Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608106
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-10
- Monat1886-08
- Jahr1886
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1886
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Ekrfcbetnt täglich jrüh 6'/, Uhr. Ntdaklisn und Lkpeditiru IobonneSgaste 8. Lprechliundkn der Vrdactina: vormittag« 1t>—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. fl, l » vilul^ad, eui«et«i>dler ManulcrtiN, »acht UH tu ittedacnea nicht »,r»ul»>lch. klnunl,,«« »er für di, nLchstf«l,»«be Nummer bcstimmtrn Inserate a» Wochrntagei! bis 3 Uhr Nnchmittag«, ,.» Loiiu- u»0 Acittagc» früh di» '/,v Uhr. Zn drn /ilililrn für 3ns.-2li>uah»r. Ltto Ulenii», Universittit-straße 1. Louis Lüsche, Katharniensir. 23, p. nur bi» '/,3 Uhr. LMM und Tagrdlait Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels, und Geschäftsverkehr. 222. Dienstag veu 10. August 1886. Auflage LV.VSV. Ztbonnrmrnisprris viertelj. 4'/, Mll. incl. Bringcrlokn 5 Mk., durch die Post bczogrn 6 V!k. Jede einzelne Nummer 80 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Lebünre» für Extrabeilagen lin Tageblatt-Format gesalzi) ohne Postbesörderung 50 Mk. Mit Postbcsörderung 60 Mk. Inserate Ogeipaltene Petitzeile 20 Pf Slrögere Lchniie» laut uns. Preisverzeichnis Tabellarischer u. Ziffernsatz nach höhermlarij Rrrlamen unter dem Redaction-strich die 4gespall. Zeile öOPs.. Var den Familienna chrichle n die 6gcspaliene geile 40 Ps. Inserate sind siel« an die Erptdition z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung praeuumarainio ober durch Post- Nachnahme. 80. Jahrgang. Amtlicher Thetl. die Wahl andelS- rwahl zu von Wahlmännern znr H«-el», kammer betreffend. Zu der diesjährigen ErgLn»uiig-wahl für die kammer sind zunächst die Wablmänner durch ernennen, für weich letztere wir Herrn Sladtrath M. Pohlentz alS Wahlvorsteher und Herrn Sladtrath Rob. Grüner als stellvcrlrclcnve» Wahlvorsteher zur Leitung deruscn haben. Es,verden daher alle in Leipzig, so»ie im Bezirke der Königlichen AmtShanptmannschaft z» Leipzig wohnhaslen Kausleute und Fabrikanten, welche a. mit über 1996 Einkommen nach tz. 17ä und tz. 2l des Einkommensteuergesetz,« vom 2. Jul, 1878 im OrtSsteuercataster eingeschätzt, b. 25 Jahre alt, o. nicht »ach den bestehenden Gesetzen vom Stimmrechte in der Gemeinde oder infolge der Berlibung eine« Verbrechen« von den staatsbürgerlichen Rechten aus geschlossen sind, sowie die Verirrter und brz. Besitzer der im Bezirke gelegene« fiskalischen und eommunlichen GewerbSanstalten, Eisenbahn-, SchissiabrlS-, Bergwerks- und SteinbruchSnntrrnehmunge». soweit sic den unter d. und o. angegebenen Bedingungen genügen, bez. den unter ». angegebenen EensuS erreichen, geladen, zur Ausübung ihre« Wahlrechte« und bei Verlust de» letzteren für die jetzt vorzunebmenve Wahl Freitag, de« 87. L«gaff 1080 i» den Stunce» von 9—12 Uhr Bor- und 8—6 Uhr Nach mittags »i dem Wahllocal, dem Saale der Alte« Waage, Kathari»e«stra-e KO, II Stock, in Person sich einzusinden uns einen mit ttO Vtamen wählbarer Personen