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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-11-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187411196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18741119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18741119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-11
- Tag1874-11-19
- Monat1874-11
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1874
- Autor
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«rschttot »,kch früh «>/, Uhr. Nrd«tt<, ,,t LrpedÜi»» Johannisgasse 33. Deraritwortlichrr Redactrur Fr. Hüttner in Reudnitz. «Sprechstunde d. Redaction V»r»i»«,,« „n ll—tt Uhr N»ch«i«a,I »on 4 — » Uhr Annahme der für die nächst- folamdr Rümmer bestimmten Inserate an Wochmtagen bis «Uhr Rachmittaa-. an Sonn- «nd Festtagen stM bi«Utzr. Mat« f«r S»srratt,a»»«h«4: Otta Klemm. UniverfitLtSstr. 22, Lont« Ltsche, Hainstr. 2l, patt. VtMger .Sagclilalt Anzeiger. Orzrn für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. «»sl«,c lS.IS». Belegexemplar 1 Gebühren für Extrabeilagen ohne PostbefSrderung 11 ^ Mit Postbestrderung 14 cks. Zuserat« 4gesp. BouraoiSz. 1'/,-^ Größere Schriften laut unstreu. PreiSoerzeichniß. —Tabellarische'- Satz nach höherem Tanf. Reklame» uuler dem «edacttaaqjirt^ dir Spaltzeile 3 ^ Inserate find stet- an d. tq»edVtBr zu senden. — Rabatt wird «che gegeben — Zahlung baar, durch Postanweisung oder Postvorschust M 3L3. Donnerstag den 19. November. 1874. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen zum Bußtag den 20. November nur Vormittags bis Uhr geöffnet LxpvßUttoi» ÄS8 LeLpKtxer Vnßxedtntte«. Bekanntmachung. Die Arbeiten an eingefrorenen Röhren und Gasmessern werden nicht mehr unentgeltlich, sondern für Rechnung der Consumenten ausgeführt. Bezüglich der Einfübrungsröhren und der Gasmesser sind solche Arbeiten rcgulativmäßig durch die Gasanstalt, bezüglich der sonstigen Leitungsröhren und Lampen durcb die concessionirten Gas- Installateure und Schlossermeister auSzusührcn. Es liegt daher im eigenen Interesse der Consu- menten, die dem Froste auSgesetzten Röhren, Gasmesser und Brenner durch Ueberdeckungen und Umhüllungen möglichst zu schützen. Im Uebriaen ermächtigen wir die Gasconsumenten, bei jeder vorkommenden GaSauSströmung oder bei plötzlichem und totalem Verlöschen der Gasflammen sich der nächsten städtischen Feuer- Telegraphcn-Station (Meldestelle oder Feuerwache) zur Benachrichtigung der Gasanstalt zu bedienen. Leipzig, am 16. November 1874. DeS RathS Deputation zur Gasanstalt. Korbweiden-Verkauf. Montag den 23. -tovenrber d. I. sollen im Eonnewitzer Revier von Vormittags 9 Uhr an ca IttvO Gebund Korbweide« gegen sofortige Bezahlung nach dem Zuschläge an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: Äuf der hohen Brücke bei Connewitz Leipzig, am 14. November 1874. DeS RathS Forstdeputation. Bekanntmachung. Es ist wahrzunehmen gewesen, daß hier bei Schornstein- und Dachreparatnren nick! immer diejenigen Vorkehrungen getroffen werden, welche zur Sicherheit des öffentlichen Verkehre erforderlich sind. Nach 8. 