Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188902129
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-02
- Tag1889-02-12
- Monat1889-02
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1889
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Grfcbeint täglich früh «'/, Uhr. Ke-ulion und Lrprditiou JvhoaueSgasse 3. SPrrchkuadkil -er N.'dactiou: Vormittag« 10—18 Uhr. Nachmittag« b—6 Uhr. zv »t« «»cht Ich >„«»«« »er für »te ni»ftf»Iie«tze §!>»»er »rftt««ten Inserate an vechrntaien bt» S Uhr Nachmittags »«een»- un» Aesttagr» früh »t»',,S Ud Za dr» Filialen für Jns.-Annahmr: ktt» Klr»«. UniversiiätSstraße 1. Lauts Lösche, Lathartueustr. 23 pari und KSalgSplatz 7, nur bis '/,» Uhr. dgerTaStblail Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Abonnementsprei» vierteljährlich 4'/, Mk. incl. Bringerlod» 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede ein,eine Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühre» tür Ertrabeilagea (,n Dagedlatl-Format gesalztt ohne PostbelSrberuug 60 Mk. mit Postbesürderung 70 Mk. Inserate 6gespaltene Prtitzeile SO Pf. Gröbere Schriften laut uns. PreiSverze'chuiß. Tabellarischer a. Zifferusatz nach höhrrm Daris. Neclamen unter dem RedactiouSstrich die ägelpalt. Zelle bOPs., vor den Familieanachrichte» die 6 gespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind fiel« an die (sxpedttta« zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeunwera.uäa oder durch Post- uachiiahme. 43. Dienstag den 12. Februar 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Hohp-anren-vttkallf. Don dem Leipziger Forstreviere Ltonnewitz können IN diesem Frübzahre durch de» Nevicrverwallcr Herrn Schön Herr in Eonnewitz-Leipzig nachstehend« Holzpfflrnzen zu den beigkseyten Preise» gegen Baarzahlung ober Nach nahme und vorheriger Anmeldung, sowie gegen Vergütung der Selbstkosten sür Verpackung und Transport zur Bahn re. bezogen werden. alS: Leipzig, am 7. Februar D-a Liück' zadl Holzart Hitze cm ^2 iück Preise ä 100 .4 > ^ ä 10 00 4 10.000 1. LaubhSljer: ». Läumnge: -Zjähriqe Cichcii, Euere p-üuuo 25-40 75 6 00 L.000 3jäurige dergl 40—70 — — I 50 12 00 W.000 >lLdr,ge Esäreu, Kncr erali 40 3 75 10.000 2iäliriqe dergl 20-30 — — — 60 5 00 ».000 d. uerickultr: Cichea. tjuere »«äuvo. 150-200 15 00 125 00 300>r Ciäitn, Aueichuß . . . >00-21 ><> — — 6 00 50 00 S.OO>i Esche», krar. ercelu. 150- 200 — — 15 00 120 00 r.oo» dergl., Ausschuß . . . l00 - 200 — — 5 oo 40 00 2.000 Graurscheu, krwr. pudssc 150-200 15 00 120 00 2.000 dergl., AllSlitiuß . . . Birke», S«uü» »Iba . >00-260 — — 5 iv 40 00 1.00ii 125-200 — — 10 00 80 00 300 Rußkaslanieu (Allee- bäumk) ^DO—40«; 50 40 00 500 Sommerlinde», deSgl. 250-350 — 60 50 00 — — 50.000 II. Nadeld,»»: ljährige Fichieusäm- Irnge, ,4bies ere-I». 2 00 bOOOO 2jährige dergl 15-20 — — — — 2 50 I00OO -1 » dergl 20-30 — — 35 3 00 3,000 verlchulte Fichte» mü Ballen 30-50 6 00 50 00 2.000 dergl.geringerQualnäi 30-50 — — 2 00 1b 00 3,000 »ergl. 1 Wahl sür Part- anlagen 75-125 50 40 vo 3,000 dergl. II. Wahl sür Reniiien 75-150 30 2b 00 - 2,000 »ergl. sür Parkaulogev 150 — 60 50 00 — — 1.000 dergl. - . 175—200 i 00 90 00 — — 500 dergl. - . 