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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188602053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-02
- Tag1886-02-05
- Monat1886-02
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1886
- Autor
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Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Nus dir im Namen ve» pommerschen Armeecorp» von dem commanbirenben General von Dannenberg dem Kronprinzen gelegentlich seine- 25jahriqen Statthaller- Jubiläum- kargebrachren Glückwünsche ist folgende tele graphische Antwort de-Kronprinzen erfolgt: „An den General der Infanterie v. Dannenberg, commandirenden General de« 2. ArmeecorxS. Stettin. Ich danle Ihnen herrlich für die mir im Namen de- Armeecorp- dargebrachten Glückwünsche au- Anlaß meine« Stattbalter-JubiläumS. Mit Freud« ge denke ich der Zeit, al» ich commandirender General in Pommern war. und ebenso der ausgezeichneten Tapferkeit, mit welcher sich die Söhne dieser Provinz während der Feld züge diese« letzten VierteljahrbundertS geschlagen haben. Friedrich Wilhelm, Kronprinz. Statthalter von Pommern." * Die die Kreuz-,eitung" vernimmt, wird die durch den Abschied de« Generalmajor- von Witte frei gewordene wütttembergische (Zavallerie-Brigade nicht wieder durch einen preußischen, sondern durch einen württem- ber gischen Ossicier besetzt, und diese Art der Besetzung, so weit Avancen'.eiit-.Verbältnisse e« nicht unmöglich machen, wird, wie cS heißt, auch wohl für die Folge bei- behalteu werden. * Tie „BcssischeZkitung" berichtet: „Wirerwähnten eine Mitlhcilnng der deutschen „Petersburger Zeitung", wo nach die beide-, von der Gejellschast „Vulkan" in Stettin gebauten chinesischen Panzerschiffe bei ihrer Ankunft in China al- ganz unbrauchbar befunden worden seien. Unsere Zweifel an der Richtigkeit dieser Meldung er weisen si>h al- verechligt. An- zuverlässiger Quelle erfahren wir. das; ü a vor einigen Tagen die an- China zurück- gekehrte» Fübrer der Panzerschiffe aus der hiesigen chine sischen Gesandtschaft vorgeslellt haben. Nach ihrem Berichte sind die Schisse nicht nur glücklich in China angekommen, sondern dort auch al« vollkommen tüchtig befunden worden Zugleich wird un» niitzetheilt. daß die chinesische Negierung bereit- wegen neuer Lieferungen mit der Gesellschaft „Vulkan" in Unterhandlung getreten ist. Die Meldung der „Peters burger Zeitung" ist dein Anschein nach aus Mittbeiliingen einiger englischen Blätter zurückzusühreu. die sich dadurch zu Bertretern englischen ConcurreiiziieideS gemacht, gleichzeitig aber auch Panci gegen den ehemaligen chinesischen Gesandten in Berlin. Li Fong Pav. genommen haben, der nach feiner Rückkehr nach China infolge von Hssintriguen seiner sämmt- lichen Würben für verlustig erklärt worben ist. Li Fong Pao hatte aber seiner Zeit für Ertheilung des Auftrag« an den „Vulkan" gewirkt". — (Wir haben, wa» unS anbetrifft, von dieser Meldung rer „St. Petersburger Zeitung" keine Kennt nis zzenomine». Red. v. Lripz. Tagebl) * D«e lwchofsicikse Wiener „Politische Correspondenz" erhält den folgenden Bericht aus Berlin: Die Betrachtungen, welche in einem Theile der österreichischen Press« an die Reden de« Reichskanzlers in der Polendebatte auoeknüpst wurden, haben vier höchlich überrascht. E« muh ent- weder aus entstellte Berichierstattnug oder aus Mangel an objektiver ruhiger Betrachtung jiirückgesühri werden, wenn aus dieieu Reden elue Aenderung der Äesuhle de« Kanzler« Oesterreich-Uagara gegen- über und eine Erkaltung der beiderleitigen Beziehungen erschlossen wurde. Die Freui>l»ch»jt der beiden Slaalen ist eiue sichere Thai- koche und sie ist innerlich zu gesestigl. al- daß inan sich hüben oder drüben zu scheuen Hütte, historische Reininiscenzen sür di« Be- dürsalsse der eigenen, inneren Politik zu verwerthen. Za de» Aauahui» einer Erkaltung der österreichisch- deutsche» Beziehungen bieten die Reden de» Fürsten Btömarck auch nicht den geringsten Anhaltspunkt, und es ist hier geradezu unverständlich, wie dergleichen Anffassnngen überhaupt möglich geworben sind. Bielleicht liegt die Erklärung datta» daß sie den Bedürfnissen der inneren Parteitaktik der be> treffenden österreichischen Fraktionen entsprechen. Genau so uuver Käuostch, wie di» in Rede st«h«udtn Lommentare, sind jene der pol< »tschrn Presse in Oesterreich, welche in de» BiSmarck'schei» Reden