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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188602193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-02
- Tag1886-02-19
- Monat1886-02
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1886
- Autor
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981 «in Sten-rloeal, auf dir andern Silke eia Zimmer sür Arbeiter «d eine Schir> kanlmer. D>s Einrangiren der W-iggonS in die verschiedenen Abtheilungen de- Diingerbani'-S cr'olzt durch eine Schiebebühne, weil durch bereu rkniache Berlä-igernng einer späteren Vergrößerung deS Hause- an» leichleslen entsprochen werden kn,in. 8,ne ipecieilere Beschreibung dieser Einrichtung wird bei de» ?ch!achtyo!-A»lagen gegeben werden. An dem Ausladegleise iür Großvieh sind Ladebuchte» angebracht, tn welchen d:- einzelnen Thiere io lang« besestigt werden sollen, bis die betrrss-r.ke ganze Ladung auSgclade» ist. Tleselbea sind au- Ivßco'erncn Piosten »nd bölzerue» Verriegelungen projectirt. D>« Thüren sind io bemessen, daß sie angeschlagen bi- aa den Eiseubahu- Magen re che» und so den Perron obsperren. Der Bodea dieser Buchten ist mit Thonplatte» auf KleSuaterlage gepflastert. x. Da- Bärsea- und Reßauration-gcbSude. Der Haupteingang drffelden liegt gegenüber dem de- Verwaltung-» aebäude«, dicht an den» Eingang zum Viehhof, aber in Anbetracht der notbw ndj »» Control« des Zutritt- zum Biehhose außerhalb de- IhoreS desselben. Der Fußboden im Erdgeschoß ist mit Rücksicht auf dir unter- halb desselben ein urichtenden Wrthschoftt- «ad Restauratioa-räum» Üä,keilen, deren Fußboden theil- wegen der sonst schwierigen Be leuchtung und de- vielen Oberwasser-, theil- mü Rücksicht aus die Besuchenden nur wenig unter da» Terrain zu legen war, 3.10 Meter über dem Terrain prcieclirt. Durch eine Borhalle, zu deren beiden Seite» sich Locale sür die Post, die Polizei, mehrere au Geschästs- leute zu oern»leihende Bureauräumlichkeiten und Retiradeu befinden, »»langt man in den circa 16 Meter laugen, 10 Meter breiten und ö Meter Hoden Böriensaal. Da an b-iden Langsciten deffelbe, Lomptoirräume ougeordnet stad, io erhält er Lichl und Lust durch über dem Dach der «iedriger liegen bleibenden Seitenbauten angebrachte Fenster, die mit LiistuigS- siügeln zu versehen siud. Für die abendliche Beleuchtung find zwei Siemens'sche Regeneralivbreuncr veranschlagt. Die Beheizung und Lustzusührung im Winter ersolgt durch vier LenIilaiianSmintelüfen mit Rcgulirseuerung. Di« Abfuhr der ver brauchten Lust erfolgt im Winter «Heck- mit Hilfe der Regenerativ- brenner, theil- durch Lustcauäle in den Maneru, die mit Regulir- klappen verschlossen sind. Die Wände erhalten in ihrem unteren Theil einfache Holztäfelung und darüber verputz mit einfachem Anstrich. Sie endige» mit einer aus Hvlzschaalung geputzten Boule. Der Fußboden de- Saale« soll au- eichene» Stäben hergestellt »erden. In der dem Eingänge gegenüberliegenden Echmalwand befindet ßch in der Mitte da« Büffet, welche« gleichzeitig nach dem anstoßen den Reflauration-saale geöffnet ist. Link- vom Büffet führt eine Thür nach dem letztgenannten Saale »nd recht- vom Büffet ist «ine Thür, durch welche man über die Hausflur nach den» Restunratiou-- Dartea gelangt. Der Nestauration-saol ist tu seiner Ausstattung im Allgemeinen dem Böriensaale entsprechend. Die Beleuchtung ersolgt durch einen Regenkrauvüri'uner. In Tlü: Verbindung mit diesem Saale, aber auch vom Eorridor direct zugänglich, steht ein kleinerer Saal, dessen hauptsächliche Be nutzung die sür geschäftlich, Versammlungen sein wird, der aber auch tzum Nestauiationslocale gezogen werde» kann. Die Ausstattung soll der de? RestaurationSsaaleS entsprechen. Ein Vorzimmer, event. nls Garderobe zu benutzen, vermittelt de» Durchgang nach dem Hau.'flnl'. Bon die'-ni au-zuiänftg sind noch zwei itte'chastözimmel für deu Wirth, die Ncliraden, sowie die Haupt- »nd Ncbentreppe. Zu beiden Seiten des Börsensaale- sind kleinere und größere Io uptoirräuine znr Vermiethung an Eonniiiisionaire angeordnet, deren Thüren im Vörjcnsaal liegen. Sie erhalle» Ocfen, GaSetn- richlung und Jalousieklappen in den Fenster». Unter dem Böriensaal ist ein Birrtunnel angelegt, dessen Decke aus Säulen gewölbt wird. Die Wände und Gewölbe sollen in Ocl- sarbe gestrichen werden. Ter Fußboden soll an- Terrazzoplatten auf einer lb ikentimeter starken B-Ic ,schickst hergestellt werden. Der Na..m wird durch große eiserne Oefen mit Lufkzufübrung gehe,zt und ventilirt. Die Fenster erhalten LüitungSjalousten und tn de» Mauern befinde» sich zur Abftihr der verdorbenen Lust Eanüle, in denen Gasflammen brennen können. Der Ei: ging zu», B,ertu»nel findet unter der in den oberen Börsensaal