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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-03
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1888
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>berg t, t Bähm. Lohn, schlichter Schaden MchneN ühl>g t, edeqeselle ) Donath Reuschel , Stein- dler's i» Gottlied DM Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^lr «Z. Sonnabend den 3. März l888. 82. Jahrgang, >rs»er „ , Horb, öottsried >. Herr Rößler, ,« I.Cl. tzriednch mmeline rgdolena rr Karl Lemnltz. Tochter rlich in , Ober- Rr. IS Eise». : Hugo hemnitz. losser in in Gers- iegegeld- Seuchold ster geb. chreiner, Friedrich crrn H. Herr» lamillo. awärter > H-nze, >. Art. Frau i verw. r verw. oeS »sk. tglieder reSdner »«. Herren täglich. geszeil. v-V.S- -ü Uhr, 1t. ». m. o. 2 btl «affer. lldt. >e» V. »tthr. hlrabl. - ?lus. Slavt !e. tsdea Pu». denk- hslags jüglich »deren »gende beraus Pier- Preis- präch- stlicher ähnien t und dt, ein rg des cksteia, anjen- lurch- !e»ler, ' von oreske Hoch. - Wir »ssätze ftinne- tiviera »« her in Aktion Au«- ch'sche» lndlrr« Der Sraud unserer Lutherkirche. * Leipzig, 2. März. Al» am 4. April I88K der sch.nurke Bau unserer Lulhertircke im Beisein der Bertreter der geistlichen und weltlichen Behörden und einer außer »rdentiich zahlreichen andücbtigen Menschenmenge in seier- lieber Weise gemeibt und senier Bestimmung übergeben Wurde, da ahnte wohl Niemand, daß an diesem herrlichen, zum Andenken anLuthrr'S Werk in unserer Stabt gewidmeten GclteShauS sich sobald der Spruch erfüllen werde: „die Elemente hassen das Gebild au» Menschenhand". Noch sind nicht zwei Jahre verflossen und schon hat de« FenerS Macht die Littherkirche in recht trauriger und verhüngnißvoller Weise heimgesucht. Wenn e» auch nicht wahr ist. waS zuerst in einem Bericht, den wir de» Pvstexemplaren unseres Blattes in der letzten Nummer einverlerbt haben, gesagt worben ist, daß die Lutherkirche total zerstört, daß sie nur »och eine Ruine sei. eine Angabe, die wohl der Bestürzung im ersten Augenblick entsprungen ist. so hat die Kirche koch du>ch den gestrigen Brand, namentlich in ihrer inneren Ein richtung, i» solchem Maße gelitten, daß sie für längere Zeit gottesdicnstlichen Handlungen entzogen sein dürfte und vor aussichtlich in diesem Jabre nicht wieder dazu zu verwenden sei» wird. Wir waren in der Lage, in die Stabtauslage der letzten Nummer »och einen ausführlicheren Bericht über den B»a»d auszunehmen, der. wie wir heute von mehreren Seiten bestätigt erhielten, den richtigen Tbalbestand in der Hauptsachse getroffen hat und den wir zur Orientirung für unsere aus wärtige,, Leser hier noch einmal zum Abdruck bringen, da sie durch den ersten Bericht kein ganz richtiges Bild von der Katastrophe empfangen haben. Ter Bericht lautet: * Leipzig. I. März, ll Uhr AliendS. Die He>z»na der Küche» ist entschiede» in, Jnieresse der sie besuchenden Menschheit tlu groß r Fo-Iichritt, daß sie aber auch mit Gefahren verknüpft ist. das beweist die seit etwa 8 Uhr Abends brennende hiesige Lulhertirche. Es ist zwar in diesem Augenblick noch nicht niög lick, init vollständiger Sicherheit uno mit alle» Einzelheiten anzugebcn gus welche Weise der Brand rnistande» ist, aber man wird kaum «tue» Zweisel hege» können, dab die Hetzungsanlage der Kirche die Schuld an der beklage,,swerlhe» Kalanropde trägi. Die Anlage hat sich, so viel steht fest, heute in vollem Betriebe bcsunden, da für den Bußtag die Kirche vollständig durchwärmt sein sollte. Wie es heißt, hat kurz »ach 7 Uhr der Fcnermaun, welcher die Heizung-, onlage zu besorge» hatte, brandigen Geruch wahrgenoinmeu, und als er kurze Zeit daraus wieder dadin gekommen, Stühle im Innern der Kirche brennen sehe», vergeblich war sein Bemühe», durch einige schleunigst heit »geholte Eimer Wasser das Feuer ausziilöschen. Nunmehr wurde sosorl die Feuerwehr angerusen und sie eilte auch Mit ihrer bekannten außerordentlichen Schnelligkeit herbei, aber das