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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188901314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-31
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1889
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rme »er wicyiigne» nuniaor--- vr>u»»c leuttnm« mit Herrn Rickeri hart aneiuan! «-m-su^» lag HE ««tz ch« ist di« i der Laudwltthlchast arg Stettriebr»; di« j VSrl« au«. Eluta biülqen »ad »erlr» TrrdN »rycotiw, der Bo- »üchrrung und der Ueoeiomcht de« Großeapttm« t» ichasse». ft« et»« der wichtigste» «nsyaben. Hierüber aerirth »er Redner de« ^ ' anemander, der henie «tu«» j«hr ' r»üw« über henRmhstnnd Zölle habe« ihr nicht« ae- aatzt; de» Äweimutheil dabei hat di« Judnftrie geiuadeo. Di, vürft üb» lediqtich eiae segensreiche Wirksamkeit aa«. Minister »au Luc,,,« venheidigie die virlhichaftSpoUtU d«r Regierimg. di« «»tsthiedrue Erfolge anhumeis«,, Hab«. Namentlich die Getreide- »ad Haftt-lle hili n sich lehr bemähtt; vo, eiarr Brodyerthrnern», Ra e keiae Red« sei», die Att-eüSlShae seien gestiegen Die Abg«. Vchnltz-LupG u»d «titboff Nagte» ttder die »» bohr, Pachte» drr Doma>! npächtrr. Die >dgg. Gras Kaiiitz. »o» Krffa. ». Pniitamer- Vlaaii, u. N. «rate» sitr die Nothrmudigke l de» FoNbrstaudr« d«r Getreidertlle «da. «oldsthmidt »ahm de» Dermmhandrl a» drr VvNe in Schutz. >»ch bei de» Mineral brnuue, »»rtea »ach »lerlei Wüusrte vorgetrage» »rd di« weil«« vertthnn» «tövanu »»s Marge, vertagt. Lüdvorstadtischer Lezirksverriu. * Leipzig, 30. Januar. Ti« gestrig« Bersamnilung wurde von Herrn Schloffermcister Sauer mit einige» de- attitzende» Warle» eröffnet und nahm sodann Herr Beond- inspector Band au da« Wort zu einem sehr inlercssante» Vorträge über da« Feuerlöschwesen der Stadt Leipzig« insbesondere da» neue Südvepot. In den Jahren 188k—1888 halte Leipzig nur eine Be- russsrucrwehr. jetzt jedoch zählt r« nach Einverleibung von Reudnitz und A„ger-Croltendorj zwei freiwillige Compagnien. E» besteht die Berus-seurrwehr au« S Osfic,eren und 1l5 Mann, die freiwillige au« einem Bezirksbrandinspector, Bezirkrbrandineister, zivei Hauptleute» und 75 Mann. Anger- dem hat die Berus-seuerwehr von früher her 13 freiwillige Epritzciiniänner übernommen. Die Beruisseuerwehr besitzt 24 Pferde, von denen 12 immer angeschirrt dienstbereit sind. Die Mannschaft der Berussieuerwehr hat 48 Stunden ununter brochen Dienst, der dritte Tag ist sre, oder sog. Urlaubsdienst. Mau ersteht hieran«, wie schwer der Dienst der Feuerwehr ist. Die BerusSsenerwehr besetzt ständig 1 Hauptseuerwache. 3 Bezirk-seuerwachei», 2 Theaterivachen. Bon den Ossicieren ist jeder 2>/, Tage im Dienst, den Nachmittag deö dritten TagS ist er beurlaubt. Mannschaften sowie Olficiere muffen sich auch während de« Urlaub» bei ausbrechendem Brande sofort zur Wache begeben. Dir Besetzung de» ersten Lösch- zug« besteht an» 2 lOssicieren, l Feldwebel, 2 Obrrseurr- wchrnlänneru, 2 Maschunsten, 5 Fahrern und 20 Feuerwehr» männeru, die Besatzung des zweiten LöschzugS ist verschieden. De, erste Löschzug führt 1 Dampffpritze, l Fahrspritzr, 1 Teriber, I Ma„nschast«wage», I Leiter, l GcrSthwagen. Dir I. Bezirk-wache (Rathhau») ist mit 3 Man» und kleiner Karrenabprotzlpritze, die II. (Marstallgebäuve) mit 0 Mann und Karrenabprvtzspritze. in der Nacht außerdem l Fahrer und 2 Pserde und l Fahrspritzr, die UI (Fitzer ThorhauS) »rit 5 Mann und einer Karrenabprotzspritze, die Wache ,m Neue» Theater mit 8 Mann, im Allen Theater mil 3 Mann besetzt. Während der Vorstellungen erhalten diese Wachen Verstärkung. Neben zahlreichen Lösch- und RettungS- aeräthen stehen >9 795 lausende Meter Schläuche zur Ver fügung. davon gehören 8989 drr Berussseurrwrhr, 898 der zu Reudnitz. 