Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-14
- Monat1888-03
- Jahr1888
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1888
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Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. 74. Mittwoch den 14. Mürz 1888. 82. JühMNg. Amtlicher Theil. Nichtamtlicher Theil. veLmmtmachmg. Bus dem neuen Scklachthose soll ein für Geschäfte einer Darnischleimerei geeignete«, au« einem Wasckraume und einem darüber befindlichen Trockenboden bestehende« Local «us süns Jahre gegen eine Iahre«micthe von 630 ^ ver pachtet werden. , . ^ Nähere Au»kunst ertbeilt der bauleitende Architekt. Herr Moritz, welcher in den Geschäst-stunven die Besichtigung de« Locale« vermitteln wird. Etwaige Bewerber wollen ihre Anerbietungen mit ent sprechender Ausschrist versehen bi« zum 22. März ds«. I«., vormittag« 11 Uhr bei der Nuntiatur de» hiesigen Rath. Hause« adgeben. Leipzig, den 12. März 1888. Der Sk«tch der Stadt Leipzig. 1». 854 vr. Georgi. vr. Krippendorff. Rsdr. Ver-elgrrull- von VanplStzen iu -er Sü-vor-adt. Da« der Stadtgemeind« gehörige, aas der -kordsett» der KraaprinjstraAe zwischen der Süd» und Kockstraßr legrne Areal der Parcelle Nr. 2508 k de« Flurbuch- silr die ladt Leipzig soll nach dem dasUr entworfenen ParcellirungS- lan« in 8 Bauplätze r. 1 an der Sudstrag« von «a. 684,3 q» - - Ecke der Süd« und Kronprinzstraß« an der Krvuprmzstro l 6 7 8 rag« Kochstraß« » o » « - « « - » Ecke der Koch- und Kronprinzstraße S81.5 862.2 902.8 638.» 705.7 483.7 630,0 glückten- ' gehalt. «ingetheilt zuu» Verkaufe »ersteigert werden und be raumen wir hierzu auf Freitag, de« 18. Mär, d. I., Vormittag» Iv U»r, t« Saale der Alte» Waage, Kalharinenflraße Nr. 1, 2 Etage, LersteigerungStermln an. Dieser wird pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet und die Versteigerung bezüglich eine« jeden der einzeln nach einander in obiger Reihenjolge auSzebolenen Bauplätze ge schloffen werben, wenn daraus nach dreimaligem AuSruse kein Weitere« Gebot mehr erfolgt. Die Versteigeruna-bevingungen und der Parcellirung-Plan liegen aus dem RalyhauSsaale, 1. Etage, zur Einsichtnahme au«, woselbst auch in der Sportelcaffe I Exemplare davon für 1 abgegeben werden. Leipzig, den 29 Februar 1888. Der Vath der Stadt Leipzig. 1». 540. Or. Trvndli». Eerutti. Da di« verloren gegangenen Sparkassenbücher Serie ! Nr. 8V.599, Serie U Nr. 548, 104.104. sowie die gleichsall« verloren gegangenen Intrrim«schrine der Filiale U und V über die Sparkassenbücher Serie ll Nr. 23,715, 94.566, 98,828, 108,784, 132.893, 133.621 ungeachtet der auf Grund von Z. 10 der Leipziger Sparcaffen-Ordnung erlassenen Bekannt machungen nicht «ingeliesert worden sind, so werden sowohl die bezeichnet«!» Büche, al« auch die Interim«scheine hiermit für ungiltig erklärt. Leipzig, den 12. März 1888. Die Vermattung de» Lethhaufe» ««d der Sparcaffe. Ln dleLriprigerraufltute und Fabrikanten richte» wir hierdurch dir Aufforderung, ain nächste» Freitag, de» IS. d. M, al« dem Tag« der feierlichen Beisetzung der Leiche S. M. de« Kaiser« Wilhelm, dir Geschäst-räume geschloffen zu holten. Unsere Kanzlei bleibt a» diesem Tage ebenfall« geschloffen. Leipzig, de» 13. März 1888. Die Hautzrl»ka««rr. vr. Wach«muth, vors. vr. Grusel, S. Steckbrief. Gege, de« unten beschriebene» Unbekannten, welcher sich Schlöffe, August Weber an» Mariaweimar, ein andere« Mal Monleur Lart Richter genannt ha», welcher flüchtig ist. ist dir Untersuch»»««, hast wegen Dirdflahl« «ad wiederholten Betrug« verhängt. L« wird ersucht, drnlrlbe» zu verdöste» und in da« uächst« Grricht-qesänqniß obzobeseru, sowie Nachricht hierher zur Act« 2. 