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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188712015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-01
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1887
- Autor
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«812 ueue» — leider mir allzu «mb,gründet» — Hoffnungen hin. Wann die Tracheotomie nöthig werden wird, vermag keine ärztlich« Kunst und Wigenschait zu bestimmen. Es mag sein, daß es darüber Sommer wird. Möglich aber auch, daß eine Er- kältuiig, erne in wenig Siunden oder Tagen aus-prießend- GeiLwulst plötzl ch und unerwartet zur Operation auslordern. Zwar atlimet. spricht Niid schluckt der Kronprinz, wie scdoa erwähnt, viel freier all seit vielen Monaten. So lange es nicht zur Tracheotomie kommt, wird die aegenwärtige, sehr einfache, namentlich eine ge- regelte Diät berücksichtigende Curdehaudlung. sowie da» ruhige Gleichmaß in der Lebensweise de» Kronprinzen voraussichtlich keine Aenderung erfahre». Die Hauptuntcrluchung findet jeden Morgen vor dem aus 9 Uhr onberaumiea ersten F ühstück statt; Abends folgt eine zweite kürzere Besichtigung de» Halse». Die Körperwärme, die von vr. Hovell fleißig beobachtet wird, zeigte in letzter Zeit keine außergewöhnlichen Schwankungen. Nicht etwa weil er nicht ohne Schmerzen und sogar ziemlich laut sprechen könnte, sondern weil viele» Sprechen schädlich sei» würde, pflegt der Kronprinz (der sich übrigen» doch nicht gänzlich de» Sprechen» enthält), wa» er zu sag-n hat, aus kleine Siückchen Papier zu schreiben. Heute, da wir wieder da» denkbar scheußlichste istegenwelier haben, hat der Kronprinz, wie auch außer gestern die letzte» zwei Woche,, hindurch, dca ganzen Tag in seinen die Meere-leite de» erste» Stockwerk» einnehmenden Räumen zugebracht. Die Prinzessinaen-Töchter b.wahnen da» zweite Stockwerk, und da außerdem io den zwei Gebäude» der Billa Zirio La» ganze nebst Dienerschaft etwa 30 Personen umsasscnde G-sogc wohnt, fo pflegt Abend» wohl kein Fenster der beide» Häuser un- er.cvchlet zu sein. * Zu der Von UN» gestern wiedergegebenen Mit- theilung der .Nalionalliberalen Correlpondcuz" Uber die Erneuerung de» SocialistengesctzcS macht die ,Na- IiLneil-Z-llung" hinsichtlich dcS Vorschläge» noch einiger Ber- schärsuiigeit de» Gesetze» und der Feitjctzilng einer siliijjährtgcn Geltungsdauer die Bemerkung: ,E,n solcher Vorschlag würbe u»S aussichlSlo» erscheinen." Wir wissen nicht, aus Grund welcher Jnsormalionrn die .Niliviigl-Z ilniig" eine jo bc- sliiiiiiile Behanplung Uber die Anschauungen der Mehrheit de» Reichstage» in Beiress der gedachten Materie glaubt aus- slellen zu können, aber wir inöchlen doch daraus hinweisc», dag die .National-Zeilung" sich Uber die Intentionen der lskeichslagdinehrheil u»v besonder» der eine» gewichtigen Be» llanklheil derselben bildende» natioualltberalen Frac- liou nicht immer gut unteirichtcl gezeigt bat. Die schrosse und r. ck-ichtslose Art. wie die Socialdciuokratic de»» Staate und der b.siekkuden Gesellschaslsordiiung den Krieg erklärt und ihre von der Wulh der Anarchisten i» vielen Stucken nicht mehr zu ittile. scheidende Uuvcrsöbnlichkcil lägt da» Socialislengejetz noch aus längere Zeit als unentbeyrlich erscheinen, und wir sehen in der Thal bei solcher Sachlage uichl ein, warum der Vorschlag, das Gesetz ansiatl aus 2 oder 3 Jahre aus 5 Jahre zu verlängern, aussichtslos sei,: soll. Außerdem ist aber »ichl zu verkennen. Vag die jetzige Art der Ausweisungen der socialtstischcn Agitatoren ihren Zweck dadurch vollkommen verfehlt, daß e» de» Belrcssenden möglich ist, ihre unheilvolle »nd gesetzwidrige Thätigkeil in geringer Enlsernnng von dem Ort, au» dem sie ausgeimcsen wurden, forizusetzen und von dort aus ihre Verbindungen mit ihren Parteigenossen mit Leichtigkeit zu erhallen. Man sollte doch niemals vergessen, baß der Staat das Socialistengesetz zu seinem und seiner Gott sei Dank noch die Mehrheit bildenden »ichlsocialdtmokratischen Bürger Schutz hat erlassen müssen und vag eS gerade die Eocialdemokratie ist, welche, um, einen ihrer Ausdrücke zu gebrauchen, auf Anwandlungen von Scntimentaliläl — pfeift. * Nach einer Meldung au» St. Petersburg wird die kaiserliche Familie, wie in den vorhergehenden Jahren ihren Aufenthalt in Gatschina b»S gegen Weihnachten au» dehnen und der Zar nur auS