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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-02-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187402017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-02
- Tag1874-02-01
- Monat1874-02
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1874
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»74 »Mische M». », Aktsw«r Iw»««r. Fortsetzung au« Nr. 14. L. Kampf zwischen Staatsgewalt und Kirche: Ueber den Bischof Förster von Bresla» wird die Temporaliensperre verhängt — Hol ländische Expedition gegen Nicht«: Ein zur Züchtigung des Redschah'« Pedir ansge- sandte« holläud. Geschwader kehrt, ohne viel au«, gerichtet zu haben, aus die Rhede von ALchtu Zurück. — Deutsche« Reich: In Elsaß und Lothringen tritt die Reich«Verfassung, in voll« Wirksamkeit. — Italien: Erlöschen de« Frei- hafevrechte« für Venedig. K. Hamps zwischen Staatsgewalt »ud Kirche: Unruhen in Gens, gegen Llt« katholiken gerichtet. — Spanien: Wtederz«. lammeutrttt der Torte«; Regierung«.Präsident Lastelar legt in längerer Rede die Bestrebungen un- Erfolge feiner Politik dar; trotzdem erthetlen chm die Lorte« mit 120 gegen 1«0 Stimmen ein Mißtrauensvotum, demzufolge er uud die ge- sammle Regteruug ihr Amt niederlegen. — Portugal: Eröffnung der Torte« — Däne mark: G H. Rath Scheele, lauge Jahre, be> sonder« während de« Kampfe« der Herzogthitmer mit Dänemark einflußreiche« Mitglied der Re gierung, stirbt — Holländische Expedition argen Utchiu: Beginn der Beschießung de« Ktatonü (der Hauptfeflung uud de« Sitze« de« Sultan« von Atchio) durch die Holländer. A» Spanien: Siaatsflrcich in Madrid, von der moderirteu (couferdattv, republikanischen) Partei »««gehend; General Pavia, Gouverneur Von Madrid, dringtau der Spitze von Gensd'armeu in den Saal der Torte« und sprengt deren ver- sammluug auteinander; Marschall Serrano tritt an die Spitze de, Regierung; da« von ihm ge bildete Tabmet besteht au« Sagasia, Minister de« Neußern, General Zavala. Krieg»mintster, Admiral Topete, Marmemtnister, Ecbrgaray Fiuanzmiuister, Garzia Ruiz, Ministerde« Innern, Marto«, Iustizmivtster, Palaguer.Tolouialminister, Veeerra, Minister der lavdwirthschaftlichen An» aeljHeyheiten, und Mosquera, Handelkminister. Pxoelamatton der neuen Reg erung an die spa nische Nation, fordert dieselbe zur Einigkeit im Kampf« gegen die Earlisten sowohl, al« gegen die Intransigenten auf; nach Wiederherstellung der Ordnung «nd Ruhe soll da« Volk zur allge- «einen Abstimmung über die künftige Regierung«- sor« Spanten« berufe» werden. (Siehe den A V. Mt« ) äl. Spanien: Der Staatsstreich fast allent halben mit Ruhe and Veuugthuvng aufgenom- lufstc feste« der neue» Regierung in der amtlichen Saeela von Madrid, besagt, daß auch die neue Regierung fest auf den Grundlage» der Revo- latiou von 18«S stehe, und we Befestigung der Republik sich angelegen sein lasten «erde. Ein weitere« Decret löst »te Torte« förmlich ans; neue sollen erst nach Wiederherstellung der Ruh« uud der verschiedenen liberalen Parteien, doch auch die »ltramoutane »nd socialtsttfche Partei erringt im Vergleich mit dem anfgeMen Reichstag we- fentlrche Erfolge — Larlistenkrieg in Spa nien: General Marione« tritt von Soredo« au«, woselbst er seine von Saßtona ausgefchiff- teu Truppen (siehe den 2S Dcebr. 