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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187404162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-04
- Tag1874-04-16
- Monat1874-04
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1874
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eine» «r, le. r »tvd rauer- lteu. rau aurige «lene ! VON fen ist. la«G. l starb rverem Uth > was n- — h mit euen. Sott krank» kau, reS « Lhnl. »«de« ohne«, ra». Fräul. »ker ta Herr Dvr« Fräul. )autz-, meiste, >. Erd- ler iu Herr lauliue Fräul. Trl t» Herr Joh» uz »it Sec.- Helene »u ei« '.achter. Herr» kochter o grd. tt« t« Fräul. k Hof. «ug. - «»S- »'S m mrtette Adler rmnitz. irr ta Hof- O«s, »ta-« 6t») «Ist. n««b. ntier Ziebentc Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Donnerstag den 16. April. 1874. Nachtrag. * Leipzig. 15. April. Sn der Sitzung de« Deutschen Reichstage« am 14. April waren «it Ausnahme von Bebel uud Liebknecht sämmt- ltche sächsische Reichstagsabgeordnete anwesend Ls ist unbedingt röthig, daß die Wähler so viel wie möglich ersahren, wie ihre Abgeordneten iu der entscheidenden Stunde ge- stimmt haben. Der § 1 des Militatrgesetzes lautet in der vom Abg. v. vennigs« beantragten und von der Reichsrearernng »cceptirteu Fassung: » Die Frieden-Präsenzstärke des Heeres an Unter» osficiere» uud Mannschaften ieträgt für die Zeit vom 1. Sauuar 1875 bis zu« 31. December 1881 401,659 Manu. Di« Einjährtg-Fretwilli- gen komme« aus die Frieden-Präsenzstärke nicht »n Anrechnung " E« stimmten für diesen Para graphen die Abgeordneten Ackermann, Brockhaus, Frühaus, Seorgi, Süuther, Heine, »och, v »Sa- nerttz, Krause, v. Rostitz.Waltwitz, Pfeiffer, Rich ter, Schwarz«, Stephani, dagegen die Abgg. Etzsoldt, Geib. Minckwitz, Most, Motteier, Oehmichev, Bahlteich. ÄS stimmten sonach von den sächsischen Abgeordneten Nationalliberale und Louservativ« geschlossen für das siebenjährige militairische Provisorium, Fortschrittler und So- ctaldemokrateu ebenso geschlossen dagegen. Es lebe hie Sefinuuugstüchtigkeitl * Leipzig, 15. April. In derschiedenell aus- wärtigeu Organen der Fortschrittspartei befinden sich von Leipzig aus dahin gesendete Mitthetluugen über die am Sonntag im „Eldo rado" stattgehable Versammlung und die an den Abgeordneten vr. Heine in Betreff der Milttair. frage gerichtete Kundgebung. Recht komisch wir ke« die seitens der betreffende« Redacttonen bet» gefügten Lamentationen über den Abfall Heine'« von der Fortschrittspartei und „sein Uebcrlaufen in das Lager des Herrn von Bennigsen." Die „vossische Zeitung" giebt sich noch et«: andere überflüssige Mühe. Sie rechnet au« dem Stim» meuverhältutß bet der Reichstag»wähl am 1« Sau. aus, daß im Leipziger Landkreis die Mehrheit der Wähler gegen die siebenjährige Feststellung der Friedensstärke des Heeres sei. Die gute Taute Boß mag sich beruhigen; ein solches Factt vermag eben nnr Derjenige zu finden, welcher die Verhältnisse in dem gedachten Wahlkreise gar nicht oder doch nicht genau kennt. Abgeordneten der Provinz 19 (Trobe, Siemens, Thilo, Gpielberg, Samdart, Iüngke», Wölfei, Rohland. Kapp, Thiel, von Boutn, von Unruh, von Forckenbeck, von Beudo, Dietze, vou Bernnth, Jäger» Krirdenthal, Lucius) für Z. 1 und nur der klerikale Abgeordnete für Heiltgenstadt Worbis dagegen gestimmt hat. * Lehyig« 