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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188601125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-01
- Tag1886-01-12
- Monat1886-01
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1886
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«o derl«ßt: Herr K Aß«N Nun t» Hen- sHnft IvSzäöH^H (U-garn) Mit Frl. Hermftt» MsttlerGkoedB in Wk». Her» M>l Bräuer, Knnim«»» «, Aunnderg. «ll Art. Tlnra MenÄ^ki Herr Lud»«« Hermann t» Vftrtten mtt Arl. A-na Rlchier bns. Herr Tu« Qcr»e>. vüraerlchullehrrr, mtt Frl GchMlt« t, Lchneederg. Gek«rr»: Hern» Panl Hasch« tu vschatz Mi, GeA»»Be»: Ara» vberhofprediger vr Kobl- ickLa« «d. Slavenhagr» ia Drc-de». Frl. Laar» Becker ia Lkateaa d'Ocx. Herr Eduard Schnitze, Panicalier ia Dresden. Herr Kau Wilhelm Scharre. Archidiakonn« ew. i» Vsarrhan« za Mulse, St. Niets«. Herr L»»>« Lchildbach, Kausuiann l» Echueedera. Ara» Rojalft »env. Liadtraitz Pfeil grd. Gnttschald vo» Freiberg«dors bei Freibrrq. Arao ven» Paftoeia Klemm t» Poiichappel- «.Lck.Sk. Heute S v. »I. V. « >,VIir 1» I. v. A. 8 v. Isse«. - lD L. L, L,. vis für deute sveeseMv VvrsLww- luv^ äs8 L. ö. ducket erst über 8 laxe ststt. Gesellschaft -er Armensreun-e. SopdlvodLü Dempernrur cke» ^0 Lame»: LicaSl..Dan»rr«k.. Laanab. '/.S- j 8ebwim«d»«e>» 't^l. Manrou. Miino.. ltreua» .2-5 U oiima-Ssa, L 7LÄA ml . ft,11. Mmua«. Munona. Freuaq »ack Iketvrsdr«»»» /i»LII.<>>«8d»ll. Vailnrayr 1L ^igl-arönaek »an Morgen« bi« Rbeub«. tzenumq» bis Min-,-1« Wnnneiieurbäber eenon ,!ich ärztlicher verarnnnn» Lpeiscauftatte» 1. u. u. Mittwoch: Gelbe Erbsen mi, Lchwarzfleisch. D.v. Pahle, Rüdl. Aus dem Reichstage. V Berlin. 11 Januar. Die Budget-Commission seht» deal« die Beratbung de« Post-Etat« fort. Non Seiten der Regierung war eia verzrichniß vorgeirgt Worten über die flacht der Postämter erner. zweiter ans dritter Claste, sowie eiae llebersxdt der vertheilung der Gebalte. welche die Pestsecrrtafte nach ihren verschiedenen Rangsiusen bezieben. Aus den Antrag de« Abg. Baumbach sollen b-ide Actelistlicke di» zur nächsten Sitzung gedruckt werben. Tit. 27 fordert für 13,000 Landdrirsträger mit «lO DurchschniklSgebalt 7,930.000 Abg. Baumbach befürwortet« eine Gehalts erhöhung der Landbriesträger und behält sich eine bezügliche Resolution vor. Abg. v. Köller ist gegen den Borichlag; soweit er di« Verhältnisse kenne, seien die Landbriestriger bester gestellt als alle anderen Arbeiter. Abg. Baun, buch bebt dem gegenüber hervor, daß e« sich bier nicht um Arbeiter, sondern um Beamte bandle. Abg v. Huenc: Wenn wir da» ersorberlicheGeld hätten, würden wir sehr gern die Gehaltesür alle Kategorien von Beamten erhöhen. Leiber ist e» nicht angänqlich; die Landbriefträgrr find im klebrigen nicht schlechter gestellt al« all« anderen Beamten gleicher Qualität. Abr. Kalle schließt sich diesen Autsübrungen an. Bei Tit. 37 „Zu Ver gütungen für ungewvbnliche Leistungen von Beamten, zu Unter- tlützuuarn an bedürftige Beamte und Unkerdeamte. deren jährliche« Diansteinkoni men den Betrag von 4500 ^ nicht übersteigt and zur au»»ahm«weisen Unterstützung Höker besoldeter Beamten in außerordentlichen Bedarfsfällen T20.720 ut" wünscht Aba. Rickert Auskunft darüber, nach »eichen Grundsätzen die Remunerationen vertbeitt werken. Ttaat-secretair von Stephan erwidert, daß bei der Post DeibnachlS-Remunerationcn nicht existiren. Die Briefträger i» Berlin bekommen vom Auswärtigen Amt oder von Sr. Maj. dem Kaiser Weihnachtsgeschenke. Die Unterstützungen von Seiten der Verwaltung werden vorzugsweise bei Ein tritt der kalten JabreSzeit vertbeitt. der Rest ge wöhnlich im März 780,944 sind den Ober - Post, dirrctiouen zur Bertbeilung überwiesen worden. 60.000 durch die Cenlratverwaltung und 5000 an die Beamten Elsaß-Lothringen» gekommen. Abg. Rickert bebt hervor, daß bei der Post nur 27 pro Kops an Gratificationen ein gestellt sind, während bei anderen Verwaltungen der Satz pro Kops sogar die Höhe von 60 erreicht. Direktor »schanborn erklärt diesen Umstand dadurch, daß bei der Post verwaltung eben die Zahl der Unlerbeamten eine viel ködere fei. Die übrigen Titel der ordentlichen Au-gaben de» Post etat« gaben zu besonderen Bemerkungen keine Veranlassung. Bei der Telegraphie wurden sür Auschafsung nnd Unter- Haltung der Apparate 890,200^5 bewilligt, sür Unterhaltung der Telegraphen» und Robrpofllinien l,936.500 Für Verlegung