besonderrn Anlassen, wie bei spielsweise an dem GcburtSseste der Kaiserin oder dem großen St. Georgsscste im WinlerpalaiS nach der Hauptstadt kommen. * Bon Neuem verlautet, daß der Rücktritt de» Herrn von Gier» und seine Ersetzung durch den Botschafter Gras Schuwalow bcvorstehe. * Die Enthüllungen der .Kölnischen Zeitung" über die Fälschung diplomatischer Aclcnstücke erregen in Sofia in allen Kreisen großes Aussehen. Die Hoskrcise stellen natürlich den anderSwo lauigewordenen Verdacht, Vag Fürst Ferdinand an der FälsckuiigSangelrgeiihcit bctheiligt sei, in Abrede, halten es aber für möglich, daß der Name des Fürsten von den Fälschern mißbraucht worden sei. * Serbien will zur Tilgung der schwebenden Schuld eine Anleihe contrahireii. da die 16 Millionen, welche die Schuld auSmachen. au» den Einnahmen des regulaircn Bud gctS nicht gedeckt werden können. * Wie au» Nom gemeldet wird, erwartet man daselbst siir die nächste» Tage die Ankunft einen hochgestellte» Spccial- Abgesandten de» Kaisers von Japan, welcher dein Papste ein eigenhändige» Glückwunschschreiben der japanischen Majestät überbringt. In vaticanischen Kreisen empfindet man hierüber ui» so lebhaslcre Befriedigung, als ein durch de» apostolisckien Vicar für Japan schon vor längerer Zeit übcrreichlcS Schreiben Sr. Heiligkeit an den Kaiser ui Folge diploinalischcr Umtriebe am japanische» Hose unbeantwortet geblieben war. Mlitairislhes. — Dresden, 29 November. Die königlich sächsische Soldaten! naben-Erziehungsanstalt in Klein« sirnppen bei Pirna, begründet im Jahre 1822 au» dem während der Occupatio,, Frankreich» 1816—18 beim sächsischen Eoiilingcnle gebildeten Fourage-ErspariußsondS. erhält de» weitaus grösste» Thcil ihrer Zöglinge nur a»S der Dresdner Gegend, während andere Gegenden des Landes entweder nie oder nur selten einmal einen Knaben in die vortrefflich ein- gcrichlcle und geleite,» Anstalt senden. Ausnahme sinben da selbst in erster Linie Knaben von aclivcn MililairS vom Feld wrbel abwärts, sodann ganze oder halbe Waisen, deren Vater mit Pension oder dem Eivilvcrsorgnngsschcin entlasten wurde, und endlich Söhne nnrgenanulcr gedienter Mililairpersone». Die Knabe» müssen ehelicher Geburt und evangelisch-lulhenschcr Eonscssion sein, sowie baS l2. Jahr vollendet haben. Sie bleiben zwei Jahre in Struppen und erhalle» in dieser Zeit einen guten Volksschulunlerricht. lernen schwimme», turnen und exerciren, Garten- sowie andere Handarbeit und dürfe» jährlich drei Mal aus Urlaub nach Hause: zu Psingsie» acht, im Herbst zehn Tage und im Hochsommer drei Wochen. Tie gesunde Lage von Klei»str»ppen, sowie die viele Bewegung in frischer Lust, in Verbindung mit zweckmäßiger einfacher Lebensweise und naturgemäßer Ge sundheitspflege kräjligt die Knaben laut Ausweis de» in der Anstalt geführte» Protokollbuch» über die allmonatlich vom Arzte vorznnehmendcn Wägungen und Messungen der Zöglinge durchgängig in überaus erfreulicher Art. Wer von den Zöglinge» »ach der Eonsirmation kräftig genug ist. tritt zur Unlrrvssicierschule übrr, die Untauglichen werden ihren Ellern oder Behörden zurückgegeben. Da» für die Struppener Zöglinge, loweit sie nicht Jnbaber von Frei stellen sind, zu zahlende EeziebungSgcld von 3 ^4 per Monat Wird sür den betreffenden Knaben gespart und ihm mit Zin» und Z,iise»,in», wenn er mündig geworden ist oder in die Armee eintritt, wieder eingkhändigt; eS sind dann immer über 100 Der Etat der Zöglinge beträgt jetzt 83. doch soll derselbe später aus l00 erhöbt werden Die Ausnab,»« neuer Zöglinge findet stet» am l. Oclober statt und sind Ge suche an da» königliche KriegSministeriui» zu richten. Nahcre Au»kunst ertbeilt jederzeit die Direktion der Anstalt, welche in der Hand eine« erfahrenen Pädagogen und Erz,eher» ruht. Vorstehender Hinweis aus ein »n Lande noch viel zu wenig de» und theilwei» sogar verkannte» Institut, da» schon viele voetrrfsliche StaalSdienrr und -Bürger herangebtldet, bat gewiß sür manchen kinderreichen und unbemittelten alten Solcaten oder dessen Witlwe in der Provinz mit Rücksicht aus die Eingang» erwähnte Thatsache Werth nnv Jittereste, »ud deshalb wird er hierdurch gegeben. * Nebcr Landwehr und Landsturm äußert sich eine militairische Corrcspoadenz in der „Post": Der durch die E,öss»ung«rede de» Re,ch»Iag» in Au-sicht gestellte lesetzeiitivurf, welcher Landwehr und