Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188609069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-09
- Tag1886-09-06
- Monat1886-09
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
«-V44 riue zunehmende Bewegung würde dem schuldigen Gehorsam gegen der Königin Befehl („jetzt eilet, euer Wirken sortzusetzen") bester entspreche». Die Scene de- Zusammentreffen- Conrad mil Anna nach der Geistererscheinung im Walde, ebenso die Scene bei der Beschwörung der Geister im 3. Acte müssen dunkler sein. Ist eS nicht zu ermöglichen, daß der ganze Hoch zeitszug zur Capelle zieht? ES wirkt unverständlich, wenn siebe» Achtel der Begleitung hinter der Cvuliste verschwindet und nach Beendigung der Trauung wieder da ist. Da« Pfeifen de- Winde- war zu drastisch nachgeahmt, obwohl man in dem wenig ventilirtcn Theater schon die Nachahmung eine- frischen Luftzuges wohllhuend empfand Daß der Wind bei den Worten Gertrud'- „wie weht der Wind so kalt" nach längerer Pause plötzlich einficl, roch zu sehr nach Bestellung. Die Ausstattung war im klebrigen angemessen und die ganze Vorstellung machte mit Unterstützung de- trefflichen Orchester- unter Capellmeister Nikisch' ausgezeichneter Leitung einen guten Eindruck. Die große im Theater herrschende Hitze macht die Frage nach besserer und einer Großstadt würdigerer Ventilation de« Hause- zu einer ganz dringenden. Die vielen kunstverständigen und kunst« liebenden Herren de- RalhS und der Stadtverordneten müssen eS al« heilige Pflicht erachten, die Frage baldmöglichst zur Zufriedenheit zu lösen, wa- um so leichter zu ermöglichen ist, als die Sache Hand in Hand mit der ebenso wichtigen An gelegenheit der Theaterferien gehen kann. (Wir schließen uns ganz der Meinung unsere- geehrten Herrn Referenten an. Die Red.) M. Krause. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Den NechtSbegriff de- Versuch-, sowie des straflosen Ver suchs — ßz. 43, 46 Str.-G.-B. — behandelt der I. Strafsenat des N -G. in seinem Urtheile vom 8. Februar d. I. in der Strafsache under den vom Landgericht wegen Erpressung-Versuch- ver- uilheilten Eiseubahn-Kanzlist F. zu E. Wie da- Landgericht scst- stcllt, hat der Angeklagte Anfang Juli v. I. an die Ehefrau R. in H. ein anonymes Schreiben gerichtet, in welchem er dieselbe aus- sorderte, den Betrag von 300 bi- zum 5. Juli unter der Chiffre L. L. 300 postlagernd E. abzuschicken, und für den Fall die- nicht geschehen sollte, drohte, der Sohn der Ehefrau R. werde dann wegen Bestechung de- Gesaageuausiehtrs K. bei der Staatsanwaltschaft in D. zur Anzeige gebracht werden. Dieser Brief wurde in Folge einer in der Voruntersuchung gegen den Kaufmann R. erlassenen Anord- nung, daß alle bei dem Postamt in H. für die Familie R. riu- lausenden Briese der königlichen Staat-anwaltschast zu übergeben seien, beschlagnahmt und gelaugte deshalb nicht in den Besitz der Ehefrau R. Nachdem der Angeklagte am 11. Juli ,in der Unter- suchung-sache gegen R. und K. vom Untersuchungsrichter vernommen 'norden war, richtete er am Tage daraus an die Ebesraus Sl. in zweite- mit -1. L. 300 Unterzeichnete- Schreiben, in welchem er auf die in seinem früheren Brief gestellte Forderung verzichtete. Aus Vruud dieser Lhatsachen hat das Landgericht, indem e- die An- veadnag de- tz. 46 Str.-G.-B. für ausgeschlossen erachtete, sestgestellt, der Angeklagte habe, um sich einen rechtswidrigen Vermöaeo-vortheil u verschaffen, den Entschluß, die Ehefrau R. durch Drohung zu keiner Handlung zu bestimmen, durch Handlungen bethätigt, welche einen Anfang der Ausführung diese- vergehen- enthielten und den selben auf Grund der 88- 253 und 43 de- Strafgesetzbuch» zu einer Gesängnißstrase vernrtheilt. Die Revision de- Angeklagten, wrlche einweadet, daß nur ein strafloser Versuch vorliege, hat da-R.-G. verworfen und hierbei Folgender au-gesührt: Die Feststellung, daß in der Absenkung de in Frage stehenden Brief- der Anfang der Ausführung de- in 8 253 de- Strafgesetzbuch- vorgesehenen Vergehen» zu finden sei, giebt zu rechtliche» Bedenken keine Veranlassung. Zur Annahme eine- Erpressung-Versuch - wird, wie da- R.