1878) con« eentrtrt hat. den Marsch nach Navarra an, um womöglich Bilbao zu entsetzen (stehe den 80 Decembr 1873) Larltstische Abtheilungen fallen in Aragouieu ein, andere in der Provinz Murcia, »-selbst die Stadt Albacete dsn ihnen genommen und gebrandschatzt wird. — Spa nien: Fort Ätalaya von Tarthagera vou den Truppen der Regierung erstürmt (siehe den 8). LL. Kampf zwischen Staatsgewalt uno Kirche: Unruhen feiten- der katholischen Bevölkerung im Berner Iura; die Regierung Bern« bietet Truppe» vagrgen auf. — Spanien: Decret der Regierung, löst alle die öffentliche Sicherheit gefährdenden Vereine auf. IL. Oesterreich: Eröffnung der ersten He- schwornengertchtsfitzungen (nachdem diese Gerichte im Jahre 1854 aufgehoben, im »origen Jahre men; nur in Saragossa findet «in Aufstand«, versuch, der mit Gewalt unterdrückt wird, statt, sowie tu Larragona uud in Valladolid unbedeu- tende Ruhestörungen. 8. Spanten: Decret der neuen Regierung su-pendirt einstweilen die konstitutionellen Frei- Heiken («ogegeu Tastelar Protest einlegig Lir- cnlaruote de« Mmister« de« Aenßeru, Sagasta, theilt den in Madrid »och anwesrnden Bertre. ter» der auswärtige» Mächte die Regierung«. Veränderung mit (siehe den 3 ). G. Kampf zwischen Staatsgewalt »nd Kirche: Erzbischof Ledochowski wird zu persönlicher Verantwortung wegen feiner au- danerndeu Nichtbeachtung der Staatsgesetze vor daü Kreisgericht zu Posen geladen. — Hol ländische Expeoition gegen Atchin: Mit bedeutenden Verlusten stürmen die Holländer da« Mifstgit (die Moschee) de« Kraton (siche den 2.) — Deutsche« Reich: Eröffnung der Sitzungen de« Buudesrathe«. — Tod oe« Prinzen August Satzu-Wittgeustein Berleburg za Berleburg (»er- selb« war l818 Reich«krieg«minister und stand »aun bi« 1888 au der Spitze der Regierung von Nassau). — Spanien: Tneular d»« Minister« de« Innern, Garcia Ruiz, au die Gouverneure der Provinzen über die Regierung-Veränderung (siehe den 3. und 3 ). 7. Kamps zwischen Staatsgewalt und Kirche: Schreibe» de« Erzbtfchos« Ledochowskt an da« Kreisgericht z» Posen erklärt dasselbe in kirchlichen Augelegeuherteu für inkompetent, wes halb er der Tttotiou nicht Folge leisten werde (sieheden 8). —Württemberg: Genehmigung der beantragten Verfassungsänderungen selten« der A. Kammer. — Spanten: «lusbruch eine« föde ralistischen Aufstaude« in Barcelona. — Däne mark: Erklärung der Regierung i» Foltething, daß da« Ministerium trotz de« ihm ertheilten Mißtrauensvotum« im Amte bleiben würde (siehe den 18. December 1813). 8. Frankreich: Ja Folge einer Abstimmung der Nationalversammlung bei der Borberathung de« Mairegesetze», die chm ungünstig gewesen, reicht da« Ministerium vroglie seine Entlastung et». — Spanien: Ausdehnung de« Aufstande« t» Barcelona; Kamps iu deu Straßen der Stadt (siche deu 7). — Angriff der Negiernugstruppe» «ms da« Fort Sa» Julian von Larthagena hat ketn« Prsolg. — Naher»: Geburt einer Tochter dm Priuzen Leopold. — Lauoschaftsmaler Prof. Schleich stirbt in Müochen. 8. Kampf zwischeuStaatsgewalt »nd Kirche: Die Kölnisch« Zeitung veröffentlicht eine bereit« vom 28. Mat »878 datirte päpstliche Balle über sehr wesentlich« Aeuderungen der Vorschriften für die Wahl eine« neuen Papste«; so soll a >. der Act »er Wahl selbst nicht mehr an Rom gebunden sein, sonder« kan» derselbe, wen» Rom nicht als pasieud erscheint, in Monaco, iu irgend einer Stadt Frankreich«, oder auch iu Malta stattfiudeu; auch ist deu Tardtuäleu, die berufe» sin» au der Wahl thestzunehmeu, gestattet, sich schon vorher unter einander über die Personde« künftigen Papste« zu verständige».