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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188605094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-05
- Tag1886-05-09
- Monat1886-05
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1886
- Autor
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»7.10 'LL «i« .«.« ra«o i»« »<io UL«0 LL »» ux« «>1» "W K!Ä I»» »uv« »««o «»«so g. 7»«z UI» «i- U8W wo« Lisa 7U78 «S.7« «L» «V« «NO«», W IN». «o Ivo «.26 ^l. wr äftü- rs^o z.- ^ - «ädöl tL^O ^1 ät»i-älln> älickckl. rromdsr- llrun»«,. !ät. b>,,. E 6'/« kornniu ür äo. Ivo« 1». woock «o. 62« , «0. Los k°«i »',« für »',« ,» «0. cko. 0. «ockar. Lv» ÜQWUV^! , 10.001 r»rti»uL. iddampfer -Da nipser ! amerika« e G«to»- »er Allo»- -Dampsr» Hill", de» -Dampfer ,Amerika" Nevada" de Llovd- erlkauüche Ham barg, »rtzona^; MrfthOiAt »OGttch früh 6'/, Uhr. Rrö«rtl»> ,»d Erpetvi«» Ioham,e-«oste 8. . Aprechkundkn der Lrdarki-y. Vonnittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 6—« Utzr. »I» di» R«a»^d>^n»^»»»»>» «»»Nnt»«» »ach« II M«»«»»» »er fftr »t, M>»»f«I,e,b« N»»n»«r 6efti««ie, tz,»,««,« a» «ochrnt»^» »i« » Utzr «ach»>lii,«, a, ««,»» »tz Feitt«,»» früh tzt»'/.» Utzr. z» de» Hliüle, für Z,s.-L»«ih«t: Vit« Me«». U,i»rrft»«l«ftraße 1. ö««il Lösch«, Katharinens». 28, P. »»r tzt« '/.» Utzr. Mip.ngkl'.Tagklilatl Anzeiger. Organ sSr Politik, LocalMichte, Handels- und Geschäftsverkehr. M-si-Anflage L»,»SQ. TtdonnemriNsprris vicrtelj. 4^, Mtz. in-l. Bringrclohn ö Mk., duich dir Post bezöge» 8 Mk. Jede cinzelar Nummer 20P'. Belegrzrmplai 10 Pi. Gehädrea >ür Erlrabeilagrn llu Tageblatt-Formal gelalzt) Ohne '1-I»'litt'l0ldelung do Mk. «it Pollbclörderung 00 Mk. Zpseritr flgespaktme P-tihrile 20 Pf. Grapri, Lchiislen laul uns. Preieverze'chmß. TadeÜartscher a.Zifferiilup nach hoher« Tarsi. Uerlamen «irr de« Redaction-strich die «qespali, Zeile 60 Vs, vor de» Fam l I eii na ck-tchien die Ögespalirne Zeile in Pi. Ansera«, stad stet« an die Eppeditton zu s«»d«». — Nadatt wird nicht gegeben. Zahlaag pr»«»au>er»nllo oder durch Post nachnahme. 1LS. Tountag deu ö. Mai 1886. 80. Jahrgang. Amtlicher Thell. ile-euMche Ätzung der Llgdlrer-rkueleu «NttMoch. de« RU. Mat I«««. «beod« «»/, Utzr, Um Laote »er I. «ür-ersehote. r«ß«l»r»»i»»»: I. Bericht des verfastung«-, Finanz und Stiftnng«- Uulschusse« über Reorganisation der Ortdkraokea- cassen und Aushebung der Gemeindekrankenversicheruns II. Bericht de« Bau-Auischuste« über ». Conto Sv ..Fleisch- ballen"; d Conto S« „Waiferieitung" bez. Tpec al» vndget „Wasserleitung" ausschließlich der Au-gaben Pos. S. 6—8. >8. >7, ts Vom Specialbudget; o. Special» buvaet .^khoma-schule" Aulgaben Pos. 68. 69. 82; ck. Tpecia>dudg«t ..Nicolaischul«" Aulgaben Pos. 66; «. Specialbubget ..Realqyninasium" AuSaaben Pos. 63; ü Specialbubget „Äkealschule" Ausgaben Pos. 6l; ». Specialbubget „Höhere Schule für Mädchen" Aut» gaben Pos. <4; d. Specialbubget „Gewerdrschule" Uulgaben Pos. 24: l. Specialbubget „Armencajse". Spccialconto ^ ..Brodbäckerei", Au«gaben Pos. ll, Svecialconlo L „Armrnhaus". Aulgaben H Pos 2 und S. Specialroalo I) „Teorgenhaul" 11t Aul gaben 6 Pos. 4, IV Aulgaben Pos. 12. Specialconlo L „Csmillirlknbau-" Auegaben L Pos. 2. Sverial» conto k .