Von weither harnen die Zuschauer, die den Schneeberger Bergaufzug mit erleben wollten. Auch Abordnungen andrer Bergreviere nahmen gern am Zuge teil. Besonders fielen immer die Blaufarbenarbeiter auf, denen eine eigne Fahne vorgetragen wurde. Sie vertraten den Anteil der Hüttenleute hier im Westerzgebirge, während Freiberg ja seine starke Belegschaft von Muldenhütten und Halsbrücke mit aufziehen lied. Die „F'arbmühlen“ in Obersdilema und Aue-Niederpfannenstiel (jetzt Nidcelhütten) haben seit über 300 Jahren engste Fühlung mit dem Schneeberger Bergbau. Denn sie nahmen den Gruben die Erze Wismut, Kobalt, Nickel ab und verhütteten sie. Am Nachmittag des Bergfestes folgte das fröhliche „Bergbier“ mit Sdimaus, Trunk, Spiel, Tanz und allerlei Belustigung, manchmal sogar Vogelschießen. Die Schnee berger zechten in der „Grünen Laube“, die Neustädtler im Karlsbader Haus, die Zschorlauer und Lindenauer in ihren Gasthöfen, überall gab’s Konzert und Ball. Munter wurden die kräftigen Berglieder gesungen, deren älteste schon 1531 als „Bergreihen“ in Zwidcau gedrudct erschienen, ln einem solchen Liede heißt es (1547): Wir Häuer führen einen freien Mut . . . Der Schneeberg ist ein gar alter Berg, Da hält man uns Knappen lieb und wert . . . Auf den Schneeberg wollen wir laufen.