225—250 i 50 125 00 — — 1889. Rath» Forstdeputatio». Vtkannlmluhung. Am beutigen Tage sind die Herren Kellner Friedrich Earl Ballschvh in Leipzig- Reudnitz, Gemcindcstraße 27, 111-, und CigarrenbLnvler Ernst Julia» Richard Schütze, Promenadenstraße 7, als gewerbmäßige Trichtneaschaaer sür den hiesigen Stadtbezirk verpflichtet worden. Leipzig, am 6. Februar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. VlU. 182. 230. vr. Georg«. vr. Krippendorff. Lird-ahls-VrkauiitMMnr. Gekkoble» wurden laut dter »rnatterer Auceiae: 1) ein i«Ide«er Ning sbreiter Reis) mit Stmili-Dlamant, seit Insang Oktober vorigen JadreS; L> etn halbe« aoSgeschlachtete» Schwei», vor en. S Wochen; 3) ein MannSrock, noch ziemlich gm, von schwarzem, etwas hellcarrirtem Kammgarnstoff, m» schwarzem WollailaSsutter, Hellem Lermelsutter, gerieste» Horutaöpsen und seidener Borde, am 4 d. M LdendS; 4) ei» Jacket von brau,sch«arzearrirtem Stoff, mit schwarzen tzorrikaöpse», schwarzem Rückensutter und weihblauem Aermelfutter, etue Weste von demselben Stoff mit rothcarrirtem Futter und schwarzen Hornknüplea, eine Hose von schwarzem Stoff mit Vessingknöpsen, daraus die Firmu „A. VV. 8«krv<kor, Dreockeu ", eio Paar »ritze Unterhase» am 4. d. M. vormittag»; 5) etn Paar Lehrriügel (dle Bordertheile schwarzledern, rund, tie Hiaiertdeile drannledern, breit), ein sogen. Wagrn-Sch»a««, am 7. d. M Nachmittags; S) ei« Jacket, braun carrirt, mit 8 Reih,, Hornknüpfen. 2 Seiteatosche», 2 Mufftaschen, braunem großcarr. Barchemsntter, et» Paar rta»lr»rrne Stiefel mit Doppelsodlen und Absatz-E sea, grünem Futter und grauen Strippen, eine Sta>»LateN»r. ra. Rem hoch, mit 4 Scheiben mit krenzweit übereinander gelegtem Draht versehen, am 6. d. M: 7) et« »«egaldete» tzaüter mii ovalem Mrdatlaa, letztere« Mit Perle» besetzt, und ein goldener Ring, breiige glatter Reif, mit einem Brillant, am 4. d. M; 8) ei« Paar rin»le»erne Schaftstiefel« mit Lederstrippea und Absatz Eilen und ein Paar dergl. Mit Stistabiätzen und weiß, und grüngestreistea Gurtstrippen. vom 8. bis 9. d. M.; 9) etu Winterüberztrher, abgetragen, von bläuliiv-m Floconnä mit dunklem Futter and überzogenen Knöpfen, ein Paar rtnd- ledrrne Schaftstiefel« mit Dovpellobien und Sostadsäsen. rtae Vaschlikmiitze von dunklen, Stoff, rin Paar gestrickte Handschvhe nnd et« Paar r«th»«>rne Handmüffchen, vom 8. bi»S. v. M.; 10) ein Unterdrtt mit blau- und weißgrstreistem Intet, eia Kopskissea mit roih. und grauqestreistem Inte», ein Uupfktffe» ml« dla». und grauaeftreiftem Jnlet und rotb. nnd weißkleinearrirtem Ueberzug, ..N. K." ge,, ein »eitzletneneS Betttuch, A." gez. nnd et» Deckbett mit roih« und Ivkistqestreistem Jiilet und roih. and weißkleinearrirtem Ueberzug. „ll. A.- gez., vom 9. bi« 10. d.M. Etwaige WahrneNinuuqen über dca verbtieu der gestohlene» Gegenstand- oder über de» IHüter sind ungesäumt bei uuserer Crtminai.stbtbeiluug zur Anzeiqe zu bringe». Leipzig, am 11. Februar 1889. Das Polizeiamt »er Stadt Leipzig. Breischneider. K Gefunden wurde vor einigen lagen in hiesiger Stadt ein goldener Ring mit riaem mit Monogramm versehe»» vlutstein, zu welchem sich bisher der Gigenihikmer nicht gemeldet bat. Derselbe wird bierbnrch aufgesordert. dies nanmchr rechtzeitig z» ihn». «»deruiallS über dca Fund weiter versügt werden wird. Lripzig, am S. Frbruar 1WL . . Da« Polt^tam» der Stadt Lechz»» Vll. 454. fretschueidrr. M. Städtische Sparcnffe beleiht Werthpapiere unter