— Earlisten-s krieg in Spanten: Angriff de« General« Mo «ns Portugalrte, Hafenstadt do» Bilbao aber wieder hergestellt wurden). — Frank reich: Mit 379 gegen 821 Stimmen drschließt die Nationalversammlung sofortige Berathunz »es Maireges,tzek; iu Folge diese« Beschlusses zieht da« Ministerium sein Demissionsgesich wieder zurück (siehe d. 8). — Spanien: Lar thagena ergiebr sich (nach ömonatlicher Belage rung, siehe den 22. August 1878); die Häupter der Iafurreeti n entkommen mit vielen Anhängern zur See auf deu iu ihrer Gewalt befindlichen Scbiffen. 13. Holländische Expedition gegen Atchin: Erobernng mehrerer Außenwerke de« Kraton« durch die Holländer (stehe den 6). —, Frankreich: Die National Versammlung trits in die Beralhuvg de« Mairegefetze« ein (siehe den 12.). — Rußland: Kaiserliche« Manifest führt die allgemeine Wehrpflicht ein.—Spaniens Decret der Regiernug bestehlt in Madrid dt« Ab, lieferung aller Waffen der Freiwilligenbataillone. — Einzug der Rrgiernugstrnppen unter General Domiugnez in Larthagena; die auf der Fregalte „Rnmaneia" entkommenen Häupter ter Insur- genteu, unter ihnen Tontrera«, Galvez u. A, ergeben sich iu Mer«-el-K»bir in Algerien deu französischen Behörde» (siehe d. 12 ). LA. Spante«: Der in Barcelona au-ge- brvcheue föderalistische Aufstand (siehe den 7) wieder völlig unterdrückt. IS. Kampf zwischeuStaatsgwalt und Kirche: Da« preußisch« Abgeordnetenhaus de-', pinnt die S. Berathung de« Gesetze« über Ein führnng der Etvilstandsregister (siehe den 20 De cember 1878). (Fortsetzung folgt.) Productions-Äattstik de« d entsehr« B«chha»bel« t«e Aehre 1878 «ach Beipziger R«,tftrwt»r. III. Ergebnisse «nd Folgerungen. Die Production ist im Laufe von fast fünf Lasten um 85,s Proe. gewachsen. Dev Löweu- Antheil an dieser Zunahme haben die letzten sechs der 28 Jahre fett 185t. Während dte literarisch« Betriebsamkeit in den 17. Jahren von 1851 bi« 1887 einschließlich sich allmLlig »m 18,7 Procent gehoben patte, und zwar da« Jahr 1888 e« gewesen war, wo die Gefammtziffer die größte Höhe in dem auge- gegebenen Zeiträume erreicht hatte (9889 gegen 8828), nahm der Aufschwung fett dem Jahre 1888 so rapiden Verlauf, daß am Ende de« sechsten Jahre« ein weiterer Zuwachs um 17,, Proe. er zielt wurde, obgleich in diesen Zeitraum eiuer der gewalttgsteu Kriege fiel, welcher die Kräfte nufere« Gefammtvaterlaude« von Nord- uud Ost see bi« zu den Alpen in Anspruch nahm und an- spanuft. An diesem neueste« Aufschwung hat eine einzige Kategorie nicht vnr keinen Antpetl; noch «thr, sie ist die einzige, welche »vier da« Niveau vou 1851 herabgegangen ist, was eine Znrückwerfuog um mehr als zwei Jahrzehnte bedeutet, die theologische Literatur mit deu Erbauung«- fchrifteu und Predigten. Primat an dte Pädagogik abtreten müssen. Die Theologie «achte im Jahre 1878 gegen I8L1 einen Rückschritt von 8., in IVO. Noch vor wenigen Jahren hatte sie eine Maxtmalziffer auf,»weisen, welch« einen Fortschritt »m 15.» Proe. gegen 1851 begründete. Der Krieg kam, und dies« Mürbe schwand jählings dahin, derae daß dte Productionszfffer binnen zwei Ja um 28, Proe gegen 1883 znrückging. Ein andere« Bild zeigt di« Pädag ogik. Diese Rubrik ist, die Ergrbutffe von >873 vergliche» «tt denen von 1851, um 70, Proc. vorwärt« gegangen! — Einuudzwauzig Jahre nahm sie die zweite Stelle in der Rcmgltste der Prodnctto« eiu, fett 1872 und wird sich alle» Freue« wir uns Desto»; denn sie umfaßt deu für* die Heran- und Fortbildung unserer Nation wichtigsten Unterrichtsstoff, und zwar dte ge- sammle Erziehung«, uud Unterrichtswissenfchaft, deutsche