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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-22
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1888
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» «I, »eblts« den Wasserstrahl tu seine» «egen verwandeln km», um tdeift die zartere» Blumen »ich, zu brschütigen, anderntheil« die Blätter von Staub »ad Schmutz zu reinige». Leipziger Legier-verband. * Leivzig, Sl. Januar. DaS muß man unsere» Keglern lassen: Feste verstehen sie zu veranstalten, wie sonst Jemand. Alle» ist bei idneu au« einem Guß. Alle« otliinet Frohsinn »ad Lust. ES must doch in der außerordentlichen THStigkcit und Anstrengung der Bauchmuskeln beim Kegeln ein woblthätigrS Element liegen, da- Kegeln sonach über alle Maßen gesund sein, wenn man die Heiter keit aus der Kegelbahn, die abersprudelnde Lustigkeit bei den gemrith- Ilchen Abenden sieht. Nichts dürste also sür die edle Kegel« mehr Propaganda machen als die Krästiguag und Gesundheit des Magen«, die d-S uralte Spiel al« beste Empichlung herbeisübrt. Lien, s»o» ü, eorporv »mro. Und so war den» auch daS gestrige Ratte», und Bum messest, ein Herrenabend, getragen von gesundem Witz, köstlichen EinsSllen, irischer, guter Laune und Herr Reichert uad Herr Emil Richter, letzterer als Regisseur der Vorstellungen, können wieder aus ihr Werk stolz sein, unterstützt freilich wurde» sie durch die ganze Keglerschast, welcher die Leipziger Gemächlichkeit mit der erste» Kugel und dem ersten Kegel in Fleisch und Blut über geht. Eine programmgemäße Auszählung aller Borträge wird maa un« süglich schenken. Sowohl der Leipziger Stadtjoldat al« „Mei Leibzig low ich' mir" und viele andere sind hinlänglich beka»at. Brillant war der Dameukomiker, und die bunten Mütze» iu alle» Formen, unter denen sich die Köpfe der Kegler sehr wohl besande». wäre» in fortwährender Bewegung, solch' BeisallSlacheu riese» „Hey- mana'« Kalle" rc. hervor. Aber auch die bildeude Kunst mußte zur Verschönerung de« Feste« beitragen. Ja unnachahmlicher Grazie wurden an« al« lebende Bilder die „Kegelköuige de« XIX. Jahrhundert«", der „Rattenkönig" »nd daS prächtige Bearebild au« der jüngstes vergangen- heit, eia „unterbrochenes PreiSkegrlseft" vorgesührt, de« Beisall« im höchsten Grade sicher. Zuletzt aber nicht zum Wenigsten wollen wir den Dichter» de« Feste«, denen der Lieder, wie dem de» hübschen Prolog« mit der musikalischen Ueberraschuag. sowie des musikalischen Solisten unsere Anerkennung auSsprechea. Die Eapelle leistete im Automaten- concrrt gerade«» Wunderbare«. Wenn da« Fest sei» Ende erreicht hat, wir Wiste» e« nicht, aber »ach Mitternacht gingen die Wogen der karnevalistische» Begeisterung ebenso hoch, wie vor der Geister- stund«. Sir sügen hier noch bei, daß der im Jahre 1885 zu Dresden gegründete ..Leatral - verband deutscher SegelclubS". welcher über ganz Deutschland verbreitet und besten BorstandSsitz zu Dresden ist, »ach de» große» PreiSkegelsesten zu Berlin 1886 uad Leipzig 1887 eine» ganz bedeutenden Aufschwung genommen hat und bereit« gegen 2500 Mitglieder zählt, dir sich an größeren Orten, alt z. Z. Hamburg, Etettia, Berlin, Magdeburg, Dresden, Leipzig, Lhemnitz und Glauchau, za besonderen Localverbänben vereinigt haben. Der- selb« bezweckt d»e Verbrüderung aller deutschen Segler, sowie Hebuug uad Förderung de« körperstärkendea KegelspielZ und bat sein eigene« Organ i» der zu Leipzig erscheinenden ,.Deutschen -eglerzeitsag". Da« »ritt» Prer-kegrlsest wird im Jahre 1888 zu Hamburg ßattstnden. Lrystall-Palast. * Leipzig, Ll. Januar. La- ist stet« eia jubelnde« Beb idllSqetöle. weuu die Mitglieder der Japaueseugesellschost Da-Ri-Ka-Ta ihre Spiele beendet haben und im Begriffe sind, sich zurückzaziehen. Wahrlich, der Beisall ist ei» gerechter. Wir werden ja zur Genüge verwöhnt durch die Leistungen der Künstler aller Natione», die jahraus, jahrein bei uns Einkehr holten, und doch suche» sie alle etwa- Neue- zu bieten, die halsbrecherische» Kuuftpücke ihrer Vorgänger zu übertrumpfen. Oft gelingt et ihnen auch. Welche Lkischiedeuhcit der Arbeit bietet z. B. da- Drape«. Welch« Gewandt- heit, welche Schnelligkeit und Gelenkigkeit rrsorder» nicht solche Pro duktionen. Und trotzdem eS scheint, daß alle Arten der Equilibriftik vollstäudiq dnrchgearbeüet sind, daß richtS Neue» mehr geboten «erde» könne, die Japanesrugesellschast To-Ri-Ka-Lo belehrt »n« eines Anderen E« ist wohl schon ziemlich lauge her, daß eise Künstler-Gesellschaft au« dem fernen Oftasie» uosere Stadt ausgesucht hat, und so drängt sich ei» Vergleich mit dem frühere» Gesehenen nicht aus. Wollte maa ihn aber ziehe», sicherlich zn Uogunfteu To - Ri»Sa - Ta'« würde er nicht au«- solle». Diese Ruhe, dies« Kraft, diese eiserne Festigkeit besitze» wir Abendländer gar »icht. »och viel »oentger aber die Behendigkeit, welche mau nur mit der unserer darwiniaaische» Alt-vorder» vergleiche» kann. Mit affenartiger Behendigkeit Netter» dir Mitglieder der Truppe die drei lange» Stangen empor, welche oben von einem andern im Knie hängenden Genossen ge halten werden. Prächtige Figuren bilden diese schmeidigen Leiber, wenn sie sich biegen und winden und zu Gruppen zusammenkomme». Die Fußequilibristik hat in der Truppe zwei ausgezeichnete Ler treter. DaS Bolanciren und Wirbeln der große» oblonge» Wand erregte berechtigtes Aussehen, während da» Balaneirea deS großen, sehr schweren HalbsakseS, sein Herumwirbela mit dem Knaben geradezu erstaunlich ist. Da» größte ist aber doch die Arbeit an der balancirteu Leiter. Der Führer der Truppe bolaa« rirte diese mächtige, etwa 20- bis Msprossigr Letter aus seiner linke» Schulter und an und aus dieser Leiter vollsührt eia jugendliche« Mitglied der Trupp« Hebungen, die zu ebener Erde schau Staunen erregen, um wie vielmehr in schwindeloder Höh« aus der frei balancirteu Leiter! To, plötzlich eia Ruck — der eine Leitertalkru stürzt nebst besten Sprosse», di« einzeln herauösalleo, zur Erbe uad aus dem noch balancirten Balken beginnt der junge Japanese vou Neuem seine halsbrecherischen, aber schönen Productiouea. Unter der gewaltigen Krast deS muskulösen Jüngling- biegt sich der Balken, aber der Balancier sicht fest und — Händeklatichen und Bravo« lohnen dies« Borsührung. Die Japanescngesellschast To-Ri> Ka-Ta ist e»vaS ganz Hervorragendes und ihretwegen ist schon «in Besuch der Alberthalle zu empsehleu. Die aaderen Künstler haben erst dieser Tage eine eingehendere Besprechung gesunden. Wir wollen daher nur noch die gelehrige Meute deS Herrn Watso» erwähnen, dere. Productiv» viel Interesse erregt. !i Nachtrag. * Leipzig, 21. Januar. Mit dem Schnellzug der Berliner Bahn reiste heute Vormittag Se. königliche Hoheit der Kronprinz von Griechenland mit Gefolge und Dienerschaft zum Orden-feste »ach Berlin. * Leipzig, 21. Januar. Aus die von dem Allgemeinen Studentencommer« abgesendeten patriotischen Kundgebungen ist von Sr. Majestät König Albert» dem hohen rector wngiüüceutiLslums unserer Hochschule, ein huldvoller Dank dem Rector drr Universilät, Geh. Rath Professor vr. Ribbrck, zugegaugen. — Stadt.Theater. Herr» E. W. Büller'« ein» artige» Schwank „Bo»co". iu welchem bekanntlich die Taschenspielcrkunst in einem nä koo geschaffenen dramatischen Rahmen erscheint, eröffnet den heutigen Abend im Alten Theater, er wird also vor dem „Tollen Einsall" iu Scene gehen. Herr Büller hat eine Reihe großartiger Uebev raschurigen vorbereitet; di« größte Ueberraschung aber bietet er selbst, denn e« dürfte selbst dem seligen Ben Skiba kaum vorgekommen sein, daß ein Darsteller an einem Abende al« Autor, Regisseur, Schauspieler und Zauberkünstler eia« vier sache Thätigkeit entfaltet. — Carola-Theater. Mit dem nach vr. Hermann von Schmib'S Erzählung von Hon« Neuert bearbeiteten ober» bayerischen Charaktergemiilde „Almenrausch und Edel« weiß" sichern sich die Münchener Gäste sür den heutigen Sonntag voraussichtlich ei» auSverkausteS Hau«. Am Mon. tag kommt mit Rücksicht aus andere Nepertoirepläne de« Herrn Lospaaer die Novität „Haun« im Glück" zur letzten Auf. sührung. — Der Krh st all Pa last bietet heute, wie stet« an Sonn, tagen, eia große«, vielseitige» BergnügungSprogramm. Im Eircu« variätö in der Albert balle finden heute zwei Vorstellungen statt, die erste, eine Kindervorstellung, beginnt Nachmittag« 4 Uhr und zahlen z» dieser Vorstellung Kinder nur di« Häiste der gewöhnlichen Preise, während Erwachsene dieselben voll zahlen. Abend« findet die zweite, große Bor« stellung statt, in welcher sämwtlich« Küastlerspecialitätr» aus treten. E« empfiehlt sich, vorder villet« zu entnehmen, da der Andrang au der Abendkasse immer eia großer ist. Die TageSoaffe ist vo» srüh 10 Uhr ab i»> Krystallpalast geöffnet. — I« grotzr» Parterresaal« ist von »/,8 Uhr au Unter» der beliebte, Eapelle de« io». Regiment» »rt«, b^e, » dies«» Lmwat GiltigM. Bei ^ M dt, «»«».»> i» »« «kB» E Abend« soll dann EiSbahn-Concert veranstaltet werde». Die Panoramagemälde de« Krystallpalaste« sind von früh S Uhr an geöffnet. -->» DaS Vaudeville-Theater (Stadtgarteni giebt heute Sonntag zur Wiedereröffnung seiner Vorstellungen eine neue Gesanglpoffe .Unsere Soldaten-, in welcher auch Krl. Clara Rothä al« Emmy wieder austrete» wird. Der Anfang der Vorstellung ist 8 Uhr. — Wer die Wunder der Natur erschauen will, dem wird von vielen Seiten geratbea, da« Land Savoyen zu besuchen, da« eine Fülle größter Naturschönheiten in seinen Fel«partien, seinen lieblichen Thälern und malerischen Gewässern iu sich birgt. Da« prächtige Savoyen aber vergegenwärtigt in dieser Woche da« Kaiser-Panorama (Grimmaische Straße 24) in sseltener Naturtrrue. Es ist gewiß kein sehen-werther Punct jene« Lande«, der nicht in genanntem Institut i» dieser Woche dargestelll wäre und dr«halb darf allen Waaver» lustigen die dieSivöchenlliche Reise im Kaiser.Paaorama aazu» treten wohl empfohlen werden. — An anderer Stelle in gegenwärtiger Nummer finde» die Leser eine Mittheilung, deren Inhalt sich aus da« bekannte etzt bei Del Vecchio ausgestellte Bild „ßlorn kwps- rator" von Hermine von Preuschen bezieht. Tieselb« enthält u. A. eine au« der Feder der Künstlerin stammende Darstellung de« s. Z. so viel Aussehen erregenden Streitfälle« zwischen ihr und der Jury der Berliner Kunstakademie, ferner einen Brief de« Dichter« Ernst von Wildenbruch, welcher sür die Malerin Partei ergreift und endlich ein Urtheil de« Münchner 'ftosessor» Seeberger. Drr verbaad der HanSbesitzer.vereinr Leipzig» und Umgebung hält heute. Sonnlag, Vormittag 16 Uhr seine ordentliche Generalversammlung im .Eldorado-, ssasscndorser Straße, hier, ab und wird neben der Er« alliing de« Geschäft«» und Caffcnberichl« auch die Frage über die Haftpflichl-Dersichcrung der Haukbrsitzer zur ein gehenden Besprechung kommen. — Die Gesellschaft „Stolze'sche Stenographen'' giebt Interessenten wiederum Gelegenheit, da« mehr und mehr zu allgemeiner Anerkennung gelangende Stolze'sche Steno» graphen-System zu erlernen. Wie au» dem Anzeigentheil vorliegender Nummer ersichtlich ist, sindrt nächsten DrenStog, den 24. Januar, im Bereinslocal rin «iuleitcnder Vortrag übrr da« Wesen der Stenographie statt. — Der Verband Leipziger Schaskopsbrüdrr eiert am 6. Februar o. im blaueu Saale deS Kiystall-Palastr« ein erste« SlisiungSsest. Es wird mitgelheilt, daß von Seiten >r« genannte» Verbände» Alle« aufaeboten wird, um deu Zreuoden und Gönnern de« Schaskopsspiel» einen recht genuß reichen und gewülhlichen Abend zu bereiten. — In den Kreisen unserer ständigen Theaterbesucher wird man mit Interesse vernehmen, daß da« Logrnschließer-Ehepaar Löblich (Balconlogen link-) am heutigen Tage da» seltene Zest der Goldenen Hochzeit begeht. Seit dem 22. Januar 1838 verheirathrt. wurde» Herr und Frau Löblich am l. Mai l852 am Theater angestellt, haben also feit nunmehr ast 36 Jadrrn den ständigen Besuchern unserer Theater ihre »ijfreichen Dienste erwiesen. Die Ehegatten befinden sich im Alter von 74 rrsp. 72 Jahren. Wie wir hören, werden dem würdigen Paare anläßlich seine« bcutigen Jubelfeste« vou der Direktion, von Abonnenten und College» besondere Ausmerk- amkeite» erwiesen werden. I Leipzig. 2t. Januar. Gestern gegen Abend gelang e« in der Gerbcrstraße, einen Dieb darüber zu erwischrn und estznnehmen, al» er eben in rinrm dortigen Kleidergeschäst ein an der Ladenthür zur Schau auShäugcades Paar Bein kleider vom Nagel adgenommen hatte und damit «bgehen wollte. Der ergriffene Dieb, rin mehrfach bestrafter früherer Bäckergeselle au« Trebse», wurde aach dem Naschmarkt gebracht uuv dort eingesteckt. — Denselben Abend in der elften Stunde war in dem Hofe «ne» Grundstück« drr NeichSstraße die Aschengrube wahrscheinlich durch Ein chüttea noch glühender Asche in Brand gerathea. ES mußte die Feuerwehr benachrichtigt und durch dieselbe weitere Gefahr abgewenvet werde».—In einer hiesigen Herberge wurde gestern Nachmittag in der Person eine« von aulwärl« zugereisten Schnei- Vergesellen ein Legitimation«sälscher polizeilich ab- gesaßt, al» er eben darüber war, falsche ArdeitSzeugnisse eigen mächtig anzusertigen. Er wurde zur Verantwortung dem Naschmarkt zugesührt. In einer andrren Herberge nahm maa hrut« Morgen einen Schuhmachergesellen au» Wieso polizeilich in Beschlag, welcher wegen schwerer Körper Verletzung vom Amtsgericht Hercstadl steckbrieflich verfolgt wird. — In der Niederlage einer GlaShandlung am Grimmaischcn Steinweg entstand heute in der Mittagsstunde Feuer, und der massenhaft au-strömende dichte Rauch ließ den Brand äußerst gefährlich erscheinen, auch im Ansang keine Annäherung zu. Wie sich später ergab, war in der Niederlage da« ausgehäuste Stroh und Packmaterial, wie man glaubt, durch daS HerauSsallen von brennendem Ruß au- einer schav- hasten Esse in Brand gerathen. Die ausgcbotene Feuerwehr bewältigte sehr bald da» Feuer, doch war ein erheblicher Schaden an den in der Niederlage befindlichen GlaSwaaren- Vorrätben angerichtel worden. — Ein^vagirender Kellner au« Obersarrnstedt. welcher heute Vormittag nach Verbüßung einer mehrtägigen, ihm wegen Betteln» ausrrlegten Polizeihast« strafe vom Naschmarkt entlassen worden war, wurde heute Nachmittag abermal» von einem Schutzmann beim Betteln in hiesiger Stadt betroffen und deshalb nach dem erst un längst verlassenen Ort wieder zurückgebracht. Da» schien ihm nun keineswegs zu gefallen, denn al« er die Stufen zum Polizeihause hinausschrilt, ersah er plötzlich die Gelegenheit, umzukehren, und seinem Transporteur zu entwischen. Aber die kaum erlangte Freiheit dauerte nicht lange. Schon an der Ecke zur Grimmaischen Straße, bi« wohin er geflüchtet, nahm ihn da» durch den Rus „Halt aus- aufmerk sam gemachte Publicum fest und tranSportirte ihn nach dem Naschmarkt zurück. Der Vorgang hatte zu einer großen Menschenansammlung Veranlassung gegeben. — Ein HandlungScommi« au» Chemnitz, in einem hiesigen Wollwaarengeschäst thätig. wurde gestern Nachmittag poli zeilich ringezogen, weil er seinem Principal 160 sür diesen eincassirte Gelder unterschlagen hatte. — E» wurde gestern da« Verschwinden eine« Laus burschen in einem Reubnitzer Fabrikgeschäste io diesem Blatte mitgetheilt. Der Bursche batte etwa 4000 ^ anvertrauter Gelder mitgenommen und der Pnn cipal aus feine Ergreifung 200 Belohnung auSgesetzt. Noch zu guter Zeit ist e« nun gelungen, de» Ausreißer« habhaft werdrn und von dem Gelte 3500 die er noch im Be hatte, zu retten. Der Bursche halte sich nach Berlin ge wendet und wurde dort in einem Hotel, wo er sich einlogirt. sestgenommen. Er siebt seinem Rücktransport und seiner vrrdirnten Bestrafung sür seinen Leichlsinn entgegen * Leipzig, 2l. Januar. Heute Avend wurde in dem Procrß gegen den Einbrecher Rockstroh da» Urtheil der dritten Straff-m, mer de» hiesigen k ü n r g l i ch e n L a n d g e r i ck> t« verkündet. Rockstroh wurde wegen einfache» Diebstahl« in einem Falle und wegen schweren Diebstahl« in zehn Fällen unter Ausschluß mildernder Umstände zu der Maximal st rase von IS Jahre« Zuchthaus, seiner wegen Führung falschen Namen» zu 3 Wochen Hast und zu lv Jahren Verlust der Ehrrnrechte verurtheilt. Bezüglich ewiger weiterer Diedstahl-sälle erfolgte Freisprechung de« Angeklagte». Der Urtheil-verkünbuag wohnte ei» äußerst zahlreiche« Publikum bei. * Gohli«. 21. Januar. Welch bedeutenden Umsang die Bautbätigkril io unsrem Orte während der letzten Jahr« angenommen hat» beweisen folgende Zahle». Vou dem Ge- memdevorstande. al« beauftragte Baupolizeibehörv«, wurden i» deu Jahre» 1885 107, 1886 130 und 1887 112, zusammen K schast 17 Fabrikanlagen grnebmigt. Wenn auch da» Vorjahr gegen da« Jahr 1886 einen kleinen Rückgang ausweist, so ist doch nicht außer Acht zu lassen, daß unter den 130 Geneh migungen im Jahre 1886 nur 48. >m verflossenen Jahre aber 57 Eoncessionrn zu Vordeewobndäusern gewesen sind. Ja den letzten 3 Jahren find io Gohli» 140 Vorderrvoho- ebäude enlstanden mit Hinter» und Seitengebäuden, rin ältlicher Ort sür sich allem. * LolkmarSdorf. 2l. Januar. Eine kleine Anzahl »irsiger menschenfreundlicher Männer haben schon seit Jahren die schöne Sitte gepflegt, al tea Leuten eine Weibnacht«. reu de zu bereiien. Di« Mittel dazu, würben bisher durch ein« Lotterie ausgebracht und der gleiche Weg soll auch jetzt wieder eiiigeschlagen werden, und zwar werden Loose im »iesigeu ..Volk«garten" abgegeben. J»> vorigen Jahre konnte» 23 alte bedürftige Leute an der Bescheeruiig theil- nehmen und jede Person empfing 8 Hossentlich findet da» umane Unternehmen abermals die wünschenswrrlh« Unter- lützung. * Plagwitz, 21. Januar. Eine einfache und schlichte seier vollzog sich in aller Stille am heutigen Tage in unserer Zchule. In dankbarer Anerkennung der hervorragenden Verdienste, welche Herr Gemeindevorstand Uhlig in der Zeit seiner segenSrcicheu Wirksamkeit sich um da- Schulwesen unsere« Orte« erworben bat. hatte da« Lehrerkollegium be« chlossen. demselben au« Veranlassung seine« Rücktritt« eine kunstvoll au-gesührte Votiv »Toset «zu überreichen. Am heutigen Tage konnte nun die Uebergabe derselben erfolgen. Um tt Uhr versammelte sich da« Collegium im Con- rrrnzziminer und nachdem Herr Gemeinde - Vorstand Uhlig erschienen war, wurde drmselben in herzlichen Worten vo» Herrn Direktor Böhm drr Dank der Lehrer« 'chast au«gesprochcn sür all die Liebe und Fürsorge, die unsere Schule und ihre Lehrer von Herrn Gcmeindevörstand Uhlig ict« erfahren haben. Wenngleich derselbe aus seinem Amte lescbieden sei, so dürfe man doch hoffen, daß das Band der )>rbe und Zunrigung auch ferner bestrben bleibe. Nachdem Herr Uhlig in bclvegten Dorten friiieu Dank ausgesprochen und di« Annahme der Boliv-Tascl al« ein Zeichen liebevoller Erinnerung erklärt Halle, schloß die Feier, «utein sich die Glieder de» Lrhrercelleglum« von Herrn Grinetiidcvornand Uhlig verabschiedeten. Die AuSsührung der prächtigen Votiv- Tafel war vo» der rühmlichst bekannten Firma Äiesecke L Devrient in Leipzig übernommen worden. * Großzschocher, 2l. Januar. Aus Einladung de« hiesigen Militairverein« „Vaterland" baltrn sich am 18. Januar eine große Zahl Gäste im Gastbos „zum Trom- freter" eingesunveu. um iu Mitten diese« Verein» den Er- ionerungStag drr Wiedrrausrichlung deS deutschen Reiche» durch einen Commrr« festlich zu begeben. Nachdem der Vorsitzende de» Verein«, Kamerad Robert Franz, den Commer« eröffnet hatte, sang die Versammlung daS Lied der Deutschen: „Deutschland. Deutschland über Alle»", woraus Herr Superintendent v. Michel da« Wort ergriff, um in zündender Rede di« Bedeutung de» Tage» zu seiern und auS- zuklingen in ein Hoch auf Kaiser und Reich, daS begeisterten Widerhall bei allen Bersam mellen fand. Herrn Lehrer Franke'« Red«, welche nach kurzer Pause folgte, aalt unserem geliebten LandeSsürsten König Albert, dem treusten Hort de« deutschen Reiche«, während Herr Oelonomierath Vollsack de- im fernen Süden weilenden Kronprinzen de« Reich» gedachte, trauernd über die Schwere der Krankheit, von welcher der Hohr Herr heimgesucht ist. aber aufsordernd iu der festen Hoffnung, daß ihm Genesung werden wird. — ^crr Gemeindevorstanv Beyer dankte sodann dem Verein ür die Veranstaltung der Feier, sowie sür sein entschiedene« Auftreten gegenüber drr Umsturzpartei und endete mit einem Hoch auf den Verein. Nachdem von Seiten de» Verein» aus da« Wohl der Gäste «in dankbares Hock ausgebracht worden war, erinnerte Herr Superintendent v. Michel an die Haupt sactoren, welche milhalfen, da« Reich zu errichten: Bismarck. Mollke und da« Heer, woraus mit dem Gesang der „Wacht am Rhein- der osficielle Theil de« Coinmcrse« sein Ende erreichte. Der gemüthliche Theil hingegen, gewürzt durch manche« patriotische Lied und viele heilere und ernstere Reden, währte noch bi« lange nach Mitternacht. 'Crimmitschau. 20. Januar. Die Meinung vieler junger Burschen, daß e« ein schöne« Vergnügen sei, da« an- hängenve Obst in den Gärten herabzuwersen und mitzu nehmen, hatte vor Kurzem aus die Anklagebank de« hiesigen königl. A>»l«qerichtS zehn l3—l7jäbrige Fabrikarbeiter ge bracht. Dieselben hatten in der Vrsperzeit da» oben grschil Verte Vergehen auSgcsiihrt, wofür sie denn nachträglich zu je 3 Tagen Haft und zur geineiiischasllichcn Tragung drr Kosten verurtheilt wurde». Zum Glück sür die unbesonnenen Einernler hatte der geschädigte Gartenbesitzer wegen der Obst entwendung Strafantrag nicht gestellt, in welchem Falle die Strafe wohl noch härter ausgefallen sein würbe. Hossentlich beherzigen recht Viele da» GerichtSerkenntniß. — Wegen deö am HohennenjahrSIage im Gasthose zum Engel iu Pirna staltgehablen Epecssc« und der damit der» buncenen Mißhandlung eine« Schutzmannes sind am 18. d«, aus Veranlassung der dortigen StaalSanwaltschast. welche be zügliche Verhöre in Pirna anstellen ließ, süns Personen zur Hast gelangt. -s Dresden. 21. Januar. In allernächster Zeit wird in Dre-ben die obligatorischeFleischbeschau eingesübrt werden. Nach den vom Rath der Stadt Dresden in Au», sicht genommenen ort-gesetzlichen Bestimmungen soll alle» hier zum Verlaus kommende Fleisch, sowohl da« hier geschlachtete, al» auch da« von auSwärt« eingebrachle genau untersucht werden. Bisher war in unserer Sladt die Fleischbeschau i» da« Belieben der Fleischer gestellt. Zur Ebre der Dresdner Fleischer mag e» aber gesagt sein, daß dieselben ohne alle Ausnahme die geschlachteten Schweine gewissenbast aus Tri chinen untersuchen ließen. — Am tO. Mai und solgente Tage wird in DrrSdrn der 13. deutsche Schmiedetag ab- gehalten werden. Da man au« allen deuljchcn Gauen zahl reiche Schmiedemeistcr al- Theilnehmcr am SÄmiedctag er wartet, fo plant man eine große Umfahrt. Festtafel, Aus flüge rc. E« hat sich bereu» ein Festauöscduß constituirt. Die Berathungen sollen im Gewcrbehause stattfinden. -s Dre»deo. 2l. Januar. Aus der Echnorrstraße ist gestern Nachmittag ein ackrtundzwanzigjähriger Kutscher, welcher geschlafen batte, von seinem inil Kohlen schwer be ladenen Wagen gestürzt und überfahren worden. Dem Aermsteo war der Brustkasten förmlich zermalmt; er wurde mittelst Siechkorde« naL dem Stadlkrankenhause gebracht, ist aber aus dem Tran»porte seinen schweren Verletzungen er legen. — In Folge Zerspringen« einer Petroleumlampe ent stand gestern Abend in später Stunde in einer im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung aus der Terrassengasse rin Schadenfeuer. Die Feuerwehr war rasch zur Stelle und löschte den Brand, noch bevor er größere Dimen sionen erlangte. Die betreffende Stube war völlig au« gebrannt. — Ji» vergangenen Jahre sind iu der Stadt Dresden 89 Selbstmorde (l mehr al« im Jahre >88«) verübt worben. — Bei einer »a vergangener Woche in ihrer Wohnung todt ausgesundenen hochbeloglen Jüdin, welch« m,t ihrem geiste-gestörten Sohne durch Almosen ihrer Glaubeu-genosten und der Armencasse der Sladt notbdürftig ihr Leben gesristrt hatte, fand man in Lumpen versteckt rin nicht unbeträchtliche» vermögen, darunter allein 26,000 uk in daarem Geld«. «Iso SIS Baugenehmigungen «theilt. Hierzu wurden noch ^«> I«D1«> «Ws Jsyrrn «orr tz«x HuPI. Aintktz-s'ptXinii- 4SI gestrigen Theaterabends kennzeichnen — hatte gestern ein ungemein zahlreiche« erwartungsvolles Publicuui in unser Theater gezogen. Man bars sagen, daß ganz Deulschland vertreten war; und wenn e« eine» Beweise« sür die Zauber- krast de- Namen» Weder bedürsle. so halte man einen nach drücklicheren sich nicht wünschen können, als die gestrige Aus führung von „Tie drei PinloS". Bezeichnend sür die Popularität de- urdcutschen Componisten ist auch das Interesse, welche« man der Kunde wikmele, daß die nachgelassene Oper endlich die ersehnten Bearbeiter gesunden habe: säinmllichc europäische Zeitungen registrirleu die Nachricht, sandten auch Fach- verständige zur Information an Ort und Stelle, und so kam e«. daß „Die drei PintoS" populär wurden, ehe sie »och da« Licht der Oessenllichkeit erblickten. Wer würbe sich nicht diese« dem liebenswürdigen Tondichter gewidmeten Interesse« freuen! Wer würde nicht ausrichtig wünschen, baß mit der komischen Oper „Tie drei Pi»los" dein Meister ein ncueö schönes Denkmal gesetzt würde! lieber da« Werk selbst er schienen einige auSsübrlichc iniorlilirciite Artikel an dieser Stelle. > Der Brrsasjer derselben gesteht die Schwierigkeiten zu. die der Text einer Bearbeitung entgegenstellte. Hcrrvon Weber hat sich augenscheinlich demselben nicht ändernd, sondern nur verbessernd gegenübergestellt, und so kommt e«. daß das Textbuch trotz allen Geschickes seine« Bearbeiter« doch noch ossenbarc Schwäche» zeigt. Dieselben coiiceiilriren sich in der Anhäufung von Rkbensächlicheiii. da« oft deu Gang der Handlung hindert. Zum Beweise seien nur die erste» Scenen der Oper angrsuhrt. Der studentische Auszug, der verschniitzle Wirlh und seine hübsche Tochter haben mit der Handlung nichlS zn lkun und verschwinden auch spnrlo« mit dem Enke de« ersten Acte« an» dem Slück. Der Tochter de« WirtbS gegenüber ist die« weder galant, noch klug; die nied liche Sängerin zieht die Ausincrsämkeit so ans sich, daß man ihr gern weiteren Spielraum im Stücke gewähren möchte. Auch mit dem zweiten Acle rücken wir dein Kernpunkte de« Stücke«. der durch da« Auftreten von „drei PinloS", von denen jeder der echte zu sein vorgiebk, gewonnen wirk, nicht näher. Beide Acte sind nur Einleitungen zum dritten, und al« dieser endlich erscheint und mit «hm die drei PintoS, so geschieht im Hierhin wenig genug: drr erste Piuto verschwindet schnell aus Nimmerwieder sehen. und Pinto Nr. 2 führt die Braut Heu». Eine Reihe komischer Silualionen, von denen einige sich aus Kosten der Handlung sehr auSbrrilen — man denke die Scene, in welcher der Pinto durch Don Gaston und seinen Diener im Brautwerben unterrichtet wird —, dann eine Anzahl u.usi- kalischer Ruhcpuncle müssen ersetze», wa» der Handlung an Reiz abgehl. Herr von Weber, der Bearbeiter de« Texte», vermochte trotz allen ausgewendetcn G> sck cke« daran nicht« zu ändern, der ursprüngliche Entwurf sollte stehen bleiben, und so mußten die vielen Nebendinge, die sich an musikalische Entwülsr de« Meister« sestklaminern, mit IN den Kauf ge nommen werden. Trotzdem müssen die Bemühungen de« Herrn von Weber unumschränkl anerkannt und ihm da« Verdienst zugesprochen werden, da« der Vergessenheit anheim ge gebene Werk zur Kennlniß de« deutschen Publicum« gebracht zu haben. Ebenso bereitwillig darf man die intelligente musikalische Arbeit des Herrn Mahler anerkennen. Wenn ich auch nicht der Meinung beipstlchten kan», daß Meyerbeer die Oper au« Unfähigkeit liegen ließ, und auch nicht glauben mag. baß eine Reihe hervorragender Musiker die Arbeit nicht übernebinrn wollte, weil sie nicht eben so viel Kraft al» Herr Mahler in sich gesuhlt halten, so bleibt die musikalische Be- arbeilung de« Herrn Mahler doch eiue That. die allen Respekt herauSsordert. Ueberall ist e« ja nicht gelungen, da« Ganze stilvoll ganz im Geiste Weber'« zu gestalten, und namentlich könnte die Instrumentation oft viel einfacher sein. Aber der erste Act. in dem jede« einzelne Stück eine niusikalische Perle ist. bietet die vollsten Beweise, baß Herr Mahler e» verstand, sich ganz de» Jnlcnlionen de« Tondichter« zu fügen, wenn sie nur deutlich erkennbar vorgezeichnet waren. Da« wunder hübsche Vorspiel zum zweiten Acte, rin Rückblick aus den musikalischen Jnbalt de« ersten, ist wohl ganz au» Herrn Mahler'« Feder geflossen. E« ist eine der schönsten Stellen de« ganzen Werke«, und Herr Makler hat mit ihm ein glän zende« Dociiment musikalischer Befähigung in unsere Hand gelegt. Die weiteren Beziehungen der Mahler'schen Arbeit zuin Weber'schen Entwürfe wurden genügend gekennzeichnet, auch ihm, dem musikalischen Bearbeiter, gebührt sür seine eben so sorgfältige al« hochlnlelligcule Arbeit der Dank der musikalischen Welt. Mit der Ausführung hat unsere Tirrction dem Buche ihrer Wirksamkeit ein neues schöne« Blatt eingesügt. Die Dar stellung war glänzend in jeder Beziehung Frau Bau mann zeigte sich leider inbiSponirl. aber man ist ihr zn Dank ver- pfsichtet, daß sie trotz de« Unwohlsein« die Anssübrung nicht im Stiche ließ. Ihre Clarissa wird in Zukunft eine Glanz leistung sein. Fra» Bau»i aNi, zeigt sich sür so aninulhSvolle musikalisch seine Ausgabe» wie geschaffen. Frl. Artner sinket in der Laura rin Gegenstück zu ibrei» vortrefflichen Acnnchen, wäbrcnd Fr. Nothauser die Nolle der Jnez ohne Borbild schassen mußte. Mit wieviel Glück da« geschah, zeigte der sehr reiche Beisall nach der vvrgelragenen Romanze vom Kater Mansor. Vortrefflich bei Slinime und Laune waren die Ver treter der männlichen Rollen, von denen Herr» Hevmondt die bedeutung-vollste Nolle zusällt. Herr Hedmondt sang und spielte mit überlegenem Humor und startete die Partie mit so viel seine» Zügen au«, daß nian sein Vcrlraulsein mit Weber'« Eigenthümlichkeitrn überall herauSsühlle. Der Do» Piuto wurde in urkomischer Weise durch Herrn Gre nqg ver körpert; man kam au« bei» Erstaunen über die sehr ge lungene Auffassung »icht heran«. Herrn Grengg'S Pinlo dürste Urtyp»? dieser Gestalt werden. Herr Schelper fand in> Ambrosi» keine allzu dankbare Ausgabe; wa« er der Rolle adzwang, niachte seiuem Genie alle Ehre. Die Regie suhlte Herr Direktor St arge mann in eigner Person; wer wollte da an der Lorlresfiichkeit des Gebotene» zweifeln? Da-Orchester, welche« unüberlrcssiich spielte, leitete Herr Mahler mit der ihm al» Bearbeiter zukommenden Ueberlegenheit; einige kleine Unsicherheiten brachte wohl die Auslegung der Prcmiöre mit sich. Ter Ersolg de« ersten Acle« war ein stürmischer, mit den Da»stcllern wurden die Bc- ai bciler. von denen nur Herr Mahler erschien, nebst dem Dircclor viele Male gerufen. Der zweite Act sand weniger Aiiklang, nach de», drille» Acle wiederholte sich der Eisolg de« erste», man halte eine Büste von Weber ausgestellt und leitete picial- voll den Beisall aus de» ursprünglichen Schöpfer de» Werke« hin. Den, Enkel desselben wurde durch Herrn Hedmondt der wohlverdiente Lorbeer überreicht. Die Zukunft wird zeigen, ob die Oper lebenSsädig ist. Sollten sich die Hoffnungen der Weber-Freunde erfülle», dann Kälten sich die Herren Mahler und C. von Weber ein unvergängliche« Verdienst erworben. (Wir hegen sicherlich die Hoffnung, daß sich da« prächtige Werk mit seiner frischen, gesunden Melodik aus den deulschen Bühnen erhalten wird. Die Red.) M. Krause. Musik. Neve- Theater. Kt« erste Bufftltzr»», »«» veder « »ech,el«ffe«er Oper »Dt« «rrt Plates" t» »er Br«r»cit»„ «eSer-Metzler. Leipzig. 2l. Januar. Ein selten glänzende« Fest— den» nur »it »stse» Nanu» laßt fich der Charakter de» Au-värtisse stimmen über „Die drei PintoS".! k. * Herr Ludwig Harlmann aus Dresden berichtet (tele- I graphisch) über die erste Ausführung der Oper: „Tie drei DintoS" ln der „Löchsischcn LandeSzeiiung" Folgende«: „Leipzig. ^ 20. Januar 1888. Earl Maria v. Weber » hinrerlassenekomisch« Over Hot einen schwer zu beichrcibenden, ouS Rührung und rnt- ! zückendem Lumor gemischten Uahuenersolg gedobl. Daß de« großen todte» deulschen Meister» Testament solche Schütze eniholtr» würde, ^ ha« wohl Niemand geahni. Die Melodien der sieben total Weber, scheu Haaptnvnimern. welche nicht ia einem stete veretn» sind, sondern ! durch sömmiliche drei Acre sich vertheilen, sind von einer Herrlichkeit »»d einem Liebreiz, wie sie in Euryanthe und Oberon nicht größer sein können. Wat aber ia diesen Werte» und im Freischütz mir adenoeis« auftrit«, da« durchströmt diese» kostbare Werk,a vollen Zügen. E« enthüll de» feinsten Mnsikhumor, der je geschrieben worden ist, »nd > rch zn gerührte» Entzücke» hin. Wn« ist alle »rnerr Prvdncttml
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