Handel-stande« i» Anspruch nehme, die Kammer sprach jedoch nach Besürworiung seiten» Herrn Stadt- ratb« Schars die Bewilligung aus. ** Lrcsdr», 17. October. Bei der königlichen Alter«, rentenbank in Dre»dea — Altstadt, Landhaussiraße 16, im Landhaus — sind bereit« einige Einzahlungen, welche durch Slation«- cassen der sächsischen Etaaiseisenbadnen vermittelt worden sind, ein- gegangen, ein Zeichen, daß die bei einige» derselbe» jüngst errichteten Agenturen gedachter Bank dem Publicum willkommen gewesen sind. Wer eine Einlage bei einer solche» oder einer anderen Agentur der Alterrrenlenbaiik machen will, Hai entweder, wenn er schon Rente erworben Hai, sein Linlagebuch oder Rentenceriificat oder aber, wenn cr zum erste» Male einzoblen will, seinen Geburt«, oder Taufschein milzubringea. Letzteren Fall« Hai er zugleich eine kurze Anmeldung über Ort und Beginn der Rente aii-zusallen, dez. nach seinen An- gaben vom Agenten a»«süllen zu lass««. Weitere« und nament- sich eine ärztliche Untersuchung ist zur Versicherung bei der AlttrSrenienbank nicht nöthig. Die Einlagen brauchen nicht mehr als eine Mark aus einmal zn betragen. *— Gera-Eichichter Eisenbahn. Infolge de« durch die Bktriebseröfsnung der Eichicht-Stockheimer Linie wesentlich gesteigerten Verkehr« macht sich namentlich aus Bahnhos Eaalfeld mit leben, Tage „de- Raume« sürchicrliche Enge" mehr fühlbar; die Rangir- beamten wissen znweilen nicht, wo sie alle da« Wogenmaterial unter- bringen sollen. Am letzten Montag, wo in Folge de« bekannten Uniall« zwei Gleis« noch gesperrt waren, ist die Roth groß gewesen Der Süierzug der Saalbahn mußte in Schwarza zurückqehalten werden und konnle erst am andern Morgen in Siatto» Soalseld einsahren. E« ist dringend erforderlich, daß die preußisch« Staat« bahn-Berwallung mit oller Beschleunigung Erweilerung«bauteu auf Bahnhof Saalfeld vornimmt, der gegenwärtige Zustaud ist aus die Dauer völlig »nhalibar. Berlin, 16. October. Die Sachverständigen - Lommissioa der Fondsbörse beschloß in einem beute vorliegende» Falle, daß bi« aus Wettere« betreff« der Frage, ob Bianca.Lessionen stempel- pflichtig seien, unverändert wie bisher gehandelt werden sofle. Man glaubt, daß die entgegenstedeude Enlicheidung de« Reichsge. ricbl« sür die Börse noch kein definitive- Präjudiz geschaffen habe, da die Entscheidung nur vo» einem Senate und nicht von den vereinigten Senaten de» Reichsgerichts gefaßt wurde. U Lerltn, 16. October. Preußische Hagelverstchernng«. Aktie». Gesellschaft. Die außerordentliche General - versamm lnng war nur von einer kleinen Zahl Actionaire besucht, sreilich zum Theil durch Schuld der Direktion, da diese verschiedenen Acttonairen, die ihre Aktien Wochen vorher eingereicht hatten, die verlangte Umschreibung nicht besorgte und sie so von der Theil- nähme an der General-Versammlung ausschloß. Auch den Vertretern der Presse wurde der Zutritt verboten, ein Fall, der bei den in Berlin tagenden General-Bersammlungen glücklicherweise zu den größten Seltenheiten gehört vnd wobt nur noch bei den Sternb«rg'> scheu Gründungen vorkomm«. Die Versammlung verlief trotz der geringen Zahl der Tbeilnekmer äußerst stürmisch, indem der Ber- waltung die größten Borwürie wegen der ungeschickten Leitung, die den Zosamm-nbruch herbrigesührt, gemacht »nd ans da« verhältaih. mäßige Prolperiren der übrigen Gesellschaften hingewiesen wurde, lieber hie Notbwendigkeit der Auslösung bestand kein Zweilel »nd so wurde dieselbe beschlossen. Die Preußische hat ausgebört zn rzistiren und olle bet ihr auf löngere Jahre versicherten Landwirthe — dieser Punct ist so überau« wichtig — sind srei, dürfen sich bei einer anderen Gesellschaft versichern. Durch di« Buslöiung werde» nun sömmlliche Beamten