und Vervollständigung der Telegrapbenaulagen sind 4.422.800 Mark auSgnrorfen, l,684.800 mehr al» im vorigen Iabre. Ada. Gamp findet diese Steigerung sehr bedenkend; er möchte diese Ausgaben lieber au» Anleihen bestritten wissen und nur bewilligen, wenn sie unumgänglich nothwenvig sind. Director Fischer hält die Dringlichwit durch die Bedürfnisse de» Ver kehr» sür durchaus nachgewiesen. Abg. Schräder spricht seine Genugthuung darüber aus, daß die Postverwaltung die Kosten chrer Anlage» au» den IabreSeinnabmen deckt. Er will die Verwaltung nicht aus den Weg der Anleihe drängen und be» grüßt da» Entgegenkommen der Post gegenüber den Bedürf nissen de» Verkehr» mit Freuden. Aeynlich äußert sich Abg. Löwe, welcher noch den Wunsch betont, daß allmälig nur unterirdische Leitungen hcrgestellt werden, da die in der Höhe angebrachten durch Stürme sehr gefährdet seien. Ter Titel wurde daraus bewilligt, ebenso Tit. 53. Für Bewachung der Telegraphenlinien und für LeitungS-Lusseher 499,650 Soclalpolitisches. >«f«I» «» Krü«kr»»ersi«rru»a «er l»«d- »»« sarftwirth- fchastltae» Ardetter. * Dar de« Reichstag am 3. Ia»a,r 1885 vvrgekegtr kntwurs eine« Gele»««, betreffend dir Unlollorrstcheruua der tu land- und sorst- wlrlhschalllikde» Betrieben versicherten Personen, ist. nachdem die erste Lesnag desselben ln de» Sitzungen de« Reichstag« vom 30. und 31 Januar d. I. staitgesnnde. Hotte, einer Tommission überwiesen nnd von dieser in einmaliarr Lesung dnrchberothra worden. Zur ziveileu Lesang in» Pleno« ist der Tntwurs indrffrn »ich» mebr gelang«. Der vorliegende Gesetzenlwurs zeig« im Lerbällaiß za der er wäbaten «rüderen Vorlage einig» znm Lhril erhebliche Abweichungen Dieirlbrn beenden fast durch iLagig ans der verücksichligung der van der ReichSiaq-commissio, bet der Vrratdnng de« trüberen Lntwiirs« gesohrea Belchlüffr. Immerhin aber stimmen die Grundgedanken nnd znm größte» Lbeil nach die einzelnen Bestimmungen beider Tn» würfe «i« einander überein. Mtt Rücksicht hieraus trifft die dem früheren Tniwurfe deigegedeae allgemeine Begründung im Wesent lichen nach für di« jetzige Bvrlage z». Diese allgemeine Begründung laute» wir folgt: Ungeochtei dB Mangel« »ahlr»»äßlqrr statistischer Nachweise darf auf Grund der »»mitteldarea prakiischen Lrsohrong al« fest stehend angenommen werden, baß dle Unfallgefabr, welcher die ln der Land- nnd ftarstwiribschaft beschäftigten Prrfonen an«geletzi sind, tm Allgemeine» nicht geringrr ist, al« die der industriellen Arbeiter Rar di« Gefahr von Mosten Unfällen wird für dir letzteren höder aazaschlagen sei». Im Uedeiqe, aber sind die Perionen welche t» der Landwirwichof» mtt Aabnvrrk, Vieh. laadwiribschast- lichr» Gertthen oller Art »atz namentlich mtt den nrnerdinq« in immer giüßrrem Umfang zne L»we»d»ag kommende» landwirth- ichaiiliche» Ma'chiuen z» ihn, aabe» oder welche in der Aorstwirid- lchnfl bei« Holztälle» oder bei Tnltaren. nomenNich in gebirgigen Gegenden, beschäftigt werde» oder mil dem Forsisckwtzr detrau« sind, nicht weniger gefährdet, al« dir Arbeiter der Industrie. Die Ge- tetzqednng wird daher de» »ffrnilich rrchttichrn Nnlprnch auf Für- sorge bet velrteb«nasLllen, welche» sie den industriellen Arbeitern gewährt, auch de» land- and sorüwirtdlch»solche» nicht verlogen dürfen. Dir LSIang der hieran« rnvochiendea Ansgnb« ist »m so dringlicher, al« nicht einmal da« Hafipstichtgesetz, welche« lür dir tndnßnellen Arbeiter weoigken« eine beschränkte. wen» anch nage- »ügeudr Fürlargr trat, für da« Gebiet der Load- nnd Forstwirt«, fchaft Geltung hat, wäbrend di« allgemeinen Groadlätzr de« Ttoll- recht« über die Verbindlichkeit zum tzchadenrrlatz hier i»e dort nicht NN« reichen, »m die dnrch Unfall Verletzte» oder deren Hinter blieben« vae wlnmchaftlicher Raid nnd vor dem Aahrimtallr» an dir weder Materiell «»«reichende, noch dem socialen Bewußt lei» der Betdeiiigten entsprechende Armeapyege zu bewahre». Demgemäß ha» da« Berlanaen nach Ao«dehnnag der Uasollvrrsichernng ans die land- and sorstwirth- schaftlich«, Arbeiter nick« anr in de» Berdandlungen de« deutsche, Land- wirthlchast«ea«bS, sondern auch im Reich««»« wiederdol» A»«dr»ck gefunden. Auch seitens der Vertreter der verbündeten Begier,,ge, ist da« Bedürsniß dieser Aasdednong anerkannt worben. Der Tn», »nrf will diesem vedürfmß Rechnung «rage». Di« verbündete» Regierungen habe, mit der vorlegnag »rffelbe, ,» so wrniqer zögern »n