15. Avril. Das große Drama „Warwick" von Richard Glaß ist gestern im Herzog!. Hostheater zu Alten bürg mit durchschlagendem Erfolg zur Aufführung ge» kommen. Am Schluffe des Stückes »urde der Dichter desselben (Herr Reg »Rath Tlaß) stürmisch hervorgerufeu. Einen eingehenden Bericht lasten wir morgen folgen. * Leipzig, 15 April. Ein sehr beliebter Aufent. haltsort des hiesigen Publicum« tu den Sommer monaten, di« Lheaterterrasse. wird gegen- wärttg wieder in de« für ihre Zwecke vöthlgen Stand gesetzt. Wir vernehmen, daß Herr Petzolot für dt« Eovcertmusik die Lapelle des Herrn Riede gewonnen hat, und es wird dev über» nächsten Sonntag dp« erst« Eoucert abgrhalteu werden * Leizyig« 15. April. Wir ersahren erst jetzt, daß in der Nacht vom ersten zum zweiten Oster- setertag zwei Etseubahuzüge ans der Strecke von hier nach Wurzen von ernster Gefahr bedroht gewesen find. Es war zwischen den Wärterhäuschen 9 und 10 «in Station-stet« aus der Lrd« herausgerissen und auf das Schienen- geleis gelegt worden. Der gegen »/,2 Uhr von Dresden kommende Persoueazug entging der Gefahr, indem die Räumer der Maschine den Stein bei Seite warfen. Wer LHSter hatte jedenfalls den Erfolg seiner Handlung abae- wartet, den» der Stein lag wieder aus derselben Stelle des Geleises, als kurz nach 9 Uhr ein tu der Richtung nach Dresden fahrender Güter,«- heranbrauste Doch auch dieser wurde vor Un heil behütet, indem die Räumer der Locomottve den Stein abermals fortfchlenderte». Sm Ver dacht der Frevelthat steht et« geisteskranker Haodarbeiterssoh» aus Pauusdorf, welcher in jener Nacht in der Nähe stier ««dachte» Bahn- »ärterhäuscheu gesehen worden ist. Leipzig, 15. April. Feierlich i» höchsten Grade war wKopenhagendas Leichenbegäug- »iß eines Inhabers des Eisernen Kreuzes von 1870—71, des HanuoveranerSngt uieurs Richard Günther, der bet der mit Glück ausgeführten Lebeusrettung eine« tn's Meer gestürzt«« Knabe« selber in Folge der jähen Erkältung »m's Leben kam Der verunglückt« war Eiseubahntechniker in Hannover und hatte einen Vergnügungsaus flug «ach Kopenhagen unteruowme«. der so tra gisch enden sollte. Bei seiner Bestattung war der Köuig von Dänemark durch seinen Adjutanten, Oberst Holten, den Krieg-minister, den commau- direnden General der Insel Seeland nnd deren Adjutaatur vertreten. Der deutsche Gesandte Kammerherr von Hetzdebrand und der Lass, der deutsch« Seneralcousul Quehl, der Unter- commandaut Kopenhagens Oberst wolle, der Oberpräsident Kopenhagens, Kammerherr Rosen- ürv, Bürgermeister H. R. Hanse«, ferner der Vorsitzende der Gemeindevertretung. Höchstgerichts, advocat Heurichsen, Poltzeidtrector Etatsrath Erone ». f. w. nahmen an der Tootenfeier Lhetl. Der Poltzeidtrector legte auf Befehl Sr. Ma jestät des Königs die Medaille für hochherzige Thaten aus den Sarg de- Todteu nieder. Nach» dem fie denselben zur Gruft gefolgt »st, wird fie an dessen Angehörige in der Hetmath gesendet werden, um ihnen ein fichtbarliches Zeichen zu fein vou der Anerkennung uvv welche seine edle Thal beim Könige, sowie bei der ganzen Bevölkerung der Hauptstadt gefunden hat. Nach der Bestattung hatte der zum Begräbmß als Leidtragender erschienene Bruder des ver storbenen Audienz beim Könige, der ihm seine Theiluahme noch besonders ausfprach. Zugleich wird von den Kopenhaaenern zu einem Grab denkmal sür den