-B. schon früher au-gesprochea hat, bei schriftlicher Bedrohung keiaeSweg- vorau-gesetzt, daß die Drohung zur Keuntaiß de- Bedrohten gelaugt sei. Da- Landgericht hat aber auch die Anwendbarkeit de- 8 46 de- St.-G.-B. auf den vorliegenden Fall mit zutreffender Begründung veruriat. Die Anwendung der Ziffer 1 dieser Borschrist war schon deshalb au-geschloffeu. well der Angeklagte «ach den Fest stellungen de- angefochtenen Urtheil» die Ausführung der be absichtigten Handlung nicht freiwillig ausgegebe» hat, sondern durch Umstände, welche voa seiuem Wille» unab hängig waren, nämlich durch seine am 11. Juli erfolgte gerichtliche Vernehmung veranlaßt wurde, vou der Ausführung abzu- stehen. ES kommt deshalb nicht- daraus au, ob angenommen wird, schon in Folge der Absendung de» Brief» liege ein „be- endigter Versuch" vor, oder ob man aauimmt, hierzu werde vorausgesetzt, daß die Adreffatiu von den Schreiben Keautniß erlangt habe. Der Anwendung de» K. 46 Ziffer 2 Str.-G.-B. steht aber der Umstand im Weg, daß zur Zeit, als der Angeklagte den zweiten Brief schrieb und den Eintritt de» zur Bollendong der Erpressung gehörigen Erfolgs abzuweudeu suchte, die strafbare Handlung bereit- zur Kenntniß der Staatsanwaltschaft gelangt, also entdeckt war. Aus da» Urtheil de- Reich-gericht- vom 12. März 1880, welches sich aus einen dem vorliegenden ähnlichen Fall bezieht, beruft sich der Augeklagte mit Unrecht. Auch in jenem Fall wurde die Anwendung de- §. 46 Ziffer 1 und 2 de« Strafgesetzbuch- ver- neint. Die voa dem Angeklagte» in Bezug genommene Ausführung, daß die Ken ntniß desjenigen, gegen welchen die strafbare Hand- lung gerichtet gewesen sei, nicht al- Entdeckung der That angesehen werde» könne, wruu diese Kenntniß zum Thatbestand d«S beendigte» BersochS gehöre, ist für den vorliegenden Fall ohne Bedeutung. Die Entdeckung der That wurde hier nicht in der Keuntuißaahme der Wittwe R.. son- dern in derjenigen der Staat-anwaltschast gefunden. UebrigenS hat da- Reich-gericht au- der erwähnten Ausführung auch nur den Schluß gezogen, daß aus strafbare Handlungen der angegebenen Art 8. 46 Ziffer 2 überhaupt keine Anweuduug finden könne. Aus die Frage, ob die Kennt »iß Desjenigen, gegen den der Erpress» ngS- versuch gerichtet war, zum Thatbestand de« beendigten ver such« gehört, kommt, wie bereit- oben dargelegt wurde, nicht- an, weil eia freiwilliger Rücktritt im gegebeueu Fall nicht vorliegt. Sachse«. 5. September. Zur Zeit der Erntefeste ist eine Mahnung an die Landl «Ute dringend geboten. Es ist eine auffallende, nichtsdestoweniger aber unumstößliche Tbatsache, daß genau um die Zeit, in welcher der Landmann da- Resultat einer jahrelangen Sorge, Mühe und Arbeit und den Ertrag de« in seinem Acker steckenden Vermögen-, von dessen Vcrwerthung er wieder ein Jahr leben und die Wirthschast unterhalten soll, in di« Scheuern birgt, die Brände auf dem Lande sich mehren, welche in wenigen Stunden die Frucht de- Fleißes und die Hoffnung eine- Jahre- vernichten und unter Umständen den Landmann an den Bettelstab bringen. Da» ist eine Gefahr, gegen die sich der Landmann leicht schützen kann, wenn er sich so bald al- möglich gegen Feuer-gefahr versichert, und zwar nicht nur sein Hau», da- tobte und lebende Inventar, sondern auch die Ernte. Die Kosten der Ernteversicherung sind so geringfügig, daß sie von jedem Besitzer getragen werden können; und leichtsinnig >st daher derjenige, der e« unterläßt, sich gegen diese Gefahr zu sichern. * Leipzig, L. September. Bekanntlich ist am vor gestrigen Tage da« erweiterte Städtische Museum zum ersten Male wieder dem Publicum geöffnet worden. Die Frequenz war denn auch, wie zu erwarten stand, «in« sehr rege, zumal an diesem Tage kein Eintrittsgeld erhoben wurde. Diese letztere Vergünstigung hat der Rath, wie au» der bereit» veröffentlichten amtlichen Bekanntmachung zu ersehen gewesen ist, auf weitere zwei Tage, aus Sonntag und Mittwoch