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Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt Bautzen und die Gründe für ihren teilweisen Abbruch
- Titel
- Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt Bautzen und die Gründe für ihren teilweisen Abbruch
- Autor
- Wilhelm, Felix
- Verleger
- Bautzener Tageblatt
- Erscheinungsort
- Bautzen
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- 27 S.
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 882-12
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5149049333
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id514904933
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-514904933
- SLUB-Katalog (PPN)
- 514904933
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Oberlausitzer Heimatstudien ; 12
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Ter 36 Meter lange und nur 6 Meter breite Zugang zum Ziegel tore wurde nach dem Zieaelwalle bin durch eine 3,4 Meter Hobe Mauer, »ach dem Äönigswallc zu durch das 1776 erbaute Aecis- baus und das Torbüterbaus begrenzt und durch ein Gattcrtor, das in vorspringenden Torpfcilern hing, im Norden abgeschlossen. Ein Durchgang zwischen den beiden Torbänsern und eine Piorte in der gegeniiberstebenden Mauer führten zu de» Wällen hinaus. Diese Ausmaße lassen erkenne», wie schwierig der Fährverkehr am Ziegeltore war. Deshalb erhoben auch 27 Geschirrhalter der Stadt, unter denen wir bekannte Namen wie Jokuscb, Klicmand Bläsche, Nierth, Pfennigwert, Jäckel, Lehmann Ziesckang, Schräder nsw. finden, beim Rate Einspruch gegen die Erhaltung des Ziegeltures und der beiden anderen Tore, wo die Verhältnisse ähnlich lagen, indem sie betonten, das; „Fuhrleute die schwierige Durchfahrt durch die Stadt zu vermeiden suchten, was mit be deutenden Nachteilen für die Stadt und Bürgerschaft verbunden sei" und erboten sich, den Schutt unentgeltlich abznfahren, wo durch sich die Kosten des Abbruches noch vermindern würden. Sv wurde denn in der Zeit vom 23. März bis 19 Juni 1828 das Zieaeltor abgebrochen und mit dem Bauschutte üic 160 Meter ent fernte Ziegelpfütze auszufiillen besonnen. Erst 1856 wurde ihre Zuschüttung beendet und dann auf den gewonnenen Platz der Viebmarkt und die Reitbahn für die Offiziere der Garnison ver legt. Der die Ritscherscbe Hauswanö bildende Teil des Turmes blieb zunächst stehen, mußte aber auch abgetragen werden, da er sich gegen den Wallgraben hin senkte <Bl. 52l. Von der Grenz- mauec blieb nur der untere Teil in Höhe von 1 Meter neben und erhieli einen Spalierzaun. An die Stelle des Gattertores trat 1848 ein Schlagbaum. 1852 versetzte man die Torpfeiler lLit. D der Lebmannscben Bastei begann und sich bis zum Torturme und noch ein Stück darüber hinaus fortsetzte. Die 3 Schießlukcn und die schräge Verdachung über dem Tore zeigen uns, daß der Wehr- gang innerhalb der Tormaner noch vorhanden war. Da eine Treppe auf den Turm nirgends angedentct wird die Tnrmtüre aber auf den Webrgang führt, darf wohl angenommen werden, daß der Zugang zum Turme von der Lehmannschcn Bastei ans über den Webrgang ersolgtc. An die Nordseite des Tores sehen wir spitzwinklig an die Mauer, jedoch mit der Stirnseite nach dem Holzmarkte, das Accisebaus angebaut (seit 1755). Durch ei» Acußeres Reichentor nach Schreiber. Aus „Bau- und Kunstdenkmäler" von C. Gurlitt. Bild 21. 