Feuer halte sich im Innern der Kirche bereits jo rapid verbreitet, daß, all die Feuerwehr »nt den Dampsipritze» erschien, sie schon einen gewaltigen Brandherd vorfand. Am meisten wüthele z» diestr Zeit dal Feuer in der Nähe des große» Glockcathurmes, und hieraus richtete die Feuerwehr, der durch die große Källe cuorm- Schwierig, keilen bereitet wurden, ihre ganze Kraft. Es konnte nicht verhindert werde», daß der innere Dachstubl und der kleine Thurm sich ent zürdeten, welcher kurz nach 9 Uhr zusamm-ustürzle und eine» ge Wollige» Jeuersprül,regen um sich verbreitete. Die Dampftprttzen euliandte» mit dreifache» Schlauchen gewaltige Wassermassen in den Brand, Mid man holte die Äeuugthuung. daß nach etwa IV« Stund- »ugestreugtcr Arbeit, die »nt unsäglichen Schwierigkeiten vrrtuüpit wir, weil das Wasser an den Kleidern, Schläuchen und aus den Treppen der Kirche fror, daß da» Feuer i» der Hauptsache bewältigt war. Soweit sich heute Abend erkennen liest, ist mit Ausnahme deS kingestürzlen ThurmcS da« Mauerwe-.k der Kirche iutact geblieben, Wobei vorausgejetzt werden muß. daß dasselb nicht elwa durch das eingedrungene Wasser Schaden erlitten I>at. Da« imposante und schöne Kreuzgewölbe im Innern der Kirche hat dem Brand widerstanden. Die innere Einrichtung der Kirche hat natürlich bedeutenden Schaden erlitten, die Orgel ist zerstört, dagegen sind der Altar und die Kanzel erhallen und wahrscheinlich nur durch das- Wasser cuvaS beschädigt. Der große Slockenlhurm hat auch nur in seinem unter» Theil Schaden ge litten, In seinem oberen Thcil gar nicht, wie die Schlaguhr bekundete die, als wir '/.ll Uhr die Brandstätte verstehen, hell vai» Thuime schl. g, als ob sich das Unglück gar nicht ereignet hätte. E n Theil de. Kirchenstühlc ist verbrannt, em Tbeil erkalte». Die Feuerwehr, welche vor eine sehr schwierige Ausgabe gesi.ll: war, l.xtt ibre Pflicht in vollstem Maße crsüllt, denn cS will sichet Etwas hkisten, bei 7 Grad unter Rull eine Kirche, tue sie in so brrnnkiidem Zustande Vorsand, i» dem Moste noch zu erhalten, wie es geschehen ist. Der Brand Halle eine iin. eheure Me, sch »menge an der Brandstelle ver- sammelt, die Polizei sperrte sie aber in weitem Bogen ab »nd eS War das auch unbedingt nolhwcndig, da die Feuerwehr grobe» Raum zu ihrer Enitlnekeluiig nölhig hatte. Die brennende Kirche bot im Dunkel des Wmlerabcndl einen schamigimposanlen Anblick, und wehmülhige Beirachiungcu über die B rgäuglichkcit des Schönen au der Erde knüpfte sich an daS feurige Schauspiel. Hosseu wir, da nufere Lulhe>kirche bald wieder in den Stand gesetz, sein wird, die Gottesfürchtige» an ihre geweihte Stätte zu rusc». Wir sind »u» heute im Stande, die vorstehenden Mil theiluiigen durch Folgendes ergänze» zu können. Es ist kein Zweifel mehr darüber, daß der Brand durch die Central luflheizung der Kirche entstanden ist, ein Fall, der nicht ver einzelt versteht und auf den die Herren Architekten und In oenieure ein sehr ernstes Augenmerk werden richlen müsse:. Die Eentrallusthettung ist so beschaffen, daß in einem Kelle» raum ein groß-r Heizofen sich befindet, in welchem die Lusl erhitzt wirk, die dann durch Leilungscanäle, welche durch eiserne Gitlcrplailen abgcdeckl sind, in die Kirche geleitet Wird. Es liegt nun die Bermuthung sehr nah-, daß diese «intretende sehr heiße Lust die „eben dem Hauptcanal bohl gelagerte» hölzernen Dielensußböden durch irgend tvelche Zufälligkeit, z. B. durch einen Funken, zur Entzündung ge bracht und daß da» Feuer hierauf die darüber flehenden Kircheubänke mit ersaßt hat. Die Flammen haben sich als dann der in unmittelbarer Nähe befindlichen Orgelempore niitgetheilt. Die Ueberlragung war eine sehr leickte, weil die hölzeine,> Säulen, durch welche die Empore getragen wird, ein nicht minder gute» Material zur Fortpflanzung de» Feuer» darbotcn und ans ver Empore selbst ganz besonders da- trockene Holz de- Orgelbaues den Stoss zu rapider Ver breitung des BrandeS bildete. Diese war eine so gewaltige, daß