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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188610053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-05
- Monat1886-10
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1886
- Autor
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Grfcdcirir täglich früh ü'/, Uhr. Ur-artion und Lkpr-itioo IohaaueSgaffe 8. Sprechstunden der Kedaklu»«: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag- 5—k Uhr. gli die Rtta,»d, ei»,«ta»dter Manuirripte «»cht ßch du N«da«>«n m»r »rrdmekch. Annahme der für die nr«ftfol,end« Nummer bestimmten Inserate, an Woche,itaaeu bis S Uhr Nachmittag», au L«> »- un» Festtagen früh dt»'/,6 Uhr. 3n drn /ilinlrn für Ins.-Annahmr: Otto »ei»>», UntvcrfitätSstraße 1. LoniS lösche, Kalharinenstr. 23, p. nur bis '/.S Uhr. TaMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Meß-Anflage LS,7SV. ^bonnemruisprei» viertelj. 4'/, Mst. inci. Brmgerloh» 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 PI. Belegeremplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» (in Tageblatt-Format gesalzt) ahne PostbesSrderuiig 50 Mk. «lt Poslbeförderung 60 Mk. Inserate 6gespaltme Petitzeile 20 Pf. SrSßere Schriften laut uns. Preisverzeichnis Tabellarischer u.Zifjcrnjatz nach höhermTarif tlrelämen unter dem RedactionSstrich die sgespa». Zeile SO Pf., vor den Familie „Nachrichten die sgespaliene Zeile 40 Pf. Inserate sind stets an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prneoumeramio oder durch Post nachnahme. L78. Dienstag den 5. Oktober 1886. 8V. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachnng. Die Leuchtkraft veS städtischen Leuchtgase» betrug in der Zeit vom 27. vorigen bis zum 3. diese- Monat» im Argand- brenner bei 2.5 Millimeter Druck und 140 Litern stündlichem Consum da» 16.16 fache der Leuchtkraft der deutschen Normal kerze von 50 Millimeter Flammenhöbc. Da» specisische Gewicht stellt sich im Mittel aus 0.453. Leipzig, am 4. October 1886. Des RathS Deputation zu de» Gasanstalten. Wir machen hierdurch öffentlich bekannt, 1) daß alle in Leipzig wohnhaften Knaben, welche Ostern 1885 und Ostern 1886 au« einer der hiesigen Volk»- schulen entlassen worden oder von einer höheren Schule abgegangen sind, ohne im letzteren Falle daS 15. Lebens jahr vollendet und die Elaste erreicht zn haben, welche diesem Älter nach dem Plaue der Schule entspricht, zu dem Besuche der Fortbildungsschule für Knabe» verpflichtet sind; 2) daß die Anmeldung derselben, wenn sie im Bezirke der I. Fortbildungsschule wohnhaft sind, bei Herrn Direktor Puschmann, dasern sie sich aber im Bezirke der II. Fort bildungsschule aushalten, bei Herrn Dircclor vr. Ttörl zu erfolge» bat; 3) dast auch diejenige» Knabe« anzumelde» stnd, welche aus irgend einem Grunde von de» Besuche der städtischen Fortbildungsschule ent bunden zu sein glauben; 4) daß hier eniziehende Knaben, welche Ostern 1884, 1835 und 1886 aus einer auswärtigen Volksschule entlasten worden sind, ebenfalls zum Besuche der Fortbildungsschule verpflichtet und sofort, spätesten- aber binnen drei Tagen nach dem Einzüge, bei dem Direktor der FonvilbuiigSswule ihres Bezirks anzumelden sind; 5) daß Ellern. Lebrherren, Dienstkerrfchasten und Arbeit geber bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 30 die »n Falle der Nichlerlegung in Hast umzuwandeln ist, die schulpflichtigen Knaben zu dieser Anmel dung anzuhalte» »der letztere selbst vorzn- nehmen haben. Leipzig, am 30. Scpttmder 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Äeorgi. Lehnert. Bekanntmachung. Die Lokalitäten der Rechnung?