günstige» Bedingungen. Leipzig, den 14. Januar 1889. Die Sparcaffr«.Drp»t»t1o». Die Unruhen in Uom. In Rom haben Arbeiter, denen e- an Arbeit fehlt, Aus schreitungen begangen, Laternen eingescbiagen. Lüden zerstört und auSgeraubt und der Polizei, welche die Nube ausrecht Hallen wollte,- Widerstand geleistet und einzelnen Beamten derselben übel milgespielt. Da» ist auch anveröwo vorge kommen, besonder- in London, Paris und in Brüssel, und wenn auch in allen diese» Fällen Social,sten und Anarchisten kaS Jhr,ge gelban baden, um die Bewegung ihre» Zwecke» nutzbar zu mache», so ist da» doch vollständig mißlungen; die sociale Revolution ließ sich au» solchen Anfängen nicht in Fluß bringen, weil eS an dem nöthrgen Material dazu in den Masten seblte. Nachdem die Veranlassung der Unruhen, der Hunger, beseitigt war. bö>t>n auch die Unruhen aus Trotzdem sind solche Vorgänge nicht leicht zu nehmen: die Besitzlosen werke» dadurch an die Berachiung der Gesetze und der sie schützenden Behörden gewöhnt, und je mehr von de» Ruhestörern der verdienten Strafe enlgehe», desto mehr Verbreitung finden die Lehren, welche die rohe Gewalt an dir ^ teste des Gesetzes dringe» wollen. Bei den Unruhen in Rom begegnen wir derselben Er scheinung, wie sie vor zwei Jahren in London beobacklel wurde; hier wie dort hat e» die Polizei an der nklhigen Energie sehien lasten, und erst dadurch hat die Bewegung vorübergehend einen gefahrdrohenden Charakter erhalte». An Criepi haben die ilairenischen Ruhestörer aber ihren Meist.-r gesunden. Nur zwei Stunden dauerte die Verwirrung, welche e,n unentschlossener Polizeicoiumistar verschuldet batte, dann schrillen die sür alle Fälle bereit gehaltenen Truppen ein. und sogleich war eS mit dem Uebermulb der Ruhestörer zu Ende. Der Schaden, welchen sie ongericht t haben, ist nicht so groß, al- man anfänglich glaubte; Verwundungen sind nur in geringer Zahl vorgekommen, Tocle sind überhaupt nicht auf dem Platze geblieben. Jetzt kommt aber daS Nachspiel Am folgenden Tage, am Sonnabend, kam die Sache in der Kammer zur Sprache, und dort erklärte CriSpi in seiner b kannten sreimülhigcn Weise, daß au dem ganze» Lärm die Veranstalter der Friede,iScongreffe die Schuld trüge» und daß er deshalb, so lauge die Gahrung sorlkauere, keine derartige Versammlung dulden werde. Dagegen protestiere natürlich die Parlei der Intransigenten unter Führung deS Abgeord neten Costa, und der L tzlcre verwahrte sich „nt größtem Euer gegen den Verdacht, daß er in irgend welcher Beziehung zu de» Unruhen stehe; er fand aber bei der Mehrheit der Kammer keine» Glauben, und Bonghi beantragte ein Vertrauensvotum sür die Negierung, über Wclch-S am Donnerstag verhandelt werden wird. In dieser Sitzung wird eS voraussichtlich zu Entbüllungen über die Ursachen der Ruhestörungen kommen, die „R sorma" hat in dieser Beziehung schon Andeutungen gemacht. Sie sagt, baß der Mangel an Arbeit keine hinreichende Klärung der Ruhestörungen gewähre; eS gebe Leute, die darnach trachten, eine Bewegung hervorzuruscn und zu unterhalten, die mit der Arbeiterfrage nichts gemein habe. D,e .Agenzia Sle- fani" fügt binzu, daß die Verhafteten der Internationale an- gehören. CriSpi zielte in seiner Rede in der Kammer aus die sranzosensreuntliche Jntransigentenpartei und brachte da durch den Abgeordneten Costa