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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-06-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187406128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-06
- Tag1874-06-12
- Monat1874-06
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1874
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. LrtaNi», uu» Erpritti«, Johanuisgasse 3L. Kmtw. Bedaüeur Fr. tzüllurc. Sprechstund« d. Redaktion vonnitia,« voa 11—H Uh» Uochmtna-« v»u 4—L Uhr. liu>r me der für die nächst- e Nummer bestimmten rate an Wochentagen bis r Nachmittags. an Sonn- Festtagen früh bis V,S Uhr. Malt für Zusrratenauuahmr: > klemm. UniversitLtSstr. 22, 1 Lüsche. Hamstr.21, pari. Vtip.Wk.Tagtl>lal Anzeiger. drgan für Politik, Locslgcschichtc, Handels- und Gcschaftsvcrkchl. «»«>»,e 11.8»«. >do»»Nlle»Irprrt» vierteljährlich >1 Thlr. IS Ng', tncl. Vringerloyr. ^ Thlr. 2b Ngr Jede einzelne Numuier 2'/, Ng. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilaza» ohne Postbrsbrderung 1t Thlr mit Postdrfördernug 14 Thlr. 3 astrale «grspalteneBourgoiSzeil« tt/,Ng> Größere Schriften laut unserem PrerSvrrzrichnitz. tstrlawk« uatrr d. Nrdarttixßrü: dir Svaltzeilr S Ngr tuscrate sind stet» an d. Trpedttto: zu sende». ^ 163. Freitag den 12. Juni. 1874. stvi! Sitzung der Sta-tverordnetiu »m :o Sunt. Lripzig. 11. Inni. In der gestrigen Sitzung Gtastoerordueten gedacht« Herr Vorsteher Georgi mit tief empsandrueu Nörten de» plötzlich »ahm geschiedenen Mitgliedes des 'trgiums Herrn Rodert Serhold. Die tsenden erhoben stch von de» Sitzen. Der sitzende «achte sodann «etter vorläufig« M«t- »vg von der bevorstehenden Lmtsnteeerlegnng Herrn Licebürgermeipers vr Stephans Verlast, der dadurch unsere Stadtgemetnde «, sei ern sehr großer. Das allgemeine Nr» bezeichne Herr« vr Stephani nicht nur eine rmtneate, »vermüdl che LrbrttSkrast, »ern auch als einen Man» von reine«, selbst- Charakter «»» ausoanervder Hingabe an Interessen der Gemeinde. Er, der Redner, mit Herrn vr Stephani persönlich Rück- che über bissen Sntschlnß genommen »nd er sich allerdings überzeugen müssen, daß der- durch Gesundheitsrücksichten der allerdriog» en Art hervorgernfen worden ist, dt: kaum sllnug gkwähreu, daß eine ander« Entschließung reteu »ild. Das Collegium genehmigte hierauf da-Nrlaubs- ch des Herrn Kirchhofs und bas Gesuch Herrn Pros. vr. Zarncke, »ährend der noch rigen Dauer seiner Mandats ans dem Tolle- m entlasten zu werden. Lin SLreiben des Rathes theilt mit daß die eisdirectlo« aus Anordnung des königlichen tmsteriums des Innern vom t t. Juni ab die Leipziger Nachrichten" anstatt des „Letp- >er Tageblattes und Anzeiger»" zn« tsblatt der städtischen Behörden bestellt habe r Rath hat mit dem Verleger de» erstgedachtev altes wegen der Ausnahme der amtlichen Ju te unterhandelt, er hat aber keine größere »Lßlgnng der Itserttousgebühreu als »m Prec erreich:« können. (Sensation.) Um nun hierdurch für die S adlcaffe «utstehrnde be achtliche Belastung etw^s abzvschwächea werde her Rath bei brr Absastuvg der Erlaste im u Amtsblatt riinmltch mö^ltst eiuschränkrn. ravo.) Wegen der unamgänglichen IasertionS- st«n dringt der Rath einen vorlä»stgeu