Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188708084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-08
- Tag1887-08-08
- Monat1887-08
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1887
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
4447 cstgemet» ungünstigen Lage de- Weltmarktes, theckweise aber quch iu de» engherzigen Bestimmungen der Zollgesctze, welche de» Er- zengnisteu die zu einer mSglichst günstigen Lerwertdung un bedingt ersorderliche leichte Beweglichkeit rauben. Die Au-- luhr eine- Theile» de- deutschen Betreibe-, welche- früher im A»Sla»de ein sehr guter Markt fand, ist vollständig ua- niägl ch geworden. Eine Wiedergewinnung dieser Absatzfelder würde sicherlich dazu dienen, wenigsten» einen Theil de- PreiSdruckeS zu Bimsten der Lanbwirthe von Deutschland auf da- Au-Iand ab- zuwälzen, wobei auch da- Mühlengoverbe und der Gctreidehanbel, welche doch auch die ErnähruugSquclle einer großen Anzahl llkrBe- wodner Deutschland- bilde» und die schon seit Lange», mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen haben, ganz erheblich gewinnen könnten, und zwar obne daß dem Reiche ein Nachtheil iu der Einnahme erwüchse. Nimmt man an. daß Deutschland bei einer gute» Mittelernte etwa 10 Procent noch zur eigenen Ernte einsührea müßt?, so ist doch in Bezug aus die Zolleinnahme vollständig gleichgiltig, ob cS nn» noch weitere 5 Proccnt seiner eigenen Waare an» Ausland unter Rückvergütung de- Zolle- abgiebt, wenn e- dafür von anderer Seite statt 10 Procent im Ganze» 15 Proceiit unter Zollzahlung einlührt. LS ist auch nicht der »lindeste Anhalt-punct daiür vorhanden, daß der deutsche Verbrauch in diesem Falle zvrück gehen würde, du- Begentheil ist sogar wahrscheinlicher. Andererfeit- muß man beachte», daß wir bei den Ansprüche», die heute leiten des Publicum- an die Beschaffenheit de- Gebäcks gestellt werden, Viele ausländische Maare, namentlich sogenannte Krastwaare, zur Ver besserung der Mehle haben müssen. Da- Bedürsniß dafür ist nun einmal Vorhände», und unsere Müller, die namentlich in jüngster Zeit gute Rechenmeister werden mußten, zahlen heute wahrlich nicht thörichier Weise sür alte russische Kraslweizen 18'/,—19 ^l, wadrend sie hiesigen Weizen zu 16'/,—17 .st kaufen können; au« letzterem allein, der meist sogenannter englischer Abstammung ist, können sie indessen kein Mehl Herstellen, welche- den Ansorderuugen in Bezug aus Bockkraft genügt, und darum würbe da- fremde Beneide selbst dann noch in ziemlich großen Mengen eingesühr» werden, wenn eS auch noch theurer wäre. Früher waren die Verhältnisse schon einigermaßea ähnlich, doch hatte damals der durch die Einfuhr überschüssig ge- wordene Theil der deutschen Ernte leichten Abzug, während er heule auf die Preise drückt, weil er im Jnlande bleiben muß; wir er innern nur an da- gute Geschält Mit dem Ostseewkizen nach Euch laut» und dem hiesigen Landweizen nach Belgien, Holland und selbst nach Frankreich, während heute da- Ostseegetreide hier am Rhein aus die Preise drücken Hilst. Dieser Zustand könnte, wie gesagt, ohne Schade» sür irgend eine betheiligte Seite, ober zum Bortheil der deuischen Lanbwirthe, des MüllergewcrbeS und de- Getreide Handels »»t leichter Mühe wieder hergestellt werden, auch die 8er ledr-anstalteu würden dabei gewinnen. Der in letzter Zeit öfter besprochene Fortsall de- Identitätsnachweise- würde zur Erreichung diese- Zwecke- nicht genügen; e- wäre erforderlich, daß der BundeSrath alsbald eine Verfügung erließe, der zufolge Scheine über ftattgehabte Au-suhr zur zollfreien Einfuhr einer gleiche» Getceidemenge, Scheine über eingeführte» Getreide zur Rückerstattung de- gezahlten Zolle- im Falle der Ausfuhr derselben Meage berechtigen. Diese Berechtigung könnte an »in« gewisse Frist, erwa 6 Monate, nicht aber au Person und Ort gekuüpst wcrbeu, da sonst di: uothwcndige leichte Beweglichkeit hinjällig würde. ES wäre eine eingehende, aber rasche Prüfung dieser von Fachkreisen ou-gkhenden Vorschläge dringend nölhig und im Falle der Zustimmung an maßgebender Stelle die schleunigste Inkraftsetzung dazu »öthlger Verordnungen oder aber die Schaffung einer Novelle zum Zolltarif gesetz; in letzter Zeit macht sich bereit- in Folge der reichen Ernte rin geradezu unheimlicher Druck im Betreidepceise bemerkbar. Die von anderer Seite vorgeschlagene Einführung einer baaren Ausfuhr- Vergütung würde augenscheinlich über da- Ziel Ivegschießeu und köuate sehr leicht die ganze Versorgung Deutschland- au- dem Gleichgewicht bringen. *— Ueber die Brombrrger Petition, welche die „Nordd. Allg. Ztg." als „Zeichen der Zeit" behandeln zu müssen glaubte, wird der „Danz. Ztg." aus Brombcrg geschrieben: Die Petition um höhere Getreidezölle, welche von acht hiesigen und zwei auswärtigen Händlern und Gewerbetreibenden an den Reichskanzler abgeschickt