versehenen Stimmzettel adzugeben. Zur Legitimation hinsichtlich seine« Wahlrechte« hat jeder Wählende die Qalttang über Entrichtung des letzten (diesjährigen ersten*) Einkommen« steuertermin» vorznmetse«, auch, soweit uöttziz, das Vv> hau densein der uutrr d. und o, grzsgesührlen dingungen darzulhun. Außerdem haben diejenigen Wähler, welch« ihr Wahlrecht alS Vertreter eine« G-sMske«, deffen i« Ort«catc»strr rin- gelrageneS Einkommen nach tz. 17ck untz K. 2l de« Ein komineustenergesetze« nicht a»«rmchh -M stlmmtlWLHtzeilhaber al» wahlberechtigt zu betrachten, au«üben wolle», sich durch ein Zeugniß der persönlich hastenden Thrilhaber de« Von ihnen verlretenen Geschäfte« zu lrgitimiren, ebenso Vertreter juristischer Personen, bez. fiScailscher uud eommuulicher Unter nebmnngen durch eia Zrugniß der Vorstände und Dienst, behörde». Wählbar sind alle Stimmberechtigte«. Leipzig, am 5. August l88S. Der Rath der Stadt Leipzig. Reichel. ILL» Mvrrgrn ,«Meisen Vi. 3418. vr. Trvabli». *) In der vorgestrige» Nummer ist irrthümlich zweite» bez. dies jährige» Beitrage- eingesetzt worden. Der Vekaitnlmgchnig. wette Lermin der r« ist am 1. August diese- r städtischen Srnadstenee »gnfl dieses JuhreS nach Eins »o« Lausend de» im Kataster eingestellte« Grand- merthe» nebst der Kirchenaalage für die evange« ltsch-luthertlchen Kirchen vom Grnadbestd nach Höhe von Zehn Pfennige« ans eine Einheit — - 100» Mark — fällig. Diejenigen <Iruiidstucksbel>tzrr, Welche Mitglieder einer andern mit eigenem Golleshause am Orte bestehenven aner kannten Religion«- ober Confession«gemeinschast sind, haben nur den dritten Theil des sonst auf ihren Grundbesitz be- ziebentlich Anthril fallenden Beitrage« zu de« Parochial- anlagen zu entrichten. Die Steuerpflichtigen werden deshalb aufgesordrrt, ihr« Steuerbeträge von dem Termine «h bis spätesten» 111 Lage «ach demselben an unsere Sradt-Gteuerein- nahmc, Stadthaus. Obstmarkt S. parterre rechts, Zimmer 59. ' zu entrichten, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist gegen die Restanten da« Beitreibung-Verfahren ««geleitet werbe» wird. Leipzig, den 28. Juli 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Trvndli». Gühlitz «irbltehls - öeluiieluichllln. . Mis; ! Partie V1ttcherh«»»wrrk«t»»> „d ch bi» s Merk ig.. gehn, und Fiiulvsennigstiicke». au« ri»«r Werkstatt in Querstraße, v»m 89. bi« 30. vor. Akt«.; n Paar kalblederne öerrenftteseletten, »iemlich »e», insätzen. aus den Sohle» die Nr. 44 eiuaelchl^en, stur in Nr. 15 de« JohaaneSvlatze«, am 1. Vs«. Mi«, s Gestabten wurde» vier erkalteter Aiueiae »»fit«: 1) ein ziemlich »euer Lommeriiberzteüer v«» gramnelirte« rauhen Stoff, mit grauem Taniuieitrageu, einer Neih« arone, Stein nußknöpfen und grauem WotlailaSsiuter, au« «im« Restauration« garten in der Nohlenstraße, am 20. vor. MtS.r 8) eine Hose von dunkelblaue« Stoff, mit gelbe« Kuöpseu au« ri»er Wohnung in Nr. 87 der Peter-straße, M« 83. vvr. Mi di« 3. ds«. MiS 3) eine is in Zwanzig- Nr. 2 der L . . 