führenden Freitreppe durch eine Brrhalle statt. Seit« von der Vorhalle liegen Pissoir- und Elosetanlagen. Uin einerscilö die Lust in der Borhalle rein zu erhalten uad andcrersest, die Zngängigkeit dieser für den allgemeine» Gebrauch be stimmten Aborte zu erleichtern, sind die EingangSöffnungen unter der Treppe nicht durch feste Thüren, sondern durch eiserne Gitter ver schließbar projectirt. Im Hinteren Tbeile de« Kellergeschosse- liege» die wirihschaftS- räume, als Küche, Nnrichteraum mit Epeiieaufzug nach dem Büffet- raun, in, Erdgeschoß. Spücküche, ferner Wasch», Gesäße-, Roll- »nd Kodlenranm De« ^ fg erhält Terrazzosußboden, 2.0 Meter hohe, gemusterte glasirte Wandbekleidung, einen freistehenden Kochherd mit einer in den, FeiierungSraume liegenden Heißwasserschlange, welche mit einem Reseivoir cominunieirt, da- mittelst Schwimmkugelhahu aa die Wasserleitung angelckt offen ist. Au- bi-ieni Retervoir wird da- Spülgefäß in der Spülküche ge speist. Letztere erkält A'phaltsußboden mit Gefälle und an der tiefsten Stell« Fiißrodeneulivässernng mit Geriichvrrschlnß. Die Wände erhalten Oetsarbenanstrich. Ein Dunstabzug nitt Klappe ist projectirt. Gleich, An-stattn ,g erhält die Waschküche, außerdem einen Kessel- Herd mit zwei kupfernen Kesseln. Da» erste Obergeschoß enthält sieben Logirzimmer mit Rettrade. Fm zweiten Oberg-ichoß befindet sich die Privatwohnung de- Wirthe-, welche au- drei Zimmern «nd einigen Bodenkammern und Hole»- besteh«. Bor dem Haus« lieg» ei» Nestanratlonsiartei. Im An'chlnß an da- Hauptgebäude erwäl/nen wir die solgende» »n dem Restauration-- und Gasthossbetriebe gehörenden Wirlh- sthastSgebäude: k». Der Pfrrdestall. Da« Gebäude ist Sb Meter lang und 11.50 Meter breit. Die lichte Stallhöhe beträgt 3 80 Meier. Die EingangStdür liegt in der Mute der vorderen Langseite. Da- Siallinaere besteh» au- einem Mitlelg'nq nnd zwei Reihen Ständen, die zusammen bei einer Slandbreite von 1.60 Meter für 21 Pferde Raum gewähren. Tic bauliche Auafia'lnng ist im Allgemeinen der des Marktstalles rntsprech»nd. Jeder Stand erbült eine eiserne Raufe und einen Kkivpenlisch m t Schüssel: die einzelnen Stände werden tbeils durch Bohlenwände getrennt, welche im vorderen Theilc mit sogenannten kchwanenbätlen versehen werden sollen, theil- durch bewegliche, an Pilaren deieftifle Latudäi.me. Am Ende de' Stalle- ist eine Knechtekammer, sowie Äeschirr- und Futteeranm abgetrennt: erster, ist so dl-ponirt, das man von ihr au- den Stall und den ganzen Hos übersehen kann. Die Futter- kaminrc ist durch eine Lchütivorrichtung mit dem über dem Stall liegenden Futterboden verbunden. i. Da« Remisengebäude ist 2b Meter lang, 7.80 Meter breit und 3 40 Meter doch und ent hält in zwei offenen nnd zwei mit Thoren versehenen Abikeilnn- Raum sür 24 Wagen. Ter Fußboden erhält hochkantigcs Klink kstaster in Cement. lieber der Remise ist eine Wohnung sür drn Hosausi.her oder Kutscher pioieclirt. Dieselbe ist von de,., Hose an« durch ein vor da- Gebäude gelegte- Treppenhaus zugänglich »nd b sie t aus Vorfaal, zwei Stuben Kammer, Küche, sowie Bodenraum. Ic. Da» Abtritt-geböude. Dasselbe enthält ein von der Straße ans zugängliche- Pissoir, sowie einen Abort, beide zur öffentlichen Benutzung bestimmt, während zwei AbtriltSiitze von den, Wliihickiustshose aus zugänglich »nd tür d e ans den, Hose verkehrenden Leut, bestimmt siud. Gegenüber der Börse I.egt l. Das Verwaltungsgebäude. Dass 'h- bisdet da? E-ntnim der ganzen Anlage und Ist von beldea Theten ierselben au) znguiiilich Am Eingang, aus der Pikhhofselte ist zur Tontrole der Ein- und AuSgehrndcn ein Poitierziinmer angebracht. Im Erdgeschoß liegen zu Seilen eine? 30 Me er breiten Eorridor? nach Osten die Bareaux de? Dirrckor? mit einem Vorzimmer und da? Eentral- bureau sür Erlegnng der Biehuiark!- und Schlachthoigcbühren, in welchem zugleich die Gewichte der aus der Ecnlcsiinalwaage. deren Brücke sich an der Ostscile de? Hanse- befindet, gewogenen Tbiere ». I lo. sestgeft-llt werden. Endlich ist ein Dresorraum vorgeiehen. Ans der Westseite befinden sich da? Dienstzimmcr de- In-pectorS und die Erpedstioii der Steuerbehörde. Letztere ist 1185 Meter lang. 6 0 Meter bre t und bietet Raum sür 0 Slenerbramle. Auch zu d.sei» Locale gehört ein Tret'orcaum. Die Garderobe und Toilellenräume sür dies« Vureautf brfiadeu Dch in keinen Au-banten an Lee nördlichen Gebäudesrant. Die Bureaux erhalten Localheizuug mit Etnrichlung zur Lufter- »eueruua u»d siud außerdem «It Senttlatlon-klappea tu d«» Fenstern »ud Luftabzuascanülea t» den Mauern versehen; me Fußböden sind mit Rücksicht auf die starke Ben'itzung au- eichenen Stäben veranschlagt. Der Fußboden de- Eorridor-, der Toikettenrüumr und der Ab tritte