Nur zu — mit der Hand über die Sai ten gefahren — from! from! Ohne Gui tarre wird in Sevilla nicht gesungen — man würde bald den Fremden heraus haben und Alles entdecken — Graf. Spiele und singe Du — ich will Dir souffliren! — (Sie stellen sich unter den Balkon.) Figaro (singt, der Gras scheint ihm zuzuflit stern). Erstes Couplet. Du willst es, ihn soll ich Dir nennen, Der Dir genaht mit stolzem Liebesstnn, Doch muß ich Dir es hier bekennen, Mit seinem Namen — stießt der Zauber hin. Figaro. Herrlich! Nur weiter — Sie machen ja köstliche Verse, gnädiger Herr! Zweites Couplet. Ich heiße Lindor, bin von niederm Stande, Mir fiel vom Himmel nur ein kleines Loos; O war' ich hochgeehrt in diesem Lande, Ich senkte Macht und Glanz in Deinen Schooß. Figaro. Wahrhaftig! ich mache keine besseren Verse und bilde mir doch etwas darauf ein. Drittes Couplet. D'rum kann ich jetzt nur meine Liebe klagen, Die Hoffnung der Erhörung weilet fern; Dich seh'n, sei meine Lust in schönen Tagen, Für jetzt schon selig - hörtest Du mich gern! — Figaro. Nein, das ist zu schön — dafür muß ich Ihnen — (Er küßt den Mantel des Grafen.) Graf. Figaro! Figaro. Excellenz! Graf. Glaubst Du, daß man uns gehört hat? Rosine (von innen, singend.) Mich trügte nicht die ahnungsvolle Lust, Ein zärtlich Herz trägt Lindor in der Brust — Und Gegenliebe zoll' ich ihm für'« Leben — (Man hört ein Fenster heftig zumachen.) Figaro. Glauben Sie jetzt, daß man uns gehört hat? Graf. Sie machte das Fenster zu; wahrscheinlich wurde sie gestört. Figaro. Das arme Mädchen — wie ihr die Stimme zitterte! Die ist gefangen, gnädiger Herr! Graf. Sie bediente sich desselben Mittels, das sie mir angab. (Wiederholt die Berse.) Mich trügte nicht die ahnungsvolle Lust, Ein zärtlich Herz trägt Lindor in der Brust — Und Gegenliebe zoll' ich ihm für's Leben — Graf. Wie zärtlich — und dabei doch wie pikant — Figaro. Wie listig und dabei doch — wie verliebt. Graf. Glaubst Du, daß sie mein wird, Figaro? Figaro. Und müßte sie durch die Jalousie entfliehen — Graf. Das Loos ist geworfen — ich gehöre ihr — für's Leben! Figaro. Warum dasjetzt, Excellenz? Sie vergessen, daß sie Sie nicht mehr hört — Graf. Herr Figaro! Dir habe ich nur ein Worr zu sagen: Lasse Deine An spielungen! Rosine wird meine Gattin! und wenn Du meinen Plan unterstützest, und vor Allem nicht meinen Namen aus plauderst — doch Du verstehst mich schon — Du kennst mich ja — Figaro. Vollkommen, Excellenz! Allons Figaro, mein Sohn! fliege dem Glück entgegen! Graf. Jetzt aber fort von hier, da mit wir keinen Argwohn erregen. Figaro (rasch). Ich eile zum Doktor, und mit Hilfe meiner Kunst will ich wie mit einem Zauberschlage den Argus cin- schläfern, aber die Liebe zur Wachsam keit spornen, die Eifersucht irre führen und die Kabale untergraben, kurz, alle