Mittelgewende. Besonders häufig war der Ansdruck „die Maße". So hat Kleinzschocher seine langen Maße, Engelsdorf die Quer maßen, Sehlis die Zwiermaßen --- Quermaßen. Da von dem Acker Zins zu entrichten war, so war es ganz natürlich, daß auch der Ertrag eines Flurstückes maßgebend wurde für seine Benennung. Am meisten fiel dabei das geringwertige Stück ins Auge. Schon die Wenden bezeichneten das Gebiet bei Zuckelhansen als suolru-larm dürre Lehde, und Lehden, d. h. unfruchtbare Stücke gab es bei Dösen, Knautnaundorf, Paunsdorf und Großzschocher. Heiden oder Heden befanden sich bei Albers dorf, Großdölzig und Knautnaundorf. Bisweilen war zu hohe Lage Grund des geringen Ertrages. So entstanden die Formen: das kalte Feld (Großstädteln), die kalte Husse kalte Höchste (Leutzsch). Bei Markkleeberg liegt der Dreesch, abzuleiten von mixl. ckrois -- Egert, Brache. Daß auch die erbaute Frucht für die Prägung des Flur namens maßgebend wurde, zeigen die Kohlgärten bei Leipzig, der Kohlgarten, das Kohlfeld bei Großdölzig, die Hvpfenstücke und Weinberge. So hat Großpösna ein Hopfenfeld, das längst nicht mehr dem angedeuteten Zwecke dient, Stötteritz einen Hopfengarten, Frankcnheim einen Hopfenteich. Weinberge gab es bei Grasdorf und Rückmarsdorf. In Markkleeberg besteht noch jetzt der Weinteich. So wird der Flurname gleichzeitig zu einer Quelle für die Ge schichte der heimatlichen Kulturpflanzen und läßt die Zeit auf leben, da das eigene Gebräu im Ansehen stand und die Reblaus dem edelsten Gewächs noch nicht Einhalt gebot. Den breitesten Raum nehmen in dem überaus mannigfaltigen Material endlich die Bezeichnungen ein, die einen Hinweis auf den Nutznießer des Flurstückes enthalten. Viele Stücke dienen der Gesamtheit, andere nur dem Einzelnen, viele dem im Weich bilde bez. innerhalb der Flurgrenze Wohnenden, andere dem Fremd linge. Sie alle enthüllen ein reiches Kulturbild mittelalterlichen Lebens. In den Dörfern mit Allodialbesitz, d. h. mit Rittergütern, ein Ausdruck, der freilich erst seit 1450 gebräuchlich wurde, stehen,