Landsturm be trifft" und eine „wesentliche Erhöhung der Wehrkraft de»Reiche»" berbeisührcn soll, hat niehrsache Auslegungen hervorgeeuseu, die im Ganze» als müßig gelten können. Dagegen hat in diesem Augen blicke eine Betrachtung Interesse, wo sich etwa die H. bel ansetzen lassen, Len genaniiie» beide» Theilen unserer Kriegsmacht «iae Kräs- tigung angcdeihen z» lassen, namentlich im Hinblick auf die rat- iprechenden Verhältnisse i» anderen großen Staaten. Die Wehr- Perialsnng de» deutschen Reich» weist der Laadwehr i« Kriege die Ausgabe zu, da» stehende Heer zu ualerstützen und zu verstärken. In wieweit sich die» aus die Feldarmee zu beziehe» hat, darüber erweckt die Felddieastordiiuiig von 1887 Ausschluß. „Nach der Ordre de Bataille besteht die Feldarmee an» Armeen, die Armee au« Armee-Corv». Lavallerie-Divisionen und Reserve-Divisionen". Bo» den letztgenannte» heißt e» an anderer Stelle, daß st« im Allgemeinen wie Iiisanlerie.Divisionen zusammengesetzt sind. Damit ist die Landwehr in künltigen Kriegen al» organischer Tbeil i» die operativen Armeen ausgenommen, nicht mehr, wie e» 1870 gewesen. ,u einer Verwendung von Fall zu Fall ausgesoart. Daß die neserve-D visionen den Armeen uumiitelbar unterstehn«, nicht erst noch zu den höheren Verbänden von Brmeecorp» vereinigt sind, ist bedeutungsvoll. E» beweist, daß ihrer Evecial-Änsgabeo harren, die jene Verbände nichi erheischen; die» schließt aber ihre Verwendung in der rangirken Felbichlacht und zwar von vornherein nicht au». Eine gewisse Vorbereitung der Formation im Frieden ist von großer Wichtigkeit, wenigsten» die Existenz höherer Stäbe, wovon bereit» ein Anfang vorli g>. Wieweit diese Vorbereitung durchcusühren ist, erscheint lediglich gl» Geldfrage. Frieden-ausgabe» lasten sich sür die Bciheiligie» genugsam finden. Dem weniger Unterrichteten sei bei dieser Gelegenheit bemerkt, daß die jetzigen Lintwehr-BezirkS. Eoniinaado» bei der Mobilmachung al» solche bestehen bleiben und keineswegs Balaillonrstäinme der L indivehr Vorst- llen. Unierjetziger Landsturm ist gegenüber der aiialoge» Einrichlung anderer Slaale» in der Entwickelung zurückgeblieben. Er stehl völlig ia der Lust. Da- erste Bedürsniß wäre eine Au-sonderung der wirklich Bedienten, iei e» i» Linie und Landwehr, sei e» ia Ersatz-Reserve, und zwar auch nur der jüngeren Inhegänge zu einem erste« Aufgebot. Legt man aus die noch nicht in» militairpflichtige Alter getretenen junge» Leute (vom l7. bi» 20. Lebensjahr), sowie aus da», was im Alter von 20 bi» 32 Lebensjahre» noch nebeu der Eriatz-Rejeroe zweiter Elaste herläust, Werth >o möge man diese Elemente mit den älteren gedienten Landstnrmvsiichiigea zu einem zweite» Auf gebot jusammenweisen. Für du« erste Ansgebot ist eine Listea- sühruag und eine gewisse Vorbereitung der Formntioaea im Frieden unbedingt uotbwendig; Unisormieung und Bewaffnung wie bei der Landwehr. Wir erhalten eine zn VsatzungS- und Etappenzwcckea zweiiello» brauchbare Truppe, was bei dem jetzigen päls-mÄo der Landsturaipsiichtigen nicht behauptet werden kann. Mau blicke nach Frankreich und die Opfer, welche dort für die Webrkralt de» Staate» gebracht werden. Bei neunjähriger Dienst- Beipflichtung im aktiven Heere und in leiaer Refeeve, bei fünf, jähriger in der unserer Landwehr eulsprechenden Derritorial-Armee hat die französische Kriegs« icht noch eine sechs Jahrgänge umfassende Reserve der Territorial Armee (vom 35 bi» 41. Lebensjahre) hinter sich. Sie wird im Bedari-salle und zwar Jahrgang-weise aus- gerusen, besteht der Hauptsache nach au» gedienten Leuten und kann unbedingt die Qualität unserer früheren Landwehr zweiten Ausgebot» deanspruchen, die man unserem Landsturm in seiner jetzigen Ver fassung nicht zuerkennen dari. In Oesterreich-Ungarn sind zu dem im vorige» Jahr gegebenen Landfturmgesetz in diesem Jahr AuS- sührung» Bestimmungen erlass n worden. Danach bestehen zwei Auf gebote, da» erste die Mannjchasten vom 19. bi» 37. Lebensjahre umsast od.dcr Landwehr analog zur aktiven Verwendung in aeschlostenen Truppenkörperu ouSrrlehe», da» zweite au» de» Mauuichastea vom 38. bis 42. Lebensjahre bestehend zum Vesatzung- und Sicherheits dienst im Innern de» Reiche» bestimmt. Sturmlisten, welche die zur Besetzung der Oisicier- uud Unierosficierftellen geeigneten Individuen mit umiasten, sind in den Gemeinden