soll zur Erzielung möglichster Sauberkeit au< terrazzoplatten Hergestell» werden. Im Obergeschoß befinde» sich dl« Wohnungen de- Lirector- au- 6 Zimmern, Küche mit Speisekammer, Badestube, Mädcheukammer (iin Dachraum) uud Aborte» und eine- Uuterbeamteu an« S Zimmern, Küche, Kammer und Abort bestehend. Die Wohnungen erhalten hier wie überall Doppelfenster, Stube». Sse», Llosets mit Wasserspülung, «eiche Fußböden, und Anstrich der Wände und Decken ln angemessener Abstufung je nach der Bestimmung der Räume.nu L «»lü,e »es ««lachthsfeS. ». Allgemeine Beschreibung. Dt« Einfahrt«, uud >a-sahr«-thore liege» recht- uud link- von dem Thorwärterhänlchen zwischen diesem »nd je einem Beamten- Wohngebäude. Gegenüber der Einfahrt, und dieser di« Giebelseit« mit den Haupteingäagen zuwendend, liegen zunächst die drei Schlacht- Halle»; dieselbe» sin» so sttuirt, daß keiae der Laugseite» »ach Süden ltegt. Ja der Mitte ist die für Schweineschlachtnaae» bestimmte Halle augeordaei, welch« wegen der in Folge des Brühen« der Thier« »ud der im Gebäude selbst zu bewirkende» Reinigung der Eingeweide in großem Maaße erzeugten Dämpfe und Gerüche einen größere» cubischeu Inhalt »ad namentlich größere Höhe erhält, al« die andern, und in Folge dieser Hötienerhebung am geeignetsten erschien, deu Mittelpunkt de« Echlachthose« zu bilden. Hinter den Hallen ist, senkrecht zu ihrer Läng-einrichtuug und im Abstande von rund 12.00 Meter (aa der engsten Stelle) ei» Kühlhaus mit Kessel- uud Maschinenbau« so angeorduet, daß au« der Grobviehschlachthalle die Ochscnhällteu mit Hilse von Fahrvor- richtungen, die aus festen Schienen beweglich siud. hängend in da« Erstere gefahren werden können. Das geschlachtete Kleinvieh tuet, der Schweine dagegen soll durch mobile Transportmittel tn da« LühlhauS befördert rcsp. hineingettagcn werden. Unter demselben Dache mit dem Kühlhaus, befindet sich der Maschiuenraum, in be sonderen Anbauten da- Kesselhaus nnd die Maschinistenwohnungen.. Gegenüber den beiden seitlichen Schiachthallen liegen die beiden sogenannten Schlacht-Ställe, der eine für Großvieh, der andere sür Kleinvieh, in welche daS Schlachtvieh eingestellt werden kann, bis e» in die Schkackilhalle gerrieben wird. Für die Schweine ist ein be- souderer Stall nicht errichtet, sondern eS sind an der östlichen Lang- seit« der Sckiweinejchlachthalle, unter dem aberstehenden Dache, söge- nannte Wortebiichten zu demselben Zwecke eingerichtet Warden. Unter demselben Dache mit dem Kleinviehschlachltlall befindet sich hier der Pserbestall und eine Remise sür die aus dem Schlockthose arbeitenden Fleischer, und in einem besonderen Anbau Räume zur Benlitznug für die Meister und Gesellen. Ja der Nordosircke drS SchlochthofrZ liegen endlich di, KaidauneuwLsche und baS Düngerhai:?. b. Specielle Beschreibung deö Kühlhäuser. Für die Anordnung und Griipplrniig der Schlachthofgebände und spieciell sür die Einrichtung der G. oßoiehschlachthalle ist von wesent lichem Einst> si gewesen die Absicht, nach dem Vorgänge von Bremen, Hannover. Wiesbaden und Halle (Projekt), mit der Schlachthosan- lage ein Kühlhaus zu verbinden. Man versteht darunter bekanntlich ein Gebäude, dessen Inncnrnum durch künstliche Kühlung der Lust — nicht durch Ei-kühlung. welche sich als von nachlheitigem Ein flüsse ans di. Güte des Fleische? erwiesen hat — zur längeren Aus- bewahrung der Fleischvvrräthe selbst in der heißesten Jahreszeit ge eignet gemacht wird. Die Vortbcile, welche da? Vorhandensein einer solchen Anlage sür eine» öffentlichen Schlachthos mit sich dringt, haben sich an obige» Orlen derart gellend gemocht, daß man schon jetzt di« Errichtung von Kühlhäusern als eine aothweudige Ergänzung einer Schlachthosanlage betrachten muß. Es liegen darüber nicht nur von deu Berwaltungen dieser An stalten herrührende Zeugnisse vor. sondern die Fleischer selbst baden sich mit dieser Einrichtung derart befreundet, daß die in Folge da von eingelrctcnc rege Benutzung dieser neue» Einrichtung beiden Interessenten, sowohl der Berwaltuna als auch dr» Fleischer», zu Gute kommt. Wir verweisen hier au» die Auslassung de- Innung-?