rar Feuer sich durch den in der Kirche beim Eingreisen der Feuerwehr entstandenen Lastzug sich im Nu zu den weiteren Emporen hinanpflanzte. Der große Thurm, welcher an die Orgelempore angrenzt, wurde ebenfalls vom Feuer er saßt und sein innerer Ausbau bis zur Thurmubr stark be schädigt. Schließlich zuckle daS Feuer b>S zur Führung des Lterncngewölbc» hinaus und auch der sogenannle Dachreiter ging in Flammen auf, woraus der darnnler angebrachte mächtige Kronleuchter l-erabstürzte. Der bauliche Zustand der Lutherkirche, wie er sich heute Morgen nach den, Brande darstelllc, ist folgender: DaS große Kirchengewölbe hat den, Feuer selbst guten Wider stand geleistet, aber durch das masscnbajl aus und in dasselbe geschleuderte Wasser ist eS setbstverständlich nicht unberührt geblieben, waS namentlich an dem herab- gesallcnen Putz zu ersehe» ist. Ausgeschlossen ist nack dem Unheil der Sachverständigen, daß das Gewölbe so gelitten hat, daß es erneuert werken muß. Auch die Außcliniauern der Kirche sind iutact geblieben und wird daS Mauerwerk bei Wiederherstellung der Kirche benützt werden können. Der Dachreiter muß neu ausg.fttzl werde», desgleichen der kleinere Thurm und der große Glockcnthurm bedarf der Erneuerung seines inneren Ausbaues bis zur Höbe der Thurmuhr. Die innere Einnchlnng der Kirche ist zum größte» Theil zerstört, auch daS Holzwerk der Emporen ist angegangen »nd kann in seinem jetzigen Zustande kaum verbleibe». Der Altar und die Kanzel sind zwar erhalten geblieben sie haben aber durch Wasser und Rauch in ihrer äußeren Erscheinung gelitten. Der Brand wurde Puiict 8 Uhr AbendS von der Polizei station in der Alepanderstraße mit „Großseucr Lutherkirche" im Feuerwehrdepoi telegraphisch gemeldet und sofort rückten alle verfügbaren Maunschaslcn mit den Löschzügen, in denen sich die Danipfspntzeii befanden, unter Eomniando deS Herrn Branbdireclor Band au. in Stellvertretung deS aus zwei Tage nach Dresden beurlaublen Branddircclors Herrn Döring, »ach der Braiitstätlc ab. Wir haben schon oben milgelbcilt, tvelche großen Schwierigkeiten sich der Fcueewehr bei Erfüllung ihrer Ausgabe in den Weg stellten, einmal dadurch, daß der Brand sich bereits zu großer Ausdehnung und Kraft entwickelt halte, »nd zweitens durch die herrschende strenge Kälte. Wir haben aber auch auö dem Munke deS PublicumS, daS in dichten Masten den Brantplatz umstand und mit Trauer und Wehmut h die Entwickelung der zerstörenden Katastrophe verfolgte, vielfach noch einen ankeren Umstand berühren Horen, der aus eine dritte Schwierigkeit hindeulct, welche die Feuerwehr bei Be wältigung deS BrandeS Vorsand und bei deren Nichlvor- haudensein vielleicht e» möglich gewesen sein würde, Ver wetteren Verbreitung deS FouerS schon früher Einholt zu thun. Die Feuerwehr hatte nämlich, al- sie am Brandplatze eintras, keine große und brauchbare mechanische Leiter, vou der sie an« die Wasserstrahlen der Dampfspritzer in viel wirksamerer Weise in de» eigentlichen Brandherd der Orgelempore hätte schleudern können; daS mttgesührlc Ma terial reichte nach vielfacher Beobachtung aber nichl aus, um den Löschmannschaften eine solche Position zu gebe», daß sie so, als cö nölhig war, an den Brandherd heran gelangen konnten. ES Verging geraume Zril, ehe die alle mechanische Leiter, welche wegen ihrer unzweckmäßige» Bcschafscuhcil eigentlich gar nicht mehr in Betrieb ist, von der Brandstelle aus durch abgesanvtc Pferde aus dem städtische» Lagerhos wo sie im Freien unter einem p>ov:sorischen Holzvach stand, daS vor der Entfernung der Leiter erst beseitigt werden mußte, herbcigeschafst wurde und darüber war eine kostbare Zeit verloren gegangen. Es läßt sich begreifen, mit welcher Ungeduld Diejenigen, welche die drennende.Kirche umstanden, aus VaS Einlrefse» der Leiter warlelen. nach deren Jiigcbranch nähme die Löscharbeit auch sichtlich mit größerem Ersolg von Statten ging. Wie wir i» Erfahrung gcdeachr haben, hat der Rath seit Jahr und Tag im städtische» HauShallplan