20 der Baupolizeiordnung für Städte vom 27. Februar 1869 sind abc: sowohl die Grundstücksbesitzer als auch die Bauführer verpflichtet, bei Dach- umdeckungen, Dachreparaturen und sonstigen Bauarbeiter! die gegen da- Herabfalle» »»» Steinen nnd andere« Baumaterialien «öthige» Schutzvorrichtungen anzndrtnge«. Indem wir diese Gesetzvorschrift zu gehöriger Nachachtung hierdurch in Erinnerung bringen verbiete« wir zugleich das wegen Sperrung de« FußverkehrS an den betreffenden Gebäuden bisher hier üblich gewesene Aufstellen von Stange«, Latten oder andere« derartigen ver- kehrShinderade« WarnungSzeiche« aus den Straßen und Plätzen. Zuwiderhandlungen sind gemäß tztz. 366, », i<> und 367, n des Strafgesetzbuchs mit Geld strafe bi« zu Fünfzig Thaler« oder entsprechender Haft zu bestrafen. Leipzig, am 5. November 1874. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. vr. Reichel. Bekanntmachung. Wir briiigen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß nachbezeichnete, an der BlücherstraHr hier gelegene Grundstücke die dabcibemerkten neuen bez. veränderten Straßennummern erhalten haben: Straßennummer neue alte Nummer des BrandcatasterS. 32 — 1293L., Abtheil. 8. 33 — I293V., 34 32 1257, 3', — — 36 — 12568., 37 36 1256, - - Leipzig, am 16. November 1874. Name deS Besitzers: Herr Friedrich Ottomar Jnmmel. s r s s - Johann Moritz Friedrich. Thüringische Eisenbahn - Gesellschaft. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. K o ch. Reichel Das Eoncert am Bußtage. Leipzig, 17. November. Es ist noch nicht all zulange , daß dem Schatz kirchlicher Tonkunst wieder der gebührende Werth in unserer Stadt beigelegt wird. Der Riedel'sche Verein hat ihn hier von Neuem so zu sagen der Vergessenheit, oder doch wenigstens einem Dunkel enthoben, welches ihn vor den Augen der Menge verbarg; seit Jahren ist dieser Verein dann der treue Hüter dieses Schatzes gewesen und bringt alljährlich auS dem selben Alte- und Reue« hervor. DaS Alte, uni dadurch den gesunden, offenen Sinn für die er- babensten Tonschöpsungen. welche die Musikge schichte nennt, zu wecken und zu bilden; das Neue, um die Selbständigkeit de- UrtheilS, den unbe fangenen Blick für die Größe der hinter uns liegenden Zelt und für die Eigenart und Errun genschaften unserer gegenwärtigen zu klären und ru üben. Denn gerade in der wechselseitigen Be leuchtung der einen Kunstperiode durch die andere liegt die hauptsächliche Anziehungskraft beider für einen musikalisch Gebildeten. So wenig diese Er fahrung der Mehrzahl der Musik-Hörenden und -Ausübenden zuni vollen Bewußtsein kommen mag, sie ist doch so allgemein richtig, als die andere, daß ein Verein, der nur alte Musik pflegen, seine Elasticität, und ein solcher, der nur neue treiben wollte, seinen Ernst und seine Kraft verlieren muß. Das Ebenmaß aber in der kunstwllrdigen Be schäftigung eines Vereins für Kirchenmusik ist naturgemäß nicht so äußerlich und darum auch keineswegs so leicht herzustellen, daß dafür der Inhalt etwa einer, im besten Sinne, reichhaltigen musikalischen Bibliothek schlechthin den Maaßslab gäbe. WaS dort steht, ist gewiß der Ausführung würdig; aber so unerschöpflich die Zahl der Werke — von Tag zu Tag sich mehrend und be deutend nach den verschiedensten <Äiten hin — sv unmöglich würde auch deren Bewältigung durch einen Kreis von Ausübenden oder Hörern sein. Hier ist naturgemäß eine heilsame Beschränkung auch in der Auswahl unter dem Besten geboten, und das Gehcimniß der gedeihlichen musikalischen Fortentwicklung liegt für Ausübende wie Hörende nicht sowohl in dem erschöpfenden Allerlei, al« vielmehr in der rechten Ergänzung und der voll ständigen geistigen Verarbeitung deS musikalisch Gebotenen. Carl Riedel hat es verstanden, durch Wieder holung von Aufführungen der gewählten Werke, sowie durch sorgsamste Vorbereitung einer jeden einzelnen