verunglückten gesammelt. Diese Einzelheiten entnehmen wir de« Kopenhagen« Blatte ,.Dags-Telegrafen" vom 13. d. M. — Die Dänen haben sich durch diese Todtenfeier selbst aus- Höchste geehrt. ) Leipzig, 15. April. In der Hatnstraße wurde gestern Nachmittag ein bereits »egen Dieb- stahl- bestrafter Handarbeiter aus Lindrnau über einem recht frechen Meß di eb stahl erwischt und sestgenommen. Fast unter den Augen einrs im Hotel de Pologve feilhalteuden Tuchfabrckantrn stahl er von dessen Lerkaufsstand ei« ganzes Stück Tuch, lud es höchst ungrnirt auf seine Schultern uud trollte damit ab. Roch hatte er aber nicht das Ha»S verlassen, als jener Verkäufer glück licherweise den Diebstahl bemerkte und die Er gre fuug de- Diebes ermöglichte. Letzterer wurde natürlich tu Haft aeuommeu. — Aus dem Gohltser Weg« war am Dienstag Nachmittag ein Schulknabe bemüht, das Pserdebahngleis «it Steiueu zu verstopfen. Bet diese« nichts weniger als unschuldigen Ver gnügen störte ihu zu rechter Zeit ein Gleiswär- ter, der das Bürschchen beim Kragen nahm und tu dt« nächste Polizei bezirkswach« spedirte. — In der Nacht zum Mittwoch tappten in der Nürnberger Straß« drei Kürschner, zwei Schrift setzer, zwei Tischler und ein Schlosser herberg- los umher. Ein mitleidiger Schutzmann «ah« fie »it nach de» Naschmarkt, wo die Leute einst weilen Unterkommen fanden. — Et« de« Hazard- und Kümmelblättchen, spiel verwandtes Kartenglückssptel ist das sog. „Grundehrlich" «der „Kurzrum". Damit amüstrten sich in derselben Nacht ein kleines Ge- sellschastchea, namentlich Markthelfer, in einer htksigen Restauration. Plötzlich wnrden fie uneins über einen Gewinn oder Verlust und lickten durch die dabet entstandene Unruhe «ine Schutzmann- Patrouille herbei. Letztere hob die Spielgrsell- schaft auf uud nahm die Lheilnehmer nach dem Polizetamt mit, woselbst man bet Feststellung der Persönlichkeiten unter ihnen einen wegen Unter schlagung bereits polizeilich gesuchten Eommts an- traf, der selbstverständlich in Haft kam, während man die Uebriaeu vorläufig wieder entließ. — Ja der Lutritzscher Straße erging es am Mittwoch Nachmittag zweien Schutzmänner«, «elche eine« Webergesellen wegen einer Straßen- contraveutton (zurecht wiesen, recht Übel. Der rüde Bursche, rin übrigens bereits bestraftes Sub- ject, schlug mit seinem Stock de« einen Schutz, mann im Local der Veztrkswach« selbst über den Kopf und verwundete ihn blutig. Darauf hin wurde er gefesselt und im Transportwagen nach dem Naschmarkt gebracht, dort aber sofort ein- gesteckt. — Die „Dresdner Presse" ist tu der Lage, nachstehende erschütternd« Erklärung zu »er- öffentlichen: >u deu »«-schuß des Deutschen Reichsverein» zu Dresden l Hindurch erklären wir unfern «n»tritt aus de» Deutsche» Retch-venio ,« Dresden. — DreSde», 13. April 1874. Stadtrath Adv. »runer, vr. Rudolf Doch», Stadtrath Klepperbeiu, Stadtrath Advocat Kretzschmar. — Rach einer de« Reichstage mitgethetlten Ueberficht hatte der Reichs- Jnvaltdensonds Ende Februar 1874 2625 Thlr. bei der Reichs» caffe und den Bankhäusern aut und außerdem folgende Anlagen gemacht (überall im Nenn- werthe): Staaten Thlr. 82,140,506. do. Süddeutsch Suld. 3.677.500. Eisenbahn-Priorität««Obliga tionen mit Staats-Garantie Thlr. 17,806,900. do. Süddeutsch. Guld. 7,625.560. Schuldverschreibungen deutscher comwunaler Eorporationeu Thlr 35,351,686. Schuldverschreibungen nicht deutscher Staaten Holl. Guld. 2,580,006. Pfd. Sterl. 