Als eigentlicher Vertreter der Bergarbeit durfte allein der Häuer das Zeichen des freien Bergmanns, die Bergbarte, tragen. Dies ist eine uralte Waffe, schon um 1400 nachweisbar. Am Holm (einem gekrümmten Griff), der oftmals mit Schnitzereien verziert ist, sitzt eine Art Axt. Ihr eisernes Blatt ist kleeblattartig durchbrochen und an den Ecken mit runenartigen Löchern versehen. Eine Eichel deckt die (ursprünglich scharfe) Spitze ab. Ganz offenbar geht die Bergbarte, die nirgend anders als im Erzgebirge vorkommt und ein schönes Zeichen bergmännischer Kunst zu nennen ist, auf eine germanische Waffe zurcidc. Wenn also im Bergaufzug die Schneiden und Spitzen der Barten über die Schultern ragen, so können wir darin Kennzeichen der Freiheit und Tapferkeit des Bergmanns erblichen. Steiger und höhere Bange tragen Steigerhäckchen. Diese sind Spazierstöcken ähn lich, meist gleichsfalls reich verziert und mit einer Krücke abgeschlossen, die einer verkleinerten Barte gleicht. Die höchsten Beamten im ehemaligen „Bergstaat" trugen Säbel, unter ihnen die Schichtmeister als Hechnungsführer der Gruben. Diese Männer der „Feder" standen einträchtig neben den Männern vom „Leder“ (Berg leuten) und den Männern vom „Feuer“ (Hüttenleuten). Die Blaufarbenwerker mit weißen faltigen Blusenhemden und langen weißen Hosen betonen ihre Hüttentätigkeit mit der leuchtend blauen Schürze. Dazu tragen sie Bühr- löffel und andre Werkzeuge des Hüttenmannes; auch sie sind stolz auf ihre Arbeit.