115t o/87 zu geben. Göttiagea, den 9. März 1888. »»nt,ltch« eta«t»au»altsch«fl. Heiaemona. Beschreibung: Alter: 45—50 Jahre. Größe: 1,65—1.70 m. Starnr: ontersrht. Haare: dunkelblond. Bngendrauen: dunkelblond. Grflcht: rund und voll. Varl: donteldlondrr Schnurrbart. Bugen; gr«n. Sprach«: süddeutscher Dialert. Letzibekannte Kleidung: dunkler tziühvr, graue« dnnkle« Iaque». dito Hose, graue» Halstuch. Besondere Kennzeichen: Blatternarbe» lm Gesicht. Die Proklamation Kaiser Friedrich's an das deutsche Volk und seine Uttziernugbyrundsahe. Zwei Aktenstücke von größter politischer Bedeutung liegen beute vor un«: eine Proclamaliou de-Kaiser- an da« deutsche Volk und ein Erlaß do» Kaiser» an den Fürsten BiSmarck, welcher die sür die Haltung der Regierung maßgebenden Grund sätze barlegt. Der beiden Kundgebungen gemeinsame Grund gedanke ist da« Verlangen Deutschlands, der in heißem, opser- vollem Kampfe gewonnenen Einigung in friedlicher Entwicke lung froh zu werden. Demgemäß sagt Kaiser Friedrich in der Proklamation: „Durchdrungen von der Größe Meiner Ausgabe, wird c- Mein ganze» Bestrebe» sei», da- Werk in dem Ginne sortrusühren, i» dem e« begründet wurde, Deutsch land zu einem Horte de« Frieden- zu machen und in llcder- einstimmung mit den verbündeten Regierungen, sowie mit den versaffungSmäßigeit Organen de- Reiche- wie Preußen- die Wohlfahrt de« deulschen Lande- zu pflegen." Uno damit stimmen die Schlußworte in dem au den Fürsten Bi-niarck gerichteten Schreiben genau überein, welche lauten: „Möge e« mir beschievea sein, unter rinmütbigem Zusammen wirken der ReichSorgane, der hingebenden Thätigkeit der Volksvertretung wie aller Behörden und durch ver trauensvolle Mitarbeit aller Elasten der Bevölkerung Deutschland und Preußen zi» neuen Ehren in friedlicher Enl- wickelung zu führe». Unbekümmert um den Glanz ruhm bringender Großlhaten, Werve Ich zufrieden fein, wenn dereinst von Meiner Regierung gesagt werten kann, sie fei Meinem Volke woältbätig. Mrinrni Lande nützlich und dem Reiche ein Sogen gewesen." > In beiden Aktenstücken ist die Gemeinsamkeit der Ausgaben im Reich und im Königreich Preugrn, welche die Toppel- stellung Kaiser Friedrich'« al» Kaiser und König von Preußen bedingt, in vollem Nnisange berücksichtig!, aber e» ist auch eine sehr deulltch hervorlretende Grenze zwischen beiden Aus gaben gezogen. In dem Schreiben an den Fürsten BiSmarck, welche« den thatsächlichen Verhältnissen entsprechend an den ReichSknnzler und Präsidenten de- preußischen SlaatS- ministeriumS gerichtet ist, heißt e- ausdrücklich: „D e Förderung der Ausgaben der Reich-rcgierung muß vie festen Grund lagen unberührt lasse», aus denen bisher der preußische Staat sicher geruht hat." Friedrich III. will also nicht den Einheitsstaat an die Stelle de» Bunde-staate- setze», und da-, waS er von den festen Grundlagen dc- prcußischen