918,7b0. Doll. 17,784.660. Eisenbahn-Priorität« - Obliga tionen ohne Staatsgarantie Thlr. 68.579,86«. do. Süddeutsch Guld. 195,250. Der dem Iuvalidenfonds unterstellte Festungs- Bau s o n d s hatte am 28 Februar 31,865,806 Thlr. tu nicht garautirten Eisenbahn-Prioritäten an- gelegt uud 18,599,120 Thlr. bei der Reichs- hauptkasse und Bankhäusern gut. Der Konds sür die Errichtung des Reichstagsgebäudes hatte 5,809,360 ta Dollars (jedenfalls in ameri kanischen Bonds) angelegt uud 69 Thlr gut. — Es ist znr Zeit ein Baarbestaud nur noch bei« FestungSbausond« von 18'/, Millionen Tbalern vorhanden, dessen Umwandlung tu zins tragend« Papiere ebenfalls bis Anfang Mat in Ausficht steht. Von Interesse ist die Thatsache, daß der Jnvaltdensonds sich mit nahezu 5 Proc. verzinst; und ferner die Ausgaben aus demselben Pr» 1873 um 4,718,838 Thlr. geringer sind als der Voranschlag — Das preußisch« Obertribuual hat bezüglich eines ans dem Dienst entlaufenen Ge- finde« in einem E keuntniß den Grundsatz ans- gesprochen, daß die zwangsweise Zurückiührung dessllben in den verlassenen Dienst eine Beschrän kung der persönlichen Freiheit tavolvire Auf Grund dieser Entscheidung hat der Minister des Innern eine Verordnung dahin erlassen, »aß «tue zwangsweise Zurücksührung des aus de« Dienst entlaufenen Gestades nicht »ehr ausgeführt wer den soll. Demselben soll vielmehr durch Mandat unter Androhung vou Geld- oder entsprechender Haststrafe die Rückkehr in das Dtenstverhältniß ausgegebeu und i« Weigerungsfälle die aogedroht« Strafe »nuachfichtltch vollstreckt werden. Ungarische National-Laprllr. Die überaus hörenswertheu uud iu ihrer Art unübertroffenen Iustrumental-Loucerte der köatgl. ungarischen Nalioual-Eapell« t« Sartensaal des Hotel de Prasse verdienen um so mehr mit besonderem Nachdruck empfohlen zu »erden, als die genannte Capelle leider wegen ihrer baldigen Abreise nach London, wo fie auf Veranlassung des Prinzen v. Wales vom l.Ma. ab concertiren wird, nur noch kürzere Zeit in «use» - Stadt ver weilen kann Das ganze Klanggeschlrcht ^er unga rischen Bolk-mrlodteo lernt der Hörer hier nach allen Seiten hin kennen, uud die Schnelligkeit der Vibrationen, welche in den musikalischen Vor trägen dieser aristokratischen Gesellschaft herrscht, übt begreiflicherweise eine unmittelbar zündende Wirkung aus. Eine erstaunliche Kunst ent wickelten wieder die Herren RLtzund Sohn als Geigenspieler nebst dem Herrn Nagv, der jeden falls als virtuose aus der Htrtenschalmci nicht so bald seines Gleichen finden dürste. Einen ganz ungewöhnlichen Eindruck machte abermals der Solovortrag aus de« Ctmbal des preisgekrönten Herrn Ptnter; das merkwürdige, von dem Künstler wunderbar gehaudbabte In strument hat noch einen besonder« Reiz für all, Elavierspieler, da ja aus diesem Instrument dos Clavier hervorgegangeu ist. Ja de« drei letten Eoucerten, denen wir beiwohnten, überraschte un« auch die seltene Mannigfaltigkeit des Pro- 22LW-H- dt-kMbKyaw^AH. ttgen Anhänger alles Neuen fortwährend anzu regen uud zu begeistern wissen. k. GrtefkaOe«. I». » «. hier. Di« Kremdeuliste des Tageblattes ist schon seit Monaten abgeschafft und Niemand hat ihr bis jetzt eine Lhräue uachgrwemt, dem» — fie erfüllte durchaus nicht «ehr den