Grld- lltgungSautrag au das Collegium »nd ilt zugleich mit, daß die Beschwerde nnd Vor g an das Ministerin« «nd die Stände- sammlnng abaegavgen find. Erster Gegenstand der Taget orduurg ist die ahl eines besoldeten Stadtrathes. I« in Mahlgang werben LS Stimmen abgegeben, ou jalleu «ns Advocat Vr. Lrdmanu hier i, auf Stabtrath Lange in Erfurt 23 Stimmen, übrigen Stimmen find zersplittert. Z« itru Scrntiuin» er hätt Stadtralh Lange 84, docat Erdmann nur 2t Stimmen (große sation), der Erster« ist somit gewählt. Zu» zweite» Gegenstand der Taatsordnnna. >e Anstellung zweier Banrevtsore» mtt w jährlichen Gehalt von je -s«Thlr, beantragen » verfastnngsansichnß und die Majorität hes siluansschnffesZusti»«»»g unter der vedtngnng, »ß Louenrrenz ansg,schrieben werde und daß de, »th das Collegtn« »«gen Ausübung des Wider- rnchrrchis höre. ». Herr ArvocatTröndli« hält die BewUttichg er Vorlage ans d«« Grnvde sür »sthig, weil »« städtische Bauwesen einen »ngehener» Ans» ug genommen had« »nd daßrlde einer stete» »sfichttguog bebürse. Der Redner erinnert die in der Watsenhausftraße, an der neuen tischhalle re. dorgekommeneu Rasschrettnngen. Herr Direktor Näser: Die Minorität des «schuffes Hab« sich gesagt, daß bei wirk- RnssLhrnug Desteu, was die Vorlage b«. , anch zwei vauredtfioreu nicht genügen de». Sie habe als richtig erkannt, daß rnst der versuch mit eine« Revisor, t» Hiu- aus frühere Erfahrungen, gemacht werde» >«. Herr Fleischhauer verwendet stch sür »tsoren, desgleichen tu längerer Rede Herr mrister Klemm, welcher stch ans das groß« mchseu der Vausachen-Registrande bei« Stadt bezieht Nachdem Herr Direktor Näser licirt.dieHerrenKleischhanernudKnmmer sür die Rathsvorlage verwendet haben, wird lbe nach dem Antrag der Ansschüste «tt gegen 7 Gti»»e» geurhmtgt. , erstattet hieraus Herr Vorsteher vr. i« Name» des »ersaffnug-ansschnffes ichtüber dieAmtsblatt-Angeleaeuhelt Neduer bemerkt«, der Bericht Hab« der Kürze Zeit halber seine« Wortlaut »ach nicht im Ickuß jestgesteüt werdeu können, aber er ged« Gedaukeugaug »er über dt« Angeles heit jenen Verathuugen wieder. Die versa»«» owohl wie die zahlreiche» Besucher der hören «tt gespannter Insmerklawkeit Bericht «». welch«» wir t» der ü. Beilage dieses Blattes seine« vollen Wortlaute »ach solgen lassen. Die verlesnng des Berichtes wurde bei ver- schirdenen Stellen dnrch lebhafte Bravorufe «nterbroche« Die Debatte eröffnet« Herr Ldvocat Fr « ncke, welcher d»rch sei«, allerhand nicht zur Sech« gehörend« Dinge etnstrenend« Rede d e Geduld der v«rsa«»l»»- «ns eine harte Probe stellte. Er führt« etwa Fügendes «ns: Mit schwere« Herze» habe er steh znr Z,sti««»»g zu be« Ausschuß-Gutachten entfchlosse». Nr frage die Anwesende» off«, ,h sie «ngestchts der »orltegen- den Frage nicht eine gewisse Bekle»«»ng em» pjäaden. Das Collegin« sage, es habe Recht, und die GtaatSregternng ihrerseits h,Haupte Daffelbe. Ge»iß habe das Collegium R.cht, aber es müsse stch anch sagen, daß es sein Recht nicht behaupten könne. Die Krage sei ganz rin- fach eine Machtslage, und es zeige stch von Nenem, daß Regierung und Staatsbürger fortdauernd Gegner find. Das Volk ringe seit den Freihetts- kriegen n« größere Rechte, aber dasselbe