Staates sagt, gilt gleicher Weise von den Grundlagen Bayern«, Württemberg». Sachsens, Bade»- uns der übrigen Staaten de« deulschen Bunde-. Al- alleinige Ursache vo» Aenverungen der Reich-Verfassung werde» neu hervortr-tonde unzweiselhast nationale Bedürfnisse genannt, denen Genüge zu leisten sei, weil die gegenseitige» Rechte zwischen dem Kaiser und den RcichScinrichlungen nur zur Hebung der öffentlichen Woblsahrt dienen sollen. Al- Beweis für die volle Übereinstimmung der Grund, sähe, nach welchen die Reich-poliiik bi«her gebanvhabt worden ist. mit den Bestrebungen der Zukunft ist sestgestellt, baß vie Erhaltung der Wehrkraft de- Lande«, de» erprobten Heere- und der ausblübendrn Marine, welcher durch Gewinnung überseeischer Besitzungen ernste Pflichten erwachsen seien. Vie nolkweiibigste und sicherste Bürgschaft für die ungestörte Förderung der Ausgaben in Reich und Emzelstaat bitte. An der Höhr der erlangten Ausbildung und der vollendeten Organisation soll nicht gerüttelt werden. Also an eine Herabsetzung der Wehrpflicht und an sonstige deSorganistreude Heere-r»formen ist unter Kaiser Friedrich nicht zu denken, in dieser B Ziehung hält er an den Ueberlieserungen seine- kaiser lichen Vater- unverbrüchlich sest und fühlt sich dabei der Unterstützung der Reich-Vertretung sicher. Der Abschnitt de» Schreiben- an den Fürsten BiSmarck, welcher von der religiöse» Duldung handelt, enthält sehr deutliche Fingerzeige nach zwei Seiten hin, welche an den betreffenden Stellen unzweiselhast da- vorausgesetzte Ber- ständniß finden werden. Den» cS in dem Schreiben beißt: „Ich will, daß der seit Jahrhunderten in Meinen, Hause heilig gehaltene Grundsatz religiöser Duldung auch ferner allen Meinen ttntertharien, welcher Rcligion-genieinschast und welchem Dekcnntniffe sie auch angebören, znm Schutze gereiche. Ein jeglicher unter ihnen steht Meinem Harzen gleich nabe, haben doch alle in den Tagen der Geiabr ihre volle Hingebung bewährt" — so ist schon durch dir Fassung dieser Stelle an- gedeulet, daß dadurch nicht neue, bisher nicht geltende Grund sätze in die StaalSregierui'g eingrsührt werden sollen, sondern daß nur gewissen Bestrebungen, welche sich ohne Rücksicht ans diese Grundsätze geltend gemacht haben, eine Warnung ertheilt werden soll. Mit augenscheinlicher Zurückhaltung sind die wirthschast- lichen und socialen Angelegenheiten in dem Schriftstück behandelt, e- ist nur die llebereinstimmnng zwischen Vater und Eobn in Brhandliing der Bestrebungen betont, welche geeignet seien, da- wirlhschaslliche Gedeihen der verschiedenen Gc- sellschastSclaffen zu hebe», widerstreitende Interesse derselben zu versöhnen und unvermeidliche Mihüänve nach Kräften zu mildern, ohne doch die Elwartung hervorzurusen, ai» ob e« möglich sei. durch Eingreifen des Staat- allen Nebeln der Gesellschaft ein Ende zu macken. Wir sind darauf gefaßt, daß diese Bemerkung von unseren politischen Gegnern mit gaaz besonder», Jubel begrüßt werdrn wird, obgleich dazp lein« Veranlaffung varliegt, da ja auch bisher noch Niemand behauptet hatte. da-Arcanum gesunden zu haben, durch welche« die socialen Gegensätze ausgeglichen werdrn können. Kaiser Friedrich hat sicherlich nur der Meinung aller Verständigen Ausdruck gegeben, wen» er vor