der Preußischen, mit der Directiv» an der Spitze, brodlos; r« verlieren ferner die General-, Haupt- und Special. Agenten, dir Regulatvrr» und Sachverständigen ihre sich zuweilen nach vielen Tavsenden bezifferaden Einnahmen. E« war durchau« nicht anzu» »ehme», daß alle dies« Personen die Hände ruhig in den Schooß legen und abwar»«» würden, ob ihnen von anderer Seite ein neuer vroderwerb zustög«. Sie haben sich viele Jahre lnng bei der Hagelversicherung vorzüglich gestanden und möchten dabei bleiben; da aa Erhaltung der Preußischen nicht mehr zu denken war, sind sie aus die Idee gekommen, daran« rin« gegeuseittgeGesellschastzu bilden. Im ersten Augenblicke sieht dieie Idee gar nicht so übel av«. denn die Preußische bat etwa 200 Will. Mark Versicherung» snmme «nd, wenn e« den Agenten geling«, auch nur »in viertel oder 50 Mill. der neuen Gesellschaft überzufahren, so wäre da« ein anaz stattlicher Aasang. Genauer betrachte«, muß dieser Ge danke jedoch al« ein durchau« verfehlter betrachtet werden Es werden zwar sehr viele versichert» der Preußischen zur Gegenseitig keil übertreten, wo sie unter allen Umständen sicher sind, ihre Schäden voll und coiiliNit bezakflt zu erhalten, aber schwerlich wird auch nur ei» Einziqer sich derjenigen Verwaltung anverirauen, die soeben erst eine große Gesellschaft zur Liquidation gebracht Hai. Da« könnte doch höchstens geschehen, wenn keine anderen Gegenseittgkeiis-Gclell. schalten unter erprobter Führung vorhanden wären. Tdaisächlich baden wir in Deutschland bereit« jetzt zu viele Hagelversicherung«. Gesellschaften und nicht da« geringste Bedürsntß zu einer neuen. Unsere Landwirt!,» brauchen heut z» Tage ihr Geld zu nöthig. als daß sie e« zu Experimenten, zur Versorgung der Beamten einer verkrachten Gesellschaft hergäben. Diese Ueberzeugung herrscht auch in den Kliffen der Aclionaire von der Preußischen: sie haben alle Vorschläge der Betheiligung an der neuen Gesellschaft rund abgelehnt. Namentlich war e« beabsichtigt, dieier neuen Gegenseitigkeit in de» Augen des kleinen Landinanne« dadurch sofort »in gewisses Ansehen »u verschaffen, daß große Namen im Auliichtsraihe vorkämen und >o hatte ma» den Herzog von Ujeft, Vorsitzenden der Preußischen, und die Grasen von Praichma und Lucchesini, Mitglieder des Aus» sichisraihe«, ersucht, auch in den AussichiSrath der neuen Gegen- ieitigen einzulreien. Keiner dieser Herren hat sich dazu bergegeben und Io kan» denn da« ganze Projekt, obwohl noch an demselben gearbeitet wird, als ein iodtgeborene« geilen. Berühren wir kurz die Frage, welche Folgen der Zusomwenbruch der Preußischen für die ganze Hagelversicherung haben wird. Wir meinen recht günstige; schon der Umstand, daß eine Gelevichaf» «eiliger vorhanden, muß nl« ein bedeniender Borthril betrachtet werden, da die Zerspliite- rang in viele schwach«, nicht lebenSkrästtg« Gesellschaften der Hauptfehler unserer deutsche» Hagelversicherung ist. Dann aber werde» die Landwirthe sich diesen Fall zur Warnung dienrn lasten und nickt mehr Bedingungen «ingehen, wie sie di» Actiengesellschaften timen bisher auserlegen konnten. Daß die 27,000 bei der Preußischen versicherte» Londleute in der Generalversammlung, welche über ihr Wohl und Wehr zu entscheiden hatte, ihre Ansichten nicht äußern, idre Wünsche nicht vertreten dursten, daß sie lediglich von den Be- schlöffen einiger Dutzend Besitzer werthloser Aciien abhingen, ist un- ernört. Der Landwirlh bildet mit seiner Versicherung da- bedeutendste Moment bei der Hagelversicherung und kann e« sich unmöglich qe- laUei, lassen, so ganz und gar in die Ecke geschoben zu werden. Ebenso muß da« Binden aus länger« Jahre aushören, reip. den Ber- sicherte» der AuSiritl, sobald ein bedeniender Theil