i» Harnisch; die „Nisorma" läßt aber in ihren Erörterungen der Sache durchblicken. daß auch der Vatican zu den Unruhen in Beziehung stehe. Tbalsache ist, daß die vatikanischen Kreise eS willkommen be-tzrn würden, wenn die italienische Regierung Lurch die Unruhe in Rom im AuSlande eine Einbuße an Vertrauen erlitte. Daran ist aber gar nicht zu denken, man hegt vielmehr überall i» Europa, vielleicht mit Ausnahme von Frankreich, zur italienischen Regierung daS Vertrauen, baß sie die Wieder holung der Austritte vom 8. Februar verhindern wird und daß sie Einsicht genug besitzt, um die Ursachen der Unzu friedenheit unter den Arbeitern zu beseitigen. CriSpi hat bereits angeküiidigt, daß ein Tbeil der unbeschäftigten Arbeiter bei den öffentlichen Bauten Arbeit finden werde und daß die in Rom nicht zuständigen Arbeiter in ihre Heimalh befördert werden sollen. Damit ist den Ruhestörern jeder Borwand entzogen, ihre Wüblardeit weiter zu treiben. El ist bekannt, daß die sogenannten Friedensfreunde in Italien gleich den Jrredentiflen mit Frankreich liebäugeln, und der FriedeiiScongreß in Mailand trug eine» durchaus sran- zosenireundlichen Charakter, wie ja der aus den Riickerwerb Elsaß-Lothringen» bezügliche Beschluß beweist. Diese Be wegung ist im Wachsen begriffen, wie aus den überall veran staltete» Versammlungen der Friedensfreund« hervorgrht Costa machte in der Kammer den Versuch, da» Worl „Friedens- jrennde", welche» CriSpi gebraucht Halle, im eigentlichen Sinne auSzulegen und alle Abgeordnete als Freunde de« F, jeden» zu begrüße» ; er fand aber nicht da» gehoffte Enlg-aenkommen. weil die große Mehrheit der Abgeordnelen e« verschmäbt, zu den FriedenSsreunden im internalionalcn Sinne gerechnet zu werden. Es sind seit längerer Zeit in Italien Kräfte an der Arbeit, welche jede Gelegenheit benutzen, um der R girrung Hindernisse zu bereilcn, die Zustände al» unlerwühlt var- zust llen und einen Umschwung alß nahe bevorstehend erscheinen zu lasten. Alle diee Bestrebungen weisen au Frankreich als ihren eigentlichen Sitz hin und alle richle» sie ihre Spitze gegen den Dreibund. In diesem Sinne waren die Franzosensreundr in der Kammer thätig, um die auswärtige Politik der Regierung und ihre mstitainschen Vorbereitungen zu verdächtigen; denselben Zweck versolgk die Kundgebung in einem römischen Vorort zum An denken an die Kämpfe der Garibaldianer in Ostsrank reich, die Oberdankseier und die FriedenSversammlungen ES ist schwer zu sagen, wie weil die sraiizöstjche Regier«»; an diesen Bestrebungen betheiligt ist. aber so die sielt fest, Laß Goblct seiie papstsreuntlicke Politik a>S Mittel betrachtet, uni in Italien Zwieltacht zu säe« Vorläufig hat die französische Regierung so viel mit sich seldf zu thun, daß sie die Sorge um die Anstiftung von Verwirrung und Zerwürsniß m den inneren italienisch-« Angelegenheiten anderen Kreisen liberlasten muß; aber e» ist anzunehmen. da ; sie Vorgang-, wie die vom 8. F-bruar in Rom. mit günstrgen Augen betrachtet. Wenn Gablet rin Mittel wüßte, um in Italien die Fackel der Revolution zu rnlzüoden, so würde er e« gewiß anwenden. aber ka^gebö ^^„cnte, ne zu Aus weichen e« in Italien s.hlt. U ^ ausznweisen no ch reitungn gene.gt stnH OlaU ^ . Regierung eve» anrere Land, aber e« stebt Liberalität eS koch an der Sp.tze, welche ungeachtet