solchen Aufführung, den Werken unserer größten Tondichter emen besondern Nachdruck zu geben. Erklärlicher Weise ist es besonders Bach gewesen, welcher in diesem Sinne Berücksichtigung vor Andern gefunden hat. Fast in jedem Eoncert brachte Riedel Werke dieses Tonmeisters, darunter Anfang dieses Jahre«) zweimal die Hohe Mess«, zahlreiche Cantaten, Motetten, Arien, die Iohannrspassion, Sonaten, Choralvorspielc und andere Orgelwerke. Aber — wenn auch die thai- krästigc Verehrung unseres Dirigenten für Back mS an die Grenze schritt — doch ist hierbei nie jener Gesichtspunkt der wünschenSwerthen Viel- leitmkeit verloren gegangen, und auch daS Akte blieb immer neu, so wenig da« Neue vernach lässigt blieb. Wenn der Riedel'sche Verein für nächsten Fre,- tag nun die Aufführung de« Oratoriums „Christus" von Friedrich Kiel in Aussicht stellt, so ist dies das erste Concert diese« JahreS, welches der Vorführung eines neuen Werks ge widmet ist. Zudem ist cs auch die erste Ausfüh rung dieses Werks selbst, eine solche in Berlin, dem Wobnort de« Componisten. und eine theilweise in Stettin während der Charwoche d. I. abge rechnet. Ebenso sorgsam, wie Riedel mit Ausnutzung der Zeit für ältere Werke zu Rathe geht, hat er es auch tm Hinblick auf diese Novität aethan. Mit derselben wird nach den Berichten über die Berliner Aufführung, und auch nach denen au- Fachblättern, welche das Werk mehr oder weniger eingehend behandeln, unserm Leipziger Publicum — oder wenigstens dem Theil desselben, welcher den ernstgemeinten Gaben kirchlicher Tonkunst zugäng lich ist — die Kenntnißnahme eines nach Händet'S, Back's, Mendelssohn'S und Liszt's Vorgang epoche- machenden Werks ermöglicht. Händcl's Messias, Back'S beide Passionen, Mendelssohn'« Frag ment zu einem Oratorium „Christus" und Liszt's Werk gleichen Namens sind neben dem „Christus am Oelberge" von Beethoven und etwa noch den Oratorien von Spohr und Graun die Haupt werke, in denen der gleiche Stoff, wie iu Kiel's Oratorium zu einer — und zwar hier kunstge schichtlich bedeutsamen — musikalischen Verarbei tung gekommen ist Es gehört nickt hierher, die Art der Behandlung in jedem der genannten Werke in Betracht und Vergleich zu ziehen, so fördernd die« auch für das tiefere Verständlich des Kiel'schen „Christus" nur sein könnte. So viel steht fest, daß Kiel mit seinem Werk die Entwicklung des Oratoriums um einen Schritt weiter gefördert hat. Zu dramatischem Leben ist hier Alles gekommen, was der Stoff zur Bearbeitung darbietet. Die mannickfachsten Dar- stellungSmittel sind unter diesem Gesicht-punct auSgebeutet. Man wird ihn beim Anhörcn eben falls sesthalten muffen, um daS Werk in seiner j Eigenart zu würdigen. Schon vorhin haben wir Bach genannt ; und wer sollte ihn nicht nennen, sobald von allem Schönsten in der kirchlichen Musik die Rede ist. Einen Vorgänger aber, wie Kiel an Sebastian Bach, hatte Bach selbst wieder an Heinrich Schütz, — in seiner PassionSmusik speciell an deS Letzteren „Historia deS Leiden« und Sterbens unsres Herrn Jesu Christi" (comp. 1665). Und so wenig deshalb Bach ein Nach ahmer von Scbütz zu nennen ist, so wenig hier Kiel von Back) Beide haben nur daS bleibend Wahre in der Empfindung ihrer Vorgänger bei- brhalten, ohne aber deshalb ihr eigene- Empfinden und die Gcstaltungsart zurückzuweisen, welche sich unter den Einflüssen unserer Zeit als die natür liche und entsprechende ergeben hat. In Einem dagegen unterscheidet sich Kiel ganz wesentlich von Bach