dürft, «glaubt, al« die k> der Land- and Aorftwinhschoft de- Ichäftigtea Derfauen nnter de» Erwerd«tdä»ia«n de« Reich« sowohl nach ihrer Zahl al« »ach der volkSwirthschosilich«» vedeataag ihre« Beruft« eine hervorragend« Stell« «innehme». Für dir -üfnng der Avfgab« ist zunächst die Vorfrage «egen der Kr»»I«»»«»sich»r»»> der la»d- nnd sarftwfrthfchistfiche« Arbeiter von vedeulung. Ia dieser Beziehung habe» sich Hk» verbündeten Negierungen nicht dovaa z, überzeuge» vermacht, daß di» Uniallversicherung der letztere» von der «orgäagige» Linführang de« allgemeinen gesetzlichen itzranteaorr» l»<d»raag«jwange« abhängig za mochra sei. Da« Be- diirsniß der Nnfallverficherung »st vielmehr für da« Gebiet, :m welche« e- sich hier bandelt, dringeuder al« da« der allgemeine» obligaioriichen Krankenversicherung. Denn nach ß 2 Absatz 1 Ziffer 6 de« KraaktnverficherungSgesetzt« vom 15. Inn» 1883 kann durch iaiuiarische Bestiinuluug eineriSemeinte oder eine» weiterenLommunai- verbände» der gesetzliche Krankciiversicherangdzwong schon jetzt aus die in der Land- und Forstwirthlchasi belchäsligien Arbeiier de« Bezirke« ouSgedehn! werden. Dadurch ist in denjenigen Bezirke», in denen eine solche statutarische Kearkcuvcrsicherang »och den ünliche» Berhäliaisseu nötdig und durchführbar rischer»», schau jetzt die Möglichkeii einer omlajsendea Füisorae sür Fälle »vrübergeheuder kraiildtii der land- oad sorsiwirlhlchafillchen Arbeiter gegeben. Vi>t Nücküchi hieraus Hai die Frhge. ob e» sich »uipsedle, da« Kranken, veisichernng-gciktz ohne Weitere« auch aus dir letzteren allgemein auSzndednen. veraeiai werden müssen. In weiten Geblkttr de« Denilcheri Reiche» habe» sich noch Verhältnisse zwiiche» dem land- und iorüwirldsch>>fl!ichen Arbeilgeder oni der eineu and dem Arbeiter auf d-r anderen Leite erkalten, welche die unveränderte -luSbebnung de- Krankenoeisicheruiigegesetzks aus de» land- und iorstwirtsicraft- lichen Betrieb weder als dringlich noch al« rätbl ch erscheinen lassen. Dringlich ist sie aichi, wo die berlöminl'che Lirtt sich noch stark genug elweist, um den Arbeiter in Krankheitsfällen vor Noib da durch zu schütze», daß der Arbeitgeber idm di» eriorderl'che Pflege »ad Füriorge zn Thrti werde» läßi, ohne von ihm Krankeliver« sicherungSdeilräge zu deanlvrucheu Rätdl'ch aber ist die Eiiisuh- rung de« Krankenversicherungszwanze« »o denjenigen Beiieien nicht, wo auf dem platirn Lande in der Hanplsawe noch die Nan-ral- wirlhschait vorderrscht. wo insbesondere die dem Arbeiier an Lielle oder als Tderl de« Lo'.aeS gewährte Wvdi-ung Londnutznng B>ev weide oder lonstige Roiuraldezüge idm aus >m Falle vor,iorrarl>»n der Krantdeii belasten «erden müssen Ia dieie verdälknin> die qeidwirtbschafil che» Grundsätze de» ttraak-mverst-cherongSgeietzeS ou veeinittelt hiaeiuzutragea, würbe ernftru Bedenken um io mehr unterliegen, als der erkrankte Arbeiter, wenn er neben seinen Natu- raivezügen noch daS ßeiey iche Krankengeld erbielt», wirtdlchoitiich bester ^stellt fein würde, als der geinnde. Zuzna'btu ist allerdi >g«. daß die erwähnte» Verhältnisse znm Lbeil in Floß gerotae, sind, daß sich ia vielen Gebieten allinSblird eia Uedergong vvn der Nararal. za, «Lelvwirlhlchaii und von dem pittiorcholiichen Herkommen zu streng civilrechllichen Lohnvertrai Soerbüliaisten vollziedt, daß die oni väier- licher Litte beruhende» per önl-chen Beziehungen ziolschcn Arbe-rgeber uud Arbeiier mehr und mehr gelockert w rden. und daß Sie Aussicht de« ländlichen Arbeiter«, in Kraiikveii-iLllea durch dru Arbeitgeber oder auch durch nachbarliche Hille vor Nolh geschützt zu werden, nicht medr überall mit der vollen Sicherheit eines unter allen Umsti idrn wirk samen Aaivrvch« bekleidet ist. Je mehr sich die Berbä tuiste der länd- lichcn Arbeiter ia dieftr Beziehung denen der industriellen »ädern, desto mehr wird daraus Bedacht zu nedme» lein, auch den elfteren einen rechriuden Anspruch aus ausreichend« Fürsorge in KraiikdeitSiällea durch Geletz allgemein zu sichern. Nur iäßi fi<d die« odne Lchädigung der Betdeiiigten nicht plötzlich, »nd am wenigsten durch eine einfache anveränderte Ausdehnung de« KrankenvcrsiweeungSgcietze« auf die ländliche» Arbeiter erreichen. Da« letztere wird vielmehr mit aller Vorsicht den ländliche» Berbällnisten anzupassen sein, und die« um io mehr, al« in viele» Gegenven die überaus veränderlichen Arbeiter Verhältnisse »»überwindliche Lchwierigkeiten bieten