119.) Das Aecisbaus ging 1857 in Privatbesitz über, wurde 1890 von der Stadt angekauft und samt dem Torbüterhause endlich abgebrochen, um den Zugang zur Stadt völlig freizulegen. Im Ätherischen Garten zwischen Ziegeltor und Rsicbentor stand eine zwar dachlose, aber sonst baulich gut erhaltene Bastei Von der Kämmereiverwaltung war vorgescblagen worden, daß diese Bastei als „Denkmal der alten Befestigung" erhalte» werden möge lLit. D 1822 Bl. 54), doch entschied sich der Stadt rat für ihren Abbruch, der dann auch am 23. Februar 1832 er folgte lBl. 56). Eine zweite Bastei stand im Lebmannscben Garten etwa 15 Meter nördlich des Aenßeren Reichentores. Das Acnkcrc Reichentor. In den Ratsakten <Nep. V. II. 1?. 4 Bl. 70 und Lit. D Bl. 36, 1826) finden wir Aufriß- und Grundrißzeichnungen des Aenßeren Reichentores eingebettet, die, bisher nnoerösfentlicht, es ermöglichen, uns das ietzt abgetragene Befestigungswcrl vor- znstellen. Nähern wir uns vom Holzmarkt her, so sehen wir dort, wo ietzt das Hauboldsche Fleischereigrnndstück an der Stelle des ehe mals Psnkschen Hauses stellt, eine Mauer auer über die Straße gezogen, in der sich ein 3,96 Meter Hobes und 3,53 Meter breites, in Granit gewölbtes Svitzbogentor befindet, das mittels eichener Torflügel geschlossen werden kann. Die Mauer selbst bildet die Fortsetzung der Vorstadtmauer, bat aber an dieser Stelle eine Höbe von 7,4 Metern und eine Stärke von 3,7 Metern lBl. 51). Das Rumpelgäßchen kV. II. F. ä. 9 I Bl. 8), das, wie wir be reits wissen, an der Vorstadtmaner entlang läuft, trennt sie von dem Psykschen Hause. Unweit des Tores nach dem Lauenwallc zu wird der viereckige Torturm sichtbar. Er ist aus rohen Bruch steinen in einer Höbe von ungefähr 13 Metern, einer Breite von 7,35 Metern und einer Tiefe von 6 Metern errichtet, jetzt dach los, doch trug er nach dem Scbreiberschen Stadtplane früher ein spitzes Ziegeldach. Er macht einen ruinenbaftcn Eindruck, ebenso wie die zur Linken sichtbare, unfern des Tores im Lebmannschen Garten stehende Bastei. Mit Ziegeln gemauerte Tragbögen in Torböhe deuten auf einen Wehrgang bin, der wahrscheinlich bei Pförtchen in der Mauer konnte der Einnehmer zu seinem nach dem Wallgraben abfallenden Gärtchen gelangen. Durchschreiten wir den 3,7 Meter tiesen Torbogen, so kommen wir auf den von 7 Meter hoben Mauern eingescblossene» Z» fabrtsweg, an den links die Torbüterwobnung, rechts das Wacht Haus angebaut sind, und die weiterhin nach Osten zu in zwei Rondells endigen iLit. D 120), die, in den Wallgraben gebaut, die Pfeiler eines Torbogens tragen, der durch ein starkes Gattertor geschlossen werben kann tvergl. Schreiberschen Pean), vor dem sich noch ein Scblagbanm befindet. In dem Teile der Durchfahrt zwischen dem eigentlichen Tore und den Treppenaufgängen zu den Wällen zeigen die Mauern beidseitig merkwürdige Brechungen und Ricktungsänderungcn, wodurch der Fährverkehr aufs äußerste eingeengt und erschwert wurde. Die fortwährenden Klagen über die Behinderung des Ver kehrs verdichteten sich endlich in den Eingaben des Kämmerei verwalters Postel an den Rat auf Bl. 31 und 65. Er schreibt, das Aeubere Reichentor sei unter allen Toren am meisten beengt und habe doch den meisten Verkehr, besonders an Wochen-, Jahr-, Wollmarktstagen und zu Meßzeiten )D 37). Durch Anhalten der Bild 23. Karren, Fracht- und sonstigen Wagen beim Visitieren an der Einnahme und Erledigung des Stadtzolles werde der Verkehr ge bindert. Der Uebelstand, daß die Torbögen zu niedrig seien, zeige sich dann deutlich, wenn die mit 6 bis 8 Pferden bespannten Woll- und anderen Fracbtwagen dieses Tor passieren wollten und mehrere Stunden darin stecken blieben. Auch an den durch die hoben Seitenmauern, die über den Wallgraben führten, beengten Stellen blieben die Frachtwagen ost hängen. Am 15 Oktober 1825 habe ein von Löban kommender, mit Wolle beladener Wagen erst nach dreistündigem, vergeblichem Arbeiten, wobei man sogar das Straßcnpflaster aufgerissen und 12 Pferde .vorgelegt habe 22
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