allen Nebenbächen, Rote Weißeritz, Heide- und Häslerteich) will die Bezeich nung „Heide“ nicht recht passen. Deutlich ist ain Wachstum der Pflanzen und ihrer Vegetationsverhältnisse zu erkennen, wo der Gneis noch von Sandstein bedeckt wird, denn oft lösen Kiefern des Sandsteinbodens Fichten des 'Gneis bodens ab. Das Wasser durchsickert den porösen Sandboden, sammelt sich auf dem Grundschotter des darunterliegenden Gneises und sprudelt aus stark flie ßenden, zur Trinkwasserversorgung erfaßten Quellen hervor. Breite, feuchte Mulden wechseln mit Wiesen und Feldern sowie Nadelwäldern mit Heidegestrüpp ab. Heidel- und Preißelbecren, vor allem ein ausgesproche ner Pilzreichtum, bieten man-.h schmackhaftes Mahl. Hellgrüne Adlerfarne leuchten mit ihren Wedeln, an feuchten Stellen wuchert freudiggrünes Molinia- gras, während an trockenen Plätzen des Gebietes die Purpurblut des Heide krautes glüht. Rastlose Kulturtätigkeit der Menschen verbesserte den kargen Boden des Landes durch Entwässerung der nebelschwangeren Sümpfe und durch die Lichtung der undurchdringlichen Waldungen des einstigen Miriquidi- waldes, auf diese Weise das Land zu ausgedehnter Siedlung bereitend. r ßes iedlan (j und iixiitudiaftludie StiekUeßu mj Die Besiedlung der Dippoldiswalder Heide ist äußerst wechselhaft erfolgt. Der undurchdringliche Miriquidiwald (Schwarzwald) ließ zunächst nur kleinere An siedlungen an Flußniederungen zu. Trotzdem entwickelte sich vom 9. bis 12. Jahrhundert auf den werdenden Handelswcgen ein reger Verkehr. Händler brachten seltsam geformte Schmucksachen und fremde Münzen ins Land. Dies veranlaßte die deutschen Grenzgrafen und Bischöfe zur Prägung eigener Silber münzen, genannt Wenden- oder Okelpfennige. Eine planmäßige Besiedlung setzte ein, als der Erzbischof von Magdeburg im 9. und 10. Jahrhundert Siedler aus Franken und Sachsen herbeirief, die neben bereits bestehenden, zahlen mäßig geringen Rundlingsdörfern neue Reihen-, Streu- und Waldhufendörfer anlegten. Jeder Siedler erhielt von einem gemeinsam gerodeten Stück Land seine Hufe, die in ihrer Größe (1 Hufe = 30 Scheffel = 8 ha) der Arbeits kraft einer Familie entsprach. Das Haus wurde inmitten des Grundstückes erbaut während der auf der Höhe gelegene Wald als Brenn- und Nutzholzlieferant stehenblieb. Wiesen und Gärten trennten die einzelnen Gehöfte voneinander, standen auf einer oder auch zu beiden Seiten der Straße und bildeten die langgestreckten Reihendörfer wie Reichstädt (5 km), Rein holdshain usw., während weiter oben im Gebirge Streu- und Waldhufendörfer ent standen. Langsam nur war es möglich, mit der Axt in den urwaldähnlichen Erzgebirgs- wald vorzudringen, die Sümpfe zu entwäs sern und so das Gebirgsland für Verkehr und Kultur zu erschließen. Die Entdeckung von Silbererzen im Jahre 1170 lockte neue Siedler heran und Harzer Bergleute waren Begründer der Silberstädte des mittleren und oberen Erzgebirges. Kleinere Ansiedlungen im Osterzgebirge wuchsen innerhalb von 150 Jahren auf siebzig Ortschaften mit Stadtrecht an. Als der reiche Silbersegen erschöpft war, zogen Not und Armut in die Hütten ein und zwangen die Menschen, neue Erwerbsquellen zu schaffen. Was Bar bara Uttmann mit ihrer Spitzenklöppelei für das obere Erzgebirge bedeutete, wurde der Stellmachergeselle Gottlob Schubert für das Osterzgebirge, indem er aus dem Schwarzwald die Strohflechterei und das Strohhutnähen mitbrachte, darin die Frauen und Mädchen Dohnas unterrichtend. In jeder Stube saßen