Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188705073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- unvollständig: 3. Beilage (S. 2601 - 2604) fehlt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-05
- Tag1887-05-07
- Monat1887-05
- Jahr1887
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1887
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Xr-«rti»v,»t Lrprßttio» JohauaeSgaffe 8. SPrechst»»te» -er Netactioa: vormittag» 10—18 Uhr. Rachmlttag« b—6 Udr. «, «, «bvl«»-» ««8» ^ d» «kdattii» nicht »ndi-tiil W«-h«« »« für »te «tchstsolgeatze st»«»er »efti««tc» ^ «Bche,t«,r» »»r»i>o- «>»i 2, de» FUi-le» fir 3us.-L»uah«r: vtts Me««. UniversitüUstraße 1. L«»t- Lischt. Katharj»astr. 23 Part. ». König-Platz 7, «r R»'/^ Ahr. Tagtblait itt««te» Inserate an At» r Uhr RachmittagS. Ketttage» früh bt»'/.»Utzr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, tzan-els- und Geschäftsverkehr. Auslage 18,780. Lbonnrmentsprris viertelj. 4'/, Mk incl. Bnngerlohn 5 Mk„ durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer SO Ps Belegexemplar 10 Pf. Gebühren tür Extrabeilage» (in Tageblatt-Format gesalzt) ahne Postbeivrde>'ung 60 Mt. «tt Poftbrsürberuug 70 Mt. Inserate «gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichnis!. Tabellarischer u. Zissernsatz nach hüherm Tarif. Urclamru anter dem Redactionsstrich die sqespalt. Zeile 50 Ps., vor denFamilien aachrichte» die 6gcspaltenc geile 40 Ps. Inserate sind stets an die Expediti»» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnenumvraiuio oder durch Post- nachnahme. 127. Sonnabend dm 7. Mai 1887. 81. Jahrgang. Zur zefilligeil Vtlulftung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 8. Mai, Bormittags nur bis Uhr geöffnet. LxpeäMoa Le« Leipziger Lngvdlattos. Amtlicher Theil. Vrklmutnülhuna. Die diesjähtta» Ogermefse endet mit dem 14. Mai. >a diese« Tage find die Buden und Stände aus den Plätzen der t»«ere« Gtadt bi« 4 Uhr Nachmittag» voll, ständig « räumen, während deren Entfernung bi« spätesten» 8 Uhr Morgen» de« 15. Mai stattzufinden hat. Dl« «ms dem AugustuSplahe und aus deu öffentlichen Degen und Plätzen der Vorstadt befindlichen Buden und Ettmde find bi« Abend« 8 Uhr de« 14. Mai zu räumen und in der Zeit dm» 1». bi« 18. Mai» jedoch lediglich während der Stunden von S Uhr Morgen« bi« 7 Uhr Abends abzu> breche» «nd vegzuschafsen. vor dem 15. Mai darf mit dem Abbruche der Buden «md Gtäude auf dem AugustuSplatze nicht begonnen werden. Dagegen ist e« gestattet, Buden und Stande auf dem Rostplatze, welche vor Beendigung der Messe leer werden, früher abzubrechen und wegzuschaffen» sofern uicht dadurch Störung ve« Bittlehr» oder Benachtheiligung de« Geschäft» iu de» stehenbleibenden Buden herbeigesührt wird. E« bleibt auch diesmal nachgelassen, die Schaubuden aus dem Noßplatze und König-Platze, sowie diejenigen Stände daselbst, a» »elchea «ur LebenSmtttel feilgebotea torrtze«, noch am 15 Mai geöffnet zu balteu. Die Schaubuden, sofern sie aus Schwellen errichtet, ingleichen di« Earouffet« uud Zelle find bi« Abend« 11 Uhr de« 17. Mai» tziejentgen Bude» aber, rücksichtlich deren da« Emgraben von Säulen und Streber? gestattet uud eine länger« Frist zum Abbruch nicht besonder« ertheilt worden ist, bi« längsten« den 21. Mai, Abend» 8 Uhr, abzubrechen und von den Plätze» zu entfernen. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften, sllr deren Befolgung beziehentlich auch die betreffenden BauhanLwerker oder Banunternehmer verantwortlich sind, werden mit Geld- straf« bi« zu 150 oder entsprechender Haft geahndet werden. Uebrigen» haben Säumige auch die ObrigkeitSwegen zu Verfügende Beseitigung der Buden zu gewärtigen. Leipzig, am 4. Mai 1887. Der -kat- der Stadt Leipzig. H 2684. vr. Georgi. Henuig. Ausschreibung. Für deu Schlacht» und Viebbof werden 1) die Erd» u»d Maurerarbeit««, 2) die Zim«er.4lrb«iten, S) die Steinmetz-Arbeiten für da« «örsengebände nebst Pferdestall and Istenrtsengebäude re. hierdurch öffentlich ausgeschrieben. Die Unterlagen sind gegen Zahlung von 1.5 bezw. I.oo bezw. 0.75 im Schlachthofbaubureaa er hältlich. Die Angebote sind nach Maßgabe der bei den Unterlagen befindlichen Vorschriften zu behandeln uud bi« zum 2V. Mai diese- Jahre- Vormittag- 11 Uhr bei der Nuntiatur de« Rathdause« abzugebrn. Wir behalten un» die Auswahl unter den Bewerbern sowie Ablehnung der sämmtlichen Angebote vor. Leipzig, den 30. April 1887. 2282 Der Rath -er Stadt Leipzig 1» 524 Ör. Georgi. Moritz, Architekt Wegen der gegenwärtig in der Schloßgaffe stattfindenden Bauarbeiten wird dieselbe von jetzt ab bi- za« IS. d. M für schwere» Fuhrwerk gesperrt. Leipzig, am 6. Mai 1887. L. 3108. Der Rath -er Stadt Leipzig. Ür. Georgi. Hennig VtlMNlmchm-. Die Schloffcrarbeilc» beim Neubau ecs ConservatoriumS find vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber deshalb biermit ihrer Offerten entlassen Leipzig, den 29. April 1887 Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. CichoriuS. Die von »ns weqen des Torrectionär« Julius Otto Her mann Ioppiu von hier unter dem 30. August vorigen Jahre« erlassene Bekanntmachung hat sich durch «usgreifuug Joppia'« «rledigt. Leipzig, am 3. Mai 1887. Las Polizei-Amt der Ltatzt Leipzig. I. 2098. Bretschueider. H. Schulban zu Thonberg. Zu vergebe» sind 1) die Maurer- uidKiseiiftacketartzetteu zur Elufttrdigua- deS Schulgrundstück«; 2) da« Streichet» voa Schulbänken, Kathedern 3) da« Ansertine» einer Anzahl arner Bünte. Katheder, Schränke. Tische rc. Alle ntderen Angaben betreff« dieser Arbeiten sind ans hiesigem Gemeindebureo» zu ersadren, woselbst bezügliche Kosteaanschlüge bi» »um 12. Mai e. enlgcg,»genommen werden Thonberg, S. Mai 1887. ^"?EEch*Ui*"*' ÄSdttsche Sparcase »«leiht Werthpaptere unter günstige» Bedingungen. Leipzig, den 20. Januar 1887. Die Sparcassea-Drputatio». Sparcasseu-Vuchhalter-Stelle. Dir Stelle de« Buchhalter« bei hiesiger Sparcass« mit eine« >hrr»gehalt vou 1200 ist zur Erledigung gekommen »nd al«» ld wieder zu besetzen. Bewerber, welche bereit« im Sparcaffensach thütlg gewesen find, wollen ihre Gesuche mit abschriftlichen Zeugnissen längsten« bi« zn« 12. Mat ds«. I. anher einreichen. Liebertwolkwitz, den 4. Mai 1887. Ter Temeinderath. Dyck. Völkerrecht« >wd ist uur .rNarl'ch ^krn »«reu Pch die Franzosen v°n^ bleibt unter ^ " ein» ung! nicht aeautwortet: Fegt vor Garer Thürl „Rappel" fordert Uutersnchung gegen Untersuchung: „Setzt die deutsch« Regierung ihre Unter, suchang gegen Schnübele fort, so hat die französische Regierung nur Ein« zu ihn», die Untersuchung in Sachen EqrolcS ein- .gleiten." ,XH SiScle" findet die Note Bismarck'S toctloS: dem Verfahren der deutschen und dem der sran. Regierung herrscht eia bcmerkenkwerther Unterschied; nehmen, weise er wour, u»v u.