Zweck, welcher allein ihr« Ver öffentlichung als berechtigt erscheinen lassen konnte. WL.r es möglich, die hier ankonnaeuden Fremden als bald nach ihrem Eintreffen vollständig tu einer Liste zu- saunnenzustellen, so würden wir nicht aasteheu, eine solche Liste zu rerSffenlliLru; allein — es geht eben nicht Wegen Ihrer Befürchtung, das Tageblatt werde ohne Fremdeultste „seine Arumnnütztakett verlieren und sich dadurch mehr und mehr im Verkehr entbehrlich machen', mögen Sie sich beruhigen; zerbrechen Sie sich nicht ohne Noth nu fern Kopf! Telegraphische Sepefchm «erlt», LS. «prtl. «- Grzdischof Ledochowstt w»,de heute »»« Liech- ltche» Gerichtshöfe a»f Grwwd he» Gwea-eaphe« SA dos Gesetzes »mm RA Mat L87S lim e«»i>ti»im»«1»m» z«, A«1se»tfetz«»g verwrtheilt. ^ Bern, 11. April. Durch Urtheilsspruch des hiesigen Appellattonshofes sind die renitente» Mitglieder des katholischen Ktrchevgemetaderaths' von Eharmoille im Berner Sara abgefetzt worden^ VoikswillhschaMche^ VerschiSerrek -u- Lrhyi-1 15. April. Eine« UV- aus Dres- deu zugehruden Telegramme zufolge genehmigte dt« heute stattgefoudeue Generalversammlung der Ketteufchleppfchtfffahrts - Gesellschaft der Ob« reibe die brautragte Vertheiluug einer Dividend« von «'/, Proceut uud ertheiUe dem Vorstand« Decharge O Dresden, 14 April Der 1878er Geschäfts- bericht der Fretderger Papierfabrik zu Weißeuborn hat tu fetueu Resultaten die i« vorjährigen Bericht ausgesprochenen Erwartungen nicht erfüllt, lieferl aber de« Beweis, daß nne gute Rentabilität des Unternehmens wohl zu er warten steht, wenn die ungünstigen Verhältnisse, welch« dem schnelleren Emporblühen desselben bis her hiudernd tu beu Weg trete«, bauernd über- wunden fei» werde«. Die Lieferung der zweiten Papiermaschine wnrd« seitens des Fabrikanten unverantwortlich verzögert, so daß deren Inbetrteb» strllnug erst in den letzten Tagen des Jahr,« er- folgen konnte. Das Iahreserträguiß resulttrt somit lediglich aus dem Betrieb« der vorhanden gewesenen ersten Papiermaschine Der Betrieb der letzteren wurde übrigen« dnrch di« Ansstelluug der neuen einige Zeit aefiört. Ferner blieb die in Folge der Börsevkrifis rivgetreteue allgemeine Grfchäftsstockuna nicht ohne Einfluß ans das Eta- blissemeut. Dasselbe hat aber dennoch ohne Ver lust gearbeitet und ist bis zur Stunde tu vollem Betriebe geblieben. Die erforderlichen Neu- uud Erweiterungsbauteu würbe« vollständig fertig ge stellt, die ««geschafften neuen Maschinen nnd Lransmtffiouen re. dem Betrieb übergeben: Fabrt- cirt wurden mit der einen Maschine 1,437,51« Pfd. Papier Die Nettofaeturiruug betrug 178,166 Thlr. vou de« erzielten Gewinn au 15,419 Thlr. sollen 7591 Thlr. «bgefchriebe«, >9s Thlr de« Refervefond überwiefeu und 7426 Thlr. auf neue Rechnung übertragen werde«, vorbehältltch ander weiter Verfügung der General - Versammlung Der GcwtnuUberschuß würde «ine 2p,ocentige Verzinsung des Aktienkapitals ermöglichen. Die Bilanz beziffert sich auf 517,262 Thlr. — Vereinigte Vantzuer Papierfabri ken. Die Bilanz zeigt einen Reingewinn von 182 972 Thlr. 29 Rgr. 5 Pf. Es wird vorae- schlagen, eine Dividende von 16 Proc. ru zahlen und de« verhleibenden Rest auf neue Rechunug vorzutraaeu. — Never dt« unerwartete augenblickliche Zah lungseinstellung der Alteubnrger Zncker- faorik meldet die „B B-Zta" Folgendes: Die genannte Fabrik