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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188708227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-08
- Tag1887-08-22
- Monat1887-08
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1887
- Autor
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(Krsckiclnt täglich früh 6'/, Uhr. Krdaction und Lrprditio» Johanncsgasse 8. ^prrchlinndrn drr Nrdackion: Vormittag« 10—13 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. eilr d NUckgadr Minxlcrch», -Ildactwn mcht »crdlndlich. d>« i ciMser Md Tagtblliü Annahme »er fSr die «iichftfslgen»« Nuinincr bestimmten Inserate an Wochentage» bis L Uhr Nachmittags, an Tann- uni» Festtagen früh bis'/,ü Uhr. I» drn Filialki« fiir Ins.-Annahme: Otta Klemm, Universitätsstrobe 1. Louis Lösche, Kathariuenstr. 23 pari. u. König-Platz 7, nur bis'/,» Uhr. Anzeiger. Organ fSr Lolitik. LocalaMiäite. Sandels-Ucschiistsverkchr. Aufiaqe IS,7SV. Abonnrmrntspreis vicrtelj. 4'/, MH 'ml. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Ml. Jede einzelne Nummer 20 Ps Bclegercmplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen sin Tageblatt-Format gesalzt) ohne Poftbelördermug <>0 Mk. mit Postbesvrdcrung 70 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften lau» uns. Preisverzeichnis!. Tabellarischer u. Ziffcrnsatz nach höherm Tarik. Neclamrn unter dem RcdactionSstrich die Sgespalt. Zeile 50 Ps., vor den Familien Nachrichten die Kgespaltcne Zeile 40 Pf. Juserate sind stet- au die Vxprdition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praoonmornnrio oder durch P->st- nachnahmc. .4° 234. Amtlicher Theil. vekinntmiich««!. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß am heutigen Tage der RalhSbiener August Eduard Hermann Wtukler als städtischer HilsSvollstrecknngSbeamter eingestellt und iu Pflicht genommen worden ist. Leipzig, am 20. August l887. Der Rath der Stadt Leipzig. Iä. 20018. vr. Georgi. Montag den 22 August 1887. 81. Jahrgang. Manntmachmg. BiS auf Weiteres wird Erde — jedoch nur gewachsener Boden — und zwar gegen eine BergUlung von 20 Pfg. für daS zwcispännige Fuder an folgenden, nntlelst Pjählcn und Reisecu abgestecktcu Plätzen angenommen: 1) auf dem Stück der Heiligen Wiese südlich deS Johanna- Park-WegeS und rechts des PleißenfluthbettcS, mit Ausschluß deS rechten BvrlanbeS deS letzteren; 2) aus der Wiese am Fahrwege durch daS Nonnenholz und zunächst deS nach der Kettenbrücke führenden Fußwege-. Leipzig, den 17. August 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 3156. vr. Georgi. CichoriuS. vermitlhllilg der alten DuMMer-Msr. Die alte Buchhändler-Börse, Ritterstrabe Nr. 12 hier, wird voraussichtlich spätestens zu Johanni 1888 iu dea Besitz der Iliilversität übergehen. Dieselbe enthält im Parterre die Geschäfts- räume de« Vorstandes des BörsenvereinS der deutschen Buchhändler und einen kleinen Saal, in der Etage eine», dieselbe vollständig um fassenden Saal mit Galerien. Vereine und andere Reslectauten, welche diese Räumlichkeiten, zu sammen oder getrennt, ohne weseutliche Umgestaltung ermietheu möchten, wollen sich gefälligst mit dem Unterzeichneten Rentamt in vernehmen setzen. Leipzig, am 20. August 1887. UntversttätS - Rentamt. Gebhardt. Offene LDtzaannskelle. Infolge Enllnssung deS bisherigen