würden. Dieselben Personen leisten - abwechselnd bald dem eine», bald einem anderen Arbeitgeber Dienste als Arbeiter. Daneben aber arbeitet ein großer Ddeil derselben zeisweiie auch sür eigene Rechnung in der eigene» Wirthschait. Die Durchsübrnng der als Individualversicherung geregelten Krankenveasicheiung, die hierzu ersorderliche An- und Ab- Meldung durch den Arbeitgeber und die Einzahlung und Einziehung der sür jeden Arbeitstag zu berechnenden Beuräge erscheint odne tiefgreifende Aenderungen te« ürankenoersicherungSgeietze« sür der- anigr Verhältnisse nicht ihunlich. Be, den Erwägunge», »te dielen Bedenken Rechnung zu tragen ist, werden die Trsahrunoen. welch« in der Praxi» m« der statutarischen Erstreckung de« Bersich-rangS- zwangeS noch Maßgabe de« 8 2 Absatz 1 Ziffer 6 de« Krankender» sichernngSqeiese« werden gemacht werden, werkdvolle AndallSvuncre liefern. Der Umstand aber, daß diese Erwägungen noch a,chr adge» Ichlostea sind und daß sich zur Zeit noch nicht übersehe» läßi. inwieweit die Bestimmungen deS LranlenversicherungSgesetze« im Interesse der Berdäliaiste der Land- nnd Forstwtrldichast einer Abänderung bedürfe», bietet keinen on-reichenden Grund, die dringlichere Regelung der Unsallverstchernng sür diese Betriebszweige noch länger auizuschiebrn. Ausgabe der locialvolitischen Gesetz gebung ist e». Schritt für Schrill »ach Maßgabe de« Bedürfnisse« und der aus diesem Gebiet gen,achten Erfadrungea vokzagkhrn, und sie darf vor vervesscrung-brdürittgea Verhältnisse» mcht «m des willen Halt machen, weil die al« nothweadlg erkannte» Reformen nicht m»i einem Male nad lm vollen Umfange zu erreichen sind. Wo die Kronkenverftchernng weniger dringlich ist, al« die Unfall- Versicherung, wird zierst die letztere zu regeln sei», um den gesädr- delen Arbeitern so schnell oU w »glich wenigsten« da zu Helsen, wo ihnen geholfen werden kann. Ist e« zur Zeit nicht tdunltch, die Fürsorge für die dnrch Unfälle verletzten ländliche» Arbeiter wäh- read der ersten dreizehn Wochen nach Tintrttt dB Unfalls genau in de, gleichen Weis» zu regeln, wie die« auf Gr,,» dB Kranken. versicherangSgeletzr« sür dir indasiriellen Arbeiier geschehen ist, so wir» tn einer wenn auch anr provisorische» Regelung der wäbrend der ersten dreizehn Wochen zu gewährenden Fürsorge immerhin et» erheblicher Fortschritt zu der demnächstige» endgültigen Lösnng der Ausgabe zn erblicke» fein. ' ^ - Bei der Uniallversicherung der in der Land- nnd Forstwirth- Ichoft beschäftigten Arbeiter treten zwei Besonderheiten in den Vordergrund, nämlich di» große Zahl der vorhandenen selbst ständigen Beirftbe So» kleinem Umiang» und di« Wahrnehmung, daß auch Unternehtzier dieser letzteren ia zahlreiche» Fällen al« landwirihschosiliche »der industriell« Arbeiter ihre» Lebensunterbali erwerben. T« fragt sich, ad hieraus ein Grand Hergeleit« werben kan», von dem GrMidsotz de« Unfallversicherung«»»^,«, daß jeder Ualrrnebmer eine« verriebe« derjenigen Industriezweige, welche uuier da« letztere sollen, für die von ihm deschäsrigtea Arbeiier Ver sicherungsbeiträge iejste, muß, and daß jeder in kslchen Betrieben beschäftigte Arbeiter versichert ist. adzmveichea. Diese Frage ist zn verneinen. Soweit selbstständige Land»,«!»« znglnch al« industrielle Arbeiter tbä»g sind, »ir» durch da« Unsav»ersich«ruag«griktz vom 6. Juli l884 Fürsorge getroffen: Der Unternehmer eine« land- wirthichoiilicheu Bett«de« ist rücksichtlich seiaer Lhätigkeit al« iadu- strieller Arbeiter gegen die Folgen »er dabei sich ereignenden Unfälle durch seinen Arbeitgeber versichert, odne Stücksicht daraus, ad diese Ddätigkeit sein Haupt- »der Rebeaberns ist. Nach denselben Gesicht«, vaacten wird an« »er landwirrd'choftiu-e Unternehmer zu behandeln sein, welcher neben der Vewindschaftang ieweS eigenen Grundstück« noch landwirthschaftl'che lagklühiierei gewerbsmäßig betreibt »der gelegentlich in sremden Betrieben ArbeiiShilft leistet; er muß bei Unlüste», die er bei der Verwendung seiner Ardeihlkraft im Dienste «»derer Uaternedmer erleidei, für die idm daran« erwachsend« Tw- dnß» an seiner Tnverd«sLl»gkt» odne Rückst« darons eatjchüdigi werde», ob er neben derienigen Tnoerbürdäiigki«. bei welcher er al« Arbeiter «inen Unfall erleidet, »och anderweit«» Tnoerb au« eigenem Gruubtigeatdom »dar an« lovstige» Quelle» bezieht, oder ob er die Arbeit, bei welcher er vernnglück», in ettwm graß», oder 1» einem