«u >- " mH, > Regternng herrscht eia bcmerkenkwerther Unter,chicd; oder aus höheren Auftrag gehandelt habe . .. über l hie sravzösiiche Regierung hat die Gewohnheit, über inlernaüonale so. dann könnte Frankreich UN- die Spwne pp I I Berhondluagea vollständiges Schweigen zu beobachte», und selbst tue dk Grenze senden und die deutschen B-hvrd-tt hätte« «,,be° «ü^- — ----- weiter zu thun, al» drn Herren, nachdem 2 sffentt.cht, »reicht? böstich da« Gele.t bl« zur französischen «renze Nichtamtlicher Theil. Die Stimmung in Paris. Die deutschfeindlichen Kundgebungen bei Gelcgenbeit der Lohengrin"-Ausfübcung im Pariser Ädrntheater sind von den meisten Zeitungen der französischen Hauptstadt getadelt worden mit der Bemerkung, dag eS thöricht sei, die Kunst mit dem Patriotismus in Zusammenhang zu bringen, aber diese Kundgebungen sind doch eine Thalsacke, mit welcher die ranzvsischc Regierung rechnen muß. Daß die französische Regierung selbst für den Skandal nicht verantwortlich gemacht werden kan», dafür ist die Anwesenheit der Minister Lockroh und Berlhelot bei der Vorstellung der beste Beweis. Auch die Partei Clemenceau'S steht dem unsinnigen Treiben fern, sonst würde der Führer der Partei nicht mit Steinwürsen empfangen worden sein, al» er sich in da» Theater begeben wollte. Die Hauptschuld scheinen die Studenten zu tragen, denn Einer derselben theilte der Menge mit, daß eigentlich 1500 Ruhestörer erwartet wurden, daß aber nur Wenige gekommen seien; es scheint, daß der Regen Biele bewogen hat. zu Hau» zu bleiben. Um so eifriger sollte da» Versäumte bei der zweiten Ausführung am Donnerstag nach geholt werden, wie schon die Einleitung zu dem Hauptskandal am Mittwoch Abend zeigte. Einige Hundert Personen, meist iu sehr jugendlichem Alter, hatten sich vor dem Theater ein- gefuadrn und zogen, nl« sie von dort vertrieben wo"-» I den Boulevard und die Nuc Royale nach dem Concordieupiatz. um schließlich da» Gebäude der deutschen Botschaft als Ziel u wählen. Diese Absicht wurde jedoch vereitelt, die Ruhe- törer mußten sich mit einigen Rusen vor den: Eerclc militaire, den Bureaus de« Journals „La Revanche" und an der Statue der Stadt Slraßburg begnügen. Dann wurden sie zersprengt. Um weitere» unliebsamen Scencn vorzubcugen, wurde die Wiederholung der ,Lohe»grin"-Aussühri«ng ver boten und der Caprllmeister Lamourcux erließ eine Erklärung an die Zeitungen, daß er von weiteren Aufführungen de» Lobengrm" abstehc. Dieser Verlaus der Sache bat die Zweckmäßigkeit der Maßregel Gobiet'S bestätigt, welche die schon srüher beab sichtigte erste Aufführung de» .Lobengrin" im Eventheater bi» nach der Austragung brS Streitfalls Schnäbele vertagte. Daß die Aufführung übcrbanpt gestattet wurde, war die "olge einer zu günstigen Meinung von dem skandalsüchtigcn Heil der Pariser Bevölkerung. ES wäre aber dennoch un- richtig, anzunehmen, daß die Ruhestörer einer ganz bestimmten Kategorie von Leuten angehören, welche jede» Zusammen hanges mit der übrigen Bevölkerung von Pari» entbehren. Dieser Zusammenhang läßt sich vielmehr sehr einfach Nach weisen durch einen Blick aus die Haltung zweier angesebcncr Journale nach der Freilassung Schnäbele'S, der „Iusttce", de» Organs Clemenceau'S, und de» „TempS", de» Organ« der gemäßigten Republikaner. Die „Iuslice" verwahrt sich dagegen, daß der Reichskanzler die von ihm anqekündigle Untersuchung auf Handlungen der französischen Negierung auSdehne, und der „TempS" ist der Ansicht, daß die Verhaftung eine» Beamten eines