Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188512092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-12
- Tag1885-12-09
- Monat1885-12
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1885
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
« Mr gellste» Parlri sowic zi un: worin )ositio» ttusuu.- t, das; n Os, » Ein irr sür st dci Unsere ahmen, ralisirie «er be- lae der äs die >, wao nhaslen Iculsch- ntrn- on At- ubolen daß die er Acle cn. sie kbcile». otschail wischen h dahin »cn die m. cn» ibrzölle rückiich räguug Noib- Präsi- ttiahine c» ver- -sicktigl cht des IahreS >. Für cn vei Kirßiich ützt die ;cn der ,v Zleer ww«! aurciu. >r ib«') tbs -5'.2 sl - 23 - li) - i - 4 - l - i - 3 -s- ' -I- 5 1 - 1 0 ^.° 3 — 1 — 9 4- 6 -s- ll -i- l , <» 0 l,ust- eSl-uv!: ediglcei« r halte peratur r» liker eil sied ,keilen- »««(»ft L s l - r u Vor- Funste Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Ar 343. Mittwoch dm 9. December 1885. 79. Jahrgang. Landtag. (Spectashrricht drS „Leipziger Tageblatte«"I 8»kik» »ammrr. -s Dresden. 8. December. Die heutige Sitzung wurde vom Priljldenleu vr. Habertora Mittags 12 Uhr eröffnet. Am Regierungstische nahmen Platz die Herren GtaatSminist« -ras von Fabrice, von Noftitz-Wallwitz, Vr. von Gerber und von Könaeritz. vor dem Mutritt in die Tagesordnung gelangte eia Schreiben deS Herrn Finanz»,inister- zur Verlesung, in welchem die Kammer z, einer Besichtigung der schmalsvurigen vecundairbahn nach Moritz, bürg und im Anschluß daran zur Besichtigung deS LandstallamteS om 10. d. M. eiogeladeu wird. Zur verathuag gelangte der Antrag zum mündlichen Bericht der Finauzdeputatwa K über Capitel 32, 33. 84, 35, 36 und 3? d?S TtaitShaushaltS-TlalS aus die Jahre 1886 u»d 1887, Abtheilung v, Gelammtministerium nebst Dependenzea betr. (Resrreut: Abg. Jahn. Correserent: Abg. Mühlig.) Di« Kammer bewilligte anstandslos Cap. 32 der Zuschüsse. Gesammtmiaisterium und StaatSrath nebst Kanzlei mit einem Gesammtzuschuß in Höhe von 26,850 ^!, und Cap. 33 TabinetSkauzlei mit 7350 Zuschuß. Zu Cap. 34. OrdeuSkauzlei, begearte «hg. Bebel das Wort, um zu erklären, daß er und sc,ne socialdemokcatilchen Gesinnungsgenossen gegen diesen Etatposten stimmen würden. Er sei ein entschiedener Gegner einer Institution, die nur aus die Förde rung der Eitelkeit der Menschen berechnet sei. Abg. Ackermann erinnerte daran, wie schon im vorigen Land tage der damalige Abg. Liebknecht Beraulassung genommen, an diesem Capitel zu mäkeln, indem er eine Ordenssteuer vor- schlug, um dem Staate eine neue Einnahmequelle zu erschließen. Wenn der Herr Abg. Bebel sich vieler Position widerjetze unter dem Vorwände. eS werde durch die Berleihung von Orden nur die Eitelkeit gefördert, so müsse er dem entgegeutreten. ES handele sich hier um die Au«. Übung eine« Rechte« der Krone und die rechte Seite deS HauseS sei nicht gewillt, etwa- zu thun oder zu unterlassen. waS irgendwie auSsche wie eine Beeinträchtigung dieses Recht«. Man könne beim Etat höchstens sragen, ob die StaakScasse durch die Au-übung diese« Rechtes erheblich belästigt werde. Das sei aber durchaus nicht der Fall, denn die eingestellte Summe sei nur eine sehr kleine. Tr sei der Meinung, daß man in Sachsen die Orden trägt in dankbarer Verehrung gegen die Stelle, die sie »erlichen, und daß durch die Worte de« Abgeordneten Bebel diese Verehrung im Lande uicht er schüttert wird. Präsident vr. Haberkorn erklärte auch seinerseits, daß das versassungSniäßige Recht der Krone unantastbar sei. Abg, Bebel bemeiktei Al- Abgeordneten stehe ihm daS Recht zu, jede einzelne Etatposition zu krilisiien und dieses Recht lasse er sich von keiner Seite bestreiten. Wenn die Ordensverleihung ein unantastbare- Recht der Krone sei. jo hätte mau die Position „Ordenskanzlei" gar nicht in den Etat cinzustellen brauchen. Darüber bestehe im ganzen Land- kein Zwcisel, wie die Mehrheit der Kammer über die!