36 das Vergnügen machen, den abscheulichen Alten nach Herzenslust zu züchtigen - Rosine. O, ich bitte für ihn, lieber Lindor! Mein Herz ist so voll von Liebe, daß die Rache keinen Platz darin finden kann. Siebenter Auftritt. (Vorige. Der Notar und Don Basilio.) Figaro. Gnädiger Herr, hier ist unser Notar. Graf. Und Freund Bafilio mit ihm. Basilio. Was erblick' ich? Fig aro. Durch welchen Zufall kommt unser Freund — Basilio. Zufall? Notar. Sind diese hier die zukünf tigen Ehegatten? Graf. Ja, Sennor. Sie hätten in dieser Nacht Sennora Nosina mit mir in dem Hause des Barbiers Figaro ver binden sollen, allein wir haben nun die se« Haus aus Gründen, die Sie erfah ren sollen, zu unserer Verbindung vor gezogen. Notar. So habe ich denn die Ehre, Seine Excellenz, den Herrn Grasen Al maviva vor mir zu sehen? Figaro. So ist es — Basilio (sllr sich). Und dazu hat mir der Alte noch den Hauptschlüsselgegeben — Notar. Es sind aber zwei Ehekon trakte bei mir bestellt, gnädiger Herr, die wir nicht mit einander vermengen dürfen. Hier ist der Ihrige, und dieser ist für den Doktor Bartholo mit der Sennora .... Rosina ebenfalls? Wahr scheinlich zwei Schwestern, die denselben Namen führen. Graf. Wir wollen uns bei dem an dern nicht aushalten. Don Basilio wird wohl so gütig sein, als Zeuge mit zu Unterzeichen. (Sie unterschreiben.) Basilio. Allein, Excellenz — ich ver stehe nicht — Graf. Mein wackerer Meister, ein Nicht« macht Sie verlegen und über Alles erstaunen Sie — Basilio. Aber, gnädigster Herr, wenn der Doktor — Graf (steckt ihm eine Börse zu). Ihr seid ein Kind! Unterschreibt nur! — Basilio (zaubernd). Ach — so! — Figaro. Ist es denn so schwer, den Namen zu schreiben? Basilio (die Börse wiegend). Schwer nun eben nicht — oder doch — schwer! Denn wenn ich einmal mein Wort ge geben habe — so müssen Beweggründe von solchem Gewicht vorhanden sein, um mich — (Er unterschreibt.) Achter Auftritt. (Vorige. Bartholo. Ein Alcalde und Alguacils, Diener mit Fackeln.) Bartholo (welcher steht, wie der Gras Rosinen die Hand küßt und Figaro auf gro teske Weise Basilig umarmt, schreit aus und packt den Notar bei der Brust). Rosine mit diesen Spitzbuben! Alles arretirt! Diesen halte ich selbst Notar. Ihren Notar? Basilio. Ihren Notar! Was denken Sie? Bartholo. Ach, Don Basilio, wie kommt es, daß Ihr hier seid? Basilio. Wie kommt es, daß Sie nicht hier warm? Alcalde (aufFiggro deutend.) Nur einen Augenblick; diesen hier kenne ich. Was treibst Du in diesem Hause, jetzt, zu solcher ungewöhnlichen Stunde? Figaro. Ungewöhnliche Stunde? Sie ist eben so nahe dem Morgen, als dem Abend, mithin recht eigentlich in der richtigen Mitte. Ich gehöre übrigens zur Begleitung Seiner Excellenz, meines gnädigen Herrn, des Grafen Almaviva — Bartholo. Almaviva! Ha! Alcalde. Also sind cs keine Spitz buben? Bartholo. Lassen wir das. — An jedem andern Orte, mein Herr Graf, bi le H u g! h r> t! § i l