4) ein Paar kalblederne HerrenKteseletten. ziemlich »e», mit Gummi«! . . , . Trcvpenflur in Nr. 15 de« JohaaneSvlatze«, am 1. ds«. Vit«, früh, 5) ein k«W«trüberziehrr vom schwarze« -ammgarnstoff. »lit Eammeikragen, schwarzem Schooß- und weiß- und rolhaesireiltem Aermelsutter, unter dem Henkel befindet sich di« Firma ,Karlslädt Lrfuri". au« der Ganen-Solouaad« de« Nefta»ra»t«.W»ttrgarten straße Nr. 19, am 2. dis. MtS. Nachm.: 6) ca. ISO Takeln englischer Schiefer, von ein»m La zerplatz t Nr. 7 der Windmühlengass-, in der Nacht vom 3. zum 4. ds«. Rt« . 7) eine goldene fliche Eyltnderndr mit Liablriug, aus der Rilckuile die Buchstabe» L. L. eniaraviri. iu, alt.-n botauischen Garten, am 4. dl«. Mi«, früh, mittelst Talchendiebbabl«; 8) eine silberne Gtzltuderntzr mü S«c»»d«nteiq»r und starkem zeschliffme» Glase, vedft karzer Rette mitNukel- „d Laluttglieder», in »er Brvmemd« am Dresduer vahnlws», am S. ds«. Mi«, srttz, mittelst Tascheadiebstahl«. Gtwaia« «ahraehmunqe, »der de» verblieb der gestabtem» Gegenständ« Mer de, T ha irr stM mgeiaumi bei uujerer Lrimrnai kldthrilun» »ne Inzeiq« ,» briua»». Leivzi«. de» 2. »ugust zss». Ba» bm »4, Wvvtschnttb«^ er bie Wahl der Wahlmänaer zur Gemerbrka betreffend. Weqm der diesjährigen Ergänzungswahl für die Ge» Königliche Ministerium d gen der die-jähri werbekammer hat da >» Geiiiägbeit von tz. 6 der Verordnung, die Handel«- und Gcwerbekammer betr., vom lk. Juli 1868 beschlossen, die bei den letzten Wahlen im Jahre 1877, 1880 und 1883 zu Grunde gelegte Einlheilung der Wahlbezirke, sowie die Gc- ammtzahl der Wahluiänner beizubehallen. auch in der eine Lablaotbeilung für sich bildenden Sladl Leipzig im Ganzen wieder 52 Wahlmänner wählen, dabei jedoch so verfahren zu laste«, daß jeder einzelne Stimmbercchligle in Leipzig »nr 13 Wahlniänncr zu wählen hat. Nachdem wir nun Herrn Stadtrath E. Ft-dker al« Wahlvorsteher und Herrn Stadtverordneten M. A. Ehmtg al« stellvertretenden Wahlvorsteher zur Leitung der Wahl- männermabl berufen haben, so werden alle t» Leipzig wohnhaften, für die Gcwerbekammer Stimmderechligle», nämlich: a. Kaufleute und Fabrikanten, die mit höchsten« >900 aber mit über 609 Einkommen nach tz. 17 ei und tz. 2t de« Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 »m OrtSsteuercataster eiageschätzt sind, b. alle nicht zu den Kausleulen und Fabrikanten zählenden Gewerbetreibenden, die im OrtSsteuercataster mit über 600 Einkommen nach tz. 17ä und tz. 21 de« Ein kommensteuergesetze« «ingeschätzt, e. 25 Jahre alt und ä. nicht nach den bestehenden Gesetzen vom Stimmrecht« in der Gemeinde oder in Folge der verübuug eine« Ver brechen« von den staatSvllraerlicheu Rechten au-ge- schlossen sind. geladen, zur Ausübung ihre« Wahlrecht- und bei Verlust be setzteren für die gegenwärtig vorzunrhmend« Wahl Mpwtag, de» SO. ««gttst 1880, R«ch«tttagS t» de» St«»de: von S—0 Uhr IN dem Wahllokale, de« Saale der Alte» Waage, KatharlaeaffraRe SO, K. Stock, persönlich sicd einzu- inven mid »inen Stimmzettel, auf welchen, 12 -kamen rer -Hers»»»» angegcke» sind, adzugeben. Legitimation binsichtliib seine« Wahlrecht« hat Seder »de dt« ivkntttnng über Entrichtung deS ^»hergeganaene» (also