worden ist, hat natürlich auch hier nicht verfehlt, große Verwunderung und, nachdem man sich die NamenSunterschristen unter derselben näher angesehen, auch recht viel Heiterkeit hervor »urusen. Wa» hat wohl ein Dachpoppen.Fabrikant Juliu» Jacobi, der eine Masse armer Arbeiter zu beschäftigen hat, von erhöhten Getreidezöllcn zu erwarten? Wird er» wenn höhere Gctreidepreife eintreten, dementsprechend den Lohn seiner Arbeiter erhöhen? WaS versprechen sich wohl der Bäckermeister Bruuk, waS der Nah maichinenkändler Levinsohn sür Bortheile von höheren Getreide zöllen? Warum ein anderer Unterzeichner. Herr Stadtrath Fließ. alS Tampsmühlcnbesitzcr sür höhere Korupreife eintritt, ist schwer zu errotben. Sein Compagno», Herr Wolffen, scheint aber nach dieser Richtung hi» nicht seiner Meinung zu sein, denn dessen Unterschrift fehlt unter der Petition. Von den beiden ander-» Herren, Jtzig-Nikel, Getreide- und ProducteuhSndler, und Albrrcht. Mühlenbesitzer zu Mühlthal, schweige ich, denn sie sind nicht von hier. *— Der „Lentralvcrein sür HandelSgeographie rc." versendet soeben eine Broschüre, in welcher er die deuischen Industriellen zur Beschickung der 1888er Eenteaaial Exhibition in Melbourne, unter Hinweis aus aus die gedeihliche Entwicklung de- deutsch-australischen Handel- in neuester Zeit, aussordert. Die Handelsfreiheit, welche die deutsche Waare in den australischen Staaten neben den englischen Jndustrie-Erzeugnissen genießt, sowie die gedeihliche Entwicklung der jungen Coloniea, dürste Ver anloffuug geben, die kaum angebahnten deutschen Handels beziehungeu mit jenen Ländern nach Möglichkeit zu stärken, wozu jedenfalls die gedachte Ausstellung paffende Gelege», heit bietet. Im Gegensätze zu den zahlreichen Au-stellungen, welche sich in den europäischen Industrie-Ländern allzu sehr bSusen, muß daran erinnert werden, daß Australien eia Land mit durchaus unentwickelter Industrie ist, welche- alle werblichen Producte au» Europa zu beziehen genöthigt ist. directe ueue deutsche Dampserliaie bietet auch unserer Industrie di« Gewähr, erfolgreich coacurrirea z» können und die Erfolge gedachter Ausstellung auszunutzen. Die ossicielle Beschickung derselben wird in der gedachten Broschüre im Interesse eine- geschloffene» Auftretens der deutschen Industrie sehr entschieden befürwortet. Die kleine Schrift enthält eingehende und objective, volkSwirthschastliche und statistische Darlegungen über die Entwickelung der australischen Lolonien und über die Errungenschostea de- deutschen Handels da selbst. Die Broschüre, deren Kenntniß wir unseren Lesern empfehlen, tonn durch da- Bureau de- Verein-, Berlin, SW., Kochstraße 27, gratis bezogen werden. - BerkausSsyndicat der ginkwerke. ES geht da» Ge rücht» daß die deutschen Zinkwerke im Brgriff sind, rin Verkauf- shndieat zu bilden, wie die- die Walzwerke mit Erfolg gethan haben. *— Au- Berlin wird der „N. Fr. Pr." unterm 5. August berichtet: Da» Befinden Sigmund Sobernheim'S, der gestern einen Selbstmordversuch machte, ist heute etwas bester. Alle drei Kugeln sind entfernt, und e- besteht die Hoffnung, den Schwer verletzten am Leben zu erhalten. Für die persönlichen Schulden, die au» bedeutenden Speculationen in Getreide, SpiriluS an der Fondsbörse re. hcrrühren, dürste kaum genügende Deckung vorhanden sein, während da» ungestörte Fortbestehen der angesehenen Firma al- gesichert betrachtet wird. *— Die Hitze in den Eisenbahnwaggon-hat die Eisenbahn. Verwaltung veranlaßt, aus Mittel zu sinnen, dem Uebtlstonde abzu helfen. Die „Soale-Ztg." berichtet darüber: Auf einer Probefahrt trafen am Donnerstag Mitglieder der königl. Eiseubahndirection Magdeburg und technische Beamte dieser Verwaltungsbehörde hier eia. Die Probe galt einem Personenwagen erster und zweiter Elaste mit einer neuen Einrichtung zur Abkühlung. Aus dem Dache de- Wagen» ist ein Kasten mit Bentilation-eiurichtung und Eit» sülluug angebracht. Die Probe soll als gut au»gefallea zu de zeichnen gewesen sein, denn im Wagen angebrachte Thermometer zeigten, daß die Temperatur etwa S Grad unter der äußeren Tenipe- ratur im Schatten war. Die Einrichtung de» Wogen- ist allerdings uoch nicht vollkommen, denn während der Fahrt träufelte bi«weilen da- schmelzende EiS durch da- Dach hindurch. Die Wagen fallen namentlich za SanitätSzwecken Verwendung fiuden, doch steht e» auch dem reisenden Publicum frei, sie gegen eine Fahrprri-erhöhung tzll benutzen. Zucker Industrie. Die ZuckerfabrikDirschau erzielte vngeachtet der ungünstigen Marktlage einen Bttriebtüberschuß von 162,881.91 ^!. wovon vorweg 9687.08 für Zinsen und 70oO^ sür voraussichtliche Au-sälle in Abzug gebracht wurden. Boa den »och verbleibenden 145,694.83 >1 sollen nach den Vorschlägen der Verwaltung 47,643.05 zu Abschreibungen verwandt, 12,746.74 al» Taatiämen gezablt und 81,000 ^l al- 18proe. Dividende »er- tdeilt und 4304.04 » einem SpecialreservefonLS überwiesen werden. Für da» neue BeschästSjahr ist der Ertrag von ca. 800 Hektar roatrabirt worden. — Die Actienzuckersabrik Wetterau bei Fried berg erzielte im letzten Geschäftsjahre einen Bruttogewinn von 71,967.01Davon sind »n Abschreibungen sürWerthvermiuderungen »nd Abnutzungen 36.389.64 ^l verwand», 4000 » sind dem Reserve fonds überwiesen, 31.322.40 werden al- 4proc> Dividende ver- thrilt und 254.97 ^ aus neue Rechuang vorgrtroge». — Dir 104,445.14.4l au« und stellt sich in Fo'ge dessen für da-Geschäftsjahr ein rechnungsmäßiger Verlust von 13,421.16 ./l heraus. - Die Zucker fabrik Schacken-leben erzielte ii» Geschäftsjahr 1886 87 einen Brulto- gewnn vou 52,241 45 Duvon absmbireu d e Absbreibungea 49,683 20 >1, 204.91 werden aus de» Reservefonds übertragen. Sonach ergtebt sich ei» Reingewinn von 2353.34 -St, der sich um 1539.70 ^l Bewinnvortrag au- 1885/86 erhöht. — Die Aktien,ucker- sabrik Droebel schließt da» letzte Geschäftsjahr mit einen, Veilu.'t von 27,290 47 ab. Davon kommen aus Betriebsverlust 17,476.16 ,/l, auf Abschreibungen 9814.31 >t — Die Gesellschaft der Groß- Zinkendorser Zuckerfabriken beschloß in ihrer kürzlich ab- gehaltenen Generalversammlung die Bertheilung eine- 20proc. Ge- wiuuantbeiles, gleich 160 fl. sür die Actie. Im vorigen Jahre betrug die Dividende 15 Proccnt. «—Der Vorschuß-Verein zu Merseburg (E. G.) z»igte Ende Juli ». c. folgenden RechnungSabichluß: Einnahme241,851 39 -8l, Ausgabe 230614.60 >«, mithin Bestand 11.23? 22 .<4 Die Rück- zahlungen aus qegebene Vorschüsse betrugen 145,931.74 >6, dir ge gebenen Vorschüsse 168,81115 .St Die ausgenommenen Darlehne bezifferten sich auf 42.265.54 », die zurückgezahlteu Darlehne aus 35,828.48 *— AuS Kassel wird der „Lost. Ztg." geschrieben: „Wie wir von sachkundiger Seite ersahren, sind in der letzten Sitzung de» EisenbahnverkedrSverbandeS Grundsätze für die Zulassung vou Privatgüterwagen ausgestellt. Anträgen aus Einstellung von Privatwagen mit außergewöhnlich großer Ladungsfähigkeit, lediglich zur Gewinnung eine- FrachtvoriprungS vor anderen Versendern, soll nicht entsprochen werde». Ebenso sollen Privatwagen gewöhn licher Bauart nicht zugelassen werden, die zur Beförderung von Güter» bestimmt find, welche auch in den gewöhnlichen Wagen der Eisenbahnveiwaltung versrachlet werden können. Zugelasten werden hingegen Wage» von besonderer Bauart, welche zur Beförderung von Gütern dienen sollen, die eine besondere Einrichtung der Wagen erfordern, wie leicht verderbliche Gegenstände (Bier, Gemüse und >üchte, Friche, Milch) oder wie Gegenstände außergewöhnlichen »»längs. Für die Beförderung von Petroleum, Naphiha, Gasolin, Ligroine, Benzin, Sprit und SpiriluS. Amnwniakwasser, Gaswasser, Theer, Melasse, Säuren aller Art und Fäkalien ist die Gestellung eigener Kesselwagen sür zulässig erklärt. Da- Ladegewicht der Wage» darf 10,000 hx nicht übersteigen. Köln, 6. August. (B. T ) Die Generalversammlung de- Ver eins der Kornbreuner und Hesensabrikanten Deutsch land« saßt« den Beschluß, beim BundeSrath zu beantragen, daß Lutter, rejp. der erste Zug, aber nicht der fettige Branntwein be steuert werde. Der Verein findet eine öproc. Schivnndvergütung viel zu niedrig und hält die Aufstellung mindestens zweier Sammel- gefäße in den direct für den Lonsum fabricirenden Brennereien sür dringend nothwendig. Der Verein faßt die am 1. October zu erhebende Nachsteuer danach auf, daß der au- Maische der letzten Septembertage gezogene Branntwein nur der Nachsteuer, nicht aber der neuen Steuer unterliegt. Dortmund, 5. August. Die Generalversammlung de- Daroper Steinkohlenbergwerks bevollmächtigte den Grubcuvorstand ein stimmig, da- Bergwerk bestmöglich z» verkaufen. Gleichzeitig wurde eine Eoininilston ernannt, bestehend au- den Gewerken Herren Heimann-Frankfurt. H>tz>g Hannover und Schneider-Leipzig, die dabei berathend und bcschlnßend zur Seite stehen soll. *— Bochumer Gußstahlvereiu. Die „Frls. Ztg." schreibt in ihrem Berliner Böcie»woche»bcr>cht: Für die Actien de- Bochumer BußstahlvereinS hat sich wieder dasselbe tolle Spiel mit den Vdlchluß- gerüchten wie vor ei» gen Jahren gezeigt. Ueber die Ergebnisse de» letzten Geschäftsjahre- wurden die widersprechendste» Gerüchte in Umlauf gesetzt und zwar »ahm man gerade von solchen Seite», welche kürzlich noch sür die günstige Situation des Bochumer Werkes nicht Worte de- LobcS genug finde» konnte, keinen Anstoß, mit recht bedeuklicher Miene unbesrieoigende Erträgnisse zu prognolticiren. Durch die nunmehr ersclgte Erklärung der Direktion, daß sieben Procent Dividende vorgcschlagea wird, ist nunmehr allen Gerüchten in dieser Beziehung die Spitze abgebrochen worden. DaS Resultat machte an der Sonnabendsbörse eine» großen Eindruck und ver anlaßte eine CourSsteigerung von 4 