ausgedehnt, so daß also da» Museum Sonn tag«, Mittwoch« und Freitag« dem Publicum unent geltlich geöffnet sein wird. — Stadttheater. In der heutigen Aufführung de« „Hüttenbesitzer" tritt Fräulein Salb ach nach ihrem durch Krankheit bi« jetzt verlängerten Urlaub zum ersten Male wieder auf. — Fräulein Currb vom Nesidenztheater in Berlin wird für da« durch Abgang de- Fräulein Wilhelm erledigt« Fach mit dem heutigen Tag« ein Probe Engagement antreteu. Leipzig, 5. September. In den nächsten Lugen, nnd zwar am 8 September, feiert eia getreuer Diener am hiesige» königl. Amtsgericht den Tag, an welchem er vor aoioivm, vlv er am ». «sepremoer iavv yierycr nacy übrrsiedelte, um zunächst al- Dienergebilfe beim von königl. Bezirksgericht Leipzig wieder in Dienst zu Wir wünschen dem Jubilar, dem e» an Glückwvnsc nunmehr 30 Iahrm In den Dienst der ehernen TbemiS trat. ES ist der am 23. Mai 1823 in Kvttwitzsch bei Nochlitz ge borene AmlSdiener Herr Uhlemann, der noch heute sich vollster Rüstigkeit erfreut, und dem e» Niemand im Verkehr mit dem Puvlicum anmerkt, daß er bereit« ein Sechziger ist. obwohl gerade sein Amt in der Abtheilung für Civil- sachen an Termintagen nicht zu den „Ruheposten" ge bürt. Uhlemann hat viele Dienstjahre hinter sich. Im Herbst 1843 trat er bei der sächsischen Cavallerie in Borna ein und hat eine I3jährige militairiscbe Dienstzeit hoch zu Roß absolvirt, bi« er am 8. September 1856 hierher nach Leipzig vormaligen zu treten. Glückwünschen zu seinem Ehrentage nicht fehlen wird, daß ihm der Lohn für seine treuen Dienste nicht auSbleiben möge. * Leipzig. S. September. Die Angelegenheit de« an geblich Vermißten in Heidelberg will immer noch nicht zur Ruhe kommen. Heute schreiben die „Dresdner Nachrichten" folgende«: Der längere Zeit al- verschollen bezeichuete Lehrer Fasold be- fiudet sich sät ewige» Lagen wieder wohlbehalten bei seinen hier «beiden Eltern, nachdem er einige Wochen lang, vou einer Gehirn- kraukheit befalle», in der Leipziger Universitätsklinik zuge- bracht hat. Geradezu unerklärlich ist nun da- Verhalten der Leipziger Polizeibehörde in dieser Angelegenheit. Al- Herr Fasold bei seiner Ankunft in Leipzig infolge seiner Krankheit bereit- in bewußtlosem Zustand« durch Organe der Polizei der Universitätsklinik zugesührt wurde, siud auch dessen Effecten und Papiere durchsucht worden, welche die bestimmtesten Ausschlüffe über die Person de- Kranken laben. Trotzdem hat e» die Polizei nicht für uothwendig erachtet, den Angehörigen oder Vorgesetzten desselben irgend welche Nachricht zu geben, selbst da nicht, als F. in den Blättern al- vermißt be zeichnet wurde. Erst durch den behandelnden Arzt siud die be« orgteu Ellern über da» Schicksal ihre- Sohne« in Kenntniß gesetzt worden, nachdem F. 23 Tage im Krankeahause verbracht hatte. E« wird abzuwarten sein, was man von der in der vor stehenden Mittheilung beschuldigten Stelle dazu sagen wird. Erst hieß e« bekanntlich, der Verschollene habe bewußtlos im hiesigen Krankenhause gelegen, eine Angabe, die sich als unbe gründet herausstellte. Vielleicht sind auch die obigen Behaup tungen grundlos. H Leipzig, 5. September. In vergangener Nacht kam abermals der Fall vor, daß ein Mann, und zwar ein Kohl gärtner au» Reudnitz, welcher sich auf einer Promenaden ruhebank am AugustuSplatze niedergelassen hatte und da selbst eingeschlasen war, vou einem GelegenheitSdieb bestohlen und ihm die Uhr au» der Westentasche gezogen wurde. Hierbei erwachte aber der Schläfer, eilte sofort dem davonfliehenden Diebe nach und ermöglichte seine Festnahme. ES war ein Handarbeiter auS Kämmerei, welcher natür lich in Hast kam. Ein Zweiter, der bei dem Diebstahl be hilflich gewesen, seiner Festnahme aber durch die Flucht ent gangen war, wurde in der Person eine« Lausburschen auSgemittrlt und heute Morgen gefänglich eiogezogen. — In der Kurzen Straße geriethen gestern Abend 2Stallschweizer in heftige» Streit mit einander, der schließlich dahin auS» artete, daß der Eine mit einer Striegel auf seinen Gegner