fysOAioMuMAp- m*uL 0 ! 6ulluhq£/bcfaLdiM Der Geländcwinkel zwischen Papst' und Zirkelstein gehört zu den Gebieten, dessen Besiedlung sehr spät begonnen wurde und die Wogen der Ereignisse weltgeschicht licher Bedeutung erreichten auch, nachdem etwa seit 600 nach Christi die ersten Menschen ansässig waren, dieses Gebiet kaum. An anderen Stellen des Elbsandstein- gebirges dagegen wurden Werkzeuge aus der jüngeren Steinzeit (5000 bis 2200 vor Christi), der Bronzezeit (2200 bis 750 vor Christi) und Eisenzeit (750 bis Christi Geburt) gefunden, die darauf schließen lassen, daß Menschen damals wenigstens vorübergehend dort anwesend waren. Steinbeile, die im Elbtal bei Schöna, Schmilka, Posteiwitz und Rathmannsdorf entdeckt wurden, sind als Funde auf »zweiter Lagerstätte« zu werten, das heißt, sic sind aus steinzeitlichen Siedlungen im Böhmerland durch Hochwasser fluten der Elbe angespült worden. Audi die ersten Ansiedlungen von Menschen aus der Zeit Ende der Völkerwanderung läßt sich urkundlich oder durch Ausgrabungen nicht belegen, dagegen liefert Prof. Dr. Meiche sprachliche Gründe, die Beweise darstellen. Vermutlich lockten Fisdierei und Jagd die ersten Ansiedler in das Grenzwaldgebiet. Etwa 300 Jahre lang war diese Besiedlungsschicht sehr dünn, bis etwa im 13. und 14. Jahrhundert vordringendc Kolonisatoren (das heißtausdem Westen ostwärts ziehende, landsuchende Bauern) von den seit den Jahren 900 bis 1000 ansässigen Vögten und Rittern Land erhielten. Die Mehrzahl der Dörfer des Gebietes tragen noch heute Namen der damaligen Bauernführcr (Reinhardtsdorf, Kleinhennersdorf, Köppelsdorf-Dorf des Gottebald, Cunnersdorf-Conradsdorf), während auch Namen kirchlichen Ursprunges und industricllerTätigkeit vorhanden sind (Krippen-Kirchlein zur Krippe, Kleingießhübel- Hübel, wo Eisen gegossen wurde, Papstdorf-Gottesdorf, Schöna-Dorf am schönen Wasser). Die Einwanderer aus Thüringen und Oberfranken rodeten Wälder und trieben Acker bau, die niedersächsischen Siedler waren nach Funden im Bergbau tätig und die Namen Liethenmühlc und Licthenbach (niedersächsisch ist Lehde wüstes Land) ent standen. Die Orte Krippen und Schöna wurden als Marktsiedlungen angelegt. Krippen wird urkundlich bereis 1445 und; 1474 als Stadt bezeichnet und der Marktweg er innert an Märkte in Schöna. Als die Besiedlung im Gebiet des Papst- und Zirkelstcines beendet war, brach T in Europa die Pest aus. Zu den 23 Millionen Menschenopfern, die der schwarze Tod in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts forderte, mußten audi die Dörfer des oberen Elblandgebietes ihren Anteil liefern. Stolzenhain, ein Dorf zwischen dem Oberlauf des Fuchs- und Krippenbaches, ist damals ausgestorben. Zur Erinnerting an die Be endigung des großen Sterbens 1353 feiern noch heute die Dörfer den Tagdes Lobetanzes . Eine* andere Geißel der Gegend waren die Raubzüge der brandschatzenden Raub ritter vom rechtselbischcn Gebiet. Die Ställe der Bauern waren dem Gesindel vom Wildenstein, Arnstein und Winterstein (Kirnitzschgebiet) schutzlos preisgegeben. Am 29. Juni 1437 brannten die Stegreifritter nach einem solchen Raubzug die Dörfer Krippen, Schöna, Reinhardtsdorf, Papstdorf und weitere nieder.