Proc. Man glaubt wohl mit Recht, daß Herr Baare bei seiner großen Vorsicht nicht 7 Proc. vorichlage» würde, wenn sich die Montanverhältuisje nicht wesentlich Isert hätten. Wiltrn, 6. August. Der Termin sür den freihändigen verkauf der Zeche Helene Nachtigall hat noch zu keinem Resultat geführt, jedoch ist di« balcigste Regelung der Angelegenheit zu er warten; der Betrieb ist gesichert, Lctil. Hamburg, 5. August. Mit Recht macht man jetzt vielfach auf die hervorragende Erscheinung aufmerksam, daß nach dem bis jetzt vorliegende» umfangreichen Tabcllcnwerk des handelsstatislische» Bureau» die Sunime des Gewicht- der Einfuhr zwar regelmäßig »genommen, daß indessen durch die Preisrückgänge der meiste» Baaren sich der Werth betrag gegen die Vorjahre nicht unerheblich verringert hat. So wurden ii» Jahre 1834 68 Millionen Doppel centner eingesükrt >m Werthe von 2229 Millionen Mark und im Jahre 1886 71 Millionen Doppelcenlncr im Wcrtbe von nur 2080 Millionen Mark. Einzelne Artikel büßten dcm Werthe »ach aiißerordentlich ein; so ging roher Zucker von 168 aus 87 Millionen Mark, Schlachtvieh von 89 auf 79 Millionen, Salpcler von 36 Millionen aus 24 Millionen Mark zurück. Kein Artikel aber hat verhältnißmäßig eine jo groß: Einbuße erlitten wie der einst in der Landwittbjchast so gesuchte Guano. Während davon 1875 noch sür 17 Millionen Mark emgeführt wurden, betrug der Werth der Guano-Einfuhr im letzten Jahre nur 1,939,000 >ti Der Guano erhielt io Deutschland durch Salpeter und andere Düngemittel bekanntlich eine erhebliche Concurreuz. LrrSlan. 6. Anglist. Nach Berichten aus Oberschlesiea sind Verhandlungen im Gange und bei» Abschluß nahe, wonach eine französische Gesellschaft, welche in Domhrowa Stahl- und Hoh ofenwerke betreibt, von der Laurahütte dtica polnische Katharinenhülte käuflich erwirbt. *— In einer Privatverlammluiig, welche dieser Tage von Posener Destillateuren veranstaltet wurde, kam die Frage des Rückgangs des Branntweinverbrauchs nach Erhöbung der Preise zur Sprache. ES wurde hierbei, wie der „Köln. Ztg." mitgelheill wird übereinstimmend festgestellt, daß bei den verschiedenen Geschäften in Posen gleichmäßig der Verbrauch um etwa 25 aufs Huudert sich vermindert hat. „Der Rückgang", bemerkt daS Blatt dazu, „ist also nicht ein derartiger, daß die Neichsfiiianzen dadurch geschädigt werden (im wohlhabenderen Westen dürste er sogar noch geringer sein), er bedeutet aber doch zugleich eine erfreuliche Einschränkung der Bräunt weinpest, die wohl nirgends ärger und verderblicher gewüthet hat als gerade hier. Diese Umwandlung offenbart sich auch darin, daß man seit der Preiserhöhung bei Weitem nicht mehr so viel betrunkene Männer und Weiber aus den Straßen herumtaumela oder liegen sieht, als dies früher der Fall war." München, 6. August. Eia hiesige» Consortlum erwarb, behufs Umwandlnng in eine Actien-Gesellschaft, die der „Baherifchen Hypotheken- und Wechfelbank" gehörige, auf Versud von 10,000 Hekla litern Malz eingerichlcte Brauerei Kloster Langheim bei LichtenselS. Der Kaufpreis beträgt einschließlich der Inventars 600.000 Mark. 8ger, 6. August. Nach verläßlichen Meldungen nimmt der Streik der Kohlenarbeiter im Elbogen-Falkenauer Bergrevicr immer größere Dimensionen an. ES stehen in Chodau und in Elbogea-Neusattcl olle Werte, seit gestern iu Falkenau die Agnes- zeche und der Bernhardschacht. Die Arbeiter verhalten sich ruhig, sie fordern wöchentliche Auszahlung und rinen Miuimallohn von 1 fl. 25 kr. für die Schicht. Prag, 5. August. Nach beendeter, anstandslos durchgesährter politischer Begehung de- LocalbahaprojeclcS Reicheuberg-Gablon fanden Verhandlungen zwischen den Lertreteru der Länder bon (welche die Financirung der Localbahn übernimmt) und dem Eile» bahn-Lomilä wegen der Frachtengaraniie statt. Die Länderbank beansprucht eine Garantie von 8000 Waggon- Frachten jährlich durch zehn Jahre. Die Gablonzer Stadlverlreiung hat, wie die „Reichen berger Zeitung" melde», einstiinniiglbefiblossin, eine Garantie von 4000 Waggon» jährlich zu übernehmen. Man hofft, daß die übrigen mtrressirtcn Orte die restliche Garantie oufbringeu. *— Mährische Greuzbahn. Die „N. Fr. Pr." veröffenb licht dir Sanirungsvorfchäge de- LuratorS. Die erste Forderung ist, daß die vierprocenlige Lrioriläteaverzinlung durch Erstreckung der Amortisation und durch Revision de« Betrieb-vertragS unbedingt gesichert wird. Statt de- fünften Bulben- sollen den PriorilätS- besitzern PriorilSlSactieo <20 Proc. vom Nominalbeträge der Prio- ritäte») gegeben werden, welche bei entsprechendem Betriebsertrage gleichsall» Rentabilität erlangen. Dagegea verzichleo die Prioritäten- bksitzer auf Reftcoupon». «5 Die Bewährung voo Rundrrisebtllet» zum halben Preise an alle französischen Geschäftsreisenden aus dem ge- sammle» sranzösischen Bahnnetze ist von der Handelskammer