« Posiiion denkt und wie die- jpecicll der Abq. Ackermann thui. Ackermann'» Beuierkung erscheine daher überflüssig. ES wäre sreilich schlimm, wenn die Treue in, Lande so gering sei, daß sie sich nur dinch die OrdenSinäuner decke. Abq. Ackermann dezeichnete e» als ..ungehörig", Dirjeuigea der Eitelkeit zu beschuldige», die Orden tragen. Abg. Jahn hatte nach dem Vorgänge tu, letzten Landtage nicht geglaubt, daß sich gegen dieses Capitel abermals eine Stimme er- bebe» würde. Wohl von keiner Seite im Saale, als von de» Herren ani jener Seile werde da- verfassungsmäßige Recht der Krone hinsichtlich der Ordensverleihung bemannet! und wolle er daher nur daran erinnern, daß st. 2 der Bersasiungsurkunde aus drücklich bestimmt: „kein Recht der Krone kann ohne Zustimmung der Stände auf irgend eine Weise veräußert werde»." Wenn einmal — wa« Gott verhüten wolle — die Herren von jener Srile zur Regierung kämen, so würden sie für treue Dienste wohl auch idrc Orden verleihen, etwa in Form von rolhea Schilpst» oder rotheu Schleifen. Die Abgg. Geier und Stolle unterstützte» die Anschaumigen ihres Gesinnungsgenossen Bebel. Hiernach bewilligt die Kammer einstimmig Lap. 34 OrdenSkanzlei mit 8900Znichuß, ferner Cav. 35 HaupistaaiSarchio mit 46,650 Mark Znichuß. Lap. 36 Obern chnungskamnier mit 87,000 ^l Zn- schuß, Cap. 37 Gesetz- und Verordnungsblatt mit 870 Zuschuß. Vor Skdtuß der Sitzung sprach Abg. v. Bollmar den Wunsch au», daß den Tagesordnungen eine größere An-drhnung verliehen werde» möchte. Präsident vr. Haberkorn hielt dem entgegen, daß bis jetzt der Stofs zu den Berathungci, noch kein übermäßig großer sei, so lange alle Gegenstände noch den eingehenden Beratbungeu >n den Depu tationen unterliegen. Die obliegenden Verhältnisse schrieben da« der- zeitige Bersahren vor. Die nächste Sitzung sinket morgen Mittag» 12 Uhr statt. Str-niiror»l«cker Redsrieue veinrich Uhte in Mir de» »miil-titq-u Ld«a ihr»,-Iler 1>r. s«c»r Paul w 8et»>«>, Telegramme. L Chemnitz, S. December. (Privat-Tclegramm.) Die heutige Veneral.Be-'samniluna Dampf» und Spinnerei-Maschinen- sabrik Chemnitz (vorm. Wied«), in welcher 906 Stimmen ver- trete» waren, genehmigte einstimmig den neue» Staluteu-Entwurs unverändert. * Dresden. 8. December. Der hiesige Rath beantragt die Auf- »ahme einer 3'I,vrocentigen Anleihe von 15 Millionen Mark zur Bedeckung der in de» nächsten 10 Jahre» erforderlichen außer ordentlichen Ausgaben. * PrterSdm«, 8. December. Die gollcinuahmen per I. Ociober 1885 betrugen 69.077,815 Rubel, gegenüber 70,442,916 -Rubel in derselben Periode deS Vorjahres. vom Tage. tz „Ein politisches Lied rin garstiges Lied." Wo macht sich diese Wahrheit empfindlicher bemerkbar als an der Börse, deren ganzer Trachten und Sehnen daraus gerichtet sein muß, nur sich selbst zu levea und unberechenbare Lonjuncturen zu vermeiden? Ader die« UnglückSjahr ist voll vv» Heimsuchungen, die immer comvlicirter wrtden. Pech und Schwesel regnet es auf da- Sodom de« MammonStempelS herab, und gar mancher Besitz ging in Rauch aus. Die Kräste der Speculanten sind wiederholt arg mitgenommen worden, und die rrlttteuea Verluste mahne» dringend zur Zurück haltung hi». In Lagen wie die jetzige kan» es nicht überraschen, wenn die Börse Sir« ihre Phtzsiognvmie ändert. Einmal nimmt sie die Miene des Hoffnungsvolle» an, dann wieder scheint sie zu zagen »nd Schlimmer zu ahnen. AnS den Mysterien der politische» Depeschen ist schwer klug zu werden; bleiben aber die Depeschen aus, so wirkt »at deruhtgeuder. Daß der türkische Generalgouverneur für Ost- ru«nelieu seine Abreise aus Koustantinopel verschoben hat, wirs günstig ousgelegt. Die Börse erschien bei ihrer Unbeweglichkeit gleich elunn am Meeresboden ststgewamsenen Pslavzenthter. Um wieder frei« Bewegung zu erlmlien, dazu ist di» Lösung de» volitischen RäthlelS am Balkan nothwendla. ES kann keinem Zweifel unter- liegen, daß noch ein erhebliches Deconvert existirt, aus da« zu spielen allerdings Bedenken nicht anöschllrßt. Beide Parteien, Haussier- und Baissier«, sind gegenwärtig für größere Unternehmungen lahm gelegt und müssen sich aus bloßes Plänkeln beschränken. ' Ä«r Zelt, als die Baisse in den österreichischen Eiievbahnactien a» der Tagesordnung staub, wurde berichtet, daß von Wien her Aufforderungen nach Berlin gelangt waren, den Baissesekdzug lort- »usetzeu. Wir bemerkten damals, wie die Sache sich dadurch erkläre, daß die Wiener Speculanten die Berliner in eine Falle locke» wollten. Eia solches Manöver scheint jetzt in Elbctbalbah»-Netten statizusindeu, die von Wien ans immer stärker in die Höh« getrieben werden und de» Fixern arge Unbequemlichkeiten bereiten. Die Börsen zeigten am Montag eine feste Tendenz. Paris war aus