Nein«» Betrieb« leistet. Tntscheidend wird lneri-ei immer nur der Umstand sein müsse», ob der vernnglück», bei fti«r DbLiigtest al» Arbeiter au,„setzen war. Sötern t, enmretr» Fällen hierüber Zweifel rntstehea. töane» dieselbe» M« »ch »er Lm»e dB einzelne, Falle« entschiede» »ardr». * Leipzig, 11. Januar. Unter zahlreicher Bei Heiligung beging am gestrigen Abend die diesige „Geselllchast der Armen- freunde" ihre 38. Jahresfeier im Bercinshause (Roßstraße). Der gemeinsame Gesang de« Liede« „Lei Lob und Säe dem hüchsten Gut" leitete die Feier eia. woraus Herr Pastor Hölscher die Festrede hielt. Redner hielt »« für geziemend, am Iahret- seste wieder einmal direcr zum Worte Solle» sich zu wende» uav au- ihm „die Grundsätze der heiligen Schritt für die Airienpi lege" zur Liärkuog nud Beseitigung zu enluchui » und von der Pflicht nnd Art. der Grenze, dem Zweck und dem Legen der chriftliwen Armenpflege zu iprechen. Laß die Urbung der Barmherzigkeit an de» Armen eine Pflicht de« christlichen Leben« sei. brauche nicht erst erwiese» zu wrrdru. Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist. spricht dc. Herr, und rechnet da« Almolengeben zu den noibwendigen Er weisungen der Nächstenliebe, und nun zäbli er »ach Matth. 25 die Werke der Barmberzigkrii ans; e« sind die bekannten leck» Werke: Hnngrigelpeiien. Durstige tränken, Nackte kleiden, Fremde beherbergen, kranke pflegen, Gefangene besuchen, zu denen die Kirche, schon um die deilige Likbenzabl vollzumacheu, noch als siebeuleS „Todre begraben" bin- zuiügte. ES wir» immer der Ruhm der christliche» Ki che bleiben, daß st«, im Gegensatz« zum Heideuthum und Iudenihum, welche beide trotz alle« Reden» der beidnischen Philosophen an Measchealhum „d Brüderlichkeit an Güte und Wohllhat und trotz aller prunke», den Almo«n der Pbariiäer nad gesetzlichen Institutionen der Leviten, »ach dem Worte llhldorn'ö „eine Well ohne Liede darstellien", zum erst«, Male eiae wirkliche, geregelt» Armenvfleg» nicht »ar in« Lebe» gerufen, ionder» altball» au« ihrem Schooße heraus geboren ha«. Da« komm nicht daher, daß Lhriftu« Liebe gelehrt a»d seine» Jüngern arbate» ha». Liebe zu üben, da« war auch vor Lhristu« bereit» geschehe». Da» alle Testament, auch da« Gesetz Israel«» ist durch und durch »ou einem warmen Lina der Nächstenliebe und der Herablaffnng za dru Armen beseelt und selbst dem Heideuthum der Kaiierzeit waren die Seboie der Armenlieb» nicht fremd — wie Redner an zahlreichen Beispielen aus jener Zeii uachweik — aber dies» Gedanke» kowmea über per- einzelte Aniätze zur Verwirklichung und bei den meisten über lobte Tdeorie nicht hinaus WeSdald ist do» ia der christliche» Kirche ander«. Desdald, weil in Ldristo die L>ebe selbst Mensch geworden, weil in idm die Freundlichkeit und Meischenliröe Botte« ielbst ver- niederqetoinmen ist, sich ei» Reich aus Erven gegründet und ihren Beist der Gemeinte eingrdflonzi Hai. ,.Sr ist umhergezoge, uns Hai wollige- ihan"; in Vieles Wori fahle Petru» da« ganze Liebe-wcrk Tvristi »ui Erden zulam» en; sein ganze« Ledeu war eiu einzige- große«, urunrerbrocheue» Werk der Barmherzigkeit. Und seine Gemeinde, di au» ieinrm Geist geboren, mit seiner Liebe genäbr«. mi» leinen Kräfte» gefüllt ist, gebt ,n seinen Fußstipien; ihr ist e« keine bloße Lrdre. kein bloße« Brietz, sontern eine freie, seldstverständ- liche B-ihät igng de« in ihr wohn-nd-n Seist.« Jes» C'kisti; d e Freiveit, daß Jegl wer nach seiner Willkür, aichi mit Unwillea oder Zwang gietn, da« ist der oberste Grundsatz der christlichen BarmlirrzigkriiSübnng. Freil ch driß, da« nicht, daß alle LledeSübung nach Willkür ge- Ichegcn dürie. Im Gegeni'aeil. die Freibeit beüars der Regelung, m>» anderen Wor:en, die L>ebe-idäiigteit bedari der Organisation: aber jede Organiaton hat immer wieder die sre-k Liede de« Tii'z'loru zur vorau^'etzonq. und b.eie kann auch dar» die beste Orgaai'alio» aia» jiirs'ckzediäagl w rden; sie würde gerade durch die amtliche, aast ililiwe Regelung in Gesavr geraiden. zu veräuß.rlichen and zu erstarren. Diele Form besonder« wird „ns gegen den tn uaserer ceniraljüischrn Zeii wiiberkalt gemachten Borichlag bedenklich machen, die ganze inner« Mission drm kirch- lichen LrganiSnii'S zu überweisen, den kirchlichen Aemiern und Br. dürdeu. jowodl den K rchenrorsiäiiben als dem Touslilorium medr aniiliche Milwirkaag vno Beauisichiigang zn übenrageu. Odne Zweifel muß die innere Mission, wenn ander- sie wirklich