die Siiminen für Anschaffung euer brauchbaren großen mechanischen Feuerwehrleiter ang-setzt, aber der Löschanöschuß der Stadt verordneten Halle gegen den bctresscnde» Antrag verschiedene Bedenken unk, wie wir weiter vernehmen, ist vor kurzer Zeit seit dem Brande in der Gaöanstalk, die Leiter bei rer be kannten Firma MagiruS in Ulm bestellt worden und sie wird demnächtt abgelicfert werden. Wenn in Zukunst also unsere Feuerwehr gleich von Anfang an niil dieser großen mechanischen Letter am Brandori eintrefsen wird, dann ist ihr auch die Möglichkeit gegeben, de» Brandherd in »»günstigen Fälle», wie derjenige beim Brand der Lutherkirche, wirksam zu Leibe zu gehen iind d e Tampsipntze» werden erst daun ihre volle WirknngSkrask entwickeln könne». Ein Glück ist eü bei allem Unglück zu nennen, daß bei dem Brand Niemand zu Schaden gekommen ist. Dankbar anzuerkennen ist die rubige und würdige Haltung der vielen Tausend«, die den Schauplatz der Katastrophe umstände» uuv völlig den Ermahnungen der Polizeiorgane Folg: leisteten. Wir lassen im Anschluß hieran noch folgende Mittheilmigen solgen: Die Lulheikirche ist erbaut von den am 15. Januar begründeten Kirchenbauverel» zu Leipzig und zwar nach den Planen deS Herrn Architekt JuliuS Zeißig hier. Am ll. No vember 1883. zur -tüvjähngc» Jubeiseier deS TaustageS Oo. Marli» Luther'», wurde der Gruubstcin gelegt und die eierliche Einweihung erfolgte, wie schon oben bemerkl. am 4. April 1886. Die Kirche hat im Schiss 670. aus den Emporen 230 Sitzplätze, die Gesammlzahl, tvelche die Küche aflen kann, läßt sich aus 1400—1500 veranschlagen. Die Gosainmkkoste» deS KirchenbaueS stellte» sich rund aus 225 000 .<e Die Mittel hierzu sind dem Kirchenbauvcrein durchweg durch freiwillige Zuwendungen zugeflossen. Reichstag. (Tpecialberichi de» „Leipziger Tageblatt«»".) bl. Sitzung vom 3. März, I Uhr. Die zweite Beratkung des Gesetze» betr. die unter Ausschluß der Oesjentlichkeit stattfindendea Gerichtsverhandlungen mied bei ß. 175 ausgenommen. 8. 175 benimmt, daß die Verhandlungen über die Ausschließung der Oesfe: tlichkeit in uichtöff.nilicher Sitzung stattsindel, wenn eia Bclheiligier es verlangt oder das Geeicht eS für angemessen hält. In Absatz 2 wird scstgeietzt. daß, ialls die Oefienilichkeit wegen Gesährdnng der Siaalssichcrhctt ausgeschlossen ist, daS Gericht den anwesenden Personen die Geheimhaltung von Thatsachen, die durch die Berkandlung, durch die Anklageschrift oder duich andere amt liche Schrisistücke de- Processes zu ihrer Kennlniß gelangen, zur Pflicht mache». A» Stelle dieses Abs. 2 beaniragt Abg. Munckel, einen neue» Paragraphen in daS Slrasgeietzbuch einzusttgen, wonach wir aus Gerichtsverhandlungen, sür die wegen Geiahrdling der Staatssicherheit die Oessenttichlett au-a> schlossen ivar, andere» Personen Miitheiluiige» maeki oder vcröfsenllich!, die geeignet sind, die Staatssicherheit zu gesührdeu, mit 1000 Geld strafe oder mit Hast oder Gefängniß bis zu sechs Monaten be strost wird. Die Debatte wird gleichzeitig auch über Art. 11 (Strafbe stimmungen) und Art. III (Verbot der Veröffent lichung durch die Presse) eröffnet. Abg Rintelcn (Centr.) erklärt sich gegen den 8- 175 der Conimissionsvorlage, sowie gegen de» Antrag des Abg. Mniickel, der gar keine Verbesserung der Cominissionsbeschiiisse bedeute. Der Paragraph qicbl die Möglichkeit, sür alle politischen Processe die Oeffenilichkeil aiiszuschlirßen; Sie machen die Oesseittlichkeil dadurch todt und verstopfen das sür politische Processe wichtigste Sicherheit»- Ventil, die Oeffenilichkeil. Die harmlosesten Miltheilungen auS iolchcn Processen würden nach diesem Paragraphen best ast werden töuuen. Abg. Günther (naliouall.): Der Zweck der Vorlage ist die Staatssicherheit und dieser Frage gegenüber müssen kleinliche juristische Bedenken zmückiretc«. Besinn! werden soll »ach diesem Paragraph die dolose MNtlieilung von Thalsachcn aus Processen, die der Sicher heit des Staates gefährlich iein