^bindererziehungl» und Waisenpsteae" ll Aul gaben 8 Pos. l bel Haulballplane« aus bal Oahr 1888 m. Bericht des Bau-Au-schusse« Nber die Vorlagen, belr. Aulsührung verschiebener baulicher Herstellungen im Slablbaus«. IV. Bericht des Bau» und Oekonomie-Aulschusse« über Abbruch der Wirlbichastlgebäube der alten kbomat- schule und Herstellungen vor der Westsagade der Thomalkirche. vrkaunlmaihllng. In Gemäßbeit de« Finanzgeseyel vom 27. März diese« Jahre« in Verbindung mit tz 6 der znm Einkommensteuer gesetze vom 2. Juli 1878 gehörige» Au»i1lt,ru»g»verorv»ung vom 11. Oktober desselben Iadre» ist dt« Ltaatüein- ko««rusteuer i« taofewdr» Jahre «tt den» -r»r»al^ »»»atsteaersatze r» erhebe«. Der erlle Termin ist a« rrv. Aprtl ». «. mit der Hälfte del Normalsieuersayel fällig. Die bier Steuerpflichtigen werden daher aufgeforderl, ihre Steuerbelräge ungesäumt und spätesten- binnen drei Wochen, von dem Termine ab gerechnet, an unsere Stadl-Sleuer» eionabme. SladtbauS. Odstmarkt Nr. 3. bei Vermeidung der nach Ablaus dieser Frist gegen die Säumigen eintretendea gesetzlichen Maßnahme» atstusilbren. Denjenigen Sleuerpflichkigen, denr« eia Steaerzetlel nicht hat behändigt tverden können, bleibt es nach der im Schlußsätze von tz. 46 de« Eiiikommensteuerqeseye« vom 2. Juli 1873 enlbaltenen Bestimmung überlasse«, slch Wege« Mitthetlung de- SinschatzangSergeb- aiffe- aa die Ltadt-Lreuereinnahme z« wenden. Hierbei wird noch gan, besonders aus tz. 49 der bereiil angezogenen Gesetzes bingewiesen. nach welchem die Rekla mation , bei Dermeidung der Ausschließung, binnen S Wochen, von Behändigung de- Lteucr» Zettel- ab gerechnet, bei der Königliche» BezirkS- Lteuereinnabme bier schriftlich ein,»bringen ist, diese Frist aber sur diejenigen, denen ei» Lteuerzettel «tcht hat behündigt werden können, von der in ß. Ä41 de- mrbrgenannten Gesetze- vorgeschriebe nea öffentlichen Aufforderung, mithin für da- lauf^nde Jahr von dem «nterserttgtea Lage ab ,a berechnen ist. Leipzig, den Sv. April 1838. Der Rath der Stadt Leih»!». I)r. Georgi. Koch. vrkanntmachung. Da« Freibad am Kopswebr wird am LZ. Mat lsd. I». eröffnet. Die Beauisichtigung desselben baden wir auch in diesem Jahre Herrn Fischermeister Sari Wilhelm Meißner übertragen. Kür Benutzung des Bade« gelten die unter D nachstehen den Vorschriften. Leipzig, den 5. Mai 1838. Der Rat- der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Kretschmer. D 1) Die Anstalt kann in der Zeit von Morgen« 6 bi« Nachmittag« 1'/, Uhr und von Nachmittag« 3'/, Ubr bi« zum Dunkelwerden unentgeltlich benutzt werden. 2) Die tägliche Lchlubzeit wird durch zwei Zeichen mit der Glocke angegeben. 3) Nach dem ersten Zeichen wird Niemand mehr eingelassen, nach d,m zweiten liaben die Badenden sich sofort aul den Bassin« und svdann mit möglichster BesLleuniguna au« der Anstalt zu «ntsernen. 4) Erwachsene werden in dal Bad nur gelaste», wenn sie mit Badehosen versehen sind. b) Die Perron«. B ücken. Au«, »nd Ankleidestesten, Bosstn« «nd sonstigen NLumliLktitkn der Anstalt dürft» in keiner Weift ver unreinigt werden. 6) Niemand darf den Andern bespritzen, »atertanchea »der so» t belästige». 7) Alle« annötbige Schreien, Lärme« »»d tzer»«la»fr» l» der Anstalt ist untersag«. 8) Abwaschungen mit Seift dürft» nur a» de« daz» bestimmten Orte vorgenammen werden. 9) Da« Lin- und Au«s'eigen darf nmr a»1 den Treppen geschehe» 10) Die jedesmalige Benutzung der Anstalt ist ons die Dauer ciaer Stunde beichrä kt. 11) Da« Mubrinqen vo» Hunden in die Anstalt ist verboten. 121 Da- Beirrten der Rasend-ichunge». da- lleberfteigbn der Barriärea und da« Baden in den Z». und Abflußgräben ist nicht gestatte». 