habe tie gnten Gelegenheiten stets »erabsänmt »nd, wenn die Stürme vorüber waren, die Hände in den Schooß gelegt. Wenn die Zeiten wieder ruhig wurden, dann hrschnttten die Regierungen die volkssreihett tu der Regel Der Redner ruft ans: „Wie hat sich das Volk t» Deutschen Reiche verhallen? Nicht zu «einer persönlichen Zufrie denheit." (Großes Gelächter) Er »olle dar«« erinnern, daß der Volksvertretung das Mtlitair- budget genommen, laß de« Volke zwar das all gemeine Wahlrecht gegeben worden, daß Bismarck aber mit „einer gewiffe« Brntalirät" die Diäten verweigert habe. (Stürmische Unterbrechung, vielfache N»fe: „Zur Sache".) In das Straf» gesetzdach sei die Todesstrafe ausgenommen, die Abschaffung der Zeituogsstener wnrde als Com pensatio» für da« unfreifinvige Presigesetz benutzt. sondern die Stadt Leipzig wegen des in ihr herrschen- s den liberalen uu» nationalen Geistes rn eine em- f pftndltch« Geldstrafe habe nehmen wollen. Das f Leipziger Tageblatt werde vorausstchilkch alle? sein«.Abonnenten und Anzeigen behalten Der j Redner hat sich gefragt, ob es nicht möglich sei, f de» Anzeiger von de» Tageblatt z« trennen nnd - ihn dann in Form eines selbstständig-« Blattes. de« Tageblatt deiznlegen Er habe stch ferner? gefragt, »h nicht die Gründung eines eigenen vlattes für die städtischen Körperschaft»« au- gezeigt erscheine in Ler weise, »i, es in Dr-sden «tt de« dortigen „Anzitger" der Fall sei. Wenn «au in Leipzig Retguog zeige, da« Theater in eigene städtische v-rwoltn^g zu nehmen, dann uiüssi es anch mit einem Pleßnnterulhmeu angehen. H:rr Vorsteher vr. Georgi erklärt, «ns die Rede dcs Herrn Advocaten Franike nicht näher etngehen zu wollen. Es sei ihm bei Anhörung derselben ergangen wie etwa bet Empfang eines scherzhaften Weihnachtsgeschenkes Mau streife nach einander die Hüllen ab, um endlich aus den K:rn zu kommen, und er habe bei Francke's Rede immer erwartet, was eigentlich deren Kern sein weide, c» sei aber kein Kern gekommen Die Ansicht des Herrn Franckr, daß, weil früher Manch«» vrrabsäumt worden, jetzt Nicht» ge schehen dürfe, könne doch nnmö lich zutreffend sein. Redner stimmt der Auffassung bei, daß die Kretsdirectton den Rath »»möglich zwingen könne, seine Brkanntmachnngen nnr in einem vlatte zu erlaffen; das Geietz von 1855 biete nicht den geringsten «rhalt z» e-ner gegen- s tyeiligen Feststtzang G-:gerü»er der Bemerkung j betreffs Gründung eines eigene« Blattes wolle er daran erinnern, daß das Ministerium dem Rath die Beuutznng seines eigenen Anzeigers als Amtsblatt untersagt habe, klebrigen» wisse er, daß im Stadtralh selbst die Aassaffuug bestehe, die stadträthlichcn folgende kurze Schlaf offenbar und er führte die Partie gut zu Ende. Da» Public«« war «egen der großen H'tze z« xhmaafiiliHen Uebuugeu gar nicht aufgelegt und applandtrte daher beiden Hauptdarstellern nur sehr mäßig. Der Gomez de» Herrn Bölhoff fow^e »ie der drei Hirten her Herren Gilt, Ulbnch »nv Ehrk« »uh die beson ders lobenswerthen Leistungen des Chor (der fre-ltch tu Wewa Opern so dankhare R»«»eru findet) vrr»ollüäaklgte das Ensemble ans» er- srenliwste. Schließlich sei »och bes Getgepsolo» im ersten Act gedacht, welches Herr« Concert- «eister Röntgen