ausgestellt. — Italien bat eine Terrilorialmiliz, welch« ihrer Qualität nach der französischen Terrckorial-Reserv« entspricht. Ihr vorher geht die unserer Land- wehr analvge Mobilmiiiz. Von Frankreich abweichend ist die Ein richtung, daß die Unabkömmlichen direct zur lerritorialmiliz zählen, wahingegeu sie dort je nach der JahreSclasse im KriegSsalle dem sichenden Heere, der Reserve- vder der Terrtloeial-Armee und erst zum Schluß der Territorial. Reserve angehören. Die italienische Terrilorial-Miliz erhält, soweit ihre Mannschaften nicht die Schule de» stehenden HeeirS durchgemachl haben, eine wenigsten» nothsürslige Ausbildung und ist eine feste Gliederung in Jnsauleric-Vnl.iillone, in Alpcii-Bataillone. in Festungs-Artillerie- uud in G.-iiie-Eom- pngnien vorgesehen. Die Verwendung kann überall im Inner» de» Lande». nicht nur tu dea Heimaihbezirken statlsinden. Die Ein berusung nach Altersklasse» uud Kategorien «rsolgt durch deu KriegSminister. Angesichts eine» derartigen Vorgehen» in anderen Staaten, konnte dar deutsche Reich mit einer festeren Organisation seines bis herigen Landsturm» nicht zurückblciben und ist daher die in A„-sicht geftellle Vorlage mit Freuden begrüßt worden. Ovser de» Einzeluea wie der Gesammlheit können dabei nicht all-geschlossen bleiben. E» wäre erfreulich, wenn die Vorlage. Landwehr and Landsturm betreffend, der Verwendung der mit Pension verabschiedeten Oifieiere im MobilmachungSsalle eine festere Begrenzung als bisher verliehe. Wenn gleich kein gesetzlicher, so liegt doch ein moralischer Zwang, sich zur Versagung zu stellen und ähnliche Verpflichtungen, wie die Landwehr-Oificiere auf sich zu nehmen, vor. Vielleicht ließen sich hier nach der VerwendungSlähigkeit Kategorien ausstellen und könnten Denjenigen, welche sich al» in der Dhat verwendbar ergeben, ähnliche Rechte wie den Laudwehr-Officierea emgcräumt werde». Colonialpolitisches. Socialpolitisches. * lieber di« Auffindung von Goldfelder» in Deutsch-Südwest-Asrika. wird der .Boffischea Zeitung" solgeudc» Schreiben de» Missionar» Brincker au» Otjim- diague vom 13. September mitgetheilt: „Da kamen im August mit ua» vom Lap 5 Golddigger» au» Aufteatie». Wa» wollten die wvhl hier? Zwei davon sind Söhne eine» gewissen Eleven«, der vor 33 Jahren, al» die Kupfermine hier im Gange war, ante» Goldgefteia gesunde» «ud mit nach England genommen Hot. Die SSHa« (einer von ihnen war damal» 17 Jahre alt) hatten laug« kein Geld, um hierher kommen z» kSaoe». Al st, io viel erspart, «nachten sie sich jetzt aus. Der ältest« fand die Stelle auch richtig wieder. Die Digger» und alle Lenke sind er- st,uni über die Reichhaltigkeit de» Gestein« an Gold: »an sieht die Klümpchen Bold mit dem bloßen Auge, ohne z» übertreib««, vr. Gseeing ist außer sich vor Freud« uud hat wieder Math bekomme». Er meint, an der eine» Stelle lägea Millionen. E» ist da viel Brüafteiu, de» man für Kupfer geholte» ha». Die Sielle ist unter halb Ahuawood, acht Stunden von hier» eine Art Insel im Ifoachaubbettr (Schwutop). Wasser ist da mehr al» man wünscht, weil die Digger» Alluvialgold im Flußbett« Witter». Rach der Aursage dieser erfahr««» Digger» soll die Stell« besser sein, al» irgend «tue in Australien. Sd,u geht die Goldjagd hier auch los. Trotzdem fitze» wir hier augenblicklich ia großer Roth. Die jotteatotten werden mit jedem Lage frecher und die Herero immer eiger »ad ängstlicher. Die Bandt de« Hendrik Witboi «vor hier nun schon zum dritte» Mate in diesem Jahre und »ahm am 2. September all« lebende Habe der htestge» Europäer, auch vr. Bocriug'S Lieh und Pferde fort, ohne daß sich die Herero» rührten, vr Goerivg sandte den Hottentotten eine» Bote» nach und erhielt da» Bich meisten» und auch die Pferd« zurück, aber keiner der andere» Europäer bekam etwa» wieder. Rach einem anderen Bericht« au» Südwestasrika wucdea dem Reich»commiffar vr. Goering 3 Span» (etwa 50) Ochsen und 5 Pferde entführt, die ec durch zwei Minner zurück,ölen ließ. Missionar Brincker fährt dann fort vr. Goering'» Bich nahmen sie nun schon zum zweiten Male, obschou sie e» kannten. Die Roth ist hier aas dem Platze ia folge dessen sehr groß. Die hungeraden Leute, Bergdamara, ßastard», Herero liege» dea Weiße» aus dem Halse, obwohl sich letztere selbst nicht zu retten wissen. Die Verzweiflung will sich Vieler doch endlich bemächtigen. Dabei viel