bier »e« die»« ersten') Etnkommenffenerternrt»« »ar- e«, auch, soweit nöthig, da» Vorhandensein der unter i. und «1. aosgeführtcn Bedi»igungeu darzuihu». Diejenigen Wählenden, welche al- Vertreter eine« Oe- chäst», besten im OrtScataster eingetragenes Einkommen nach j. 17ä und A. 2l de» Einkommensteuergesetz,» uich! au-reicht, um sämnilticke Theilbader al« wahlberechtigt zu betrachte», da« Wahlrecht auSübcn wollen, haben sich durch ein Zeugniß der Geschäftsinhaber zu legitimier«. Wählbar ist jeder Stimmberechtigte. .... . ... zwei Seiten auSgehen. von und vo^Fra.bt-^ L° >»U i-»,« »-NA versuchen könnten. DaS Haupthindern'ß de» rnw'w fr ^ vsischc» vüuduiste« liegt >n k" repnb ,kan sch-n S'°°M Frankreich«, aber V.es-S H'nd»n>ß ist nicht o unuverw'^ dak Nnstland de«balb eine ihm günstig feinende Gelegenye, z. ? Sr eichun-, seine« LieblinaS-l-S von der Hand wc -n olltc Kaiser Alexander wür'be e« ohne Zweifel vorzieben. mit der Monarchie Frankreich ein Bündniß ' aber die Aussichten auf die Wiederherstellung de« König- lbnni» in Frankreich haben sich seit dem 4. Oktober v >k. nitbl veibcssert sondern verschlechtert. Die Ausweisung des Grafen von Pari» und d'^'achst-solgt-deS^ haben die Partei der Monarchisten nicht verstärk. w'- die auSg-wi-s-nen Prinzen g°h°st- hoben. Da« Manifest vcS Grasen von Pan« und der Brief de» Herzog» V. Au'nal an den Präsidenten Grevy siub ohne den gehofften Erfolg ge blieben. «°r°lis»e Niederlage deS General« Boulange rst die einzige Errungenschaft, welche die Monarchisten c>,S aS Eraebniß der «u«weisuua in Anspruch nehmen können. Da- genügt aber nicht zur Wiederherstellung der Monarchie und deshalb bleibt dein Grasen von Pari« nur übrig, seine Hoff- nuogen auf einen günstigeren Zeitpunkt )U vertagen. Die Beziehungen Deutschland« zu Frankreich halten unter Leipzig, am 5. VI. 8418. lug,ist 1886. Der Rath -er Stadt Leipzig. vr. Trönblin. Reichel. *) In der vorgestrige» Nummer ist irrthümlich zweiten bez. die«, ährigen Beitrage« eingesetzt worden. Vrliannimaihlmg. Der am R. August a o fällige zweite Termin der StaatSgruadsteaer ist >» Gemäßheit des Gesetze« vom 9. September 1843 in Verbindung Mit der durch da« Gesetz dom 3. Juli 1878 getroffenen Aendcrung nach Zwei Hhfenuigea von jeder Steueretahett zu entrnchten und werken di« Steuerpflichtigen hierdurch auf . V» recht«. Zimmer 5V. abzusühren, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßnahmen gegen die Säumigen eiutreten ^zeigt Leipzig, den 28. Juli 1886 Der Rath der Stadt Leipzig lin. Gk Vr. Trvndli vhlitz. Vrt«»iit»«ch»»s. Die Leuchtkraft de« städtischen Leuchtgase« betrug in der Zeit vom 2. bi« 8. August diese« Jahre- im Argand- brroner bei 2.L Millimeter Druck und l40 Litern stünd lichem Eonsum da« lb.72 fache der Leuchtkraft der deutschen Normalkerze von 50 Millimeter Ftammenhvhe. DaS sperifische Gewicht stellt sich im Mittel aus 0.423. Leipzig, am 9. August 1886. DeS Rath» Deputatto» ,« de» GaSaastaiten Die vo» un« am 27. Februar ». e. für Herrn Fabrikant Terl Dreffel allhier Nr. 1So5 a»«arsertigte Gkwerbeleqitimation«. karte ist abhanden gekommen und wird hierdurch für ungiltig erklär» Leipzig, am 6. »naust 1886. Da« Polizei-Amt »er Stobt Leipzig. I B. Jnnck. Pol.