prößter bivera,r auch nicht an Energie zur reck d)-^j,-rkrarvallS vom 8. Fe- Unruhen nach der .t>eS , . . . ^Staate» >" «^'ge bruar sind nicht geeignet. Ne S ch- ^ der Regie- zu dienen nur ruug z» schärfen und st- zur >' 0 M-iauna all-Parte,»,, r» nSlbigeu. König Hunrbert bat de - ^ p.,ß eweil irgend möglich, gewähren zu ss . werden, sie dann am leichtesten »u Ver U.her, ug g Wieder. bak oewiste Wünsche unauS Ührbar sind. vauirgo-u- Uung von Gesetzwidrigkeiten zeigt aber °°b auch der volle Ernst a,'gewendet werden muß. wenn der ^ nicht Schaden leiden soll. Leipzig, 12. Februar. * Mit der Neubesetzung de» Amte» eine» Staats sekretär« dcSRe.chSjustizamtS. da» durch de» b'Sder'gen StaatSsecretairS y- Schelltng zum p»uß i«d Justi-.minister erledigt ist. scheint man e« n,Ll ^br-Mg ; »u Habe,.' b.S vor wenigen Tage" hatte der Reichskanzler chalsäcklich noch mit keuier P"sönl>chke,t wegen Ueder,md>^ de) Posten- unterhandelt. Damit erledigen stlh richten über eine gewünschte Candidatur de» zeitigen siLten d^S Kamm°erge..cht»,v. Oehlschläger. der. ww verlautet, persönlich auch keine große Neigung bab-n soll, einen jetzige» Posten mit einem andern zu vertauschen. -La» L„^,' i°ii si» i-«> -«i jnstizamt». die Vortragenden Räthe Vr. H->sr"»nd v. L-ntke richten, von denen Letzterer besonders alS schlag ertiger Redner bekannt ist. Daneben Wird auch der Name des Ober-ReichSanwalt« v. Tessen vorss genanal; wir ver- zeichnen diese Angaben ohne Gewähr. » * ., ^ * Nachdem der deutsche Unterricht in den polnische» Schulen in Westpreußen. Posen und Oberschlesien immer mehr zu feinem Rechte gekommen ist, s° ^i! i-ht Kinder polnischer Zunge nach beendigter Schulzeit da» Deulschc mehr ober minder gut versieben, hat die Regierung jetzt auch dafür Sorge getragen, daß die deulschcn Kinder k.il.'v.«scher sefsto« in vielen Kreisen nicht mehr den Confinuanden- Uiiterricht in pelnischrr. sondern in keuscher Sprach.' erhallen. Schon vor einigen Wochen wurden die Lehrer verschiedener Schulmspectioii-bezirk«? ausgksordkrt, ein Berzercbnitz der kalyo- lischen Kinder deutscher Muttersprache, besonder- derjenigen, welche Ostern die Schule verlassen, einzusenven. Es kUrstc dirse Neuerung mit hoher Freud« begrüßt werden. Nur in e>n,rlm» Fällen haben nämlich diese deutschen Kinder deutschen Consirmanvenuntcrricht genossen, die meisten deutschen katho lischen Kinder, die in überwiegend polnischen Gegenden leben, mußten sich unter großen Schwierigkecken den Lernstoff zum Cousirmandenunterrlchl in polnischer Sprache einpräge»! * Die nach Wien auS Pest gedrungenen Gerüchte von der Demission Ti »za'S entbehren nach der „Post" jeder Be gründung Wenn auch die Opposition de» ungarischen Reichs tag» durch die Concession, die TiSza im tz. l l de« Wehr- gesetze» macht, nicht beschwichtigt wird und sich wahrscheinlich mit aller Vehemenz aus die Sprachensrage werfen wird, so hat sich doch die Situation unstreitig Wesentlich zu Gunsten de« WchracsetzeS gebessert. TiSza's Organ, der »Nemzel*. schreibt: Die Fortsetzung der Agitation gegen da» Wehrgesetz m dem früheren demagogischen Ton rechtfertigt unsere Be hauptung, daß die Opposition nur die Leidenschasten aus. wühlt und r.ichl an die objcctive Behandlung der Sache denkt. Die Regierungspartei wird nun wissen, was ihre Pflicht