könne». Diesen Zweck aber erreicht man besser durch den Antrag der Commission, als durch den deS Abg. Muukel. Die bisherige» Er- sahrul'geu bürge» dasür, daß eine mißbräuchliche Anwendung der Bestimmungen diese- Paragraphen nichl zu bciürchte» ist. Geh Legattonsiath Kahser begründet die Vorlage und ihre Cinzelbeftimninngen mir dem Hinweise aus die sich erschreckend ver mehrenden Laiid.'sverrath-proc>sse. Abg. G-öbcr hat sich gestern gegen die Vorlage ausgesprochen; in der Comniission hat er aber s löst zugestaudc», baß eine Gesahe darin liege, wenn die die Staat-sicherheit gefährdenden Thalsachcn, wegen der ein Angeklagter verurlheilt wird, nu» in den Urlbeilsgründen öffentlich bekannt werde» müsst n und ost dadurch erst dem Auslände zur Kennlniß gebracht werde». Ich freue mich, coustatircn zu können, daß der Antrag Munkel durchaus aus dem Boden der Vorlage steht — der Unterschied lst fast nur eia formaler. Der Antrag Munkel birgt aber schon sür die harnilolcsteu Mitthe'lungen die Gefahr der Bestraiung. Jusosern halte ich die Vorlage sür bester als den Slntrag Munkel. Ich möchte Sie bitten, den Regierungen nicht Motive uiiterznlcge», die den Intentionen derselben ganz fern liegen. Wie die Verhältnisse jetzt liegen, habe» wir jüngst aus einen Proceß wegen schweren Landes- vcrrathS vcrzichie» müssen, weil wir u»S saglcn, daS Bckauntwerden der Thalsachcn dieses Protestes wäre ichlimmer als wenn man den Verbrecher frei läßt. Das ist doch aber ein Zustand, der dringend Abhilfe heischt. (Beifall rcchiS.) Abg. Munckel: Ich habe meinen Antrag eingebracht, der Noth gehorchend, nicht dem eigne» Trieb. Ich halte meinen Antrag für daS kleinere Nebel, aber noch immer sür ein Ucbel. Der Herr Vor redner hat Recht, wenn er die Vorlage vertheidigt mil dem Hinweis aus die Landes- und Hochv-rralhsprocesle, aber deraul beschränkt sich doch die Vorlage nichl, sie w-ll den Schw-igebeschl ermöglichen für alle Processe. Die Forderung deS SchwcigebeschIS schafft ein ganz neues Prineip sür unsere Rechwpflege, etwas ganz Exoibilanles — und da muß ich doch sage», meia Antrag, odfchon nicht schön, ist doch noch schöner al- diese Vorlage. Der Schwrigebefehl trifft die „anwesenden" Personen, er läßt aber all die zahlreichen Personen frei, die außerhalb der Verhandlung die Einzelheiten der Anklage re. kenne» gelernt haben. Der Richler wird die Dinge, über die geschw egen werden soll, generell ansehcn: man wird nach vielem Paragraphen nicht bestraft, wen» man sein Bateiland darel, Mitiheilung ron Einzelheiten verräih, sondern wenn man d i» Schweigegebot deS RichtceS nicht buchstäblich gefolgt ist Und all diese Härte« sollen beschlossen werde», trotzdem der Schweige, beseht nichts uützt Die Annahme meine« Aolrage« »lebt u»S di« Möglichkeit, im Rahmen der bi-heriae» Gesetzgebung zu bleibe«, w r erreichen wa» wir wollen, und bestrafen nur, was strafba. ist. (Bestall.) Geh. Reg..Rail> v. Lenthe bestreitet, daß tz. I7L dle vom Vor redner geräg!-» Mangel enlhält, jedenfalls aber teilen diese Mängel wett culichicdencr im Anträge Munckel auf. Der gerichtliche Schweigebcsedl sühre sicherer znm Ziel, al» der vom Abg. Mniick.l beantragte Weg. Abg. Rintelen (Lentr.) beantragt, im Antrag hinter Worte „Staatssicherheit" zu setzen „dem AuSlande gegenüber". - Nachdem sich Abg. Klemm (cons.) gegen die Abänderung - gesprochen, wird die Dlscufsiou geschloffen. Der Antrag Rintelen wird abgelehat, Absatz 1 des 8 175 nge nomine». Unter Ablehnung deS Antrags Munckel wird Absatz 2 de- 8. 1^ in namentlicher Abstimmung mil 159 g gen 126 Slimm.i. -.re gen ouime«, ebenso A,t II. und III. 8. 