Inhaber« ist bel dem unter- zeichneten Gcmeinderalhe eine mit 725 Gehalt, 80 ^l Bekleidung«, gelb und 150 WohnungSenlschädiguug dotirte TchUtzmannSstclle zur Erledigung gekommen. Stur solche Bewerber, die bereits längere Zeit mit gutem Erfolg bei Venvaliungsbehörbea iu ähnlicher Dienststellung sich besunden haben, wolle» ihre Gesuche unter Beifügung von Zeugnissen iu be glaubiglcc Abschrift bis r»m L7 August 1887 aaher einrcicheu. Zeugnisse werden nicht zurückgeseudet. GohliS, am 20. August 1887. Der sstemeinderath. S i u g e r. Nichtamtlicher Theil. Leipzig. 22. August 1887. * Ein Gesetzentwurf, welcher die RechtSverhSlt- nisfc der deutsche» Schutzgebiete in der Richtung einer Erweiterung deS kaiserlichen Derordnung-rechtS neu regeln wollte, ist bekanntlich in der letzten Reichstags session, da die Zeit zu einer gründlichen Durchberathung nicht mehr ansrcichle, auf Antrag von Mitgliedern aller größeren Parteien unter Zustimmung der Regierung ab- gelebnt, aber, um einem besonders dringend hervorgctrelenen Bcdürsiliß abzubclsen, in daS bestehende Gesetz über die Rechts verhältnisse der Schutzgebiete eine Bestimmung ausgenommen worben, daß dnrch kaiserliche Verordnung eine von den sonst maßgebenden Vorschriften abweichende Regelung der Rechts Verhältnisse an unbeweglichen Sachen erfolgen kann. Mit diesem Nothgesctz sollte natürlich die Frage nicht entgiltig ge regelt, sondern nur für den Augenblick einem dringenden Uedclstanv abgeholsen werden. In der Tbat wird die Gesetz gebung über die Rechtsverhältnisse der deutschen Schutzgebiete aus Grund der inzwischen gemachten Erfahrungen und der praktisch hervorgelrctenen Bedürfnisse einer eingehenderen Re vision bedürfen. Eine solche ist auch, wie wir hören, in Vorbereitung und cS wird in der nächsten NeichStagSsession voraussichtlich ein neuer Gesetzentwurf zur Regelung der Rechtsverhältnisse unserer Colonien vorgelegt werden. * Die große Excommunication in der deutsch freisinnigen Partei beginnt! Einein der fortschrittlichen Unterzeichner de« Aufrufs der Branntweinbrennercoalition, Gutsbesitzer Sehdel. wird in der .Freisinnigen Zeitung" zu Gemüthe geführt: „Unseres Erachten- widerspricht die Be tbeiliqung de« Herrn Sehdel dem Programm« der freisinnigen Partei, welches die Monopole und damit auch alle dieselben vorbereitenden Schritte verwirft". Ten deutsch-freisinnigen Vankvircctoren, welche der Coalition ihre Unterstützung ge währen. wirb bemerkt: „Wir glauben dem lebhaften Wunsche der freisinnigen Gesammtpartei Ausdruck zu geben, wenn wir alle Diejenigen, welche sich irgendwie zur freisinnigen Partei rechnen, ersuchen, sich dem SpirituSring und waS mit demselben direct oder inbirect zusammcnhängt, so fern wie möglich halten". klebrigen- wird bei dieser Gelegenheit mitgethci daß der Abg. Bamberger bereits seit längerer Zeit aus dem Aussichlsrath der „Deutschen Bank" au-zcschieden ist. » * » * Ter definitiven Beschlußfassung über den Modu« der Beschaffung dcrRepetirgew ehr ein Oesterreich-Ungarn gehen Besprechungen zwischen dem Reich« - Krieg-minister Grasen Bylandt-Rbeidt und den beiden LankeSverlheibigung»- Minisiern Grafen Welsersheimb und Freiherrn v. Fejervarh mit dem Direktor der WaffensahrckS-Gesellschast R. d. Werndl voran«. Wie bekannt, soll nicht bloS die Linie, sondern auch die Landwehr, dir