aggresstve Absich»,» gegen da« Slawenthum überhaupt ent» dicken. Nicht« liegt dem Kanzler ferner als derartige Tendenzen «ad der Gedanke etner Einmischung st, innerstaatliche Verhältnisse anderer Reiche überhaupt- In Umkehrung des Spruches: „lluao uaulam äaenv«, patlwnnqo» rtciwtw". fällt e« dem Reichskanzler ent- schieden nicht «ftt» sich «uderen gegenüber etne Freiheit herauSzunehmea. d<» er selbst lhUi» sicher nicht gestatten würde. Die Polensrage existiN für ihn nur al« eine sperifische, preustisch-devtschc Angelegenheit, iusoseru er der Liärkuug des PoleuthumS innerhalb der preußischen Brenzin «inen Damm eutgegenzustellen gedenkt; die anderen Staaten aBgen mit den Polen machen, wa« sie in ihrem Interesse sür er« forderlich erachten. Dem preußischen Staatsinteresse ist es nicht förderlich, da!> Polentham durch den Zuzug fremder Elemente er starken zu lassen und die stille Borbereitung zu einer polnilchen Neben regieruug innerhalb der sLandeSgrenzen oder zu künftiger Verwirklichung de» national-polnische» EindeitSgedanken» zu dulden. Jeder Gtaat weiß am Besten, wo ihn iein Schuh drückt, und hat da« Recht, die Bedingungen ferner Erbaliuug und Sicherheit selbst fest -»stellen. Da» haben die russische und dl« österreichische Regierung anerkannt, wie auch selbstverständlich die deutsche Regierung niemals den Gedanken batte oder baden wird, der öster reichischen, russischen oder sonst einer Regierung gegenüber das Recht treten Schalten» im eigenen Hause direct oder indirekt anzusechten. Laß aber eine Regieruug, welche die Polen nicht bevorzugt, mit rinrr anderen Regierung, welche sie bevorzugt, nicht sollte Zusammen gehen könne», ist eine stark anachronistische und überaus engherzige Auslastung. Heule spielt die Polensrage unter den europäijchen Mächten nicht mehr Rolle genug, al» daß sie ausschlaggebend sür ihre Stellung zu einander und in Europa «erden könnte. lieber die sonst in den Wiener liberalen Blättern zu Tage getretene Austastung der inneren politischeu Bedeutung der Reden de» deutsche» Reichskanzler» verlohnt e» sich kaum, viele Morte zu Nischen. Meder ist da» deutich« Parlament von ihm „herauSgesordert" worden, noch behandelt er die Deuiichen wie „Sklaven", noch fleht eine „Katastrophe" bevor. Solche Austastungen könnten höchsten» den Schluß zulassen, daß in der Wiener drulsch- liberaien Presse eine Derininberung der L-erthschätzung der guten Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungaru und Deutschland eingetreten zu sein scheine, welche zwischen den Regierungen Ocsterreich.Ungarns und Teuischland» — trotz oller gedachten Aoseiaduugeu — uu- gcminbrrt sortbestehcn. * Au» Belgrad geht der „Politischen Correspondenz" der Text der letzten Circularnote der Großmächte zu. welche die Vertreter derselben am 3l. Januar der königlich serbischen R.-gierung übergeben haben. Dieselbe hat folgenden Wortlaut: „Die Uiilerzcichneiei, geben sich die Ehre. Sr. Lxcellenz dem Ministerpräsident«» und Minister de« Aeußrrn, Herr« Gara- schon in. anzuzeigen, daß ihre rel^ectiven Regierungen nach Kennt nißnahme der Antworten der Reglern»»«» von Serbien aad Griechen tnnd aus de» ihnen am n. Januar gemachten Vorschlag, ihre Armeen zu demobilinreu. mit Bedauern conftatirt haben, daß diese Aniworten einen ablehnenden Eharakler besitzen. Bnlqarieu seiner- seit» hat seine Zustimmung von jener Serbien» abhängig gemacht. Angesicht) der Dringlichkeit, der Eventualität küustiger Lolliftonen vorztideuaen. haben die Großmächte über Initiative de» Eadinete« von St. Petersburg beschlossen, bei deu Regierungen von Serbien, Griechenland und Bulgarien einen neue» Schritt zu »ntrrnehmen, um dieselbe» ouszusordera, ihre Armer» wieder ans de» Friedrassuß zu setzen. Zu diesem Bebake sind die Großmächte überein gekommen, sich im Falle de» Ausbruches von Feindseligkeiten kategoriich gegen den «vgreiseadra Theil, wer immer derselbe sei, auszusprecheu. sich der Interesten des angegriffenen Theile« aazn»ehmen und keine territoriale Deräadernnq zuziilasjen, welches immer der Ausgang de» Kampfes sei. Indem die Unierzeichneien da« Vorstehende zur Keuatniß Seiner Excellenz de» Herr» Garajchaniu bringen, ergreifen sie die Gelegen- heit, demselben die Versicherung ihrer ausgezeichnetste» Hochachtung zu erneuern. Persianl. Bray. Khevenhäller, R. Mille», Wyndham, gaumt. Belgrad, 31. Januar 1886." Kaufmännischer Verein. Vor »wem äußerst zahlreichen Auditorium hielt a.» Mittwoch Abend Herr Prosestor vr. Mau. enb. echer seinen neunten Vortrag im Eyk.u« der historischen Bilder ,n« „Dentschland seit 1T15" und behandelte die«mal in beredtester Weise die „Vrenßische Revokation von 1818". Die Berliner Märzereigiiisse von 1418 sind ein Capitel der neueren deutschen Geschichte, da« trübe Reflexionen in un« heute bervorrust. Die langsame organische Entwickelung de« preußischen Staate» und der Verfassung wurde unsicher, ge stört und durch de» Einbruch der Revolution aus andere Bahnen aelenkt. Diese Revolution entsprach keineswegs der Lage in Preußen, sie wurde iinportirt. Französische« Beispiel und die Ereignisse in Wien reizten zur Nachfolge und man beeilte sich >n Berlin den Kops zu verlieren. E« war tir Preußen und sür Deutschland viese Revolution ein Unglück. Rusen wir »n« die politische Lage Preußen- im Jahre >817 kurz in« Gctächtniß zurück, in welcher eine organische Weiter entwicklung der bestehenden Verfassung als Leitmotiv aus gestellt und anerkannt wurde, so finden wir. daß der Weg der gesetzlichen Reform 1847 in hcilvoller Weise betreten war. Aber schon während der Ausschuß ve« vereinigten Land tag« zur Beralhunq der Skrasgrseyzebung in Berlin vom 17. Januar bi« 4. März zusammenlrat, pochte die europäische Revolution an die Pforten de« Staate« an. Ihre Symptome warm der Polenausfland, die Bewegung in Italien und der Schweiz, in welch letzterem Lande der SonderbundSkrieg entbrannte. Der König von Preußen meinte, der Radicalirmu», der in der Schweiz gesiegt, werbe sich auch über ganz Deutschland ver breiten. In scharfen AuSdrückea erging er sich in seinen Briefen über denselben. „Ich provocire auf die Erfahrung", sagte der König, ..daß e« ihr gelingen wird, auch in Deutschland ein zudringen. wenn wir dm Hecrd de« Abgrund« zuvor zerstören; ob dies nicht schon zu spät, da» weiß ich nicht." Die Bewegung in Hessen und Badm deutete dem König an. daß die Äefayr vorhanden, daß man wartete noch dem gegebenen mal ä'orärs zu handeln. Er erwartete da« Herein» brechen einer radikalen Revolution, die auch Deutschland ergreifen werde. Die radikalen Tendenzen erfochten nun ihren Sieg in Frankreich. Wa- dort gesiegt, da« waren die destruktiven Elemente, die der König so sehr verabscheute. Der König fürchtete sofort ein Uedcrgreisen der französischen Bewegung in Deutschland, und hielt e« sür nöthig. sei» Land schlagfertig zu machen. Hessen, Baden, Sachsen waren Symptome der königlichen AnSsaae. Nu» bat am 6 März der König dm vereinigten Aus schuß entlassen und dabei in seiner Anrede deutlich auf jene Revolution in Frankreich hingewiesen, wobei er zugleich einen Schutz gegen die französische Eventualität prcclamirte und sich de» Beirath» de« Landtage« in der Stunde der Gefahr versichert hielt. Diesem verständigen Wort siebt eine fieber- haste Bewegung im Volke entgegen. Weder diese all gemeine Bewegung in den Lolk-massen entstanden ist, ist schwer zu sagen. Der elektrische Funke wurde un leugbar von Frankreich in da» deutsche Volk geworfen. Die erste Kunde von der Revolution in Frankreich machte da« deutsche Volk fieberhaft unruhig und ausgeregt und zu Actionm ge neigt. In Berlin zählte e« und e« tauchen bald gefähr liche Demagogen in die Höhe. Die Erregung in den Lolk«- massen stieg von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde. E» eillen kosmopolitische Demagvgm nach Berlin, sowohl au» Frankreich al« au» Polen. Die Polizei sah da« und glaubte nicht« thun zu können. Steine wurden anzesammelt und Rasenstücke ausgestapelt. AllmLlig braute ein böse» Wetter zusammen. Wohl traf man dagegen Maßregeln, zog Truppen zusammen, fuhr Kanonen aus und ließ reitende Patrouillen die Stadt durchziehen, aber dadurch entstanden jene ersten kleinen Krawalle. Am 14. März kam die Ordre, welche dm vereinigten Landtag aus den 17. April berief und die Nachricht brachte, daß Preußen einen Fürstcncongreß anberaumt Halle. Am 15. März langte die Nachricht au« Wien von dem siegreichen Sturze Metternich'« an; nicht die eigentlichen Berliner, sondern der Pöbel und die revolutioiräreu Fremden machten nun die Revolution. Wohl sprach der König, al» er die Deputationen au« Schlesien und vom Rhein empfing, beruhigend und verwil deren Wünsche aus dm Landtag, Wünsche, die da« Ja de« König» trugen. Mittag« erschien vor de« König« Palai» eine lebhaft