- und Castenverwaltung der Gasanstalten (Ritterstraße 6, I.) bleiben roegen vorzu- nehmender Reinigung, mit Ausnahme dcS BureauS für Beleuchtungswesen Sonnabend, den S. Oktober ds. I» geschlossen. Leipzig, am 1. October 188«. DeS RathS der Stadt Leipzig Deputation zu den Gasanstalten. Bekanntmachung Die Herstellung von Gra»>llrvuons in der Harkort-Stra-e soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS. II. Etage. Zimmer Nr. 14. auS und können daselbst eingesehen, resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Auf schrift: „Trottoirlrgung in der Harkort-Ttrafle" versehen ebe»vaselb,l und zwar bi» zum 9. Oktober 1886 Nach- mittag» 5 Uhr einzureichcn. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtliche Offerten abzulchnen. Leipzig, am 1. October 1886. Id 3568 DeS RathS der Stadt Leipzig Straßenbau-Deputation. Vrrkstahls^Brkanntmachllna. Gestohlen wurden vier erttatteler Anceiae »usolae 1) ca. >8 Meter Zoll starkes und ca. 8 Meter ein Zoll starkes Vltirohr. ein großer Messin» - Wasserhahn und ein Thürschloß mit Mefsingplatte, vom Dachboden der alten Ricolai- schule am Nicolaikirchdose, vom 20. bis 27. vor. Mt».; 2) eine silberne »ylinheruhr mit Sekunde, gelben Ringen aus dem Zifferblatte und der Nr. 71,930, ein schwarzer Alparea- Regeuschirm und ein steifer blaogesüiierter schwarzer Ailzhut an» dem Tonzsaale der Tonhalle, Nr. 12 der Elsierstraße, am 26. vor. MiS. Abend«; 3) IS Dutzend Epielkarten, ein Aernrohr von gelbem Metall, 2 Etegesttzalrr v I.1870<7l. ein Srönungsthalrr v. I. 1866, eine Anzahl Gepicht»- und Geschichtsbücher, sowie Elasfiker in roihen, grünen und blauen Einbänden und mehrere broschirte »tssenschastitche Bücher, au« einem GeichästSlocal« >- Nr. 27 der Wmdmühlenstraße, vom 27. bi» 28. v. Mi», mittelst Einbruch«; 4) ein großer Mkssin»lruch»er mit angeschraubiem Fuß au« der Hausflur in Nr. 7 der Zeitzer Straße vor ca. 3 Wochen; 5) ein kleine- Etlichen, signirt „k. 0. 38,335", 5 Kilo schwer, Der Inhaber de« von unserem 2. Filial als abhanden . . n -- ^— gekommen enqezeigten Interimsscheins Uber da» Sparkassen- enthaltend »'s, Meter dunkelblauwoNene» Klkiverftoff und 1 Meter buck Ser. II Nr. 114096 wird hierdurch ausgefordert, den- dunklen. mit Blumen bestick,en Et.fl («leivcinsatz) von einem Roll- sciben innerhalb 3 Monalen und längsten» am 7. Januar 1887 an die Unterzeichnete Anstalt zurückzugeben oder sein Recht daran zu beweisen, widrigenfalls der Sparcaffenordnung gemäß dem angemeldelen Verlusiträger, nach erfolgter Beeivi gnng seiner Anzeige, das Buck auSgehändigt werden wird. Leipzig, den 2. October 1886. Die Derwaltang deS Leihhauses und der Sparkasse. Bekanntmachung. Die Ausführung von Pflasierarbeilci, in der Harkort-Stratze soll an einen Unternebmcr in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, RalhhauS, ll. Etage. Zimmer Nr. 14, aus