loSschlug und ihm eine schwere Kopfverletzung beibrachte. Der Thäter wurde polizeilich zur Verantwortung gezogen. — In einem hiesigen größer» Kurzwaarengeschäst hatte sich der Markthelser verschiedener Unterschlagungen, sowiede» Diebflahl« von Maaren auS dem Geschäft schuldig gemacht. Als diese Unredlichkeiten zu Tage traten, überlieferte man den ungetreue» Markthelser der Polizei, wrlche denselben daraus gestern in Hast nahm. Von den gestohlenen Waareu wurde» noch erhebliche Posten vorgefunden und wieder zur Stell« geschafft. — In der Nürnberger Straße brach gestern Abend ein Zugpferd plötzlich zusammen und verendete auf der Stelle. Dasselbe wurde nachmal« durch den Caviller abgeholt. — Wegen Mißhandlung seine, Frau, die er sogar blutig geschlagen hatte, mußte i» ver- angenrr Nacht gegen einen in der Sternwartenstrabe wohn- often Handarbeiter polizeilich eingeschritten werden. — Der heute Morgen nach Alten bürg abgelassene Extrazug war von ungefähr 2000 Personen besetzt. — An der Ber liner Straße gerieth gestern Vormittag auf noch un- ermittelte Weise ein Haferstoppelfeld in Brand, der erst nach längerer Mühe unterdrückt werden konnte. — In verschiedenen hiesigen Geschäften wurden in letzter Zeit Tapez iererstosse. als Sammet, Plüsch rc., auf Verlangzettel hiesiger Meister durch einen angebiich Beaustragtm entnommen, bezüglich dessen sich nachmaiS herauSstellle, daß e» ein Betrüger war. der die Verlangzettel gefälscht und die Waare für sich ergaunert hatte. Gestern gelang eS nun, den Betrüger in der Person eine» vielfach bestraften Tapezierer gesellen au» Borna auszumitteln und ihn polizeilich zur Haft zu bringen. Die erlangten Maaren hatte er sofort nach Empfang stet« verkauft oder verpfändet. — Die im Monat August diese« IahreS aus der Magdeburger Bahn von hier weiter nach Breme», Rotterdam und Hamburg beförderten Auswanderer betrugen der Zahl nach 1242 Personen. * Eutritzsch. 5. September. Bor Kurzem ist auf der Delitzscher Straße in der Nähe deS hiesigen Orte« ein Baumfrevel verübt worden, ohne daß eS bisher gelungen war, den Thäter zu ermitteln. Die königl. Amt« Haupt mannschaft Leipzig hat sich daher veranlaßt gesehen. Demjenigen, durch dessen Anzeige die Ermittelung und gericht liche Bestrafung de» Schuldigen ermöglicht wird, eine ent sprechende Geldbelohnung aus Staatsmitteln zuzusichern. * Leutzsch» 5. September. Der hiesige Gemeinde rath hat den Beschluß gefaßt, den sogen. Wahren«, Weg, jetzige Bahnhofstraße — an welchem da» ErbS'sche Etavlissement „Waldhos Barneck" liegt, zu verbreitern und zu befchleußen und, e- wurde hierbei von Seiten de» Gemeinderath» festgesetzt, daß an dieser neuen Straße nur Villen und Landhäuser errichtet werden sollen, und zwar mit Rücksicht daraus, daß die hiesige Aue in gesund heit-polizeilicher Beziehung nur eine weitläufige Bebauung zulassen. Hingegen haben zwar einige Besitzer angrenzender Grundstücke, die überhaupt den ganzen Projekt Schwierigkeiten entgegenzustellen versucht haben, RecurS erhoben; ob mit Erfolg, da» ist zur Zeit noch nicht bekannt; jedenfalls aber dürsten die sanitairen Rücksichten ausschlag gebend sein. Chemnitz, 4. September. Eine Kundgebung der Theil- nahme an dem Schicksal unsere« tapferen LandSmanne», de» Fürsten Alexander von Bulgarien, au» unserer Stadt dürfte denselben erfreuen. Au» turnerischen Kreisen — an der Mitte der unter der Vorturnerschajt de» Herrn Max Oelmann stehenden Riege wurde in der Nacht vom 1. zum 2. September nachstehende« Telegramm an den Vater deS Prinzen abgesendet: Priv» Alexander vou Hessen, Jugenheim, Bergstraße. Gewiß im Sinne der gesammten Turnerschaft Deutschland- viel- iausendsache» Gut Heil dem manueSmuthigen, ehrenfesten Bulgarea- sürsten Alexander. Turnerriege M. O„ versammelt im viergarien „Vater Jahn", Chemnitz. Aus diese- Telegramm ging am 2. September nachstehende telegraphische Antwort ein: Jugenheim, Bergstraße. Herzlichen Dank den wackereu Turnern für gestrige freundliche Depesche. Pr. A. v. Hesse«. — Eine zu Montag. 