all-n Gebiete» fest aus RaffenstillstaudSnachrtchtcu. Abends waren die Course noch höher. Io Wien eröffnete die Vorbürse mit etwas abgeschwächien Course» und bind geschästSloS, nur Cldethalbahnactien hatten in Folge von SpeculaiionSkäusen einige Bewegung und erzielten eine namhaste Coursbekseruug. Die MiltagSbörsc «öffnete mir schwach behanpiete» Cvursen; später enistand aus günstige Berliner und Poris« Börskntelegrainmt eine lebhafte Haussebewegung in allen Spielpapieren. Schluß günstig. Credit 287.L0; Abends 288 80. Berlin «öffnete geschästSloS. Die Spekulation findet keinerlei Anregung, und jo bltebe» Hausse-, wie Baissepartei sehr reservirt. Lebhafteres Geschäft eniwickelte sich nur aus dem Montanmarkle, und zwar im Anschlüsse an die ans Schlesien gemeldeten Nachrichten über die Roheisen-Convention. Besonder- Laura erfreute» sich guter Nachfrage. Credit- und DiSconto-Comniandit recht fest, Deutsche Bank ziemlich angeregt. Die Umsätze in inländischen speculuiitnu Bahnen dielten sich innerhalb sehr enger Grenzen, die Course w„ .» keinerlei Veränderungen aus. Oesiecreichisch« Bahnen gut behaux-t, nur Elbetdal weiter lebhaft und steigend. Schweizer Bahnen still. Russische Anleihen ruhig und wenig »«ändert, ebenso waren l.n,,a- rische «olbrente und Italiener sehr still. Im Anschlüße au ft auswärtige Rotirungen blieb die Haltung auch im weitere» B«lau,e sehr fest, und da- Geschäft belebte sich auch etwa- mehr. Bevorzugt wurden österreichische Bahnen und Montaiiwerthr. Credit uud Üonimandit waren ebenfalls anziehend. Rachbörsr Schluß sehr sest. Credit 469 (466), Franzosen 442 (do.), Lombarden 3l8'/, (do.). Darmstädter Bank l32ft-, Deutsch« Baak 153'/, (152'/-), TiSconto 200'/, (199'/.). Mainzer 98 (97»,I, Marienburger 57*/, (57'/^.Lstp> eiche» 99',, (99'/,), Mecklenburger 195'/, (do.), Werra 87 (88.40), Galizier 91.67 (91.75), Nordweft 122.50, Elbetdal 261.50 (255 50), Dürer 126 62 (126 50), Gotthard 111',. (110»/.), 1880« Simse» 61 (80*/^, Ruisiicbe Noten 199.50 (199), Ungarische «olbrente 79'/, (78'/,). Jiolien« 95.12 (94 87), Laura 93'/, (91'/I, Dortmunder 5?'/, (56'/^, Serben 7? (76'/^. Die erste Lemi-SSKularfeier im Deiüscheu «eiche. Don I. Stieb-Kassel. * Nürnberg, 7. December. Trüb, aber regealo» brach der Morgen de« JiibilänmStage« an, und wenn auch später einige Tropft» oder Schneeflocken heruiedersielen, jo wollen wir diese nur al- Freudenthränen annehmen, welche der Himmel d« hehren Fei« widmete. Kurz vor 10 Uhr begadrn sich die Festtheilnehmer —etwa 150 — »ach d«n prächtig geschmückte» Stationsgebäude der Rürnberg.Fürth« Bah», zu welchem vom Svilllerthore, von dessen altehrwürdiqem Tliurme deutsche und baheriiäie Fahnen wehte», eure kleine via triumphale »ach dem Bahnhole suhrte. D« B«iamuilung«laal war mit den Büste» der bayerilchen Könige, sowie mit Blattpflanzen »nd Gnirlanden aus da« Gcichmack- vollste becorirt, und nachdem die Spitzen der Civil- und Militair- dekürde», iowie die übrige» Gäste (Lertreter der mltteleuropä>schen Bahnen, Mitglieder der städtischen Berwoliung,c.) «„getreten waren, nahm d« erste Direktor der Jubilarin, Herr Münch, da« Dort, um die Feftgiste aus da» Herzlichste zu begrüßen. Ja trefflichster, form vollendet« Weise sührre Redner au«. w>« die Bedeutung der Rürnberg- Fürther Bahn nicht in ihrer BetriebSlänge. nicht in großanige, Knuft- baulen. oder in ein« internationalen Mission beruhe, sondern in der Thatiache. daß diese Linie die «sie gewesen ist. aus welcher da« geflügelte Rad seinen Siege-zug durch die deutia,en Lande begonnen ha». Deu Manen jener ieldplosen, energischen Männer (Scharrer, Platner, Dem») muffe unsere Verehrung gellen, u»d wir diese da« epochemacheu»« Werk grsördert hätten, so danke da« Uatrrkand dessen definitive Aos>ühru»g recht eigentlich der boch- herzigen Initiative de« «hobene, Königshaus»«. de»ea R^glerungt- prtncipiea aus der Vfleqe de« Schöne» und Gute» dastrcn. Herr Müuch schloß sei« >u<sühr»u-e» mit einem dreimaligen Hoch ons Kdmg Ladwig II. dvu Batzar» and Kaiser Wilhelm I., tn da« die Volkswirthschastliches. All» für birsro Th eil bestimmten Sendungen sind zu richte» au de» verantwortlichen Redacteur desselben E. 8. La» i» Leipzig. Versammlung begeistert einstimmte. Hieraus wondte sich Herr Staat«, minister v. Crailsheim an die Versammlung und