ja bestimmt ist, gleichzeitig mit der Linie im Bedarfsfälle vor den Feind geführt zu werden, da« Nepelirgewchr erhalte». DaS ReichS-KriegSministerium ver tritt den Standpunct, eS müsse zunächst der volle Bedarf der Liiuentruppen gedeckt und dann erst für den Bedarf der Land wehr und zum Schlüsse für den Resnvcvorrath— rin halbes Gewehr per Mann — Sorge getragen werben. Nun scheint r«, daß man von ungarischer Seite Werth daraus legt, daß eine andere Reihenfolge, als die eben geschilderte, bei der lZeschasfung ein gehalten »erde. Freiherr v. Fejervarh möchte auch die Landwehr gleichmäßig mit der Linientruppe mit dem neuen Gewehr« ausgerüstet sehen und wird daher wahrschein lich «ine proccntmäßige Aosthriluag der jährlich zur Lieferung gelangenden Gewehre an Linien- und Landwehrtruppcn ver treten. Bei diesen Vorbesprechungen rein technischen Charakter- dürfte die finanzielle Seile der Frage, die mit der Feststellung de- Termin» für die Gesammtlieferung im engsten Zusammen hänge steht, erst iu zweiter Linie zur Lösung gelangen. * Der Streik unter den Leizern de« österreichisch ungarischen Lloyd scheint seinem Ende entgegen zu gehen. Die Triester Polizeibehörde bat den Streikenden, meist Dal matiner und Jstnauer, eröffnet, daß alle nicht in Triest zu- kündigen Heizer, welche sich nicht binnen drei Tagen mit irgend einer Arbeit auSweisen können, auSgcwiesen werden ollen. In Folge besten erwartet man die Beilegung de« Streiks schon in den nächsten Tagen. * Zur steten Kriegsbereitschaft der russischen Torpedo boote soll nach einer Verfügung des General-Abnnralö ortan aus jedem derselben eine ständige Besatzung gehalten werden. Die Gesammtstärke der seefähigen Torpedoboote der Ostsee beträgt angeblich gegenwärtig 87. Davon sollen 45 eine ständige Besatzung erhalten haben. Diese BesatzungS- mannschastrn bilden eme Compagnie. * Die „Politische Correspondenz" meldet osficiö» aus Konstantiuopel, daß man in dortigen diplomatischen Kreisen annimmt, daß die Türkei trotz der starken Pression, die gegenwärtig von russischer Seite auSgeübt wird, um >e zu einem acliven Eingreifen in die bulgarische Angelegen- >eit zu bestimmen, nicht au- der von ihr bis jetzt beobachteten Haltung herauStreten werde. Eine Aenderung der Psorten- politik sei, so wird weiter berichtet, selbst in dem Falle nicht atS sicher anzunehmen, wenn der Türkei, WaS nicht als wahr 'cheinlich gilt, ein europäische« Mandat zum Einschreiten in Bulgarien rrtheilt werden sollte. AuS Wien verlautet, mehrere Mächte hätten die Abberufung ihrer Vertreter aus Sofia ins Auge gefaßt, fall- der Prinz von Koburg nicht die Stelle in seiner Proclamation, welche von dem un abhängigen Bulgarien handelt, in irgend einer Weise wieder gut macht. Der Prinz scheint von dem höchst ungünstigen Eindruck, welchen jener Pastu» bei den Mächten gemacht hat, Kenntniß erhalten zu haben, da die „Politische Correspondenz" aus Sofia meldet, Prinz Ferdinand werde sofort nach seinem Eintreffen in Sofia eine Note an die Pforte richten, worin er den erwähnten PastuS richtig stellen und betheuern wird, daß er keine Aenderung de- staatsrechtlichen Verhältnisse- zur Türkei beabsichtige. — Inzwischen meldet der Telegraph: * Philippopel, IS. August. Bei seinem Abschiede von Kasan llk, wo Fürst Ferdinand gestern da« Frühstück einnahm, wurde