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Blätter für Münzfreunde
- Bandzählung
- 12.1909/11=Jg.44/46
- Erscheinungsdatum
- [1909-1911]
- Sprache
- German
- Signatur
- 33.4.389-12.1909/11
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id383013976-190912007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id383013976-19091200
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-383013976-19091200
- Sammlungen
- Saxonica
- Technikgeschichte
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 46.1911, No. 371 - 382
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Blätter für Münzfreunde
- Autor
- Links
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4877 Blätter für Münzfreunde 4878 Lesung angenommen, und erhielten die Subskribenten die vom Verein zum 70. Geburtstage des K. K. Hofrats Prof. Dr. Luschin v. Ebengreuth-Graz veranstaltete Medaille, die dem Jubilar eine freu dige Üeberraschung bereitet hatte, ausgehändigt. Alsdann hielt nach einigen Worten des ersten Vorsitzenden über den Verlauf der Tagung in Graz Herr Dr. Paul Scheven den angekündigten Vor trag ..Ueber farbige Münzen und Medaillen -1 , wobei er davon ausging, dass man unter diesen solche Stücke verstehe, die sich der Farben wirkung bedienen, um ihre Aufgabe besser zu erfüllen, möge dieselbe nun eine wirtschaftliche, ästhetische oder magische, d. h. aber gläubische sein. Schon im Altertum habe China messerförmige Bronzemünzen mit vergoldeter Aufschrift gekannt und bis in die letzten Jahre seien dort Dollars und Piaster mit purpurnem Namens zug des Kaisers versehen, um sie als Normalmünzen zu bezeichnen. Korea habe seine Silbermünzen nicht allein durch Grösse, sondern auch durch verschiedenfarbige Lacktupfen unterschieden. Mitunter sei auch das übliche Kleingeld als Glückwunschgeschenk mit sinn bildlichen Farben grundiert; rote Farbe bedeute „ich wünsche dir Reichtum und gute Geschäfte -1 , grüne „Gesundheit und langes Leben“. Mit ebendiesen Farben seien in China und Korea auch vielfach Amulette ausgeschmückt, um diese wirksamer zu machen. Der arische Kulturkreis kenne die farbige Behandlung der Gepräge nur aus ästhetischem Gesichtspunkt. Allerdings seien Mitte des 19. Jahrhunderts in England Modellmünzen aus je zwei Me tallen angefertigt, um der unbequemen Grösse der üblichen Ge präge ledig zu werden. Weniger der Numismatik als der Gold schmiedekunst gehörten die herrlich emaillierten Kleinode der Gnadenketten an. Diese Vorläufer unserer Ordenssterne seien der deutschen Renaissance eigentümlich; ihre höchste Blüte habe aber diese anmutige Kunst in England unter der Königin Elisabeth erlebt. Auch habe sich die Liebhaberei, Münzen für Schmuck zwecke zu emaillieren, bis heute dort erhalten. Für Münzen und Medaillen habe man sich in Deutschland lange Zeit begnügt, statt der Emaille Lackfarbe anzuwenden; z B. seien 1580 kunstvoll be malte Pflegamtstaler in Nürnberg in den Handel gebracht, dann im 18. Jahrhundert von Reich in Fürth kolorierte Medaillen auf die Helden der Friedericianischen Zeit. Diese zierliche Bemalung habe den Anstoss zur Herstellung bunter Zinnfiguren und der heutigen Zinnsoldaten gegeben. Auch katholische Weihemünzen seien mitunter farbig behandelt, was bei der sinnbildlichen Be deutung der Farben ja nahe gelegen habe (Christus Gold, Maria Silber). Da unsere alten Reichstaler sich zu stattlichen Schmuck- Anhängern gut eigneten, sei man schon im 16 jahrh. darauf verfallen, die Herrscherbilder und Wappen durch Vergoldung noch mehr her vorzuheben; auch die Altenburger Kriegsdenkmünze für die Kämpfer von 1813/14 weise eine ähnliche Behandlung auf. Unsere moderne Medaillenkunst sei ebenfalls wieder zur farbigen Ausschmückung zurückgekehrt, wie dies eine aus der hiesigen Prägeanstalt von Glaser & Sohn hervorgegangene und vom Redner vorgeführte Preismedaille zeigte, die einen griechischen Jüngling darstellt, der sich die Siegerbinde um die Stirn schlingt. Der gehaltvolle Vortrag, der auch sonst durch Vorzeigen ausgesuchter Typen belebt wurde, fand bei der zahlreich besuchten Versammlung wohlverdienten Beifall Weitere Beispiele der prächtigen Wirkung, die sich für Medaillenform besitzende Bildnisse durch Emaille erzielen lässt, gab der 1. Vorsitzende dann noch mit zwei Stücken seiner Samm lung, deren eines das silberemaillierte Brustbild des jugendlichen Ludwig XIV. in reicher Umrahmung darstellt und von Petitot her rührt, während das andere aus einer anscheinend porzellanartigen Masse besteht und auf der Vorderseite auf blauem Grunde das er habene Brustbild des Kurfürsten Friedrich August II. (als König von Polen August III.) in weiss zeigt und besonders Interesse er weckte, weil ihm offensichtlich der Stempel eines Dresdner -/ 3 talers vom Jahre 1749 zu Grunde liegt, und weil es auf seiner Rückseite unter gelber Glasur die dreizeilige Aufschrift „1750 | Kern | den 12. Feb.