Marseille al- eme für de» natioaalra Handel lehr vvrtheil- haste Maßregel empfohlen. Daß sich die srauzüsischeu Bahn»«» waltllugru darauf Anlassen werden, zur FSrdernng de» nationale» Handel- »ine so bedeutende Einnahme sahrea zu lagen, ist zu de zweifeln. Jedeasall« ist der Maririller Vorschlag praktischer. al- der von der ktuttgatter Handel», und Grwerbekammer gemacht», da > vn» de» Eisenbahnen allgemein sür dir Hanptknndea (?) ähaltche Erleichterungen de» Eiseubaharrtseverkehr«, wie sie schon jetzt sür die Vergnü-nng-rrisendrn bestehen, durch Fahrpreisermäßigung, Her flellung größerer Unabddyaigkeit vom Billetschalter, freiere Bewegung ' " rki - aus der Buh» und volle llngebundenheit in der Wahl, wie in der Unterbrechung der Route geschafft y werde». *— Verkehr im Suez-Eaual. SS passttteu im Monat Juli: IW7 1886 Ii« Schiffe 275 251 304 Einnahmen 5,100,000 Frc». 4,608,239 Frc«. 5,139,513 Frc». I» den ersten 7 Monat-n: Schiffe 1880 1912 2295 Einnahmen 34,333.929 Frc». 34,413.301 Frc». 33,229,235 Fcc». *— Anlage von Wollwäschereien im Kaukasu«. Man schreibt der „V. B.-Z." au- Petersburg: Die kaukasische Viehzucht hat in den letzten Jahren einen Io großen Umiaiig ong-no>nnien, daß die Wolle, welche früher an Ort und Stelle von der Bevölkerung verarbeitet wurde, nunmehr zu einem nicht unwichligen Exportartikel geworden ist. Sie wird in ungewaschenen. Zustande ausgejührt und erzielt i» Folge dessen aus den ouSläudilchen Märkten nur niedrige Preise. Eine Liverpooler Gesellschaft ist daher mit einer Anzahl kaukasischer Cavitalisten betreff» Anlage von Wollwäschereien im Kaukasus in Unlerhanblung getreten. Al» Ort ist die Stadt Saka- talq io Aussicht genommen. *— Der Ausweis de-Verba»de» derElevelanderEtse». sabrikanten für den verflossenen Monat ist etwa- enttäuschend, da er eine Zunahme der GejammtlagerS um ca. 9500 Ton« er- giebt. Die Produclion war etwa dieselbe wie im vorhergehenden Monat, nämlich 211,000 Ton-. Da die Ausfuhr bedeutend war, cheinl eS, daß der heimische Lonsum sich verringerte. Die Neigung, die Fabrikation von Hemotite zu vergrößern und die von Llevelander Rokmetall zu schmälern, Icheial für den Augenblick ausgebört zu haben, da 52 Roheisen sabricirende Hohöscu gegen 50 am 30. Juni im Betrieb waren und 44 Hematite sabricirende gegen 45 im Monat vorher. Tan AranciSca, 4. August. Die Wetzen-Hausse-Elioue ist jusaniinciigeblochcn. ohne daß Fallimente statlfandeo. Zur Ver- Hütung «iner Panik wurde der „Call Board" auf Anordnung de- DirectoriumS um mehrere Tage vertagt. * BucnaS AyrrS, 3. Juli. Neue Haseu-Arbeiten tu Bahia Bianca. Ein Blick aus die Karle der Argentinischen Republik neiiügt, um zu erkennen, daß an der vom Atlamilchen Ocean umflulhetcu Küste Bahia Bianca al» derjenige Puncl bezeichnet werden muß, der durch leine natürliche Lage zu den grüßte» Hoff, nungea berechligt. Das Weltmeer zu den Füßen, fehlte diesem Orte bi- aus die Gegenwart weiter nicht» zu seinem raschen Emporkomiucn al» eine gute und Verb sserte Hasen-Anlage, da die bisherige noch in mancher Beziehung viel zu wünschen übrig läßi. Dieses wird jetzt «doch nach der „Deutschen La Plata-Zeiiung" auSgesührt werden und zwar in einer so praktische» und voetheilbaslen Weise, daß der Nutzen gewiß ein recht bedeutender sein wird. Do» Ignacio sjlaneS ervielt nämlich am 30 Juni 1886 die Eoucessio» von der Naiioixil-Regierung, den Fluß Naposta, welcher bei Bahia Bianca in» Meer stießt, zu canalisiren, resp. sür daS Eiulausen größerer Segelschiffe zu vertiefen und zu erweitern, woiür er von alle» einlaufeuden Schiffen von über 70 Negister-TonS eine tägliche tzasenabgade von 5 Nacionale» per Tag, sowie eine Werst-Miethe von 40 CenlS bi- 1 National 20 EentavoS per Ton sür das Löschen oder Laden zu erheben die Berechtigung hatte. Herr Ignacio Plane- verkaufte nun die ihm ertheille Concession an Herr» Carlos Dunzeft mann Sc Lo. sür die Summe von 100,000 Nacionale», welche Uebertragung am 18 Juni d. I. von der National-Regierung auto- risirt und als zu Recht bestehend anerkannt wurde. Herr Dunzel man» veranschlagt die Kosten der zu errichtenden Werke aus 342,OM Nac. und zwar für Ausgrabungen 163,000 Doll., Werste, 440 UdS., 80.000 Doll., Schleusen, Lagerschuppen rc. 99,000 Doll. Eine halbe Meile von der See entfernt soll der Hasen mit einer Miiiiiiialtiese von 25 Fuß angclcgt werden, so daß die größten über ceischen Dampfer dort einlausen können. Ebbe und Fluth wechseln dort alle 12'/, Stunden und wird die Unternehmung daS Wasser dadurch aus eine bestimmte Höhe im Hasen zu erhalle» suchen, daß ,wei Schleußcn angelegt werden, und zwar eine in der Nähe der Neerestüste und cinc in der Mitte des Canals in Verbindung mit dcm Hascii-Dock, wodurch das Wasser je nach Bedarf abgclassen oder ausgestaut weiden kann. Der Canal selbst wird eine Länge von ca. 864 UardS, eine Breite von 60 bis 100 Fuß und eine Minimal- tiefe haben, die Schissen von 25 Fuß Tiefgang eia bequemes Eiu- lausen gewähr». Herr Dunzelmann veranschlagt die AuSgrabunq- Unkosten aus 1 Nac. 20 Ccatavos per Eubikmcter» doch glaubt unser Eollege vom „Standard", welcher diese Angaben ebenlall- zur Be- pcechung brachte, daß dieser Voranschlag »och zu koch gegriffen ist, da die weiche Schlammerde in jenem Puncle von Bahia Bianca ein billigeres Ausgraben gestaltet. Die gelammten Arbeiten sollen in dem Zeitraum von drei Jahre» beendet sein und steht unbestreitbar zu erwartrn, daß dieselben sür Bahia Bianca wie sür die Unter nehmer von dem schönsten Erfolge gekrönt werden. *—Weltausstellung in Melbourne. Die „B. B.