agirende Menge, die den König mit Hoch« begrüßte. Aber da» war nicht da« Ziel jener Agitatoren, die, um Revolution zu uiachen, »ach Berlin gekommen waren. Der ko-mopolitische Liberali-mu« drängte weiter. Mit immer wachsender Kraft stimmte man nach Entfernung de« MilitairS, da» wurde Fe'.dgrschrci, da» wurde Parole. Man drängte gegen da» Schloß an. Plötzlich sind zwei Schüsse gefallen! Wie e« sich damit zugetrage», weiß Redner nicht. Weder die einschlägige Literatur >:»er Zeit, noch die von dem Vortragenden mllnvlich vernommenen Augenzeugen gaben ihm vorüber Ausschluß. Es wurde gerujen, die Gewehre seien von selbst losgegangen. E« entstand ei» schrecklicher Tumult. Man brüllte Verrath und ries »ach Waste». Der Siraßcn- kamps war bald ein allgemeiner. Die Soldaten, wochenlang schon erbittert, erhielten die Crlaubniß vorzurncken. Schritt weise drangen sie gegen die Rebellion vor und befehlen die Linken und den Alcxanderplatz. Die- dauerte vom 18. bi« 19. März. Da entschloß sich am 19. Marz der König zu einem Schrill. Seine Ansprache „An meine Berliner" erschien. ES war da- einZurückweichen de- Königs vor der offenen Empörung. Deputationen machten den König wankend, während der Prinz von Preußen, der in der allgemeinen Verwirrung den Kops nicht verloren batte, fick gegen einen Rückzug der Truppen erklärte. Wer bei dem König diese Entschließung der llnler- wersunz zu Stande gebracht, ist nicht möglich zu sagm. Da« Schloß war nun von Truppen entblößt, der Pöbel drang in dasselbe ein und ein Siege»geheul erscholl durch Berlin. Daraus folgte die grauenhafte Leichenparade; der König wurde herauSgerusm; die bald ohnmächtige Königin am Arme, bat er die Procession an sich vorllberzieben lassen. Daß der Prinz von Preußen die Ordre zum Schießen gegeben, wird mit Unrecht gesagt; er wivcrsrtzte sich nur dem Äu«zuge der Truppen Der König von Preußen geht fortan auf in Deutschland- Wiedergeburt und Begründung eine« neuen Deutschland«. Dan» macht er den vielbesprochenen Umritt durch Berlin, dessen augenblickliche Wirkung eine gute war. Berlin beruhigte sich, seine l83 Todtcn wurden begraben. Wa» man vom 19. bi« 22. März erlebt hatte, war eine gewaltige Erniedrigung der preußischen Krone; je mehr man über die Sache nachdenkt, ist sie etwa- Gräßliche?. etwa« Entsetzliche-, 180«, war da« preußische Königstbum vor dem äußern, !848 vor dem innern Feinde zirsammengebrochen. Man tadelte die Befehle zum Rückzug der Soldaten vor dem Pöbel, nicht die Concessioncn de- König«. Er beugt sich aus da» Tiefste vor dieser radikalen Erbepuna, die er doch vcrau«- geseben. Der König bat sich ein Mal entschuldigt: „Ja im März, ba lagen wir Alle aus dein Bauche". Da« ist keine Entschuldigung, der König von Preußen bat in einen, solchen Moment die Pflicht, nicht ans dem Bauche zu liegen. Jetzt fügte sich nun der König in die Lage, wie sie durch die Revolution von 1848 gekommen. Während nun in Berlin die Vorbereitung zur liberalen Neuordnung geschah, wurde schon an der Begründung der deulschen Einheit ge arbeitet. E» war ein trübe« Verhängniß, daß Preußen damals nicht den Math zu einer Initiative hatte; ein kühne«, sichere«, bewußte« Handeln würde tamal« die Hindernisse rascher überwunden baden, al« später. Auch da- Ministerium verharrte in Passivität. Der preußisch'« Landtag und die Nationalversammlung begannen ziemlich gleichzeitig ihre Ver handlungen; in der letzteren sehen wir. daß ihre politische Bildung hdber war, al« die der Versammlung in Berlin. Tie erste Versammlung der Nationalversimmiang l!Grl- -»i Ciao«, ib^ i'irlamentarstchcr Gang wa: ein schleppeutcr. Welch eu, AoslanS zwischen dieser Versammlung und dem preußischen Landtag von 1847? Wieder kamen nun in Berlin Krawalle vor. In der Ver sammlung entlud sich der Groll der Demagogen gegen da- Heer unv jene Krawalle fanven preisende Apologeten. Tie« alle- mußte de» Sinn de« König- von dem neuen Werke, an dein er arbeitete, absioßen. E- kam zu gar Nicht«. Der König schien die Excesse de« Straßenpöbel« n,Lt ungern zu sehen, weil die« der sicherste Weg war. die Früchte der Revolution wieder lo« zu werben. Heftig wurde der Gegensatz zwischen Heer und der demo- krattschen Partei; die Extreme drängten immer heftiger zu Consticken. D»e Versammlung forderte vom Minisierium, da« ihr untergeordnet sein sollte, Ausgabe der Selbstständig- teil; da» Ministerium resignirte. Der König setzte ein