13) Jeder Velncher der Anstalt bat den, Anlieher aus besten Verlangen seinen Name» «nd Stand, lewie seine Wo muag zu nennen 14» De« Anordnungen de« Aussetzer« ist unweigerlich Folge zu leiste«. 16) Widersetzlichkeiten gegen denselben oder Zuwiderhandlungen gegen dieft Boii-driften werde» Mi, Geldftrale «der Halt, oder auch »i« dem Serdotr ftraerer Benutzung der Anstalt geahndet. Vtkannlmachung. Unter Hiawei» aus die Vorschriften de« Reichtz-Impsgesrhe- vom 8. April »874 und nach Maßgabe der hierzu ertast,»'« töuigl. sächsischen «u«Itlhru„q».V,k„di.ung vom 2V. März 1876 machen wir hie,durch Folgende« bekannt. 1) Die Stadt Leipzig bildet einen seid,iständigrn Imps, bezirk, sttr welchen der Sladtwundarzt Herr 1)r. mock Wil« beim Conrad Blaß. Aönig«stloße 8. al« Impsarzt ">'d V"* t>r. »eck Schellender«. Batzuhosstraß« IN, als dessen Assistent verpflichtet sind. - — , . 2) Da- FmpNoral beffndet fl» tn der «kentr»«. holl» — «alseilool — t»tn.,a..o «L-ntratfte. ll). 8) Daseibst ftuden die dstentiiche» Imp^uugeu von b>er ausüälili.bci« Ktiiter» i» der ?s->t vom «kt Rsoi bt- etnschließlteh I«. Juli und vom »8. August bt» «taichließltep llk». Leptembee diese- Jahre-, u«d zwar d>« aus Weitere« an jedem Mittwoch von /,S bis 6 Uhr Nachmittag«, unenlaeliiicd statt. Daselbst sind auch die Impflinge an dem bei der Impfung näher zu bestimmenden Tage zur Revision vorzustellen. 4) Im Lause diese« Ial>»e« sind der Impfung zu uat««zirdea, I. diejenigen Kinder, ». welche im Sabre 1885 geboren worden, b. welch« in de.. Jahren l374 bi« l33l geboren sind und b>« zu« Ial-r« 1*86 der Jmpftjlicbt »och nicht voll- fläudig genügt haben (ersviglo« geimpft ober wegen Ntanktzeit nicht geimpft): II. diejenigenZ-^lmge vjsenliicher Lebranflalte« und Privat schulen. ». welch« ftn Jahr« 1874 geboren sind, d. welcke k, den Jahren l3k3 bi« 1873 geboren sind uud bi« zum Jahre 1836 der Impspflicht noch nicht vollständig genügt haben (ersoglo» wiedergeimpst oder wegen strankbeil »ickl wiebergetinpsl). 6) Alle hiesigen Cmivohaer sind derechligt, ibre» wie zu 4 unter I» and b bemerkt, impjpstichtigen Kmder dort (Aaiser- aal der Ceutralhall«) unentgeltlich iuipjen zu lasten. -) Für jcde4 Kind, welchel zur Impfung gebracht wird, ist gleichzeilig ein Zettel zu Übergeben, aus weichem Name, Geburt-sabr und Geburtstag de« Kinde«, sowie Name. Stand u»v Wohnung de« Vater«, Pflegevaters oder Vormunde«, beziehentlich der Mutter oder Pflegemutter deutlich ver zeichnet ist. 7) Die Elter» der im lausenden Jahre imp,pflichtigen Kindei werdrn daher hierdurch unter ausviiicklichcr Benvar- «iutig vor den im tz t4 Ads. 2 de« Impigesrtz-S angekroblen, bi« zu 6V in Geld oder 3 Tagen Hast anlieigenden Strasen ausgesorderl. mit ihren Kindern in den andern,imlen Imps» beziehentlich Rcvision-terminen belmi« der Impfung und ibrer Controle zu erscheinen oder die Befreiung von der Impspflicht durch ärztlich« Zeugmste bier nach,u,otiseu. 8) Wegen Anberaumung der Imps- und Revtsivuslermine >ur Wlederimpsung, beziebriitlich Coiilrole der oben unter ll» und b gedachten impjpstichtigen Zöglinge Wird au di« Schulvorsteber besondere Weilung ergeden. 9) Diejenigen Eitern, Psle eellcrn und Vormünder aber, welche ihre im Jahre l83K ,»>p,'Pflichtigen Kinder uiid Pflege« besoblenen, wie ihnen sreigenellt ist. durch Privatärzte der Juipsang untcrzieben laste» wollen, werden h erdurch aus gesorderl. bi« längsten- zum 3v. September l!»»