der Kirche dienen will, auch de, Kireve sich eingiiedera. aber nicht dadurch, daß sie selbst, wenn er so sagen darf, in den verwaltuugSmecha. ni-muS der Kirche hnieingezogcn wird, sondern daß die Beruss- ardeiter der inneren Mission uud alle idre Heiser selbst eeckii lebendige Glieder der Kirche seien, selbst mitten in der Kirche stehen. Ist da« der Fall, so soll man ihnen die möglichste Jreideii gewäbren. Und daß di« Gelellschasi der Armeatreunde ganz nnd gar aal diesem Bode» stebk. mache ihn. Redner, beule in be sonderem Maße freudig, dieien onveräußerl chen Giund'a» «oszn- sprechen. den auch d>e alte Kirche aus« Lvrgiältigste gelüftet. Ist wohl beut« dieser Grundsatz der Freiheit de« Geben« nnd der Reindeit der Gabe» noch eben!» allgemein anertaani? ES sei zu beiärchicn, daß doch manche« Trübende sich eiugemischi hat. e gejchätlig und erfinderisch ist man, immer neue Beweg gründe zum Geben zu erwecken! Redner zähl! olle die verschieden artigen Beranstalivnaea auf, betont dabei zugleich, daß e« fern von idm sei. da« Alle« ohne Wettere» zu verurlbeilen: allein die Frage liege nabe: Ist da» immer eia freie« Geben? oder zwingt nicht osimal« mehr die Sitte, der Name, di: Stellung, oft au» der Bor- zcichaer oder der Leiter der Sammlung zum Geben, die Sache selbst aber, um die e« sich bandelt, ist an« gleichgilttg, oder hat wenigslen- nicht unser ganz-« Herz? So schwer e« auch sein mag, hier Wandel zn schaffen. Io glaube er doch, daß eS gesegneter und vielleicht sogar wirksamer wäre, wenn doch Jeder sich wenigstens einer und noch einer besonderen Arbeit der Liebe mit beiondercr peisönlicher Hingebung ,»wendete, ohne daß er darum zunächst die Andere» zu verkürzen brauchte. Aber damit ist anch schon der zweit» Punci berühr», die Grenze der L>ebe«üdung. und in dieser Richtung gelangt Redner «ach gleich trefflichen eingefloititene» Briipielea von der Ueverichreiiung und lleberireibung, «„«besondere anch von Liebe-Übung gegen Unwürdige und zuweilen auch niwi Bedürftige, zu der Anschauung: die Grenze lieg! aus Seiten de« Gebers tu dem ardnuagSinaßigea Beruft, aus Leiten de« Empfänger« in der Rücksicht aus dessen wahre« Wohl und da« Heil seiner Seele. In gleich eingehender und fesselnder Weise behandelte fodon» der Redner die beiden letzten Pnncie: den Zweck derArmea- pslrqe und den Gegen derselbe». Leider gestattet un« der beichränkle Raum nicht, den Au-tübrnngea de« Redner« in so ein- gedtuder Wrise zn folgen; wir glauben jedoch schon heule daraus ousmertjam machen zu sollen, daß der ganze Borlrag demnächst im Druck erlcheinen und somit dem großen Pndlicum zngängig sein wird. Zum ersten Panct gipfeln die Saichauungen de« Redner« dahin: E« ergeben sich zwei ftste Regeln sür die private Wodl- Idäiigkeii. Wir dürfen nie geben, wa wir wissen, daß da« Almolen zum Bösen dien«, den Bettel unterstützt, der künde dien»; da zu geben ist jüabliche Schwachheit, »nd Zweiten«: So viel al« möglich haben wir uns über die Verhältnisse de- Bittenden zu ver gewisser«. um un« danach ein Unheil über den Zweck und da- Maß de« Almolen« zu bilden, na» dann wollen wir un» Vvr- halten, daß wir doch nicht gar »o ängstlich sei» dürft». Wer nie und nie betrogen sein will, der muß eben nie geben. Aber haben wir wirklich au« Liebe und freuadlichem Erbarmen einem Un würdigen gegeben, so überlassen wir den Beirüger dem Unheil Gölte«; wir Alle werden doch Segen davon haben. Es ist immer doch besser, Zweien gegeben zu haben, von denen der Eine die Gabe zum eigenen Uniegen verwendet, a!« einen wirklich Noidleidendeu ia unbegründetem Mißtrauen adzuwrisen. Uud damit gehl der Redner aus den Segen der LiebeSübung über, mit einem frommen Wunsch für da« fernere Gedeihen der Gesellschaft der Armenpflege schließend. An diesen Vortrag schloß sich der JahreSbrrlch» dB vor fitzenden. Herrn O«wä. rer. min. Lehrer Lauda. Da anch dieftr Bericht s. A. nn Druck erscheinen wird, so beichrönten wir an« für deute aus folgende Mittheilnngen: von de» 63 Familien, au« 285 Personen bestehend, die die Gesellschaft am Anfang de« Berich»« jahrB veepflegie. wurde etne Wilkwe ausgeschlossen, eiae Pflege durch Lod derodri uud bei 5 Familien konnte die Pflege anivüren, da sie io den Stand gekommen waren, ihren Unterhalt selbstständig z» erwerben. Dagegen wurden 8 Familie» neu ia Pflege aus genommen. In den 56 übrig gebliebenen Familie» waren 14 Ehevaare, 1 Ditttver and 41 W itwen, sowie 