verwies aus den Uutcrschikd zwischen Sonst uud Jetzt, zwischen den Anschauungen über den Eisenbahnbetrieb vor 50 Jahre», dem man ielbst in maßgebenden Kreisen Mißtrauen eutgegenbrachle. und dem jetzt be- stebenden Cchienennetze. Stet» habe König Ludwig II. der Ent wickelung de» Unternehmens Nürnberg-Fürth große Sympathie ent- gegenqebracht, und heute bethätlge er dies dadurch, daß er dem Direktor Herrn Münch den Titel „Commrrzienralb" und drei Be diensteten der Bahn OrdenSauS^cichnungen verleihe. Herr Regie rungspräsident v. Hermann (AnSbach) gab der Freude darüber Aus- druck, daß eS gerade der Kreis Mittelsrankcn sei, in welchem der Eiieiibabnbetrleb zuerst festen Fuß gesaßt, und sprach die besten Glückwünsche sür da- fernere Gedeihen der Bahn aus. Nachdem noch die Herren Bürgermeister von Stromer (Nürnberg) und Langhaus (Fürth) d« Verwaltung ihre Glückwünsche dargebrachl hatten, begab sich die Festversaaimlling zum Plerrer, woselbst Herr Bürgermeister von Strom« die scierltche Grundsteinlegung deS KunftbrunnenS vor- nahm, der die künftigen Geschlechter an die Thaisache erinnern soll, daß der dentsche Eisenbahnbetrieb seinen Beginn an dies« Stätte »ahm, wo er zunächst der Verbindung zwei« blühender Städte diente. In den Grund- stein mutdcn eine Urkunde, die voa Herrn Rector vr. Hagen versoßte Festschrift, d« letzte Jahresbericht d« Bahn, die heute srüh «jchie- nenen hiesigen Zeitungen und die Erinnerungsmedaille versenkt. Mit drei Hammerschlägcn zu Ehren des Reichs und Bayern«, der erhabenen Kunst und des bürgerlichen GeineinsinneS der Schwester- städte Nürnberg und Fürth schloß der Herr Bürgermeister den Stein, und weitere Hammerichläge seiten« des Herrn Ministers »nd der übrigen Fcstgäste schloffen dir erhebende Feierlichkeit. Unmittelbar daraus fuhr der mit Kränzen und Fabnen geschmückte Fefizug na» Fürth, dessen Bahnhof im Fahne», »nd Blumenschmuck erglänzte. Hier ersolgte durch Herrn Director Münch mit dem üblichen Ceremoniell die Grundsteinlegung zu dem neuc.. Station-- gebäude, und unter Musikbegleitung begab man sich iodann in den Saal deS „Hotel zur Eisenbahn", wo noch der Begrüßung durch Herrn Bürgermeister Langhaus ein solennes Frühstück ktngcuoilunell wurde. Um I lldr ersolgte dt? Rückfahrt nach Nitrnberg. lieber den Schluß des Feste« werden wir morgen reseriretr. vie Ausführung von Lauten durch Lladt- gemeinden, Staatsbeamte oder Grundbesitzer ohne Zuziehung eines BaugrwerkSmrtsterS erweis» seit Jukrasttrrtcn der Unfallvrriichr ung sich als rechtswidri«, unwtrthschastUch uu>. unzwcckdieutich. Die „BaiigewerkS-Zeitung" enthält darüber ouS der Feder deS Herrn vr. B. Hilse folgenden Artikel: Die Sicherstellung der Arbeit« gegen die wirthschastlichen Folgen der Unfälle ist das Ziel, welche« durch das U -B. vom 6. Juli 1884 «str-bt wird. Und zwar soll diese nicht al« eine prim..rechtliche Verbindlichkeit deS Betriebsunternehnicc« zum Schadenersatz, wie solche noch Gemeinem Rechte und de» durch diese« beherrschten Particularrechten, nach Landrccht, nach rbeinisch-sranzösiichem Recht, iowie nach dem Haftpflichrgesep vom 6. Juni 1871 siri. kennzeichnet, vielmehr al» eine össeutüch-rcchtliche Fürsorgepflstkn sich darftellea. Sie beruht deshalb auf einer öffeiillich-geregelten Versicherung und unterscheidet sich von der au» Anlaß der Dürftigkeit «»tretenden Arinenunterstützuug dadurch, daß sie al« ein iniolge d« Erjüllung der Berusspflicht «laugte«, daher wohlerworheneS Rcchl, diese dagegen alS eine an» der HilfSbedürftigkeit begründete Wohltbat sich kennzeichnet, io daß beide mit einander nichts mehr gemeinsam haben, als daß beide einer öffentlich-rechtlichen Vorjoige entspringe». Dagegen sind die unterscheidenden Merkmale wesentlich darin zu finden, daß die an» der Unfallversicherung entspringenden E'tt- jchädigungen sich olS ein gesetzlich-gcregelt«, wohlerworbener Loh» darstcllc», welcher unbekümmert um eine vorliegende HitsSbedürftig- keit de- EmpsangSderechtigken gewährt werden, während Boraus- letzung der Armti>ll»terstützuiig der Umstand bildet, daß der Empfänger unvermögend ist, sür seinen Unterhalt selbst sorg«, zu können, auch keine uulcrstützuogverpflichlcteu und vermögenden An l,.HSr1gcn besitzt. Demgemäß können auch die Folgen, welche daS positive Recht au den Bezug öffentlicher Armennnterstützung