derselbe unter großer Begeisterung de« BolkcS von Osficierea aus den Armen ln seinen Wage» geiragen. Abends kam der Fürst in Kalos» an; auch dort wurde ihm eia glänzender Empfang be. reitet und aus dem Wege waren viele Triumphbogen errichtet. Zehn Kilometer vor Plnlipvopel erhob sich an der Straß' wiederum eia prächtiger Triumphbogen. Die katholischen Dörser Bulgariens, welche der Weg des Fürsten berührte, haben unter Führung der Geistlichkeit Aborduuiigen nach Philipvopel gesandt. Der Fürst zog z» Pferde in die Siadt ein, in der sich eine dichte Menschenmenge drängte: aus dem Square der Stadt wurde er von der bulgarische», griechischen und türlijchen Geistlichkeit empfangen und in die bul- garische Kirche geleitet. Nach dem Gottesdienst begab sich der Fürst zu Fuß in daS Schloß, aus dem Wege dahin gelang eS deo spalier, bildenden Truppen nur mit Mühe, die begeisterte Menge zurück zuhalten, welche den Fürsten auf den Armen entführen wollte. Heute Abend ist die Stabt scstlich erleuchtet, allenthalben spie» Musik und die Ansammlung von Menschen ist ungeheuer. Der Fürst wird zwei Tage hier verweilen und sich am Sonntag, dem Jahrestage der Vertreibung de» Fürsten Alexander, nach Sosia zurückbegeben. * Philippopel» 18. August. (Verspätet eingetroffen.) Prinz Ferdinand hielt heute unter einem Salut von 100 Kanone» schüsscn seinen Einzug in die Stadt. Infanterie, Artillerie und Tavallerle bildeten Spalier. Die Civil- und Militairbchördcn empfingen den Prinzen vor der Stadt. Dieser, zu Pferde und von den Major« Popoff und Petross, sowie ein» Anzahl ander» Oisi- cierc begleitet, wurde von Seiten der in den Straßen ougesammelten dichtgedrängten Menschenmenge mit HurrahS begrüßt. Der Prinz ritt durch die Stadt nach dem Hause, welches er während seines hiesigen Aufenthaltes bewohnen wird, und stieg nicht im Konak ab. Aus dem Platze in drr Mitte der Stadt erwartete die Geistlichkeit, an ihrer Spitze der Metropolit Gervasius, den Prinzen, der sich in die Kathedrale begab, wo ein Ledeum gelungen wurde. AuS Sosia wird schließlich gemeldet: Stambulow lehnt eS ab, die Bildung des neuen Ca bin ets zu über nehmen uud er Verweigert selbst die Uebernahme eines Porte seuilleS. * In Rustschuk war, wie dem „Pester Lloyd" vom 18. d. auS Sofia gemeldet wird, in der Nacht vom 18. au den IS. August ein Attentat auf den Pulverthurm geplant. Die Rustschuker Behörden hatten schon einige Zeit davon Kenntniß, daß verdächtiges Gesindel sich in den Bergen herumtreibe und einen Putsch plane, lieber diese Angelegen heit wird dem „Neuen Wiener Tagblatt" auS Rustschuk ge meldet: In demselbeu Augenblicke, als tu drr alten bulgarische» Kais» stabt Tirnowa unter dem Jubel der Zehnlausende d» neue Fürst von Bulgarien dea Thron bestiege», begaben sich im Norden des Laubes Diuge, die darthaten, daß auch so mancher Schalte» dem sonst iu rosigen Farben gehaltenen Situationsgemälde nicht fehle. In Rustschuk nämlich, der Donaustadt, in welcher am verfloffcnen Freitag Ferdinand 1. eine so enthusiastische Aufnahme gesunden zeigten sich höchst beunruhigende Symptome. Berschiedeae der Re giervng nahestehende Personen »hielten LodeSurtheile zugestellt, einige Bankier» bekamen Brandbriefe uud dem energische,, Präsecten Herrn Mantow kamen Drohungen zu. in welchen diesem Funktionär iu Aussicht