16 Kriegsgeschichte von Klotzsche lung begann. Allenthalben begann sich der Aufbauwille zu regen. Für Klotzsche bedeu teten diese Jahre eine entscheidende Entwick lung seiner oielhundertjährigen Geschichte. Sein Aufstieg war so erfolggekrönt, daß es am 18. November 1935 zur selbständi gen Stadt erhoben werden konnte. Wenige Wochen vorher, am 1. November 1935, hatte der feierliche Einzug der neuen Gar nison stattgefunden. Wohl niemals war der Jubel der Bevölkerung größer, niemals fand sie sich einmütiger zusammen, als an diesen beiden großen Tagen. Das Wort aber, das Bürgermeister Olzmann damals beim Festkommers zur Stadterhebung der großen Festoersammlung zurief, wurde zum Leit spruch der jungen Stadt: „Des echten Mannes schönste Feier ist die Tat!" Danach hat Klotzsche, das sich in den folgen den Jahren immer mehr zur modernen Flie gerstadt entwickelte, tatkräftig gehandelt. Die monumentalen Bauten, die inzwischen ent standen sind, und die noch entstehen sollen, künden davon. In wahrhaft kühnem Tempo wurde eine Großanlage nach der anderen errichtet. Dem Bau des neuzeitlichen Flug hafens folgte die Errichtung der ersten Luftkriegsschule Deutschlands, folgten Neubau um Neubau für die Soldaten der jungen Stadt. Neuer Kriegseinsah seit 1939 Seit Herbst 1939 steht auch unser Heimat gebiet, seine Männer und Frauen, wieder im Kriegseinsatz. Erneut ist die Jugend ausge rückt, um das Vaterland zu verteidigen. Vom hohen Norden bis zum Süden, von Ost bis West schließen sie den eisernen Ring. Einer späteren Geschichtsschreibung mag es Vorbe halten bleiben, über ihren Heldenmut und ihre Erfolge zu berichten. 4- So schließt sich der geschichtliche Kreis. Kamps stand am Anfang und Kampf wird am Ende stehen. Kampf um die Heimat, die uns gebar, der wir verschworen sind und der wir dienen bis zuletzt. Unser kleiner kriegs geschichtlicher Streifzug, der uns vom schein bar engen Boden der Heimat aus den Blick in das Ringen der Jahrhunderte gewährte, ist ein Ausschnitt aus dem großen Kriegs geschehen. Wir haben erfahren, daß in unserem Gebiet zwischen Klotzsche und Königs brück einstmals Ritter, Bauern und Bürger einzogen, um dieses Land dem Deutschtum zu sichern. Daß dann der Feind immer und immer wieder versuchte, die Werte der Hei mat zu vernichten. Hussiten — Schweden — Russen — Franzosen — sie alle fochten hier und zerstörten mühsam aufgebautes Werk Daran sollten wir heute denken. Daran, daß der Soldat den Feind weit von unseren Gren zen hält, und daß er ihn nie wieder in die Heimat wird eindringen lassen. Die kleinen Opfer, die der Krieg der Heimat auferlegt, verblassen dann im Lichte der Geschichte. Or. H. K. Herausgeber, Verlag und Druck: A. Pabst, Königsbrück (Bez. Dresden).