anoere« Ministerium ein mit ganz liberalen Ideen. Dasselbe trat ian; versöhnlich aus. Im September l848 schien sür kurze Zeit eine friedliche Zeit eingetreten zu sem. Aber die demo kratische Tendenz brach im October mit neuem Eifer und mit neuem Ungestüm hervor, dazu kam. daß die koänicpolilischen Revolution-elemente, die in Franljurt eine sehr empfindliche Niederlage, am 18. September, erlitten hatten, sich nach Berlin wendeten, um hier ihre Schlappe gut zu machen. Da« Ende de« Kampfe« war, daß der König die Auflösung der Nationalversammlung beantragte und Preußen eine neue Verfassung octroyirte. (Rauschender Beifall.) Anger war un? vom vorigen Winter noch in bester Erinnern»- und erlrenie uns auch diesmal durch lein edle», durch eine» schönen Ton ausgezeichnetes Spiel. Der G'laag war durch Hosoperulävger N. Leide ritz, gegenwärtig Gesanglehrer in Leipzig, vertreten, der deS Arioio „Blick, ich umher in dies-m edlen Kreise" au- „Tann- Häuser" und Lieder rnn Franz und Liszt vortrug und namentlich tu dem erste«» sein wohllautendes, volles und gut geschulte« Organ wirkungsvoll entfaltete. -lc- Lützen. 3. Februar. Tellern Abend feierte durch Gesang, Tafel und Ball unter gemischter Lhorgelcngvereia „Liedertafel" in einem Vereiasiocale. dc ii „Bürgerzarten", sein 1k. Stistungssest. Zur Auisührung gelangte die zeitgemäße, herrliche Eninposilion „Und dräut der Ämter »och so >ebr", Gedicht uoo E. Geibel, sür gemischten Chor- mit Bariionsolo und Pianoforke-Begleitung von L. Große (op. 49, Verlag von Conrad Glaser in Schleusiagen). Der Comvoilili (e n dresdener) bal sür die Gedanken in den ein einen Besten und Siroxben der Dichtung in einer äußerst geschickten Weise den richtigen Ausdruck zu finden gewußt und ein Ges.immt- bild geschaffen, das irubrdait großartig »nd erbebend wirkt. Die Wiedergabe desselben stellt besonders in seinem ü genortigeu Schluß, ibore allerdings an die Sänger airbt gerade leichte Ankorderunoen, ist aber sehr lohnend, wenn sie, wie es bei unserer „Liedertafel" der Fall war. mit Hingebung und Wärme geschiedt. Das in lehr edlem Etile entworseue, ebenso kunst- als empfindung-reiche Musikstück sei olle» tüchtigen gemilchten Shorgesaagverelaea besten» rmpsohlen. Musik. Carola-Theater. ^ Leipzig, 4. Februar. Da» Repertoire der Bühne der Südvorstadl hat seinen Stamm durch eine Reprise der Strauß'schen Operette „Prinz Methusalem" be reichert. der neben einigen lyrischen LiebeSduetten und dem glänzenden Marschlied des letzten Acle« eine Menge burletk- komischcr Sccnen bietet, in deren musikalischer Ausbeutung Strauß hinter Offenbar- zurückstcht. Der Sturm »m Glase Wasser, Aufstand, Entthronung, ein rot eu vril mit der Niesenharfe, Alle» in staatliche» Miniatirrverhältniflen, bildet in caritirler Fassung den Hintergrund der Haupt« Handlung: die Ebe zwischen dem Romeo und der Julie der Operette, dem Prinzen Methusalem und der Prinzessin Pulcinella, soll, eben abgeschlossen, au» StaatSraison. nach dem der Later de» Prinzen über Nacht Thron unv Land verloren, wieder rückgängig gemacht werden; doch die Liebende» küinmern sich nicht darum und feiern ihre Balcon- soenen, wo Romeo allerving« oben bei Julie erscheint, trotz aller ausmaischirten Schutzwachen. Der Prinz entpuppt sich zuletzt al« ein tapferer Held, wenigsten« al» ein Paradehclv, der die Ricaracer Wachtparade zu commandiren versteht. Die Träger der beiden Kronen und Ministerportcseuille» iud un» von früher her bekannt: Herr Dederich al» launen hafter und cholerischer Machthaber, Herr Carell al» der gute alte Cyprian, der Anfangs kaum vom Flecke kommt und nachher wie ein Stebansmännchen in die Höhe schnellt; Emma Zocke al» ToilettenköniginSophistika; Herr Grund mann al« Conseil-Präsident, dem sich als zweite» Zappet- «»äi.nchen der Vulcanio de« Herrn Kökert anreihte. Neu aber war. neben dem Componisten Tromboniu« de« Herrn Ander, welcher da» erste Lied mit Empfindung und metallreiner Stimme sang, vor Allem da- junge Liebespaar, das eigentlich gar keinen Operettenlic zu haben braucht; denn es ist ganz ernst reiremt, und nur die Situation rückt e« in eine etwa« pikante ücleuchkung. Wir meinen indeß, daß Antonie LivSki und Tini Pusch, die gestrige Pulcinella und der gestrige Prinz Methusalem, sür das harmlose LiebeSglück nicht recht geschaffen waren, e» muß um diese Gestalten ein gewisser lyrischer Dust und Zauber schweben; dazu gehört