> die ersorder- liche» Inipsungen aursühren zu lasten, lowie die vorgeschri^beneii Bescheinigungen darüber, daß die Impsmig beziedentlich Wiedenmpsung erfolgt oder au« e nem gesetzlichen Grunde unlerblieben i>l. in der Iinpserpedilion im Ltaeihause Obst- markl 3. ll. Stock. Zimmer Nr. llL. vorzul.gen, widrige»- falls sie nach erlolgloier ainilicher Aussorderung zur Nach holung de« Jmpseiilastcns bi« Schluß de» Ialne« Geldslrase bi« zu 5V ^ oder Hast bi« zu 3 Tagen zu gewärtigen haben würden. 10) Au« Familien nnd Häusern, in denen ansteckende Krankheiten, wie Masern, Keuchhusten, Diphtdcrtti-, Scharloch, Rvse u s w bestelle», darf ein impft süchtige« Kmv in ftuiem Falle in da« Impslocal gebracht lorrden. Leipzig, den 22 April 138k. Der Roth der Stad» Peipzich. Vr Georgi ch. Dtkanntmachll^g, die Eontzrrttrnng tzrr prrusftiche» nrisiaa'lichten Ivrocenligeu tsisriibad» Prio.tlät- .^l'ligalivii » icir. BezngNlhni'vd aus die Bi'kaiinimüä ung des lv -aüM preußischen Herrn Finanzmlnister- vom l. diese-Monat-, die 6o>ive>Iir»nc> der preußischen verslaallichlen 4proceni,qr» Eiienbabn - Prioruni-. Odli. aationen belr., werden alle bei der »nler,e>ch„k en B.l S ve in Pfl.cht stehenden Herren Bormünver, dereii M indei W eihpl p -ee der de» zeichneten Art besitzen, hiermit ousaesoio-ri. al^baio uns längsten« bi< z»m l.». Viele» Mannt» über die Annahme oder Ablihnung de, deir-ff- der Eonverrirnnq der gedachten W-ribpapiere gemaMl, » Ostei i, mlinrl ch o>er chrili- lich — letzteren Fall« unter genauer B. eichnun.i >>er b-ir Bor- mundichosls-Sache — bei der uitterz.ichncten Bormi>ndschasi-behS,de Erklärung abzugeben. Leipzig, am 8. Mai 188K RünlGliche» Amtsgericht. Abtheil»»- V sür BorinnndichastS-rachen. M.>» n - s e l v. JUchtamtktcher Theil. Jur griechischen Frage. Eutritzsch. Letten« de- unterzelchneten Nemeiiideratbe« ist beschiosten worden, für den hiesigen L'rt eln Armen bau« zu erbauen und die nöihigen Arbeiten aus dem Wege der Submission ennvedrr an einen Unternehmer oder im Einzelnen, unter Vorbehalt der Au-walil der Submittenten, zu vergeben. Blank«» der Anschläge sind im hiesigen itlemkinbeaml. woselbst auch die betrrfftnden Zeichaungea zur E.nsicht bereit liege», zu erholten. Die Osterteu sind bi« znm lS. «at >88«. Nachmittag« 5 Ubr. „erschlossen mit der Antichrist ArmeutzanSba« Eutritzsch im Gemeindeamt« uiederzuleg-n. Eutritzsch, am 8. Mai 188«. Der k-rmelntzerath. Tdonia«. Vrkaniilinachuns. Bei der Unterzeichneten Geiiieindiverwaliung ist die Stelle eine« Schntzmanne« lolor, zu beletzen. Jährliche« Einkomm-n 8A, >l Geeignete Vew rbrr wollen ihre Gesuche mit Beüügunq von Zi-ugiiißabichrislen bi- längten» zum lä vi- Mi- an U»,e,zeichne,en gelangen lasten. G-dlenie M litair« haden den Vorzug. Schlenßig, am S. Mai 188«. Der Gemeindeiorftautz. S Harailch Die griechische Angelegenheit reigt seit drei Tagen ein auß- aelprochcn knegerische» Gesicht. Dt« griechischen und türkische» Truppen stehen einander an der thcsfallschen Grenze kamps- gerüstet gegenüber. Di« Gesandten Tcutschlanb«. Oestetretch- Ungarn«, England« »nd Ilolien» habe» Alhr» verlasteo, edniss der Brrlreter der Türkei, der russische Gesandte wirk «ar von Ltvadta nach Alben zurückscdrra. um die nökhtgen Anord nungen zu tresscn und dann ebenfalls abreisen, endlich ist da« intee.