Nachbarstaates unzulässig sei. nur ein diplomatisches Einveruehmen könne dir Grenzen der beider seitigen Rechte bestimmen, klebrigen» erklärt der „TempS" da» Schreiben de« Reichskanzler« vom 28. April an den Botschafter Herbette für die Rechtfertigung de- Geschehenen vor Europa, während Frankreich zu einem derartigen Schritt keine Veranlassung gehabt habe, ohne deshalb triumphirrn zu wollen. Wir brauchen nicht besonder» hervorzuheben, daß die Kuust unzweifelhaft neutral ist und mit nationalen Fragen nicht» zu schaffen bat; diese Wahrheit wird aber bekanntlich von der großen Menge in Frankreich nicht anerkannt, wie eine Reihe von Borkommniffen auS früherer Zeit unzweifelhaft daraethan hat. Wie langer Zeit hat eS z. B. bedurft, bi» Weber'» Opern in Frankreich Eingang gesunden haben, und zwar nicht au» Gründen, welche in der Geschmacksrichtung der Franzosen wurzeln, sondern lediglich deshalb, weil Weder ein deutscher Eomponist ist. Daß also zu einer Zeit, in welcher die nationalen Leidenschaften entfesselt sind, die Auf führung einer Waguer'fchen Oper in Paris nicht widerstandslos von Statten gehen würbe, war vorauSzusehrn und ist Vom Ministerpräsidenten Goblet auch vorauSgesehcn worden. Um aus die Forderungen der .Justier" und de» .TempS" zurückzu- kommcn, so sind dieselben so ungeheuerlich, daß e» schwer ist. sie in vollster Objektivität zu bcurlheilen. Die .Justier" erhebt den Anspruch, daß Maßregeln der sranzöstschen Re gierung niemals zum Gegenstand einer gerichtlichen Unter suchung de» deutschen Nochbarstaate- gemacht werden dürfen Nach dieser Auffassung wären also die La»deSverrathSprocess« gegen KraSzew-ki, Sarauw, Prohl und Genossen Uebcrgrifsi in da» der französischen Regierung vorbehallene Gebiet ge wesen. den» in diesen Processen sind allerdings Maßregeln der französischen Regierung zum Gegenstände gerichtlicher Feststellungen gemacht worden; eS ist den Angeklagten der Nachweis aes Bücher wrrden nur mit Zustimmung der Staatsmänner ver- , deren Schriftstücke ausgenommen werden." Die Ber. böslich da« Geleit VI» zur -—<- I Sffenttt-Yun-, von Bismarck'« Note war den Franzosen natürlich sehr erreicht, y s cy 1 unbequem; fie sollte aber wie ein kalter Wasserstrahl aus die er- ^ kerartiae Tollheiten in ernsthafte« französischen I gaps« an der Seine wirken, und fie bo, gewirkt. Die „Iuslice' Wenn man derarng s. v darüber wundern. I vor dem Wahne, al- sei e« mit Aufreizungen dieser Art Blättern findet, «i^m-ikiinaen aeaen Deutsch-1 nun vorbei: „Der Urheber de- Streiche« von Pagny hat vielleicht daß die Revanchepresse in thren Schm^ AA p„ Kund-1 «och ander« Bersuchr solcher Art für un» bereit,... aber eine seste und land jede« Maß Überschreitet? Der letzte G I ^ Haltung der sranzüsischca Regierung und die Mißbilligung ebungen vor dem Pariser Edentheoter ist >n v P 8 » , »^men Völker gegen zeden brutalen Angriff genügen. um ahn. ücheu. von welchem di- große Mehrzahl gegen DeuNchlano ^ch- mißlingen zu lassen." „Evenement" sorden znr «er- erfüllt ist Die Verschiedenheit de« B>1duna«grade« der 1^ ^,,^»,, von Schriftstücken al« Gegcngabe iür die „Norddeutsche Franzosen druckrsormen. von welchem di- groß. Mehrzahl gegen Deulsck ist Die Verschiedenheit de« Bildungsgrades ---- siebt dieser Empfindung zwar verschiedene rm»-, Zeitung" aus. die hmreicheu würde», eiaeu bedeutenden n aber die Grundstimmung ist überall dltselbe. I ^candal zu mochea. Die „Franc," schreit bereit« wieder: „W,r SLnäbele hat Gelegenheit gegeben, die eigentliche s ^i, voa deutschen Spione» überschwemmt; ober Gott sei Dank, Gesinnung der Franzosen gegen Deutschland «wmal ai ohne Rück!