« Obermeister- Hees tu Wiesbaden tn Nr. 43 der Internationalen Fleischerzeitiing und namentlich aus die Schlußworte desselben, daß die Einrichtnng des Kühlhauses aus dem Echlachthose in Wie?badc» wesentlich dazu beigetragen habe, die Fleischer mit dem sonst lästigen Schlucht-Wange zu versöhnen Die der Einrichtung in Wiesbaden gezollte Anerkennung ist für un- von »m so wesenilichereni Interesse, als die Anlage vo» der- jenigcn Firma auSgcsührl ist, von der auch daS sür unser« Sckiiacht- hos bestimmte KühtbaiiS projectirt worden ist, und deren Leiter der Sckilachlhosdeputalion von competentec Seile als die für die Aus führung einer solchen Kühleinrichtung geeigneteste Persönlichkeit be- zeichnet worden ist. Der Direktor de« Polytechnikums in Dresden, Geheimrath vr. Zeuncr, dessen Speciaigebieten die einschlägigen Fragen angehören, halte, als von der Schlaiblhosdepulation zum ersten Male leine gut- achtliche Meinung tn dieser Angelegenheit gefordert wurde, sowohl im Allgemeinen der beabsichtigten Anlage eine- Kühlhauses seinen Beifall gezollt, als auch sogleich aus den Proiessor Linde in Wies baden als vollständig »iiverlä'stgcn und die Sache iu amsassendster Weise beherrschenden Unternehmer hingewicsen. I»deß glaubte dir Deputation, zu deren Kenntniß auch einige anbeie nicht vo» Linde hrrruhiendc Einrichtungen und namentlich die in Hamburg in der EzporlschiSchterei vo» Koopmanu in Tliätig» befindliche Luslküdlcinrichtung gekommen waren, trotz der obener wähnten auSgczeickwclei, Empschlung nicht ohne Weiteres sür eine be- stimmte Persönlichkeit oder ein bestimmtes System sich entscheide» zu iollen, veranstaltete vielmehr unter den Firmen I) Gesellschaft sür Linde'S Eismaschinen in Wiesbaoen, 2) Hennicke L. GooS, Civilin- gcnieure in Hamburg, 3) Aclitngeiellichast Germania in Lhrmniy, 4) Oskar Kropff in Nordhausen eine Eoncurrenz aus Grund eines vor. den: Bauamte im Einverständuiß mit einer «ul troe gewähllrn Suhcoiiiniiisio» au-geardeilctea ProgrammeS Au? dieser Coiicurrenz ging durch Entscheidung der Majorität der auS de» Herien Geheimrath vr. Zeuner, Professor vr. Fiicher, beide in Dresden, Professor vr. F. Hosmann, Sladtbez ikSarzt Medicinalrath vr. Siegel, Baudirectvr Licht, Direktor der II. G >S- anstnlt Wunder »nd Architekt Moritz bestehende» B urtkeilung?- coinmisston die erstgenannte Firma al? Siegerin hervor und ist deren nachträglich einigcrmußr» u»>g, arbeitete- und de» inzwisch-n zur definit v.-u Feststellung gelangten Dispositionen der übrigen Gebäude angep.:ßte? Projekt linieren Bcrechau: gen zu Grunde gelegt worden. Die projecnrte Einrichtung zerfällt in zwei Theilc, eine Lustküh!- etnrichlung und eine EtS'abrikationsanlaqe. Die elftere führt dr» FleiichausdewahrungSrLumen einerseits reine und gekübtte Luft von geringer relativer Feuchtigkeit zu, während sie die vei brauchte durch den Druck der einströmeuden entfernt, andercr- seil- kübst sic die an dem eiugebrachie» Fleisch sich erwärmende Lust »nauSgeiehi an Rohrleitungen, die unter der Decke de- KübiraumeS angebracht sind und in denen eine stark abqekühlte Salzlöiung cir- culirt, unter gleich-,eiliger Bindung der vom Fleische herrührenden Feuchtigkeit tn Gestalt einer die Rohre umgebende» Eiskruste, fort während so ab, das, die Lust i» dcm Raum daucrud aus höchsten- 5, Grad EelsinS gehalten wird. Mit der EiSbereiiiingSkinrichtung ist man tm Stande, bis zu 50,000 Eentncr E>S jährlich zu c, zeugen. Bezüglich der Detail? der verichiedenen Einrichtungen dieser An lage sowie der gesamiiile» maschinelle» Anordnung, der Wirkuugs- w-ise der einzelnen Maschinen Mit Rücksicht aus Luftkühlung nnd Eisbereitung v rweisen wir aus die ipeci llen Erläuterungen, Be rechnungen und Zkichilungen der Gesellschaft für Linde'S Eis maschinen.') DaS Gebäude hat »un seinen Platz nördlich von den drei Schlack,»Hallen hai pliachüch mit Rücksicht ans den Umstand erhallen, daß sür spätere Vergrößerung de? Schlachldofe? daS nördliche Stück de? Areale? rescrvirt bleibt. Der vorhandene Raun» gestatte», daß evcnt. drei weitere Tchlick lhallen von der gleichen Größe wie die jetzt zu errichtenden darauj erbaut werden könne». Um nun diesen eine gleich bequeme Lage zu dem Kühlhaus, zu sichern wie den jetzt zu erbauenden, ist letztere- aa der im Plan ersichtlichen Stelle derart projectirt. daß e?. wenn dies« Erweiterung und in Folge dessen auch eine Vergrößerung dr- Kühlhauses stattgejundn» hat, t» der Mitte der gelammten Schlachtballen liegen wird. Aus diele Vergrößerung hin ist eine Zerlegung de« Gebäudes vorgenommen worden in einen mittleren Theil, Maschinearaum, Kesselhaus. Maschiinsienwohnungen enthaltend, Räume, die so be messen sind, daß sie auch für die bei Verdoppelung der Anlage er- sorderliche Ausstellung einer zweiten Maschine noch au»reichen, und in zwei Flügelaebände, von denen jetzt nur da? östlich« hergestellt werde» soll. Letzlrrr» besteht wiedrr aa- zwei Theilen, einem 5? *) Wir erwähnen hierbei, daß eine vm» der Firma Linde au«, geführte, «it der vorliegenden fast graa» übereinstimmend« Ein- richtiing I» der Riebeck'schea Brauerei in Rrndnitz tn Thätigkeit ist und »ach der >n«sage der Besitzer in äußerst zufriedenstellender Weis« fnnctiontrt. Meter lang», sie dar Breit» der Grvßvtehschlachtball« bemessenen and tu der Verlängerung derselben