gestellt wurde, „er werde btnueu 48 Stunde» ei» SraereS Schicksal ersahrea al» die Männer, welche er vor Monaten ans drr Leweud Tabia hotte süstliren lasse»." Herr Mantow ist selbst da» Opfer einrS Attentate» geworden; er wurde nämlich in Bukarest in dem Augenblicke, al» er au» dem „Hotel Boulevard" trat, durch zwei Revolverschaffe schwer verwundet — der Urheber de» Ansalls eia Mann Namen« Iacobso». Dragoman de» russischen LoasulaleS ging damals ftraslo« auS, denn er flüchtete noch der That in da« russische Lonlulat und fand dort eine Freistätte. Nun schien »S, al« ob er, wenn auch iu riuer guten und undurchsichtbaren Verkleidung in Rustschuk spuk», und da gab Mantow Ordre, aus den Mann zu viailireu. Am verflossenen Montag erhielt man neue Jndiclea» daß eine im Dunkeln waltende Schaar rine Unthat plane, denn man fand am Abend dieser Tage» eine zum Rustschuker Pulver- thurme führende Big'sche Zündschnur. Ja Folg« dessen wurden auch die Wachen am Pulverlhuime verdoppelt und dem die Strompolizei handhabeudeu Lomniissar IjcheSnoeff die grüßte Wachsamkeit ein- geschärft. Indessen konnte doch da- Ausgebot aller dieser Sicherheit«, maßregeln da« geplante Verbreche» nicht ganz verhüten. Ja der Nacht desselben Tage«, nämlich v«m Moutag, den 15. aus de» BevSlkeruog die durch eiuige rasch Detonationen kamen 18. wurde mn 2 Kh' pie »tiananonr» auselnaodrr s-lgeude ^«5- «lärmtet, ^ ^ gegenwärtig von der G ge-d der dulverthürm, . sofort rückie die ast ganz demolirtea bostioairte» E ^ ^» Nähe der ganze Wochbereitschast au», » Wachtposten Leodorow vom ehemaligen "S>»asr>srbastw" . Revolverkugeln hatten Tuaa-Regimeat tödtlich verwindet. Worte zu stammeln ihn getrosten und d» Sterbende war nur ge- im Stande. Seio»«nS'ag-nach ^ ^ a,z er ihnen „Stol kleidete Männer anschl^chen geiehen. we,m^^ ^ber u,„kehrten nnd znries. zuerst wegzulausen M'em machte ^ getroffen, aus ihn ihre Schußwaffen ab'emrteu. her Schult» und sandle r,ß der verwundete Soldat "- «'wehr von d» v-yu^^^^^ ^Ne ausS Geradewohl '"" Kugel s . ^ anderen Wachtposten der Schuß, den der Unglück,.chege-h°°.^^ „..ssührung des alarmirt und so sür dielen Tag - ^ xeodyrow starb kau», geplanten BubknstückeS verettell. T mit de» einem Stabs- zwei Stunden uach dem Atteniale Gendarmerie ist zu machen ein ei^ Blatt st-mmt v-m Ausr..,- d» ,» nlle tadeln mehr oder minder heftig Altes Theater. Leipzig, 21. August. »Der Jongleur" von Emil Pohl, welcher am Freitag der Ekre verlustig ging, im Neuen Theater zuerst i» „euer Einstudirung taS Licht der Welt zu erblicke», ging gestern im Alken Theater >1, Sccue. Qcrr Georg Engels, welcher dicö Stück bei seine,» Gast- viel bringt, scheint in der Litern Berliner Posse der Kalisch „id Pohl eine reichere Ausbeute für seine schauspielerischen Fähigkeiten zu finden als in den neuen Erzeugnissen der drainalischcn koiiiischen Muse an der Spree, wenigstens tritt er in jenen Stücken mit Vorliebe auf. Und in der Thal ist ihnen mehr komische Kraft und Wirkung al« in dem neuen Berliner dramatischen Tkeeaufgnß. und zwar bei Kalisch im Dialog und den Couplet«, bei Pobl in den Situa- lwnen. Freilich muß man nicht die innere Wahrscheinlichkeit derselben inS Auge fasten, sonst wird man auch einzelne Vor gänge j»» „Jongleur" nur mit Kopsschükkcln ausnehmcn können. Auch die Meßbude verlangt doch