ist. * Ta» Petersburger Blatt .T-n" theilt mik, daß die derzeitige Anwesenheit de» General-Lieutenant» Annenkow in St. Petersburg im Zusammenhang stehe einerseil» mit dem Plane der Fortführung der centralasialischcn Bahn bis nach Taschkent; andererseits mit dem Bestreben ihrer Erbauer», al» Heizmaterial für den Betrieb der Bahn Mineralien zu beschaffe». Hierzu wären die Napblhaqncllen im TraiiSkaSpi-Gcbiel zu erploiltren, und zwar ausschließlich seiten» der Regierung, ,n Person de» DomainenministeriumS. * ES ist bereit» aus Sofia gemeldet worden, daß man daselbst die Selbstständigmachuiia Bulgariens von dem Exarchen Joses ventilirt. Nach briefliche» Berichten, die der .Kreuzzeitung" au» Sofia zugche», sind die B-ziebuiigen zwischen der Regierung und dem Exarchen seil dem AuSl'ruche re» bekannten Conflicle» wegen der Auslösung der Synode im höchsten Grade gespannte. Es heißt, daß Slambulow einen Versuch gemacht habe, sich an bei, Patriarchen in Kon- stantinopel zu wenden, damit er seinen Einfluß aus den Exarchen geltend mach-,,, daß aber dieser Versuch rrsolgloS geblieben sei. da der Patriarch aus die selbsisiandige Stellung des Exarchen bingcwiesen. Die bulgarische Regierung scheint nun ankere Mittel in Erwägung z» ziehen. »„, der g-g-n sic gerichteten kirchlichen und von dem Srarcben unte.siühle» Agitation Einhalt zn thun. und die Wahrscheinlichkeit sprich, da,ür, daß. wenn »ich! eine Wendung ciulritl. man sich ent- schließen werde, die Bestellung eines neuen Exarchen der seinen S,tz in Sofia zu nehmen hätte, berbeizufllhren und dem die Kirche Bulgarien» unlerzustelle., wäre, während der Erarch Josef löcmlich aberkannt würde Dem Erarchen Joses unter- stehe» bekanntlich sämn'tlicke Anhänger der bulgarischen Kirch- auch die außerhalb Bulgarien« lebenden. u'.»hi>b er 'eine,'» Sitz m »onstantinopel hat. Der Correspond-n! fl,gl hj„,„ daß die erwähnten Ideen wohl vielsach yenlilirl werden d u Verwirklichung derselben seine Echw'.eri.. ketten haben dürsle. Auch se, es nicht unwahrscheinlich, daß der Ex.irch sich zu einem S,.'lenken bestimmt fühle» „up e.n w-^deu *eü^"te bulgarischen Regierung herdeigrsiihrt Nach ou« »onstantinopel von arm-- n,scher Seite sind die Beziehungen zwlsch-n der Pforte n-v dem ormen.schen Patriarchate' g-g-nwär,,7 ü^sich n^,n""q^r^^' bei dem AnttSantkille de» neuen Patriarchen A'chikian — welcher ,» Folie seine» früheren Slosterleben« „,,l der Politik nicht vei!ra„!war Stimmung a cht kam,,« und sich daher Ursprünglich ganz und aar aus Stile der der armen, ch-n Rattoual-Vrrsaffung durchsetzen zu können. und zwar wünschte die Pforte, daß die Wahl der Metropoliten nicht mehr turck die Bevölkerung, sondern durch da» Patriarchat im Einvernehmen mit der Regierung erfolgen solle; ",»gleichen forderte letztere, daß sür den jeweiligen usörnnienlrilt der armenischen Nalional-Bersammlung die -I 'ubniß der Psorle eingedolt werbe. Außerdem verlangte ho lo-r d-m Patriarchen, daß er in einem Hirlenschreiben daS W rke» der l» Europa bestehenden armenischen Bereinigung verdamme und in de» Kirchen über sie daS Anathema ver hängen laste. Diesen Forderungen gegenüber nahm Msgr. AflNkia», der von geistliche» und weltliche» Abordnungen be- lünnt wurde, von den Rechten der Armen er nichlS preiS- zugebcn. eine entschieden ablehnende Haltung ein. * AuS Nom wird vom 9. Februar grmeldel: Deputirtensam mer. Aus mehrere Anfragen ia Betreff der g,s,r gen Uliiuhen erklärt der Ministerpräsident CriSpi. die Haupt- »uld traue der nnt der Ueberivachung der Versammlung aus dem Prato di Castello betrau!