6. September» Abend« beabsichtigte Volksversammlung inCbemnitz. in welcher Herr Michels« n au- Ascher-leden sprechen sollte, ist aus Grund tz. 9 de» Socialistengesetze» vom dortigen Polizeiamte verboten worden. — Bad Ottenstein bei Schwarzenberg ist von dem igen Besitzer Herrn Fr. Lorenz (dem auch da« Bad Hohen- ein-Ernstthal gehört) an einen Herrn au« Dresden für den Prri« vou 250,000 ull verkauft worden. Ei de »stock. 4. September. In dem benachbarten Schvnheide sind die Geinüther durch verschiedene vor gekommene Brandstiftungen sehr beunruhigt worden, so daß man jetzt daselbst Nachtwachen eingeführt hat. Am 1. September hatte ein verruchter Brandstifter da« Herrn Hoflieferant Flemmiug gehörige sogenannte BaumannShauS, im mittleren Theile de- Orl-S gelegen, in Brand gesteckt. Der Thätigkeit der Feuerwehr war eS zu verdanken, daß das Feuer nicht weiter um sich griff; durch dasselbe sind leider acht arme Familien obdachlos geworden. — Die Ein- weihungSseier der vom hiesigen ErzgebirgS- verein auf dem Biel erbauten Erholungshalle ist am Sedantag« io schönster Weise verlausen. Der Festzug, an dem die Vertreter hiesiger Behörden, da« Lehrercollegium und «ine größere Anzahl Vereine mit 2 Musikcorp» und ö Fahnen, sowie einem Vereinsemblem, einer Stimmgabel, theilnahmen, war ein sehr stattlicher. Die Festrede hielt Herr Schuldirector vr. Förster, der in derselben besonder- die Be strebungen der GebirgSvereine beleuchtete und die Halle al» eine Stätte geistiger und körperlicher Erholung bezeichnete. De- Protector» de» Verein«, Sr. königl. Hoheit de» Prinzen Georg, wurde in einem „Glückauf!" gedacht und ihm später ein Begrüßungstelegramm übersendet, da» huldvollste Er widerung fand. Der Vorsitzende im Gesammtvorstand. Herr vr. Köhler au« Schneeberg, widmete dem rührigen Vereine Worte der Anerkennung. Für die Halle war von Herrn Glaß eine Fahne gestiftet worden. s Plauen, 3. September. Bei Gelegenheit der Ein quartierung, welche unsere Stadt in voriger Woche bekam, wurden an Soldaten focialistische Schriften vertheilt. Die hiesige Polizei hat den Verbreiter dieser Schriften er mittelt und denselben gestern Abeud verhaftet. Es ist die» ein Schriftsteller, Namen» Jen» Christenfen, welcher au» Berlin aus Grund des Socialistengesetze» ausgewiesen, jetzt in hiesiger Stadt domicilirt. Hoffentlich wird durch diesen Vor gang die hiesige Einwohnerschaft, welche in ihrer großen Mehrzahl den Ordnung-Parteien angehört, ebensowenig in Verruf kommen, als dadurch, daß am Sedanfeste von unsicht barer Hand eine rothe Fahne auf einer Straße aufgepflanzt worden war. Bernstadt, 3. September. Der hiesige Lohgerbermeister Moritz Hübner, ein sehr rühriger junger Gewerbtreibender, war am heutigen Morgen gegen 4 Uhr ausgestandcn, um eine in seiner Werkstatt befindliche, zum Einweichen der Felle be stimmte Grube zu reinigen. Hierbei wurde er von auS- strömenden giftigen Gasen betäubt und stürzte in die Grube, von deren flüssigem Inhalte er dann wohl noch etwa» einschluckte. Zum Glück hatte er beim Beginn feiner Arbeit seinen Lehrling Emil Rohne geweckt, und dieser besaß Geistes gegenwart genug, sofort H.'S Ehefrau herbeizurusen, um mit ihr vereint den Verunglückten zu retten. Allein auch Frau H., die wohl etwa» zu hastig in die Grube hinabgestiegen sein mochte, stürzte bald betäubt neben ihrem Manne nieder. Schnell ries nun der Lehrling eine Anzahl Nachbarn herbei, welche die beiden Leblosen mit großer Anstrengung an der etwa 4 Ellen tiefen Grube herausgezogen. Der Schuh macher Sakete, gen. Ebermann, stieg muthig in die Grube und schlang Seile um die Verunglückten, an denen sie von den Gebrüdern Wunderlich heraufgezogen wurden. Während Meister H. zunächst völlig starr dalag, warf dessen Frau, welche dem Einflüsse der giftigen Gase wesentlich kürzere Zeit auSgesetzt gewesen war, sich in heftigen Krampfzuckungen herum. Den Bemühungen de- rasch herbeigeeilten Herrn Vr. weck. WienSkowitz gelang e» sehr bald. Lebenszeichen her vorzurufen bez. Beruhigung zu schaffen, und e« ist