der.Halbbildung gewarnt hat. durch welche »nersiisidare Ansprüche an da« Leben geweckt werden. Da- ist in der Thal die gefährlichste sociale Krankheit unserer Zeit. Nur solche Leule macken übermäßige und unerfüllbare Ansprüche an taS Leben, denen e» an Einsicht der sür die wirlbschasllicke Entwickelung be stimmenden Gründe fehlt. Da» Kennzeichen wahrer Bildung ist stet» die Bescheidenheit g-wcsen. die sich n»t dem Erreich baren begnügt. Und deshalb sagt auch der Kaiser in seinem denkwürdigen Schreiben: „R»r ein ans der gesunden Grund lage von Gotteösurcht in cinsacker Silke auswachsendeS Ge schlecht wird hinreichende Widerstandskraft besitzen, die Ge- sadren zu überwiuden, welche in einer Zeit rascher wirlh- schastlicher Bewegnng durch d>c Bespiele bochgcsicigerter LebenSsührung Einzelner für die Grsainintheit erwachse»." Damit aber diejenigen Erleichterungen, welche auch dem maßvoll Gesinnten und Bescheidenen zur lefferen Gestallung seine« Leben« wünschen-werth sind, nicht vorcnthallon bleiben, hat der Kaiser sein Augenmerk daraus gerichtet, daß durch anderwcike Organisation der Finaiizverwaltunz in W.chsel- beziehiing mit de» Verbänden der Selbstverwaltung Erspar nisse erzielt werden, und daß durch Vereinfachung der Staats verwaltung die Zahl der Beamten verringert werde. E« sind damit zwei neue Gesichtspunkte gewonnen, welche für die zukünftige Entwickelung von großem Nutzen werden können. Ni- leitender Gedanke beider Kundgebungeu de- Kaiser- ist baS Streben zu e»keir»e», an den bewadrte» Einrichtungen in Reick und Einzelstaal scstzuhallen und die bessernde Hand nur da anzulegen, wo e- ohne Schaden sür da» Bestehende geschehen kann. Die Lösung der socialen Frage bleibt auch unter der Regierung de» neuen Kaisers neben der Erhaltung veö Frieden» die Hauptaufgabe, welcher alle Kräslc voir Regierung und Volk gewidmet werden müssen. Aber auch »> dieser Frage bildet Fortentwickelung de» bisher Erreichten den leitenden Geoaiikeii, nickt Bruch mit deo Bestrebungen der Vergangenheit. * » * » Die »National-Zeitung' begleitest die vorstehend erwäbnle» Kundgebungeu de- Kaiser- mit folgendem Eomuiciilar: Soll die Bedeutung der beiden Schriftstücke kurz b-zelchnet Ntkrden. so bars man sagen: da- vor Allem sricdlieye RegieniiigS.Prwzramni Kaiser Friedrich'« ist erfüllt vo» ccht nationaler G>sin»u»g: e« ist aufrichtig konstitutionell; e» stellt keinen Bruch mit der b,«berige» inneren Politik in Aussicht, aber ln einigen Beziehungen bring» e« in diese doch eine bestimmte, eigene Abtönung. Die Ansprache „An Mein Voll ", welche in ihrem größten Theil der Erinnerung an den beinigegangenen Kaiser gewidmet ist und schön die Empfindungen der Nation in diesen schmerzlichen Tagen auSjpeichl, verkündet Grundsätze, welche jo auch sstr Kaser Wilhelm maßgebend waren; in dieser Ansprache erklärt Friedrich III., daß er in den großen ssügen de- deutschen und preußischen Dtaai-lebeuS der Fortietzcr Wilhelm'« I. sei» will. Die einzelnen Satze de- Erlasse- an den Kanzler sichren diesen Entschluß des Näheren au» und ergeben genauer die auf der erwähnten Grundlage beabsichtigte, mit dieser überall vereinbare, jedoch eines eigenen Wes:»- keineSwcg- entbehrend« perjünüche Halimig de« neuen Herrschers. Kaiser Friedrich