so wenig, dessen Einfluß auch in Chören und Recitativen zu verkennen ist: daS epische Moment, welches z. B. in der MatthänS- passion bei den Erzählungen de« Evangelisten vor waltet, ist bei Kiel gänzlich zurückgewiesen. Ohne Weiteres treten hier die Personen handelnd ein, die Chöre sind von einer Knappheit und Kürze, dabei aber so charakteristisch, daß über die Wahr heit und daS Wesen der geschilderten Seelenzu stände keinen Augenblick Zweifel sein kann. Man lebe sich in den zu Grunde gelegten Text, wie ihn die Concertprogramme enthalten, vor der Aus- führung einmal mitempfindend ein, und eS wird die Musik dann eine unwiderstehliche Gewalt üben Einfach und ungesucht, — ungesucht auch, wo die künstlichsten Formen zu Hülse genommen sind, wie in der Doppelfuge: „Singet dem Herrn ein neues Lied" oder in dem Choral: „Mein JesuS stirbt, die Felsen beben", zu dessen Melodie (im 2. Vers) eine Fuge tritt, nn Schlußchor: „Das ist der Stein, von den Bauleuten verworfen", dessen originelle«, höchst charakteristisches Thema fest und ohne Wanken ein Bekenntniß stützt; — innig und gemüthvoll, wie im Sologesang der beiden Ma rien; in den Chören der Jünger, deS Volks fort reißend lebendig, in den Tonmalereien so aus drucksvoll schön, gehört diese Musik zu dem Aus gewähltesten und Edelsten, was wir haben. Auf Zweierlei, dem unsere Vorliebe angehört, möchten wir noch aufmerksam machen; es ist dies der Alt chor, dem die Worte Christi in den Mund gelegt sind: „Siehe ich stehe vor der Thür und klopfe an" und der Chor im 3. Theil: „Das kein Auge gesehen, und kem Ohr gehöret hat" rc. Sagen läßt sich über dergleichen kaum etwas. Aber wer einen Sinn hat für die Tonaebilde abseits vom musikalischen Pretiosen- und Raritätenmarkt, die auS der Verborgenheit sich nie ganz hcrvorwagen, weil sie in dem Verborgenen de« Herzens selbst geboren sind und auch nur da verstanden werden können, den mögen sie nicht unvorbereitet treffen. Von Vielen als der Höhepunkt deS Werke- bezeichnet wird der Choral: „Mein JesuS stirbt rc.". — LlS in Berlin jene erste Aufführung im ReickS- hallensaale stattfand, haben Hunderte einen Platz vergeblich gesucht. Unsere ThomaSkirche wird den Raum haben, sie alle aufzunehmen, die von nah und fern zu der Aufführung herbeieilen. Dieselbe eröffnet die Reihe derer, welche für andere Städte (Dresden, Braunschweig u. a.) in Aussicht ge nommen sind. Allerorten, wie auch damals in Berlin, betrachtet man die Vorführung de« WerkeS alS ein musikalisches Ereigniß. »r Aus Lta-t und Land. * Leipzig, 18. November. Der im Reichstag von dem Abg. Sonne mann gestellte Antrag, daß daS vom KrciSgericht in Altona gegen den ocialdemokratischen Abgeordneten Reimer einae- eitete Gerichtsverfahren wegen öffentlichen Betteln« ür die Dauer der gegenwärtigen Reichstags - ession aufgehoben werde, ferner daß ein gleicher öeschluß hinsichtlich eines gegen dieAbag. Ha sen- clever und Reimer vom Stadtgericht in Berlin eingeleiteten Gerichtsverfahren« erfolge, ist von den sächsischen Abgg. Vahlteich, Eysoldt, vr. Minckwitz, Geib und Liebknecht mit unterstützt. * Leipzig, 18. November. Aus Berlin wird gemeldet, daß vom Bundesrath die Matricu- larbeiträge der ernzelnen Bunde-staaten auf da- Jahr 1875 festgesetzt worden sind. Die Gesammtsumme der Beiträge beläuft sich danach auf 25.617,253 Mark.' Äus Sachsen entfällt der Betrag von 4,723.054 Mark, über 100,000 Mark weniger als 1874. * Leipzigs 18. November. DaS „Dresdner Journal" batte vor einiger