Gegenwart schlugen Kriegswogen auch in die Lausitz hinein und noch dem Nazismus blieb es Vorbehalten, durch wahnsinnige Politik auch Ostsachsen mit Not und Krieg zu lüberziehen. Heute herrscht Frieden im Land und im Klang der Arbeit finden Arbeiter, Bauer und Intellektuelle den Sinn für ein neues besseres Leben. Zm Memck (md wm 'liliifam Dem Menschen im Mittellausitzer Bergland wurde nichts geschenkt. Das Klima ist kühl, der Boden so karg, daß ihm die schmalen Ernten nur mit Mühe abgerungen werden. Wir hören aus alten Chroniken von schlimmer Armut in früherer Zeit. Der Dörfler mußte sich beizeiten nach zusätzlichem Verdienst umsehen. So hielt nach 1600 die Leineweberei Einzug. Sie wurde von den Exulanten bald gefördert und bereichert. Doch da sie, wie andere Gewerbe, bislang ein Vorrecht der Städte gewesen war, gab es lange Streitigkeiten mit diesen um Gewerbeerlaubnis und Handelsrecht. Schließlich unterlagen die Städte, und die Er- Zeugnisse der Oberlausitzer Weberei fanden infolge ihrer Qualität Zugang zum Weltmarkt und brachten Verdienst ins Land. Ein scharfer Rückgang und empfindliche Verarmung traten jedoch ein, nachdem England nach 1830 durch Ein führung des mechanischen Webstuhls ein erfolgreicher Kon kurrent geworden war. Arbeitslosigkeit und Verelendung griffen rasch um sich, und aus dem Geklapper seines Web stuhles klang es dem Leineweber entgegen: ,,’s war besser, ’ch ging battln, 's war besser, ’ch ging battln ..." Als man den mechanischen Betrieb auch im Lausitzer Ober land einführte, als infolge besseren Geschäftsganges Fabriken in den Orten errichtet wurden und sich vergrößerten, da wandelte sich der Handwerker allmählich zum Textilarbeiter, wurde von den Unternehmern billigst bezahlt und litt somit erneut unter schwierigsten Verhältnissen. Jahrzehntelang blieb der Mensch Objekt der Ausbeutung und erst seit 1945 schuf hier die volkseigene Industrie einen grundlegenden Wandel. Im Rahmen des Zweijahrplanes hat der Lausitzer Textil arbeiter in sozial geordneten Verhältnissen Arbeit gefunden, zum Wiederaufbau des durch den Nazismus zerstörten Wirtschaftslebens beizutragen. Eine nicht unbeträchtliche Rolle spielen und bodenständig sind heute die (volks eigenen) Industrien, die Holz oder Stein verarbeiten. Die letztere gründet sich auf den mittclkörnigen Granit und den Diabas (Grünstein), nur wenig auf Basalt; doch werden in Steinschleifereien und Grabsteinwerkstätten auch eingeführtc Gesteine verwendet. Daß der Oberlausitzer Mensch seit alters von den verschiedensten Seiten her beeinflußt und geformt worden ist, geht aus dem Erzählten hervor. Er ist anders als der Elb sachse, anders als der Erzgcbirglcr. Fleiß, Ernst, Zähigkeit und Genügsamkeit zeichnen ihn aus. Seine Heimatliebe ist groß, der gesunde Mutterwitz, über den der Ober- lausitzer oft verfügt, seine zuweilen etwas rauhe, aber um so echtere Herzlichkeit nehmen den fremden Besucher bald für ihn ein. Spinnerei unb KJebetel Vereinigung volkseigener Betriebe, Baumwollspinnereien EBERSBACH , $A;\ Ruf Neugcrsdorf .5141 / 5142 ßaumwoll- und Vigognespinnerei - Buntweberei und Ausrüstung