176 bestimmt, daß zu nicht öffentlichen Berhandlungcn er Zutritt einzelner Periorie» vom Gerichte gestattet werden kann. Einer Anbörung der Betheiligte» bedarf es nicht. Die Ausschlie ßung der Oeffenüichkeit siebt der Anwesenheit der die Dienstaussicht ührenden Beamten der Justizverwalluag bei de» Berhaudlunge» vor dem erkenn-»den G richtc Nicht entgegen. Damit wird die TiScuision des 8 Ist-' verbuudcn. welcher be- iimmt, daß bei der Beralhnng und Abstimmung außer den berufe- neu Richtern nur die bei demselben Gerichte zu ihrer juristischen Ausbildung beschäftigten Personen zugegen sein dürft», soweit der Vorsitzende ihre Anwesenheit gestaltet. Dw Avgg. Träger »nd Gröber beantrage» folgenden Zusatz: „Der Angeklagte kann verlangen, daß der Zut.ttl drei Per- soncn seines Vertrauens gestattet werde." Ein Telegramm über den Schluß der Sitzung laulet: Antrug Träger wird abgelebt», der Rest der Vorlage angenonimeu. Sonnabend: So»nlagsruhe, Identitätsnachweis. Literatur. Stur Studie über Gorthes „Iphigenie uns Tauris". Von Wilhelm Bittmauu. Hamburg. I. F. Richter 1888. - AuS Goethe'« „Wilhelm Meister" erkennen wir »ishrsach die große Wirkung, welche das Studium Shakespeare'- ans Goethe ansüble. Be onderS deutlich geht das aus Dem hervor, was tt» eisten Capitel deS dritten Buches der „Lehrjahie' Wilhelm zu Jarno gewendet über die Shakespeare'schen Stücke sagt. Ebenso erfahren wir aber auch aus „Wilhelm Meister", daß sich Goethe'« Interesse für Shakespeare vornehmlich aus dessen „Hamlet" vereinigte. Begleite! man Wilhelm Meister aus seinem Wege zur Erforschung von HamIet'S Charakter, dann kan» es leicht geschehen, daß man schließ lieh fragt: Welche- Schicksal wäre dem dänischen Prinzen dann be sch-eben gewesen, wenn „der Mutier heil'gc Gegenwart" daS G-sühl der Rache i» seiner Brust nicht zurückgedrängt, wenn er nicht „Dolche" gesprochen, sondern solche vielmehr gebiaucht hätte? Dasjenige nun, vor dem Hamlet immer wieder zurückschreckt. Orcst, der Mutter. Mörder, hat es vollbracht. Er hatte dem ewigen Sittengesetz ent gegen die Schandthal schändlich geiücht und sich daher den Loh» mil seiner Tbat auch hinweg,enoi»ine». Dieser Hinweis aus die sich so ergebende ideelle Verbindung Orest's mit Hamlet möge auch zugleich ein Hinweis darauf sein, in welcher A chtung Bilti» in» seine inter essante» „Iphigenie-Studieu" durchführt und die Stellung oller ein- zeluen Pettone» de« Dramas, sowie zuletzt deS Dichters selbst jnm Sitten zesetze klarlegt. 5V. Hl O * Die l^»k»;bote». Zeitschrift sür Politik, Litcramr und Kunst. (47. Jahrgang. Verlag von Fr. Wtlh. Grunow in Leipzig) cntlstilt in Nr. 10: Die Socialdemokratie und die Schweiz. — Die Na> tionalliberalen und die Deutschsreisinnigen. — Die Arbeiterau-sstäiide in dem Steinkohlenbecken Peuniylvanieus von E. Schläge,. — Der wahrhafte Friede. Allerlei Kriegsphi-oiophie. — Im Mondich--,» mit Goethe. — David BeronSki. Bo» H. v. Schreiber-Hofen. (Schluß.) — Literatur. A Kirchhofs. Unser Wisse» von de, Erde. 2. Band, 1. Theil, 1. Hälfte. — K. Hager, D,c Marshall-Juselu. Nach Schluß der Redaktion eingegangen. * Berlin, 2. Marz. Der „Ncich'anzeiger" ve>össenlli-bt folgendes Bulletin: San Nemo, 2. März, VvrmtttagS ll Uhr 45 MiN. Nach guter Nacht ist auch heute dal Befinde» des Kronprinzen bester. Die Stimmung ist gehoben. Der Appetit hat in de» letzte» Tagen z»genommen. Der Husten und Auswurs ist wie bisher. * Berlin. 2 März. Den „Politischen Nachrichten" zu- solge wird sich der sür strategische Bahnen im Ollen DenlschlandS, namentlich sür Legung zweiter Gleise vom Reichslage zu verlangende Betrag aus 13 bis 19 Millionen Mark belausen, wahrscheinlich werte auch dem pr-uß schon Landtage eine ähnliche Vorlage zugebcn; der B-lrag letzterer werde jedoch erheblich niedriger sei», da daS Reich in tiefem Falle theilweisc die ganzen Kosten, theilwcise bi» zu 60 Pro- cent Koste» zu tragen habe. * Hamburg. 