jedoch mit Rücksicht auf die Freihaltnng etueS Verkehrsweg- in einem Abstande von 12 Meter von diesen di-ponirten Querflügel, »nd einem den letzteren mit dem Maschinenhause verbindenden Zwischeaban. Die eidenthümliche Gruppirung der Bestandtheike diese- Gebäude» wurde mit eingehender Berücksichtung der verschiedenen hier zur Geltung kommenden Forderungen der Benutzung-weise uad d«S sich entwickelnden Verkehr» gewählt. Als wichtigster uud eingreifendstes Moment kam die Art und Weise der von na« projecttrte» Uebersührung der an Haken hängen den Rinderhälftea ou< der Großviehichiachlhalle in da» Kühlhaus hier ia Betracht, uud mnß hier specieller erläutert werden. Während uäwltch t» de» Städten München, vrauuschweig, Köln. Erfurt, deren Schlachthosaulogen bi« jetzt noch ohne Kühlhaus sind, die Aufhängung der getödteten and ou»geschloch- »etea Thier« au solchen (sogenannten festen) Winden stattfiudet. die »nr eine Ans- »nd Riederbeweguag, »cht aber seitlich« Verrückung der Last gestatten, die als» nur zur Schlachtung so vieler Thiere auS- reiche», al- Winde» vorhanden sind, bat man bei »enerea Schlacht- hösea, wie ia Dresden, Hannover, Lheniuitz, die Zahl der zu schlachtenden Thiere von der Anzahl der Winden dadurch »nabhüngig gemacht, daß man die Winde fahrbar coaftruirt und dadurch dir Müg- lichtest erreicht hat, an derselben Wind« ans einer Hallenseite nach einander beliebig viele Thiere zu schlachten und die fertig geschlachteten aus die au der gegenüberliegenden Hallenseite befindlichen Aujlrge- rahmen z» besördern. Daß in einer mit solchen Einrichlungen versehenen Hall« eine ganz erheblich gröbere Anzahl von Rindern geschlachtet werden kan», als in einer mit festen Winden au-geftalteten, liegt ans der Hand; eS ist nur dafür Sorg« zu tragen, daß die geschlachteten Stücke sobald al- möglich entfernt werdr», damit die Schlachlplätze oft hintereinander beuutzt werde» könne». Die- hat aber seine Schwierig, keilen darin, daß da- Fleisch erst eine geraume Zeit hängen muß, um, ohne sein gute- Aussehen zu verlieren, herabgenommeu und traiiSportirt werden zu können; »ach verlaus dieser Zeit müssen di« Stücke daun ia den oben bezeichn««» Halle» aas ziemlich mühsame Weile heruntergehobea und aus Wagen nach ihrem Bestimmungsort, sei es in die Eiskeller der Fleischer oder ia da» Kühlhaus geschafft werden. Dieser comvlicirte Tran-Port ist wenig geeignet, die Benutzung eines Kühlhauses in bim Umfange zu besördern, als dies im Inter- esse d S Schlachthofverkehr- wnnschen-wertd ist, und wenn trotzten» i» Hannover, Bremen und Wiesbaden die Benutzung de? Kühlhauses der Auflewahrung des FleisweS in E »kellern vorgezogeu wird, so ist die? nur ei» V.iveis sür die Wicku-gkest der Anlage eines iolchen, und es untei liegt keinem Zweifel, dnß es nur daraus ankommt, deu Transport von geschlachtetem Großvieh in da» KuhthauS so bequem wir nur möglich zu gestalten, um eia stark benutzte? und deshalb sür die Verwaltung lncrntiveS KülsshauS und eia stet? freier uad somit einem starken Schlachtverkehr möglichst lange gewachsenes Schlacht Han? zu erzielen. Es mußte daher die Lösung des Pro bleme- veriuchl werden, die ganzen resp. zwei halbe Ochsen hängend in dnS Knhlhaus zu schaffen Nach mannigfachen versuchen in dieser Richtung ist dem mstuisterzeichneteit Architekten die Lösung „elnngen und ans Beschluß der Schtachthofdeputation zur Prüfung der Zweckmäßigkeit der neuen Einrichtung ein von demselben con- struirtes System der Transporivorrichtung im alte» Schlachhos probeweise ausgestellt worden. Nachdem dasselbe dort eine geraume Zeit binburck, in Benutzung gewesen und durch verschiedene Ver besserungen und Zntdnten vo» Seiten des SchlachlmelsterS Rothe, des Fabrikanten Licdiq und des Erstgenannte» in manchen Theilen noch zweckmäßiger gestaltet worden ist, kan» dasselbe zur Anwendung tn der neuen rchlechtballe unbedenklich emptohlen werden. Soweit diese Einrichiung innerhalb des Betriebe? der Sckssacht- halle liegt, übergehen toir die Details derselben an dieser Stelle uad verweise» ans di, gelegentlich der Besprechung der Großvichjchlacht- halle zu gebende spec-rlle Beschreibung. Für das KiUühaiiS kommt nur in Betracht, daß ans der Großviel,Halle zwei Schien, nglcise m der Höh» von 4.4 Meter über dem Terrain in das KüklhnuS ge- iübrt und dort in der Länge von 20 Meter sorigetührt sind. Nus diesen Gleisen werden die Hälstenpaare an Rädergestellen hängend in das Kühlhaus gefahren, wo sie bi- zu ihrer Verwendung im Ber- kaussl de» dSngeu bleiben. Da- Herau-uehmeu geschieht mittelst einer Laufkatze. Durch die vorbeschrtebenen Gleis« wurde die Gestalt des östlichen Kovsbaues vorgezeichnet und der Raum von 200 Quadratmeter als gemei. same Kühlhalle für Großvieh projectirt. Der übrige Raum zgnrvc iu 4l. einzelne Zelle» von im Allgemeinen reip. 7 und ^'Quadratmeter Fläche und die erforderlichen Gänge gclheilt, und die Voran-ietzung gemacht, daß bei zutünsliger Erbauung einer zweite» Großvikhlchlachtehalle auch von dieser die Gleise ia da« Külilhaus zu leite» und mit den jetzige» z» verbinden sein würden; eS sind zu vielem Behuf« dann die einzelnen Zellen diese- Flügels zu beseitige» uud andere aus dem eveilt. auzubaueadea Flügel eia- zurichieu. Außerdem lassen sich aber im Bedarfsfälle auch parallel mit deu jetzt projeclirten noch weitere Gleise im Küblraum anbringen. Die Uebersührung der Rinder von e.