Schwächer uudGymuastik; sodann Jugend- PhdstMtk eustnch Bildungsschriften für da« weib liche Geschlecht. Von Werken dieser Art sind 1873 1701 ver schiedene Nummern io die Bücherrolle eingetragen worden, 1314 pädagogische Schriften im enger« Sinne und 387 Iugendschristen Bo» letzterer Unterart waren seit 1860, von wo au diese Unterscheidung tu den Listen vorkomwt, nie soviel Nummern registrirt worden, al« im Iabre 1878. Diese« Jahre kam am nächsten da« Jahr vor dem Kriege mit 322 Novitäten. Geht dre Production innerhalb dieser Kategorie iu der bisherigen blühenden Weife fort, so witd unser« Volke da« beste Rüstzeug gegru iunere und äußere Feinde an die Hand gegeben lein, da« uo« wahrlich mit Bertram« in die Zukunft Klicken läßt Die juristisch . eameralistisch - statisti sche Literatur hat sich i« Laufe der 23 Jahre, die hier in Rede kommen, au- ihrer «ulergeord- neten Stellung — sie stand in vierter Reihe — emporgearbettet. Seit 1861 hat sie die belle« Irtstische Literatur, welche sich 10 Jahre hindurch iu der dritten Stelle gehalten hatte, zu über« flügeln augefaugen. Auch 1862 behauptete sie sich in diesem Range, dann mußte sie aber wieder 3 Jahre der schönen Literatur den Vorrang lasten Im Jahre 18t6 trat sie jedoch ihre frühere Stellung wieder an und Hot sie seitdem sestgehalten Die Belletristik steht, wie gesagt, seit 1866 in vierter Reihe. Hinter ihr folgt die Ge schichte mit ihren Hülf-wissenschaften, wenig sten« seit 1868. Die sechste Stelle nehmen seit eben dieser Zeit die Naturwissenschaften ein. Ja, diese gelangten vorübergehend einmal, im Jahre 1868, in die fünfte Steift. In die fiebmtte Stelle theilen sich abwechselnd die schönen Künste (1888), die Mcdicin (1884 und !885, 1867, 1868—71), die Philologie (1865) und dte vermischten Schriften (1872 un» 1873) Die Nalnrwissevschaften zeigen wenig Bewegung in deu Producttousziffero. Die Zahl der Schriften dieser Art, welche »m letzten Jahre registrirt wur den, 600, ist z. B. dieselbe, welche m der Liste von 1852 aufgeführt steht. Die Differenz zwischen dem Maxiwum (anno 1889: 675) und dem Mi, uimum (nn 'Jahre 1862: 48») beträgt nur I9S. Iu den 2» Jahren vou 1851 bi« 1873 kam also eiu Maximum vor, da« einen Aufschwung vou 88"/o bedeutet. Gleichwohl stad wir 1873 »och nicht weiter al- wir 1852 waren, wo 2Z»/, gemacht wurden. Zu dieser Rubrik gehören auch Chemie und Pharmacie Dg« Blühen uud Gedeihen unserer gesammten Ltterätur geht daran« hervor, daß seit zeba Jah ren alle Kategorien iu erfreulicher Zunahme be- griffen find (mit Ausnahme der Theologie), wie es fich auch vet sechs Kategorien offenbart, welche trotz aller Schwankungen der übrigen niemals unter da« Niveau de« ersten Jahre« Herabstiegen. Dicke sechs Kategorie» sind: Geschichte mit ihren Htzlssdiscipttnen; Handel uud Gewerbe; vauwis- seNschaft; Forst- und Jagdwesen; Laudwirthschast und schließlich die schönen Künste Damit seien diese Uebersichfta geschloffen. vr. Whtstltug. ist sie tu dt« erste ringe, ückt und Anschein« »ach tzsma behaupte«. A«s Sta-t «ad La«-. * Leipzig, 81. Januar. Se Majestät der Kaiser haben Allerguädtgst geruht, zu richftr- lrcheu Mitgliedern de« Reichs-Eisenbahn.Amt« zu ernennen: deu kngl. säcbfischen Ober-Appella- tiovs.Rath Freiherr« v. Friesen zu Dresdeu uud für deu Fall der Behinderung desselben den Richter vr. Meter, Mitglied de« Obergertcht« tu Bremen. * Leipzig. 