-Z." erhält folgende Zuschrift: Vielleicht trägt die Alle- lähmende Hitze die Schuld daran, daß eine der zur Zeit wichtigstcn Angelegenheiten der deutschen Industrie bislang noch nicht mit der gebührenden Ausinerkiamkeit behandelt und verhältnißmäßig wenig erörtert worden ist. Wir meinen die Beschickung der nächsten austroli scheu Weltausstellung in Melbourne (1. August 1888 bis 31. Januar 1889). Ob Deulichlanü sich betheiligra soll? Da» scheint uns unter den jetzigen Verhältnissen keinen Augenblick zweiseb hast Z» sein. Es handelt sich hier um eine große nationale Ange- legenbcit, die aber anch eine sehr bcachtenSwerthc geichästlich-malerielle Seite hat. Wohl Kat die deutiche Industrie bedeutende Erfolge aus dem australiichc» Markte zu verzeichnen. Ader die Anstrengungen, mit denen man englischerseitS in den Colonien selbst und im Mutter laude unS entgegenarbeilet, sind so bedeutend, daß eS auch uiisercrseil- alle Kräfte auszubieten gilt, um die Machinationen der Engländer ihrer Wirkung zu berauben. Nur wenn dem australischen Publicum die LeiftungSsähigkeit der deutschen Industrie direct vor Augen geführt wird, läßt sich diese- Ziel erreichen. E- gilt» den seit langer Zeit im Stillen und im Ein zrlnen geführten industriellen unv mercanlile» Kamps zwischen Deutschland und England aus einmal zu concentriren und vor aller Welt auSzuscchten. In dem Sinne wird die Melbourne-Ausstellung bruischerseilS oufgeiaßt und beschickt werden. Die Rüstungen, die England gegenwärtig sür dieselbe veranstaltet, sind denn auch ganz gewaltige. Jetzt — ein volle- Jahr vor Beginn) der Ausstellung — sind bereits 1300 Tbeiliielnner anS Großbritannien anqcmeldet. Während eS die Melbourne - AuSstcllung von 1880/81 ans nur 1379 grobbritannische Aussteller in. Ganze» brachte. Unsere iiächslgesähr, lichen Eoncurrenlen in Australien sind Belgien und Frankreich. Trotz ihrer eigenen Ausstellungen (Brüssel 1888 und Pari» 1889) bereitet man sich dort bereits mit aller Energie für Melbourne vor Auch m Oesterreich wird lebhaft agitirt; daß die Ver einigten Staaten nicht aiiSbleibci, werden, ist zweifellos. Und noch ein anderer Umstand predigt eindringlich und überzeugend die Nolhwendigkcit einer ausgiebigen Beiheiligung Deutschlands mehr und mebr verkleinert sich sür unsere Industrie der Absatzmarkt in Europa. Italien, Frankreich, die Schweiz streben ihre Eir.suhc zölle zu erhöhen: Rußland wird uns in absehbarer Zeit ganz ver loren gehen. WaS soll uns schließlich bleibe», wen» wir uns nicht die überseeische» Märkte sichern und unsere dortige» Absatzgebiete auSdehnen? Tic Ausstellungen von 1879—81 in Australien haben uns al» werlhvollste Frucht die directe subventionirke Danipserliilie »ach diesem Lande erbracht. Nach dieser Errungenschaft sich aus» schließen von dem geplanten öffentlichen Wclikampje hieße aus glück lich betretenem Wege umkebrcn und eine sür gut besundene Politik verlassen. Sache der einzelnen Industriellen ist es, ihre» Verbänden oder Handelskammern alsbald — denn die Zeit drängt — die Ab sicht ihrer Betheiligung mitzulhcilen, aus das schleunig gemeinsame Schritte unternommen werden. Bemerken wollen wir noch, daß Platzmiethe nicht berechnet wird und daß als Endtermin der An- mrldungen unausschiebbar nunmehr der 31. October d. I. zu be trachten ist. Endlich bars mau wohl in jedem Fall daraus rechnen, daß die Ausstellungsgüter mit billigeren Frachtsätze» vom „Lloyd" übernommen werden. *— Zur Lage in Uruguay wird der deutsche» „La Plata- Zeitung" unterm 3. Juli geschrieben: Biele behaupten, die Aera der Speculatwn in Uruguay sei durch Argentinicn iuaugurirt worden. Wir wollen nicht untersuchen, ob die- wahr ist, oder nicht, aber Ver- anlassung nehmen, unieren Lesern sürS Erste wenigstens Einiges über die dortigen Verhältnisse mitzutdeiten. Zuerst wolle» wir constatircn, daß in Montevideo in der Zeit, seit der berühmte oder berüchtigte SanloS des Landes verwiesen wurde, ein enormer Aul schwung aller Berhällniffe stattqesunden hat. Aktien, die noch vor 6 Monaten zu 15 und 20 verlaus» wurden, erlreuen sich denke eine« Lourses von 70 und 80. und