vor Allem auch «in süßer melodischer Reiz de- Gesänge-. Gegen die Correctkeil des selben ließ sich gestern nicht« einwcnden. Da- Publicum er kannte die« auch mehrfach durch lebhaften Beifall an. aber der Schmelz fehlte doch sehr, besonder« in den hohen Tönen, die bisweilen grell und unschön klangen. Tini Pusch sah al- Prinz Methusalem recht artig au« und commandirke mit Grazie; aber da« Marschlied verlangt doch mebr durch greiseuken und zündenden Elan. Ter Marsch selbst wurde von dem bübschen Musikcorp« und auch von den soldatischen Hils-mannschasten gut execulirt; auch die au« dem weiblichen Ehor gebildete Wache exercirte tadellos am Schlüsse de» ersten ÄcteS. Vor Zeiten gab e» ein Liederspiel, „Die lieben Mädchen in Uniform"; diese sind fast in allen neuen Overetten wieder auferstanden; zum Theil bernht aus ihnen da» Geheim- nlß ihrer Wirkung. Rudolf von Gottfchall. * Leipzig, 5. Februar. Wegen andauernder Heiserkeit der Frau Bau mann muß dir für heute angesctzte Wieder holung der Henberqer'schen Oper „Die Abenteuer einer New jakrSnarfil" au-sallen und es gelangt dafür Nicolai'« Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" zur Aufführung. *Leipzig. «.Februar. LiSzt-Derein. Da« zweite Concert des LiSzt-Derein« wird am nächsten Montag, den 8. Februar, Abend« '/,8 Uhr im Saale de« alten Gewand haiiscS stattsinden. Herr Direktor Mar Staegemann hat in liebenswürdiger unv danken«werther Weise da« Repertoire de« Stadllbeater« so geordnet, daß Frau Moran-Olden in diesem Concerte Mitwirken kann. Da« Programm des selben ist ein interessante« und enthält Compositioaen von Bach (Biolinsonate). Tschaikow«ky (Trio) und Li«zt (Lieder und ClavierstÜcke). —st— Leipzig, 4. Februar. Da« vor einigen Tagen an dieser Stelle befindliche, den neubearündeten akademischen Gesangverein betreffend« und „Ein Gönner" Unterzeichnete „Eingesandt" hat, wie un« mitgetheilt wird, in Sludenten- kreisen ein lebhafte» Echo gesunden. E« fei un«. an da« Gesagte anschließend, noch gestattet, hier daraus aufmerksam zu «»achen, daß e« sich uamentljch zu Anfang de« Semester« bebuf« Erwerbung einer größeren Anzahl von Mitgliedern empfiehlt, den Verein und ferne Tendenzen in geeigneterer Werse bekannt zu machen, wo« am besten durch zahlreichere An schläge am Schwarzen Brett, durch Veranstaltung von Nus sübrungen, Einladungen privatim rmd durch die Presse re. zu geschehen hätte. Birber war der Verein, der neben den aller- seit» hochgeschätzten akademischen Gesangvereinen „PauluS" und „Ar,on" in Leipzig sehr wohl bestehen kann, unter der Studentenschaft nicht in brr Weise bekannt, al« man vielsac; in seinem Interesse wünschte. —r. Leipzig, 3. Februar. Am l Februar fand im Concertsaale der Europäischen Börsenhalle eine musikalische Abendunterhaltung, veranstaltet von einem Verein junger Pianosorteschüler unter Leitung ihre« Lehrer« Herrn Herr mann Katzsch statt. Sämmtliche Stücke sür Pianosorte. Violine und Violoncello wurden den Verhältnissen entsprechend girk vorgetragen und bekundeten, daß die Schüler und rLchüleriunen tüchtigen Unterricht genossen hatten. Den Coneertflügcl hatte Herr Eommerzienrath Blüthner mit lieder-würviger Brrettwilligkeit gestellt. * Großenhain. Der hiesig« Rlchard-Wagner-Zweig- verela hielt am 25. Januar seinen ersten diesjährige» BereinSobend ab. Es waren sür denselben Leipziger Künstler gewonnen worbe», die an» durch ihre trefflichen Leistungen grnnßreiche Stunden bereiteren. Entsprechend den Bestrebungen de» Bereis», der sich neben der Einfübrung in die Wagver sche Knnst die Pflege der eiossischeu und gediegenen modernes Musik zur Ausgabe gemacht ha«, bot da- Programm» außer eiaigen Fragmente» an« de» a-uanntea Meisters Opern, die Eonatra für Pmuosorle und Violine Op. 105 (.Xmalll von Schumann und in Oäur von B:ahmk, serner rin Äbag'o eu» einem Brnch'jcheo Bioün- corcerk, sowie Clavi-rstücke von Chopin. I» Fräulein Hedwig Löwe, welch: idre Auslildnnq am königlichen Coniervatorinm zu L-ipzig erhielt, lerntcu wir eine gut geschulte, ihre Ausgabe» mi Darme erfassend« und darstelleude Pianistin kenne». Herr Walther * Halle a. d. S. Winterconeert der „Friderielana." Dieder hat uu» (so schreibt die „Saale-Zeitung") der studentisch« Gesangverein „Fridericiana" unter Leitung seine« Ehrenmitgliedes -erru Musikdirektor Boretzsch in dein Concert am Moulag svor» trrfflich« musikalische Gaden dorgebracht, und in