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Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt Bautzen und die Gründe für ihren teilweisen Abbruch
- Titel
- Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt Bautzen und die Gründe für ihren teilweisen Abbruch
- Autor
- Wilhelm, Felix
- Verleger
- Bautzener Tageblatt
- Erscheinungsort
- Bautzen
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- 27 S.
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 882-12
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5149049333
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id514904933
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-514904933
- SLUB-Katalog (PPN)
- 514904933
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Oberlausitzer Heimatstudien ; 12
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bat, ein Fenster nach der Allee ausbrecken zu lassen, was auch genelnnlat wurde ,T. 48 Bl. 64l. Der Gedanke an eine bauliche Veränderung am Lauentorc aber wurde erst rege, als dem Rate seitens der Amtshanptmannschast die Beschwerde des Eilpost- schaffners Gottlob Zimmermann übermittelt wurde, der unter dem 24. November 1824 mitteilte, „er sei mit dem Eilvostwagen unter dem hiesigen Inneren Lauentorc an die Wölbung gestoßen und Bild 12. habe den Wagen sehr beschädigt, da das Tor, besonders das innerste, zur Durchfahrt mit der Hobe» Eilvostkutsche zu niedrig sei: das Pflaster müsse tiefer gelegt und an den Seiten Prell steine gesetzt werden". Darauf erstattete der Kämmereiverwaltcr Pustel unter dem 11. Dezember 24 (Bl. 20> an den Stadtrat fol gende» Bericht: „Gedachtes Tor enthält 4 in kurzen Abständen befindliche Spitzbogen. Der vom Markte gesehene erste Bogen ist (> Ell. 2 Zoll — 3,38 Meter hoch, von einem Schafte zum andern gemessen 5 E. 18 Z. — 3,4 Nieter breit, die Schäfte 3 E. K Zoll 1,88 Meter koch. Ziemlich gleiche Maße haben auch die andern drei Tore. Alle, außer die zum Uebermaß geladenen Wollwagen, die vor dem Tore abgeladen werden müßten, hätten bisher das Tor vassieren können. Er schlage aber vor, die Tore durch Aus brecher! der Teitenmände um 1 Elle zu verbreitern und steinerne Kegel zu setzen. Da aber das Pflaster nach der Regenrinne hänge, so müsse es wieder in wagerechte Lage gebracht werden. Zudem laufe beim Regen alles Wasser vom Hanvtmarkte, Fleisch- marktc, der Neichen- und .Kesselgasse nach der Laueugasse ab und fließe durch die vier Torbögen in der ganzen Breite fort, bis es gleich hinter dem äußeren Tore in den von der Allee kommenden Sauptkanal nach der Fischerpforte zu abfalle. I» der Winters zeit bilde sich dort so viel Eis, daß das Fortkommen der Wagen und Fußgänger erheblich erschwert werde. Das stete Anfciscn verursache erhebliche Kosten. Deshalb schlage er weiter vor, eine» übermanertcn Kanal ans der rechten Seite der Tore von der Laueugasse bis zum Hauvtkanal zu baue», durch den das Regenwasscr abflicßen könne." (Bl. 32.l Dadurch und durch das AuSmeißeln der Sviybogcntore zu Rundbögen wurde dem llebel- stande nach Möglichkeit abgclwlfen. An> 11. Avril 1827 brannte die Aeußere Lanenstraßc mit Ausnahme des Waisenhauses nieder. Der Neubau dieses Bor stadtviertels batte auch bauliche Veränderungen an der Straße zur Folge, denen die Tvrbauten hindernd im Wege standen. Da die Kämmercikasse außerstande zu sein schien, bei der neuen Be lastung durch den Stadtbrand die Kosten des Abbruches zu trage», erboten sich der Gastbofsbesitzer Winkler vom „Halben Mond" und der