-em der Schlachthallengleise nach jedem beliebigen der Kühlhausgleise geschieht nämlich aus solgende, eine Vermehrung der letztere» trotz de- Vorhandenseins von nur zwei Gleisen in der Schlachlhalle ohne Weiteres zulassende Weise. In dcm zwischen dem Kühlhaus« und der Schlachthalle liegenden Vorbau, welcher hauptsächlich den Zweck ha», beim Oeffnen der Thüren ein direktes Eii.strömen der atmotphärischen Lust i» den Kühlraum zu verhindern, sinder eine Uulcibrcchung der daS Kühlhaus mit der Großviehballe verbindenden Schienen statt. Diele Lücke wird durch ein ans oberhalb befestigten Schienen fahrbares Gleisstück — einer hängenden Schiebebühne — nach Erfordernis) für Lc» Transport jeweilig geschlossen. Um bei der Uebersührung die Schlachtstücke gegen die Einslüsse der Sonne und des Regen- zu schützen, ist über de» Gleisen eine, mit Rücksicht aus den darunter querdurch statt findenden Fährverkehr sreitrage.id construirte, mit bombirtcm verzinkten Welleublech etuzu- deckende Ueberdachung projectirt. Der Zwischendau erhütt 17 Zellen von resp. 7 oder 9 Quadrat meter Flache, so daß im ganzen Gebäude 59 Zellen vorhanden sind, »nd zwar 35 Zellen ä 7 Quadratmeter und 24 Zellen ä 9 Quadrat meter. Die Zelle» werden durch Stobvergitlerung mit Schiebelhüreu gebildet. In den Zellen sind tn Höh« von 2 Meter Hakentriger mit Fleischhake» projerlirt. Die zwischen den Zellen verbleibenden Gänge find mit Rücksicht ans da? gleichzeitige Hereinschaffen von großen Fleischstücke» durch viele Leute 2.70 Meter breit projectirt. Die Tkore — eiserne Schiebekbore — find, wie schon oben er wähnt, durch vorgebautc Lustschlenßen von der Außenlnst abge schlossen. Di-' llmkgssungSmaiiei» sind, uni den Raum von de» Ein flüsfln der Außenlemperalnr unabläugig zu machen, 2'/, Stein staik mit hinter dem innere», 1 Stein starke», Mauerthcil liegender Lustiiolirschicht construirt. An- demselben Grunde und auch weil da» tn den Zelle» hängende Fleisch das seitlich einfallende Licht stark beeinlrächtige» würde, ist vou Fenster» zur Erhellung de- Räume? abgesehen und d:e Anbringung von so diSponlrte» Oberlichtern gewählt worden. doß direkte Sonnenstrahlen vermieden, dagegen jedem Punkte de? Fußboden- direkte L chotrablen zugeiührt werden. Um dieselbe» nach Möglichkeit znr Erhellung de- ganzen Raumes au-zunntzen, ist hier der Fußboden auS Helle», da? anstallende L'ckst möglichst stark reflectirriidcil — Ramdohr'schcn — Thonvlallcn angenommen. Die Wände sollen im oberen Theil mit Kalk geweißt, bis zur Höhe von 2 Meter ober mit etncr weißen Kachelbekleidung oder Putz In weißem Eement versehe» werden. e. Die Schli-.chtballe für Großvieh. Wie schon bei der Besprechung de- Kühlhauses erwähnt, ist die Einrichtung der Großviehichiachlhalle wesentlich durch den beabsich tigten KühlhaiiSbetrieli bceinslußt worden. Die Hauptanordniing, daß die Schlachtungen nur aus einer Lanqseitc >cr Halle vorge nommen werden nnd die andre Langseite zm» Aushän cn der fertig geschlachteten Thiere benutzt wird, ist dieselbe, wie sie sich in den ebensallS mit transportablen Hebevorrichtungen versebcnen Hallen in Hannover und Ehemniy al- zweckmäßig bewährt hat; die neue bei m»S zum ersten Male zur Anwendung kommende Anordnung der in da? Kühlbail? kort letübrten Läng'gleise ist schon früher erwähnt. El sind nunmehr nn Folgenden zunächst die Einrichtungen zu be« sprechen, vermittelst welcher die Schlachtstücke aus diese Geleise be fördert werden. Beschreibung der Auszug?