81. Januar. Der Bericht der Fiuauzdeputatioo der Zweiten Kammer über da» Departement de« Tultu« grdenkl mit deu sreadigsten Worten de« Gedeihen« unserer Universität. Die von der StaatSregieruvg verlangten Gehaltserhöhungen und Bewilligungen für akademffcde Institute werden zu« aller- größte» Lhetle genehmigt. In Bezug auf die Dienstbezüge der Professoren uud Lehrer hatte die Deputation eine Anfrage an die Regierung gerichtet, ob es nicht möglich sei» werde, eine Art vou Rormalbesolduug«etat, zum Mindesten einen Mtutrualetat auszustellen. Die Regiernug hat diese Frage au« verschiedenen Gründe» ablehnend beantwortet. vom Abgeordneten Professor Biedermann ist eia Antrag gestellt worden, wonach den ordentliche« Profess »re» an der llnioerfität in der Regel bei ihrer Anstellung ein Gehalt nickt unter !I300 «L. nach füasjähriger ununterbrochener Thätigkeit nicht unter 2000 qL, «ach zehnjähriger nicht unter 2200 nach fünfzehnjähriger nicht Unter 2400 zu gewähren ist. Die Deputation ist iu Bezug auf diesen Antrag aetheilter Mei nung; die Lbgs - - -- manu, von Oep die Erklärungen sich beruhen lassen, wapreu» vte »vag. witz, Beck «ad Starke tu der Ausführung de« Antrages einen Act der Gerechtigkeit erblicken «nd deshalb ihn zur Annahme empfehle». * Leipzig. 31. Januar. E« ward« seiner Zeit io diese« Blatte ans de« Umstand hingewiesen, daß die katholischen Geistlichen, welch« t» Königreich Sachsen anaestellt werden, ihre Vor- b Iduna in de« wendischen Seminar zu Prag, eine» Zubehör der dortigen Uuiverfität, erhalten, «ad die gewiß Httechtterttate Krage «ufaeworse», «b e» nicht nottzwendtg «Scheine, de» Bsrvmg» Preußen« zu folgen und die Vorbildung der katholischen Eandidaten der Theologie und de« Schulamt« aus deutschen Lehraustalteu zu brr. laugen. Au« dem jetzt vorliegenden Bericht der Ftnanzdeputation der Zweiten Kammer geht her- vor, daß diese der Angelegenhert näher getreten ist und eiue dessallfige Frage an die Regierung gerichtet hat. Die darauf erthetlft, die Sache m ihrer wirklichen Bedeutung gewiß nicht er schöpfende Antwort lautet: „Das wendische Se. mtuar zu Prag ist vou einigen katholischen Geist lichen der sächsischen Oberlaufitz gegründet worden und wird nur „wendische«" Seminar genannt, weil die Mehrzahl der Stifter der wendischen Bevölkerung angehört haben. Da« Seminar ge- währt Jünglingen, welche sich dem geistlichen Stande widmen wollen, vollständig freien Auf enthalt und Verpflegung »nd steht unter Leitung eine« von dem Decan z» Bautzen anzustelleuderi katholischen Geistlichen deutscher Nation. Der Unterricht wir» den Jünglingen an dem Gym nasium, beziehentlich der Umverfität zu Prag ertheilt; die in Sachsen fungireudea katho- lischru Geistlichen, soweit dieselben sächsische Staat-ongehörtge find, seien sämmtlich in Prag au«geblldet worden und hätten den an sie za stellenden Anforderungen stet« voll- kommen genügt. (?) Um nun auch jungen Leuten au« den sächsischen Erblavden, welche fich der katholischen Theologie widmen wollen, den Aufent halt in zener Anstalt zu ermöglichen, sei bereit« seit 40 Jahren derselben eine Unterstützung von 400 THIr gewährt worden. Wolle man dte Studtrrndeo, welche fich der katholischen Theologie widmen, an andere Anstalten verweisen, so habe die Regierung principtell hiergegen Nicht« einznweuden, doch würden denselben freilich jene pekuniären Bor- tHelle entgehen; außerdem sei e« wohl auch von Werlhe, daß in Prag diese fludirende Jugend von einem sächsischen Staatsangehörigen über« wacht werde. (??) Stipendien würden an Lbeologie st-»dir ende Sachsen in Prag oder solche, welche tu Bautzen