2. März. Der Aussichtürath und Vorstand der Hamburg-Amerikanischen Packclsahrt Aclien- GesclIschast hat beschlossen, tcr Generalversammlung eine Dividende von 6 Procenl vorzuschlage». * Wien, 2. März. Die RokhschildgrnpPe über nahm heute vom Filianzminisftr DnnajewSki 12 Millionen noch unbcgcbeiier TilgungSrenle pro 1887 unv sieben bis acht Millionen Märzrcnle als Rest vom vorigen Jahre »och u,:- begcbenen RüstungScrebileS. Bera'Iworllr-Hcr Nckactcur Heinrich Uhse in Leipzig, gllr teu mu,italischen Prosesjor Ur. Oscar Paul io Leipzig. WksmrtlMaMches. Me für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten au den verantwortlichen Redacteur desselbe, E. G. La», lu Leipzig. Die Eiscilbaliliprojecte klnde«ait - Markranstädt. Vcucha - Nerckian - Tredse« und <!trimiua-La»sink-Vo»>ia-Grottrsch-Pega». * In Bclreff des Esenbahn-Pioject-S Lindenau-Morkran« ftädt ist l» dem Berich! der Finanzdepulaiion der Zweiten Kammer Avlaende« gesagt: Pi- Gewerkschaft Grube Mansfeld hat an die königliche Tiactts- rrglerung die Bitte gerichtet: ES wollen die Königlichen Hohen Ministerien der Finanzen Und deS Inner» unter Einholung der Znstimmiing der jetzl Versammelten Stände gnädigst veranlass », daß der Bau einer normalspurigen Secundaireijeubabn mit Locomolwbclrieb von Li> denan noch Maikronstädi aus Staatskosten unter Zugrunde- ftgunq der dem Hohen Ministerium mit überreichten Pläne unternommen werde, «ib »e»d«t sich nunmehr an die Ständeversanimkiing mit dem Er- Idcheu: zu dem erbetenen Bau der Verbindungsbahn Lindcna». Markranstädt auf Staatskosten die ständische Zustimmung aus sprechen zu wollen. 3» den ihrem Gesuch beigegebeoen Drucksachen begründen sie daffetbe wte folgt: 8» Jahre 1878 bätten sie sich bereits durch eine Petition bei he» Miutsterien om E bonnng einer Sccandairbabn aus Staatl- h»ste» da» Plagwitz resp. Zschocher nach Ma-kransiädt mit Halte- stelle «» de» Grube Mansfeld bemüht, sie seien ober damals be- schiebe» »ozchn,, daß die Siaalsregienenq zur Zeit «inen Staatsbou licht l» kkilsicht nehmen könne. Die seitdem ersolgtea gewaltigen De»st»heruaae, tu den Ortschaften Plaqw tz. Linden»» und Markroa- sttbt, spertcll der Petition,reiben Grude, vornehmlich ober die durch de« >»» her vr. Heinc'lchea Gülerbahne» und deren Ueber-ahme P»« be» Ptoat^geschaffene Situation laste die Erneuern»- der Bitte ^>e Kosten her 8 Kilometer langen Bahn verm-lnen die Gesuch- sieller aus 32l selB .Al veranschlagen zu können, welch,m Aufwand geg-nüber sehr befriedigende Frachtmengcn ln Aiissicktt gestellt werde». Die Deputat en verkannte zwar nievi die Bedeutung, welche die Leibindung sür den überaus lebhaften Verkehr und die sich rasch dort entwickelnde Industrie haben könne, und auch die königliche Siaalsregierunq erklärte ihre Geneigtheit, über die einschlagenden V.-rliältii'ff- Erörterungen anstelle« zu lassen; jedoch glaubten die H',r,-n Eoulinissa,« schon jetzt daraus ausmeiklom i»ach-n z» sollen, daß die Angaben hinsichtlich der Kosten als zu niedrig bemessen er- schienen, weil sich nicht unbedeutende Anlagen in Markranstädt »öthlg machen würden. Eine Erhöhung der Summe, welche die Anlage beanspruchen dürfte, selbst ougenommeu war die Deputation doch einstimmig der Meinung, ei bandle sich hier ui» ein volksnnrthschaftüch wohl be gründete« Gesuch sie spaltete sich aber hinsichtlich ihres Volum- in eine Majorität und Minorität, deren erste eine Abgabe zur Er wägung, deren letzt-re eine solche zur Kenntnlßnahme aogez-igt erachtet. Die Majorität (die Abgeordneten Kökrr«, von Potenz. Bramsch, Heger, Werner) ist der Meinung, die Wichtigkeit de« Projekte« sei so groß, daß unter Umständen, wenn eS nicht angänglich ersche ne, den Bon einer Bollbahn baldigst varzunehmen, wenigsten- der Bau «tner Kohlenbahn geradezu zwingend erscheine, während die Minorität (die Abgeordneten May. Gelbke, Kreßner und der Berichterstatter) der Anschauung der Majorität nicht belznft,inmen vermag, well eine Veschloßsaffung zur Erwägung nur Platz greisen möchte bel Pro- jeete«, von deoe» die Devntoiioa dl« Ueberzeugung hat, daß sie i» einer vode« Zelt ihrer Erlrdtqong zngeführt werden sollen. E« wird daher do» der Majorität der Deputation beantragt, die Kammer wolle beschließe«: die Petition der Gewerkschaft Monlftltz om Vau der «er- bindnngsbabn Lindeva» . Markranstädt a»s Staatskosten der köniqllch-n Staaklregterong zur Erwägung z« übergebe», während die Minorität beantragt; diese