—'* — p?-k/S-iniina ru brinaen, und di« sr al« sie an maßgebender daß der Auftrag Der Fall Schnäbele hat Gelegenheit gegeben, die e,g« Gesinnung der Franzosen gegen Deutschland emmal ganz ohne Rückhalt zur Erscheinung zu bringen, und dw zösisch- Regierung hat bei aller von ihr beobacht,tm Bor. ^cht Loch nicht verbergen können, baß ^e von der deutsch Regierung weit mehr Duldung und Nachsicht erwart^ ' - mit Recht* beanspruchen k°°°- Man ha. sich Stelle durchaus uoch nicht klar gemacht, an Schnäbele. seine amtliche Stellungpl Spiondicnsten zu mißbrauch«,. ein-n °lchl zu du deudn, Uetz«, griff in die Rechte Deutschland« darstrllt; die sraazvsis^ Negierung betrachtet e» nach ww vor alS ihr gute« Recht di?militairischen Geheimniffe Deutschland» ,n l«b-r thr gut. scheinenden W-'s- auSzujorsche». ohue dadurch lemalS i, die Lage kommen zu können, daß die deutsch« Reglnung sich der französisch--. Sendling- versichert swnach^ setze» bestraft, wenn sie fick bei AuSubun^ Thätigkeit auf deutschem Bode» betreffen la.. wozu sich die Franzosen verstehen wollen, -st größere Vorsicht. Unter diesen Umständen ist nicht abzusehen, w,e endlich na dauernder Friede zwischen den Helden Nachbarrnchcn Wurzel fassen soll. , * Zn dem ,.Lohrngria"-Scandal in Pari» wird der .Kölnischen Zeitung" von dort vom 5. d. M. gemeldet: Seite, selb? uicht von den verständiger» französischen Blattern, wir» bestritten werden können, daß Straße,kund- gedungen, wie die gestrige vor dem Ldentheater, eine» hüglichen Fleck aus eme Naliou wersea. die sich so gern mit Gastlichkeit^»,,», Zuvoilomuienhelt gegen Fremde brüstet. Aus der anderen «eite darf ma» aber nicht verkennen, daß eS noch schlimmer hatte kommen können, und wenn man Ursache und Wirkung, die Anstrengungen einer halbverrückten Hebpresse und den gestrigen Straßenjcandal miteinander vergleicht, io kommt man sogar zu dem ürgebniß. daß die H-tzvresse mit ihrem Erfolg, durch- au« nicht zufrieden sein kann. Man muß uicht vergesse», daß die Lobe»grin"-Aussühruug in eine Zeit fiel, in der die durch den Zwischenfall Schnäbele vcrvorgcruieue Erregung noch lebhaft aach- itter«. Da» Feld war somit für die Anstrengungen der „Patrioten ebr vorthcilliast vorbereitet, «nd die ohne Unterlaß von der Hetz- prcsje theil« gegen Deutschland im Allgemeinen, theils gegen Richard Wagner im Besonder« geschleuderte» Angriffe ließen gestern Abend ernstere Besürchtungen uicht ganz unbegründet erscheinen. Es wird mir heute versichert, daß die „Patrioten" aus eine großartige Kundgebung gerechnet uud aus die Bethelliglliig vieler Tausend Menschen gehofft hatten. Ihaisächltch stud aber nicht mehr al» etwa 40 Schreihälse zuianinirngckomi»,», die sich dann allerdings so un vassend wie möglich ausgcsührt haben. Außer einigen Studenten waren es meist sehr fragwürdige junge Burschen, Zeitung-au-ruser und ähnliches Gelichter. Daß man nicht mehr al» einen solchen Heerbann ausbielcn konnte, ist mager, sehr mager, wenn auch nicht verkannt werden soll, daß bei besseren Wetter der Andrang stärker gewesen sein würde. Wenn man sich dabei vergegenwärtigt, wa» Blättcr wie „Pari«". „France", „Voltaire" nud .Lanierue" iu letzter Zell Alles an Berhetzungea geleistet haben, so muß man