und können daselbst eingeseben resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterarbeitrn in der Harkort-Ttraße" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 9. October 1886 Nachmittags 5 Uhr einzureichen. Ter Nach behält sich das Recht vor, sämmtliche Offerten abzulehnen. Leipzig, am 1. October 1886. DeS RathS der Stadt Leipzig Id. 3568. Straßenbau-Deputation. Versteigerung von Bauplätzen in der Aor-vorsta-t. Folgende der Stadtgemeinde gehörige Bauplätze der Baublöcke II und I V deS Nördlichen Bebauungs planes und zwar »ach den bekr. ParcellirungSplänen vom Baublock II 1) Bauplatz Nr. 4 an der Aorkstraße mit 742.96 qm, 2) - -5-- » - 742.96 » vom Baublock IV 3) Bauplatz Nr. 5 an der Gneiseoaustraßc mit 763.04 qm, 4) » -6»» » » 579 5t » 5) » . 13 - - Yorkstraße . 579.91 - 6) « - 14 » - - « 579.51 » Flächcngehält sollen zum Verkaufe versteigert werden und beraumen wir hierzu aus Freitag, den 22. Oetober d. I., Vormittags IU Uhr «m Saale der Alten LLaage, Katharinenstraße Nr. 1, 2. Elage, VersieigerungSlcrniiii an. Derselbe wird püncttich zur angegebenen Stunde eröffnet und die Versteigerung bezüglich eine» jeden der einzeln nach einander in obiger Reihenfolge auSgebotcnen Bauplätze geichlosten werken, wenn darauf »ach dreimaligem Ausrufe kein weiteres Gebot mehr erfolgt. Tie BersteigerungSbedingungen nebst den ParcellirungS- Pläne» liegen ans dem RatbhauSsaale. l. Etage, zur Eiusichl- nabnie au», und c» sind davon Exemplare in der Sportel« casie I ebendaselbst, Zimmer Nr. 2. für l -ckl 20 -4 ver käuflich. Leipzig, den 28. September 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. l » öl21. I)r. Georgi. Cerutti. vcrmirWng. Die gegenwärtig von der Gesellschaft Harmonie erinietheten Loc«IilStei> der I. und 2. Etage >m UniverstlätSgrundstück», ..Preußische« Ha»«" benannt, Goethestrabe Nr. 6, werden am 30. Sevtember 1887 miethfrei. Geehrte Reflektanten wollen sich bei dem Unterzeichneten Uni- versiiilS-Rentamt melden. Leipzig, am 4. October 1886. U>tp<rfltütA-NrNt<Ml. Gedhurdtz wagen aus dem Büterboden des Bayerische» BalmbofS oder aus der Fahrt vom Brühl dahin, vom 29. bis 30. vor. MtS.; ' 6) ein dunkelbrauner, fast neuer L«Ul»irrüdrr«rher, im Henkel der Name „Lnwt Voxei'', eia Paar schwarze ßammgarnstofl- hOsen mit weiß- und vlauseidenen Fäden durchzogen, ei» Paar ab getragene braune EtoffpOscn mit eingeietzieni Kreuz, ein Paar säst neue kalblederne Stiefeletten mit Toppcliohlen, ein dunkelblauer Winterüderzirder, glatterStoff. mitSammetkragen, ein dunkelbrauner TaillrnrOck mit mattrothen Fäden durchzogen, Borden besah und der Firwa,.Lnut VoxeI"im Henkel, eine Weste von schwarzem, mit weißen Fäden durchzogenen Stoff, ein Paar braunmelirte Stoffhosen mit „L. V." gezeichneten Knöpfen, ein fast neuer Aiirug, Rock, Hose und Weste, von ichwarzem Kammgarnstoff, ein fast neuer schwarzer Tommerüberzicher. eine neue silberne Rcmontoiruhr mit Gold rand, Secunde und Nummer 129,885, ei» bläulich-S Aaquet von starkem Stoff, eia Paar Hosen und eine Weste von dunkelblauem Winterstoff, eine alte silberne Cnlindernhr mit eingrovirtcm Hau« auf der Rückseite und kurzer Nickelkette, aus einer Wohnung in Nr. 13 der Tauchaerstraße, am 30. vor. Mt». Mittag«: 7) eia