«»»»»,«,,:. ,nat-ei von Phai-,,,« nach d-e S,>n<zl^>r ;urückgelchrr und bei demselben hat sich auch eia tü,lisch«« K.nonei'boot eingesunden. Griechenland hat daraus mit der Abberusuna seine« Gesandten an« Konstantinopel geant wortet. Frankreich mwmt eine von den übrige» Mächten abweichende Haltung ein; weder betheiligt e« sich an der Flotteiikundgebung, noch bat e« seine» Gesandten au« Ä:hen abberuse», vielmebr balle Gras Moub am «. Mai eine längere Unlerreduna m>! Delvanni«, worauf sich derselbe znm König Georg begab. Dt« Haltung Franlreich« entspricht nicht der noch vor Kurzem allgemein verbreiteten Annahme, man wur daraus vorbereitet, baß Franlreich nach den Cr- iadrniigen. welche r« seit dein 24 April mit der griechischen Regierung gemacht halte, sich eng an die übrigen Vertrag« Mächte anschlirßen und mit diesen in ttebereinstnnmung ban deln würde. Da« ist nicht geschehen, da« gute Einvernehmen zwischen Frankreich und Griechenland besieht vielmehr fort, obwohl sich die französisch« Regierung -egen dir Behauptung Delpar.ni«' verwahrt hat, daß Frankreich die Vermittlerrolle zwilchen Griechenland und den übrigen Verlrag-mächtru übernehmen wolle, damit Griechenland die ihm durch den Berliner Frieden in Aussicht gestellten Grenzen erlange. Dir Sonveistellung Fiankreich« in der griechischen Frage ist von Wichtigkeit, weil sie die Anion der übrigen Mächte lähmt. Grie chenland bat dadurch lhalsächlich einen Rückhalt, welcher lhm die Forls.tzung seiner ränkevollen Politik erleichtert. Ueberdie« fleht die lronzösische Poittik in Athen in offenbarem Gegensatz zu den Erklärungen, welche Frrheinet am 2V April in der sranchsischen Abgeordnetenkammer abgegeben bat. E« war darin ou-drücklich betont, daß Frankreich in der griechischen Frage nicht die Initiative ergreifen, sondern nur im Einklang mit den Üongen Mächw» »u der Aujrechterhaltung de« Frieden arbeiten könne Frozcinet wie« damal» in seiner »utmor« an den Abgeordneten Pusfh daraus hin, baß die Gesammtbeit der europäischen Mächte da« SchiedSrichleramt in Griechen. >»»d übe Angesicht« dieser Erklärungen ist da- abgesonderte Vorgeben Frankreich« »in Rätdftl, welche« noch der Lösung darrt. Vertrauen erweckend ist die Haltung Frankreichs nicht kenn seit dein 23 April bat e« sich von den übrigen Mächte» getrennt und verfolgt seinen eigenen Weg. ohne dafür stick, ballige Gründe beibringen zu können oder auch nur den Versuch dazu zu machen. Ein« Vollmacht haben die Mächte der Türkei nicht ertheilt. bie Feindseligkeiten gegen Griechenland zu beginnen, aber sie baben mit AuSnal'ine Frankreich« anerkannt, daß die Antwort Griechenland» aus da« Ultimatum vom 2« April ungenügend ifl »nd die in demselben in Au-sicht gestellten Schritte au«, geführt. Eine so gespannte Vage, wie sie seit sieben Monaten zwischen Griechenland »nd der Türke, besteht, kann nicht ewig dauern; die Türkei hat mit Recht verlangt, daß Griechenland seinem Bersprech'», abzurüsten, nackkomml, eventuell hat sie EiilschäbigungSiorderungen angekündigt. Zn einem ganz un- beveuienoen Zuiammensloßist e» bereit« am 22 April an der tbel- lalilchen Greii ze qekoni'ue», der lürkischeOderbeselil-baber bat aber dem Vorfall durch seine E itschuldiguna sofort die Spitze abge brochen. ba« wäre also kein Grunb zur Friedensstörung gewesen. E« ist jetzt nicht mebr daran zu zweifeln, daß Griechenland von Anfang an den Entschluß gefaßt batte, die Entscheidung durch die Masse,, enzuruftn und daß e« an der Ait»ftil>r,ing bj-ft« Entschlüsse« durch nicht« zu bindern war. Nur E,»i> scheint Griechenland dabei nicht au« dem Auge zu verlieren, daß e« nicht der angretsenkr Tbeil sein will, den