begründete Hoffnung vorhanden, daß beide Verunglückte am Leben er halten bleiben. Riesa, 3. September. Einer so hohen Temperatur zum Lorenzkirchner Markt wie die-mal wissen sich selbst alte Besucher de» Markte- nicht zu entsinnen. Bei 24 bis 25 Grad R. Lustwärme im Schatten war der Aufenthalt in den Zelten, wo in Folge de» abgeschlossenen, jeden Lustzug verhindernden Raumes die Temperatur noch um mehrere Grade höher war. höchst unangenehm; beim Eintritt in die dort herrschende schwüle uud trockene Atmosphäre glaubte man unwillkürlich in ein Schwitzbad gerathen zu sein und ohne einen reichlichen Sckweißerguß hat auch kein Gast die Räume der Zeltstadt verlassen. Natürlich erzeugte diese afrikanische Hitze einen kapitalen Durst und diesen wieder vermochte man nur durch wiederholte- Trinken zwar nickt zu bannen, aber doch einigermaßen zu löschen, und so war eS kein Wunder, daß diesmal der Consum an Getränken den an Speisen weit übcrstig, da eine schwüle Temperatur erfah rungsgemäß nur trockene Kehlen aber keinen hungrigen Magen erzeugt und demzufolge keinen gesunden Appetit aus- kommen läßt. An Besuchern hat eS, wie vorauSzuschen war, nicht gefehlt, obwohl die Frequenz, besonders in früheren Jahren, schon «ine bessere gewesen ist. Der Markt hat eben heute — wenigsten« der Jahrmarkt — vorwiegend den Charakter eines Volksfestes angenommen und nur der Viehmarkt hat als solcher noch eine Bedeutung voa Belang. Mit der Zahl der Verkaufsbuden hat auch die Zahl der Schaubuden rc. in letzter Zeit bedeutend abgenommeu und nur die RestaurationSzelte und der Tingel-Tangel behaupten sich auf ihrer Höhe. Daß man die Elbwiesen-Meßstadt in Lorenzkirchen entweder mit Dampfschiff, oder mit Achse, oder nach Befinden auch zu Fuß oder in neuerer Zeit auch not Velvcipcd auszusuchen pflegt, ist hinlänglich bekannt; noch nicht dagcwesen aber dürfte eS sein, daß man ihr schwimmend, in Adam» Costüm, zu nahen den Versuch gemacht hat. E» war gewiß eine originelle Idee, al« gestern Nachmittag nach 4 Uhr 11 Herren au» Riesa von der hiesigen Schwimmanstalt ab eine Schwimm Partie nach Lorenzkirchen in Scene setzten. Die Schwimmdauer der Einzelnen war sehr verschieden und schwankte zwischen 55 bi» 120 Minuten. Nach erfolgter Landung fühlte sich Keiner außergewöhnlich ermattet und nachdem ein Imbiß eingenommen und die sonstigen Sehens würdigkeiten aus dem Lorenzkirchner Markt durchgenommen worden waren, erfolgte die Rückkehr mittelst eine» größeren Wagen», der von einem Theilnehmer gestellt wurde, in der fröhlichsten Stimmung. -s Dresden, 4. September. AuS Anlaß de« Jahres tage« der Verleihung der sächsischen Verfassung wurden heute seiten» der Stadt Dresden mehrere Hundert Arme gespeist. Abend» waren die öffentlichen Plätze der Stadt durch GaSpyramiden festlich beleuchtet. — Am Freitag gab Kammerherr Graf Luckner den Generälen und Osficieren aus dem Manöverfeld hinter Ober häßlich bei Dippoldiswalde ein Frühstück. Nachdem ,da» Ganze Halt!" geblasen war, fuhren statt der Kanonen die Speise- und Geschirrwagen de» Herrn Grafen und deS Herrn Hostraiteur Siegel in die GesechtSlinie und wurden mit großer Energie ohne widerstand genommen. Dresden, 4. September. Die für Bad Elster be stimmte Brunnengruppe, welche der hiesige Meister Hultzsch modellirt hat, geht im Atelier de« auSsührenden Bildhauer» A. Gerold ihrer Vollendung entgegen. Wenn auch noch die letzte Hand namentlich an die Durchgeistigung der Züge der beiden Frauengestalten zu legen ist. so erkennt man doch schon jetzt, daß »n Marmor der schöne Gedanke, den Meister Hultzsch verkörpern wollte, klar und vollkommen zur wucherten FelSblock und beugt sich vor, um au» der Schale in ihrer linken Hand der Frauengestalt, die zu ihrer Rechten kniet, zu trinken zu geben. Diese Frouengestalt. in schlichter Tracht, verräth durch einen leidenden Zug im Auge und durch das Tüchlein. welche» sie über den Kops gebunden hat» daß sie hier Heilung sucht, Slrohhnt und Reisebündel hat sie an der Quelle abgelegt: au« dem liebevollen