Plüsch-Portemonnaie. olivensarbig, m,t 47 »l S -H, in der Petersstraße mittelst TascheuPiebstahlS, am 30. vor. Mt». Abend«: 8) 8 Biflarpbille von Elfenbein, weiß, weiß mit schwarzem Ring, röthlich mit einem Riß, 2 graue rotkkantige Tischdecken, weiß gemustert, au» einem verschlossenen Gastlocal in Nr. 36 der Tusonrstraße mittelst EittftkigenS, am 3. ds«. MtS. früh 3—6 Uhr; 9) ein ca. 16 Meter langer, ca. 2 Eentimcier starker Gummi- schlanch, mit Mesiing-Schraubenstück und ebensolchem Strahlmund- ftück, au« einer Piöce in Nr. 14 der Große» Fleischcrgasse, seit 10. vor. Mt«.; 10) eine silberne Ltzlinderutzr ohne Secunde. mit Goldrand, Rückseite blumenartig verziert, von der Mitte de« Zifferblattes nach der 6 einige Riffe, am 3. ds«. MtS. Nachmittags aus dem Roßplatze mittelst Taschendirdftahl». Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände »der den Thäter sind ungesäumt bei uuserer Lrimiaal. VdthcUung zur Avzeiae ,u bringen. Leipzig, am 4. October 1886. Taa Pvlixet-Amt »er Stadt Leipzig. Bretichneidrr. K. Gesun-tn oder als herrenlos abgegeben resp. angemeldet wurden innerhalb der letztvergangenen 3 Monate solgende Gegenstände: eine silberne Damen- und Herren-Eylinderiihr. verschiedene goldene Ringe, div. Armbänder, Brache» und Medaillons, ein goldenes Kreuz, verschiedene Halsketten, eine mit Medaillon, ein Paar goldene Ohrringe in einem Portemonnaie, mehrere Brillen und Klemmer, 9 Kindermesser, verschiedene Ligarren- eluiS, 14 Llgarrenspitzcheii, ein Etui mit Overat.-Instrumenten, ein Tvllettenspiegel, eine Mundorgel, eine Scheere, 6 Taschen- kämme, ein Beutel mit Bier- und Speiscmarken, 86 Slück Elaviertheilchen, ein Baedeker „Nordoentschland" and ela Henlschel „Telegraph Nr. 3". ein Gesangbuch, ein Zeug- Handtäschchen, ein Packet Schnüre. 5 Paar und 5 einzelne Handschuhe, verschiedene Taschentücher, eine Sammetschleise, 3 Shlivsc (einer mit Radel), eine Damast-Serviette, ein Vor hemd mit Boldnäherei, eine Badehose mit Froltirhandiuch, 2 buutleiuene Hemden in braunem Taschentuch, eme Frauen jacke, ein schwarzer Taillenumhang, ein grauwollene- Um- schlagetuch, ein AtlaSkinderkragen, ein Kliideijark.hen, ein Mädchenmantel, eine Rcisemütze, ein weißer Tamcnstrohhut, ein Herren-Stroh- und Filzbut, 2 Mädchenstrodbüte, ein Paar Sammetpantoffeln, ein Paar Damenlederhausschuhe, ein Paar Hosen. 2 Leder-Umhängetaschen (eine mit ein Paar Hosen und einem „Berliner"-Unischlag), eine Kindcrivagendecke, eia Handkorb mit einem Tuch, eine Drahtsigur, 3 Eiien- gewichte, 2 Schraubenschlüssel, 2 Hammer, 3 Pnckct Schiejer- nägel, «ine Pserdedtcke, 2 Peiliche», ein Sattelgurt, ein Handwagen, ein» Anzahl Geldtäschchen und Portemonnaie« mit Beträgen bi« zn 8 ^l 42 -4. sowie einzelne Beträge bi« zu 30 darunter eia Dollar, eine Avzahjl Leibhau«, und andere Pfandscheine, eia volllooS der 6 Berloomnq der Au«, stellung sür Kunst und Lunstgrwerbe zu Weimar, 2 Twiden- denscheiae von Aktien der Sächs. Kammgarnspinnerei zu Hartha», »tue Anzahl Souuea- uud Regeuschirme, darunter solch« sür Kiader, sowl« mehrrre SpazNrstScke, rudlich et. Di« unbekannten Eigenthümer dieser zum Theil vermuthlich von rüheren Diebstählen herrührendeu Gegenstände, unter welchen außcr- »ein in der N colnikirchc vom 1. bis 15. August d. I, ausgesundeae enthalten sind, werde» hierdurch ausgesordert, sich zur Empsang- uahme derselben rechtzeitig in unserem Commissariat zu melden, andernsnlls darüber nach F 239 de« Bürger!. Ges.