« Polireiinspector. Derselbe sei vom Amte iuependirt worden und weide sich vor dem DiSciptinarrath j» vcr- aniworten haben. Die Arbeiten an der Polikl nik und dem Justiz- palaste würden beschleunigt werden, wodurch einige tausend Arbeiter Beschäftigung finden wurden. Zur Sicherung der Ruhe würde» die «ichi >n Rom zuständigen, beschäftigungslose!, Arbeiter iu ihre Hemiaid desördeck und bi« zur vollständigen S cherung der Ordnung keinerlei össenlliche Versammlungen gestattet werden; auch seien die voirtiichcn Mccimg» der „Friede,itjreunde" im Lande verbolcu. Gegea die letzi- Bcrsügung proiesürte der Socialist Costa unter ua- dauerndein Lärm. Schließlich dcautragte Bonghi ciue lageSordnunq, in welcher der Regierung das Vertrauen der Kammer ouSgedrückt wird. Dieselbe wird aus Antrag EriSpi'S Donnerstag zur Ve rschling gelangen. — ViS heute Vormittag wurden 163 Verhas- lungen voigenommen. — Die Stadt nimmt astmälig ihr ge- wübuiicheS Au-schen an. D>e Kausläden werden wieder ge- össlie». Eine heule Bornitttag versuchie Ansammlung aus dem Dante- platz wurde durch Lavallerie-Aachcilungen vcieitcli, wobei 10 Per- iouen vechaitct wurde». — Der gestrige Abend und die Nacht find ruhig verlausen. Ter von den Ruhestörern angericht te Schaden >mrd aut 100 000 Lire geschätzt; die Zahl dcr t»S setz! Verhafteten betragt 260. Der Bürgermeiiicr hat gestern Abend «ine zur Be ruhigung aussordcrnde Kundmachung an die Bürger erlassen, welche m» den Worten ichließi: „Die Vaterlandsliebe und die Ehre der Stadt so,der», daß Im ml: Ruhe und männlicher Festigkeit zeigt, daß Ihr Euch nicht eruschüchtern, »och vo» Gewaltlhäligkerten sort- rerßen lassen wollt." — Der Cardinal Pitra ist gestorben. * An» Pari». 10. Februar, wird gemeldet: In Deputirtcnkreisen glaubt man, daß die Vorlage über de Wied.-r-i-sübrung der Bezilkswohl.n, welche morgen in der Kammer zur Vcraldung steht, ohne größer« Debatten werbe äuge. a»m uen we.d-n. Dagegen gilt dad Crgedniß der Berathung der VeriastungSrevislon. welche am nächsten Donnerstag beginnt und bei welcher man lehr lebhafte Debatten erwartet, süe durchaus un- gew ß. weil über diese Frage unter den republikanischen Teputirte» die auSeinouvergeheadsten Ansichten bestehen. — Die Delegiclen der SyndicatSkammerdersocialistischen und revoiutionairea Parteien hielten deute Vormittag tu der ArbeitSdörse eine Ver sammlung ab und begaben sich sodann zn dem Ministerpräsidenten Floquet, den Präsidenten der Kammer und des Seuais, Möüue und Le Roher, zu dein Senre-P äjeclen und dem Pol zeipräsccten nach dem Lladlhuuse, um dievo» deuArbcitcrcongeessen in Bordeaux »nd TrohcS angenoninlenr» Rcsolutsonen zu überreichen. In diele» Resolutionen wird verlaugl: I) Herabmiudcrung der DageSarbeii; 2) da? Minimum deS Lohne- soll den in den verschiedene» One» sür die nolhwendigen Lebensbedürfnisse iestgestellten Sätzen entsprech n; 3) die Ausbeulung der gewöbiittche» Handarbeit durch Accordardeit toll unkersagi werden. Der Potizeipcäseci hatte voe dem Palais de I'Eihsee und dem Kammergekäude große VolsichiSinaßregel» geirosse»; doch