einen Applaus eiubrachte. vr Hugo Nteman«. tu de« großen K«rche»streit trachte dte Reiche- k Bekanntmachungen müßten und sollten nach wie regterung zwar, die Macht über die Geistlichen! vor anch im Leipziger Tageblatt erscheinen, zu erhalten, aber fie vermetbe, den Schwerpunkts Herr Abvocat Kraucke replicirt gegen der- s ,n die Sircheugemrindeu z» lege», nnb ganz die- j schrevene Bemerkungen -es Vorredner». Herr . selbe Tendenz trete in de» Iesutten-Ausweisung«, geietz hervor. (Große Unruhe.) Ja Sachsen ssthe die Regierung genau ans demselben Stand Fleischhauer meint, die Kreisdirection habe mit dem betreffenden Paff«» in ihrer Verordnung ! lediglich den Zweck verfolgt, tu dem Pubttcnm punct, fie habe keine Gelegenheit vorübergehen den Glauben zu erwecken, daß die Bekannt- taffen, ihre Macht z» stärken. Das beweis« »as ' machivgen nur in den , He pziger Nachrichten" Kirchen- »vd Stzuodal-Gesetz, die Ntchtdurchjüh- zu finden seien. Es sei damit aus eine ziemlich rnug der Glanbenssrerhett, die Octrohirung des pl-»mpe Unterstützung des neuen Amtsblattes ab- volksschnlgesetzes, dieFesthaltnug au dem Vereins-- g.schen gewesen. Herr Advocat Vr Tannert und versammlnngsgesttz »ou 1850. Der Redner ! erblickt m dem betr. Passus der Kreisdirection»- zeht nun aus eine ahsällize Krttik des Verhaltens > Verordnung schon deshalb eine irrthüml'che A>-f- des Leipziger Stadtralh» und des Pol,zeiamt» ' iaffuna, weil dann der Rath auch in »er „Leipziger Über, hebt nameutlich die von letzterem verfügten - Zeitung", in Berliner und anderen Blättern Nichts ve Der K-rurt von Loggia (entdeckt am 12 Avril) wird schon in den nächsten Lagen — von Mitte dieses Mo nats an — dem unbewaffneten Auge sichtbar werdeu. Er befindet stch jetzt über dem Nord nordwrstpnvcte d:s Horizonts, t« Slerublde des Cameioprrd. Sucvt man zuerst die beiden jetzt tief unten am westiü»westlichen HorizdM b finrltchen hellstem Slerne der Zwillinge: Pollux (tivk«) und Lastor (recht») auf so findet «an drn Komet sehr leicht m der von Castor znm Polarstern gezogenen geraden Lwie »nd zwar ist die Entfernung des rrfterca vom Komet etwa dooprlt so groß, als die de» letzteren von de«, selben. Oder: der dem P lästern zunächst sichende hellste Stern ee» Viereck im großen Bär bildet fitzt »it Komet und Polarstern ein nahez» gleichseitige» Dreeck. Von Enre Jnni an bewegt er sich zteml-ch seua» südlich, dte Richtung nach Pollux berbehalleud, tritt am 5 Juli in den LnchS. am 15. tu die Zwillinge ist am 16 und 17 Juli nahe bei Castor »uo Pollux (etwas westlich) un» v:rschw»ndet als- dann für unsere Gegenden. Bi» zum IS. Zal: nimmt er sehr rasch au Helligkeit zu, wird aber erst in der ersten Hälfte de» Juli eine besonders glänzerd: Erscheinung daibieten, da zn dieser Zeit tie Nächte nicht mehr dnrch d:n Mono uns zugleich auch i« geringerem Grade d»rch l»e immerwährende Dämmerung erhellt werder. Am 8. Juli ist er ber Sonne am nächsten nr-o zwar iS'/, Mill. geogr. Meilen von derselben entfernt. Heine Entfernung von der Erde be trägt am 9 I^nt 22 Mill, 17 Juni 20 Will., 25 Juni 18, 3. Inl, 12, 11. Juli », IS. Äuu 6 Mill Meilen Am 23 Juli ist er der Erd: am nächsten (5*/, Mill. Meilen). «orgi Maßregel« gegen