-BuchS anderweit Verfügt werden wird. . »» » Gleichzeitig sordein wir auch Diejenigen, welch« im 3. Quartale 1883 Fundgcgenstäiide bei uns abgegeben haben, deren Eigenthümer nicht zu ermitteln gewesen find, aus, diese Gegenständ« zurückzusor- dern, andernsalls auch hierüber den Rechten gemäß versagt wer den wird. Leipzig, am 1. October 1886. Das Polizeiamt Per Etapt Leipzig. Bretschneider. Michael. Mederlägei^vermiethung. Im UniversitälSgrundstücke, „Preußische« HauS" benauut, Gorthe- straße Nr. 6, sind 2 Niederlagen von rund 30 und 17 qm Bodeafliche sür das ganze Jahr und 1 dcrgl. von rund 17 qm Bodenfläche sür die Zeit außerhalb der Messen an den Meistbietende», jedoch unter Vorbehalt der Auswahl unter den Licitaatea, zu vermielhen. Reflektanten wollen in dem aus Dienstag, drn 12. Lctoder 1886. vormittag 16 ktr auberauniten LicitationSIermine im UniversitatS-Rentamt«, wo auch die VersieigerungS-Beduigungen cinzuseheu sind, ihre Gebote persön lich abgeben. Leipzig, am 4. October 1886. UiiiperfttätS-Reutamt. Gebhardt. Nichtamtlicher Theil. Lord Lhurchill's Rede. TiSra'S Antwort auf die Interpellationen über die bulgarische Frage Hai in England einen Widerhall gefunden, der wohl weder in Pest und Wien, noch in St. Petersburg erwartet worden ist Lord C>'urchill"S Rede in Dratford enthält die denkbar schärfste Bcrurthciinng von Rußland» Vorgehen in Bulgarien und begrüßt Oesterreich-Ungarn al ben Beschützer und Vorkämpfer der Unabhängigkeit drr Ballaustoaten. L,«za'- Wort von der Ausrechthaltung dieser Uaabhängigkeit hat England znm Bundesgenossen Oesterreich« llngarn» gemacht und da« sonst so kalt derechnende Infei- volk plötzlich au« seiner Zurückhaltung hervorgelockt. Zwar hütet sich auch der heißblütige Lord Churchill, bindende Verpflichtungen zu übernehme», aber da« Versprechen, >»i Falle xjncr kriegerischen Wendung diejenigen Mächte z» unterstützen, welche den Frieden Europa« und die Freiheit der Nationen suchen, ist mehr, als England in kritische» Fällen seit langer Zeit zu thun pflegte. Auch Lord Churchill rechnet »och aus die moralische Macht von Englands Eintreten zu Gunsten der bedrohte» Völker, aber er bat bas große Wort ausgesprochen, daß England die selbst süchtige und furchtsame Isolirung in der Stunde der Gefahr verschmähe. Nach den vorsichtigen Erklärungen, welche der „Standard" noch vor kurzer Zeit in der bulgarische» Angelegen heit veröffentlicht hat, klingt die Rede Churchill'- fast wie da» grollen dcS DcnnerS, welche« ein hrrannahendeS Gewitter verkündet. Rußland wird daraus entnehme», daß England koch wohl ernster zu nehmen ist, als man bisher in St. Peters- bürg und Moskau zu glauben geneigt war. Katkow's Aus sassung, daß England auch eine russische Diktatur in Bulgarien ohne ernsten Widerstand dulden würde, war ohne hinreichende Kenntniß der Absichten der englischen Regierung entstanden. Die Kritik, welche Lord Churchill den russischen Zettelungen aus der Balkanhalbinsel widmet, läßt an Bitterkeit und Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Er spricht von einer brutalen feigen Verschwörung, welcher e» gelungen sei, den jungen bulgarischen Staat, bevor er sich consoliviren konnte, seine- Führers zu berauben, aus den er sein ganze« Vertrauen gesetzt Halle, und gegenwärtig erscheint nicht nur die Freiheit Bulgariens, sondern auch die Serbien» und Rumäniens stark gefährdet. Bulgarien wird daran« er kennen. baß eine Wiederwahl de« Fürsten Alexander durch die Große Sobranja a»f die moralische Unterstützung Eng lands sichere Aussicht hat, und Rußland kann darüber nicht in Zweifel sei», daß der Gedanke dcS Bunde» der Balkan» staatcn Bulgarien, Serbien und Rumänien zur Abwehr ei»e- russischen Angriff» von England in derselben Weise als rettende Thal begrüßt werden würde wie die Antwort TiSza'S auf die Interpellationen der ungarische» RcichStagS-Abgeordneten. Im Zusammenhalt mit der Rede Lord Curchill'S gewinnt auch die Sendung des Herzog« von Edinburg in Konstantinopcl eine weit höhere Bedeutung, als man ihr ursprünglich zugestehen wollte. Wenn ein englischer Minister mit so erhobener Stimme die Unterstützung der nach Freiheit ringenden Balkanstaaten verkündet, dann muß cS ibi» als werllwolle Unterstützung dieser Politik erscheinen, mit einer Macht ans gutem Fuße zu stehe», welche allen Grund hat. England» will kürliche und ungerechte Friedensstörung im Jahre 1882 in der schärfste» Fvrnl zu vcrurllieile». Wenn Lord Curchill sich über Rußland beklagen will, weil eS.seine Hand aus Bulga rien legt, dann »luß eS vorher Bürgschaften gegeben haben daß die Besetzung EqyptenS nur rin vorläufiger, aber kein dauernder Zustand sc», wird. Da« Wort vo» der Nachfolge der Traufe russischer Autokratie aus den Rege» türkischer Mißverwaltung paßt aus die englische Occupatio» Egyptens gleichfalls, und eS fragt sich, bei welcher Macht die Interessen der Türkei bei der gegenwärtigen Sachlage weniger gefährdet sind: bei Rußland ober bei England, zumal daS Letztere ja noch neulich in Konstantincpel über die Znstände in Armenien Klage geführt hat. England muß jetzt vor allen Dingen dafür Sorge tragen, daß man ihm nicht von Rußland au» mit Recht den Rath erlheilcn kan», vor seiner eigciicn Thür zu fegen, bevor e» sich der gekränkten Rechte der Balkanstaaten »»nimmt. Aber ganz abgesehen von den Blöße», welche England sriiie» Feinden varbietet, ist e» sehr anerkennenswerth. daß eS die erste Gelegenheit benutzt, um eine Lanze für daS bedrohte Bulgarien und seinen entthronten Fürsten zu brechen. Lord Churchill überschätzt wohl da» Ansehen England« im AliSIanbe, wen» er die Uebcrzciiguiig ausspricht, daß schon da« rein platonische Eintreten Englands sür die gefährdete Unabhängigkeit Bulgarien» ohne Äewaltmaßregeln die ge wünschte Wirkung haben wird, aber jedenfalls verdient die «uthige Parteinahme Lord Churchill'» sür Bulgarien alle« Lob. Rußland ist jetzt kaum in der Lage, noch weiter zu gehen, wenn e- nicht vor aller Well als Friedensstörer e» cheinen will. Erleichtert wird ihm der Rückzug durch die frei willige Gewährung zweier Forderungen, welche Kaulbars in Sofia gestellt hat; die Vornahme der Wahlen zur großen Sobranje knnn Rußland ferner nicht mehr vertagen, wenn e» nicht die Folgen seiner Handlungsweise