Hausbesitzer Schräder dem Rate gegenüber, die Rondelle des Lauen- und Wendischen Tores ans ihre Kosten gegen lleberlastung des gewonnenen Materials abzutragen, das sie znm Aufbau ihrer Häuser verwenden wollten. Sie wurden mit ihrem Gesuche an den Hilfsausscbuß gewiesen, der sich in der Bürger schaft zur Linderung der Not der Abgebrannten gebildet batte. Der Rat genehmigte in seiner Sitzung am 2(>. Avril 1827 den Abbruch der beiden äußeren Tore und des Rondells und vergab die Arbeit an den Maurermeister Sendler, der auch sofort mit der Niederlegung begann. Mit dem Bauiclnitte wurden die äußeren Wallgräben, besonders am Wendischen Tore, ausgefüllt. Nur die beiden inneren Tore unmittelbar am Lauentnrm mußten stehen gelassen werden, da sic sich in der Zwinger- und der Hauvt- mauer befanden. Im Jahre 1858 wurde das alte Stockhaus, das an die innere Stadtmauer angebaut war, nebst den beiden Stadtmauern abgebrochen, und nun mußten auch die beide» letzten Torbögen fallen, da sie ganz frei und ohne Verbindung dagestanden hätten (vergl. Bild 7). Das Wendische Tor (Vergl. Bild 4, 12, 14, glich in seiner Anlage dem Lanentvre. Das erste Svitzbvgentor besand sich in der Hauptmauer an der Westseite, das zweite in der Zwingcrmauer an der Ostseite des Wendischen Turmes, das dritte in der Qnermaner des bis über die Vorderseite der jetzigen Kaserne vorspringcnden Rondells, das vierte an der Brücke über den Stadtgraben. Eine Maner mit kleinem Tor überauerte noch den Pichzwinger der Böttcher, so daß man drei enge dunkle Höfe zu durchschreiten batte, wenn man durch das Wendische Tor in die Stadt gelangen wollte. Die Durchfahrt wurde noch dadurch sehr erschwert, daß der Weg innerhalb der Tore nach der Stadt zu ziemlich steil anstieg. In dem Torhanse des Rondells wohnte der Natsmarktmeister. Da die ans dem Rondell und den Quer mauern entlang laufenden Wehrgänae das Innere des Tores sehr verdunkelten, batte man sie schon 177» beseitigt, und 1782 war auch die steinerne Brücke über den Graben abgebrochen und der Zugang eingeebnet worden. (Lit. T. lll.s AIS vom Stadtrat Zwiesel, wie er selbst am 22. März 1834 zu den Akten (V. VII l. s. 1h Bl. 9, erklärte, der Gedanke der Errichtung eines BürgerscbulgebäudcS ernstlich wieder aus genommen und der dazu geeignetste Platz erwogen wurde, er klärte er sich iür den Abbruch des Wendischen Tores aus folgen den Gründen: „Er müsse dieses Tor wegen seiner engen Tür öffnungen, welche nicht mehr als 5 Ellen 21 Zoll — 3,2 Meter be trügen, und wegen seiner engen inneren Räumlichkeiten, welche auch schon bei leichtein Fuhrwerk dem Fußgänger fast keinen Platz Durchschnitt durch die Spitze des Wendische» Turmes. Aus Ban- und Kunstdenkmäler v. C. Gurlitt. Seite 258. Bild 13. zum Ausweichen darbieten und ihn daher fortwährend der Ge fahr aussetzen, an den langen, engen Wänden zerauetscbt z» werden, hinsichtlich der Passage als das gefährlichste erkennen. Es könne nach Abbruch die Wendische Gasse durch das Einfällen der Morgensvnne, der vor dem Tore befindliche neu gepflasterte Platz an Freundlichkeit und die ganze Stadt von dieser Seite durch ein verbessertes AuSkehen bei dein Verschwinden dieses ver alteten und nutzlos gewordenen Bauwerkes und durch die sehr erleichterte Einfahrt nur gewinnen." (V. VIII. s. 1b Bl. 9-l Keine Stimme erhob sich in der Stadt für die Erhaltung des Wen dischen Tores, niemand trauerte, als im Jahre 1834 dieses wenig schöne Bauwerk fiel.
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