dte Gocialdemokratrn und dte bekannten neuere» Lhoatarvor gänge hervor, »m sobann zu behaupten, daß «au nach allede« dte vorliegende Angelegenheit nicht z» einer außer- ordentlichen Staats«ffatre «nshauschen »nd nicht an dte große Glocke schlage» därse. Was man «»strebe» sol«, da» sei die Beseitig«»« de» Polizei- staates nnd die Einführung des Rechtsstaates. H«er »leischhavgr hatte htsher »fcht ge- »nbt, daß Pich tu Leipzig «tu Glatt fin den »erde, welche», die Erdschaft d s Tagedlatte» »,t»«4 E, hade stch etues Ander» übarzenge» «Lffe» »gd de» Terlejzer dg» ..Leipzig«, Rachrichte»" sagen lasten, er «öge ihn »tt ver Rnfendnna seine» gestn- »nngslofe» Blatte» fernerhin ver» schonen, («rav,.)») Die Krttsdirecti.» scheine die Sntereffen de, Stadt dnrchans nicht gewahrt zn hah«, den» sonst hätte fie eine größer« Er» »äßignug her -dsertionskoste» answtrke, müsse«. Venu «Iw« hi« Kretsdirections-Verordnung dahin zn verstehen sein sollte, daß der Rath seine Be kanntmachungen nnr 1» den „Leipziger Nach richten" allein veröffentliche» dürfe, so erwart« er vo« Rath, daß er stch solche« unerhörte« Ansinnen nicht füge» verd«. (Beifall ) Herr Direktor Näser hat noch nicht ahseheu könne», wen dte Regierung eigentlich hat bestrafen »ollen. Nach seiner Auffassung Hab« das Lage- blatt de» Rotzen, »ie Stadt den Schade«. Das Tageblatt spare fortan soso Thlr. Pachtbetrag und es «nßte bis jetzt alle Nathsaunovcea mn- sonst abdrncken, was tu Znknuft gewiß nicht «ehr geschehen »erde. (Darüber ist vorläufig das RV- thige vereinbart. D. Re» ) Di« Bekanntmachnu- ge» müßten bet de, geringen verbrettnug des »euen Amtsblattes aber gewiß anch ferner t» Tageblatt abgedrnckt wer»«u, und hierin liege eine groß« Materielle Schädigung der Leipziger Bewohner. Der Redner glanbi deshalb, daß dte Re gierung wohl nicht eigentlich das Letpz Tagedlatt, *) «s wird »ns glunbhast «tchwbetlt, daß dieser Schritt nicht vereinzelt »»sieht und »aß außerdem v« vielen u»aLHLu»i-«o nud patriotischen Bürgern Leipzigs die »sndigmlg »es Lbonnements «nf das „Auusdlatt" ü» ficherer Ansßch» sicht. D. Ned. VrrschirdrrrrL. chts versffentlichen dürfe. Redner erachtet die » Adschaffaug »es Instituts drr Amtsblätter für? höchst vothweudig und findet das Vorgehen ver k Negierung recht eigenthümlich angefichls des am 1. Juli in Kraft tretenden Reich»pr<ßzesetze«. Dte Debatte wird hieraus geschloffen »nd es genehmigt dte Versamnrlnva einstimmig den An trag des Versaffnugs-Snsschuffes. Wegen vor gerückter Zeit wird die Versammlung, unter Ab- setznng der »eitere» Gegenstände von der Tages ordnung, »erlagt. Neuer Theater. Die Anffährnng das Nachtlagers vo« Granada a« 1». I«»i war eine dnrchans gelungene. Dte Partie der Gabriele befand stch in Hänren des Ftl. Rosevseld vo« Stadttheater in Magdeburg, welch« wohl ans Engagement hier gasttn Ihre Stirn«« hat Meta», einen nicht »ubeträchtltchea Umfang (b) »nd ein« ziemlich große Beweglichkeit; zwar klangen einige frei augegeben« hohe Töae noch etwas scharf, doch ließrn dafür andere, dt« piano eingesetzt »vd geschickt geschwellt wnrde», er kenne», daß de« Hebel abgeholfen werden kann. Daß dt« Stimm« in Passagen, soweit fie nicht fort, z» fingen find, nicht