bi» an» Ende zu tragen entschlossen ist Lord Churchill'« Rede ist nicht nur an die Adresse Oesterreich Ungarn», sondern auch an die Deutschland» gerichtet, adac- ehen von den Balkanstaaten und von der Türkei. Tie Erinnerung an die Dienste, welche England zur Zeit Philipp'» II. und Ludwig'» LIV. Deutschland geleistet hat, um eS vou de», Despotismus Spanien» und Frankreichs zu befreie», ist keinesfalls ohne Bezugnahme aus die Gegenwart geschehe», wenn auch die Wirkung der englischen Hilfe hinter den Er wartungen unserer Vorfahren zurückgeblieben ist. Straßburg und Metz haben wir un- bekanntlich erst im Jahre 1870 ohne England» Hilfe wiedergeholt. Aber Lord Churchill läßt dem Deutschland der Gegenwart wenigsten- Gerechtigkeit widerfahren, indem er von Mächten prach, die ernstlich und aufrichtig den Krieg zu vermeiden suchen im Gegensatz zu solchen, welche von Zeit zu Zeit die Tendenz streitsüchtigen und sogar angriff-weisen Vorgehen« zeigen. Lord Churchill hat bei Formulirung dieser Anklage offenbar nicht an die Rolle gedacht, welche England selbst im Jahre 1882 gespielt hat, als e» mitten im Frieden Alexandria in Grund schoß; aber eS ist klar, wob», sein Pfeil zielt: er ist aus Rußland gerichtet, welche» in Europa nach Konstan tinopel und in Asien nach Indien vordr>ngt, und auf Frank reich. welche» gegen England wegen der Besitznahme Egypten» hetzt. Die ihrem Inhalt nach sehr kriege rische Rede Lord Churchill'- schließt der Form nach sehr friedfertig, indem sic in den Ruf auSklingt, daß Eng land mehr al» jede andere Macht de» Friedens bedarf; aber damit werden die bitterbösen Worte, welche er Rußland zu hören gegeben hat. nickt zurück genommen. Rußland muß nach per Rede Lord Churchill'S in Dratford England zu seinen unversöhnlichen Feinden zählen und wird jetzt um so aufmerksamer darauf achten, wie sich Oesterreich-Ungar« und Deutschland zu der englischen Auf- forderung stellen werden, im Verein mit England sür die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der Balkanstaaten ein- zutrelen. Ob dir Herausforderung Churchill'» an Rußland die Bezeichnung diplomatisch verdient, darf bezweifelt werden und ebenso, daß sie der Sache de» Friedens vortheilhast ist. Lord Churchill war bisher als vnfant tsrribls in England bekannt, jetzt beginnt er. al» solche- auch in internationaler Beziehung zu wirken. Wir wünschen sehulichst, daß di« bul garische Frage zu Gunsten der Unabhängigkeit Bulgarien- entschieden werdm möge, aber wir glauben, daß Rußland sich durch England» Drohungen ebensowenig einschüchtern, als sich Deulschlanv durch englische Deklamationen zu einer Politik fortreißen lassen wird, welche nothwendig zum Kriege führen muh. * Leipzig, k. Oetober 1886. * Man hatte bisher angenommen, daß die Regierung in der bevorstehenden NeichstagSsession di« Feststellung der Friedensstärke de« Heere« wieder aus sieben Jahre, also ein neue» Septcnnat, Vorschlägen würde. Die „Neue Preußische Zeitung" bringt jedoch die Mitlheilung. daß die Absicht der Regierung eine andere sei; da» Blatt berichtet: Wie verschiedentlich und seit längerer Zeit au» den bethciligten Kreisen verlautet, kann zunächst nur da» Line als an den maß gebenden Stellen beschlossene Sache angesehen