Angriff überläßt es den Türken und beschränkt sich daraus, die Türken unauS» g,s--hi '>-r,n-zi>sordern D:eft Tak'-k geb: euch wieder an der Meldung de- General« Sapundzaki hervor, worin e« beißt, daß der Einmarsch der Türken in griechische« Gebiet wahrscheinlich sei Die Türkei hat bi-der mit erstaunlicher Festigkeit dabei bebarrt, den Angriss den Übrigen Bilkaiistaaken zu überlasten uno selbst nur sich aus die Abwebr des Angrist« vvrzüber«,len. Je länger aber dieser unergiticklich- Zustand oauert, desto un erträglicher wird cr sür die stärkere Macht, welche sich durch den Ueberiiiulv der Nachbarstaaten tu ibrer Rübe bedroht siebt, ebne dagegen etwa« Ernstliche« zu unlernekmen und ti- Frieden-sivrer zur Ordnung zurück,»sühren DeSbalb begrüßte die Tü'ke> da» Ultimatum der Mächte an Griechenland al« eine Besreiungtzlbat. der Alpdruck, der aus rbr nun schon so lan e last t, war von ihr genommen und sie drückte deshalb in ihrer Antwortnote vom 27. Avril dir Erwartung au«, daß Griechenland nun endlich abrüsten werde. Griechenland hat dieser Erwartung nicht entsprochen «nd dadurch »st die türkische Geduld an ihrer Grenze angrlangt Schon seit Monaten verlangen dir türkischen Soldaten entweder zum Kampfe geführt ober in die Heimath entlasten zu werden; e« ist der türkische» .Kriegsleitung deshalb nicht zu verargen, wenn sie nun endlich Ernst macht und die Herausforderungen der Griechen mit der gebührenden Zurückweisung beaulwortet. Griechenland will den Krieg baden, also kann auch die Türke, die griechische H-rau»sord-r»ngen nicht länger unbeachtet lasten. Ganz sicher würde die Türkei freilich nur i» dem Falle geben, wenn sie sich die Nolbwendigkeit kriegerischen Dorgeben« gegen Griechenland von den füns Großmächten, welche die Regelung der griechischen Frage in die Hand genommen habe», bescheinigen ließe, denn r« bleibt noch klar zu stellen. waS Rugland mit Irr halbamtlichen Kundgebung im „Journal de St PstrrSbourg" gemeint bat. in welcher die Vorsicht Griechen land« in S ichen dir Abrüstung a>< begründet anerkannt wird Die Sachlage würbe sofort eine ganr andere werken, wenn di- Türken in Griechenland einmarschirlen E- n§lre sehr möglich, daß Rußland einen solchen Schritt nicht billigen würde, obwohl es sich am Ultimatum und an der Flotlen- kundgebung delbeiligt bat. Die ganz außerordenlliche Langsamkeit, welche olle Schritte der vereiniaten Groß mächte seit dem 18. September vorigen Iadre» kennzeichnet, kars al» Beive,« dafür gellen, daß man von der einen oder anderen Seite aus da« Eintreten von Zwischen- fälle» rechnet, durch welch« daun eine veränderte Haltung der einen ober an»«rn Macht ermöglicht wird. Griechen land hat die Geduld der Tüikei aus die härteste Probe gestellt uiid d,e Langmuth der VerlragSniächle mit den gnechischcn Kriegivorbereitungen würde überhaupt unbegreiflich sein, wenn eS nicht klar wäre, daß dt« Uebeleinstiminung der Mächte nur «ine äußerlich« ist, uud daß Rußland jede Gelegenbeit benutzen wird, um «»< der ih-n sehr wring zusagenden Lage derau-zu- iommen. Die Türk« war sich von Anfang an seit AnSbruch ber k«t«H»rischen Bewegung aus der Palkanbnlbinftl bewußt, baß tbrr Siätke in der Zurückballung beruhe. Die serbisch bulgarische Verwickelung ist nur deSbalb so schnell und der dälknißmäßiq glatt veelaufen, weil sich die Türkei an dem Kampfe nicht detheilia'. bat. Der erste Kanonenschuß, der aus t'trk'stbrr Serie *aul. bringt solorl K> n>- ->»d Leiten- schasien