da» katholische Seminar be- suchten, in Höhe von 50 Lhlr. in jedem einzelnen Falle oertberlt." Die Deputation und darunter auch der Referent, der »dg Starke-Miltweida, haben leider geglaubt, sich bet dieser Eröffnung beruhigen zu können. — Prinz Günther von Schwarjbnrg. Rudolstadt hat der Taffe der Leipziger Lar- ueval«. Gesellschaft eineu freiwilligen Beitrag vou nicht geringem Betrage Überweisen lasse«. — Frau Sara Heiuze, unsere vormalige Mitbürgerin, hat von Sr Majestät dem König vou Schweben und Norwegen in Anerkennung hervorragend künstlerischer Verdienste dte „gol- Vene Medaille fltr Kunst und Wissenschaft" ver liehen erhalten. Verschiedenes» — Au« eiuer Reihe vou Dörfern uud StädLn am nördlichen Fuße desRiefengebirge« lausen Schreckensbotschaften ei«, die vou dem »anuig- fachen Unheil berichten, da« eia furchtbarer Orkan in der Nacht vom 26. zum 27. Januar angerichtet hat. Der Orkan tobte unter Blitz, Donner und Schloffeutoctter. Von verschiedenen Seiten wird der Ansbrnch eine« Brande« ge meldet. So schreibt mau von Löwenberg: Ja der Nacht vom Montag zum Dien<1ag bei überaus stürmischem Wetter trat ein laug an haltende« Gewitter eiu, dessen heftige Blitze Alle« tu Schrecke» setzte». Da« Unwetter tobte bi« zum frühen Morgen. Während der Strom über cie Klar dahiuraste, brach im benachbarten Hol stein tu einer Häusftrstelle Feuer au«, welche«, vom Sturme augesacht, so rasch um fich griff, daß die drei armen Familien, welche dort wohn te«, nickt« z« retten vermochten. Ein sieben Jahre alter Knabe kam in den Klammen uw In der Angst um da« eigene Leben und verwirrt dnrch den Schrecken, hatten die Eltern de« un glücklichen Kinde« leider nicht bemerkt, daß sich ver Knabe noch iu dem brennrodeu Hanse befand. — Au« Pitschen trifft folgend« Meldung ein: Heute Morgen 6»/, Uhr erhob fich hier «nd in der Umzegeud ein furchtbare« Schneetreiben mit Sturm, bei welchem fich gleichzeitig ei« heftige« Gewitter entlud. Der Blitz schlug m de» Raktz- hausthnrm rin und sofort stieg eiue Ranchsänke ans. ohne daß jedoch die Flamme hervor brach. Zwei furchtbare Schläge erdröhnte« bei argem Schlosseuwetter, — eiue im Winter jedenfalls höchst eigeuthümliche Erschein»««. — Die Stürme während der letzten Lage haben anch anderwärts große« Unheil anaerichftt. So wird an« Danzig geschrieben: In Folge de« seit vorgestern wülhcndcn Sturme« staut da« Wasser in der Weichsel dermaßen au, daß nicht blo« di« Gegend bei Lcgau, sondern auch da« Dorf Weichsel münde zum größten Lheile »nftr Wasser gefetzt ist. Die ohnehin armen Bewohner der letztere» Ortschaft find iu harter Ledräoguiß und feit gestern m steter Arbeit begriffen, »« sich vor de« andrängenden Flnthen durch verwalluugeu z» schützen. Mehrere Häuser find arg gefährdet und drohen deu Einsturz. E« ist eiu beträcht licher, noch nicht zu übersehender Schaden ver ursacht. As gehen Gerüchte vou großen Ver wüstungen, welche läng« de« Weichselstrome« vorgekommen sein sollen Bon denselben Er- fcheinungeu begleitet ist zur selb«« Zeit — am »7. vor«. — «a Orkan über Wien hwgegangeu Man schreibt von dort: Seit heute Morgen dwrch. tobt« eia heftiger Sturmwind unsere Straßen »nd «acht« da« Gehen auf denselben gefährlich. Sieben Rauchsavgfeuer kamen während de« Sturme« zum Ausbruch, die jedoch all« recht gelöscht wurden. Um dt« Mittagszeü eiu Hagelschlag, begleitet von Blitz und Dorm erschlügen, nieder, der die Erde ring« Decke mit einer weißen überzog.
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