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Künstlergruppe Chemnitz 1907 - 1932
- Titel
- Künstlergruppe Chemnitz 1907 - 1932
- Untertitel
- [Graphik. Mappe herausgegeben anläßlich des 25jährigen Bestehens der Künstlergruppe Chemnitz]
- Verleger
- Kunze
- Erscheinungsort
- [Chemnitz]
- Erscheinungsdatum
- [1932]
- Umfang
- [3], [8] Bl.
- Sprache
- German
- Signatur
- S.B.3170
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5149423716
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id514942371
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-514942371
- SLUB-Katalog (PPN)
- 514942371
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Künstlergruppe Chemnitz 1907 - 1932
- Autor
- Links
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KÜNSTLERGRUPPE ■ CHEMNITZ Martha Schräg, Chemnitz Alfred Kunze, Chemnitz Ich zeichnete und malte wie alle Kinder. Früh schon wurde ich zum Talent „gestempelt". Bereits bei der 10 jährigen stand es daher fest, einst Malerin zu werden. Als es aber später Ernst werden sollte, gab es harten Widerstand, und unter Schwierigkeiten kam eine kurze Aus bildung in Dresden und München zustande. Das Wesentlichste mußte ich mirdarnach selbst erobern, in unablässiger Arbeit suchend, probierend, verwerfend, wieder andere Wege gehend, um besser ausdrücken zu können, was ich wollte. Ein Kampf ohne Ende, der auch heute noch andauert, den ich aber nicht missen möchte, da er mich stets zu neuer, mein Leben ausfüllender und beglückender Arbeit antreibt. Liebe, aber sehr arme Eltern gaben mir 1866 in Chemnitz das Leben. Sorge und viel Not lernte ich in der Jugendzeit so recht kennen. Nach der Schulzeit erlernte ich die Lithographie, alle Kräfte spapnte an, vorwärts zu kommen, der Körper war leicht anfällig und schwächlich ob des vielen Lernens und Schaffens. Drückende Enge der Verhältnisse, der Wunsch nach Erstarkung und Gesundheit, und um den Erfahrungskreis zu er weitern, trieb mich bald in die Fremde. Das Schicksal war mir hold, viel Welt durfte ich sehen ob meines zeichnerischen, vielseitigen Berufes. Durch Anspannung aller Kräfte und Fleiß wurde ich Maler ohne Akademie studium. Die Sehnsucht, als schaffender Künstler viel Erdenschönheit kennen zu lernen, um am Born der Natur studieren und Werke schaffen zu können, warschon in der Jugend leidenschaftlich und bis zur Gegen wart in mir überaus lebendig geblieben. Aber die liebe Heimat, das Erzgebirge und das ernste Industrieleben meiner Vaterstadt Chemnitz hat mir stets doch das Schönste gegeben, ihr halte ich auch ferner dieTreue. UNSEREN -AUSSERORDENT- Gustav Adolf Schaffer, Chemnitz Dem besinnlichen Menschen ist der Sternschnuppenfall Anlaß zu allerhand Wünschen. Ob 1881 meinen guten Eltern ähnliches geschah, weiß ich nicht, aber den am 14. 11. geborenen Bergmannssohn legten sie freudig in die bunte Wiege. Niederhäslich (Bez. Dresden) war um diese Zeit ein idyllisches Dorf. In heiteren, sorglosen Kindheitsjahren war die anmutige Gegend der romantische Hintergrund nicht seltener Streiche, die unbeliebt die Spatzen von den Dächern pfiffen und zur Kenntnis der lieben Eltern kamen. Nicht immer blieben die Schandtaten des sonst stillen Knaben ungerochen. Vater verhängte Hausarrest mit Strafaufgaben, die darin bestanden, daß der Bube zur Buße Zeichnungen nach der Natur oder Vorlage anfertigen mußte. Diese „grausame Härte" kam den zeichnerischen Anlagen des Jungen zustatten, der anderseits der heiteren Mutter gern bei Ausführung ihrer bunt farbigen Stickereien half. Die Berufswahl zum künftigen Großkaufmann, Schul-oder Post direktor wurde stillschweigend sabotiert. Die Kunstgewerbeschule Dresden war das rettende Asyl. 1900 zog der Musterzeichner vorsätzlich in Chemnitz ein, das seitdem seine Wahl heimat ist. 1905 erfolgte ungewollt der Obergang zum schaffenden Künstler. Gute Freunde, viel Glück und eine mitstrebende Gattin haben diesen Zustand gefördert und erhalten. Ihnen sei Dank. Georg Gelbke, Dresden-A. In dem Muldenstädtchen Rochlitz i. Sa. erblickte ich am 12.9.1882 als Sohn eines Arztes das Licht der Welt. Eine Rachitis verursachte doppelte Rückgratverkrümmung. Dieses Gebrechen brachte mir nicht wenig bittere, aber auch heilsame Stunden und machten mich empfindsam und dauernd leidend, ohne meinen Tätigkeitsdrang unterbinden zu können. Nach Beendigung der Realschule studierte ich in Dresden auf der Akademie unter den Professoren R. Müller, O. Zwintscher und G. Kuehl. Alsdann bildeten München und Paris einen gewissen Abschluß der Studienjahre. Die ersten Bildgestaltungen waren symbolische Vorwürfe wie: Frühling, Sehnsucht, Trauer, Erwachen. Darauf folgten Tänze, Badende und sport liche Motive. Bildnisse, Landschaften, Tiere und Blumen sind eingestreut. Ein umfangreiches Werk von Zeichnungen, Radierungen von Bildnissen, Landschaften, Exlibris und ganzen Blattfolgen kommt als Ergänzung zu den vorhererwähnten Arbeiten hinzu. LICHEN-M ITG LIEDERN Bernhard P. Mehnert, Chemnitz Mein Weg von der Geburt über die Kulisse zum freischaffenden Maler Nie in meinem Leben hätte ich es mir auch nur träumen lassen, daß ich einmal meine seelische Basis, meine materielle Existenz im Reiche der Kunst finden würde. Ich hatte das be- sondere Glück, als Kind von wenig begüterten Eltern 1892 in Chemnitz geboren zu werden. Die traurige Tatsache, den Vater durch den Tod als Neunjähriger verlieren zu müssen, ver- anlaßte mich, in die Lehre eines Theatermalers zu gehen. Der frühe Drang, als Knabe mich künstlerisch zu betätigen, war ausschlaggebend für die Wahl des Malerberufes. Schicksalhaft führte der Weg vom Atelier der Theatermalerei im In- und Auslande zur Arbeit in Gottes freier Natur. Der Trieb nach eigenen Gesetzen aus der unerschöpflichen Fülle der Natur meine Werke zu gestalten, wurde maßgeblich im Kampfe um die Loslösung von der Kulisse — vom Bühnenbild. Vom 19. Lebensjahr an wagte ich es bereits, mir mit meinen Arbeiten in den Kunstausstellungen einen Platz zu erobern. Der Besuch der Akademie für Kunstgewerbe in Dresden konnte weder befriedigen noch das schon Erworbene ver vollkommnen, weshalb ich auch nach kurzer Zeit mich ausschließlich dem freien Schaffen widmete. So wuchs aus der Liebe zur Heimat, aus der persönlichen Art des Schaffens, aus der Erkenntnis, daß immer wieder die Natur der große Lehrmeister ist, Werk um Werk unter meinen Händen hervor. Rudolf Pleißner, Chemnitz meint, daß seine Mitmenschen von seinem Tun und Treiben häufig viel mehr wissen als er selbst — daß sie aber von seiner Kunst weniger wissen oder wissen wollen als ihm lieb ist. Er weiß, daß aus den Bildern eines Malers mehr über sein inneres Leben herauszulesen ist als aus einem „Lebenslauf", der an dieser Stelle eigentlich stehen sollte. Würden seine Zeitgenossen ihr oben erwähntes mangelhaftes Interesse etwa mit der Inferiorität der Bilder R. P's. begründen, so verspricht er sich zu bessern, obwohl in künstlerischen Dingen mit gutem Willen nur wenig auszurichten ist. Seine Zeitgenossen werden wohl einsehen, R. P. kann sich unmöglich mit seinem Nachruhm trösten, der ja nur seinen Erben zugute kommen würde, die nicht vorhanden sind. Er ist überzeugt, daß eine stärkere Beschäftigung mit Kunst bei vielen Menschen die innere Leere ausfüllen würde, die in unserer Zeit das Leben so schwer ertragbar macht. FREUNDEN-UND-GÖNNERN Heinrich Brenner, Chemnitz Ich wurde am 2. Dezember 1883 in Marienburg in Livland als Sohn eines Pfarrers geboren. Mir war es vergönntem Kreise einer großen Geschwister schar eine schöne Kindheit zu verleben. Die stärksten Eindrücke gaben mir die Natur und die Musik, die in meinem Vaterhause sehr gepflegt wurde. Doch schon 1896 verzogen wir nach Deutschland, wo mein Vater eine Dorfpfarre in Heiligenkreuz im Samland erhalten hatte. Ich besuchte in Königsberg das Gymnasium. 1899 starb mein Vater. Meine Mutter siedelte mit uns Kindern nach Leipzig über, wo ich noch ein Jahr die Thomasschule besuchte. Ein Versuch mit Plastalina gab mir Anregung und Lust zum Modellieren. Es folgten meine Akademiejahre in Leipzig und Dresden. Anschließend praktische Tätigkeit im Atelier Prof. Wrba's bis zu meiner Selbständigkeit im Jahre 1913. Italienreise, dann Rück kehr nach Dresden. Versuche in Stein, Holz und Bronze beschäftigten mich bis zum Beginn des Krieges. 1919 ließ ich mich nach der Entlassung aus der Gefangenschaft auf Rat eines guten Freundes in Chemnitz nieder. Bruno Ziegler, Chemnitz in einer kinderreichen Tischlersfamilie in Gotha geboren, konnte keine großen Ansprüche ans Leben stellen. Eine arme, arbeitsreiche, aber auch mit viel Kleinstadtfreuden ausgefüllte Jugend. Die Lehrzeit war als solche eine Enttäuschung. Ein Industrieller sah die Schwierigkeiten des Wollenden und brachte ihn als Kunstformer 17 jährig nach Dresden. Auch hier erwarteten ihn Enttäuschungen, da er keine Möglichkeit, sich weiterzubilden, fand. Verstehende Menschen raten zu einem Studium an der Kunstgewerbeakademie. Auf sich selbst angewiesen, erzwingt er dieses Studium. 5 Jahre unter ärgster Entsagung bleibt er in Dresden. Trotz Zureden von Prof. Groß, in Dresden zu bleiben, geht er in die keramische Industrie Nordböhmens. Die Arbeit in der Industrie gibt ihm nicht die erwartete Befriedigung und er geht nach Gotha zurück. Trotz Gönnern am herzogl. Hofe und Protektion durch den Herzog selbst kann er in Thüringen kein Auskommen finden. Er geht in Stellung und kommt nach Chemnitz und gründet sich nach vielem Auf und Ab, wie es die letzten zwanzig Jahre wirtschaftlich ergeben haben, seine heutige Existenz. 1 1
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