worden war. Und schauen wir weiter mit prüfendem vlick hin ter diese äußerliche und scheinbare vlüte kirchlichen mittelalter lichen Lebens, so war innerlich viel böse und faul in dem sitt lichen Leben und Ireiben sowohl des Volks als auch der Priester, so gab es viel Mißstände, — aber auch viel verlangen und Sehnen nach vesserung und geschlichen Maßnahmen, um allerlei Schäden zu beseitigen und ein wirklich frommes christ liches Leben zu wecken, fluch der Herzog Seorg, der värtige genannt, ein durchaus frommer ehrenwerter Lharakter, aber ein Seind der Deformation und Luthers, war gerade weil er ein aufrichtig warmes lzerz für seine Kirche besaß, ernstlich auf kirchliche Deformen bedacht, und hatte persönlich die Deu- gestaltung der kirchlichen Verhältnisse seines Landes mit in seine lzand genommen, flber das waren und blieben alles nur äußer liche und oberflächliche Maßnahmen ohne wirklichen Lrfolg. ver konnte nur von innen her kommen, von einer inne ren krneuerung der Kirche selb st, von einer D e f o r m a t i o n an lzaupt und Miedern, wie sie nach langem vergeblichen Marten und nach mancherlei Vorboten endlich mit elementarer Sewalt durch V. Martin Luther hervorbrach, den Slaubenshelden von Mittenberg und Morms, den gottgesand- tcn vcfrcier von vom, der dessen ketten und Asseln um die deutschen lzerzen und Gewissen mit dem lzammer und der vibel in der lzand siegreich zerbrach, fluch in Dresden war Luther persönlich zweimal snach mancher flnsicht sogar dreimalj gewesen. Vas erste Mal Lnde flpril lölü als Vistriktsvikar für die elf flugustinerklöster in Meißen und Ihüringen, die er zu besichtigen hatte,- das zweite Mal im Sommer löl? am Mb, um auf die vitte lzerzog Scorgs an Luthers LIrdensgcneral von Staupih, ihm einen frommen und gelehrten lzofprediger nach Dresden zu schicken, in der Schloßkapelle hier eine Sa st predigt zu halten, Die damals von Luther gehaltene predigt stimmte nicht mit den flnsichten des lzerzogs überein, weil sie schon reformatorische Sedanken enthielt, son dern weckte seine Segnerschast gegen Luther, die sich später gegen sein ganzes veformationswerk richtete, und Luther wurde nicht zum Dresdner lzofprediger berufen, vielmehr wurde es durch Herzogs Seorgs Feindschaft gegen Luther das Schicksal Dresdens und des fl l - bertinischen Sachsens, daß ihre lore für die Deformation lange Zeit noch verschlossen blieben, während schon allüberall in den weiten deutschen Landen und auch im ernestinischen Sachsen unter dessen bekannten Kurfürsten Friedrich d. Meisen und Z o h a n n d. v e st ä n d i g e n die gewaltige Desreiungs- tat Luthers begeisterte Zustimmung und lauten dankbaren Miderhall fand. Daß das im Stillen auch in Dresden so