295 de, zu Anger-Crottendorf. Die >. Compagnie de, sreiimUigeir Feuerwehr hat ihr Depot iu der Marschallsiratze ,u Rc»d»itz, dir 2 rm jrühiren Ge- meintehause zn Anger Crottendorf. Die Stadt Leipzig ist in Vier Brandiosprctionen eingelheilt, und zwar umsatzt die I. die innere und d>e Nord» und Westvorstavt, die U. die Ost- Vorstadt. die III. die Südvorstadt, die IV. Reudnitz und AngerCrottendors. Don besonderer Wichtigkeit ist bieFeuertrlrgraphie. Dieselbe hat in der letzten Heit, unterstützt durch da« Wohl wollen der Behörden, viele Fortschritte gemacht. Eine gute Feuertelegraphie ermöglicht schnelle Benachrichtigung und damit schnelle« Eingreifen und Löschung de« Feuer« i» seinem Erstehen. Seit 1805 di« vor etwa drei Jahren besah die Zeigerapparate sind auf diesen Linien im Betriebe. Die Ge sammtlänge der alten Teleqraphenleitungrn beträgt 14 200 »»ltlirdisch, 0509 oberirdisch, zusammen 29 790 lausende Meter. Seit zwei Jahre» sind noch automatische Feuermelder eiag,führt. welche ihren Mittelpunkt im Hauptdepot habe». Von diesen Feuermeldern sind 75 privat und 1t öffentlich, davoi» lO in diesen Tagen fertig geworden. Die neue Leitung hat 28.599 lausend« Meter, so dag die ge- samml« Feuertetegraphenleiloagslänge 49 299 Meter beträgt. Ir» Jahre 1888 miirhf» 17 099 Depeschen empfangen. In Reudnitz exislire» auch schon einige Feuermelder. Die dortige Eeutralstativu wird in diesen Tagen Endstation der Ostlinir. Die Polizeiwachen sind mit dkm Haupldepot telephonisch verbiiuken. Die Linien werden soilwahrend controlirt. Dir Wasserversorgung ist ein zweiter Factor zur Be» tampsung der Brände. Es stehen in Alt-Leipzia zur Ber sügung öffentlich 22l H.nplposten und «53 Zweigposten, privat l8 Hauplposten und >49 Zweigposien. >n«gesam»il sür siimmtliche vier Bezirke l954 Wassrrvvfte». Die Wasser Posten werben ebenfalls dauernd nachgeseheu. An« drr Brandsialisiik beben wir hervor: 188« 4 Grotzseuer. ll Miltelseuer. 294 Kleinseuer. 108 Effenbrände, 40 Blinder Alarm; 1887 7 Grotzseuer, 18 Millelscucr; 18« Kleinseuer, >09 Effenbrände. 21 Blinder Alarm; 1888 7 Grotzseuer, 14 Mittelseuer, 2ll Kleinseurr. l49 Effenbrände. 14 Blinder Alarm. Die Voile» der Feuerwehr betrugen nach Abzug der Ein nahmen 1880 l«««98.F. ,887 103 071 ^k. 1888 155 918^ Die Laude-braiidcaffe gewährte 1880 3> ,Proc, 1887 irud 1888 je 0 Prcc. der eingezahlten Beiträge. 0 Proc. ist die höchste Veibilse. welche sie grivähreu darf. In beui Ictzlea Theile seiner Rede ging Herr Brand» »nspertor Banda» aus da« demnächst zu brzlebende Depot in der Sndvorstadl ei» und schilderte eingehend die Anord nung desselben, sowie da» in Frage kommende Verhältniß desselben zn Bränden. Er Halle hierzu eiae grobe Menge Pläne ausgestellt. Wir behalten n»S bei der Einweihung desselben eine Besprechung vor und bemerken blo«, daß da« Depot mit l Brandmeister. 2 Oberseueiwebruiämikr». 8 Feuer wehrmänner,', 2 Fobrer». l Tampslpritze. l MannschaftS- u»d Geräthewagrn und kleiner Abprotzspritze besetzt wird. Lauter Be'sa» jolgte dem anregenden, viel Nene« gebotene« Vorträge. Gerichts»erl»aMmi-en. R» ui gliche« Lnnbyerichi II. Gtrnkknmmer. I. Drr Privalmaun Johann Karl Hirtzge aus lkühnltzsch hotte s. ZI. »ou rin-ni gewisse» K. eine Varcelle rnovrbea, »elchr o» flöealnch,, Besitz arrnzt und wegen deren Wirdernertans« er t» Untrrdondluugen stand. lks houdelte sich n„» sür Hirtzge mn die Erlangung einer Fotic»odschrist, »ad zn diesem Zweck« begab er ons« >«l«geriidt. gib sich «ber dosrlbft »nbegrrislicher Seil« >ür den Lorbesitzer jt. aus und unterschrieb da« a»sa«»»mnie»r Protokvl »>« dieseni Namen. Epaler kam der wirkliche K. selbst aus« Gericht, »nd dabei stellte sich die Täuschung heraus. Htetzgr batte gor keine «eronlossnng zu einem derartige» Gebohrrn »ob sich wie gesagt »hoc allen Grund eine Anklage wegen Herbetsübrnng falscher Beurkundung im Eiuoe vo» A. 271 de« N.-Slr.-Ges.-B. aus de» Hals gewälzt. Do« Gericht nah« ,«tz Log« »er Sache mildnvd» Umstände an und ließ eine Grldstrase vo» 50 ^l als rin« e»tsprech»nde Ahudung gelten. II. Di« Ie»tgc Alildekmin« Lloa Lehm»»» »»« >»lkmar«dors hotie. »m von einer Bermondte» den Betrag »o» 37 ^ an er langen. sich einer Tt-schmm »nd dnrch Benntznng eine« gemischte» Brüse« «lechaeiiia ber Urknbrnfälsch»»« schalbig gemacht. Der Bwr», war iiibeste» M warb« dt» »»och.» De, Gerichtätzos destan» a»s de» Hem» La»tO»rich»«.L,r«t»e» Garttch Wräl), Lmbge»icht«.>äthe, GachAe, Vielitz, *dau> and von Oommerlatt: di« «allaqe lührtc Herr Etaotlaawaltschasl«. «ffeffor vr. «nch. UT Ltrgfbgmmer. I. Die Haadarbeiiersrau Louis« Marie Lehuert a»« Echmrede- berg. wegen Diebstadl« wiederholt b^trast, war deschuldtg», vo» de» Borrülhen dc« Uohlenhindlers Sch. am hiesige» Tdürtnqrr Bahn- Hose «tm gertagwerthtge Parti« lk-hle» «ttwr»de» z» baden E« ersolgte di« BerartHeilung der Angeklagte» wegen NücksallsdiebstahlS zu der gesetzlich t»lässig gertngste» Sirasr mwÄMouateuBe» sängutg. II. Der Echlossergesell« Friedrich Ludwig Hennau, Prenzler au« Eämmerda h«tt« tu drr Nacht zum LS. Drrewber v. I., wäl> reu» er mit »iuem audera Hauwoerktgehilse» t» rimr hiesige» Herberge eine gemeinsam« Schlafstelle eiageuamme», demselben wäh rend des Schlafen« riuea -»»derimarlicheiu eaiwe»b«t. Der Dieb- stahl w»rde indesse» vo« Verletzten »och so rechtzeitig entdeckt, daß er andern Tages wieder zu seinem Etgeathm» gela»gtr. Gegeu den der Thal geständigen Angeklagte» wurde aus 5 Monat« Geling« »ist erkannt. kll. Der Viclsach Wege» Bettel»« bestrafte Kellner Paul Alfred Rrtchrndack a»« Zschadros, »mr deichulbi^, am 5. Ia»»ar d. I. eiae stlber»« Remontotrnhr nebst goldener Kette, eine» Ueberziehrr mab andeee Gege»stä»d«, sowie eü, Porte»»»»»« ratwendet, ferner oder d»rch die sallche Borsptegeluag. Pastbeamter m sei», Betrügerei«» jnm Zwecke der Erlangung vo» Iredit oder Esserte» re. begangen zu haben. Der Augeklagte» welcher ebeusalls geftäadiq war, wurde z» 9 Monaten St säug» ist u»d 1 Jahr Verlust der Ehrenrechte »er» N heilt. IV Währrad drr Vesrndiuber Friedrich Wilhelm Lottaasch au« Töbitz ,l« Mtlstairpstichtiger i» vorige» Herbste gelegrnilich der Manöver l» Lierersdors bei OelSuttz >. B. bei« doriigeu Mühleubesitzer Ech. t» Quartier log. hotte er sich »er Eutweadung eine« goldene» Nt»ge« im Werth« von 8 -4i sch»ldig grmocht. Noch der Behauptung de« Angeklagte» will er de» Riug gesunde» und allerdiug« a» sich behalten haben. Da« Gericht saud jedoch diese Behauptung durch da- Ergebnis der Bewersauluahme sür widerlegt und vernriheilte deu Wege» Diebstahls bereit« wiederholt rückfälligen Augeklaglr» »ater Anuahme mildernder Umftäude zu K Mauste» Sesäug »ih »ud 1 Jahre Verlust der Ehrenrechte. Ter Gerichtshof bestand nu« den Herren Landgertchts-Dirertor Sieber (Vrisid ). Laadgerichik-Räthe» Wols, Metsch, ». Somuierlalt »ud Affesior Bolkmaa»; die Anktage führte Herr Sta»t«a»»all- chast«.Affeffor vr. Gerhard. IV. Ptriskammer. I. Die Begriffe Mein und Dein scheinen der Fobrikarbciieri» Emilie Henriette Schlechte au« Liebensteina schon viel Kopfzer brechen verursacht zu Hobe», wenigsten- ist dieselbe durch Berwechlr« lang derielbe» bereit« mrhrmal« mit dem Strafgesetzbuch tu Lonflicl grratheu »nd wiederholt bestraft wordeu. Auch diesmal war es wieder ei» Diebstahl, wegen dessen sich die Schlechte zu verantworte» hatte. Am 23. November v. I. besuchte die Angeklagte «tue in Pauusdors wahahasie Freundin und hielt sich tiulg« Zeit bei der- elben eus. Die Schlechte befand sich nun einmal aus kurze Zeit allein in dem Zimmer ihrer Freundin, da dieselbe etwas zu besorgen halte. Das ihr gescheukle Vertrauen täuschte sie jedoch iu arger Weise, denn sie offnere die Lommode ihrer Freunds» »nd stabt der- selben aus deren Ersparnisse» lO ^l Die Bestohlene bemerkte deu Vertust erst am anderen Tage, und da außer der Schlechte Niemand Wetter ia der Stube gewesen war, so schöpfte sie sogleich Verdacht gegen diese. Bei ihrer Veraehmuag gab die Diebi» auch die Weg. »ahme Ke« Geld«- ohne Umschweife zu. Iu Anbetracht des grobe» VertraurusbrucheS »ud ihrer Vorstrafe» verunheilte sie das Gericht zu K Monate» Gesängniß. H. Der »och nicht 18 Jahre alte Dienstjuage Hermann Edwin Schulze a»S Eutritzsch war des schwere» Diebstahls beschuldig». Schulz« hatte sich im Novmiber v. I. in dar Rittergut zu B. ein- geschlichen »ud dort zunächst in einem Sialle versteckt gehalten, bis eS dunkel geworden war. Er hatte sich « während dieser Zeit »a einem Futterkasten bequem gemacht. Als er sich endlich sicher glaubte, stieg er durch rin Fenster in die Knechtekammer ei» »ud stahl ans derselben ei» Paar Stiesel, die Eigenthui» eine» Knechte« warro. Da< Bürschchen wurde jedoch in d m Augenblick von einem Knechte adgefaßt, al« e« sich m» seiner Beute aus demselben Wege wieder enisernen wollte. Die Haudlaugsweis« Schulze « stellte sich sonach als schwerer Diebstahl >l» Sinne von st. 243 d«S R-Str.-Ges.-B. dar, doch billigte der Gerichishos ihm milderude Umstände zu und erkannte »irtrr Aarechnnng ei»e< Moaals der erlitte»«» Unter suchungshaft aus 2 Monate GesSugniß. Der GerichiShos bestand aus deu Herren: Landgerichtsdirector Lehmann (Präsid), Lan>gerich«SrLlhen Gruber, Schuba,Id-Eagtljchall, RSßler uud Assessor Vr. Pöschmaun; die Auklage führte Herr Slaatäanwaltschaftsasjessor vr. Ltlßoer. Ter Redacteur i»ld Besitzer drr „Gartenlaube" Herr Lriiimerziru- raih Adolf Kröner iu StuttgaN war von den« Privolmaui, Theodor Böl irrt ln Lhorlotieaburo wegen Beleidiguug i» eiunn öffemlicheu Blalte (der ..Garlenlanbe'^) verklagt wordeu. Wübreno Böllert m» seinem Rcchisbeistoud, Herrn Rechtsanwalt Bölliua au- EharloNenburg, persönlich zum Termin erschient,, war, ließ sich Herr Kröner durch Herr« Rechi-ouwalt Broda vertreten. Die Kiage war von Böllert aus Grund zweier tu Nr. 27 und 28 de« vorigen Jahrganges der „Gartenland«" erschienener Artikel, betitelt: „Der HypnottSmuS, sei» Nutze» »nd seine Gefahren!" angestrengt worden. Diese Artikel enthielt«» eine Gesammt- detrachtung über den HypaotiSmu» und seine Geschichte. ES wurde de« Wetteren darin erlüutrrt. wo der HypnottSmuS mit Nutze» angewandt werde» könne uud daun aber besonder« aus die Gesahren ausmerksa» gemach», die durch Auwenduvg der selben durch Laie» und Unberufene entstehe» könura. ES hieß i» einer diesbezügllchen Stelle wörtlich: „Ei, Heilmittel und Gift zu- gleich, ein zweischneidiges Schwert ist dir Hnpnose »ud darum gehört das i ypnottsche Experiment entjchiede» und ausschließlich in da« Laboraiouum de« Fachgelehrte» uud e« muß gewarnt «erde» vor de» Laira-Lkperimeuten. welch« geeignet sind, die Gesundheit zn schädigen n»d die Sffentlchr Moral z» untergraben!" Wir »ollen hier gleich bemerke», daß die iu dieser Stelle a»S- gejprocheuc» Ansichten mit denen der Behörde» vollkommen udcreiustimweu, denn i» last alleu denischeu Staaten, auch >m Königreich Sachsen, sind dyp witsche Vors:rlluug-ii a»s« Streugste verboten worden. Da »u« in dbeser Weise e>»e Darlegung der Be schichte de« Hypaoii'muS im Allgemeinen gegeben war. s» mußte der Versöffe: der Artikel naihgedrungeu auch de« Wirke»« der Mag»«- »isrure gede»kr», da dies« Leute za im engste» Zusammenhang« damit paudeu. daß sich die Gefährlichkeit der von Laie» vorge»omnik»e» hypnotischen Experimente immer mehr herausgestellt bade: „Trotz dem", so heiß, e« weiter, „»Halen sich aller Orten Hypnotiseu r »nd Heilmagnetis«»« aus, die bei dem Hauge der Menschen zum Mysteriösen stei« »läubigr Seelen und offene Geldbeutel fände»." Nun wurde der beiden Männer Hanse» und Böllert uud ihrer Larftelluuge» gedacht; dauu hieß e« iveiter: „Erst erneute Skandale während der Hauseu-BölllN skhen Schaustelluageu zeitiatc» das Verbot dieser öjsculttcheu Leuiousirotionen.' Durch diese A»«- süyruuge» sühtle sich Böllert beteidrgi uud führt« i» der Beweis- ausnalme an Gerichtsstelle a», dag er (Billett) sich »jemals «tt Hansen überworse», also auch »ichi „in heftiger Fehde getrennt habt" n»d drwgeniäg auch nicht wieder „collegialisch «>t Diesem oerewea" k»»»le. Lkmihale seien während seiner Sch^iiftellunge, überhaupt nicht oorgekowmen, »ud ferner habe er mit tzause» »» aemewsam hypiiolijiii. Herr Rechtsinn,o l Brada s.tzte Völle«'« «»«sühroagea sotgeudr intereffautr Erkiäruug tm Auftrag« seine« M»»da»te» eutgeaeu: Beide Artik l rähttc» au« der Feder ei»e» hochaugeseheuea Arztes her und feie» vor ihrer Ausnahme t» dir „Gartenlaube" von Herr, Kröner erst sorgfältig durchzeseheu worden. Gerade deshalb, weil sich Herr Kröner «wen ollgemeimu Nutze» »o» der Warnung vor deu Besähet» de- Hypnotismus verspioche» Hab«, seien di« Attikel erschienen. Eine beteidigrnde «biichi Hab« dem Beklagten, ber mil B«llett überhaupt nie ,a prrsiultch« Berührung gekommen, völlig ser» geleg«,. JebensuE« hätten «her Böllert »nd Hanse» namhaft gemacht ioerde» «üffen» da diese Beidea dir Hauptvettreter de« Hypuotitmns wäre» und auch hente »och dosür yeltrn. Hierzu lmiittraqte Herr Recht«»m»«ft Broda, Herrn Kröner de» Säwtz de« st. 193 de« R -Stc -Gej.-V. augedetheu z» lasse». Aus Grnnd dffftn beaniraate Herr MchG«»»»li Br»da hft Freisprechnug Kröner'«. Herr Rechtsanwalt Bölliuq »essen Be strafung. Der Gertchtshos nahm »»» Folgende« sür erwiese, an: „Dem «eklagle, wüste der Schutz de« ». lSü de« N. Str-Pes^B. zugrbilligt werden, ha er über da« zulässige Maß berechtigter Kritik nicht hinaus,eaaniwu sei. Wenn »n» an- in dem Borwnrse he« Zank»»« »,» späterer r«>»»i»ler Wiebeeyerrinignng vielleicht eine Velethitzw, hätte y«ck» «eben könne», so ikba^anch^ü, l/tthetle» höchster . . .. » der lalenhaftr Hhpuotl««^ btelr »,h strotze Plätze»» für tztt Gesuubhrtt mi, sich bring,, «hWtz in ö». r siideste» t» de, Greoue, dir« Verstech« gehlletze» n»tz dt» »ngeklaiw» nnter Aumihm» »«ttb^ube Umstände GrfängnlH o^ntthetl». Reft« Falle dew »MgM» tzer Schn» de« ll. IN gegen ftt ob» lha,sächlich ftstgeGe«,. baß »ach »en ««Resttksttzer AnlorftG» her lnlenhaftr Hhpnot grotzi Gefahre, sstr tztt Gchinbhttl mi, sich dring,. ^ . War»»»»«,, welche h«, MattauRÄen. Zen»«» et. Per»»,,» »erlelden erdticki »nh», »tütz. Dewgrwytz irjimtt« »aä Gerjcht on, kostenlose Feelspeech,,» H^PMgtt». — Bon der zweite» S»r«Aaw»n d^ diesigen käüigliche» L«»hgrelcht» w««h« der Nnneerwetster Friedr.ch August Heile- ma»u a»S Kleinzschocher «ege» Beleidig»», des Gemeiudevorslaude« zu Liudeua» zu >00 Geldstrafe »eruttheilt. ES handelte sich um ei» vo» Herr» HeUeina»» seiner Zeit yerb.etteteS Flngbtaii, in welchem schwer« »ud. »n sich heraurft, llte, uobegründele Borwürse »ege, de» Herr» Gewetndevorstand in Bezug aus die Aumbuog ftineS Amte« erhoben wordeu war,,,. *EoaderShouic», 29. Jauua:. Ei,e hier vxl delprochcu« Kla grsochr, ans deren Ausgang mau gespannt sein konule, wurde t» der heutige» Sitzung deSSchösseogerichlS zu,» Alittrag gebracht. Ein hiesiger Zahnarzt Halle tinem ISjälirlgeu Muschi». da« ihn bei« Ausziehen eine« Zahne« eiupfindlich in de» Finger gebissen hatte, zur Siros« dafür eine Ohrfeige verabreich», deren tzpnre, «och am daranssolgenbe» Dag« deutlich erkennbar war,». Die Ettern beantragte» Beftrajung «ege» Mißhandlung. Drr Berlheldiger bc» Beklagten, RechGanwal« Trarzer-Nordhouse». stellte iu der heutig«, Verhandlung aus Grund des st. 233 de« Etr.-M-B. deu Aittrag, seinen Llieuten für straffrei zu erkläre», weil er eine lrtchte Körperverletzung aus der Stelle erwidert habe. Der Vertreter de« Kläger«, RechtSauwalt Koch hier, «achte dagegen geltend, daß «ur eine Lompensatio» strafbarer Handlungen ftattliaben. im vor liegende,, Falle aber vo» einer solche» seitens de« Kmde« nicht die Red« sei, känne, da letztere« strasnnmündig sei »ud sei« Handlung sich weder «lS vorsätzliche noch al« fahilaisige Körperverletzung krunzrichoe. Er beharite bei bei» gestellicu EirajaMrage. Da« Gericht erkounte dl« Louipensalion der vorliegenden Handlnngeu zwar als statihast an, konute sich jedoch unter Berücksut ii ung der selben »ur zur Annahme mildernder Umstände enkschiirßen uud »eruttheilte den Angeklagie» »itter Ausettegung ber Kosten des Verfahren« zu 3 ^l bezw. 1 Tag Geiäaguiß. * Münster. 27. Januar. Bon der hiesigen Strafkammer wurde am 3. Lctober 1887 der Bergmann WilkS au« Distel» ans Grund der Anklage, deu Arbeiter Schmitz, ebenfalls au« Distel», durch eine» Rcoalverschnß schwer »erletzl zu haben, zu zwei Jahren Grsängnlß vervriheitt. WilkS, der sottdauernd seiue Unschuld be hauptete, hotte bereits eia Jahr seiner Strafe verbüßt, als Thal- fache» bekannt wurden, welch« den Lerbach» der Tbäicrschast ans einen Anderen, den Bergmann Behrent, lenkten. ES wurde da« Wiederausnahweversahren eingrletttt, und die Etraskammer Hierselbst sprach in ihrer letzten Sitzung den WilkS van Strase und Losten frei. — Eia zweite« Ljlkdcrausnahineoerfahren wird iu nächster Zttt vor dem hiesigen Schwurgerichte stallfinden. Wegen eines ia Hon- darf verübten Raubes wurden >m Juai v. I. die Arbeiter Bora- Hause» und Gebrüder Boer zu je ochr Jahreu Zuchthaus verurlheil». Börnhausen gestand später die That ein, fügte hinzu, daß die Ge- brüdee Boer nicht daran briheiligt gewesen seien. Aus Anordnung de« Reichsgericht» wird w Folg« drsse» gegeu di« Letzteren nochmals verhandelt werde« Sachsen. * Leipzig. 39. Januar. Al« gestern Abend drr Jorst- ausseher Schmalz in Connewitz durch den Wald in der Rahe der Stadlwafferknnst ging, vernahm er auS dem niederen Gebüsch, in welchem sich stet- Fasane» aushalte», rin Geräusch. Er gina aus die Stelle zu und bemerkke, etwa drei Schritte vo» sich entfernt, einen Kerl, zweifellos einen Wilderer, der ihm sofort einen Schutz in die Brust bribrachle, der alS lebensgefährlich bezeichnet wird. Der unglückliche Beamte vermochte sich bis zu dem Wege jortzuschleppen, woselbst er später ausgejunden wurde. Schmalz Hut eine zahlreiche Familie. Uebrigens hat die königl. Staatsanwalt» schast aus die Ermittelung deS Thäter« eine Be lohnung von 599 ^ auSgesetzt und ist daS Nähere auS der bezüglichen Bekanntmachung an der Spitze drr vorliegenden Nummer ersichtlich. Wurzen, 29. Januar. Bei Herrn Gutsbesitzer Kretschmer i» Dehnitz ist bei einer Kuh durch tbierärzlttche -Hilfe ei» Kalb geboren worden, welche» keine Beine »nd einen Kops wie rin Papagrikops hatte. DaS Kalb war dis zu der Gr- burt vollstänkig ledenssähig. Trebsen, 29. Januar. Am vergaiigeaen Sonnabend fand unter Vorsitz de» Schuldirektor» Ntetzöld im RathhauS zu Grimma die OieSzährige erste Versammlung de« BezirkSlehrervercins Grimma statt. Zwickau, 28. Januar. Gestern Vormittag hielt Herr Archidiakom,« ckes. Francke, nach etwa 16 Jahre langer, reichg-segueter Seelsorge in der Mosclparochie, in der Moritzklrche feine AbschirdSpredigl. Meerane, 29. Januar. Auch in unserer Stadt wird die achthunderljährige Jubelfeier de» Hanse» Wettin festlich begangen werden. Zur Vorbereitung einer entsprechenden Feier ist in der letzten Sitzung der städtischen Collegien eine au- dem RathSvorstavde uud den Stadtratheo Berlholv und Wunderlich bestehende Coinmissiou nirdcrgesetzt worden. Die Stadtverordneten sollen ersucht werdrn, ihrer seits snns Mitglieder in diese Commission zu wählen, welche indetz auch das EooptationSrcckt hat. EhrensriederSdvrs, 29. Januar. Bei den, Abend» 8 Uhr von Wilischtbal nach EhrenjriederSdors abgehenden Zuge entgleiste gestern in der Näh« von Griesbach die Maschine insolge eine« Locomotiv-TragsederbrucheS mit der Vorderachse. Der Zug erhielt deshalb eine grötzerr Ver spätung ; Beschädigungen de« Personal« sind bei dem Unfall nicht vorgekomnien. s Planen, 29 Januar. Der Bierstreit in hiesiger Stadt, weicher zwischen deu sechs oder siebe« Besitzern der prvtzten «nd dez. größeren öffentlichen bäte und den meisten Vereinen (über 09) seit November »origen Jahre» bestand, ist nunmehr in der Hauptsache al» beendigt zu betrachten, indem sich von diesen Saatbesitzern süns dahin erklärt haben, datz von jetzt an in ihren Sälen auch wieder Jünszehatct- Liter-Gläser gcsührt werden. Unter denjenigen Wirthen, welche »ach wie vor da» Bier in 9,5 L>ter-Gläsern zum Ausschanke bringen, befindet sich auch der Besitzer de» größte» Saale» der Stadt. Zittau. 39. Januar. In einer unlängst stattgesunkenen Sitzung de» Bezirksausschusses der AmtShauptmann- schast Zittau äußerte man sich gutachtlich über eine Vor lage der Krei«ha»ip>mannschast. dir Zusammenlegung der Kirch weihfeste aus einen Tag betreffend. Die Mehrbeit entschied sich gegen diese Vorlage, doch wellte mau eine Beschränkung der Schütz.nsestr, resp. Verlegung derselben, ans da» Pfingslsi il oder die Kirmes befürworten. Zur Hebung de» Familien leben«. als beste» Mittel gegen llebnhandnahme drr Ber» anügimg-fiicht. empfahl man,LohnauSzahlung am Freitag. Enirichtung von Woche «Märkten iu de» Jndustrieorten, Unterstützung von BolkSbibliothekrn, AuSbildnng der jungen Mädchen im Nähen. Kochen, Waschen x., »nd beschloß in diesem Sinne zn wirken. Mritzen, 29. Januar. Ai» 25. Januar waren 59 Jahre, daß drr Gericht-octaar a. D. G. E. Liesche da» hiesige Bürgerrecht erwarb. Dem allgemein geschätzten, viele Jahre al« BezirkSvorsteher thätigen, körperlich und geistig „och ziemlich rüstigen Jubilar wurde» von Seile» der -stadt- aemeinde durch eine Deputation de« Nalh« die herzlichsten Glückwünsche unter Ueberrrichung der übliche» Deinspend« daroebrachk. — Am Sonntag erfolgte hier die polizeiliche Auslösung einer Tischlerversammlnng, nachdem der Referent Krüger auS DreSden, welchcr Uber den kürzlich in Braunschweig stattgesundenen deutsche» Tischler-Congretz be richten sollte, in seinen Ang iffen gegen die Vchörd.-u über die Grenzen de» Erlaubten hiiiauSgmg — Zwei Mit glieder jene» zumeist ans Klempuergesellen besteheuven .RingW'. der nach rinn» gewissen Plane mehrere WoLe« lang bmch blutige Schlägereien Aufregung, ja sogar Schrecken ia Meißen verbreitete, wurden am vergangen,,, Sonnabend von der <. Strafkammer de» königl. Lanvgericht« zu empfind ttchen Strafen »erurthrilt. S«dlllh«rs, 28 Januar. Ein höchst bebonerliche« U> glück ereignet« sich am Freitag hier. Der allsa'ig beliebte, »uiang der »ierziErr Jahr« att, Gnlöbesitzer J»Uu« Püschel WMch »it seine« Geschirr »nösahre»; a»s de« sehr steile» Mge nach bn Straß« schleuderte de. Schlitte, »nd Püschel stürzte mit Pferd uud Schlitten aus die Dorf,kratze derart ans. daß man ihn sllr leblos in seine Behausung trug uud der sogleich herbeigerusen« Arzt ein,» Schädelbruch feststellte Mittag« trat der Tod ei». Glashütte» 29. Januar. Die Anmeldungen zu, Ausnahme in di« deutsche Uhrmacherscknle nehme» schon jetzt ihren Anfang, obgleich da» neue Schuljahr erst de, I. Mai beginnt. Dergleichen Anmeldungen liegen atttzer d,„ deutschen Staate» auch von Dänemark, Rußland und Amerika vor. Da der gute Rus der Anstalt immer weiter dringt uud der Vorsitzende de» Eentral-Berbandes deutscher Uhrmacher, Herr Eugelbrecht in Berlin, der Schule alle Sorgfalt widmet, dürfte die Zahl der Schüler dir de» Vorjahre« mehl »och überschreiten. DreSdeu, SO. Januar. Ihre königl. Majestäten be ziehen heute Ihre Gemächer im königl Resivenzschloffe, »nd «ur noch einige Tage ia nächster Woche wird die Königin Aufenthalt in Billa Strehlen nehmen. Rach den Osterseier- tagrn werden Ihre königl. Majestäten die Villa Strehlen wiederum bi» zur Eröffnung de» 'Hoslagers in Pillnitz be ziehen. — Der Hosdall. der sich heute Abend vo« 9 Nhr ab in den herrlichen Gemächern de» Resideuzschlosses zu DreSden abspiclen wird, gleicht in alle« Stücken seinen, am 9. Januar mit aller Pracht inscenirten Vorgänger. Die Zahl der geladenen Gäste steht nur um rin Geringe» zurück. Vsr segum de» Balle» erfolgen wiederum in deu Gemachen, Ihrer Majrstät der Königin mehrere Vorstellungen. Unter den Paradestücken der königl. Hos-Eonditorei nimmt diese» Mat eine aelmigeoe Nachbildung de» Schlöffe» Weesenstein eine hervorragende Stelle ein. — Die königl. Gemäldegalerie hat soeben da» neneste Gemälde de» Pros. Ed. Grützuer in München erworben, darstellend drei Mönche in der Klosterbibliothet. — Am letzten Sonntag wurde einem jungen Mann in einem Restaurant der Altstadt von einem Mädchen, da» er geneckt, ein Biergta» an den Kops geworfen, und dieser derart im Gesicht verletzt, datz der junge Mensch sich sofort in ärztliche Behandlung begebe« mutzte. — Im Fernsprechverkehr zwischen Dresden und Berlin tritt vom l. Februar d. I. ab insosern eine Veränderung ei». «IS von dieser Zeit an eine Einzelgebühr in der Höhe von l -2? sür je drei Minuten Gesprächsdauer erhoben wird und die Fortsetzung eine- Gesprächs über 3 Minute» lstnau; nur in dem Falle gestattet ist, wenn anderweite Gesprächs anmeldungen nicht vorlicgen. — Sodann ist auch vrm l. Februar an die Einrichlung bei den PerbindungSaulazen nach Berlin und Freiberg getroffen wordeu. datz dringende Gespräche mit Vorrang vor den übrigen Gesprächen gegen Entrichtung der dreifachen Eiuzelgebiihr zulässig sind »nd hiernach sür eine solche Verbindung nach Berlin in der Dauer von je 3 Minuten 3 für eine solche nach Frecher, in der Dauer von je 5 Minuten gleichfalls 3 .6 berechne! werden. — Die Schülerzahl der landwirthschasllichc» Schulen Sachsen», welche iu den letzten Jahren c>»»» urückgegangr» war, ist „ach neuerlichen Beobachtungen « reulickierweise wieder im Wachsen begriffen. So wirk von alleu Schulen berichtet, daß die letzten Öfter- resp. Michaelis- ausnahmen sehr gut waren und auch für da» devorstelienre S omni «Halbjahr die Anmeldungen schon jetzt sehr zahlreich einlansen. Bon Ostern 1882 bi» Michaelis 1887 betrug k« Zahl der eingetretruen Schüler iu Meißen 286, in Bautzen 202 (ohne die Obst- und Gartcubauschuleu), in Chemnitz LII, n Wurzen 193, in Freiberg 154, in Rochlitz 111, in Aue» bach 191 und in Annaberg 74. Vermischtes. ----- Jena» 29. Januar. Der Verein für die Jntereste, de« Thüringer Schulmuseum» zählt bereits qezen 490 Mit-zliedcr, auch stießen dem Museum sortwabrrnd ge eignete Spenden von gütigen Gebern zu. --- Reicheuberg i. B-, 29. Januar. Iu dem benach barten ALckrnhain fand man am Diorgeu de» 24. v. M. dir setdgärtnerSgatti» Anton Hauptig tobt vor; al» Ursache de« TodcS wurde Vergiftung mit Kohlcnoxydga« constatirt. Mn glaubte, die mit ihrem Manu« in Zwistigkeit lebende Frau »abe sich selbst da« Leben genommen; später lenkte sich aber der Verdacht ans deren Gatten uud wurde derselbe in Vsr- untersuchuug gezogen. Er fürchtete jedenfalls da» Endergebnis derselben und hängte sich in den letzten Tagen auf. --- Rem, 2«. Januar. Für da« ganze Vermögen d-s Fürsten Borghese, de« mächtigsteu römischen Patriric:«. ist heute üisolge eine» gütlichen llebereinkommrns ein Cur, torium bestellt wordeu. Dir Maßregel ist durch schw-i, Verluste de» Fürsten im hiesigen Baugeschäste (man sprich, von 20 Millionen) herdeigesührl worden. --» Ein höflicher Nrkrologschreiber. Dem Zkse de» jranzvsischeu Philosophen LaMettrie, de»Berfas,ei« dm, „I-llwiuiiae wncüine" (grft. am 11. November 1751). widntt die Decewber»»>nmcr de» Jahrgang» 1751 von Gottscheds „Neuestem au» »er aumuthigrn Gelebrsamkeil" die folgenden, zu« Mindesten sebr drastischen Worte: „Die berusene (berüchtigte) französische Maschine, wetche sich eiae Zeit lang in Berlin unter dem Nanien La Mettrie sebci, taffen, und allerlei, menschlich« .Handlungen nachzuabmen qe chieaen. da» richtige Deuten ausgenommen. ist endlich n» verbosft in Stücke» gegangen und elendiglich zertrümmert worden. Die letzten Audwürse seine« gedankenlose,. Gehin,', »der vielmehr nur seiner Schreihfeder, waren so abgeschma«', »aß man schon vorher sah. daß «S mit dem Getriebe seines Uhrwerke» bald zu» Ende geben würde. Nunmckr dörfe» sich die aelehrtcste» Männer, die er dimh sei>wi> ,ai«k - schämten Geiser noch zuletzt, schriftlich uud im Drucke, be sudeln wollen, nicht mehr vor dem Bellen eine« so rasenden Hunde« scheuen". Man würbe etwa» Derartige? in de: Thal eher in einer der trefflichen Schilderungen de» ament, »ischen Humoristen Marc Twain, al« in einer Zeitschrift »es stet» ansEorrectheit bedachten LeipzigerProseffor» Gottsched der luuttze». Dieser indessen „börste" sich über die haarfträiibenke Unversroreuheit. Weiche au« jeden, Worte spricht, vo» ganze», Herzen gefreut haben. (Eingesandt.) Die Wettiner ««d die M««te»kro»e Bekanntlich beruht der Rautciischniuck. welcher quer vier die goldenen und schwarzen Balken dev Wappenschild«» der Detimer gelegt ist. aus der Angabe, ei» deutscher Kaiser bade ein sehr bewährtes Mitglied de» wettinischen Hauses dakurcb zu ehren beabsichtigt, daß er mit eigener hoher Hand eu,e» Zweig der Gartenraute, auch Raute schlechtweg, schräg auj da» Schild diese- Wettiner» legte. Weshalb der Kaiser sich eine» Reise« gerade dieser Pflanze bediente, tätzl sich durch da» äußerst feine Aroma der Rautenblüthr crllärlich finden, insofern er dadurch vor aller Welt zu erkennen geben wollte, in welchem aiiftgezeichncten Rns oder Geruch der Träger des mittelst eme» Zweige» dieser BiLthrnlrägerm blasonnirten Schilde» in seinen Augen stehe. Ein zarisinni«re» Mittel Härte hier schwerlich ersonnen werden können. Da» Wappeu der Wettiner hat dadurch einen ganz eigenthümlaben Reiz und poetischen Stoff erhalten, »er vielleicht ohne Seile» stück dasieht. Deshalb ist e» ongezriat, datz sich alle treurn Söhne und Töchter der Wettiner Lande an dem beder sichmden so hohen Jubelfest« mit einem Rri» ober einem ve» ber Gnrtenrant« entnommenen Sträußchen schmücken Da aber bie Raute keine ber häufig rultivirten Gar len pflanz?« ist »nd wildwachsend auch nicht zu häufig sein wird, so wird e» Sache der Samenhandlungen sein, jetzt noch da» Mög lichste zu thn«. Same, aussNreiden, ,u« dem. durch Handel«- «ärtner und Private angrsät, seiner Zeit die Nachfrage »e» PnblieumS befriedigt werbe» kan». D
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