Zeit die etwa- wundersame Behauptung ausgestellt, daß, wenn die Stadtgemeinven zu Ende dieses JahreS auf Grund deS Eintritts der neuen Städteordnung eine totale Neuwahl der Stadtverord- neten-Collegien vornebmen wollten, sie dazu besonderer Dispensation des Ministeriums des Innern bedürften. Die „Deutsche Al lg. Zeit." hatte daraus in einem an die Landtags verhandlungen sich anlchnenden Artikel die Rich tigkeit dieser Behauptung dargethan und auch aus den, ganzen Geist der neuen Städteordnung für die Gemeinden die Berechtigung in Anspruch genommen, daß sie den gänzlich veränderten Ver hältnissen durch eine totale Erneuerung der Ge- meindevertretung Rechnung tragen könnten, ohne daß sie hierzu erst höhere Genehmigung einzu- holcn brauchten. DaS „DreSd. Journal" versucht nun in seiner heutigen Nummer in einem längere» Artikel seine frühere Behauptung als begründe: aufrecht zu erhalten. So weit wir unS über die ofsiciösen Darlegungen zu orientiren vermocht haben, können wir gerade nicht sagen, daß dem „Dresdener Journal" die Widerlegung der „Denk schcn Allgemeinen Zeitung" gegmckt sei. ES ist und bleibt, vom Standpunct de« gesunden Men schenverstandes auS betrachtet, ein Unding, eine Körperschaft nach zwei ganz verschiedenen Wahl gesetzen bilden zu lassen. In dieser Beziehung de Entschließung der Gemeinden aber noch von eun r besonderen ministeriellen Erlaubniß abhängig zu machen, darin erblicken wir eine ganz unnothijk bureaukratische Bevormundung. * Leipzig, 18. November. In Folge eines er lassenen EirculairS zur Gründung eine-Con- sum-VereinS für Eisenbahn-Beamte und Arbeiter hat kürzlich im Saale de- Hotel de Pruste eine Versammlung stattgesunden, in welch, r der Statutenentwurf vorgelesen und zur Prüfung desselben Vertrauensmänner gewählt wurden. Nachdenz diese Prüfung stattgefundcn hat und die Statuten mit einigen Aenderungen von dieser Commission als zweckmäßig anerkannt worden sind, findet nunmehr nächsten Montag, den 23. d., Abend- 8 Uhr in den Sälen de« Pan theon die Constituiruna de« Verein- und Wahl de- Ausschusses statt. Es ist zu erwarten, daß der Verein in nächster Zeit schon seinen Mil gliedern Nachweisen kann, baß auf dem Wege der Genossenschaft viele- erreicht wird, wa- der Dn- zelne nicht vermag. Die« ist umsomehr möglirt», wenn eine allgemeine Theilnahmc deS Eisenbahn- personal- an diesem Vereine stattfiudct. * Leipzig, 18. November. Am heutigen Tage be ging ein Bürger unserer Stadt, der Uhrmacher Herr Louis Ernst, sein fünfzigjährige« Üieisterjubiläum. Der Jubilar wurde im Lause deS Vormittag« u. A. durch die Mitglieder der Innung unter Ueberreichung eine« Lorbeer- kranze« unv eine- silbernen Pokal- herzlich be glückwünscht. Drrsdrn, 17. November. Unter unseren In dustriellen und Gewerbtreibenden herrscht das regste Interesse für die Errichtung eine« Ge- werbeschicdSgericht«. Schon im vorigen Jahre haben sich Stadtrath und Stadtverordnete damit beschäftigt und daS Statut war bereits ausgearbeitet und sestaestellt. Man hatte im Februar d. I. die ganze Angelegenheit liegen lasten, weil man hoffte, daß in dem damaligen Reichs tage ein Gesetzentwurs darüber zum Abschlüsse kommen würde. Da dre« damals nicht geschehen, beim gegenwärtigen Reichstage aber eine erneuerte Aufnahme der Angelegenheit kaum zu erwarten steht, so will der Stadtrath die Arbeiten nunmehr wieder aufnehmen. (DreSd. Zeitg.) — Die „Dre-dner Zeitung" hat in voriger
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