Klagen über A»> maßuagea der Herero bei all ihrer Feigheit gegenüber den Hotten- Ionen und Sanieret der Herero aus der Station Omaruru, wohin Händler wieder viel 6»p« »molk« gebracht. Da wollen Einem dir glänzendsten Goldklümpchea nicht so recht au- dem Pessimitmu» herauSheisca uud kein rechte« vertrauen zur „Protection" ria- lößen. Man hört da» Wort Protection hier nicht mehr gern und der Maharero «reibt sein Gespött damit, vr. Goering hat den Allen aus dea Strich, dieser hat ihn gräblichst beleidigt." Zur Sache bemerkt noch die „Bossische Zeitung": Die entdecktrn Goldfelder sollen an deeielbea Äteile liege», wo sie vr. Pechuel-Lösche vor einigen Jahren vermnthete. Bekanntlich wurde ein» Expedition unter vr. Pechuel-Lösche von Herr» v. Ltlienlhol nach Südwestairiko gesandt, um geologisch« Untersuchungen über da» Vorhandensein von Metalle» anzuftellen. Die Lrzgänge selbst können nach vr. Pechuel't Angabe nur mittelst Maschinen (Stampswerke rc.), Dynamit u. s. s. durch kapitalkräftige Geiellschasten bearbeite« werden. Da» Elberselder Mission-Han« theilt noch mit. daß an vier verschiedenen Stellen, etwa 7 deutiche Meilen uuierhalb Otjimbingue, reichhallige Goldadern gesunden worden seien, vr. Goering hat von Maharero die schriftliche Vollmacht znge- chickt erhalten, daß alle bezüglichen Soncessione» und Streilsragru nach deutschem Rech« georduet und entschiede,, werden sollen. * Ueber den Anschluss der Eisen- und Stahl-Derus-- geneffenschasten an den Verband der deutschen B«- rusSgenofsenschasten haben, wie mitzctbeilt wird. Ver treter dieser Genossenschaften in einer am l4 November zu Frankfurt a. M. abgehaltcnen Versammlung folgenden Be schluß gefaßt: Die heute hier versammelten Vertreter der Eisen- uud Stahl BcnisSgenosscnschasten erkläre» sür die von ihnen vertretene» Ge no ieuschaslcu, daß die Letzteren dem BerufSgeiiosieuschastSIage nicht bet tele» bezw. den Beitritt zurückziehen werden. Dieselben be schließe» vielmehr, die sie iateressirendra gemeinsamen Fragen ia periodischen Eonierenzea i» freier Bereinigung nach wie vor zu be- ivreckieii. Die Vertreter derjentgea Gen offen jchatten, welche dem Berussgenossenschast-tage gegenüber den Beitritt nicht bereit» abge- lekn» haben, behalten sich die Einholung der Zustimmung ihrer College» im GenoffeiischastSvorstande vor. — Du i» der Coaserrnz nicht vertretene südwestdentsche Eisen-BerufSgenossenschast Hai ei» schriftliche» Votum in dem obigen Sinne von vornherein abgegeben. Wie die Eisen» und Slahl-BerusSgenoffeiischafle». so bat auch die Papiermacher-Berus-genoffenschast de» Beitritt zu dem geplanten B«rus»ge»osse»schasl»verbandk abgelehnt, und dir Texlii-BerusSgrnvffenschastea werden wenigsten» zum Theil wieder au» demfelben au»treten. Wir wissen nicht, welche Gründe «u diesem Schritt geführt haben. Wenn e» nicht klein, Eifersüchteleien der mit rtwa» großer Macht auSgestatteten Beamten sind, so kann man e» vielleicht mit Brancheeisersüchtelei bezeichnen. Daß gerade angesichts der Alter»« und Invalidenversicherung, welche durch die Versicherungsanstalten und ihre gegenseitige Garantie eine Geineinschast der Berus»grnoffenschasten herbeisnhrt, ein solcher auslösender Schritt gelhan wird, ist bedauerlich. Dea Schein eine» Gninde» sreittch gewährt die Behandlung der Sache im „Verein deuticher Eisen» und Stahlindustriellen". Ange sicht» der von verschiedenen Seiten (auch von un») gewünschten Erweiterung der Befugnisse der Verus»genossenscbasten. wenn auck vorläufig ohne gesetzliche Bindung, sondern nur auf der Grundlage freier Vere»ibaru»g, hinsichtlich anderer socialer Ausgaben, wie Haltung von Lehrlingen in Fabriken, Arbeit» zeit rc., hat jener Verein der Eisen- und Stahlindustriellen einstimmig beschlossen, daß die Thätigkeil der BerusSgrnoffen schäften aus die Erfüllung der durch da» UnsallveesicherungS- gesetz ihnen zugewiesrnea Ausgaben beschränkt bleiben müsse, „und daß jeder Versuch einer Eiiibrriehung technischer, irirth- ichastlicher, socialer und politischer Fragen in die Zuständig keit der BerusSgeneffenschaste» mit Entschiedenheit ab;»lehnen ist". Lediglich die Frage, ob und in wieweit die Berus»- genossenschasten zu Trägern der Atter» und Invalidenver sicherung zu machen seien, sei zur Zeit noch al» eine offene Frage zu betrachten. Koch'sche» Methoden zur Untersuchung der kleinsten