in Bewegung, welcbe jetzt rnb'g in der Brun verschlossen bleiben, aber jede selbstständige Regung der Türkei, wenn sie auch keinen anderen Zweck bat. als dem schreiendsten Nebrlstande abzubelseu. wirkt aus Rußland unwillkürlich a»s- reizend. Wenn e« wirklich zum Kanips zwischen der Türkei und Griechenland kommt, so ist e« von größter Wichtigkeit, daß er durch schnell auseinander folgende wuchtige Schläge beendet wird, dann ist Hoffnung dorbanden, daß der Kamps ans tue beiden Parteien vescheänkt bleibt, während eine längere Dauer de« Kampfe« allen Zufälligkeiten Tbür und Tkor öffnet, und die Folgen, die sich darau» entwickeln können, gar nicht abzilsehen sind. Die Bewegung ans ber Balkankalbinset bal bisber einen auffallend günst gen Verlaus genommen; alle Klippen, an welchen »er Friede Schistbrucb leiden konnte, sind glücklich vermieden wordea. E» ist zu wünschen, daß auch m Zukunft hierin kein« Wendung «intretrn möge. * Wkr verzeichnen nachstehend die »etter vorliegenden Meldnngen: * »th,i. 7. Mat. (W. D.-B.) Die Gesandte» ber 6 Mächte tz»««» bi« Gtabt verlassen. Der englische Ge sandte ckambold wird flch »ach Malta begebe», der dentsch« Gesandte v. d. Brincke« geht über Konstantinopel nach Berlin, der russische Gesandte »on Bützo» lrns, von Livadla kommend, heute tm Piräas ein, wird ober mit seinen lolleqen wftder abreisen. Der türkische Gesandte reift «lt dem gesammlrn Gesandtschast-personol ab, während bei den anberra Gelaichischatlen die erste« Eecretalre noch verbleiben, »«, wenn Mich nicht osfftitll acereditirt, die Ge schäfte sortjusälirrn. (Wiederholt.) * Athen, 7. Mai. (W. D. B.) Nenter'« Vneenu meldet: Da« internationale Geschwader, »eiche« vor Phaleru» ankerte, ist tn die Suda-Bai zurückgetehrt. Dle griechische Flotte hat Salami« »erlaste» und soll nach Poro« gegangen sein. (Wiederholt.) * Athen. 7. Mal. (W. D V.) DerVertreter derPsorte zeigte der Regierung an, er verlasse Athen, weil ftlne Loftege« wegen der mit der Sicherheit der Türket zusammenhängenden Frage Athen verlosten hätten. Der rnlstsche Gesandte ist von Livadla noch »ich« »ach hier znrückgekehrt. Da« erste Regimen« der hl-sigen Garnison ging brate nach Thessalien ob (Wiederholt) * London, 7. Mat. (Kölnische Zeitung.) Gladftone'« gestrige Versicherungen, welche «tttelbar Zivaw,-maßregeln und die Blockade G-ieü^nland« andeateieu, haben allgemein beruhigt. Griechenland Kal selbst bei den begeisterten Phtlhellenen jegliche Lhmpathie ein- gebüßt, nebenbei auch Frankreich, welche«, wle dle „Times" hervor- b'bi, seinen Einftiih al« Beschützer Griechenland« aas Kosten de- europäilcheit Einvernehmens av-zubeuten suchte, * London, 8. Mat, Die „Times" meint bezüglich de« jetzigen Sladlnm« der griechische« Frage, dle Mächte würden ble griechischen Häfen blockiren und Griechen land überlassen, sein Glück mit den Türken an der Grenze zu versuchen and bestrebt zu sein, den even tuellen bossentllch kurze» Krieg möglichst zu locali- sirrn. Tie „Kölnische Zeitung" erhält den folgenden ossirivsen Bericht an« Berlin. 