Es ist nicht ausgeschlossen, daß vor der Aufnahme des Zinnberg' baues im Müglitztale bereits Eisenhammerwerke im Betrieb waren,dieEtze von Berggießhübel verarbeiteten. Darauf deuten die heute noch fortlebenden Namen Hammer Bärenklau, Hammergut Gleisberg, Kratzhammer, Ham- mergut Sandermühle Geising usw. hin. — Mit dem Rückgänge des Bergbaues im 19. Jahrhundert, nach Erschöpfung der Erzlager, wurden die Erzpochwerke, 'die über gute Wasserkräfte verfüg ten, anderen Zwecken dienst bar gemacht. Es entstanden Mahl-, Brett-, Ölmühlen und zahlreiche Holzschleifereien da raus, denen wieder die mannigfachsten Industrien gefolgt sind, ohne daß die Orte — mit Ausnahme von Glashütte — eigentliche Industrieorte geworden wären. Nach Erliegen des Bergbaues kam die Stroh- und Bastflechterei in Aufnahme die freilich heute wieder erloschen ist. Die heimische Landwirtschaft ist mit der Zeit fortgeschritten und hat sich auf Maschinenbetrieb umgeätellt, der den winterlichen Dreschflcgelklang und den trau lichen abendlichen Dengclschlag verklingen ließ. Einä gehörten die zahlreichen, mit Pferdefutter nadi Dresden fahrenden, hochbepackten, erzgebirgischen Heuwagen zum gewohnten Straßenbilde im Müglitztale. Der Kraftwagen hat heute die Pferde gespanne in der Großätadt verdrängt und der Anbau des würzigen Gebirgsheues iät in den letzten Jahrzehnten dem vermehrten Getreidebau gewichen. Der Anbau von Flachs hat faät ein Jahrhundert geruht, ift aber in den letzten Jahren in den Gebirgslagen wieder in Aufnahme gekommen. Bis auf wenige kleinere Unter nehmen ist auch die einstmals im Gebiet in großem Ausmaße betriebene Bienen zucht verklungen. Die Einführung von Hochzuchtsaaten, die Verbesserung der Düngung, die Zucht hochwertigen Rasseviehes, das Molkereiwesen und nicht zu letzt aych das landwirtschaftliche Genossenschaftswesen haben die einät kümmer liche Landwirtschaft in jeder Weise gefördert. Die meisten Orte spielen heute als Sommerfrischen und vereinzelt auch als Wintersportplätze eine Rolle.