4195 4196 BLÄTTER FÜR MÜNZFREUNDE Monatschrift für Miinz= und Medaillenkunde. Begründet 1865 von Dr. E. G. Gersdorf. Organ des Numismatischen "Vereins zu t)resden und der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. H. Buchenau, München. Verlag von C. G. Thieme, Dresden-A. 9, Augustusstr. 4. NO. 6 (fortlaufende No. 352). XL1V. Jahrgang, sns Jufli 1909. Monatlich eine Nummer, die Ausgabe von zwei Doppelnummern im Jahre Vorbehalten. Mit Abbildungen im Text und jährlich mindestens sechs Lichtdrucktafeln, als Beilage dazu der Verkaufskatalog „Numismatischer Verkehr“. - Jährlicher Bezugspreis <> Mark. ■ Drei Jahrgänge (36 Nrn.) bilden einen Band mit Titel und Register. W Zu beziehen durch jede Postanstalt, Buchhandlung, oder direkt vom Verleger. Inhalt: Ein bisher nicht beschriebener Groschen der Grafschaft Ritberg. — Die Medaille des Grafen Sebastian von Ortenburg in Bayern. Bayrische Münzen der Weifenzeit. — Deutsche Reichsmünzen. — Denkmünze auf die Erhebung Schleswig-Hol steins — Denar des Königs Andreas I. von Ungarn 1046—1061. — Neue Medaillen. — Münzfunde. Neue Münzen und Medaillen. — Gelehrte Gesellschaften und Vereine. — Sammlungen. Versteigerungen. — Verschiedenes. — Berichtigung. — Literatur. - Anzeigen. Ein bisher nicht beschriebener Groschen der Grafschaft Ritberg. (o. b.) MO o NO o ARGE <> R1TPER 1567 Längs gespaltener Wappenschild mit dem Adler von Rit berg und dem gevierten Wappen von Esens (Bär) und Wittmund (.zwei gekrönte Peitschen). Über dem Schilde ein Ringel. Rs. • MAXI • II • ROM • IMP • SEM • AV • Unter einer Krone der Doppeladler, auf der Brust Reichs apfel (mit 3?). Durchm. 22 mm, Gew. 1.63 g. Die Münzen der Grafschaft Ritberg finden sich beschrieben in der Numism. Zeitung 1848 Nr. 22; aus führlicher die vor 1600 geschlagenen von Grote im Bd. IV der Münzstudien. Vom Jahre 1567 führt letzterer den auch sonst bekannten, wenngleich sehr seltenen Taler der Gräfinnen Irmgard und Walburg auf (Madai 4354, C. Sch. 5557): ferner ein 10 Kreuzer-Stück des selben Ursprungs (abgeb. in Hoffmanns Münzschlüssel Taf. 52), letzteres unter ausdrücklichem Hinweis auf Katalog Wellenheim II, 2, Nr. 7762, wo aber von einem „Groschen“ die Rede ist, der nicht näher beschrieben wird. Die oben aufgeführte Münze, die ich vor kurzem zu erwerben Gelegenheit hatte, liefert den Beweis, dass 1567 beides, nämlich sowohl 10 Kreuzerstücke als auch „Groschen“ geprägt worden sind, da dieselbe nach Grösse und Gewicht zweifellos als 3 Kreuzer stück resp. Groschen anzusehen ist. Die Zahl der von den beiden Schwestern geprägten Münzsorten ver mehrt sich dadurch auf drei. Da Ritberg 1601 durch die Heirat der ältesten Tochter Walburgs mit dem Grafen Johann III. von Ostfriesland an letzteres fiel, stellen sie gleichzeitig die letzten eigentlichen ritberger Münzen dar. Dr. Ahrens-Hamburg. Die Medaille des Grafen Sebastian von Ortenburg in Bayern. Von J. V. Kuli. Vs. SEBASTIAN • GRAVE • ZV • ORTEMBERG * zwischen Fadenkreisen. Im Felde und von einem erhöhten Blattkranze umgeben die stehende, etwas seitlich gewendete Halbfigur des Grafen in voller Rüstung, in der Rechten eine Lanze haltend, die Linke auf dem Schwertgriff stützend. Sein Haupt ist mit Eichenlaub bekränzt.