knüpft, ans den Bezug von Uniallcnischädignng nicht ausgedehnt werden, so daß der Verlust de» Wahlrechts und die Beschränkung der Erbfolge, welche der Empfang von Armenuuterstützung na» sich zieht, aus die Uusallcnt- schädigungen nicht bezogen werden dürfen. Hierin liegt der Grundgedanke, welch« die Allgemein: Vasall- Versicherung «nsühren ließ. Seine Dnrchiübrung ist nur dadurch ausführbar, daß der Beschädigte nicht aut ein« einzelne Person wegen Gewährung seiner wohlerworbenen Aniprüche angewiesen ist, vielmehr an eine größere zur Erreichung de- ZineckeS zniomiilengetrelenc Gemeinschaft sich bulten kann und an« dieser unbekümmert darum, welche Umstände daS schädigende Eretgniß vtturiacqtcn uns herbei führten und welche« Grad eines vertreib»«» Verschuldens dessen Urheber trifft, seine nach dem Verhältnisse seines bisherigen Er werbeS und nach dem Grade seiner entzogenen zu der verbliebenen ErwerbSsäbigkeit bemessene dauernde Rente für sich bezw. sür die seiner Fürsorge anvrrtrautcu Familienangehörige« bezieht, welche in jedem Falle ausreichend sein wird, ihn uud diese davor zu bewahren, als unterstützungsbedürftig die öffentliche Armenpflege auzuruten. Mit diesem leitenden Grundgedanken der Unfallversicherung unvereinbar ist deshalb das Verhalten einzelner Stadrgemeinde», vereluzeltn Gtaotsbromten uud säst sämmtlich« ländlichen Grund besitz«, dl« Ausführung von Bauten nicht Baugewerksmcistrru zu übertrage«, vielmehr durch voa ihnen dezeichnete Personen vor- nebmea zu kaffe», welche dir hierjür «svrderlichen Arbeiter an- nehme« uud aoftelleu. während deren AuSlöhnvng aus der Ge> meindecafse oder von dem Grundbesitzer selbst thnlS allwöchentlich, tdeil« durch Gewährung von Wohnung, Land und JaüreSlohn gelchieht. Dasselbe kennzeichnet sich deshalb als rechtswidrig, al« wirrhschaftlich-nochtbellig und als unzweckmäßig. Denn dadurch, daß eS iu die AechlSlphürr de« Arbeiter« dielen beuachtheiligend kin greift, wird e« rechtswidrig; durch Ueberwiegen der Vermügeas- nachlheile gegen die Lortheile unwirtdichaftlich, sowie durch B«- sehlen de- beabsichtigten Zwecket j-densalls unzweckmäßig. Seit Einfahren der allgemeinen Unsallvcrflchernng hat der in vcrsichttungspstichtigen Betrieben oder mit dem Versicherung-Zwange iinterliegeudca Arbeiten beschäftigte Arbeiter ein gewährleistetes Recht aus die dadurch ihm in Aussicht gestcllren Bortheile, d h. ans die Sicherung ieiner Person und seiner Familie vor denjenigen Bttmügeasiiachtdeiit». welch« an« einer in Folg, Unfälle« «n. tretenden gäuzltchea oder rhrllwelsen ErwerdSnusahigkeit entstehe» können. Diese« Rechte! g-ht er verlustig, sobald « voa riuem Unternehmer beschäftig» o>rd, w.-led« nicht al« Gewerbetreibender im Sinne deS U <G ff. 1 Abi. 2 anzniehen ist, und bei dieser Beschbttignvg zu Schoden kommt (vergi. 1884, S. 543). Denn er ist daun nrch» ver- sichen »nd hat solgewrise keinen Anspruch auf die nach U.-G. sitz 5, 6 begründete Entschädigung. Daß Stadtgemeinden. Staatsbaubeamte. GuiSbesitz« als Gewerbetreibende im Baugewerbe nicht erachtet werden können, ist rechtlich zweijelios, weil dieselben die Aussührung von Bauten nicht zu ihrem Erwerbe betreiben. Deshalb sind die von ihnen bescdäsligte.i Personen nicht bei Gewerbetreibenden be- schäfttgt, deren Gewerbebetrieb sich ans die Au«!ührung von Maurer-rc. Arbeiten erstreckt und falle» demzufolge nicht unter die Allgemeine Unfallversicherung. Während aus der einen Seite diese der Vorzüge derselben verlustig gehe», haben andererseits sie einen Anspruch aus Echadioshaitung nach den Grundsätzen des seitherigen bürgerlichen Rechts, welche jedenfalls ungünstig« sür sie, ober auch unter Um ständen schwerwiegend sür den Arbeitgeber sein können. Liegt hierin eine rechtswidrige Gekährdung des Leben-, der Gesundheit und der Wohlfahrt der Arbeitnehmer, io kennzeichnet sich dir« Verhalten auch als «ine Verletzung der berechtigten Interessen der BetriedSunter- nebmer im Baugewerbe von so hob« Tragweite, daß die Aufsichts behörden der Stadtgemeinden und Staatsbeamte» machtvoll derselben eutgegenziiwirke» Bedacht nehmen sollten. Aber auch wirlhschastlich ist eine derart« Maßnahme nicht zu billige». Denn die Unfallversicherung gewährt dem beschädigten Arbeiter uud seiner Familie eine dauernde, dieselbe vor Notli und Hilssbedürsligkeit