Lebewesen gekommen war. wurde fleißig der Kreb» auf diese Mcklo- Organi»mea von allen Seiten durchforscht. Auch wurden chon hier und ia Amerika Stimmen laut, welche dea Pilz entdeckt in haben glaubten; aber e» stellte sich immer die Unrichtigkeit der Entdeckung heran». Hoffen wir, daß man ihn jetzt endlich gefunden hat. — Au» London, 23. November, wird geschrieben: wie in rüheren Jahren, so haben auch Heuer dir Studeuteu von Cambridge eine griechische Tragödie emstndirt und im Urtext öffentlich ausgesührt. Leider war e« jedoch nicht möglich, wie im Borjahre eine Studentin au« dem Ehirton- »liege sür die Frauenrolle zu entlehnen, weil der Oedipu» shrannu» de- Sophokl^. den die Studenten au»aewählt halten, zu viele sür Mädchenohren beleidigende Stellen eul- i»ält. vr. Billier» Stanford, der die Chöre in Musik setzte, Ost die sehr schwierige Ausgabe, der Unerbittlichkeit Lei Schicksal» musikalischen Au-druck zu verleihen, zu allgemeiner i)esriedigung gelöst. Die Darstellung de» Stücke» aahin jedoch zu lange Zeit in Anspruch und ermüdete. -- Neuerdings werden» nach der „Weser-Zeitung", wieder zwei Fälle bekannt, ia welchen sich gelehrte Damen in den Dienst der Astronomie stellten, und zwar mit Leistungen, welche die sorgfältigste Ausbildung in diesem Fache verlangte». Zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsterniß vom 19. Aug. d. I. Halle die Astronomische Gesellschaft ru Liverpool ein ^ikulein Elise Brown al» bewährte Kraft uach Kineshma »ei Moskau entsandt, wo die Dame freilich von dem seltenen irrig»iß wegen der ungünstigen Witterung ebenso wenig sah. wie ihre Collrgen männliche» Geschlecht». Ferner Hai eine Amerikaneria, Frl. Alice M Lamb, in den Lervffent- lichungen der amerikanische» Washbura-Sternwarte eine Arbeit erscheinen lassen: „Lin Register zu gewisseu Elasten von Sternen» die in den Greenwicher Verzeichnissen enthalten »nv rc.", welche viele Mühe und astronomische Berechnungen nöthig gemacht hat. Die Entstehung der Zusammenstellung ist auf einen von dem Astronomen Argrlander geäußerlen Wunsch zurllckzuführen. Da» Werk bildet «iu lehr nützliche» H>ls-niiltel der astronomischen Wissenschatt, aus welche« her vorragende Fachleute ausdrücklich aufmerksam mache». — Amerikanischen Blätteru zufolge hat Pros. Eushman, welchem dir Leitung einer Forschungs-Expedition der Regie- rung der Bereinigten Staaten im südlichen Arizona über tragen wurde, eine ganz verschüttete alte Stadt ent- de^t und bereit- 8909 Skelette auSgeqrabe». Die Stadl liegt etwa 89 Mellen nordwestlich von Turson ia der Nähe de» Zusammenflüsse» de« Salt River mit dem Gila. GeffeMche Versammlung der Maurer Ml- Zimmerer. " L. >pz>a, 30. November. Die für gestern Abend >m Laut« der „Tvnhalle" einberuseae Versammlung der Maurer und Zimmerer war fehr zahlreich besucht; nach Schätzung de» Vorsitzcttden waren 2000 (?) Personen anwefcnd, während die Zahl derielben, nach Schätzung unparteiischer Personen, in Wirklichkeit IlOO di- 1200 betrage» mochte. Al- erster Punkt der TagrSordnung grsolgte die Rechnungsvorlage de» UnlerstützungSsond». Derselbe «eist al« Einnahme die bedeutende Summe von 24.592 ^l 91 -4 »uf; verauStzabt wurden hiervon uud zwar größteickheil» zur Unter- stützuiig von Streikenden 9778 ^l 29 -E. so daß ein Caffrnbestand von 11,774 ^l S2 verbleibt. Demnächst trat Herr Zießmer als Referent aus, um über die voa den Innungen ongrftrebte Einführung der Arbeitsbücher zu sprechen. Derfelbe und »ach ihm noch die Herren Ernst Beyer. Müller, Heppver und Zscherpe sprachen sich in sehr scharfer Weise gegen die Einiührung voa Ardeittbüchern au», in denen sie eine große vejchränkung der Arbeiter, eine Herabwürdigung derselben zu Sklaven uud zu Bürgern zweiter Elaste »c. erblickten. Alle Redner forderte» aus, mit aller Energie gegen diese» Austreben der Meister Front zu machen und sich zunächst mit einer Petition an deu Reichstag zu wenden. Ohne daß eine Gegenmeinung austrat, nahm die Ver sammlung eine Resolution an, nach welcher beschlossen wurde, an de» Reichstag eine Petition gegen die Einsührnng der Ardeit-bücher zu richten, Mit der Erklärung, daß mau hierin eine reactionäre Be strebung der Innungen, sowie eine Verletzung der Rechte der Arbeiter erblickt, und baß die letztere» mit der Etusüheung der Arbeitsbücher der Willkür der Arbeitgeber prei-gegeben würden. Die