54 Kinder über 14 Jahren und endlich 123 Kinder ouier 14 Jadren Unter den «en binzugetommenen Familien sind 3 Ehepaare and Wtttwt» mit 5 Kindern über 14. nnd 23 Kindern unter 14 Jahren 1 Wlttwe «aler den Neuanlgenommenen wurde kurz vor Ende de« JadrB durch de» Dod w eder von der Geiellichaft genommen. So kommt B. daß End« de« Jahrr« 63 Familie, wir 281 Personen sich >u Pflege beiaaden. Anch im adgelonienen Iabre hat sich die Gesellschaft reicher Za wendnag»», sowie Natnralipevden za erfreue» gedodt. Die Ein nähme betrug 10.721^ and bestand zunächst in 2 Vermächtnissen zu Aniang de« JadrB von 900 nnd 1500 ^tz. denen noch weitere Ver mächtnisse von 500 ^4. 475^. 300 ^ ferner 866^4 Penfion-ankdeil 2173 » regelmäßigen Vrtträgev und 96 -ck Tollecre am '.etzien JadrBftft lolqte». DieAuSganen belieft» sich aal 7959^ Für jede verpfleg» Fomiliewnrden im abgeionlenea Jahre durchschnittlich 128^1 «aigemenbet. Mi« inniqem Dante sür dir der Gesellschaft erwiesenen Znwensungen schloß der Herr Redner seine* Bericht. Die Feier schloß mit Gesang and Gehet. lBterB da, Herrn verrtnsdirertor k. Ziußer gesprochen. l-ckmr. Musi». Neue- Thrater. Leipzig, ll. Januar. „Gott gebe seinen Segen!" schrieb Weber aus die von ibm zuerst eomponirle Nummer seine« herr lichen Schwanengesange« „Oberon" uud die Hoffnungen» die er an sein letzte« Werk knüpfte, sind glänzend in Erfüllung gegangen. Bor nun bald 80 Jadren (im April 1826) erlebte .Oberon" i» London die erste mit enthusiastischem Beifall ausgenommene Vorstellung und seit dieser Zeit hat sich da- Werk, weiche« durch die von Wültner mit ebenso viel Geschick, al» Pietät bewerkstelligte Verwandlung dB gesprochenen Dialog« in Recilative nun auch mehr wie früher Anrecht aus die Bezeich nung »Oper" hat. fortdauernd Ver vollen Gunst und Liebe nicht nur dB deulschc» Volke-, sondern auch fremder Nationen zu erfreuen gehabt. Die sonnig-heitere, zart-duslige Musik in Verbindung mil derprächligen abwech-lung-reichen kecoraktven AuSttailunb locki beim Oberon heute ebenso wie früher da- große Publicum m da- Tbealer und die gestrige Ausführung der Oper sand wieder vor vollem Hause statt. Unter der Direktion de» Herrn Capellmeistrr Kogel erlebte Oberon gestern eine recht bei fällige Darstellung. D.e Hauptrollen waren in bekannter trefflicher Weise befttzt und namentlich erwarben sich die Ausführungen d«r Frau Stbamer-Andrießen (Rezia) lebhaften Anklang. Mit dramatischem Schwung und virtuoser Gesang-sertigkeit wußte Frau Sthamer-Anvrießen besonders bie bekannte Arie .Zcca», du Ungeheuer!" zu eindringlicher Wirkung za bringen. Frau Metzler.Lvwy, sowie die Herren Lederer. Goldberg undHedmoudt ließen B an einer nohlbefriedigcnden Durchfübrung ihrer Partien eben sall- nicht fehlen. Den Puck sang Frau Nitsch. Die Sänaerin entwickelte die erforderliche Beweglichkeit des Spiel- uud stellte len dienstbaren Geist Oberon« in gefälliger Weise dar. Ihre gesanglichen Darbietungen verdienten gleichfalls Anerkennung. Alle übrigen Mitwirkenden, wenn sie hier auch nicht besonder- genannt werde»», lösten ihre Aufgabe» zufriedenstellend. Otzkar Schwalm. Carola-Theater. "Leipzig. 11. Januar. Ueberau» zahlreich hatte sich da- Sonnkag-pudlieum eingefunden, um die Operette von Johann Strauß „Der lustige Krieg" wieder einmal zu genießen und sich an den vielen anmuthigen Melodien zu erfreuen, mit denen da- Werk dB berühmten Walzercompo- nisten au-gestallet ist. Die Bioletta wurde gestern von Frl. von Ehrenberg dargestelll: wir müssen dieser Operetten» sängerin uachrllbmea, baß sie derartige Ausgaben mit Feiuheit und Noblesse löst. Ihr Spiel im ersten Äctc war da» einer gewandien Conversation-schauspielerio: die verkleidete vor- »rdme Dame bleibt doch immer eine Dame, und man muß >br da« a»merkea. auch wenn sie die Cchusicr-frau spielt; bei manchen Darstellerinnen glaubt man aber eine Schnster-frau zu sehen, weiche die Gräfin spielt. In den Liebe-buelten zeigte sich Frl. von Ebrenderg wieder als srrlige Sängerin, und in den Scenen kriegerischen Aufschwung- beherrschte ihre Stimme siegreich da- Ensemble, bock haben wir sie sonst in äbnlichea Scenen mehr Verve und Schwung entfallen sehen. Frl. von Ehrenbera bewahrte sich wieder als eine seine Soubrette; sie wirkt nicht so drastisch wie manche andere, aber ihr graziöse« Spiel und ihr trefflicher Gesang rufen eine reine künstlerische Wirkung hervor. Wie ihre Leistung, fo wurde die ganze