wahrende Unterstützung. Dadurch werden dieselben nicht nur in die Lage versetzt, die Gemeinde-Einnahmen Lurch die auf ihr Einkommen entfallenden Steuern zn erhöhen, vielmehr auch davor bewahrt, der öffentlichen Armenpflege anheim zu sollen. Anders liegt die- bei dem nichtversicherten Beschädigten. Entweder bat der Arbeitgeber als Urheber deS Uasalles ihn an- eigenen Mitteln zu entschädiget, oder er vermag, als mittelbarer Urheber, aus den unmittelbaren ab« mtttelllosrn seine Schuld abzuwälzen, wa« zur Folge Hot, daß der Beichädigte leer ausgebt. Die« rächt bei den Siadlgemcinden und selbstständigen GutSbezirken sich zwar dadurch, daß diese als Arinenverband einzutreten, alio die Mittel auszubringen haben, dem Verletzten den unentbehrlichsten Unterhalt zu gewähren. Allein dieses höchst gering bemessene Einkommen desselben bewirkt die Erzeugung eines Proletariat-, welche« dem Gemeinwesen uachthrilig, volkswlrthlchaftlich deshalb zu mißbillige» ist. Wägt man kcke denkbaren Bortbeile gegen die vorauskichtiichen Nachthrile ab, so wird daS Uebergewikbl aus letztere fallen. Denn meisteuthcils werden die Arbeiten sich nicht billiger stellen, olS solche der Gewerksmeister herstellt, weil mangelnde Aussicht. Umsicht und praktische Erfahrung nicht sektr» mehr Arbeitstage, schlechtere Arbeit, Verwendung iintauglichcn und Vergeudung des Materials ergiebk, wenn nicht sogar technische Fehler eine baldigere, kost- vielige vermeidbar gewesene Reparatur bedingen. Wenngleich die Versicherungsprämie durch Ausschläge aus den Vaupreis der Ge- werksmeister indirekt von sich aus den Bauherrn abzuwälzen de- mübt sein wird, so werde» doch diese Umstände immerhin nickt in so hohem Grade einflußvoll sein, um ein Mißverhältniß der Preise zu erzeugen. Trifft dies aber zu und ist die Möglichkeit vorhanden, daß ein Selbstbau Iheurer zu stehen kommt, als durch Uebertragiing au einen Gewerksmeister, so «weist sich die Maßnahme auch noch als zwecknudienlich. Weil nach U.-G. ff. 1 Absatz 1 alle in Bauhöfen beschäftigten Personen versicherungspflichtig sind, wird ab« auch eine Stadt- >cmeinde oder ein Giiisbesitz« dann zur Versicherung verpflichtet ein, wenn ein Bauwerk in Frage kommt, zu dessen Herstellung die- jenige Fläche eingezäunt zu werde» pflegt, innerhalb deren gebaut wird. Denn unter Baubos nn Sinne deS U.-Ä. kann nickt« Andere« verstanden werden al« eine aus eine Zeitdauer berechnete Anlage zu Bauarbeiten, welche, dem Zwecke ihrer Bestimmung entsprechend, mit einer Umzäunung »«jeden ist. Diele sind deshalb (Conim.-Bcr S- 6) als »«sicherlingspslichlig anerkannt, weil innerhulü derjelben ich auch Personen nuihalten können, welche zwar nicht mit Ban- arbeil.n beschäftigt, dennoch wegen der mit solchen verbundenen Ge. säbrlichkeil zu Schaden kommen können. Demzusolge ist betreffs der Bauhöfe nicht «forderlich, daß der Beschädigte von einem Gewerbe treibenden im Baubetriebe beschäftigt werde, vielmehr reicht di« bloße Anwesenheit innerhalb derselben hin, den Versicherung« zwang zu begründen. DeShalo sind alle Bauherren, unde kümmert um ihren sonstigen LebenSderus, verpflichtet, der BcnisSgeuossenschaft beizutreten, sobald sie Bauten errichten, zu deren Vornahme ortSvolizeilich ein Bauzaun gesordert wird, und können daher auch Stadtgemeinden und selbstständige Gutsbezirke zur BerusSgenoffenschast hcrangrzogen werden. Während die Kranken- und Unfallversicherung dartn überein stimmen, daß bet beiden die bloße Beschäftigung die Grundlage d« EntschädigangSberechtigling bildet, so gehe» sie darin auseinander, daß erster« eine mindestens eiawöchige Bescväskigungszeit voraussitzt, letzt«« dagegen unbekümmert um die Zeitdauer elntritt. Deshalb »nterliegea der Uniallversicherung auch solche Arbeiter, welche nur vorübergehend beschäftigt werden. Ebenso wenig kommt eS daraus an, ob und von wem sie gelohnt werden, oder ob sie ohne Lohn arbeiten. Denn eS genügt die bloße Thatsacke der Beschäftigung in »«sicherungkpslichtigen Betrieben oder aus Bauhöse», um im Falle eine« zu vertretenden Unfalles den Ersatzanspruch an die Berus« genossenichast rechtlich z» begründen. Daraus ergiebt sich aber wieder, Laß auch sür solche Arbeiter die Beiträge nach dem gemeiagewöhn- licven Arbeitsverdienste derselben zu entrichten sind, welche nur vor übergehend beichäfligt und