de« Acliencapilal« verloren ging, Vorbehalten bleiben. Resormiren sich die Actien» geiellschasien nach dieser Richtung hin, so wäre e« möglich, daß die noch übrig gebliebenen zur Blüthe gelangen, andern falls werden sie die Wege der Preußischen gehen müssen. Für die Gegenseitigkeit ist natürlich der Zusammenbruch der de- deiiiendsten Actien-Gesellschasien, do« Hervorlrete» der salschen nnd rechtlosen Siellung. welche der Landmann in ihr einnahm, von Nutze». Die Gcgenseittgkeit wird in erster Linie die Erbschaft der Preußischen antretrn, indem der grüßte Tbeil der nun srri ge- wordenen Landwirthe sich ihr »»wenden dürfte. Man wird oller, ding« versuchen, sie durch den Hinweis aus die Nachschüssc, welche in diesem Jahre ungewöhnlich hoch au-fielen, abz». schrecken, indessen damit kein Glück haben, da anerkannter Maßen die großen Gegenseitigen mit Einschluß der Nachschllsse im Durch schnitte keine höheren Prämien al« dir Aetten-Geiellschastea erheben. Die Verstaatlichung der Hagrlversicherung ist durch den Fall der Preußischen in keiner Weise gesördert, vielmehr hört ma» jetzt weniger den» je den Rul danach, seitdem die bayerische Staat«. Anstalt den praktischen Beiveit geliesert hat, daß die Privat-Besell. schastea in diesem Fache bedeuiend mehr leisten. »— Be, den mannigfachen Handelsbeziehungen, welche Deutsch, lond nach der Republik Uruguay unterhält, dürfte r« auch weitere Kreise inieressiren, daß die Republik kürzlich einen Gesetz eniwurs publicirt Hai, welcher Handluiia-reiseiide» und Agenten, die nicht in Uruguay ansässig sind und Geschäftshäuser de« Buslaude« vertrete», eine Gewerbesteuer von 500 Pcsos dez. 2100 ^4 auferleg». Nach Zahlung dieser Summe wird den Besteuerten ein aus ein Jahr gütiger G werbeschein au-gestelli und erst nachdem sie den letzteren ausgebündigt erhalten haben, werden sie zum Gewerbe »»gelassen. Die Veranlassung zu diesem Gesetze boten die jahrelangen Agiia- tionen der im Land« ansässigen Importhäuser, welche sich in ihrem Beschäst-betrikbe durch die Eoncurrenz der fremden Reisenden beein irächttgt sahen und daraus hinwiesen, daß letztere bi«her srei von allen Abgaben wären, ivöhrend die einheimischen Geschäfte selbst eine hohe Gewerbesteuer zu entrichten habe». *— Viele deutsche HandelSdänser haben au» Italien, namentlich au« Neapel, schlimme Nachrichten erhalten und durch nnerwirtete Follissemen« dortiger Knuden schwere Verluste erlitten. Ja Neapel liegt da« Geschäft seit Monaten gänzlich danieder und zwar hauplsächlich infolge ber Lholera-Vanik, welche sich von Sicilien bi« ans« Festland erstreckt hat. Mehrere größere neapoli- tonische Lredit.Inslitnie haben in Anbetracht dieser mißlichen Ber- dältnisse da« Lreditgeben an ihre früheren Llienlen absolut eilige- stellt, so daß man einer allgemeinen Katastrophe enigegensicht. Seit dem 15. September dt« zum 10. October wurden allein in Neapel 241 Wechsel protestirt. (M. T.) *— Berlin.Dresdxer Eisenbahn. Die Einnahme pr« September ist durchau« unbefriedigend. E« wurden eingenommen 324,052 ^ ober gegen provisorisch 6l,339 weniger und gegen definitiv 62,106 weniger al« im gleichen Monate de« Borjahre«. Aa dem Miau« partwipiete der Personenverkehr mit 8134 nnd der Güterverkehr mit 54.209 wöhread die sonstigen Einnahmen ein Mehr van 1004 ergnben. Seit dem 1. April d. I. sind 1,884 092 ^1 oder gegen provilorisch 7415 weniger und gegen definitiv 35,268 >ckl weniger vereinnahmt worden. slcL Secundairdahn Merseburg-Müchel». Die küaigl. Eilendahndireetton Erfurt ho» unterm 27. v. M.. wie der „S.