zu der Schlußsolgernng kommen, daß ihr Einfluß denn doch nur gering ist. Skandal baden sie allerdings genug hervorgerusea, aber Da», wa» sie anstredten, eine wirkliche Bolkskuadgebung, haben sie nicht zu Stande gebracht. Und dezeichucnd ist e«, daß der Skandal auch nur aus der Gasse gelang, ivSbrend innerhalb de« Theater» Alle« in ruhigster und geordnetster Weise rerlies. Heute sind alle Blätter voll von Berichten über den gestrigen Unfug; e« ist daher leich- möglich, daß sich bei der nächsten Vorstellung große Mengen von Neugierigen einstndea werden, und stud solch« einmal »ur Stelle, so hängt e« meist vou Zufölligkelte» ab. welch« Wendung die Dinge nehmen. Immerhin soll di» Hoffnung nicht ausgearbra werdkn, daß die Pariser sich selbst sagen werden, welchen Schaden sic ihrem eigenen Lande »»sagen, wenn sie sich von Dummheiten der Hetzer sortreißen lassen. Wie sollen auswärtige Rationen Lust bekommen, eine allgemeine Weltausstellung iu Pari« zu beschicke»^ wenn sie sehen, in welcher Weile da« internationale Bastrecht eine» Kunstwerk« verkannt wird? Obzwar dir Schreibässe vou gcstcrn weder al« die berechtigten Vertreter Frankreichs, noch der Stadt Pari» betrachtet werden können, so füllt eine theilweise verantwort- lichkeit für ihr Treiben doch ans Frankreich und Pari« zurück Di» Bande, wolche di« Kundgebung«, gegen di« Anssühi , de« „Loh«ngrin" zu einem Sieg, de« srnazösischen Patriotismus geführt worden, daß sie im Dienste der Nachrichten bnreauS de» sranzöstschen KriegSmimsterium- thätia ; sind. Derselbe Beweis wird auch in den Processen gegen Klein und Grebert aagetrrtru werde», und in dem Process« gegen Klein wird auch die landrSverratherische Thätigkeit Schnäbele'» zur Sprache konimen. Der .TempS" bält die Verhaftung eine» Beamten de» Nachbarslaal» überhaupl nicht für zulässig, also auch nicht auf dem Boden de» letzteren. Diese Auffassung zeugt von gänz licher Unkenntniß der Grundsätze de« Strafrecht» wie de« wir haben eia verantwortliches Gesetz gegen die Spione, welches die Deutschen nicht haben." Mau höre: „Calais, Sitz de» An»- schusscS für Artillerie-Exgenerile, ist von Preußen überschwemmt, die gut organistrt sind. In BSzier« wurde ein Preuße, Liren-- künstler von Gewerbe, verhaftet: man fand keine Papiere bet ihm, aber er soll, so sagt man, in Beziehungen zu einem Soldaten de« 17. Liaiearegiment« getreten sein. Ja Marseille wurde ein Brr- düchtiger verbastet, uatersncht und erkannt al« der deutsche» Ratto nalität und Armee angebürig. Eine topographische Karte nuferer Fori- und zahlreiche Briese wurden bei ihm gefunden; er wurde der Militairbehörde überliefert »ud festgesetzt. Einem andrru deutschen Spion ist die Fluch« gelungen. Er ward« aus folgende Weise rat« deckt: Jasolge der Anordnung der Regierung, die Zahl der in Frank, eich lebenden Fremden sestzuftelleu, kragte die Polizei von Area« einen gewisse« Lieb noch seinen LuSweispapierea. Lieb verschwand an demselben Tage über di« belgische Grenze. Durch die sofort angestellte Unterlnchnng ergab sich, daß Lieb, bisher Nerksührer in der Lichtesabrik von Dalre und Ansrlia, der deutschen Nationalität augehört uud Ulanenrittmeister ist." Ein paar andere Spione sind ebenso scherzhaft wie dieser dochtziehende Ulanen» rittmeister. Die« elnige Proben von der Leichtfertigkeit der Franzosen: welcher Preuße «m Mittlern Alter, gesund and normal, gehört uicht irgendwie znr Arm«? Wird dos denn