Erwartung besten batte auch eine sehr stattliche Zuhärerschast den Taal de« Etadt- schlttzendause« gefüllt. Die außcr allem Zweisel stehende Galanterie der Mitglieder des Brrein» wird der Kritik sicher lehr gern ge» tatten, w-nn wlr ln erster Linie der ausgezeichneten Sopranistin >edenken, welche für die« Concert gewonnen worden war, der Fraa sislagie Gtbamer-Andriessen an» Leipzig; wir vermäge» nicht zu entscheiden, nach welcher Richtung hin wir diese große Ge- la-igskünstlerin mehr anerkennen sollen, «IS-Lieversängerin oder al» Wagnersängerin. Ja dem herrlichen Gruß an dir Wartburg balle aus dem „Taanhäuser" zeigte sich sofort Kraft and Umfang ihre« mächtigen Sopran», und aller Reiz tiefster Empfindung und harmoitilcher Durchbildung durchzog die beiden Lieder mit Mänaerchor am Schluß de« ersten Theil«: da» oa« neue Adeudlieo von A. Dregert und da» von der Solistin am Schluß der Lerse mit gewinnender Virtuosität ornamrnürte Glorkentdürmer» Töchterlein" von Reinthaler. Der zweite Theil gab mit den Liedern am Clavier ihr Gelegenheit zu einem volle» Triumph. Wenn schon Iensen's „Am ManzauareS" durch die groß, artige Beberrichung der gewaltigen Stimme bi» zum leiseste» Piano entzückte, so riß al» Meisterstück des Abend« R. Schmidt'« „Da« Orakel" zu dem außerordentlichsten Beifall hin, und die mit bewundernder Anerkennung überschüttete Sängerin dankte sehr liebenswürdig durch die Zugabe des Eckerl'schcn „So überselig hast Du mich geniucht!" Eines so hervorragenden GasteS zeigte ich der Verein nach allen Seiten bin würdig. Der etwas breit an» geleote „Bergpialm" von K. Hossbauer gewann durch da» vor- treffiichr Baritonsolo (au» dem Verein) hervorragenden Reiz; des zum ersten Male gebotenen, vom Componisten ebrnsalls etwa» lang gezogeuen „R^jen von Hildrsiieim" von Rheinberger gab der looenSwerthe Vortrag dramatische» Leben, und der Cborgesanq zu den bereits hervorgelwbene» Liedern der Fron Stbamcr-Andiicssea am Schluß des ersten Theils war im Bortrag mnfterhast. lieber Fromm'» „Heinrich der Bögler", welcher den zweiten Theil «öffnete, haben wir schon wiederholt unsere Anerkennung ouSsprechea hören; die weiterhin folgenden drei Lieder sür Männerchor waren ol« Com Positionen vo» unglrich-m Werthe: M. Hauptmann'S „Wunderbar ist mir geschehrn", wie Alles von diesem Meister tiet gedacht, sprach weniger an; Jüngst'- „TroubadourlieL", ebea- tallS zum ersten Mole dargebotcn. riß al- Composition wie durch Bortrag, hin und das auch zum ersten Male gesungene „Volkslied" von Isen mann fesselte durch seine weiche Halluug und sein Pianlisiino. Die „Deutschen Tänze" von Schubert-Heuberger, welche an« bereits ziemlich geläufig sind, berührte» von Neuem durch idre im Bortrag zu ganzer Wirkung gebrachte Friiche und ihre flotte Haltung und gab«» dem Programm deu wobllbuendstea Abschluß. Unsere volle Anerkennung müsse» wlr auch rmserem braven Stadtorchester anSlprechea. welche« nicht allein den Abend mit der würdigsten Ausführung der Egmont-Ouverlure «röffnrte, sonder» auch da» charakteristische „DallensteinS Lager" von Rhein berger mit musterhafter PrScision aussührte und eine Reihe von Rmumcra ebenso vrrftänduißvoll wie diSccct begleitete. * Magdeburg. Im dritte» Tassuo-Toncert zu Magdeburg war nach dem Berichte der „Magdeburqischen Zeitung" der Sologesang vertreten durch Frau Anna Müller-Pieisser au» Leipzig, welch« wohl noch ol« Mitglied der Leipziger Ovrr vor einigen Jahren tu einer .,Aidelio"-A>!ssühruvg die Tirelpartie gesungen und welche im Borttnqe der ÄultrittS-Numincr der Clisab-td in „Tann- Häuser" in O ckvr: „Dich, theure Halle", und der Schmuckarie aus Gounod's „Margarethe" «ich. blas die Füll: eines llangbollcn, mächtigen, durch volle zwei Oktaven reichende» Organs cnriallete, sondern auch ihrer technischen Bildung für den dramatischen wie den Caloratiirgeiang das vortheildasteste Zcugniß ausstellte, wiewohl sie vielleicht hier oder da mit dein geringeren Luswand: von Feuer oder " Kraft mindesten» dieselbe hinreißende Wirkung erreicht hatte. Die aus wiederholtes Verlangen gewährte Liederzugabe wurde ebenfalls mit anhaltendem Bestall honorin. — Daß die Llavierspielerm, Fräulein Martha Remmert, ln der Reih« der modernen Pianisten ganz voran steht, al« eiue der bedeutendsten Schülerinnen von Taussg und LiSzt, war eine Neberzeugung, welckie Jeder in den Eonceriiaal mit- brachte und welche denn auch in den