-Z." geschrieben wird, den Ban dieser Melioraüonsbahn angeordnet und di« Ausführung derselben dem künigl. Betriebsam! Wcißensel« über- tragen. Die Bahn soll bi« 1. September 1886 vollendet sein. d> Moldauer Braunkohlen » Aetieugesellschast. In einer am 16. d. M. in Hall« abgehalteueu anßerordentlichen General, veriammlung wurde beschlossen, bedui« Abstoßung der Hypotheken da« Grniidcavilal «m 300,000 .« zu erhöhen. Die neuen Aciien über- nimmt der Hypotbekcngläubiger al pari. An Stelle de« Herrn Boß-Naumburg wurde Herr Barteufteiu.Berlin ln den Aus- sichisralh gewählt. *— Gilbaeber Zuckerfabrik in Wevelinghoven. Der Reingewinn beläuft sich im Rechnungsjahre 1884/85 aus 16,546 ./!, gleich 3 Proe. de« Aciiencopual«. Zur Abschreibung gelaugten 17.110 Dillinger Hüttenwerke. Der Robgewinn betrug im abgelausenen Geschäft-sahre 738.245 » (1863,84: l.087,966 ./»), wovon 241,421 ^4 zu Abschreivungen und 46.824 zu Gewinn- anldeilen Verwendung finden solle», während die Aclionaire 10 Proe. gegen 13 Proe. im Vorjahre Dividende erhallen. *— Die künigl. Eiseudahii-Directioii zu Frankfurt i>. M ist auch mit der Anfertigung genereller Vorarbeiten sür eine Eisenbahn untergeordneter Bedeutung von Fulda nach Hilders beauftragt worden. *— Ueber eine der Ursachen der Uebervroduction tu brr Montanindustrie schreibt man der „Rh..Wests. Ztg": Aus die Gesahr hin, von einem Theile Derjenigen, die durch die nachstehenden Zeilen sich unmittelbar angegriffen sühlen. der Ber- leumdung und Verkennung geziehen zu werden, wagen wir e«, die größere Zahl der mittelbar veiheittgten auf einen Umstand aus- merkiam zn machen, der einen nicht geringen Aniheil an der gegen- wärttgen Calantttät haben dürste, die durch die offenbare Ueber« Production hervorgernsen ist. Wir meinen den Aniheil der Betrieb«, leiirr an der Höhe der Production, die Tantiäme sür jeden Leniner Roheisen »der Loak« »ad Kohle, der aus dem betreffenden Werke erzeuqt wir». Diese Art der Besoldung ist »och vielfach üblich. Gewöhnlich haben di« Mitglieder der Direktion, ost auch die Unter- beamten, etn verhältaißmäßig kleine« feste« Geholt; ein großer Theil ihrer Einnahmen rührt an« der Tantiäme her. die ihnen bei Uebertraoung des Amte« »«gesichert ist. Wir wollen nicht bestreiten, daß dies« Form der Besoldung ihre guten Seiten hat. Der Beamte ist persönlich unmittelbar mit dem Werke vee. kettet, da« Interesse des Letzter« ist auch das setnige, sein Eiser, sein Fleiß, seine Kenntniß und Umsicht bringen nicht nur den Eigenthüniern de« Werke«, sondern anch ihm selbst vermögen zu; in Zeilen gesteigerten Bedarfes kan» es kaum ein bessere« Mittel geben, der Nachfrage zu genügen. Freilich ist e« von einem idealen Standpuncte »ich» ganz zu billigen, daß durch einen gewissen Eigen- nutz da« Interest« zur Sach« gesteigert werden muß. doch ILßt sich hierüber nicht rechten, denn da« Berhöltutß der beiden Parteien be- ruht aus sreter Vereinbarung. Nun aber die Kehrseite der Medaille. In guten Zeiten, a>« alle Producte des Werke« flotten Bbiay fanden, steigerten sich die Einnahmen der Oderbeamten zu angenehmer Höhe, demeiiisprechend wuchsen die Bedürfnisse und steigerten sich dir Ausgaben. Inzwischen ist jedoch Ueberprodnciion ein. getreten, die Bestände mehren sich von Tag z» Tag, der Ver sandt nimmt ab, aber nicht die Production, da« Lager wird immer größer, der Geldzufluß immer kleiner, die Folge ist, daß die Be- stände lombardirt werden oder daß Lredit beim Bankier gesucht wird. um den Forderungen der Lieserontrn gerecht zn werden und die Lohnzahlungen piincllich aassühren zu können. Dir Zinsen ver- schlucken viel, die Preise der Producte gehen in Folge des starken Angebote« herunter, so daß mit Schaden verkanst werde» muß, die Lourse der Actie» sollen, von Dividenden ist keine Rede: aber die Production wird nicht vermindert! Eine Einschränkung derselben wäre ja gleichbedeutend mit einer Verringerung der Einnahme» der