genügen, um Reisende al« Spione »» verhafte»? Schließlich sei noch bemerkt, daß der Deputate Laar, der dnrch Elsaß and Lothringen «ad über Köln »ach Berlin ginn, von dort au« sott- sährt, seinen College, über Deutschland die fabelhafteste, veob» achtnngea in der „Kmace" vorznlüqea; er schließt seinen Brief mit d-c Ermahnung: „Wir werden nicht angegriffen voa Deutschland; fahren wir fort, ruhig zu sein, aber Nachdruck ans Festigkeit, Würde uud „Correctlon" zu legen". Damit man nicht glaub«, eia neue« Karlchen Mießnick sei in Berlin elnarrückt. aaterschretbt er seinen Bericht „Francis Laur". I» derselben „France" schreibt Lanr'S College und Geistesverwandter Luclen Nicot eine allgemeine Jagd gegen die Deutsche» au«: „Wir ersuchen voa Neuem «usere Leser. u»S nach sorglicher Umschau alle Nachrichten, die fie über die Deutschen in Frankreich haben können, mitznthellea, sie verrichten ein gute» Werk. Wir bitte», ihre Briese sorglich »» anterzrichnen und ihre Adresse anzugebe» ... Pari«. 5. Mai. (W. T.-v.) Hotte Abend zog« einige junge Leute und Gassenbuben gegen 9 Uhr nach dem Eventheater zu, indem sic lärmten und schrieen. Die Pelizci zerstreute dieselben al»bald und verhaftete die lautesten. Leipzig. 7. Mai 1887. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" kommt aus den mehrfach erwähnten und von ihr erörterten Artikel de» „Pester Lloyd", ber jetzt dem Wortlaute nach vorlirgt, zurück und knüpft daran folgende Bemerkung: Wir wollen aus eine Polemik mit dem ungarischen Blatte nicht «ingehen, sondern nur einige ibatsächlichc Jrrthümer richlig stellen. Wir haben schoa neulich erklärt, daß wir aus die Priorität deS Lougreßgedanken« zwischen O-sterreich und Rußland gar kein Gewicht lege», sondern in unsere» bisherige» AuSlassungeu nur behauptet haben, daß die Berufung des Longresses ein deutsche» Bedürsaiß nicht war uud die Anregung dazu auch nicht von Deutschland au-gegangcn ist: da« u»!>etheil,gle Berliner Labinet bat damals lediglich den näher bethcilizte» Mächten seine gute» Dienste im Interesse de« Frieden« zur Verfügung gestellt und den Congreß aus den ihm dnrch Gras Schuwalow uiilgetheilicu Wunsch Rußlands berufen, nachdem die Bereitwilligkeit zur Annahme der Einladung voa Selteu Oesterreichs und Englands iestgestelli war. Jrrthüinlich ist di« Angabe de» „Pester Lloyd", daß die Be- dingunge» de« Frieden» vou St. Siesauo der ersten österreichischen Anregung einer Lonserenz, die er selbst aus beu 6. Februar 1878 legt, znr Grundlage gedient hätten, denn dieser Friede wuroe erst am 1. Mörz geschlossen, also über 3 Woche» später. D:c ersten beiden Anregungen de» Wiener Cabinels, beide au» dem Monal Februar, stießen aus den Widerstand des Fürsten Gorlschakow, welcher seiner seits am 3. März an das deuischc Tobinet die Frage richlcie, ob Berlin al« Ort angenehm sei. Da» hiesige Labinet erklärte sich daraus bereit, nach Berlin eiu- le» ryr »rnven ooq ans ffrankretch and Patt« zurück ... I zuladen, sobald die Zustimmung der Esnzuladenden durch Oesterreich D>« Band«, welche die Kundgebung», gegen di« AusführungI Icstgestellt Irin werde. , „ ' Fgrsi Gorlschakow ist aus den Longreß damals cingegaiig?!,, um den Krieg mit England zu vermelden; mü O sterreich slnnd Rußland zu jener Zeit aus dem sreiind^chasllichcn. durch de» Vertrag vom 15. Januar 187? sichergestcllleii Fuße, den wir in srühcre« Aus- sührungen angedentet haben. Wir glauben, daß e» im