wurde t» Jahre 1872 mit einem Grnudcapital von 666,0-0 Thlr. begründet und war dieselbe in Anbetracht des Umstandes, daß die Landwtrthschaft das eigentlichste Lebens- Element des reich gesegneten Alteubnrger Laubes bildet, von jedem intelligente« Laudwtrth mit Freuden begrüßt worden. Das abnorme Jahr 1 1872 brachte indessen in den Preisen aller Maschinenarbeiten, Lifeuthetle, vaurechnuugen rc. so koloffale Differenzen, daß der Anschlag bet der Ausführung ganz bedeutend überschritten und dem Aufsicht»,alh sehr bald klar wurde, daß die bereit gestellten Mittel nicht ausreichen würden. Es wurden ferner zur Förderung der Rentabilität des Unternehmens außer bedeutenden Ziegelei- Anlagen, die Kohleuwerke durch Niederbriugung eines zweiten Schachtes bedeutend erweitert und endlich wurde noch die Fabrik durch eine von ber Sisrnbaha-Vaugefrllschaft Pleßner L C». gebaute Lahn direct «!t der Station Rofitz — der Al- teuburg Zrttzer Bahn — verbunden. Sw noth- wendtg und ausstchtsreich diese Anlagen waren, so dienten sie zunächst doch nur dazu, die schon knapp btmeffenen Mittel noch mehr zu verrin gern; die Hrssauug, daß das Unternehmen, wenn alle zur grwiuuretchen Produetiou erforderlichen Anlagen vollendet feien, auteu Credit genießen und die Placiruug einer hypothekarisch bedeckten Priorität möglich fei« würde, ließen indrffen jeg liche Befürchtung fiuavztellerTalamttäten schwinden. Rechtzeitig beavtraat« der Vorstand bei der Her- zoglichen Staatsrogieruug die Genehmigung einer Priorität» -Anleihe, durch deren Erlös jegltch« finan zielle Verpflichtung beglich«» werden konnte, und wurd« dieselbe »ach vorgänaiger genauester Prüfung aller einschlageube« Verhältnisse anch ertheilt Die Begebung der 5 proc Prioritäten zum Lours von 95 Proc. i» Kresse der Laudwtrthe nah« «inen recht erfreulichen Anfang, nnd nr kurzer Frist ca. 50,000 Thlr. wnrdeu glatt verkauft. Die unglücklich« Pleßuer'sche Angelegenheit schuüt aber mit einem Male all« und jede Weiterv« 4 käufe ab; welch« Furcht und Scheu vor all un» jedem Iudnstrie-Papter dieser Fall in de» Krerfea des bäuerliche« Publicum» heroorgeruseu bah ist nicht zu beschreiben, das Resultat aber prägte sich tu der Unmöglichkeit weiterer Prtorttären^ Verkäufe aus. Mit den Hauptlieferanten von Maschinen uud mit deu Bauuuteruehmern eutrirte Accept-Verbindlichkeiten durch Prolongation zn erledigen, war des Vorstandes uud des Aussicht»- raths ernsteste Sorge, da eine einzige Eampa ine »ollständtg genügte, die Gesellschaft finanzitll ganz frei zu mache«. Eine am 8. April m Leipzig abgehaltene Coufereuz einigte die Wecksel» Inhaber zu dem Beschluß, deu Advocaten Stühr mit der eingehenden Prüsuug der Seschäf »1 läge des Unternehmen« zu betrauen uud am Sonntag den 19. April in einer neuen Sitzung in Leipzig über den vefnnd zu reseriren. Leiser wnrden aber mittlerweile verschiedene verfu ge gemacht, sich einseitig zu befriedigen, und i» Folge dessen hat es der Vorstand und Ansficht-i rath für seine Pflicht gehalten, vou dieser m». verschuldeten Ealamttät sowohl de» Stadtgericht wie dem Herzogliche« Ministerin« unter Ueber- rrichuug der Bilanz Nachnchl zu gebe« uud zur Vermeidung aller Linzelklagea die einstweilige Zahlungseinstellung auznmelden. Bet der ge sunden Lage des Unternehmens und bet der.
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