-Raih. Trinckler. Nichtamtlicher Theil. Lur JulLmmerilulnst in Gastei». Nachdem Kaiser Kranz Joseph am Sonntag Abend und Traf Kalnvky am Montag in Gastein angelangt waren, haben die wichtigen Besprechungen stattgesunden, deren Zweö die Sicherung de« Weltfrieden- auf möglichst lange Zeit hinaus ist. Außer drn tzoiden Kaisern und den Ministern vel AuSwäNige« des deutschen Reiches und von Oesterreich-Ungarn sind aeqenwärtig in Gestein versammelt Prinz W'lhet« von Prenßen, Gras Herbert Bismarck. Prinz Rruß. d«r deutsch« Botschafter in Wien, Fürst Hohenlohe, der Statt halter von Elsaß-Lsthringen, und erwartet wurde auch der italienische Minister de« Auswärtigen Gras Nodilanl. vor bereitet ist dir Eonsereiir durch Verband inugr» zwischen Fürst Bismarck und Graf Kalnoky in Kissingen und durch die Audimz. welch« der ungarisch« Ministerpräsident ». L>«»a beim Kaiser Franz Joseph in Ischl hatte D«, Gegenstand der chlechlert und e« ist vorläufig keine Aussicht vorhanden. Vax hierin wilder «in« Lrnderuua eintreten wird. Die Rüstungen Frankreich« werden mit rastlosem Eifer fortgesetzt, um die ranzösische Armee wenigstens der Zahl nach und m der Bewaffnung dr, deutichen überlegen zu wachen. Wenn wir apch diese» Bemühungen gegenüber keine Veranlassung zu Besorgnissen haben, weil unsere Stärke in der einheitlichen Organisation und in dem Geiste beruht, welcher unsere Armee bkl-elt, so st^t doch d>« Thatsach«, daß die Franzosen mtt Msvr »ach der bupweutetrn Richtung thätig sind, fest. Such Da« ist nicht »» leugnen, da» Frankreich Rußland gefällig zu sei« »rächtet, die Trennung Frankreich« von den übri gen Vertrag-Mächten in der griechischen Frag« legt dafür ein deachteu-werthe« Zeugniß ab. Und mit welcher Begeisterung wurde die Hat tunade« Vertreter« Rußland« bei der neulichen Enthüllung d«S Denkmal« für General Chancy von den Kranzofeu begrüßt! Die Hinneigung Frankreich« zu Ruß- lan» hat im Laus« de« Jahre« ohne Frage Fortschritte ge macht, iw Hiublük aus welche die Schwierigkeit bei Wieder- brjctzung de« französischen Botschasterposten» in St. Peters burg kaum in Betracht kommt. Für da« verhältniß zwischen Rußland und Frankreich fällt ferner die Entfremduiiazwischen Frankreich und England in» Gewicht, wie die „Moskauer Zeilnag" mit Recht betont hat. Die Angelegenheit der Neuen Hebriden schwebt noch, ebenso wie die Regelung der Suezcanalsrage und der egyptiscben Angelegenheit überhaupt. Diese Dmge werden früher oder später zur Elledigung kommen und da« wird nicht ohne große Schwierigkeiten geschehen. Bou »icht geringerer Tragweite sind die Verwickelungen, welch« , sich in Eentralasien mehr und mehr herausbilde». Rußland flößt bci Erweiterung seine« Machtgebiets in Asien nach Süden aus den WiberstandEnglandS und nach Osten ans den Widerstand China«. Auch hier zeigt sich die verschiedenbeit und Unvereinbarkejt der englischen und französischen Interessen, ivährend China naturgemäß auf da- Zusammengehen