gestrige Ausführung mit großem Beifall aufgenoinmen und besonder- die burlBken Scenen und Charaktere bejubelt: der Holländer de« Herrn Carell als Herzog von Limburg und seine Elsa, von Käthe Lanz im Stil der niederländischen Schul« mit recht derben» Colorit gespielt; die Artemisia der Emma Zöche, der weib liche Feldwebel der Lmazvnengarde. Herr Grundmann a!S Marchese mußte sein Lied von der Natursrcundin. der Gräfin Melanie, gestern <tn eaxx» singen: er trug e» diesmal weit pikanter vor al» bei der vorigen Aufführung. Ein sehr gewandter Adjutant war die Therese von Clara Rothb. welche die schwierigen Meldungen mit Grazie erledigte und die Befehle der Oderstcommaavirenden mit mililairlschcr Bc- limmtheit vberbrachte. Die gesiieselken Amazonen waren gestern, da da» volle Hau- ihre KriegSlust ermulhigte, von besonderer Bravour erfüllt, und auch die Granate, die bei der letzten Vorstellung au-gebliebea war. tbat gestern ihre Schuldigkeit, zischte und efcplodirti noch Vorschrift, al» die einzig ernst gemeinte Milwirlente bei diesem „lustigen krieg". Rudolf von Gottschall. * Leipzig, 11. Januar. Neue- Theater. In der ersten Hälfte dB Februar bi» zum Tode-tage Richard Wagner'« gelangen lämmtliche Opern diese« Meister-, welche sich aus dem Repertoire unsere« SladttheaterS he- inven, zur Ausführung; ia Vorbereitung ist ferner Götze'S „Bezähmte Widerspänstige" mit Frau Moran-Olden in der Titelrolle, und zu Mozart'- Geburtstag (27. Januar) wird „Oosi tan tntto" neu einstudirt, in welcher Oper Frau Ban« mann di« Rolle der Leonore singt. * Leipzig. 11. Januar. Gestern begann mit de, 128. Kammermusik-Aufführung im Riedel-Verein zugleich der 25. Chklu» derselben da» Pnncip dB hochverdienten Dirigenten dB welibekanntea und -berühmten Verein», de» Herrn Pros. vr. Carl Riedel, den Milqliebern. activen wie inaktiven, durch die Veranstaltung solcher Concertc musikalische Bildung zozusUbren. ist stet- aus- Beste gewährt worden, ebenso aber ist B hoch anziierkennen, daß jungen Künstlern oft dort gerade vollkommene Gelegenheit geboten wird, sich in ehrenvoller Art bei de« Leipziger Publicum einzusühren. In der gestrigen Aufführung trat hier zum ersten Male Ver seit Ncujakr dem Verbände dB Dresdner Hoslheater» angehörenbe Tenorist Herr Han- Gießen aus. Schon mehrfach nnd in ver schiedenen Blättern ist aus diesen jungen Künstler hingewiesen worden, der gegenwärtig noch unter der Leitung dB Herrn Pros. Scharfe in Dresden seine gesanglichen Studien weiter betreibt, und nach seinem Auftreten hier ist Da», wa» Uber ibn verbreitet wurde, nickt übertrieben. Die Stimmbildung ist zwar noch nicht vollendet, doch steht dem Sänger vor allen Dingen ein Material zu Gebote, über da» er bereit- im Allgemeinen in ausgezeichneter Weise frei verfügen gelernt bat. Die Stimme ist namentlich ia der Höhr von großer Kraft, ungemeinem Wohllaut, kerngesund, von leichter An- spräche und Bolnbilitär. Die Au-sprache ist eine gute, und auch dem Vorträge seblt B nicht an Wärme und Geschmack, welch letzterem r,e Bildung de« Herrn Gießen, der bi- vor Kurzem al« Jurist thätig war. wesentlich zu Hilfe kommt. Ter Sänger trug unter stcl- wachsenocm Deisall. der sogar eine Zugabe verainaßle, „Marienlied" von Adels Jensen und Lieder von Beethoven, Jensen und G. Scharfe vor und er reichte besonder» da. wo er den Glanz seiner hoben Tbu« frei entfalten konnte, einen großen Erfolg. Aus die weitere Entwickelung diese» so reich von ver Natur bedachten Sänger» dars man mit Recht gespannt sein. Außer riesen Gesang»- Nummern enthielt da» Programm nock bas „Harseiiqiiartelt" von Beetboden und da» Vmoll-Quartett von Fr. Schubert, die beide durch die bekannten Herren zu trefflicher Wirkung gebracht worben. Für den nächsten Sonntag steht da» Auf treten eine» holländische» Piainsten, Herrn van Groningen, in Au-sicht, der vier Sonaten der verschiedenen Epochen von Beethoven zu Gehör brwgea wird. —r. "Leipzig, 11. Januar. Der geniale virtuose Eugen d'Albert hat in letzter Zeit durch die Veröffentlichung verschiedener großer Compositionru — Saite sür Pianesorte Opa» l. Concert sür Pianosorte und Orchester vpa» 2 und Shmvbonie kckar sür große« Orchester — bewiesen, daß seine kompositorische Begabung seiner pbänomeualeu Birtuo'enver- aulaguna kaum nachstrbt. Da- Elavierconcert machte schon aus der Tonkünstlerlwrsammlung zu Weimar Sensation, nnd
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