Petition zor Kenntnlßnahme z« überweisen. Zu dem Bahnprojcct Beucha-Nerchau-Trebsen bemerkt die Deputation Folgendes: Zahlreiche Bewohner auS Cämmerei, DrandiS, Potenz, AmmelS- Hain, Attenham, Trebsen, Pauschwitz, Canuewitz, Mutzichen, Werns dorf »nd Mügeln bitten um Erbauung einer Secundairbahn von der Haltestelle Beucha der Linie Leipzig-Töbeln-DreSden bi- zur Bahnstation Nerchan- Trebscn der Muldenlhalbahn, Dieselben bringen vor, zu den Momenten, welche bereits vorigen Landtag veranlaßt hätten, daß ihren Petitionen eine wohlwollende Aufmerksamkeit geschenkt worden, seien neue wesentlich inS Gewicht fallende hinzuaetret-n, dadurch, daß infolge von Versuche» die Stadt Berlin sich entschlossen habe, schwedischen Granit wegen seiner Unhalt- barkeit nicht mehr zur Pflasterung zu verwenden, hingegen in dem Alleiihainer Ouarzporpbyr einen zu Pflaster sich sehr gut eignenden Stein gesunden, eine Ersahrung, welche die Straßenbauvenvaltung der Stadt Leipzig ebensallt gemacht habe. AuS diesem Grunde seien allein die Altenhalner Steinbruchbesitzer lm Falle baldiger Herstellung der Bah» Im Stande, dem Staate 10000 Dovpelwagen Steinladung p ». nicht nur in Anssicht zu stellen, sondern zu gnran- tlren, ebenso Hab« der Trelftner Tbonberg vorzügliche- Steinmateriol »u Pflaster, wie die Brandiser Brüche sehr umfangreiche Lieferung für Bauzwecke aulzufübren lm Staude seien. Schließlich erwähnen noch Petenten, der Besitzer de» Rttlergute« Brandi«, die Gemeinden Brandt« und Trebsen, sowie da« Rittergut Alteubai» seien bereit, sür eine norniasipnrige Eisenbahn daS Areal de« Staate anentaeltlich zur Verfügung zu stellen. Gegenüber so hervorragender Opftr der Veibeiligten erachtet die Deputation, die der Meinung Ist. die Linie werde zu denen za rechnen sei», di« eine Ltbenlsädigkeit in sich trag », sür angezeigt, daß i» einer der nächste» Finanzperioden erörieri werde, in welcher Art »nd Weise, beziehenilich mit welchen, Kostenaufwand dem Wunsche der Petenten cnttproebe» werden könne, sie -mpfi-hii daher der Kammer, dieselbe wolle beschließ-»: die aus Erbauung einer Secundairbahn von Beucha noch Nerchau-Trebsen gerichtete P-Iition der Stadl Brandts und Genosse» der königlichen SiaalSregierung zur Envägung zu übergeben. In Bezug aus das Proj-ct Grimma - Lausigk-Borna- Groitzsch-Pegau sagt die Deputation: Für die Linie verwendeten sich die Vertreter der Gegend, Abg. Ahueri »nd Abg. Kökeri, sehr lebhaft, indem sie dorleglen, daß wenigsten- dle Strecke P-gan-Kieri-ich besonder- dringlich sei, weil beide Orle niit der daran liegenden Landschaft die regsten Be ziehungen zu der Bezirksstadt Borna unterhielten und ihr Verkehr dahin lediglich üb-r Leipzig gewiesen sei, auch die Rentabilität war nach den Anschauungen der Herren Abgeordneten kaum zu bezweifeln, da ein großer Verkehr durch den Trimsport der Meuselwitzer Kohle gewährleistet sei. Die Umständlichkeiten des Verkehrs nach der Bezirksstadt Borna wurden von der Deputation zwar vollständig anerkannt, auch der Ausbau von P gau-Kieritzsch al- eia solcher angesehen, der wohl in Zukunft »ur Erwägung gelangen dürfte, allein daS gesummte Propei al» solches war sie n>cht geneigt, al« dringlich zu behandeln, da der grüßte Tkeil der berührten Orte jetzt schon Effenl>ahnver- bindungen zur Verfügung hrt und spectell ein großer TdetI der pklilionirenden wegend in neuester Zeit durch die Eiöffnung der Lutte Geilbaiii-Lcwzig ein weitere« Verkehrsmittel erhalten hat. D>c Deputation beantragt demgemäß, dle Kammer wolle be- schließen: die vorerwähnten aus den Bau einer Linie Grimma-Lausigk Borna G-oPsch-Pega» gerichteten Petitionen der käniglicheu Staalsregierung zur Kenntnißnahme zu übergeben. Die Zweite Kamme: ist in ihren Sitzungen an, 28. und 29 F- de» Antiägei» ihrer Flnanzd puiation allenthalben betgetrete». ! den Projekt Linden » - Markranstädt wurde drr Antrag ! Deputations-Majorität mtt allen gegen 5 Stimmen ongeoomm
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