mit England angewiesen ist und umgekehrt. Wie sehr England vo» der Nothwendigkeil freundschaftlicher Beziehungen zu China ' ^rn ist. bat die Beilegung de» Streite» wegen Birma glanb hat sich in dieser Sache China gegenüber grstaltea wird, wenn der ,1 ^-"chland vollzogen wird, weiß e« „ich,, und deshalb scheint e» emzusehro. daß e« bester ist, seine wünsche einigermaßen «inzuschränken. «">n,a,e Leipzig, 10. August 1886. Wilhelm wird am 16. ds«. morgen« leine Lck Nachmittag. T a st.in veWn. »ach v„ltu. brz«. Potsdam zurückzukehrrn. Um 1'/» ^ I Nachmittags reist der Kaiser zu Wagen nach Lend ab. wo die r- »jssingen, Ischl und Gastein '^>«„^nst um 8'/. Uhr erfolgt. Bon dort wird mittelst Sonder en m Xstimgen..^, '^,"7"je Reise nach Salzburg fortgesetzt, daselbst kommt er Ni» 5 Uhr an und wird i». Europäischen Hos absteigen. wo nni 5'i« Uhr ein Esten statlfindet. Am 11. August wird der Kaiser Nachmittag« 3V, Uhr von Salzburg über Pasta» nach Regensburg Weiterreisen, daselbst um 9>/« Ubr e»itresfe». zn Abend speisen und um >0 Ubr die Rückreise sorlsetze». Am >2. August trifft Se. Majestät um l Uhr 25 Minuten früb in Hos, um 5 Ukr in Leipzig und ui» 6'/« Uhr in GUterglück ein wo der Kaffee im Wagen eingenonimen wird. Von Gütcrglück reist der Kaiser um 7 Uhr 5 Minute» nach Drewitz weiter und trifft dort um 8'/« Uhr ein. Von Drewitz führe» bereitstehende Hoswagen den Kaiser und die Herren seine- Gefolge» nach Schloß Babelsberg. » Der Vermulhung, daß die verlängerte Anwesenheit de» preußischen Gesandten am Vatikan, Herrn von Sckilözer. mit Verhandlungen wegen der weiteren Umge staltung der Maigcsetzgebüng in Zusammenhang gebracht werde, entsprechend, bestätigt rS sich, daß in der Zwischenzeit weitere Verhandlungen mit dem Lalican stattgesundcn haben, und eS wird versichert, daß dieselben einen glatten und bc- sriedigendcn Verlauf genommen haben. Da Herr v. Scblözer nunmehr in Berlin elngetroffen ist. »m sich demnächst zu seinen Brrwandtcn nach Lübeck zu begeben, so ist anzunehmen, daß wenigsten« die allgemeine» Grundzüge für die bevor stehende Revision der Maigesetze zwischen der preußischen Re gierung und der Curie vereinbart worden sind. * Nachdem der Papst den Domherrn vr. Redner al« Bischof vo» Kulm bezeichnet hat, unterliegt e« keinem Zweifel mehr» daß diese Ernennung die königliche Bestätigung erhalten wird. Diese namentlich unter den obwalkrnven Um ständen sehr wichtige und schwierige Personensrage hat zu sehr umfangreichen Verhandlungen zwischen der preußischen Regierung üud der Curie Anlaß gegeben, ohne daß eine Eini gung erzielt werden konnte; c« war nicht leicht, eme Persön lichkeit auösindig zu machen, die gleich geeignet ist, da« ver trauen der Regierung und der polnischen Bevölkerung zu erhallen, ve. Redner, welcher der polnischen Sprache voll ständig mächtig ist, soll der gemäßigten und versöhnlichen Richtung der katholischen Geistlichkeit in Westpreußen ange boren und wiederholt seinen Einfluß zur Verminderung von Verwickelungen mit der Staatsgewalt geltend gemacht haben; seine Ernennung gilt deShoXr