Befprechuug der »och von Herr» Zießmer angeregten Frage, wie man sich zur nächsten Lohnsordrrung stelle, wurde, al» nicht aus der Tage-ordnung stehend, für eine demnächst einzuberusende Versammlung verschoben, womit gegen halb 10 Uhr die Versammlung ihren Abschluß saud. Vermischte«. — Eine barbarische Verordnung de» König» Friedrich Wilhelm von Preuße», Vater» Friedrich» de» Großen, vom 16. November 1739, war bereit« zur Veröffentlichung vor bereitet, al» der bald nachher erfolgte Tod de» König» sie vereitelte. Sie richtete sich gegen die damalige Justizwirth- schast und namentlich da» Advocatenproletanat, welche» iu Slabt und Land viel Unheil anrichtete. Da» genannt« Edikt besagte, daß einige Procuratore«, Abvocati und andere der» gtelchen Leute, welche sich unlerständen, Leute aufzuwiegrln, in adgetHanen und abgedroschenen Sachen Sr. Majestät immediato Memorialien zu übergeben, oder auch ia anderen Justize« uud Gnadeusachea durch Soldatm eiorrichen zu laste», ohne Gnade uud Barmherzigkeit ausgehängt werden sollen. Al» in Leipzig in einer Gesellschaft von Gelehrten Jemand den Extract dieser Verordnung vorla», veranlaßt« die- einen angesehenen RccbtSgrlebrteu zu der Frage, ob ihm da» zu», Affront geschehen sei? Der Vorleser, ein Mediciner, antwortete darauf, ein Landesherr könne in seinem Land« tbua und lasten, wa» er wolle» uud ia Leipzig ginge die Berliner Verordnung Rt-mand etwa» an. Darüber entstand rin Worlstreit und anschließend eine allgemeine Prügelei, wobei die Kämpfer einander die Perücken von den Köpfen rissen und sich dergestalt mit ihre» spanische» Röhren be arbeiteten, daß der Wirth, um Mord und Todtschtag zu ver- hütm, nach der Schaarwache schicken mußte. — Ueber denKrebS-Bacillu» wird der »Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" berichtet: Di« Entdeckung Scheuerte»' ist nicht al» etwa» Plötzliche» in die Well getreten, sondern ist ein Glied ia der forlschreitendeu Erkenntaiß der Krcb«- ursache und eine Folg« der frühere« Arbeiten, virchow war r«. der durch seine Untersuchungen aus diesem Gebiete da» «rste Licht verbreitete. Er lehr'« nämlich di« gesetzmäßig« verbreituna»wetse de« Krebse» kennen und zeigte, daß diese gerade so stattsindet. al» ob man eine» entzündlichen Stoff rinaeimpst hätte. Man fand dan» weiter gewisse KrrbSsormen, welche einen entschieden insectivsen Charakter tragen, da der ganze Körper schubweise mit Krrdtkuoteu besät wird. Weiter reigten Kleb», virchow. Jame« Israel, daß bei Kreb« in der Mund- höbt« durch verschlucken »»» Krebktheilr» im Magen und Darm rin gleicher Kreb» wachse. Diese Beobachtungen mußten natürlich den infektiösen, da» heißt Parasit,iren Ursprung de» bö»artigeil Leiden» säst zur Gewißheit werden lasse». Ader man hatte noch audere Beweise. Pros. Lücke in Dtraßburg sah einmal, daß der Theil der Zunge, welcher un einem Wangenkred» sich scheuerte, ebcnsall» vom Kreb» befalle» wurde, und noch neulich stellte Geheimrath v. Bergmann in der Mediciulscbeo Gesell schaft einen Mann mit einem Kren» der Unterlippe vor» der einig« Zeit darauf einen zweite» au der argenüderliegendeu Oberlippe bekam. Nachdem »au ia de» Besitz der exaete» LandwirthfchaftUche». —r. DschUtz» 28. November. Am 27. d. M. wurde hier im Wettiner Hose voo dea im Bereiche der kgl. Amt-Hauptmauuschast Oichatz «uv darüber hinaus bestehende» Bi«»e»züch terverriura Oichatz, Mügeln, Strehla, Dahleu, Borna, Prausitz »ad Wilschwitz) unter Vorsitz de» Herr» Moritz Mißbach. Schmor kau eine zahlreich betuchte BezirkSoersammluag abgehaltea. Eiuteilrud Wb der genannte Herr Vorsitzende eiuea kurze» Bericht über de» staad de» sächsischen Haupivereiu». Nach drmlelbe» bestehen zur Zeit gegen 90 Vereine, welch« 5 Bezirke, analog der laadwirth- chasllicheu Kcei-oereiae, bilden. Der Hanptvereia wird geleitet vom Heren Pastor Sanpe-Lückeudors am Oybia, welcher denselben auch im Laade-culturrathe zu vertreten hat. Gegenwärtig ieht sich der Präsident de» Haupwereta» »icht mehr <a der Lage, denselben genügend zu vertreten, «eil dir vorhandenen Stalulen de» Haupivereiu» — welcher, aebeabes bemerkt, nächste» Jahr seia stüjLhrige- HtlstungSsest begeht — de» Verhältnisse» keineswegs mehr eulsprecheu. Um uu» etue Färbe rung der vaterläadischea Bienenzucht herbeizuführe». ist aus Aiireguag de» Dresdner Krei-verein» «tue Reuorgaaisativa de» Haupivereiu» veranlaßt