ebenso wie sein verewigter Vorgänger hält sest an allen bewäbrten Uedrrliescriingen de- preußischen Staate«; „die nngeichwächte Erhaltung der Dehrkrast de» Lande«" HLite vom ttastcr Wilhelm Nicht bestimmter betont werden können, al« e« dirr geschieht. Aber ausgewachsen mit der Genelation, welche die Be gründung constitntioneller Einrichtungen al« eine ihrer Lebenöaus- gaben betrachtet hat. drmgt Friedrich lll. diesen neuen Jnstilulionea de- Staates die nämliche Wärme der Gesinnung entgegen wir den älteren Einrichtungen. „Ich bin", sagt der Ka ser und König „ent schlossen, „n Reiche und in Preußen die Regierung in gewisjenhasler Beobachtung der Bestimmungen von Reichs- »Iid Landes-Lertaffung zu führen. Dieselben sind von Meinen Vorfahren ans dem Throne in weiser Erkenntnis, der unabweisbaren Bedürfnisse und zu töienden schwierigen Ausgaben de« gesellschaftlichen und staatlichen Leben« begründet worden und müssen allseitig geachtet w-rd«n, um ihre Kraft nnd segensreiche Wirksamkeit betbältgen z» können." Dann folgt einer von den Sätzen, denen man es aasieht, daß cs den er habenen Verfasser drängte, sie auszusprechen: „Ich will, daß der seit Jahrhunderten in Meinen, Hause heilig gehaltene Grundsatz religiöser Duldung auch ferner alle Meine Uaterihaaen, welcher Religionsgemeinschaft und welch-m Bekenntnisse sie auch angchürcn, znni Schutze gereiche. Ein Jeglicher unter ihnen steht Meinem Herzen gleich nahe — baben doch Alle gleichmäßig in den Tagen der Gefahr ihre volle Hingebung bewährt." Drückt dieser Satz das Siegel aus den tirchei>pol1tiiki>«n Friede» mit der katholische» Kirche, so weist er andererseits mit einer Ent schiedenheit, welche nirgend» verkannt werbe» wird, die bü«artige Agitalion der Herren Stöcker und Genossen in da- Dunkel zurück, in da» die ihr zu Grunde liegenden Gesinnungen gehören. Vor wenigen Wochen noch hatte man diese Bestrebungen al« eine „stuchtruthe' zu bezeichnen gewagt, welche allen sreigelinnten Volks- kreisen drohe; die „Zuchlrulhe" der kitirlea, wahrhaft königlichen Worte gilt keineswegs bloS dem Antisemiti-muS, sie gilt ebenso der religiösen Bersolgungsluchl in jeder Form, also namentlich auch dem unduldsamen Darleltrerben ln der evangeltlchen Kirche. Die Worte, weiche sich aus Social-, Finanz-, Verwaltung». Politik beziehen, entsprechen im Allgemeinen der bisherigen Richtung der inneren Reichs- und preußischen Politik, jedoch mit der Tendenz der Abweisung oller Ezireuie; eS ist ein emiaeni gemüßigle« Pro gramm. So wird das Verlangen nach beständigem Eingreifen der Gesetzgebung in die wirthschasllichen Ber'.äliiiiffe zurückgewiescn durch den Satz, e» solle nicht di; Ei Wartung dcrvorgerusen werde», ,,al« ob e« möglich sei, durch Eingreifen d-- CiaoteS allen liebeln der Gesellscbasl rin Ende zn machen". Nur in dem Passu« über die finanziellen Fragen geht der Eilaß anscheinend über die bisher leitenden Tendenzen in der Richtung dieser noch hinan«, wenn auch nur in der Art. daß eine Frage . zur Priisung gestelli wird": nämlich ob nicht Pas de» größeren und kleineren Verbänden »m Staate „gewährte Recht der Steucr-Anslage». welch,« von ihueu ohne hinreichende Rücksicht auf die gleichzeitig von Reich und Staat
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