recht trng. lag vielleicht daran, daß dt« Sängerin die Größe »es auszn» Menden Ra»«s »nterschätzte; nach dieser Seit« war ganz entschieden mehr Tongebung rvkhtg. Frl. Roseuberg hat auch Spiel; sie ließ sich nicht apathisch anstngen, sondern füllte ihre Pansen dnrch paffende Pantomime aus; zudem wird fie durch eine vortheilhaste Erscheinung unterstützt: es dürfte also den Beifall des Publicum» staden, wenn fie engagirt würv«, »« die dnrch den Rück- tritt de- Frl. v. Hartmano entstandene Lücke auszusüllen. Gpectelles Lob verdient noch Herr L ßmouu, dessen Jäger hier nicht mehr neu ist und stch wieder einmal wohlgeluvgr» prodvctrt« Ohne Frage hat Herr Lißmaun sowohl in Bezug ans Bewältigung seiner bedeutenden Stimmmittel als anch aus» Spiel Fortschritte gemacht; in der große« Solosceu« des zweite» Acres schien es et»»al, als »oll« ihn dte Anftrenguua (der Jäger k»««1 von seine« »»stritt an nicht wwder von der Bühn«) ermüden, doch kräftigte th« der darans — D-r päpstliche Gesandte tnMünchen heißt Megliut, wohut in nuer Vorstndt und machte Morgens gern seinen Spaziergang in den nahen schattigen Gärten und Alleen. Der schönste Park in seiner Röhe war der etues reichen Guts besitzers, welche. Er,»« April t« schönsten VUtthe». schmeck prangte »nd tu welche« dte Nachtigallen, Amseln, Droffeln re. in de» Gebüsche« so eifrig und prächtig schlngen, daß es eine wahr« Frende war, anch für Monstgnore Megltnt. « ließ daher bet »em Gutsdapßer, dessen Sill» mitten in dem Parke stand, anfrag«», ob er in de» Parke spazieren gehen dürfe. Mit dem größte» Vergnügen, antwortet« der freundlich« Rachbar, und ließ Stüble und Dich« an den schönste» Plätzen anfiielleu »nd aus den L'.sche« allerlei Mineralwasser, das mau »um Morgenspazter- gang gern trinkt. Jeden Margen stellt« sich der dankbare Gesaukte zn« Spariurgang ei« Bald aber fiel es «ns, daß der geflügelten Musikanten weniger wurden, daß fie sich vor de» Menschen viel sche»er als früher znrtickzoge« »nd daß end lich der Gesang in einzelne» Gebüsche» vollstän dig verstnmmte. Mau dachte au Randvögel, sah aber keine», «vd schstttelte de« Kops. In einer benachbarte« Restauration trafen di« Käthen- meiste, des Vatsdefitzer, »nd des päpstliche, Ge sandte» oft bet eine» Glas Bier znsamme» Mein Herr, sagte einmal »er K»ch des Gnksbe- sttzers, ißt am liebsten kräftige Beefsteaks, Lote- lettes nud «ttnuter Fisch«. Der italienisch« Koch rümpft« di« Nase nnd sagt«: «et» Herr hat eine feinere Zange, er zieht seines Geflügel alle« Anderen vor, wie alle Italiener; tu diese« Frühjahr ißt er a« liebsten Droffeln, Amseln, Lerche», Nachtigallen, di« er sich ans seine« Spa ziergängen selber sängt und fast täglich t» seine» Lasche« «ttbringt. Der Deutsche spitzt« die Ohre», es ging ihm ein Licht auf; er und andere Die ner oes Gutsbesitzers versteckte» stch in dem Park »nd paßte» dem spannenden Gesandten scharf ans. Da Warden sie Zengen, wie der Prälat tu den Gebüschen kleine seidene Schlingen befestigte nud «it raschem Griff die gefangene» Sänger ermkrat« nud tu dt« Lasche steckte Sie meldeten es ihre« Herrn uu» dttfer versteckt« sich selber nud ertappt« feine» hohe» Gast gar
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