ibre LebenSwahr- gxjt — und daß man von heute zu morgen ein Jongleur wird, der sich dem Pnblienin zeigen kann, das ist eine Voraussetzung, die selbst in einer Posse zn gewagt erscheint. So niedrig man vo» der Kunst der Akrobaten denken mag. se verlangt doch eine lange Hebung, die in der Regel schon in frühen Lebensjahren begonnen wird. Daß ein Student gerade einem solchen Mittel greise» wird, nm sich da zu fristen, ist schon deshalb sehr unwahrscheinlich. theidigittig de« KatholiciSmuS. Sicherung und Erweiterung der Rechte der Kirche." Der König verfolge -ine Pol.lck gegen den Willen deS Volke« und der Kammern; er möge die Kammern °uslösen. dann werde sich Z-'g-n daß das Land den persönlichen Militairdienst zuruckweist. Dl- „patnotlscv. Haltung der Klerikalen und ihrer Presse ist geradezu bc- chämenb und e« ist leider kein Zweisel mehr darüber möglich, daß, so lange die Klerikalen am Ruder sind, an irgend eme ernste Reform nickt mehr gedacht wer den darf- Dazu komm!, daß da« Ministerium, da« verständigere Anschauungen hat, eine Partei nicht leitet, sondern, um seine Portefeuille« zu retten, sich von der Partei lenken läßt, also willenlos ist. De« König« edle Absichten werden immer wteder vereilcl und da« Lar.o gehl auf d'-se Weile, da bessere Zetten nicht abzusehen sind, einer trüben Zukunft entgegen. EgoiSmuS, Engherzigkeit und Unverstand tragen in Belgien be, den oberen Elasten leider immer den Sieg davon. Au-zlich ist m Bulgarien bei einem vsfentlichen Zuschläge von Eisenbahn- matenal Belgien ausgeschlosten worben. In Folge besten hat der belgische Generalconsul, Herr Cartuyoel«, ans Anweisung de« belgischen auswärtigen Ministerium« Sosia verlassen. * Seit einiger Zeit tritt in der französischen Presse vielfach die Behauptung auf. die Stellung de« Füllten Hohenlohe sei ernstlich bedroht und unhaltbar geworden, bald auS diesem, bald auS jenem Grunde. Jetzt läßt die „Röpublique Frantzaise" sich auS Wien melden, daß Fürst Bismarck die Enthebung deS Fürsten Hohenlohe Von seinem Posten fest beschlossen habe und baß letzterer den ihm drohenden Unheil nur dadurch entgangen sei. daß er sich durch eine Reise »ach Gastrin und persönliche Vcrthcidigung vor Kaiser Wilhelm noch einmal gerechtfertigt babe. Aufgcschvbei, sei aber nicht ausgehoben nnd binnen Kurzem werde Fürst Hohcnlobe doch weichen müssen. Eine Pariser Correspondenz der „Kölnischen Zeitung" erwähnt dicS nur, um zu zeigen, wohin die Herzens, wünsche der Franzosen abziclen. Osscnbar ist ihnen die Thätigkeit de« Statthalter« von Elsaß-Lothringen so unan genehm, daß sie keinen Anstand nehmen, den Teufel durch Belzebub, den Fürsten Hohenlohe durch den Fürsten Bismarck auStreiben zu wollen. AuS dieser besonderen Ungnade, deren sich Fürst Hohenlohe in Pari« erfreut, werben wir nun aller dings den Schluß ziehen können, daß seine Politik, wenn sie den Chauvinisten unangenehm, den deutschen Interessen zu träglich ist. und deshalb dürften die Angriff- der Franzosen, wenn überhaupt etwa», so höchsten« da« Gcgentheil de- an- gestreblcn Zieles erreichen. Man soll auch von den Feinden lernen, und in diesem Falle zeigen sie un» deutlich. waS sie wollen, d. h. was wir nicht sollen. * Als die Königin Margherita von Italien, be gleitet von dem Erbprinzen, am 15. August in der Mitter nacktSstunde in Courmayeur