verlies Alles i» größter Ruhe. Die Delegieren beabsichtigen am 24. d. M. wieder zu erscheinen, um die Antwort aus Ihre Forderungen eni- gegenznnehmen. Aeh-rliche Vorgänge haben in Lnon und Marseille slattgefliuden, die ebenfalls ruhig verliefen. * Nicht ohne Interesse sind die Ergebnisse der beiden letzten Volkszählungen in der Schweiz, welche am I .Tccember 1880 und am 1. December l888 staltgesunden haben. Im Jahre 1880 gab eS eine orlSanweseiide Bevölkerung von 2 816 102, 1888 eine solche von 2 934 055 Seelen/ Der Zuwachs betrug also 87 953 Seele». Die Zahl dcr Dculjchen wuchs in de» acht Jahren von 2 030 792 (71,3 Procent der Gcsamiiilbevöikerung) aus 2 092 562 Seelen (ebenfalls 71,3 Procent), die Zahl der Franzosen von 608 007 l2l,1 Procent) aus 637 9l0 Seelen (2l,7 Procent)- die Zahl der Italiener sank von I6l 923 (5.7 P,oce»l) aus 156 602 Seelen (5,3 Procent). die der Romanen von 38 705 (1,4 Proccilt) aus 38 376 Seele» (l,3 Procent) Die Zahl Der jenige», welche eine andere Sprache al« venlscv, italienisch, französisch »uv romanisch redeten, betrug 1880 6675, 1888 aber 8575 Seelen. Dcr Rückgang deS italienischen Elementes ist wahrscheinlich dadurch zu erklären, das; »ach be-ndlglem Bau der St Gotthard-Bali» Tausende von italienische» Ar beitern (im Canton Uri wurdcn 1888 allein 5313, i», Canton Sck'wv-, 1377 Italiener gezahlt) »ach ihrer südlichen H-imath zurllckgekehrt sind; der Rückgang de» romanischen Volks ist ivolck ans langsame Germanisirung einzelner Ortschaften zu rückzusührcn. Ausfallend ist die Thalsache, daß die Ver mehrung dcr srai.zvfischiN Bevölkerung eine stärlere war alS die der deutschen. Die Franzosen in dcr Schweiz vermehrten sich in d.n acht Jahren vo» 1880—1888 um 1.9 Pivecut, die Deutschen »nr um 3,1 Procent. Vielleicht ist diese Tt-at- sache aus deutsch- AliSwai.derung oder aus Denvrlschung einzelner an der Sprachgrenze gelegene» deutsche» Ortschaften zurückzusühren. Auch bade» vielleicht viele TcuNche, die ver einzelt i» jrauzösischen Cantonen leben, ihre Muttersprache mit der sranzösochen vertauscht. Al« ganz deutsch oder säst ganz deutsch sind die Cantone Zürich, Luzern, Schivvz, Unter walden. GlarnS, Zug, Solothurn. Baiel-Sladt. B scl-Land, Schaffhausen. Appenzell. St. Gallen, Aargau, Thurgau und Un zn h-zeirlnin. Ganz ttaOenftch ist der Canton Tessin. Die übrigen Cantone sind sprachlich gemischt: In Bern leben 85 Procent Deutsche, 15 Procent Franzosen, i» Feeiburg 3l Procent Dcuksche nnd 69 Procent Franzosen, in Waadt land 9 Procent Deutsch- und 89 Procent Franzosen, in Wall S 32 Procent D utflbe und 67 Procent Franzose», in Nenc-iburz 2l Procent Deutsche und 75 Procent Franzosen, in Gens ll Pioeent Dercklchc, 85 Procent Franzosen und 4 Procent andere, in Graubu»een endlich 46 Procent Deulflbe, >4 Procent Italiener und 40 Procent Romanen. Der Religion »ach wurden >880 g-zäbck: 1667 >09 158.6 Proe.) Protestanten, f ,60 782 (4Ö.8 Procrnt) Katholiken. 7373 (0.2 Procent) Inden nnd >0 838 andere. >888: > 725 155 Protestanten t58.77 Procent), > ,8»8>!) Katholiken (40„5 Procent). 8386 Juden und 10 695 andere. Es hat sich also da» Vcrhältniß der Consesnonen zu einander nur wenig geändert; auch ,m Jahre l870 bestand schon rin ganz ähn liche- Verhältnis.
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