Vorlrögen der Künstlerin voll und glänzend bestätigt wurde. Sie spielte das neulich schon be sprochene Weber'sch« Concertfiück in K, eine Rubinstcin'sche Romanze in Onckur, eine unter dem Titel ..Eoiröe de Vienne" von Liszt com- pouirte Paraphrase Echubert'i'chcr Tanzweisen und — als Zugabe — eine dito, nur noch etwa« wunderlichere, durch das Au'bleibcn der Orchrftervartie zum Theil verblassende, der Wcbei'sche» Lünr-Polouaise. Der Begriff technischer Schwierigkeiten scheint eben für Fräulein Remmert nicht mehr zu bestehen; wo sie etwa auch für den DurchschnittS-Clavirrspieicr nicht vorhanden sein könnten, schafft sie die Schwierigkeit, iudem sie in eia Blitzzug-Tempo fällt, daß ihm den» doch di« Augen über gehen; sie verseblt bade» mit deu Fingern kein Tünchen, während er seine helle Rotd bat. nur mit dem Obre zu folgen. Bald huscht e» wie mit Elsensüßcheu, ia Gcisterwrste, zart und leise über dir Lastenscala hin, bald fallt e« daraus wie wuchtige Schmiedehämmer nieder; bald flüstert e« wie der Avrndhanch im Laude od:r rieselt wie leis« Rkgenlräpschen, bald braust und stürmt e- wir ein ent- sesselter Orkan. Der Blütbner'sche Flügel laus Herrn B. Schröder'- Magazin) leistete da» Mögliche und hielt auch den stärksten Anforderungen Stand; ed-l und gesangreich i» de» getragenen Sätzen, ertönte er mit voller Macht, mit dem Orchester tntti um die Wette, in den vielgrisfizen Accorbverbindur.gen im torrisiiw». *E»o neuer Fraucnverein für eine»ganz besonderen wobl- thätigen Zweck ist in der Bildung b-griffen: ES gilt rämlich, sür die 1882 gegründete „Deutsche Musiker-Wittwen- nnd Waisrncasse" möglichst reichlich fließende Fond» zu schaffen. Diele Wobltbätig- keiiscasse, ein neue« Zweiginstitut Lrs Lllg. Deutschen Mufikerverbaude». sichert den Musiker-Wittwen rejp. Waisen, sotern letztere das sünizebate Lebensjahr noch nicht überschritten, in jedem Srerbeialle eine Bei hilfe von zweihundert Mark und lausende Unterstützungen zu. Die b>» jetzt zmammengedrachten ca. 50.000 ^ sind dafür aber selbstverständlich nicht ausreichrud, und wenn man bedenk», daß gerade dir Musiker derjenige Bervf-itand sind, welcher als Car- ichadigung für die versagten materielli-u Güter in der künst- leriichen Au-übung de« Berus« Entschädigung iuchru muß, daß e« gerade dir Rusißer sind, welche überall hrrangrzogen werdrn. wo e» gilt, des Üedens Last nnd Sorge, wenn auch nur ans Stunden, zu vergessen, so dürste die Idee eine« solchen Brrein», der sich au»- lchiießlrch an di« gesummte Fraarnwel» rvendrk. wovl kaum aus un fruchtbaren Boden solle», um Io weniger, als kur die Mitglieder dieser Stande» bl«der weder staail'ch, nach gelell'chasilich irgend etwa» ge- schehen ist, um die bedrückte Lazr derseloen zu er.cichtera. De> Verein soll den altdeutichen Raine» „Mildwida" führen und ein- Nereinigang aller oplerfteubigen Froucn bezwecken, bie bereit find, da» Loos der Wmwen «nd Waisen de- Musikerftande» zu vrr- bessern. Eine Schirmyerrin soll ihn vrrirelen und eine Schaar von Pflegerinnen, denen musammea die Oberleitung de- B.rein« obtiert. dem in möglichst viele» Orte» Loenlvereme zu wünschen sind D" Mittel sollen nicht nur durch einen Iadre-beitrag von 50 -E aul- gebracht werden, sondern auch durch Veranstaltung von Lotterien. Concerte», Kränzchen n. s. w., sowie durch Sammlung von Gegen- stäuben aller Art. welche sür d-n wohlthitige» Zw-ck nutzbar zu machen sind. Wir wünschen dem Vereine ei» mögttchft rasche» und kräftige« »niblühen. All, M-ldnnge» und gasche,Ken sind zu richte, a» de» Direct« der Mnffkrr^SiNwrn- »nd ^Sassenraffe. Herr, Eapelkmt) stroße 2. Bcrei» m salleudca Edreas glieder z (lÜ^l) j »H. welcher - tem He Ernesti wärtig i Götze, an and« * D wir ber vperntht hat zun tbcilunc einem u weilt »r sucht, v Wie Trompei her!" T am Tax Zwischen einem f au dem! de« Hof peter-Li jachen, man io „Trom, » Wer nicht > gegent» geaaan vom re die Au! lerisch man v, Grund, DvordI mit il schreitu ersten ein S Lheati Diene, Jahne wandt Bielen es um de« „l, unnütz unsere gehvbe volle < ding- läufig die (« seillmi bildet, vorges zweite lieber nur d exquii statt» mögli t*s « B,ld« Feen der? effect gerne sert'k decoi Ausz durck wirb anbe stell. alle doch halt, beoi obgi ruht Fr«' dies, wirl dem (uni b.k-i tzgh Nei lichl Küi :rn, wel blei vor Th get M sie lick d» dn wi li ve W i-l au ve sü T
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