eintraf, wo sie Sommerfrisch Ausenthalt nehmen will, wurde sie durch den Bürgermeister in italienischer Sprache mit folgender Anrede begrübt: „Erhobene Frau I Wenn in leglichem Theile Italien« die Er- Icheiimiig Sw. Ma,estät mit Lhrsurcht begrüßt uud mit der Liebe der Nation begleitet wird, so werden Sie — verzeihen und gestatten Sie m,r die kühne «usrichtiakekt de« «»»druck« — stet« besonder« herzlich h>» an der äußersten Grenze Ihre« Reiche« willkommen ge- heißen. Die heimlichen Alpen hier, welche au viele Jahrhund»,e edler Treue ermneru. scheine» Freude darüb» zu empfinden, daß sie sich ,m mttdeu Strahl der «umuth und Tugend sonnen dürfen, welcher von der Majestät, ihrer edelsten Tochter. auSgeht. Unsere Alpen- bevölkerung welche zu allererst sich der Herrschaft Ihre« Hauses anvertraut hat. ist stolz daraus, daß Dank d» Treue und Taps». dtm Wilikn ganz Italiens und nicht ohne die Hingabe ihre« Blutes, das aus vielen Schlachlfeldrrn im Dienste U ^ und de« Vaterlandes vergösse» ist. die ^ Westens auf der Stirn der würdigsten Enkelin ihr» alten Herren glänzt. Deshalb erhebt sich auS un'erc» Hci»en ^Hafter und heiß» der Wunsch: Gnl?»- "-«-nilche Königin Italiens, die erhabene, die hoch, bi» fromme Margherita von Savoyen I" ^ ^ der sinnvolle und formschöne Gruß ntcht von dem Ersten Besten herrühren kann. Der ^lii Dichter G'vsuß Earducci, der sich z„- äll.g ,n Courmayeur ausb.elt und dessen radikale poitt.sche Begeisterung der Königin sür seine Dichtungen, noch der gegenseitigen persönlichen Wertst- ^ st-h-n. Die hohe Frau versagte e« sich deshalb nicht, trotz der späten Stundenden D.chler zu sich "" "" ch"-> D-Nt »»!,? endet werden. soll in Neiv-Io»! voll Leben „ . . . Davon abgesehen, enthält da« Siück, bas ja seinerzeit ein beliebtes Bühnenstück war, allerlei drollige und lustige Scenen und man siebt eS einer Posse nach, wenn darin Biele« aus der Spitze steht. Der Thomas Meck deS Herrn Engels war ganz ge eignet, Sympathie sür die DarslelluiigSweisc dieses KomikcrS u gewinnen, welcher sichtlich und mit Erfolg darnach strebt. Gestalten zn schasse», komische Charaklerkvpse, während viele Posscnschauspielcr sich um Charakteristik wenig küinn er», in ,bre» Rolle» nur Schablonen stehen, die sie mit einem Misch masch von allen möglichen passenden und unpassenden Ein- ällen, passenden und unpassenden Couplets aussnllen. Hier zeigt sich in der That in der Beschränkung der Meister, namentlich in der Vermeidung aller derjenigen Einlagen, welche die Charaktere auf den Kops stellen, das Localcolorit unipsuschen und nnS auS der Silualio» der Posse in die entlegensten Regionen versetzen. Auch bat die Komik de- Herrn Engels etwas Ruhiges und Behagliches und hält sich frei von jener ctthcmlosc» Hast, mit welchem oft diese Possen- charakterc über die Bühne gejagt werden. Seine MaSkc al- Clown war ganz vortrefflich, besonders ergötzlich die Scene, in welcher er die GcburlSIagSgäste anS dem Hause schafft. Auch daS Duell mit Dörlhe kam zur vollen Geltung. Der Stadtreisende Thomas Meck des Herrn Engels war eme lustige, aber glaubwürdige Figur und wurde vom Publicum mit vielem Beifall ausgenommen. Frisch und munter spielte Herr Hänseter den Studenten Karl Freiholb, der sich aus einer höheren gesellschaftlichen Stufe halten muß al« sein Genosse. Auch diese Nüance