welche z. B. als Handlang« von dem Bauherrn, bei welchem sie als Hofgesinde dauernd angestellt sind, zur Verwendung gestellt wurden. Ebenso würden die von einer Stadlgeinrinde etwa bei Bauten verwendeten Corrigenden ober Strasgetangene ein BezugSrech» auf die Unsallentschavigung erlangen, wenn ihre Beschäftigung entweder innerhalb emeS BouhoseS oder unter einem den Bau leitenden BaugewerkSineist« «rsolgt. AIS Endergebnlß dieser aus Grund der Gesetzmoiive und der TommissiouSberathungen entwickelte» Grundsätze wird deshalb sest. zuhalten sei», daß ». eS dem Grundgedanken d« Unfallversicherung widerstreitet und daher alS rechtswidrig, aber auch al» unwinhschaftlich und un zweckdienlich zu verwcrjen ist. wenn Stadtgemeinden, Staatsbeamte oder GukSbesiy« ohne Zuziehung eine« Baugewerksmeisters Bnuien au-sühren, weil dann die beschäftigten Arbeiter gegen Unfälle nicht versicherbar sind, d. alle aus Banbösen Beschäftigten dem Versicherung-zwange unterliegen, weshalb auch die vocausgeführten Arbeitgeber, sobald sie innerhalb eines Bauhöfe«, d. h. adgeqrenzten Bauplatzes, Bauien aurjühreu. einer Berusegenoffeaschas» beizutrctrn haben, wenngleich sie nicht Gewerbetreibende sind. a. endlich die Zeitdauer der Beschäftigung und die AnSlohnung nicht in Brirochi kommt, weshalb auch seitens de» Bauherrn dem Bougew«k»i»e>st« gcftellte Tagelöhner, Korrigenden ob« Stras- aesana-ue von letzteren in die Wocheulobiilifte und ziv«r nach den Lohnsätzen d« Aldcftrr gleicher Beschäftigungsart nusgenominea werdrn müssen. gingen ein 3,754,100 Kilogr., wovon 2,663.160 Kilogr. veförde- rung mit den königl. sächsischen StaatSbahnen gesunden halten, wäh rend 1,090,940 Kilogr. den Get>eidespe>ch«i> des Dre-dner Bahn Hof« von den Anschlußbahnen zugesührt worden waren und zwar 521,220 Kilogr. von der Magdeburg-HalberstäVI« Bahn, 282,230 Kilogr. von der Thüringer Bahn, 262.310 Kilogr. von der Berlin-Anhalt« Bahn und 25.200 Kilogr. von der Halle-Soran- Guben« Bahn. Von dem Gejammteingange wurden weit« be fördert mit der Leipzig-Dresdner Bahn 459,110 Kilogr., mir der Sächsisch-Bayerischen Bahn 184,7!0Kilogr.. mit der Magdeburg- Halberslädt« Bahn 161,790 Kilogr., mit der Thüringer Bahn 128,920 Kilogr., mit der Berlin-Anhalt« Bahn 5100 Kilogr. und mit der Halle - Sorau - Guben« Bahn 20.560 Kilogr., zv. sammen demnach 960,190 Kilogr., dagegen verblieben am Platz- 2,793,910 Kilogr. Im November 1884 betrug der Gesammtemvsaug an Getreide ,c. 3.447,710 Kilogr. und im Ociober o. belief sich der- selbe auf 2,963,180 Kilogr. Der Empfang de« November übertras demnach den deS November 1884 um 306,390 Kilogr. und de» seines Vormonate- »m 790,920 Kilogr. *— Sparcassen im Königreich Sachsen. Zusammen- lelliilig der im Monat Ociober 1885 «folgten Ein- und Rück zahlungen: itlnzadlangcn Rückzahlungen «n,ad>. Mk Mg. «mahl. M«. Pfa. 27855 29315 26319 6268 S17L7 2109860 24 2464010 49 2717163 79 311886,25 810292077 174« >5 15683 13237 419? 50522 970628 7S728598 4I 536331 21« »4049 86 2328723 52 2302925 83 742l49 55 7477848'76 68504453 53 1062385 878S151S 18 586853 1019690 83183384 52 555829 42695 4S48134SSI 315241 52^2765 75982302) 706SS536 72 8? Vermischte». * LkiVlifl. 8. Decemb«. Getreide- und Mehlverkehr ai sdem hiesigen Dresdner Bahuhose imNovembrr o.: ImGanzen Sitz der Sage. KreiShauptm. Dresden . . Leipzig . » Zwiaan . « Bautzen . Summa in 195 Lasten . Hierzu in d. vorhergehen. den Monaten . . . Zusammen ind.IOMouat. des Jahre- 1885 . . Dagegen tn den gleichen Monat, d. Jahre-1884 in 191 Lassen. . Folglich 1885 mehr . weniger 8- Neulich wiesen wir an dieser Stelle aus dt« uameutlich im Verkehr mit den Handwerkern nngerissni« Unsitte der Eon« sumenten hin, erst beim Jahreswechsel die Rechnung«» zu begleichen. Damals sprachen wir unS dahin auS, daß dies« Um stand zn den Hauvturiachen de« Rückgänge« de« Handwerk« gezählt werde» müsse. Diese Behauptung findet durchaus ihre Bestätigung im praktische» Leben, so daß man einen Bestell«, der aus ein ganzes Jahr seinen Lieferanten warten läßt, lieb« gehen alS kommen sieht. Als Gegenmaßregel hat sich vielfach der Gebrauch bewähr», gleich bei Bestellung auch von kleineren Arbeiten von dem Besteller bindende Zusicherungen betreff« der ZahluagSweis« zu fordern. - Actien-Gesellschast „Mainkette", Mainz. Die- selbe beabsichtigt, wie