werden, daß ein neue» Septcnnat nicht mehr in Vorschlag kommen wird. Es soll die Ziffer de» stehenden Militair» auf unbegrenzte Zeit fest- gelegt werden und nur dann dem Reichstage eine Abänderung zur Bcrnthuiig vorgelegt werden, wenn die fortschreitende Ver mehrung der RetchSbevölkerung auch eine Erhöhung der Präsen;ziffer nothwendig macht. Nach den bestehenden ReichSglfetze» soll 1 Pro cent der Bevölkerung zur Aushebung gelangen; demgemäß wurde bei der letzten Vermehrung der Truppen 1880 auf die Zählung von 1875 Rücksicht genommen. Seit dieser Zeit sind aber zwei Volkszählungen wieder vorgenommen worden, welche zusammen eine Erhöhung der Bcvölkerung-ziffer um über 4 Millionen ergeben haben. Anscheinend ist man an den maßgebenden Stellen noch nicht einig darüber, ob man bei den zu machenden Vorschlägen über die Prälenzzlsser der Armee von 1888 ab die Zählung von 1880 oder die von 1885 zu Grunde legt. Eine Entscheidung hierüber müßte vorauSgehcn, ehe da- Weitere zur definitiven Berathung gelangt. Eine Erörterung de» angeblichen Plane» der Regierung kann verschoben werden, LiS derselbe authentischer, als au» diesen Angaben, bekannt ist. Dagegen ist zur Orientirung schon jetzt kurz an den früheren Verlaus der An gelegen beit zu erinnern. Nach dem Entwurf der nord deutschen Bundesverfassung von 1867 sollte die Friedensstärke de« Heere» zunächst aus ein Procent der Bevölkerung von 1867 normirt und beim Wachsen derselben nach je zehn Jahren ein anderer Procentsatz festgestellt werden; sür jeden Kops deö Heere» sollte der Negierung sür die Dauer cm Pauschquantum vo» 225 Thalern zur Verfügung gestellt werden. Der co»- slitnirende Reichstag änderte diese Vorschläge dahin ab, daß im Sinne derselben nur ein Provisorium vi» zum 3l. De- cember 1871 begründet wurde. Diese» ward später, weil drr veulsch-sranzösische Krieg und der Eintritt der süddeutschen Staaten die definitive Regelung im Jahre 1871 un möglich machte, bi« zum 3l December 1874 verlängert. Anfang 1874. als diese zu erfolgen hatte, schlug die Regierung vor, d»e damalige Präsenzstärke von 1 Procent der Bevölke rung von 187l mit 401.659 Mann .bi» zum Erlaß einer anderweiten gesetzlichen Bestimmung" frstzuhalten. AuS den ReichStagS-verhandlunoen ging die Äormirung dieser Friedensstärke nur aus sieben Jahre, da« erste Septcnnat, hervor; dasselbe sollte bi» zum 3l. December 1881 in Kraft sein. Im Januar 1880 brachte die Regierung den Entwurf für die weitere Feststellung der Präsenzstärke ein. Sie bean tragte Erhöhung derselben auf 1 Procent der Bevölkerung von 1875 mit 427,270 Mann, diesmal aber von vornherein aus sieben Jahre, jedoch mit der Maßgabe, daß da« neue Septennat bereit» am l. April 1881 in Kraft treten und bi« zum 3>. März 1888 gelten sollte. Dieser Vorschlag wurde angenommen und bildet da» bi» zum Ablauf de» nächsten Etal-jahre» bestehende Recht. » Unter der Ueberschrift: „Der bezahlt di« Stöcker- Processe?" schreibt der „Rrich«bote": „Diese Frage ist wohl manchmal «m vorige» Jahre aufgeworfen worden. «Uder armeRedaclenr drr „Berlinergrelen Presse" mlt zwei «dvocatrn und einem Heer von Zeuge, vor Gericht er- schie, und dadurch «ehrtllgch«, un^melu s '
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