- n»d TranSposldorrick'liingen. Quer durch die Halle ist an jedem Schlachtstante in der Höbe von 5.20 Meter über dem Fußboden em Sckiieaenglc S angebracht, ans wctchcm ein Lauftrohn hin und her beweglich ist. Tie Bor- »nd Rückwärk-bewegung desselben ersolgt durch ein Seil oder eine Kette, welche am vorderen and Hinteren Ende desselben befestigt über Nolle» geführt »nd um dl» Trommel einer am Schlachtplatze be- findlichco Winde gelegt ist. Ein zweite- Seil (oder Kette) ist derart mit diesem Krad» ver- binden, daß mittelst einer zweiten Wmdenknrdel eiir Lasthakrn her anterqrlafftn »nd hrronsgehobrn werden kann. Die aa den Haken gehängte Last kann in jeder bei ebizen Hönra- tage ia der Richtung der Lauskrahnbcwegung hin- und herbewegt werden. Die Beautzuug-wtile im Schlachthause ist n::n folgende: Nach dem da- getödtete, am Boden liege,de Tbier mit den Kniesehiien an eiuem mit zwei langen Haken versehene» Nundholze bikest g» ist, wird eS an diesem Holze l ängend aus den Lauskralmhak » gelegt und vermittelst der Winde nach uno nach loch gewunden, wie eS die fortschreitende Arbeit de? Abhäul.nZ nnd Ausschneidens erfordert, bi- zuletzt da- ganz ausgenommene Thier frei über dem Boden schwebt und in Hülsten geschkig-m wird. Nunme'r wird der Laili- krahn mit Hilfe der zweiten W ident,irb-l von, Platz- bewegt und mit den Hälften noch der enrgkgrngkietzte» Hallensen»« gefahren. Hier befinden sich zwei Schienenglriie parallel niit der Läng.'axe der Halle, also quer zu den Fahrschicnen des Lauskrahn? und 0.60 .Nctcr tiefer al» dies«. Auf diesen Schienen befinden sich kleine Nädergestrlle, welch- mit einer Vorrichtung zur Auflagerung der vorbeschriebenen Hnngelölzer (mit dem daran hängenden Häistenpaare) versehe» sind. «t uua der Lauskrahn niit einem solchen Hülstenpaar seine Stelluug zwischen den Schienen eincS dieser Gleise eingenommen, so wird mit Hilf« einer Gabel ein? der vorbeschriebenen lcichirolleude» Räd-rgeftelle senkreck,t unter da? Hänaeholz geschoben. Wird nun die Kurbel zurückgedreb», so sinkt di- Last uud da- Hängeholz legt sich iu die vbcngednchte Auslagerung»Vorrichtung des Rädergestelle- und kann nun «it diesem zusammen auf den Laiia-scknene» dia- und hergerollt und schließlich b,S in da« Sühlhav« gejadren werden. Die hauptsächlich zu überm üdende Schwierigkeit bei der A»S- sührnnq der beschriebenen Eombiaatton lag in der Rotdwendigkeit, die beiden Längsgleise so »ft zu unterbrechen, als Schlnchtplätze und somit Ouersührnngen des Lauskrahn? auzuordnen waren. Diese Schwierigkeit wurde dadnrch gehoben, daß einerseits die Unterbrechungen so schmal angelegt wurden, daß sie da- leichte, un- gehinderte tzlnüberrolle» de- Räd-rgestelle- in keiner Weise beein trächtige», andrerseits wurden die Haken de- Häageholze?, an denen die Rinder ausgczogen werden, in ihrem oberen Theile statt de? sonst üblichen runde» mit einem länglichen Oaerschnitt construirt, «ad bcl einer größeren Breite sehr flach dimeusionirt. Zwang-schienen znr vollkommenen llnmögklchmochuug de« Her- anSsallens eines Räbergestelle-, Gabelu a» de« Lauskrahn zur Ber- hinderung seitlicher Schwankungen der Last »nd Bügel zur sichere» Linsühruug iu die Gleise vervollständigen die beschriebene Eoa- stroctioa. *) Die Zahl der mit vorbeschriebenen Winde» uud Lauskrahuea auSgestittetea Ecktlachtpkätz« beträgt 28. Je zwei derselben liegen in einem Hollenshstem von 6 Meter Breite, eS steht mithin sür jeden Schlachtplatz eia Raum vou 4.83 Meter Diese uud 3 Meter Breite, mithin von über 14 Quadratmeter zu Gebote. Aus jeden Schlachtplatz eutsalleu nuu 3.3 — 8 Meter der Hänge- und Transportgleise, und da ein hängeude« Rind etwa 1 Meter Hängelänge beanipruch», so würden pro Schlachtplatz K Stück, im Ganzen 168 Stück hjntereinander geschlachtet werden können. Tie durchschnittliche Tagesschlachtunq beträgt bei der zu Grunde gelegten Annahnie eines Jahresconsums von 17,310 Stück Großvieh 5? Stück: sür die Größe der Großviehballe wird gewöhnlich der doppelte Betrag der DnrchschuiltStagesichlachtung, also hier 114 Stück, angenommen, eS würden danach unter den obigen Annahmen 19 S-dlachtplätze genügen; es sind iude ien »iniinigsache Erörterungen und Berechnungen gerade über die zweckmäßigste Große dieser Hille angestellt worden, und sie haben zu der Eiitichließung gesührt, die Halle i» der vorliegend projeclirte» Länge auSzusühreu. Zunächst wurde vo» Seite» der zngezogencn Sachverständigen eine möglichst viel größere Anzahl von Plätzen, an denen gleichzeitig geschlachtet werde» kann» als durchaus »othwendig bezeichnet, da mau nicht mit eiuem gleich mäßig über Len ganzen Tag vertheiltcn Geichäste zu rechnen habe, vielmehr in den ersten Tagesstunden eia sehr starker Andrang, zu andere» Tageszeiten dagegen eia sehr bemerkbarer Rückgang stattfinde. Dazu kommt, daß zur Vornahme von Reparaturen au dc» maschinellen Einrichtungen dann und manu unvermeidliche Aus schaltungen eines oder de- anderen Gleises eintreten werden, welche eine ausreichende Reserve benöthigen. Die Einsübrung bestimmter Markttage und die Erbauung des Kühlhauses endlich voraussichtlich dazu beitragen, daß daS Schlachtgcschäft sich aus zwei Tage in der Woche conceiitrirea und die Folge dessen die Schlachthalle um ein Drittel stärker in Anspruch genommen werden