al« ein Zugeständniß der Curie und die preußischen Regierungskreise knüpfen an dieselbe die Erwartung, daß die polnische Propaganda, die bi-her iu Kulm einen idrer Hauplmillclpunctc besaß, dort fortan unter dem neuen Btjch»f keinen günstigen Boden mehr finden werde. « * » * Der ,Nu»a Reforma" wird au» Warschau geschrieben, daß, nachdem eine neue socialistiscbe Verschwörung entdeckt worden ist. in Warschau sowohl wie in St. Peters burg täglich Verhaftungen und Haussuchungen statlfinden. Die Hauplrädel-sührer der Bewegung sollen bereit» verhaftet und >» den Citatellcn von Warschau und PetropavlowSk in Sicherheit gebracht worden sein. Der Correspondent der .Nowa Nesorma* fugt hinzu, daß sich zahlreiche junge Warschauer bci jener Verschwörung bethciligt hätten und daß iu der letzten Woche allein wieder zehn verdächtige Personen verhaftet worden seien, darunter ein gewisser Dembowely. der in den polnische», socialistischc» Kreisen unter dem Namen Olek bekannt ist. Die „Nowa Resorma" bringt gelegentlich Vieser Correspontcnz ihres Warschauer Berichterstatter« einen Leitartikel über die Socialistcnsrage in Polen, in dem sie z» dem Schlüsse gelangt, daß die Polen sich geirrt haben, als sie annahmen, die verderbliche» socialistischcn Ideen würde» in dem Königreich Polen niemals feste Wurzel fasten und gedeihe» können; die Vorlie ben den Thatsachen beweisen im Gegcnlhcil, daß die socialislisihe Krankheit sich aucb in Pole» mehr und mehr verbreite und den nationalen Organismus zu durckdringen drohe. — Wie man nickt a»derS erwarten konnte, macht die „Nowa Resorma" Ruß land für riese Lage der Dinge verantwortlich; namentlich klagt sie die Regierung an, bas polnische Element so ge» chwächk zu habe», daß diese« nun ohnmächtig geworden sei, dem wachsenden socialistischc» Nebel kräftigen Widerstand zu leisten; auch behauptet die „Nowa Resorma", daß Rußland die Onelle diese« Nebels sei, den» man habe beobachtet, daß bie socialistischc» Ideen vo» jungen Polen eingeführt worden eien, die in Rußland ihre Studien gemacht hätte». Sic be- chwört deshalb die polnische Jugend, sich nicht zum Werkzeug jener fremdländischen rcvolullon.uren Agitation zu machen'; „die polnische Jugend — so schließt der Artikel der „Nowa Resorma" — ist stets bereit gewesen, sich für da», waS wahr haft chrenbast ist, auszuopser». Sie kann kein fruchtbarere« Held für ihre» Thalenbrang finden, als wenn sie sich die äiisgabe stellt, die nnwisi nve» Bolksmasse» zu belehren, ihnen lar zu machen, welche Kraft in der Sparsamkeit liegt, und vor Allem die Liebe zum Vaterland«, die Anhänglichkeit a» da» National-Polnische bei ihnen anzusachen und wach zu halten." * Die Nachricht de» Neuter'sche» Bureau- über die Er ledigung der Streitfrage zwischen England und Rußland betreffs der Absteckung der afghanischen Grenze erfährt jetzt eine merkwürtige Berichtigung. Da» Neuter'sche Bureau »st nämlich au« St. Petersburg amtlich davon notisicirt worden, daß die Nachricht sich aus die rus sisch-chinesische Streitfrage bezog, welch« also gelöst erscheint. * Zur Lage in Griechenland meldet die „Politische Correspondenz" au« Al he». 