mengehörigkeit mit der Stadt Leipzig, die dem Reichsgericht seit seiner Errichtung die Stätte seines Wirkens geboten habe. Das Einvernehmen mit einer in glänzender Reichstreue bewährten Stadt wollte er als eine wertvolle Frucht der im Weltkrieg neu geschmiedeten Reichseinheit auch kommenden Zeiten und Geschlechtern unwandelbar erhalten wissen. Die Stadt Leipzig hat heute den Dank zu wiederholen, dem sie damals durch Verleihung der höchsten in ihre Hand gegebenen Würde Ausdruck ver lieh. Sie hat ihn schon vertieft, indem sie anläßlich des 50jährigen Jubiläums des Reichsgerichts am k. Oktober 1929 einer Straße den Namen „Seckendorffstraße" gegeben hat. Heute soll das durch das Wort geschehen. Der Verewigte war nach den eben verklungenen Worten des Herrn Reichsgerichtspräsidenten vr. Bumke ein Mann, der von Jugend auf höchste Gaben des Geistes zielbewußt aber bescheiden, nie das Eigene suchend, ausbildete, um anderen zu nützen, der das Wahre vom Schein, das Wesentliche vom Nebensächlichen unterschied. Wenn er, zum obersten deutschen Richter berufen, Wert darauf legte, zum Orte seines Wirkens in freundschaftliche Beziehungen zu treten und diese als ein der großen Sache dienendes Gut bezeichnet?, dann bedeutet das auch von seiten eines so bestrickend liebenswürdigen und herzcnsgütigen Mannes mehr als die Betonung einer gesellschaftlichen Selbstverständlichkeit. Es bedeutet mehr aus seinem Munde als die Freude darüber, daß sich der Verkehr zwischen Behörden in verständnisvoller Hilfsbereitschaft und Achtung ab spielt. Es muß auch mehr bedeuten, wenn ein solcher Mann in hohen Worten Wünsche ausspricht, die den dem ganzen deutschen Volke dienen den obersten Gerichtshof für alle Zukunft in innigste Beziehungen gesetzt sehen möchten mit dem doch örtlich begrenzten Gemeinwesen, das die Stätte seines Wirkens ist. Der Verewigte wollte, daß der in der Stadt lebende Gemeingeist stets den hohen Aufgaben des Reichsgerichts gleichschwingend sei. Aus solcher Auffassung pries er die glänzend bewährte Reichstreue der Stadt, deshalb huldigte er in seinen Dankesworten, stolz an die Seite der