“ trägt und somit sich als Probestück eines sonst nicht bekannten Künstlers und einer leider verschollenen Technik aus weist. Da die farbige Behandlung von Geprägen noch nirgends eine zusammenhängende Behandlung erfahren hat, würde der Vor tragende (Dresden-N., Angelikastr. 23) für allerhand Mitteilungen über dieses Gebiet dankbar sein. Hamburger Verein der Münzenfreunde. 67. Versammlung, 22. 9. 11. Der Vors., Hr. Dr. Jansen, begrüsst die Anwesenden nach den Ferien und verliesst die ein gelaufene Korrespondenz. Sodann berichtet in Vertretung des am Erscheinen verhinderten Hr. Teppich Hr. Dr. Ahrens über die diesjährige Versammlung der deutschen Geschichtsvereine in Graz An Münzen und Medaillen werden vorgelegt und besprochen: von Hr Dr. Jansen siebenbürgische Münzen z. T. in Klippenform, ein 3facher Wittenberger Pestthaler, Notklippen holländisch. Städte u. a., von Hr. Bieder antike Münzen des Juba aus der Gegend des heutigen Marokko, von Hr. Roeper neue Plaketten des Münchener Medailleurs Götz, von Hr. H. Fischer Reproduktionen von 6 ham- burg. Scharfrichterplennigen, von Hr. Kohrs italienische Kupfer münzen ausseritalienischer Münzstätten aus der Zeit von 1860-70 Zum Schluss spricht Hr. Klingenberg über sog postume Me daillen : Nachahmungen antiker Grossbronzen resp. zu betrügerischen Zwecken frei erfundene Medaillen u. ähnl. — 68. Vers. 20. 10. 11. Vors. Hr. Kiewy. Es liegt der S.-A. der Arbeit des Hr. Gurlitt über italienische Nachprägungen vor als Stiftung für die Vereins bibliothek. Hr. Dr. Ahrens legt die vollständige Serie der seit 1901 erschienenen deutschen Gedächtnisreichsmünzen in Exem plaren von poliertem Stempel vor und verbreitet sich an Hand derselben ausführlicher über den künstlerischen Wert der Stempel entwürfe, der häufig durch die reichsmünzgeschichtlichen Vor schriften beeinträchtigt erscheint, über Prägetechnik u. ähnliches. Hr. Teppich zeigt eine grössere Anzahl geschmackvoller moderner Kunstplaketten deutschen und französischen Ursprungs (Roty u a Ferner werden gezeigt und besprochen älteste hamburger Gold- portugalöser (nach Portugalis Schrot und Korn), von denen Hr Kirsten 2 ganze, 1 halben u. 2 Viertelportugalöser u. Hr..Kiewy 2 ganze Portugalöser zur Vorlage bringt, letzterer ausserdem noch 4 verschiedene von Gaedechens in seinem Werk nicht aufgeführte hamburger Goldgulden aus der Zeit um 1600. Weiter zeigt noch H. Klingenberg schön erhaltene Brakteaten von Hersfeld, Saat feld und Konrad von Meissen. Sammlungen und Versteigerungen. Ad Hess, Nf., Frankfurt, Samml. Erbstein VI., Mittelalter, 13.11 f. Viel schätzbares Material, doch manche ergänzungsbedürftige Bestimmungen, z. B.: 20354 Marsberg, veröff. Bl. f. Mzfr. Sp. 2831. 20473 bis 2 Jahrh. älter. 20501 um 1150, nicht Otto IV. 20739 nicht Altenburg, wahrscheinlich Lobdeburg-Arnshaugk; einen mit dem Schrägbalken belegten Adler führen auch die Vögte von Strassberg oder Voitsberg bei Plauen. 20749 nicht Naumburg, sondern Wichmann als Erzb. v. Magdeburg, um 1180 20827ff. Reiterbrakteaten, Gruppe Kaufunger Fund (wesentlich hessisch Bl. f Mzfr. T 149 f. 20953 Henneberg-Schleusingen, Mechtild von Baden. 20962 Schmalkalden, hessischer Anteil. 20985 nicht hessisch, h = Heidelberg. 20987 hessisch, ca. 100 Jahre jünger. 21038 Fränk. Fabrik, Fd. Leubach bei Mellrichstadt. 21158 Eber, unsere Sp. 4822. 21172 Regensburg um 1150. 21174 Heinr. d. L. 21187 Regensburg um 1290. 21207 Otto II., Pfalz-Mosbach 21210 Ingolstadt? b. Mitt. 1910. 21212 Regensburg um 1290. 21213f. Wolf. 21402 Lausitz. J. Schulmann, Amsterdam, Samml Noguet, Doorninck sowie deutsche, ital., griech u. röm. Münzen usw A. Riechmann, Halle a. S., Samml. Siedler. Gebert, Nürnberg, 21. 11. 10. Preisliste: Ad. E. Cahn, Auktion 11. 10., 2 M Personalnachrichten. Im Alter von 53 Jahren verstarb der verdiente Numismatiker Warwick Wroth, Assistent-Keeper am Münzkabinett des British Museum. Wroth verfasste eine Reihe der als praktische Hand bücher berühmten Münzkataloge des Britisch Museums, so Kreta 1886, Pontus usw. 1889, Mysia 1892, Troas 1894, Galatia, Cappa- docia, Syria 1899, Parthia 1903, den grossartigen Byzantiner Kata log 1908. Kurz vor seinem Ableben erschien 1911 der Katalog der Völkerwanderungsmünzen, der Kreuzfahrer, der Reiche der Komnenen usw. Dr. W. Schwinkowski wurde vom 1 10 1911 ab als Direktorialassistent am kgl. Münzkabinett zu Dresden angestellt
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