Leiter de« Werke«. Die großen Kosten der partiellen Einstellung und Wiederaufnahme de« Betriebe«, die Rücksickit aus die armen Arbeiter, die Hoffnung ans baldige Besserung der Eoiijunctnr, die große Steigerung der Selbstkosten sür die Einheit, kurz alle möglichen, zuweilen noch so sadenscheinigen Vorwände werden hervorgeholt, um nur die Production nicht de- schränken zu müssen. Die Lonventionen würden viel schneller zu Stande kommen, wenn da« persönliche Interesse der Abschließenden nicht zu häufig in Frage küme. E« ist ja auch so natürlich, daß ein Direktor seine Einnahmen nicht vm ein Viertel oder mehr ver- ringer» sehen will! Giebt e« gegen diesen vlelsach vnterschntzten Uebelstand keine Abhilfe? Ohne die Actionaire und sonstige» Dheü' Haber zu schädige», setze man da« seftc Gehalt in die Höhe und die Tantiäme so weit al» möglich herunter, oder »och besser, man lasse die Direktoren, wenn e« »»» nicht ander- sein kann, am Gewinne participire», aber nur am Reingewinne, und hierbei kann man leicht »in klebrige« thnn, ohne einer Partei eine Einbuße zuziiiiiuihcii. Man sehe sich die Branchen an, bei denen diese« Verjähren üblich ist und die anch von der Lage de« Wellmarkies abbüiigig sind, sic floriren weit besser al« alle andere», Theilhader und Beamte sind dabei zusrieden und die Production wird dabei immer aus einer Höhe gehalten, die den größten Bortbeil verspricht. »I» Esten, 17. October. De», in der Generalversammlung des Bochumer Vereins sür Bergbau »nd Gubsiadlsabri- koiion am 31. d. M. vorzulegcnden Geschäftsbericht eiiinehme» wir das Nachfolgend«: Die Production pro 1884/85 betrug 116,270 Tannen mit einer Einnahme von 17.847,500 (gegen 133,103 Tonnen 4 22,544,000 im vorigen Iadre), der Brutto.Ucberichuß 3.043,174.61 » (gegen 3,735,507 ini Borjahre). Nach den vom Berwaliiingsrath sür noldwendig gehaltenen Abschreibungen verbleibt ei» Reingewinn von 1,931,855 46 (gegen 2,158.979.82 ./s im Vorjahre). Der Gencrolveriammlung wird vorgeschlaqcn. die Dividende aus 10 Proe. sesizusetzen, unter gleichzeitiger Bewilligung einer Summe von 100,000 >l, z» dem sür Arbeiierzweckc errichteten Fond«. Der Bericht ronstattrt einen Rückgang der in das neue Aeichäsisiadr übergegangenen Bestellungen an Fabrikaten von 76,759 Tonnen ai» 1 Juli 1884 aus 42,805 Tonnen am l. Juli 1885, resp von 68,107 Tonnen am I. October 1884 auf 34.N3 Tonnen am 1. Oktober diese« Iadre«. Daher kann in dem laufenden Jahr« eia auch »ur annähernd den letzten Iadren gleichkommende« Gewinn - Resultat nicht erwartet werden, obwohl der VerwaltiingS. ratd glaubt, daß da- Aktien ca vital sich befriedigend verzinst» dürfte. Die offen gelegte Bilanz führ» folgende Positionen aus: «ctiva-Wechsel und Laste 204.242 l8 .F . Debitoren 4.377,702.10 Immobilien: n. Grundstücke 2.054.738.67 X; k Gebäude 5,248,503.53 Mark; o. Effenbahn-Anschlüffe 549,781.54 ^!: Maschinen und Werk- gerälbe 3,296.447.54 Hiittensuhrwerke l X; Waorrn 829,488 95 Mark; Materialien 2.246 707 58 >4; Effecten 3,017,974 95 (würden nach dem Böriencourse von Ende September er. 27,261.15 Mark mehr Werth sein); Grube ver Maria Anna und Sleinbank 4,473.299 93; Eiiensteingniden 1.307.265 80 ./4 — Passiva. Aciien- Lapital 15,000,000^4; Anleihe 4.113,000^4; Srediioren 1.236,247 65 Mark; Restkausprei« aus Grundstücke 251,962.10 ^1; Reservefonds 2.877,179.56 >!; Delkrederes»»«»- 100.000 >1; Fonds sür Arbeiter »wecke 100.000 Bortrogsvoften 684,589.85 ^l; Brutto - Ueber- schuß 3.043,174 61 ^1; Abschreibungen 1,111,289.15 ^4; Rcinge Win» wie schon demerki, 1.931,855 46 ^4 Vresla», 16. Oktober. Die „Schlesische Zeitung" berichtet: Die Stimmung ans dem Robetsenmarkt bleibt unverändert. Bei t> k
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