Blick der Nymphe erkennen wir schon die Gewißheit ihrer Heilung. Ohne jede Mühe empfängt der Beschauer diese» I Eindruck, der durch die Formenschvnheit der Grupp» seiue ästhetische Weihe erlangt, so daß man an eine dauerude Wirkung des edelschönen Bildwerk« auf die Besucherinnen de« schönen Elsterthale« glauben darf. Au-gesührt ist e« in grünlichschimmerndem Carrara-Marmor und hat durch den Blätterschmuck der Nymphe namentlich und durch Tieseu in der Gewandung außergewöhnliche Mühe gemacht. Mühevoll ist auch die Beförderung de- Murmorblocke« voa Italien nach Dresden gewesen; der 300 Ctr. schwere Stein mußte aus eine besondere Lowry verladen und hier in Dr««dea von zwei Krahnen aus den zwölsspännigen Rollwagen gehoben werden. Die Frauengestalten find in eiaundeindnttrl Lebens größe aufgesaßt, mit dem Sockel, der noch nicht in Arbeit ist, dürfte demnach die Gruppe mehrere Meter hoch werden, so daß ihre Aufstellung im Freien sich von selbst gebietet. Da diese Frage erst im nächsten Frühjahr und im Hinblick auf die Neubauten in Elster zu lösen ist, so braucht da» schöne Kunstwerk wohl kaum biS October, wie verabredet, bi» zum letzten Feilenstrich fertig zu sein und wird dann auch jedenfalls erst in der Residenz zur öffentlichen Ausstellung gelangen. Vermischtes. ----Berlin, 4. September. In den October diese« Jahre» fallen die Jubiläen zweier Orden, und zwar de» am 18. October 1881 zu Königsberg i. Pr. gestifteten königlich preußischen Kronen«Orden« und de« königlich sächsischen Militair-St. Heinrich» Orden«, welcher am 7. October 150 Jahre besteht. Der vornehmste Träger de« letzteren ist Se. Majestät der Deutsch e Kaiser. ES war am 9. October 1870 im Hauptquartier zu Versailles, al« der königlich sächsische Geaeraladjutant von Thielau im Aufträge des König- Johann von Sachsen dem Könige Wilhelm da» Großkreuz de« sächsischen Militair- St. Heinrich-Orden« überbrachte. Da- gleichzeitig übrrbrachte königliche Handschreiben mit dem Patente enthielt die Er klärung, daß König Johann in Erinnerung an die ruhmreiche Führung der deutschen Armeen im Jahre 1870 die für den König Wilhelm bestimmte Dekoration mit einem Lorbeer kranze um da- Mittelfeld geschmückt und dabei bestimmt habe, daß die auf diese Weise außergewöhnlich geschmückten Insignien nur von Sr. Majestät dem Könige von Preußen und sonst von Niemandem getragen werden sollten. Der St. Heinrich-Orden wurde schon am 7. Oktober 1736 von König Friedrich August Hl. von Polen und Kurfürsten von Sachsen zu Hubertsburg ohne Unterschied von Graden ge stiftet und am StistungStagc an mehrere Würdenträger ver liehen. Eine weitere Verleihung hat dann aber bi» zum Jahre 1786 nicht stattgefunden. Erst am 4. September letzteren IahreS erfolgte durch den Administrator der sächsischen Kur würde» Prinzen Xaver, eine Erneuerung de« Ordens mit verschiedenen Graden, 1796 und 1807 abermal» Verände rungen» bi» das Statut vom 23. December 1829 von König Anton in seinem noch jetzt geltenden Umsange festgesetzt wurde. Sein Name soll an dm deutschen König und römi schen Kaiser Heinrich II. erinnern, der dem sächsischen Für stenhause angchörte und den Beinamen .der Heilige" (auch .Vater der Mönche" und .Hüffelholz" oder der .Hinkende") erhielt. Er regiert« vom Jahre 1002 bi» 1024. Die Insignien werden in einem hellblauen, mit zwei schmalen citronengelben Streifen geränderten Bande getragen und be stehen in einem goldenen, achtspitzigen, mit weiß emaillirtcm Rande eingefaßten Kreuze, dessen Arme durch vier sogenannte Rautmkronen, grün mit goldenen Verzierungen, also einem Theile deS sächsischen WappenbildeS, verbunden sind. Da» aus der Mitte de» Kreuzes liegende runde Schild ist von gelber Emaille, mit einen, blau emaillirtem Rande umgeben, in ' welchem sich mit goldenen Buchstaben die Inschrist: briässricus) ^ug(ustus) Rer LarouiLs instaurnvit befindet. I» dem gelb emaillirlen Miltelschilde steht die Figur de» Kaiser» Heinrich II. in voller mittelalterlicher KriegSrüfiung, vom Knie an in ganzer Figur, mit einem