7 Mai: Die plockabe, welche voran-fichtlich die Großmächte über die griechischen Häsen verhängen w-rden. wird «nsern Völkerrecht«- lelirerii cinig-S Aopsbrechen verursachen, E> wird sich um eine au«- gelprochene lFricden-hlockabe (bb>u« paei8g»->l hiodeln. ein Zwangs mittel, da'- eine Erfindung de« lck. (zalird»nd-rt- ist. von der M hr- zahl der Bälke'r-chi-'ledrer indeß ve-wvrsen wird Die Mächte w-rden Griechenland nickt den Krieg erklären, nicht einmal die diplomatischen Veziebnngen völlig abbrechen, vielmehr auch während der Block, da durch G-schäst-träger weiter »nterbalt-n. ff« handelt sich nvr um ein Krieg-milb I in F i-den-zeste», olio um eine t>>ribisS'7l1ns--be>,erIichkcit, vir mir vn iirch ihre Wirsi'ginkeir sindei.daß eben, fast ave Mächle ent schlossen sind, sie diirchzusühren. Neuerdings Hot noch Professor v. Marlens erklärt, daß die Friedensblockade weder durch Gründe d:r Humanität, noch durch die geiunde Vernunit gestützt werden könne, und daß auch ihr Werth zweiselhalt sei, da sie nur se-Ien zur rliatsächlichk!» Beseitigung de« Streite« führe Kassier bag'gen erklärt dir Anw-»o»ug brr FriedenSlilockade sür vollkvmn>e» rrchttoäßig in drm Maße, daß selbst n-uirale Mächte daran gebunden sind Von Fällm, in denen di Fi'eden-blockade angrwanbl worden, erwäbnen d>e Hand bücher b - Völkerrecht« die von Eug'and, Frankreich und Rußland llr27 verhängte Blockade gegen die damals noch türkischen Küsten G> i-cheniand-, die von Frankreich gegen Portugal !8.'it, von England gegen Veu-Granaba l836, von Frankreich gegen M.xco 1838 rer- längle, die zehnjährige Blockade der Hä^e» der '.ligenliaischen Republik von «eiteii Englands und Frankreich- 18ä8 biü 1848, endlich bie >m Ortober 1884 von Frankreich über die Küsten »nd Häftu d-r chinesischen Insel Formosa verlangte Blockade. Eine elgeiituiimliche Berwandlschajt ni t dem geg i wüili:, , Schritt bat die Fneden-blockade, die !m Anfang de- Iibre- 1850 Lord Palmerston gegen Griechenland durchführt« Die englstche Negie rung war schon einigermaßen von der griechische» gereizt worden, al« bei kleinen Nuhestöiiing'n englische llnleitbanen Bermvqen-beschädlgnnqeii erlitten, ohne foivri d e gerechle Genug- »huiing zu e, halten. Einer derselben, ein Kaiisniann Lncisico, machte eine Enlichädiaung-summe von nicht weniger al- 800,000 Drachmen geltend: ba er in Griechenland trotz aller Bemühunaen nicht zu seinem Neckte kommen konnte, wankte er sich Sckuy siick'-ud an die englische Negierung. Soior! wurde die englische Msttelmeerstokte in den P>räu« entsandt: der Beiebl-Haber, Vice- Admiral Pi ker. stellte ein Ultimatum mit 24ftüoblger Frist und verbängle am >9 Januar, da die qrieck-sche Negierung nie Aniprüchc Pae ßco'- »och für ungerechtfertigt erklörte, die Blockade über die ganze griechische Küste. Alle grieckilcheu Krleg-schiste unb Kavl'abrer wurden mit »unackstchtlicher G'renge aiilgebracht. M tte Februar waren bereit« deren zweihundert im Hafen von Salami« zu- sammengebracht. Die griechische Negierung rief weh und ach. spielie die gekränkte llnlckuld, rntiandle besondere Berlr-ter an die -chiitzmächie. Di« französilche Regiening beeilte fick solort, ihre Vermitlluiig anz»bieten die aber von Lord Palme,ston schnöde ab- gewieien wurde; schließlich blieb der griechischen N zieruna nicht« Andere« übrig rl« die englisch,-Forderung bie inzwischen aul 330,000 Trackmra ermäß gt war, zu rnüllrn. Erst bon» wurden die grie chischen rch'sh wieder Hera,,«gegeben Herr Techau»,« >bä!e wohl, bieie« Blatt der Geschichte sein-« Vaterl inde- sich avgeodlicklich e'wr« enaner no,„l-b-n. D" groß-n Verluste, die damals die Blockade dem qriechsichen Handel vrrursichte, werden jetzt »weiiello« in noch giäßerw llmlange ba« klelue Land heimfuchen, soll- e« weiter dem „nigra Willen der Großmächte trotzt. s jk» h- :sä
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