bereits mitgetheiit, deu Betrieb der Schlepp« und Frochischifssahrt mittelst Kettenschiffen. Remorqneuren und eigener Frachtschiffen, sowie den Bau und die Reparatur von Schiffe» nnd Maschinen. Zunächst soll der Betrieb der Kettcnschifssahci zwischen Mainz nnd Aickaffeiiburg in Angriff genommen werden nnd ist mit Rücksicht hieraus daS Grundeapital aus 1 Million Mark festgesetzt, eingetheilt in Stücke 5 500 .M, wovon die Hälfte (Serie K. Ü) von den sür da« Unternehmen sich interessirende» Kreisen gezeichnet und mit 20 Procent eiugezahlt ist, wahrend die andere Hälfte (Serie X I) mir 500,000 voll einbezohlt ist. Für beide Serien hat die großh«zoglich hessisch« Regierung eine Zin«garantie der« r l gewährt, daß sie einen bi» 30.000 ^ per Jahr betragenden Jahreszuschuß sür die ersten zehn BctriebSjahre leistet. Die R.-gierunftSjuschüffe müssen ab« von dem «langten Ueberschuß über 5 Proc. Dividende der Aktien zurückgezahlt werden. B>S zum V:g!iin de» Betriebe- aus der ganzen Strecke werden die Einzab- langen am die Aclie mit 5 Pro«, verzinst. Die Verwaltung gedenkt den Betrieb im Frühjahr l886 eröffnen zn können. Die Deiter- sührnng wird dann successivc bis Würzdurq in« Auge gefaßt. Die 500.000 X vollgezahlter Bctien sind von einrm Consortcum über- no-nmen worden, und sollen oieulben an den Börsen von Frank- furt a. M.. Dresden und Leipzig zur Notiz gelangen. Zeichnungen zum Course von 101 Proc. nimmt an, hiesigen Platze da« Bankhaus H. C. Plaut an. Die 5 Proc. Zinsen bi« 3l. December d. I. werden dem Käuser baar vergütet. (Inserat folgt.) -g- Gewinnbethelligung. In einem höchst intereffanten Aussatze in dem jüngsten Hefte der „Vierleljahrsschrift der Volks« imrlhichaft. Politik und Cult Urgeschichte" sührt l)r. Block das aus der WellauSslellunz zu Amwcrven ausgestellle Tableau der Pariser Propaganda-Gesellschaft für Berbreitung und Einführung der Gewinnbethelligung drrArbetter an. Nach demselben beläuft sich die Anzahl der Anstalten und Geschälte ganz Europas, welche seit dem Jahre 1841 bis heule die Gewinubeldeiligung ciu- gesührt haben, au! 93! Gegenüber den Millionen selbstständiger Geschäfte und Werkstätten in Europa ist diele Anzadl von achtnnd- ucliiijig verschwindend gering. Die Unternehmer oder Arbeitgeber wollen eben nickt« von der Gewinnvetheiiigmig hören, weil sie 1) ein gewisses Ops« bringen und nur aus eine» ungewisicu Ersatz dalür (der Diensteifer, die ZusrieVeuheit. die Dankbarkeit ihr« Arbeiter) rechnen können, 2) eS sür ganz unsäglich finden, mit Jemanden de» Gewinn zu theilen, der nicht zugleich den Verlast .ragen Hilst, 3) sich nicht al- eine Pflicht, olS eine Schuld aus- büeden lassen wallen, WaS ihrerseits eine bloße Gabe, ein srei- willige« Geschenk ist. — Also wett da« Wort „Gcwiiinbeldeiligung" übel gewählt ist, darum weigern sich so viele Unternehmer und GeschästSsühr«, eS aus ibre Fahne zn lckreiven; sie gewähren darum Nicht minder — oft ohne sich dessen weiter zu rühmen — ihrem Personal, den Beamten und Handarbeitern, alle» mögliche Gute, da- die Umstände erlauben: Prämien, AllersoeriorgungS-, Kraulen-, Spar- und andere Cassen, nützliche Aniiallen der ver schiedensten Art und zwar nicht, ohne emvsindliche Opfer zu briuqen. Diese Ovser wrrdeu irellich »ich, vom Gewinn getragen; ober ist das Verdienst des Werke» kleiner, weil man eS mit einem bc- Icheidenercu Namen belegt, ober gar unter dem Schleier der Anonymität verst ckl? *— Actienbierbrauerei zu GobliS. Die gestern im Saale de- Eldorado stattgehablr ordentlich« Generalversammlung nahm einen überaus ruhigen und ungewöhnlich raichrn Verlauf. ES waren in der Versammlung anweiend 35 Acttonaire, welclw 829 Stimmen vertraten. Die Juftisication der Bilanz nnd die Decharge-Ertbeilulig ersolgte, ohne daß sich eine Debatte entwickelie, «»stimmig. Dir noch de» Turnus auSicheidendeu Mitglieder de» AulsichlSratde», die Herren Rentier W Behren» in GohliS uud Bauaewerkmaifter L. Wangemaao i» Leipzig, wurde» per Accla« maiion wiedergewädll. Üedcr de» Antrag aus Aenderung drr Statuten noch Vorichrist de« neuen ActiengesetzeS konnte die Per- sammlung einen Beickluß nick« fassen, da in derselben da« hierzu «sorderliche Actieacavilal nicht vertreten war. i *— Chemnitz-Aue.Adarsrr Eiseabaha «Gesekkschak»
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview