^ecgaufjug jum Otceittag von Dr. Siegfried Sieber Streittag? Was ist das? Der 22. juli, der Tag der Schneeberger Bergparade, heißt beim erzgebirgischen Bergvolk „Streittag“, weil er „mit dem Schwerte erstritten“ ward. Die Freiberger führen ihn zurück auf ihre tapfre Abwehr einer Belagerung im Jahre 1295, die Schneeberger auf den großen Aufruhr der Knappen im Jahre 1498. Wiederholt war in der damals noch ganz jungen Silbeistadt Schneeberg gestreikt worden. Auch 1498 gingen die Häuer von Grube zu Grube und forderten alle Bergarbeiter, auch die Bergjungen, auf, mit ihnen solidarisch die Arbeit niederzulegen. Sie zogen mit ihrer Fahne aus der Stadt und konnten nur mit großer Mühe bewogen werden, zurückzukehren und wieder anzufahren. Seitdem galt dieser Tag als Bergfeiertag. Nach der Reformation verlieh Herzog Heinrich 1539 den Bergleuten drei besondere Feiertage: Fastnacht, Kirchweih und „Maria-Magdalena-Tag“ (22. Juli). Das Fast nachtsfest der Bergleute hat sich am längsten in Johanngeorgenstadt erhalten. Frei berg und Schneeberg feierten den Streittag besonders gern, zumal es in Freiberg wegen dieses Tages später nochmals Streit gab. Versuchte doch der Freiberger Superintendent Wilisch, das Bergfest auf einen Sonntag zu legen und damit den Bergleuten ihren bezahlten freien Tag zu rauben. Dagegen empörten sie sich und