wird, al» im Programm angenommen worden ist. Bauliche Einrichtung der Hallt. Die Halle erhält Granitplattensußboden, in welchem zum Fest« biudcu der zu tüdtendcn Rinder für jede« Lauskrahnlystem je ein Ring au» starkem Eisen sest angebracht ist. Die Halle wird durch W eiserne Säulen in 45 Felder geiheilt. Die Ueberwölbung derselben geschieht durch Kreuzgewölbe. Die Säule» dienen auch iheilweise zur Beseitigung der Längsichienen, während weitere Hängclager für dieselbe» a» ot-erdalb der Gewölbe angebrachten I-Trägern besefligt und durch die Gewölbe gesuhlt siud. Die Mauern ivcrdea dis zur Höbr von 2 Mrter mit Lhonvlatten- beklewung versrheo. welche mit glasirtrn «linkerschichten abwechselt und mit einem Fuß- und Gesimsglieü versehe» ist. Der Wand- und Gewölbepntz darüber ist einfach gkweißt. Die Vorkehrungen zur Entwässerung der Holle werden später i« Znsammciihang mit den gelammte» EntwässerungSrinrichluugcu be schrieben werde». N» den Schlachtplätzeu sind zur Aufhängung der Köpfe und kleinen Fleischthcilc Haken an Wandträaern angebracht; es ist ferner an jeden» Schlachtplatze ein kleiner Wandsck» aak vekanschlagt, iu welchem die Schlächter Messer rc. ausbewahren können. Zur gemeinschaftlichen Beuutzung sür alle Fleischer sind an den Schmalseiten der Halle je zwei Doppellrüqe aus glasirtem Sleiazeug mit Zuleitung von warmem «nd kaltem Wasser aufgestellt. Die Ventilation de? Raume? erfolgt theil? durch dir LüftungS- flügel der Fenster, »Heils durch die in drn ißcwölbrsckiritcln beginnen den »nd über Dach geiübrten AbzngSlckilote. endlich durch einsachr, in jedem Hallenfelde d cht über dem Fußboden angebrachte Orff- uungcn, welch« durch riserue Schieber verschließbar sind. Zum Schutze gegen die Einwirkungen der Sonne sollen die Fen ster an den LängSfroutrn mit essernen Jalousien versehe» werden, deren vertieol stehende Blechklapve» gruppenweise durch eine gemein same Welle mit Schneckenantrieb geöffnet nnd geschlossen werden. In dem Raume ist die Ausstellung vo» zwei Waagen projectirt, an denen vier ganze Ochselviertel zugleich gewogen werden können. Der Dachraiim soll de, dieser Halle, ebenso wie bei den beide» anderen nicht benutzt werden; nur über dcr Borballe ist ein durch eine Treppe zugängliche- Local projectirt, welches zum Aufenthalt der (jüdischen) Sckächter rcsp. iür idre Werkzeuge diene» soll. Im Erdgeschoß befindet sich aus der dieser Treppe gegenüber liegenden Seite der Vorhalle ein kleiner heizbarer Raum für drn Schlachtmeister. «1. Die Schlachtballe für Kleinvieh entspricht ln ihrer Größe, baulichen Au stattuiig. deu Einrichtungen sür Ventilation im Allgemeine» der voi beschriebenen. Die Höhe der Gewölbe im Scheitel ist jedoch um etwa 1 Meter geringer, als die der Großviehhalle, bei welcher mit Rücksicht aus die durch Schlachtung sehr großer Thiere entwickelten Dunümenq,-» die Schaffung cints möglichst große» Luftraumes ganz be-onderS geboten war. Auch schien die Anbringung von Fensterjalousien hier uud in der Schweiiie- schlachtt alle nicht erforderlich, da das Fleisch in diese» Hallen nicht lange bängt. Tu ferner hier besondere Auszugs- und TranSport- vorrickimvgeu nicht angebracht werden, ist die Einrichtung für das Sckikc-.chte» ans Anbringung von Haken beschränkt. Ties« sind zwiscki n den Gcwöldei'äuleu an Länasträgern befestigt, welche zum Tkeil vou dielen Säulen, zum Theil von kleineren, frei« stcheudeil Sland'änlen getragen werden. Durch diese Haken- träger wird, wie die Zeichnung eS zeigt, der Hallenraum in einzelne Abllieilunge» zerleg', welche zur Schlachtung der lebenden Thiere dienen und geräumig genug sind, ui» die nötbigen Tisch« zur Lut» sernung der Ei»ge:ne>üe in denselben auszustelle». Ein Theil dieser Abtheilungen ist von einer Stabvergilterung »nischlosscu und durch eingezogene Querwände nochmal? qethcilt an genommen, damit solche» Fle scher», die das Schlachigeichüst in großem Umtange betreibe», bestimmte Abibeilungen zu dauernder Benutzung, cventucll auch al? Fleischverkaussstellen üi-erw csen werde» können. Die Fußböden bestehen auS dochkanug i» Cement vrrmauerlcu Klinkern, die Rinnen aut glasirtem gebrannten Thon. An den Schmalmänden befinden sich l« zwei Doppeltrögc mit Zuleitung von kalte n und warmem Wasser. In dem Mittrldiirchgange sollen zwei Deeimalwaagen ansgestcllt werden, an denen l. - zu acht ganze Kälber odcr Schöpse haogead gewogen werde* könne». Tie Anzahl der zum Schlachten vorhandenen Fleischhaken be trägt 1700. (Fortsetzung folgt ) *) Herr Sckilachtnieister Rothe wird den sich dafür Inieressirendea die Anwendung der oben bcschriebenen Einrichtung »» Schlachthaus« brrkilwilligst jelgen »nd erklären.
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