Terrains, die zu jener Zeit säst wertklos waren, finden heute Käufer sür ungeheure Summen. Der Grund sür diesen Ausschwung liegt natürlich in der Besserung der politischen Verhältnisse. Regierung und Prwaie geben sich Mühe, den Leuten, und speciell dem AuSlaud« den Glauben beizubringen. daß die jetzige Regiernag ein« anständige sei »vd daß man die redliche Absicht habe, allen gerechten Forderungen aachzukommen. Bi» jetzt ist e» freilich »och bei schönen Worten geblieben, aber möglich ist e». wenn auch die Wahrscheinlichkeit schwer za berechnen sein dürfte, daß die« wirk- lich der Fall ist. Da Santo» bei seiner Abreise nach Europa die Lassen ziemlich leer hiaterlassen, ist e» natürlich, daß sich die hrntige Regierung bemüht, znaächst die Finaozwirlhschas« wieder in Ordnung zu bringen. Leich» ist da» nicht. Die Projeetmocherei dlejepigea, eßlt kommt derselben sreilich ziemlich zu Hilfe, ob aber die dabet profitireu oder geschädigt werden sollen, schließlich dumm geuug sei» werden, Alle» zu glauben, wa- man ihnen vorträgt, ist eine Frage, die vorläuflq unentschieden bleiben mag. Tie Regierung giedt vor, großartig- ökonomische Projette »u bernthen, welche den Volkswohlstand heben sollen. Vorläufig haben wir nur Keantuiß vou einem ConvettirungSpla» der Staats anleihe, der darin gipselt, daß die Zinszahlung und Armottisotio» der Schulden binauSgeschoben werden soll. Nach dem der Kammer unlerbreiteleu Plane sollen sür 100 der alten Schuld zu 8 Proc., jetzt l lt.Nomioal ueue Titel auSgegebe» werden, mit einer Verzinsung zu 6 Proc. und da die Aiuottisation der Titel mit 1 Proc. per Jahr erfolgen soll, während sür die alten eine Amortisation vou 4 Proc. vorgrschen war, läßt sich au» einer kleinen Berechnung leicht er kennen, worin der Zweck des ganzen Eonvertirung-plone- liegt. I» London, wo man so wie so der ganzen Sache wenig Vertrauen bei» < Mißt, wird man dir- wohl bald erkennen und fraglich ist e» daher, ob die Regierung mit ihren schönen Redensarten dort Anhänger' inden wird. Von der neuen Bank verspricht man sich natürlich goldene Berge, und da dieselbe nach dem au-gegebeneu Programrne alle möglichen geschäftlichen Unternehmungen unterstützen soll, hr-fft alle- große Resultate von dem Institut. Ob die Leute auch daran drohen, daß die Gefahr der Papiergkld-Witthichaft durch die Bank sehr nahe gerückt wird, wissen wir nicht, nlöchte» sogar nn- dem Glauben diu- geben, daß man im allgemeinen Jubel die Ouintrffenz der Frage vergißt. Daß noch so traurig«, Vorgängen, wie Uruguay sie durchgen locht hat, der allgemeine Ausschwung nicht nur Freude, sondern auch Über triebene- Vertrauen verursacht habe, ist leicht zu erkläre», aber heute dürste mehr denn je Denjenigen Vorsicht angrrathen werden, vielche ihr erlporteS Geld in der Bauda Oriental anlegen wollen. *— Lhileaische Salpeterinduftrte. Die „Assoclarioa Salitrera", die Bereinigung der Salpeteriadustriellea Larapaco« und Atacama-, ist in die Brüche gegangen. ES herrscht in Folge dessen jetzt große Thätigkei« in den Salpeterwerken. *— Börsenkrach tu Japan. Nach Wiener Mitthei Iu»ge» siebt man in Japan vor einem Börsenkrach. Die Spekulation, be sonder- in Aktien industrieller Unternehmungen, hat solche Limen- ionen angenommen, daß die Regierung sich genöthigt sand, in da- wilde Treibeo eiuzugreisen. Dieselbe bat eine Berorduung erlassen, wonach es nur bestimmten Personen erlaubt sein soll, FondS geschäste an dea Börsen au-zusührea. Um eine solche Erlaubnis zu erhalten, muß der Eandidat eine unbescholtene Vergangenheit hinter such Hoden, sowie eine Eautioa von 300 bi» 3000 Franc» deponirc ,. Eine crnere Vorschrift regulirt die Obliegenheiten der Makler, welche ilir Geschält persönlich zu betreiben haben und keine TraaSac iio» für eigene Rechnung machen dürfen. Außerdem müsse» sie eine b»stii»ini« Gebühr pro Jahr zahlen, sowie eine beträchtliche Summe zur Sicher- heit für etwaige Verbiaditchkeitrn hiuterlege». Die japanische Presse billigt da» Einschreiten der Regierung, wobei sie du Hoffming au«, drückt, daß eS noch an der Zeit sein wird, «iae Katastrophe zu vermeiden. Z Die Haadrl-kammer ans Hongkong hat Protest gegen die den deutschen und französische» Postdampsic» t» britischen Häsen gewährten Privilegien erhoben. Sir ftddet dieselbe» un vereinbar mit den sreihäudlettschen Priactpien England» and tft der Meinung, daß ou-ländischeu Schiffen nicht Rechte »ngrftaudr» wrrd» dürfen, welche dea englischen fehlen. Landwirthfchaftliche». —Zur Düngung und Pflege der Wiesen wird von den Landwirtheu nicht gern Kunstdünger verwendet» da sich dieser nicht genügend bezahlt macht. Neuerdlng» hat »n» Pros. Emmerling in Kiel in der „Schle-wig-Holsteiaifcheo landwttthsch. Zeitung" diese Angelegenheit näher besprochen and e« verdiene» ans dieser Be sprechung dir folgenden Puacte die erhöhte Snsaurklamkrtt der be theiligten Kreise. Pros. Emmerling hebt hervor: 1) Der billigst« künstliche Dünger ist derzeit ohne Zweifel Katait «nd Lhomog- phoSphat. 2) Mao achte daraus, diese Ditagrr so billig al» möglich zu erlangen. 3) Billig lassen sich dir genannten Dünger aber mm durch Ankauf im Großen aus Grund von Kaufverträgen, welch« von einer sachkundigen Lommisstou abgeschlossen worden, bchtrhe». Eü empfehlen sich daher Genossenschaften »ad Eonsnmveretne. 4) Dt« Herstellung von Mischungen bei dem Dünger liegt anch, abarsrh«» ! vom Preisunterschied, nicht tm Interesse ver Landwtrthschaft »nd - de- Wiesen baue«. Der Landwirth steht sich immer bester, er kans» ^ die einzelnen Theil« ans »nd mischt selbst, dann wstß «r, wtevtol; und wa- er hat. »— Ueber de» voraa-sichtliche» «a-fall der hmrige, Prsttot- , beereaernte »heilt »u- der Fichtelgebirg-.Preißelbtrrrnvrrsandt; OberröSlau (Bayern) Folgende- mit: Der regenlos» Sommer tU, natürlich nicht ohne Eiasluß auf die Pretßelbrerea unsere« Eebirm» geblieben. Die Ernte wird quantitativ, da- steht bereit« sest, vo- deulend hinter der vorjährigen zurückstehea; an- gleiche» Grund» ist die heurige Beere gegen die vorjährig« kleiner und unansehnlicher»! Qualitativ ist die heuttg« Fracht dagegea vorzüglich, da die a»ya>' tende Sonneahitze dem Geschmack der zur Reise gelangenden Veerr» gar trefflich zu Statten kam und noch jetzt kommt. Laut Realo» rungsverbot darf tm Fichtelgebirge (Obrrsranken) vor dem erste» September keine Beere gepflückt werden. Di« jetzt schon ange- boteuea Fichtelgebirg-.Preibelbeercn sind entweder an» andere» Gegenden, oder e» sind vorjährige, eingekochte. Bestellungen ans Beeren können indessen schon ganz gut jetzt gemacht «erden; st« werden nach der Reihenfolge de» Einlauf- vom Anfang September an effectuirt. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. A« 4. August riugetrageu: „Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck G Co.» Aktien gesellschaft" ln Reudnitz. Inhaber: die Inhaber der Aktien der gedachten Gesellschaft. Alleiniger Vorstand Herr Braumeister Friedrich Wilhelm Reinhardt in Reudnitz. Prokuristen di« Herren Frirdrich Ernst Guhr und Friedrich Oscar Mortia Nagel. Am S. August eingetragen: Da« — durch Tod erfolgte — Ausscheiden de» Herr» Earl Otto Alexander Edelmann als Mitinhabers aus der hiesigen Firma „Alexander Edelmann (UniversitälS-BuchhSndler and Universität-- Buchdrucker)" io Leipzig. Zahlungs > Einstellungen. n»«„ wobubr« »mt»,«r>chr Iß L" Vs LA Z" E-e ssZ Sv S. TUNerdieck. Moitttkirachier Stöckbetm Beeykndort I 4-b 268 N!) »9 O. Eelffert, Album-^abukant Otto OScar Clemens Hefft, Berlin vcrlru b8 lr.u 22.8 12.12 Webwaarenfabrilant rAlallchau Glauchau 18 6» 278 179 Carl Zanella. Lolibändler Rudolf M.luerbofs, .Nanlmaiin Haaenau Huslerbura Hagenau »8 2».l !2.!' i2.9 IniNrburg 18 -N.8 >38 .,'R IuiluS Wlscheropp, Kaufmann Maadebura 1>!a,,teburg »8 »>.!« 3 8 -.9,9 H- O- H- Hucke!. Klempnermstr Ll.rdI Wcdlcu Pirna »8 31.8 IN 21.» HiereuUlUliS Bla»ejew^k'.kauf»l Po je 11 Posen I.1N 6.U II 19 C. A. Bauer. 2oli»webereigesch.,Reichenbach Ncrchenbach 38 26 k :r.?r W. «rrajewle;. Kaufmann ISchruuui A. Raddau. Vouijc aeb. Pinjse.I Lchrimm «8 «8 22.9 «LchiffScapilamchcleute jStolpmünde e>el» »8 2 .8 r.9 1.'» Jacob Lcgtmaun. Hausmann IWorm» 2öoruiS a. Ny. 22.8 22.8 !22,8 Snbinisfionen in, Angnst. 15. Leipzig. Eisenbahn-Bauinlpeclion. Maurer- rc. Arbeite»; 18. Magdeburg, Betriebsam! Magd.-Halbersladt, Bauarbciten u.M t.; 18. Berlin, Polizei-Prästdmm, Heizmaterial; 20. Dessau. Bciriebsamt. Ceiilcsimalwaage; 20. Hamburg, Finanz-Deputalion, eisernes Geländer; 20. Hamburg, Fiiianz-Tevulation, eiserne Geländer; 20. Neuwied, Belriebsamt. eisernes Geländer; 22. Stettin, Garnisou-Verwaltung, Leinendrell rc.; 22. Erfurt, Eiseiibahn-Direciion. altes Malerial. Patente. Pateiit-Aiiuieio,«»ge». Die »achsolgeud Genannten an» Sachien haben um die Cr- theilung eines PatenieS sür den daneben angegebenen Gegenstand nachgeincht. Die Anmeldung hat die angegebene Nummer erhallen. Der Gegenstand der Anmelouug ist einstweilen gegen unbesugte Benutzung geschützt. Nr. 3327. „Mciallrücken für ZeillingSmappen". Zusatz zum Patent Nr. 40,846. — Otto Pfennig in Dresden. El. 34. Nr. 4135. „Eisschronk." — Paul Arlt in DreSdeu. El. 34. Nr. 5620. „Holzgesüge zum Halten de» Dcckcnvutzes." — E. O. Kliemaad iu Mülbitz bei Großenhain. El. 37. Nr. 5640. „Putzträger sür Deckeufcholuogen." — L. O. Kliemoud in Mülbitz bei Großenhain. El. 37. Nr. 3784. „Verkuppelung einer gewöhnlichen Llavialur mit einer durch die Patente Nr. 25,282 und Nr. 32,138 geschützten Llaviatur." — Oswald Seifert in Dretdea. Ei. 51. Nr. 3658. „Nähmafchiae zum Besticken voo zogeschnitteaea Stücken." Spranger and H. Stöckel tu Plaue» t. v. - I. S. LI. 52.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview