Den 6. May kam ein preuh, Officier mit 43 Husaren, fragten nach jenen, und was sie verkaufet hätten, gierigen aber ruhig wieder fort. Den 22. May kamen neue grüne preuh. Husaren von des Rittmeister von Wallis Compagnie, der bey Colditz stand, und verlangten von der Stadt 8 Kühe, 12 Schsfl. Hafer und einen vierspännigen Wagen: sie nahmen aber statt dessen 31 Thlr. und nachdem sie etliche Stunden tapfer getrunken hatten, ritten sie wieder fort. Den 1. Junii stand der preuh. Major von Auerswalde mit ungefähr 200 Dragoners und Husaren bey Königsfeld, dieser sendete einen Cornet mit einigen Mann in die Stadt, und es muhte sogleich Bier, Wein, Ärod und andre Victualien, auch Hafer und Heu dahin geschaffet werden, so über 150 Thlr. betrug. Das Amt sollte 40 Kühe schaffen: weil aber dieses nicht sogleich möglich war, so nahmen sie das Vieh auf denen Königsfeldischen und andern Dörfern. Den 8. Iunii kam der kaiserl. königl Hauptmann Otto mit einem Commando Husaren, erkundigte sich nach dem Feinde, und ritt über die Brücke wiederum fort. Den 15. Iunii kam wieder ein Trupp österreich, Husaren, Hessen sich, dah keine Preuhen hier, ein Zeugnis; geben, worauf sie sogleich fortritten. Den 2. Iulii kam der kaiserl. königl. Hauptmann Otto mit seinen Jägern zu Fusz und zu Pferde, etwan 300 Mann, und lagerten sich bey Sörnzig an der Mulde. Von der Stadt muhten Victualien dahin geliefert werden, die sie etwan zum dritten Theile bezahlten. An eben diesem Tage kam der Cammer-Commissionsrath und Amtmann Weidlich aus Dresden anhero, wo er sich seit den 12. Febr. aufgehalten hatte: er gieng aber den 3. Juli wiederum dahin, und kam erstlich den 14. Sept. nach dem er in Julio die Belagerung daselbst mit ausgehalten, hier her zurück. Den 9. Iulii kamen neun preuh. rothe Husaren mit einem Unterofficier von Poppitz herein, und verlangten 56 RationeS unter dem Vorgeben, dah noch mehrere in Poppitz: sie liehen sich aber den Wein, Bier und Gebackenes gut schmecken, nahmen 13 Thlr. 8 gr. und ritten Nachmittags wieder fort. Kaum waren sie weg: so kam ein Officier von Ottoschen Jägercorps, fragte nach jenen, und ritte ihnen nach Colditz zu nach. Man hörte aber nicht, dah sie einander getroffen hätten. Den 15. Iulii gegen 12 Uhr kamen 33 preuh. Husaren herein, trunken 28 Kannen Wein, wie gewöhnlich ohne Zah lung, und ritten nach einer Stunde wieder zu diesem Thore hinaus. Den 18. Iulii Abends kam die Oberstallmeisterin, Gräfin von Brühl, der Appelations-Gerichts-Präsident, Freyherr von Ende, mit Gemahlin und 5 Kindern, und der Consistorial- Präsident von Eiobig, mit Gemahlin und 3 Kindern, von Dresden hier an. Sie hatten wegen des Bombardement aus Dresden fliehen müssen, und giengen den 21. Iulii nach Alten burg. Den 23. Iulii gegen Abend fragten vier österreich. Husaren nach Preuhen, trunken Wein ohne Bezahlung, und ritten über die Brücke wieder weg.