ging im Spiel de« .fterrn HL.iselcr nicht verloren. Ebenso frisch war Frl. Nitsch als Dienstmädchen Dörthc im Spiel und Gesang: eS pulsirte mehr Lebensmut!) und Lcbensblul in dieser Rollen, al- in den Leistungen der Darstellerin, die wir vor einigen Monaten sahen. Herr Müller als „vcrtürkler" Rentier Kleemcicr zeigte Methode in seinem Wahnsinn: er führte unS bis in alle Details hinein ein vernagelleS, von einer fixen Idee befallenes Individuum vor. Die beide» älteren Damen, Frau Sicbentrilt und Frau Stolperkrone, beide von später LiebcSlcidciischasl ergriffen, wurden vo» Frau Baumeister und Frl. Buse mit komischer Wirkung gespielt und mit entsprechendem Contrast zwischen der bürger liche» und der künftlerischen LiebcSnarrhcil. Herr Tietz als Earobatti führte u»S den Herkules der Bude im große» Styl vor: Herr Prost als Rechtsanwalt Schimmel. Herr Hoßscld als türkischer Sitene Georg, Herr Herbst. Herr Langeuhan, Herr Berg als Freunde Frcihold'S, sowie die übrigen kleinen Rollen waren geeignete Arabesken dcö Haupl- bildes. Frl. Schneider als Laura gab der etwas blaß gezeichneten Liebhaberin etwas Flinke« und Lebendige! und Frl. Flösset machte aus dem Jungen, der Waldteufel verkauft, ein ganz artiges Genrebild. Rudolf von Gotlschall. Goldenes Jubiläum der „Glocke". IV. * Leipzig, 2l. August. Die Jubelsestwoche, welche -in denkwürdige- Blalt in den Annalen der Gesellschaft „Glocke" auSsüllen wird, naht ihrem Ende. DaS muß man dem Gesamnttvorstande lassen, er hat mit einer Umsichl und Sorgfalt daS Programm auSgestattct, daß kein Unzufriedener unter den Festtheilnehiiieril sich vorsinden dürste. 8num cuiquo, dies war die Devise der Festwoche, die mit heule endigt. Nachdem am letzten Mittwoch daS JubilänmS-Küidersest in der glücklichste» Weise verlausen war. galt der nächste Abend (Donnerstag) be» Frauen der Mitglieder, die an der althergebrachten Institution ihres Lottoclubs mit eiserner Consequciiz sesthalte», so daß auch der strengst- Hausherr nie daran denke» würde, an dieser Institution zu rüileln oder gar seine bessere Hälfte vom Besuche eines solchen Abend- abzuhalten. Hier führen die Frauen das Regiment und so gestaltete sich denn auch der große Jubltä-ninS- L 0 tt 0 club zu einer in jeder Hinsicht gelungenen Nummer in der Reihe der programmmäßigen Fest lichkeiten. Die Signatur d-S ganzen Abenrs war. wie bei allen vorangegangenc» Jubelsestlickkeilc», Heiterkeit und Frohsinn und in dem Festlocal, dem prächtig dccocirle» blauen Saale de- Krystallpalastes. in welchem die der Gesell schaft gewidmeten Festgeschenke ausgestellt waren, kamen auS- nabmSweise sehr schöne Geschenke zum Lotto. Eine besondere Aufmerksamkeit hatte der Vorsitzende der ehemaligen Gesell schaft „Laute", Herr Eduard Lange, für diesen Abend io petto. Er hatte auf eine stattliche Torte die Silbcrblume» Helegt, welche die „Glocke" der „Laute" bei ihrem silbernen Jubiläum mit verehrt hatte und einem allsciligcn Wunsche entsprechend, wurden diese Blumen aufgehoben, un, dereinst beim dlamantnen Jubiläum der „Glocke" wieder zum löorschein zu kommen. Bei dieser Gclegenbeit fühlte sich eine der Damen bewogen, dem Vorstand sür das gelungene Arrangement auch dieser, den Damen gewidmeten Festlichkeit den verdiente» Dank abzustatten.
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