Hermelinmantel bekleidet, aus dem Haupte eine Kaiserkrone, in der rechten Hand da- Sccpter, in der linken die Weltkugel; links die Buchstaben 8t., rechts Uenr(ieus). Der zum Großkreuze getragene Stern bat 8 Spitze» mit 48 geperlten Doppelstrahlc», dasselbe Mittelschild, wie da« Ordenökreuz, aber in dem blauen Rande oben den Wahlspruch des Orden»: „Virtuti in RolloI", und unter zwei Lorbeerzwcigen den grünen Lorbeerkranz, der den blauen Rand deS Mittelschildcs einschließt, trägt Kaiser Wilhelm als König von Preußen einzig und allein auf seinen Insignien. Die Aehnlichkeit de» KaiserbildeS im Mittelschilde mit dem de- König» Ferdinand von Spanien (beide Fürsten mit dem Beinamen „der Heilige") in dem spanischen Misitair-St. Ferdinand-Orden, gestiftet 1811, ist auffallend und läßt auf eine Nachahmung schließen. — Läßt sich ein Jäger von Treibern da» Wild vou fremdem Iagdterrain au» nach seinem eigenen zutreiben, um «S sodann aus eigenem Gebiete auf dem Anstande zu er legen, so macht er sich nach einem Urtheil de» Reichs gericht», II. Strafsenat«, vom 1. Juni d. I. dadurch deS Jagd vergehend auS tz. 292 de« Str.-G.-B. schuldig. -s- Halle a. S.. 4. September. Heute Vormittag wurde die Provinzial-Gartenbau-AuSstellung de» hiesigen Gartenbau-Verein», welche bis zum 8. V. M. währt, eröffnet. Der an sie ergangenen Einladung hatten n. A. Folge gegeben die Herren Oberpräsident der Provinz Sachsen, v. Wolfs, Excelle»,, RegicrnngSpräsivcnt v. Diest, LandeS- director Gras v. Wintzingerode-Knorr, RegierungSrath Fuhrmann, die Spitzen der hiesigen königlichen, städtischen, geistlichen und Schulbehörde» in großer Anzahl. Die Stadt musikcapelle eröffnete die Eröffnungsfeier mit Vortrag deS ChoralS „Lobe den Herrn", worauf Herr Regierungspräsi dent v. Diest, der sich an die Spitze de- Unternehmen» ge stellt. die Eröffnungsrede hielt. Derselbe stattete zunächst Dank ab dem Ministerium für Landwirthschast, der Pro- vinzial-Regiernng. dem Magistrat und Stadtverordneten- Collegium zu Halle, den Ausstellern für rege Antheilnahme, sei eS durch Gewährung von StaatSmedaillen, Zuwendung von Subventionen oder durch reiche Beschickung der Ausstel lung — und ging dann über zu dem wohlgeiungenen Werke selbst, da- die früheren gleichen Ausstellungen bei Weitem übertroffen hat. Die herzlich gehaltene Ansprache wirkt« auf die zahjreichen Anwesenden recht wohllhuend. Darauf er griff Herr Privatdocent vr Hetzer, der Vorsitzende de» Ausstellung» ComitöS, daS Wort und dankte dem Herrn Re gierungspräsidenten für die gesprochenen wohlmeinenden Worte. Ans das anSgebrachle Hoch auf unseren verehrten Kaiser stimmte Alle« dreimal freudig ei», nach dessen Verhallen die Musikkapelle die preußische Volkshymne intonirte. Hierauf traten die Herren unter Führung de» AuSstellnngS-Comit-S einen Rnndgang durch die großen Ausstellungsräume von .Freybcrg'S Garten" an, sich recht befriedigend über da» Ge sehene auSlassend. Die Ausstellung selbst bietet namentlich für den Kenner und Blumenfreund de» Interessante» viel. E» würde zu weit führen, all die herrlichen Sache» liier namentlich aus- zusühren, eS darf wohl genügen, wenn gesagt wird, eS bat ein jeder Aussteller sein Beste- in Warmhau»-. KalthauSvflanzc». Sämereien, Bindereien, Obst. Maschinen. Gcrätben u. s. w. ge liefert. Die Liste der mit einem Preise Ausgezeichneten werde ich Ihnen morgen zustellc» könncn. dieselbe war beute noch nicht abgeschlossen. Den ersten Preis hat erhalten Herr Obergärtner Strauß (Rancbsuß' Danipsbrancrci, Actien-Gc- sellschast bierselbst) für die Kaisergrnppe (Palmen rc). den zweiten Preis die HandelSgärtncrci von M. Huth in Wörmlitz bei Halle für eine Palmengruppe. — Gestern Abend passirte, mit dem Schnellzuge von Berlin kommend, nnsern Babnhos Sr. kaiserl. königl. Hoheit der Kronprinz de» deutschen Reiche«. Der hohe Herr verließ sofort nach Ankunft de« Zuge« den Salonwagen und erging sich aus dem Perron, den Herrn Regierung»- und Baurätb zur Riede«
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview