23 die gemeinen Leute wissen sollten, daß man allein durch Christum selig würde, so würden sie gar zu ruchlos werden und sich gar keiner guten Werke befleißigen". Noch dämmerte dem Herzog ein blasser Hoffnungsschimmer. Sein zweiter Sohn, Herzog Friedrich, ward am Anfang des Jahres 1539 mit einer Prinzessin von Mansfeld vermählt — vielleicht war aus dieser Ehe Nachkommen schaft zu erwarten. Doch nur vier Wochen nach der Hochzeit verschied der Prinz, und Georg war nun ganz verein samt. Wenige Wochen dar auf schlug auch ihm sein Stündlein.Am 17-April 1539 Verschied er auf dem Schlosse zu Dres den. Auch ihm, dem Sterbenden ward der Hinweis auf Christi Gnade zum Tröste vor gehalten, und er hat sie im Glauben ergriffen. Als ihn sein Beichtiger O. Eisenberg ziemlich aufdringlich auf seinen Schutzheiligen Jakobus verwies, antwortete der Herzog nichts. Sein Leibarzt aber, Doktor Roth, ein echt evangeli scher Mann, schlang die Arme um den Sterbenden und rief: „Gnädiger Herr, Ihr habt ein Sprichwort: Geradezu macht gute Renner — darum achtet nicht, was Euch diese von verstorbenen Heiligen und andern Fürbittern sagen, sondern richtet Euer Herz geradezu auf den ge kreuzigten Christus, welcher für unsere Sünden gestorben und unser einiger Fürbitter und Seligmacher ist, so seid ihr Eurer Seligkeit desto gewisser!" Der Herzog schlug noch einmal die Augen auf und betete: „Ei, so hilf, du treuer Heiland Jesu Christe, erbarme dich über mich und mache mich selig durch dein bitter Leiden und Heinrich, Herzog von Sachse». Nach einem zeitgenössischen Slich.