1. Angust: Im Lause dieser Woche verließe» der französische und italienische Gesandie die Haupisiadt, so das, zur Ttunde, gerade wir zur Zeit der Blockade, keine einzige Mach! hier durch einen Gelaudlen »er- ist- Die Abreise de« Grai>» Mouy erhielt dadurch eine gewisse Bedeutung, daß dieselbe ;u c> >cl politischen Demonstratio» . .ttal zu Zugeständnissen verstanden, welche erstaunlich genannt werden wüsten, denn wenn die darüber bisher unwidersprochen verbreiteten Nachrichten richtig sind, dann ist England wegen Birwas zn China in ein Basallenverhältiiiß gelrelen. Cb»>a ist, »i« »er Krieg wegen Tonkin bewiese» hat, heute ein nicht zu verachtender Bundesgenosse und England wird da« Mög lich« thnn» um sich diesen BnndeSacnossen zu erhallen. Dentjchland und Oesterreich-Ungarn können hiernach ihr Augenmerk nur daraus richten» gute Beziehungen mit Eng- land z« pßksten. sowohl in Europa wie in Asien weist die bisherig« Latwickelung mit Nolhwendigkeit auf ein gute» Einvernehmen mit England hin. Rußland hal England in bulgarische« und in der griechischen Frage aus Seite seiner Gegner gesunden, wenn auch diese Gegnerschaft nur in jener Frage greifbar hervorgetrcten ist. Be, dieser Gruppirnng der Großmächte kam, Italien, mil Rücksicht aus seine In teresse« i« Mittelmeere, seine Stelle nur auf der Seile stnden, wo Deutschland und Oesterreich-Ungarn stehen und eS scknut, daß Gras Robilant sich nach Gaste!» begeben hat. um dieser Thalsachr «»«druck zu verleihen. Die bestehenden Gegen- lätze sind glücklicherweise nickt bi» zu dem Punkte gediehen, da» sie durch Bündnisse feste Gestalt gewonnen hätten, sie ^nehe» nur m der öffentlichen Meinung der Länder, und da« Vaud, welche« Rußland mit Deutschland verbindet, ist noch stark genug, um nicht durch Eingehung auderweitcr ver- pslichinngen aufgelöst zu werden. Ruyland ist sich des Ernste« «»er Zerreißung seiner di«hrrigen Beziehungen wohl brwußt und Deutschland ist bemüht, ihm die Bedeulung einer 7*" zu führen. E, fehlt denn ".'z-ichr" dafür, daß die »r.si« zum HeileEuropa«glUcklich llberwunven wordrn ist. W.-.s Rußland al« Freund Deutschlands zu hoffen und zu befürchten liai > wurde. Nichi nur w-ren se.iie Auspracl»« und die Antwort weiß eS. wie sich dageqrn die Laae a-üalt,n König« bei Gelegenen d>r Ucoerreichun., de- Abberufung-- "Ü"'b«n-, die beide die waimtt » Freu.iöichaile-Beisicheruagen ent hielten. politisch bedeutsam, sondern eS gäbe» auch die iu engeren Kreisen gesprochenen Worte de« Abschied- und die Nachruse aller Blatt« der wirnisien Dankl orkeil Griechenland« gegenüber Frankreich »nd deffen Vertreter anläßlich der in der letzten Krise beobachteten Haltung beredte» Au-druck 2iuch von den Mitglieder« der küntgllcbe« Familie befindet sich gegenwuriig kein einzige- in Athen. Die KSniata mil um Priuzessivnen weiit bekannt.ich schon seil geraum« Zeit in » deter-dnrg, wohin sich Kronprinz Lonstanliu »nd dessen Bruder Vn», Nikolaus ,m vorigen Diea-tag ebrufull« rt» Konftanttaopel
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