wordra. Da» entworsene provisorisch« Statut lag nun dem Verein« zur Beautachtung bez. Lerathuag vor. Nach Vorlesung de» aeucu, 11 Paragraph«» euthalteadea Grundgesetzes wurde vaffelbe nach eingehender Vciprrchuug mit ua- weseutlichea Abänderungen angenommen. — Auch weitere 6 Fragen, die Bienenwirthschast im Kreise beir., wurde» genügend erörtert und die Versammlung schließlich mit dem Wnniche geschloffen, daß e» gelingen möge, dem bienenwirthschastlich.u Betrieb« die Achtung und Bedeutung zu verschaffen uud die Mittel zur Hebung jnzitwkndea, deren er bedarf and sicher tm daterläudlschen Interesse benutzen wird. — Schließlich sei noch bemerkt, daß der Hacptverein da- Land in 15 Bezirke getheilt und für jede« einen Vertrauen«maoa gewählt hat. Die Vereine und LertrauenSmänaer sind folgende: 1) Zittau-Löbau (Vertrauens mann E. Jnngniichel ino.-BertSdors), 2) Bautzen (Räde-Barulh), 3) Kamenz (Bäckermeister Eckart - Kamenz). 4) Dresden (Lautar Schulze-Löbtau), 5) Pirna (Ratl,Skellerw:rlh Starke-Schandau), 6) Großenhain (Dhierarzt Breitling-Lnideaau bet Ortraud), 7) Döbeln (Gutsbesitzer Gäbet, ia Llesfig bei Etarrbach bei Nossen), 8) Oichatz (Lehrer Mißbach-Schmorkau), 9) Leipzig (Lehrer Loth-Eutritzsch), 10) Grimma (Bienenwirlh M. Scheibe-Leipnitz). 11) Borna (Kauf mann Platz-Lausigk). 12) Rochlitz (Rentbeamteter Lirpttz-Wechfel- barg), ich Vogtland (Lehrer Riedel - Meßbach bei Neuubors), 14) Zwickau (Lehrer Herold-Elles-ld bei Falkenstein) «nd 1b) Lheuinitz (Slrumpssabrikant Gürlach-BurkhartSdors bei Lhemaitz). — Möge e» dem Hauptvereiu gelingen, seinen Zweck: Bert» taug. Förde- ruug und Fortbildung reichen i der vaterländische» Bienenzucht zu er« Patente. Vateut-Aumeldiiuge». Di« aachsolgeud Genannten au» Sachsen haben um die Er- thriluug eine» Patente» sür de» daneben angegebenen Gegenstand nachgesucht. Die Anmeldung hat die aagegebeue Nummer erhalten. Der Gegenstand der Anmeldung ist eiajnveilea gegen uubesugte Benutzung geschützt. Nr. L798. „S«1bstthätig- Eiaschiebevorrichtung au Ritzmaschineu uud Krei-scheere» »um Schneide» voa Pappe uud drrgl." — Karl Kruus« «, Leipzig Ll. 11. Nr. 4167. „Neuerung beim Schwarzsärbea vo» Baumwolle". — tzeiarich Groß ia Lrimmitschau. El. L Nr- 1618. „Nrueraua an Dampswaffer - Ableiteru". — E«il Her ma»» Nocke ia Kätitz bei Losung. El. 13. Nr. 7837. „Neuerung au Straßeabahmoage, mit Gaswotor". — O«car Blessiug tu Neuduitz bei Leipzig. El. A). Nr. 3410. „Bewegung» - Mechaai«mu< sür Waschmaschine» mit schwingender Waschscheibe". — Mix Petzold in Dresden» Altstadt. CI. 34. Nr. 4342. „Einrichtnng an mechanischen Musikwerke» mit kreis- sürmigen. durchlochtea Notenblätter», iu» verschiede» große Notenblätter zum Abspielea bringen z» kSnneu". — Firma Leipziger Musikwerke „Phoenix", Schmidt ch Lo. iu Leipzig. LI. bl. Nr. 4b17. Umkehr - Vorrichtung an Vogentrvckenapparatea". — Grahl ch Horhl t» Dresden. El. bb. Grtheilun, »«» Pntenten. Dea »achjolgeud Genannten an» Sachsen wurde eia Patent aus dea dauebeu angegebene» Gegenstand und voa dem angegebenen Tage ab ertbeilt. Die Eintragung in dir Patentrolle ist uut» der angegebene» Nummer erfolgt. Nr. 42.131. „Drahihestmaschine". — E. L. Lasch ch Eo. t» Leipzig-Nrudnich Vom SS. Mai 1887 ab. El. 11. Nr. 42.138. „Messer sür Drahthrftmaschinen". — Hehurn ch Pekrn» i« Dretde». Vom 23. Juli 1887 ab. El. 11. Nr. 41,121. .Horizontaler Negenerativ-Gal.Flachbrenncr". — F. Strwen» t» Dresden. Vom 10. Mai 188? ab. El. 28. Nr. 42.118. „Thürveischluß kür Fadrstüble mit Verriegelung der Stenernng bet ausgeschlossener Thür". — L. R. Liebig in Rendnitz-Leipzig. Vom 23. November 1886 ob. El. 35. Nr. 42,l3ü. „SeilreinigungSvorrichlung". — A. H. Eulitz in DSHle» bei Poilchovvrl. vom 24. Juni 1887 ob. L>. 35. Nr. 42,117. ,,H«bIwellenkuppIi»ia mit doppelttiohlkegelsö, ungern, geschlitzten, Knvpelstückr". — Fräukel ch Lo. tu Liudeuau. vom 5. April »887 ab. LI. 47. Nr. 42,163. „Borrichiung zum mechanischen Spielen von Taste», instrnmentrn"; Zusatz zum Patent Nr. 41.933. — Aktien- arsellschoft Fabrik Leipziger Musikwerke, vorm. P. Ghrttch ch L». in Gohli» bei Leipzig. Vom 6. Jannar 1887 ab. «l. »1. Nr. 42,127. „Nähmaschine znw Besticke» do» Angeschnittene, Stücken". — I. G. Spranger >wd H. Stöckel» Plaue» «.«. «o» ch Februar 188? ,». Gibst.
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