Zu den ältesten Gebäuden der Orte zählen zweifellos die Kirchen zu Reinhardtsdorf und Papstdorf, die, bereits 1386 urkundlich erwähnt, bis 1539 katholische Kultstätten waren. Papstdorf dürfte daneben ein wundertätiges Heiligenbild besessen haben, zu dem in katholischer Zeit Wallfahrten unternommen wurden. Im Dreißigjährigen, Siebenjährigen und während der Befreiungskriege dienten die Schluchten, Felsen und Waldgebiete als Verstecke für Vieh und Mensch. Friedrich Gottlob Keller, der Erfinder des Holzschliffes und damit des Holzpapieres, verbrachte in Krippen den größten Teil seines Lebens. Zu Hainichen in Sachsen ge boren, erwarb er 1853 in Krippen ein Haus, in dem er eine Mechanikerwerkstatt einrichtete und das zur Erinnerung an den Kulturpionier eine Gedenktafel trägt. Ein Enkel Kellers steht noch heute werktätig an des Großvaters Wirkungsstätte. Ein Aussichts punkt über dem Kirchhof, auf dem er begraben liegt, trägt den Namen Kcllerfelsen. Die Bevölkerung des Gebietes zwischen Papst- und Zirkclstcin besteht zum Großteil aus Landwirten und Bauern, die die ausgedehnte Hochfläche landwirtschaftlich nutzen, weiter aus Holz- !und Waldarbeitern, Flößern und Steinbrechern im Elbtal sowie Handwerkern und Heimarbeitern der Holz- und mechanischen Industrie, die teilweise, jedoch nur in Mittel- und Kleinbetrieben, ansässig ist. Das herrliche Bild der Land schaft wird weder durch Rauch und Lärm noch durch landschaftsschädigenden Abbau- betrieb gestört, so daß dieser wundervolle Erdenwinkcl des oberen Elbgebietes allen Erholungsuchenden nur empfohlen werden kann. Wenn auf den Ebenheiten zwischen Papst- und Zirkclstcin der Sommerwind Wogen wühlt im Meer von Rispen und Ähren, wenn darin blutroter Mohn leuchtend glüht und tiefblau die Korbblüte der Kornblume aus dem goldgelben Gräsermeer grüßt, dann wird das Auge des Wanderers, das von den Höhen vornehmlich in die Weite zu schauen begehrt, zart gemahnt, den Blick auch einmal dem Boden zuzuwenden, den im bunten Kleid die Pflanzenkinder artenreich bewohnen. Sandstein ist nährstoffarm und Sandstein-Ge biete tragen im allgemeinen nur eine dürftige Pflanzendecke. Im Elbsandsteingebirge aber haben eine Reihe günstiger Umstände (Klima, ein- und durch gebrochene Fremdgesteine so wie drei pflanzenparadiesische Nachbargebiete) teilweise sogar eine beachtliche Artenfülle be sonders an bliitenloscn Pflanzen aufkommen lassen. Als Bürger der Sächsischen Schweiz sind etwa 25 verschiedene Farnarten zu nennen, aus denen im Raum zwischen Papst- und Zirkelstein mannshohe Adlerfarnwedel im Waldschlaggelände, der Wurmfarn mit spreu- schuppigem Blattstiel, die einander ähnelnden Engelsüß und Rippenfarn mit ihren dunkel- jRippen f arn grünen fiederteil igen Blättern, von denen ' letzterer besondere Sporenwedel treibt, her- .vorzuheben sind. Diese Eigenart teilt er mit dem am rechten Krippenbachufer in Krippen an der Schule zu findenden Straußenfarn mit seinen trichterförmiggestellten Blättern. Web tere Farne sind der grasartig unscheinbare Nördliche Streifenfarn, der zerbrechliche Blasenfarn und der braunstielige Streifenfarn, die überall im Gebiet zu finden sind. Als andere blütenlose Pflanzen sind neben Moosen (Leuchtmoos), Flechten (gelb leuchtende Schwefelflechte!) und Algen der Keulen- und Tannenbärlapp (im Volks-