Interesse aller betheiligte» Mächte liegt, diesen wichiiqen Abschnitt der Zeitgeschichte durch volle und aclen- mäßige Veröffentlichungen klarziistrllcn: Eine solche Klarstellung würde de» unaniechibare» Beweis der Wahrheit liefern, die für »ns der Au-ga»HSpiinct der ganzen Erörterungen gewesen ist, daß nämlich die deulichfeindliche Presse »» Rußland einen geschichll che» Jrrlhum erfindet und ausbcuttt. wenn sie ihren Lesern täglich wiederholt, daß die unwillkommenen Ergebnisse der russischen Oriciitpolitik durch Deutschland herbeigesührt seien. Wenn irgend Jemand diesen ge schichtlichen Begebenheiten einen andere» Verlaus hätte gebe» können, so wäre das nur Fürst Gorlschakow gewesen, und eS ist dal cr. wir wiederhole» eS, eine Ungerechtigkeit, wen» die russische Presse be hauptet. daß die Verantworl! chkeit >ür dieselben zwischen den beiden w«» .Kanzlern zu -heilen sei. Dieselbe trifft deu Fürste« Gorlschakow Rach fron,»fischen Blättern stiebt di« .kölnisch« q«.!-"«» tnag den folgenden Epilog zum Fall Schnäbele: I. Mit Rücksicht aus die Schlußsolqe. welche der „Pester Lloyd" an Der „TempS" meldet, daß »eia, diplomatischen Berbontt»«».» I, >,^''2?, Bcnerals Snmarokow knüpft, genügt es. ans unsere »wischen Pari« and Berlin m, Gange stad um äbnliwe»^Ä.„ 1welche» ersichtlich war. daß wie de« „ Pagnv. vorrubeuoe». ^ s die Rclchstadtcr Abuiachungen 6 Monate laug unvollständig blieben und weiterer definiliver Feststellungen bedursten, »m bindend zu werde«. Diese mögen in der Hauptsache durch den General Suma- roiow i» Wien im September 1876 eingcleitet und nach dreimonatigen Verhandlungen zu eniri» beide Theile bcsriediqenden Abschluß ge- mache» möchte, Hot gestern Abeud eine» nenea versuch gemacht, die Menge mit sich sorirureißea. Gegeo 8 Uhr tras ein Schwarm von etwa eiuem halben Hundert sogenannter jnnger Leute vor dem ^ercle Militaire em, stimm!» die Marseillaise au und schrie: „Vivo I» ?»uee ! um die neugierige Meage anzulocke», die denn auch lchnell anwuch«. Man zog zun, Edentheater. wo übrigen» keine Bor- kellung war. man pfiff und schrie, bi« dir Polizei di« Bande zrriprengie. dir sich jedoch schnell wieder um die Madelaiue versammelt» und nun nach der Statur der Straßbur, aus dem Etutracht«platze zog. Auch luer ^ Gestühl ans da« linke User znr deutschen Botschaft ziehen. °b«r eme starke tzeck« von Stadtsergeanteu ver- sperrte den Weg. Dl« Bande kehrte au, nach dem Opernplatz zurück wurde aber an der Rue d'Anti, mit Nachdruck von der Polize, j.uEg«tr'eb«n. wobei mehrere Lente verwnndet and sünszehn ver- hastet wurden. Gegen 11 Uhr war der Lärm zu Ende, da« blieben nach zahlreiche Gruppen bi« Eade der Vorstellung vor der aroken Oper. Für diese» Abend sind energisch« Polizeimaßregela angeorduet. anheimstele im Staat« Schnäbele" «bat. wenn der Name Schn!lb«l«der'Vergessenhe'tt ^ "te Bedeutung -"lassen wurde, einen dienste stehenden sranzöstschen Spion und Wühler eine» »» nenne». Aber nnsere nervösen Nachbarn an der Seine llH keiaesweg« znsrtedengekellt: Bi-marck'« Note gesällt ibne» aar nim« und wen, e« nach ihrem Willen gebt. I» bleib,» ' bracht worden sei». So lange dicser letztere nicht vorlag, waren die m Reichitadt getroffenen Verabredungen »ich! al- definitive anzu» Men» der „Bester Lioyd" am Schinsse seines Artikel« di« Lhatsache der Existenz de« üfterreichisch-russischeu Separatvertrage«
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